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Augenblick

"Es war so ein Moment, den man sonst aus dem Kino kennt..."
von

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Ekelpack

Ekelpack
 


 

„Sind wir hier richtig?“ „Ja, ganz sicher.“ „Dann bin ich beruhigt.“

So machten Celina und Henrike sich auf, Richtung Eingang.

„Ich war hier schon mal. Dort hinten ist die Schranke.“

„Wie, du warst hier mal?“ Verwundert sah Celina zu ihrer kleineren Freundin.

„Ja. Mit der Schulklasse, bei so einem Berufsmarkt. Ist schon länger her.“

Das war natürlich einleuchtend.

Es war nun mal nicht die übliche Verteilung unter den beiden Freundinnen.

Normalerweise war diejenige Celina, die alle Leute und Studios irgendwie kannte.

Da genoss es Henrike schon ein bisschen, dass es mal anders herum war.

Zwischen 13-14 Uhr sollten sie hier eintreffen, um Punkt 14 würden dann die Interviews losgehen.

Die beiden hatten auch brav ihre Fragebögen ausgefüllt.

Celina kannte das mit den Interviews ja schon vom FURT, doch Rike wurde wieder nervös.

Es war halt nicht unbedingt eine alltägliche Situation für sie.

Allerdings war die Nervosität dieses Mal eher positiv. Mehr freudige Aufregung, als Angst vor dem kommenden.

An der Schranke mussten sie dann nur noch die Pässe vorweisen, dann waren sie endgültig im Studio. Der Aufseher an der Schranke hatte ihnen noch schnell einen Plan in die Hand gedrückt, damit sie sich besser zu Recht fanden.

Bekanntlich waren/sind Fernsehstudios ja die reinsten Irrgärten.
 

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Es konnte dran liegen, dass Celina ehemalige Pfadfinderin war. Oder auch daran, dass Henrike bis heute einen sehr guten Orientierungssinn hat.

Jedenfalls brauchten sie gerade Mal 10 Minuten bis zum Treffpunkt. Der aufseher hatte ihnen gesagt, dass Sie (tatsächlich hatte eine gewisse Betonung auf diesem Wort gelegen) wohl mindestens eine halbe Stunde brauchen würden.

Offenbar wieder einer dieser Männer, die von gewissen (Frauen)Klischees sehr überzeugt sind. Über einen größeren Hof kamen sie zu einer offenen Tür, bei der Rod stand und rauchte.

„Moin!“, grüßte die Rothaarige ihn sogleich, was er sofort erwiderte.

„Morgen. Sehr schön, dann sind wir jetzt fast vollzählig.“

„Wer fehlt denn noch?“, fragte Celina.

„Eigentlich nur noch Dirk. Hat sich wahrscheinlich wieder verlaufen.“

Rod wirkte ziemlich gelassen. Ein sicheres Indiz dafür, dass Belas Verspätungen nicht selten vorkamen.

Henrike beobachtete, wie dieser gerade seine Zigarette auf dem Boden zerdrückte.

„Ihr könntet ja schon mal in die Garderobe gehen. Mischa macht sich dort schon zurecht. Ich bring euch schnell hin.“
 

Man merkte schnell, dass ein Fremdenführer hier recht nützlich war.

Erst nach mehreren Gängen und Abzweigungen kamen sie bei ihrem Ziel an. Rod wies mit der Hand zur Tür. „Ihr könnt auch so fertig machen wie ihr wollt. Wir, also Jan und auch hoffentlich bald Dirk, werden dann hier warten.“

Henrike wollte eintreten, doch da hielt sie das Erscheinen des zweiten Arztes davon hab.

Erfreut wandte sie sich ihm zu, aber Farin schritt schnell an ihnen vorbei.

Nur ein kurzes genuscheltes „Morgen.“, dann war er weg.

Rike starrte ihm verwirrt nach. Was war das denn?

„Was hat er denn?“

Celina war es, die Rikes Frage aussprach.

Rod schien kurz herum zu drucksen, jedenfalls wirkte es für gerade mal drei Sekunden so.

„Er hat heute wohl schlechte Laune. Er meinte vorhin noch, er hat sich bis 14 Uhr wieder aufgerafft…“ Seine Worte klangen skeptischer, als sie es eigentlich sein sollten.

Henrike sah nach links zu Celina, die nur mit den Schultern zucken konnte.

„Na gut. Dann machen wir uns mal fertig!“, beschloss die dunkelhaarige und zog die Hamburgerin mit sich, in die Garderobe.
 

Was hat er denn nur?

Diese Frage schwirrte Henrike immer wieder durch den Kopf. Er hatte ihr doch von einem Problem erzählt, lag es daran? Und um was genau handelte es sich dabei?

Sie konnte sich erst von ihren Grübeleien lösen, als ihre Freundin mit der Hand vor ihrem Gesicht wedelte.

„He, beeil dich Sweetie. So viel Zeit haben wir nun auch nicht mehr.“

Die Rothaarige blickte zur Uhr, die über der Tür hing.

13:30

Erst jetzt nahm Henrike überhaupt die Umgebung war.

Der Raum schien schon älter zu sein, nicht sonderlich groß, aber doch, auf eine ganz eigene Art gemütlich.

An der linken Wand standen zwei Schminktische, deren Spiegel mit Glühbirnen umrandet waren. Auf der rechten Seite, beanspruchte eine breite Couch den ganzen Platz für sich.

Unentschlossen schmiss sie zu erst ihre Tasche aufs Sofa und sich gleich mit drauf.

„Tag.“

Rechts von ihr ging eine weitere Tür auf und Michaela kam zum Vorschein.

Offenbar war dies die Garderobentoilette. Henrike reagierte nur mit einem schiefen Lächeln und versank wieder in Gedanken.

„Okeee…“

Michaela wandte sich mit einem eher unsympathischem Gesichtsausdruck ab zum zweiten Schminktisch. Celina hatte sich an den ersten gesetzt und begonnen, sich zu schminken.

„Was?“, fragte Rike gleich darauf. Michaelas Ton gefiel ihr gar nicht...

Sie wollte keine Elternpredigt abhalten, aber momentan reizte sie Michaelas Gehabe.

„Ach nichts.“

Henrike schnaubte verächtlich. Das war so klar gewesen.

„Von wegen nichts. Aber wenn du zu feige bist, mir deine Meinung ins Gesicht zu sagen…“

Sie spürte wie Celinas Blick sich auf sie richtete.

Auch Michaela drehte sich ihr zu. Sie schein erstaunt, verbarg es aber gut.

„Zu feige bestimmt nicht…eher zu rücksichtvoll.“

„Bitte?! Jetzt kommts aber dick hier. Ich hab keine Ahnung für wie blöd du mich hältst, aber ich merke wahrscheinlich wesentlich mehr als du.“

Henrike zierte sich nicht mehr, ihren Ärger über diese olle Blondine zu unterdrücken.

Sie war zwar relativ abgehärtet, aber früher, als sie es noch nicht war, hatte sie diesen ganzen scheiß in sich hinein gefressen. Mehr als ein kleines Häufchen Elend war sie damals nicht.

Nun aber, nach diesen ganzen Dramen, traute sie sich 1. den Mund auf zu machen, wenn sie etwas störte 2. ließ sie ihre Wut heraus.

Manchmal passierte das dann ziemlich plötzlich, wie bei einem Vulkan, der ohne Vorwarnung ausbricht. Die ganze Situation jetzt, konnte man durch aus unter diese Kategorie stellen. Aber Henrike hatte neben ihrer Wut doch auch allmählich das Gefühl, dass Michaela mal jemand die Meinung geigen sollte.

„Wenn du es unbedingt wissen willst: Du kommst nicht sonderlich Frauenhaft rüber.“

Man sah eindeutig, dass Michaela sich auf die Unterlippe biss. Wohl um noch ein paar Worte knapp zu unterdrücken.

„Na und? Wo ist da das Problem? Dafür verstehe ich mich mit Männern besser als die meisten anderen Frauen.“

„Eben! Du behandelst sie alle wie Kumpel. Also mich wundert es nicht, dass du keinen Freund hast.“

Äh was? Woher wusste sie das?

Irritiert starrte sie zu Celina, die sie entschuldigend anblickte.

Na besten Dank.

Michaela drehte sich wieder dem Spiegel zu.

„Außerdem würde ich mir nie zerrisse Sachen überwerfen…“

„Och, entschuldige, dass mir Markenklamotten scheißegal sind!“

Jetzt hatte Henrike genug. Sie war aufgesprungen und sah auf die, eigentlich größere, Frau hinab.

Michaelas Blick schien eiskalt zu werden, als sie sich langsam aufrichtete.

Nun überragte sie die Hamburgerin, was Henrike zwar nicht angenehm war, sie aber ganz bestimmt nicht aufhielt.

„Tja, ich lauf halt nicht wie ein Azi herum.“

„Hey hey.“ Celina sprang auf und lief mit beschwichtigenden Gesten zwischen die beiden Frauen. Allerdings war Henrike inzwischen ziemlich verärgert und so ignorierte sie ihre Freundin gekonnt.

„Ach ja?? Wenigstens hab ich meinen eigenen Willen und folge nicht dem Kleindungsstil den andere einem vorgeben!“

„Ja, DAS merk man!“

„Jaha, DAS will ICH auch hoffen!“

Keine Sekunde später war das Wortgefecht endgültig in vollem Gange.

Celina stand ziemlich hilflos daneben und versuchte das Klima irgendwie zu mildern.

„JETZT SEIT DOCH MAL RUHIG! Das hilft nun wirklich keinem!“

„Sie hat angefangen!!!“

Der Satz war beiden Frauen gleichzeitig über die Lippen gekommen.

Zwei Sekunden herrschte Stille, dann funkelten sich die beiden Kratzfurien an und stürzten sich wieder auf einander.

„Ich fand es noch nie Erstrebenswert, mich wie eine Nu…“

Krampfhaft bis Rike sich auf die Lippen. DAS sollte sie nun wirklich besser meiden.

Doch Michaela war nicht dumm und hatte natürlich schon verstanden, was die jüngere ihr gerade fast an den Kopf geworfen hatte.

„Solltest dir vielleicht mal was zu Recht legen, bevor du herum brüllst!“
 

„ICH BRÜLLE NICHT RUM!!!!!!“

Totenstille erfüllte den Raum, aber man hatte den Eindruck, man konnte die Luft knistern hören. Henrike hatte die Fäuste geballt und starrte die Blonde wutschnaubend an.

Keiner hatte bemerkte, dass die beiden Herren im Türrahmen standen.

Eigentlich wollten sie bescheid sagen, dass es in 10 Minuten losgehen würde, jedoch schienen sie leicht geplättet von dem Theater vor ihnen.

Anscheinend hatten sie noch nie Frauen streiten sehn, oder wenn doch, dann war es anscheinend schon länger her…
 

Die Rothaarige schloss kurz die Augen und wandte sich dann zur Tür.

Rod und Farin ließen sie auch rasch durch, nachdem sie noch „Ich muss mich kurz abreagieren“ gemurmelt hatte.
 

„Also ehrlich gesagt… ich hätte ihr so eine Brüllkraft nicht zu getraut.“

Alles schaute zu dem blonden Riesen und wurde Zeuge eines interessanten Gesichtsausdrucks, zwischen Anerkennung und Erstaunen.
 

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Schnaubend stampfte Rike den Gang hinunter. Jetzt war sie wirklich kurz vor 180 und wollte nichts sehnlicher, als einen Raum, oder ein Kissen zum hinein brüllen.

„Ah, Rike!“

Abrupt blieb sie stehen und sah sich nach demjenigen um, der so erfreut nach ihr gerufen hatte.

Keine Sekunde später, stand der Graf keuchend vor ihr.

„KISS sei Dank…ich dachte…schon…ich find hier nie einen von euch.“

Henrike blickte mit gemischten Gefühlen zu ihm. Einerseits war sie noch immer stock sauer, andererseits brachte er momentan ihre Mundwinkel zum zucken.

„Öhm, ist was? Bin ich so spät dran?“

Irritiert über ihren Gesichtausdruck schaute er schnell auf seine Armbanduhr.

„Nein! Ich…“

Bela wandte sich ihr sofort wieder zu, als sie den Satz anfing.

Jedoch brachte sie diese Geste zum schweigen.

„Ähm…Geh den Gang dort einfach bis zum Ende, dann bist du bei den anderen. Ich öhm…“, ihre Augen flogen umher und erhaschten die wohl beste Ausrede überhaupt.

„Ich wollte nur kurz zur Toilette. Komm gleich nach.“

Sie lies ihn gar nicht erst zu Wort kommen und verschwand schnell hinter der Damenklotür.
 

Puh.

Seufzend lehnte sie an dem nun verschlossenen Stück Holz.

Sie war erleichtert, Bela nicht auch noch das ganze Dilemma hatte erklären müssen.

Was sie brauchte, war jetzt wirklich etwas Ruhe.

Eher unterbewusst schritt sie zum Waschbecken und drehte den Hahn auf.

Als dass Wasser heraus quoll, stand sich kurz unentschlossen da.

Das Plätschern klang sehr angenehm in ihren Ohren und beruhigte sie tatsächlich ein wenig. Schließlich beugte sie sich vor und wusch sich Gesicht und Hände.

`OK, Rike. Jetzt überleg dir mal, wie du das jetzt wieder grade biegen kannst…`

Im Nachhinein kam sie sich doch dumm vor.

So ein Gezicke war wirklich nicht nötig gewesen und wer weiß, was ihr das nun eingebrockt hatte. Allerdings konnte sie nicht behaupten, dass es ihr Leid täte.

Entnervt strich sie sich druchs Haar.

„Fuck…“

Pünktlich wie immer trafen sämtliche Befürchtungen ein.

Hatte die Aktion von eben vielleicht sogar zu ihrem Rauswurf geführt?

Was dachten Rod und Farin jetzt von ihr?

Konnte sie jetzt überhaupt noch mit Michaela zusammen arbeiten?

`Reiß dich zusammen! Es war „nur“ ein Streit, kein Weltkrieg. `

Um sich etwas abzulenken, dachte sie an die vorherigen Tage.

An den ganzen Quatsch, den sie zu sechst angestellt hatten, mit den Puppen unter anderem.

Tatsächlich fing sie plötzlich an zu lachen.

Ach verdammt, jetzt waren sie schon fast einen Monat beisammen, da würde man sie bestimmt nicht so einfach raus werfen.

Sie stellte den Wasserhahn ab, der nun doch schon ne Weile lief, und wischte sich mit dem Ärmel über das Gesicht.
 

„Hey“

Henrike war überrascht, jemanden zu hören und warf schnell einen Blick in den Spiegel.

Und was sie sah trieb ihre Stimmung wieder nahe dem Tiefpunkt.

„Was ist?“, sagte sie recht unfreundlich und wollte eigentlich nicht unbedingt eine Antwort haben. Sie hatte mit dieser blonden Zimtzicke schon genug Ärger.

Stumm kam diese auf sie zu und stellte sich an das Waschbacken neben ihr.

Stille trat ein, die nur durch gelegentliches Plätschern unterbrochen wurde.

Henrike spürte, wie schon so oft, wie die blonde Frau sie von der Seite schief an sah.

Nur knapp unterdrückte sie ein Fauchen, sie hasste es, wenn Leute sich tatsächlich für etwas Besseres hielten.

Eben unter solchen Menschen hatte sie als Jugendliche ganz schön leiden müssen.

Doch gleichzeitig wollte sie ihren Job und alles nicht gefährden, weshalb sie sich beherrschte.

Um nicht doch noch aus zu brechen, wandte sie sich schnell zum gehen.

„Rike!“

Sie blieb stehen, drehte sich aber nicht zu Michaela.

„Was?“, fragte sie barsch und fügte ihr gedanklich noch ein paar nette Kosenamen hinzu.

Es wurde still. Nix tropfte, keiner redete, es war einfach nur totenstill.

Die Rothaarige war schon wieder ziemlich genervt und beschloss, lieber zu gehen.

„Ich wollte mich entschuldigen.“

Im ersten Moment glaubte die Hamburgerin sich verhört zu haben. Unsicher wandte sie den Kopf leicht zu ihrer „Kollegin“.

„Hast dich nicht verhört. Ich will mich wirklich entschuldigen.“

Nun drehte Rike sich der blonden Frau komplett zu.

Michaela stand mit dem Gesicht zum Spiegel und hatte den Kopf gesenkt.

„Unglaublich aber war…“

Es klang verächtlich und bitter.

Henrike musste unwillkürlich schlucken. Was sollte sie jetzt bloß sagen?

Unentschlossen blieb sie auf ein und demselben Fleck stehen und wartete Michaelas nächste Worte ab. Und es dauerte tatsächlich nicht sehr lang, bis diese kamen.

„Mir ist absolut bewusst, dass ich manchmal total wie eine arrogante Arschkuh wirke. Vielleicht…oder auch wahrscheinlich… bin ich das sogar. Oft tut mir das nachher Leid aber…“ Sie blickte auf in den Spiegel und sah somit Henrike direkt in die Augen.

„So bin ich nun mal geworden! Es bessert sich ja… aber ich…“

Man merkte deutlich, dass es Michaela unangenehm war, das nächste aus zu sprechen.

„Ich hab ganz schön was durch gemacht. Du ja glaube ich auch. Jedenfalls wirktest du nicht so, als ob du solche Sachen zum ersten Mal hörst.“

Es ging einfach nicht anders. Die beiden Frauen mussten sich angrinsen.

Anscheinend hatten sie doch ein paar Gemeinsamkeiten.

„Ich war fast schon immer Außenseiterin. In den letzten Schuljahren fanden es 90% der Schüler auch noch verdammt witzig und mutig mich als allein stehende zu mobben. Irgendwann bin ich dann Punk geworden und war ab dann verdammt stolz darauf, „anders“ zu sein. Und bei dir?“

Der Blick der blonden senkte sich wieder.

„Ich war meinen Eltern ziemlich egal. Haben mich immer nur im Kinderzimmer vergammeln lassen. Sobald ich 18 war bin ich abgehauen und hab mich irgendwie durch dieses scheiß Business geschlagen. Schminke und Mode hab ich schon immer gemocht. Du glaubst gar nicht wie stolz ich war, als ich mir das leisten konnte. Und dann auch noch von MEINEM eigenen sauer verdientem Geld!“

Ihr Gesicht schwoll vor stolz an und Henrike musste breit grinsen.

„Aber… sonderlich viele Freunde hab ich bis heute nicht.“

Und wieder war es still. Dieses mal sogar fast noch länger als zuvor.

Henrike konnte nicht anders, als nun ebenfalls schief zu lächeln. Das Drama mit der Einsamkeit.

Woher kannte sie das nur?

Hach ja…

„Kenn ich…“, seufzte sie und ging auf die blonde Schönheit zu.

„Ich muss mich wohl auch entschuldigen. Ich bin manchmal sehr bis überempfindlich… Liegt in der Familie.“, den letzten Satz fügte sie mit einem leichtes Lächeln noch hinzu.

Und Mischa erwiderte es.

„Auch für das, was ich fast gesagt habe.“

Henrike meinte damit das nur knapp unterdrückte Schimpfwort.

„Und für das, was ich gesagt hab. Du bist wirklich alles andere als ein Azi.“

„Puh!“, sagte die Hamburgerin und wischte sich theatralisch den Schweiß von der Stirn.

Mischa lachte mit.

„Na komm!“, sagte sie und ehe Rike sich versah, herzte die blonde Frau sie.

Kurz blieb Rike regungslos, dann erwiderte sie die Geste zaghaft.

„Oh shit!“

„Was ist?“

Mischa ließ Henrike schnell los.

„Es ist eine Minute vor 2. Wir müssen los!“

Um ehrlich zu sein, hatte Henrike nicht geglaubt, dass das ganze Theater so positiv enden würde. Aber erstens war gerade das passiert und zweitens war ihr Mischa nun um einiges sympathischer.



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