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My creator said he made me the perfect woman.

But I cannot taste or experience pleasure. Or feel pain.
von

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I am not complete.

Warum bist du so zart und lebendig, Mädchen aus Fleisch und Blut? Wieso hebt und senkt sich deine Brust während du schläfst? Atem. Herzschlag. In mir höre ich nur das Ticken. Tick tack. Hahaha. Dein Körper wird Leben erschaffen, Fiona. Meiner ist nur Hülle. Wunderschön anzusehen, aber gerade das ist der einzige Wert, den ich aufweise. Denkst du, ich kann Leben besitzen, wenn ich dich töte? Denkst du, ich kann Leben erschaffen, wenn ich dich töte? Denkst du, ... er erkennt meinen wahren Wert, wenn ich dein Leben auslösche? Jedes Mal, wenn er ausholt, um mich zu schlagen, hoffe ich insgeheim, wenigstens einen Bruchteil seines Zornes durch den 'Schmerz', der mich eigentlich treffen sollte, zu spüren. Hahaha. Vergeblich. Irgendwie seltsam, meinst du nicht, fleischliches Wesen? ICH sollte perfekt sein - nicht DU! ... Gib mir die Fähigkeit zu leben, bitte. Liebliches Ding du, das du hier vor mir am Tisch vor deinem Abendmahl sitzt. Wenn ich nur schmecken könnte. Nicht mal das Blut meiner aufgeplatzten Lippen nach seinen Schlägen schmecke ich. Aber selbst wenn ich das könnte, wäre das wahrscheinlich egal, denn es ist bestimmt nicht einmal richtiges Blut. Sieh mal, wie wunderschön du bist. Bin ich das nicht auch? Schau in den Spiegel. Ich kann es nicht. Mein Blick ist zu leer. Meine Hässlichkeit, die du nicht sehen kannst, sie lacht mich aus. Hahaha. Zerschlagen werde ich sie in viele, viele tausend Stücke. Hilf mir. Gib mir die Fähigkeit lebendig zu sein. ... Er sagte, ich existiere nur, um dich hier festzuhalten. Er sagte, ich sei perfekt. Er sagte, der Mensch sei nicht perfekt, aber ich ... - Er hat gelogen, oder? Wäre ich perfekt, bräuchte er dich nicht. Mir fehlt die Essenz, mir fehlt das Herz. Die Fähigkeit zu leben, zu fühlen, zu schmecken und Leben zu schaffen. Gib sie mir, perfektes Wesen, gib sie mir - ich brauche sie. ... Hahaha. ... Was ist das in deinem Gesicht? Nennt man das Angst? Hmm. Da oben. Wie mich mein Spiegelbild hasst. Es speit mir ins Gesicht. Sei still - du wirst mich nicht bekommen, hässliches Antlitz - NIEEE! ... Fiona, kannst du sie sehen? Die vielen Glassplitter, die auf mich herabregnen? ... Wie kleine Eiskristalle. In welch Schönheit verwandelt sich meine Widerwärtigkeit erst, wenn man sie zerbricht. Sie bedeckt mich gänzlich ...

Und jetzt? Was fühlst du, als du den größten Splitter siehst, wie er sich in meinen künstlichen Körper bohrt? Ich weiß es nicht. Gefühle - ich kann sie nicht auseinanderhalten. Angst, Trauer, Erleichterung. Was auch immer du fühlst, Fiona, schätze deine Fähigkeit es zu können. Schätze sie so, wie ich sie geschätzt hätte. ... Zusammen mit dem Splitter durchzuckt mich etwas. Schrecklich und entzückend. So unglaublich lange habe ich darauf gewartet, es zu verspüren. Nun bin ich glücklich. Sieh mich zum letzten Mal an, Fiona. Ich kann wirklich lächeln ... und er sieht es nicht.
 

© Nami, 2008



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Kommentare zu diesem Kapitel (17)
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Von:  Mondpiratin
2024-02-11T23:40:22+00:00 12.02.2024 00:40
Endlich mal eine Fanfiktion zu Haunting Ground in Deutsch :)
Dieser innere Monolog von Daniella beschreibt so viel und zeigt die Tragik ihres Charakters sehr deutlich. Mir gefällt es, ihre Gedankengänge zu verfolgen. Auch ist es interessant, dass sie anzweifelt, perfekt zu sein. Der Mensch ist ja praktisch perfekt unperfekt (vielleicht macht sie das auch gerade "unmenschlich" dass sie perfekt scheint? :D) Nur ist mir nicht ganz klar, wo der Monolog spielt. Ist es die Szene, in der Daniella bei Fiona beim Abendmal sitzt oder die Szene, in der sie stirbt? Denn das Ende lässt darauf schließen, dass es der Moment ist, wo sie ja lächelt als sie vom Glassplitter durchbohrt wird. Mich persönlich hat das "Hahaha" beim Fluss im Lesen gestört, aber das ist denke ich Geschmackssache.
Es war mir ein Fest, dies zu lesen!
Auch wenn es schon mehrere Jahre alt ist, vielleicht freut dich mein Kommentar ja trotzdem :)

Grüße
Mondpiratin alias Tamara :*

Von: abgemeldet
2012-01-07T12:01:56+00:00 07.01.2012 13:01
Du hast Daniellas Gedanken vollkommen gemacht. Niemand kann genau wissen wie diese Frau denkt. Und du hast das jedem Spieler näher gebracht. Ich finde diese Sicht ist einfach genial. Sich so in jemanden hinein fühlen ist sehr schwierig und deswegen ist das noch bemerkenswerter.
Von:  Kirika
2010-06-18T19:35:36+00:00 18.06.2010 21:35
Wow, das ist toll! Wirklich wunderbar geschrieben. Du hast Daniella 100%ig getroffen :D
Von:  Kirika88
2010-01-21T03:16:50+00:00 21.01.2010 04:16
wenn ich es mit einem Wort beschreiben müsste...dann so: PERFEKT!
Da passt einfach alles. Ich hatte die Szenen genau vor Augen! Ich spiele das Spiel zur Zeit selber. Und ich finds hammer wie du das gemacht hast! Ganz ehrlich. Kommt zu meinen Favos ;-)
Du könntest ruhig noch mehr zu diesem Spiel schreiben ;-)
Ich würde sie sofort lesen *.*
Liebe Grüße, Kirika

Von:  Kirika88
2010-01-21T03:16:05+00:00 21.01.2010 04:16
wenn ich es mit einem Wort beschreiben müsste...dann so: PERFEKT!
Da passt einfach alles. Ich hatte die Szenen genau vor Augen! Ich spiele das Spiel zur Zeit selber. Und ich finds hammer wie du das gemacht hast! Ganz ehrlich. Kommt zu meinen Favos ;-)
Du könntest ruhig noch mehr zu diesem Spiel schreiben ;-)
Ich würde sie sofort lesen *.*
Liebe Grüße, Kirika

Von:  Zio
2009-02-10T17:31:31+00:00 10.02.2009 18:31
Eins sage ich dir. Das ist richtig gut geschrieben worden. Du hast dich richtig gut in Daniella hinein versetzt. Sehr gut sogar. Ich kann mir somit sehr gut vorstellen, was in Daniella vorgeht usw.^^
Der Schrteibstil gefällt mir auch sehr. Nur das Haha hat etwas gestört aber es passt halt zu der Daniella^^

Also wie gesagt mir hat es sehr gut gefallen^^
Weiter so^^
Von:  Bells_Poetry
2009-01-08T22:08:18+00:00 08.01.2009 23:08
Ich gebe zu, ich kenne das Spiel nicht, darum habe ich den Monolog ohne das entsprechende Hintergrundwissen gelesen. Aber das muss schließlich nicht unbedingt negativ sein.

Zuerst einmal: dir ist es sehr gut gelungen, die düstere, bisweilen verzweifelte Atmosphäre aufzubauen, in der sich diese kurze Szene bewegt. Man wird unmittelbar hinein geworfen und kommt erst mit dem Tod der Monologführenden wieder hinaus. Das ist wie eine Geisterbahnfahrt, nur dass du anstelle der Schockelemente auf eine tragische Geschichte setzt, nämlich die der Protagonistin. Auch den Rückbezug auf Fiona, das Namen nennen, finde ich hervorragend. Diese stetige Wiederholung verstärkt die Verzweiflung und das Leiden.
Obwohl ich die eigentliche Handlung nicht kenne, war es für mich nicht schwer, hinein zu finden. Du hast es gut geschafft, die wichtigen Punkte zu vermitteln, obwohl dies bei einem Monolog auch nicht besonders schwierig ist. Meiner Meinung nach zumindest.

Trotzdem ein paar Bemerkungen:
Es ist schon mehrmals genannt worden und auch ich möchte es anmerken: dem Text fehlen Absätze. Sicher ist es wirkungsvoll und korrespondiert mit dem Inhalt, doch die Last durch einen großen Textblock auszudrücken, wird auch durch zwei, drei Absätze nicht relativiert, sondern bleibt bestehen. Du machst es dem Leser nur etwas leichter, dem Monolog zu folgen. Außerdem würden gut gesetzte Ansätze die Stimmung an einigen Stellen sogar noch besonders unterstreichen. Mir sind da ein paar Stellen aufgefallen, an denen es - zumindest meiner Ansicht nach - wirkungsvoll gewesen wäre.

Auch andere Stilelemente sind manchmal unnötig: sehr häufig setzte du drei Punkte, wohl um die ungeordneten Gedanken zu betonen, doch sie können auch störend wirken. So am Anfang des Textes, als Fiona das erste Mal angesprochen wird und die Protagonistin nach den Vorteilen eines mögliches Todes von Fiona fragt. Die drei Punkte zerstören hier die Wirkung, die die Sätze eigentlich gehabt haben. Sie hätten weggelassen werden können.

"Schmerz" braucht nicht hervorgehoben werden, du erklärst bereits im folgenden Nebensatz, dass sie ihn nicht fühlen kann. Die Anführungszeichen verleihen dem Wort eher einen ironisch-zynischen Charakter, der zur düsteren Stimmung nicht passt. Kann aber auch nur ich so empfinden, man weiß ja nie. *g*

Da du gut mit Worten arbeitest und mit ihnen die Stimmungen wunderbar auszudrücken vermagst, sind die auffälligen Großschreibungen von "ICH" und "DU" bzw. "NIEE!!" völlig unnötig und nicht dem Stil der Geschichte entsprechend.
Bei der Stelle mit dem Glas, das zerschlagen wird, wäre übrigens ein Absatz ein effektives Mittel, den Übergang von Gedanke zu Handlung darzustellen. Das erleichtert dem Leser auch das Verständnis, er erkennt eher, was geschehen ist.

Alles in allem ein sehr guter Monolog, mir gefällt, wie bereits gesagt, die Stimmung am besten. Außerdem mag ich Lebenstragödien. ;)
Eine schöne Fanfiction!

Liebe Grüße,
Moon
KFF
Von:  Yanosuke
2009-01-08T15:47:03+00:00 08.01.2009 16:47
Ich bin mir sicher was ich bin...berührt.
Das war wirklich wunderschön geschrieben. Ich hatte das Gefühl in einem Theater zu sitzen und mir ein Stück an zu sehen. Es hatte etwas so unglaublich trauriges. Er wollte für jemanden Perfekt sein und war es erst im Tod. Doch der jenige für den er Perfekt sein wollte wird es nie sehen können.....
Ich finde es wunderschön...

Lg Suke

KFF
Von: abgemeldet
2008-12-23T23:41:00+00:00 24.12.2008 00:41
schön...
wirklich gelungen... und grade der dicht zusammengeschriebene text der einen "erdrückt" verstärkt die wirkung vom text... finde ich zumindest...
Von:  MissZombieSlayer
2008-09-16T12:45:26+00:00 16.09.2008 14:45
Echt toll!
Ich liebe Daniella so! Sie ist so schön irre, aber eigentlich doch so tragisch!
Und du hast das perfekt rüber gebracht...da kann man sie dann voll gut verstehen! Echt wahnsinnig schön zu lesen!


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