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Augenblick

"Es war so ein Moment, den man sonst aus dem Kino kennt..."
von

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Lieber Tee

Lieber Tee
 


 

Eine leichte Brise. Begleitet von milden Sonnenstrahlen.

Es tat unglaublich gut diese zarten Gesten der Natur zu genießen, anstatt sich mit den Kollegen rum zu zanken. Nach den dauernden Diskussionen, hatte er eine gewisse Bremse gezogen und war für eine Woche ab gezischt. Um nach zu denken und vorsichtshalber etwas Abstand zu gewinnen. Er war sich nicht mehr sicher, wohin dass ganze noch geführt hätte. Jetzt war es früh am Morgen, er befand sich wieder irgendwo in einer weiten Landschaft und war gerade, noch halb verschlafen, auf den Balkon gekommen.

Vom irgendeiner kleinen Gaststätte.

Nicht sonderlich luxuriös, aber so etwas hatte ihn noch nie sonderlich gestört.

Das Reisen half ihm immer. Gähnend holte er sein Handy hervor und schaltete es widerstrebend an. Und noch bevor er eine Vermutung anstellen konnte, bestätigte sie sich auch schon. Mindestens 10 SMS trafen ohne Verzögerung ein und alle hatten denselben Absender: Dirk Felsenheimer.

Aber was hatte er denn groß erwartet? Mit einer Band dieser Größe, hatte man nun mal auch eine gewisse Verantwortung. Seufzend fuhr er den Display hinab und zog eine Augenbraue in die Höhe, als gegen Ende noch einige Nachrichten von Rodrigo erschienen.

Etwas verpeilt kratzte er sich am Kopf. Er hätte wohl erstmal richtig wach werden sollen.

Allerdings war er schon seit einer Ewigkeit nicht mehr wach…

Es drückte einfach zu schwer auf ihn. Dirk und Rodrigo wussten es nicht und er empfand es auch besser, es für sich zu behalten.

Schließlich war er nicht zum ersten Mal in so einer Situation. Jedoch musste er sich eingestehen, dass es wohl noch nie so sehr wehgetan hatte.

Die Stimmung, die von ihm langsam besitz ergriff, gefiel ihm nicht und so entschied er sich, Dirks letzte SMS zu öffnen. Er lehnte sich mit dem Rücken am Geländer und las stumm die Neuigkeiten des Grafen. Und was er las erstaunte ihn.

Dieser Blödian hatte es doch tatsächlich durch gezogen und drei Sängerinnen zusammen getrommelt. Im ersten Moment wusste er nicht, ob den Drummer dafür loben, oder verfluchen sollte. Wie oft hatten sie sich deshalb nun schon gestritten?

Aber er konnte nicht leugnen, dass er bei Dirks Worten neugierig wurde. War sowieso schon mehr ein Laster, seine verflixte Neugierde, in gewissen Situationen.

Fast hätte er auf gelacht. Aber nur fast!!!
 

Hey Jan!

Bist du immer noch am schmollen? Hast echt keinen Grund dazu. Ich hab hier drei bezaubernde Damen, die nur darauf brennen dich kennen zu lernen.

Sag mir endlich bescheid, wann du wieder da bist, dann stell ich dich ihnen vor.

Ich werde dir nix verraten, nur dass du eine von ihnen vielleicht kennst.

Aber jetzt mal ernsthaft: Du hast doch irgendwas.

Rod ist auch davon überzeugt und wir werden dich auch nicht zwingen, wenn du absolut nicht willst. Aber wenn du möchtest, kannst du dich ruhig bei uns auskotzen.

Nur die Mädels wären wohl etwas traurig, wenn sie gehen müssten. ;-)

Ich hoffe, ich kriege bald ein Lebenszeichen von dir.

Alles Lübe:

Dein Dirk
 

Nach dreimaligen durch lesen lies er das kleine Gerät sinken.

`Wenn das so einfach wär…`, dachte er sarkastisch und schloss die Augen. Sein Kopf senkte sich in den Nacken und sog die Wärme der Sonnenstrahlen genießend ein.

Genau genommen hatte er nicht wirklich einen Plan, wie es nun weiter ginge.

So beschloss er erstmal zu frühstücken. Bei einer warmen Tasse Tee lies es sich bestimmt besser nachgrübeln.
 

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„Ach Mensch, das freut mich so für dich.“

Frau Schlundt tätschelte ihrem jungen Gast die Schulter und Henrike lächelte.

Es war immer ein schönes Gefühl, wenn sich jemand für einen freute.

Henrike war kurz nach ihrem Treffen mit den beiden Rockstars wieder zum üblichen Kaffee trinken vorbei gekommen. Um wieder etwas mit ihr zu plaudern, aber auch um ihr schnell die fantastische Nachricht zu überbringen.

Frau Schlundt war schon, für ihr Alter, eine recht ungewöhnliche Frau.

Sie verfiel nicht in depressives und vorwurfvolles Gelaber. Henrike konnte es alten Leuten auch nicht wirklich vorwerfen, aber es war doch sehr unangenehm, weil sie einen meist mit verantwortlich machten. Musikalisch war sie hauptsächlich an Klassik interessiert hatte aber auch ein Faible für ältere Rockbands. Ihre Favoriten waren da eindeutig die ROLLING STONES. Sie hatte es Henrike noch nicht einmal übel genommen, dass sie lachen musste, als sie ihr dies erzählt hatte. Es war ja auch kein spöttisches Lachen gewesen.

„Ich kenne mich mit der Musik von den dreien ja leider nicht so gut aus, aber ich freue mich wirklich für dich. Vielleicht kommt dann ja auch endlich der Durchbruch für dich.“

Sie zwinkerte Henrike zu und wieder grinste diese breit.

„Ich hoffe nur, ich verderb mir das jetzt nicht. Als die vor mir standen war ich so nervös… es war echt ein Wunder, dass ich überhaupt einen geraden Satz heraus bekommen habe.“

Frau Schlundt stellte ihre Kaffeetasse ab und bot Henrike einen Teller an, auf dem selbst gebackene Muffins standen. Schokolade.

Ohne groß zu überlegen langte Rike zu und bedankte sich mampfend.

„Ich weiß doch, dass du verrückt danach bist.“, lächelte diese und freute sich, wie immer, über den „gesunden“ Appetit ihres Gastes.

„Und was deine Nervosität betrifft… denk immer dran: es sind auch nur Menschen.“

Das war ein Satz, den Henrike auch schon ziemlich oft von ihrer Gesangslehrerin gehört hatte. Dieser hatte ihr wohl auch geholfen, vor den beiden Rockstars einigermaßen ruhig zu bleiben.

„Sag mal…“ Henrike blickte etwas verwundert auf, da sich der Ton ein wenig verändert hatte. „Ist da auch der Mann dabei, für den du mal so geschwärmt hast?“

Eine leichte Röte drohte in ihre Wangen zu schießen. „Ähm…“ Mehr brachte sie nicht hervor und legte den Muffin auf den Tisch, da dieser stark krümelte.

Sie hätte nicht gedacht, dass sich Frau Schlundt noch daran erinnern würde.

„Nun ja… ja isser.“, sagte sie schließlich und lächelte unschuldig.

Dieses erwiderte die ältere Frau. Damals war es Henrike eher versehentlich heraus gerutscht und sie hatte da auch nicht näher nachgefragt. Aber ihr war auf gefallen, dass es bei Rike mehr, als eine typische Tennanger Schwärmerei gewesen war.

Einen kurzen Moment, ohne das Frau Schlundt es bemerkte, wurde Rikes Blick trübe.

An ihrer Verliebtheit zu dieser Person hatte sie ganz schön zu nagen gehabt. Diese dann jetzt doch und ziemlich plötzlich dauerhaft zu sehen, würde bestimmt nicht so einfach werden.

Aber sie wollte das ganze nicht so negativ sehn. Mit DIE ÄRZTE zusammen arbeiten – dass war echt das Größte, was ihr passieren konnte! Viiiieeel besser als Träumen, und sie träumte verdammt gern.

„Willst du noch einen Kaffee, Liebes?“

Mit ihrer höflichen Frage riss Frau Schlundt sie aus den Gedanken.

„Oh. Nein danke. Lieber Tee!“



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