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Love is such a complicated thing

von

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Liebeskummer

Kapitel 5: Liebeskummer
 


 

Nachdem Ryan völlig überstürzt mit Kelsi Schluss gemacht hatte, als sie von Jason geküsst worden war, ließ sich die Pianistin mehrere Tage nicht in der Schule blicken, was vor allem ihren Freunden Sorgen bereitete. Auch an diesem verregneten Donnerstag Nachmittag saßen sie alleine in der Mittagspause in der Cafeteria. Auch Ryan war nicht bei ihnen, er saß wie früher wieder bei seiner Schwester, die immer ein triumphierendes, selbstgefälliges Lächeln auf den Lippen hatte, wenn sie an Kelsis Freunden vorbeilief. "Ich möchte wissen, wieso diese verdammte Zicke so ein dreckiges Grinsen drauf hat", grummelte Chad missmutig, als er Sharpay nachsah, die gerade an ihnen vorbeistolziert war. "Irgendwas hat sie wieder angestellt. Ryan sitzt nicht umsonst wieder bei ihr und Kelsi bleibt nicht ohne Grund zu Hause. Irgendetwas ist passiert und wir haben es nicht mitbekommen...", antwortete Taylor, während sie einen verstohlenen Blick zu den Zwillingen hinüberwarf, die sich gerade unterhielten. "Hat eigentlich irgendjemand etwas von Kelsi gehört? Wolltest du sie nicht anrufen, Gabriella?", fragte Troy an seine Freundin gewandt, doch sie seufzte nur resigniert. "Ich habe es mehrmals versucht. Gestern, vorgestern, immer wieder, aber sie hat nicht abgenommen. Ich wüsste so gerne, was mit ihr los ist...ich mache mir richtige Sorgen um sie..." "Da bist du nicht die einzige. Es ist nicht normal, dass sie nicht einmal ans Telefon geht", meinte Taylor nachdenklich, die Sorge um die Pianistin stand ihr förmlich ins Gesicht geschrieben. "Vielleicht sollten wir einfach mal nach der Schule bei ihr vorbeigehen", überlegte Troy. "Keine schlechte Idee, aber denkst du, dass sie uns reinlassen wird?", warf Chad zweifelnd ein. "Wenn sie sieht, dass wir es sind, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie sie uns nicht reinlassen wird", erwiderte Gabriella. "Also gut, dann versuchen wir es einfach", stimmte Taylor der Idee zu und auch die beiden Jungs nickten zustimmend, bevor sich jeder wieder seinem Mittagessen zuwandte.
 

Nach dem Unterricht trafen sich die Freunde im Eingangsbereich der East High, von wo aus sie sich auf den Weg zu Kelsi machen wollten. "Sind alle da?", fragte Taylor und schaute sich um. "Nein, Gabriella kommt ein bisschen später, sie wollte ihr Chemiebuch noch in ihren Spint bringen", erwiderte Troy. "Gut, dann warten wir noch kurz. Sie wird bestimmt gleich kommen", meinte Taylor, worauf die beiden Jungs zustimmend nickten. Fünf Minuten später kam Gabriella auch schon eilig auf sie zu. "Hey, Leute. Tut mir wirklich leid, dass ich zu spät komme. Aber die Jüngeren haben mal wieder den Weg versperrrt und ich bin kaum durchgekommen. Deswegen hat es doch länger gedauert, als ich angenommen habe", entschuldigte sie sich, doch Chad winkte ab. "Schon in Ordnung. Wir haben extra auf dich gewartet." "Können wir dann los?", mischte sich Taylor wieder ein. Die anderen nickten daraufhin. Sie warfen sich nochmal einen kurzen Blick zu, bevor sie sich auf den Weg zu Kelsi machten.
 

Ungefähr nach einer halben Stunde kamen sie an ihrem Ziel an. Zögernd standen sie vor der weiß gestrichenen Haustür und überlegten, wer wohl am besten klingeln sollte. Schließlich schickten sie Gabriella vor, die nach vorne trat und ihren Finger zögerlich über der Klingel schweben ließ, unsicher, ob sie sie auch betätigen sollte. Doch dann atmete sie noch einmal tief durch und drückte schließlich auf den kleinen Knopf neben der Haustür. Dann herrschte Stille, keiner von ihnen sagte etwas, jeder lauschte, ob im Haus Schritte zu hören waren. Doch es blieb still. "Ob sie überhaupt zu Hause ist?", überlegte Troy. "Keine Ahnung, vielleicht will sie aber auch wirklich nicht mit uns reden", erwiderte Chad. "Kommt, gehen wir. Es hat ja doch keinen Wert, wenn wir hier unnötig herumstehen", meinte Taylor dann. Die beiden Jungs nickten zustimmend und sie wollten sich gerade zum Gehen wenden, als Gabriella sie aufhielt. "Wartet." "Was ist denn?" Troy drehte sich noch einmal zu ihr um. "Da kommt jemand die Treppe herunter", antwortete sie. Sofort drehten sich ihre Freunde wieder um und warteten, wer wohl die Tür öffnen würde. Kurz darauf ging die Haustür tatsächlich auf und Kelsi stand ihnen gegenüber.
 

Die Freunde erschraken, als sie die Pianistin sahen. Ihre Augen waren rot und geschwollen, was vermutlich vom vielen Weinen kam und auch sonst sah sie furchtbar müde aus, als ob sie seit Nächten nicht mehr richtig geschlafen hätte. Einen Moment sagte niemand etwas, keiner konnte die richtigen Worte finden. Gabriella fasste sich als erstes wieder und lächelte Kelsi freundlich an. "Hallo, Kelsi. Wir wollten dich besuchen, weil du schon drei Tage nicht mehr in der Schule warst", meinte sie. Kelsi antwortete zuerst nicht, sie konnte auch ihr Lächeln nicht erwidern. "Kommt doch erst mal rein", sagte sie schließlich und trat einen Schritt zur Seite. Die anderen nickten zustimmend und traten dann ein. Kelsi schloss die Tür wieder hinter ihnen, ehe sie sie hoch in ihr Zimmer führte. Oben angekommen ließ sich ein Teil auf ihr Bett sinken, während der Rest sich auf den Boden setzte und die Pianistin selbst auf ihrem Schreibtischstuhl Platz nahm. "Wie geht es dir denn, Kelsi? Wir haben uns ehrlich gesagt Sorgen um dich gemacht, das ist auch einer der Gründe, weshalb wir hier sind...", brach Taylor das Schweigen, das aufgekommen war. "Wie es mir geht?", fragte sie sarkastisch, "ich glaube kaum, dass ich das sagen muss, wahrscheinlich sieht man es mir mehr als nur deutlich an..." "Ja...entschuldige...", erwiderte Taylor sofort. "Schon in Ordnung. Ich weiß, dass ihr es nur gut gemeint habt und ehrlich gesagt bin ich auch froh, dass ihr hier seid. In den letzten Tagen habe ich nicht einmal viel mit meinen Eltern gesprochen", antwortete Kelsi. "Und Ryan...? Hat er sich nicht mal bei dir gemeldet, um dir die Chance zu geben, das alles zu erklären?", fragte Chad, doch die Pianistin schüttelte resigniert seufzend den Kopf. "Nein...ich habe ihn nicht mehr gesehen, seit das vorgefallen ist und mit ihm gesprochen habe ich auch nicht...ich wünschte nur, ich könnte ihm alles erklären...ihr wisst doch wenigstens, dass das nicht von mir ausging, oder?" Hoffnungsvoll schaute sie ihre Freunde an. "Natürlich wissen wir das. Wir wissen, dass du nie so mit seinen Gefühlen spielen würdest", sagte Gabriella sofort. "Aber wisst ihr was...?", fragte Troy plötzlich in die Runde. Sofort drehten sich alle zu ihm und schauten ihn fragend an. "Irgendwie glaube ich, dass das ein abgekartetes Spiel war...", sprach er seine Gedanken laut aus. Einen Moment herrschte angespanntes Schweigen, während Troys Worte im Raum schwebten. "Denkst du das wirklich?", fragte Chad schließlich. "Es könnte immerhin sein. Und wer außer Sharpay könnte dahinter stecken? Immerhin war sie eifersüchtig auf Kelsi, weil sie ihr, ihrer Meinung nach, ihren Bruder weggenommen hat. Vielleicht wollte sie sich so rächen und die beiden auseinanderbringen", überlegte er, doch Gabriella fiel ihm ins Wort. "Troy, selbst wenn du Recht hast, so lange wir nichts beweisen können, können wir ihr nichts unterstellen." "Das mag ja sein, aber wer sagt denn, dass wir es nicht beweisen können. Wir müssen uns nur einmal ein bisschen umhören. Vielleicht finden wir irgendetwas heraus, dass uns einen Hinweis darauf gibt, dass sie doch mit dieser Sache zu tun hat. Und Jason könnte ja mit ihr unter einer Decke stecken. Wer weiß das schon", erwiderte er. Wieder schwiegen sie kurz. "So abwegig finde ich das gar nicht. Es könnte durchaus sein, zumindest wäre es eine logische Erklärung für dieses verdammte Missverständnis", stimmte Taylor ihm zu. "Na, wie sieht's aus, Kelsi? Sollen wir uns ein bisschen umhören? Oder willst du das selbst übernehmen?" Fragend schaute Troy die Pianistin an, doch die schüttelte wieder den Kopf. "Ich kann ihm im Moment noch nicht in die Augen sehen, dafür tut es noch zu weh...und Sharpay will ich mich erst recht nicht nähern, von Jason ganz zu schweigen", murmelte sie. "Kein Problem, dann übernehmen wir das", versprach ihr Chad. "Kommst du morgen wenigstens wieder?", fragte Gabriella dann. "Ja, ich kann nicht noch länger zu Hause sitzen. Früher oder später werde ich ihm sowieso wieder über den Weg laufen, also wieso nicht früher. Aber danke, dass ihr das für mich tun wollt", antwortete sie und lächelt jetzt sogar, etwas, das sie die letzten drei Tage nicht mehr getan hatte.
 

Kurz darauf machten sie sich wieder auf den Heimweg, nachdem Kelsi ihnen noch einmal versichert hatte, am nächsten Tag wieder in die Schule zu kommen. Wie sie es versprochen hatte, stieß die Pianistin am nächsten Morgen im Bus zu ihren Freunden. "Guten Morgen", begrüßte sie sie, als sie sich neben Taylor fallen ließ. "Guten Morgen, da bist du ja", meinte Chad grinsend und wuschelte ihr sofort durch die Haare. "Hey, du sollst nicht meine Haare durcheinander machen, die sind seit zwei Tagen endlich mal wieder gekämmt", protestierte sie lachend. "Tut mir leid, wir freuen uns doch nur so, dass du endlich wieder da bist. Jetzt werden wir Sharpay zeigen, dass sie dich nicht kleinkriegen kann", ergriff Troy das Wort. "Und du denkst, dass ich das einfach so kann?", fragte Kelsi zweifelnd, doch Gabriella ging sofort dazwischen. "Mach dir nicht so viele Gedanken. Verhalte dich einfach wie immer und wenn sie irgendwie etwas zu dir sagt, dann bleib einfach ruhig. Sie erwartet es doch geradezu, dass du darauf eingehst und dich aufregst. Aber du bist schlauer als sie, Kelsi. Bleib ruhig und rede ganz normal mit ihr, das wird sie dann aufregen. Und wenn gar nichts mehr geht, sind immerhin wir noch da um einzugreifen, okay?" Die Pianistin nickte zustimmend und lächelte leicht.
 

Nach ungefähr einer viertel Stunde kamen sie an der East High an. Schnaufend kam der gelbe Schulbus zum Stehen und die Türen öffneten sich mit einem zischenden Quietschen. Die Freunde warteten noch kurz, bis die meisten den Bus verlassen hatten, ehe sie selbst auf den Gehweg traten. Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend sah Kelsi zum Schulgebäude hinüber; sie hoffte nur, dass sie das überstehen würde. "Komm schon", meinte Gabriella aufmunternd und lächelte ihr zu. Sie erwiderte das Lächeln und folgte ihr, nachdem die anderen bereits vorgegangen waren. Als sie durch den Haupteingang traten, schaute sich Kelsi automatisch um, ob sie nicht irgendwo Ryan oder Sharpay entdecken konnte, doch zu ihrer Erleichterung sah sie niemanden der beiden. "Entspann dich, Kelsi. Es wird alles gut, du wirst schon sehen. Selbst wenn du ihm über den Weg läufst, was sich wohl kaum vermeiden lässt, bleib einfach ruhig, so wie ich es vorhin gesagt habe", sagte Gabriella auf dem Weg zu den Schließfächern, als sie bemerkte, wie nervös die Pianistin war. "Ich versuche es doch, aber trotzdem fällt es mir im Moment schwer", antwortete sie leise. "Ich weiß, aber wir sollten uns dennoch ein bisschen beeilen, wenn wir nicht riskieren wollen, Ärger mit Mrs. Darbus zu bekommen", meinte Gabriella mit einem Blick auf die Uhr. Kelsi nickte zustimmend und gemeinsam beeilten sie sich an die Schließfächer zu kommen, bevor sie sich auf den Weg zum Unterricht machten.
 

Sie hatten kaum den Raum betreten, als Kelsi sich auch schon beobachtet fühlte. Ryan und Sharpay schienen sie mit ihren Blicken förmlich zu durchbohren und am liebsten hätte sie sich auf dem Absatz umgedreht und wäre wieder gegangen, doch sie riss sich zusammen und setzte sich auf ihren Platz, der die letzten drei Tage leer gewesen war. Sie beobachtete Ryan aus dem Augenwinkel heraus. Dieser verachtende Blick versetzte ihr einen Stich, doch sie biss die Zähne zusammen und zwang sich dazu, nach vorne zu schauen und dem Unterricht zu folgen, der gerade begonnen hatte. Die Stunde zog sich nur so dahin und das langsame, stetige Ticken der riesigen Uhr, die an der Stirnseite des Raumes hing und das ihr viel zu laut vorkam, schien sie ärgern zu wollen, um ihr ständig bewusst zu machen, dass sie noch ein bisschen durchhalten musste, bevor sie den selbstgefälligen und verachtenden Blicken der Zwillinge entfliehen konnte. Sie hörte schon gar nicht mehr richtig zu, es interessierte sie auch nicht sonderlich, was Mrs. Darbus zu erzählen hatte, sie wollte einfach nur noch hier weg. Endlose zwanzig Minuten zog sich der Unterricht noch hin, bevor es endlich klingelte und sie den Raum verlassen konnten. Schnell packte Kelsi ihre Sachen zusammen und verschwand, noch ehe ihre Freunde reagieren und ihr nachgehen konnten.
 

"Wo ist sie denn hingelaufen?" Fieberhaft schaute sich Gabriella um. "Ich weiß es nicht, sie ist vorhin ziemlich schnell raus", antwortete Taylor. "Kein Wunder, habt ihr gesehen, wie Ryan und Sharpay sie die ganze Zeit angesehen haben?", warf Chad ein. "Ja, das haben wir allerdings. Schon verständlich, dass sie so schnell wie möglich weg wollte. Ich denke, dass sie nach draußen gelaufen ist. Dort ist sie meistens, wenn sie etwas beschäftigt oder sie alleine sein will", mischte sich Troy ein. "Dann lass uns schnell dort nachsehen gehen, es lässt mir einfach keine Ruhe", meinte Gabriella. "Du hast Recht, gehen wir." Chad setzte sich als erster in Bewegung und die anderen folgten ihm. Tatsächlich fanden sie Kelsi draußen, wo sie alleine auf einer Bank saß und niedergeschlagen auf den Boden schaute, wo sie langsam ein paar Kieselsteine mit dem Fuß hin und herschob. "Hey, Kelsi...", sagte Gabriella leise, als sie bei ihr ankamen. Sofort schaute die Pianistin auf und sah ihre Freunde mit traurigem Blick an. "Hey...", antwortete sie genauso leise. "Dürfen wir dir Gesellschaft leisten?", fragte Taylor vorsichtig, worauf die Angesprochene zustimmend nickte. Daraufhin setzten sie sich zu ihr und warteten ab, ob sie noch etwas sagen würde, doch es kam nichts. "Wieso bist du vorhin so schnell weggelaufen? Wir haben schon die ganze Zeit überlegt, wo du hingelaufen bist", meinte Troy nach einer kurzen Stille. "Es tut mir leid, aber ich musste einfach raus. Ich habe diese Blicke nicht mehr ertragen. Es macht mich einfach fertig, wenn ich seine Blicke ständig in meinem Rücken spüre, von Sharpays gehässigem Grinsen ganz zu schweigen", erklärte sie seufzend. "Das dachten wir uns schon...aber hey, willst du dich davon wirklich so runterziehen lassen? Du bist doch nicht alleine, lass sie doch einfach, Ryan wird früher oder später wieder zur Vernunft kommen. Ich weiß, das hört sich jetzt blöd für dich an, aber du wirst sehen, irgendwann wird er verstehen, dass seine Schwester euch perfekt gegeneinander ausgespielt hat und dann wird er wieder zu dir zurückkommen, immerhin liebt er dich doch, also lass den Kopf nicht hängen, so kennen wir dich gar nicht", meinte Chad und klopfte ihr freundschaftlich und gleichzeitig aufmunternd auf die Schulter. "Ich weiß, ich versuche doch auch ständig, das alles nicht so sehr an mich heranzulassen, aber immer wenn ich diese Blicke dann sehe, werfen sie meine ganzen Vorsätze über den Haufen", antwortete Kelsi. "Wir wissen, dass das nicht einfach für dich ist, aber lass sie nicht gewinnen, Kelsi. Lass sie einfach, du hast immerhin noch uns und Ryan wird auch noch merken, dass seine Schwester mal wieder Intrigen spinnt, nur damit sie erreichen kann, was sie will. Das hatten wir doch schon öfter und am Ende hat sich doch immer alles zum Guten gewendet", meinte auch Taylor. "Ihr habt Recht...ich sollte wirklich anfangen, positiv zu denken", eriwderte die Pianistin und lächelte wieder leicht. "Na also, das hört sich doch schon viel besser an. Dann lass uns wieder reingehen. Es klingelt gleich", warf Troy ein. Die anderen nickten daraufhin zustimmend und kurz darauf folgte Kelsi ihren Freunden zurück in die Klasse.
 

Der Rest des Tages verlief weitestgehend ruhig, immerhin kam es nicht zu irgendwelchen Zwischenfällen mit den Zwillingen und Kelsi. Am Abend, als sie schon alle Hausaufgaben erledigt hatte, saß Gabriella zusammen mit ihrer Mutter beim Abendessen und war zu deren Erstaunen auffällig ruhig. "Gabriella, beschäftigt dich etwas? Du sagst heute Abend gar nichts und du siehst nachdenklich aus", stellte sie daher fest. Die Angesprochene seufzte resigniert und legte ihre Gabel zur Seite. "Du hast Recht, Mum. Es beschäftigt mich tatsächlich etwas...es geht um Kelsi und Ryan...ich habe dir doch erzählt, dass er kurzfristig mit ihr Schluss gemacht hat, weil er denkt, dass sie ihm nur etwas vorgespielt hat, was aber ganz sicher nicht so ist. Jedenfalls war Kelsi jetzt drei Tage nicht mehr in der Schule, weil sie Ryan nicht gegenübertreten konnte und auch, weil sie die ganze Situation erst einmal einigermaßen verkraften musste. Heute war sie wieder da, aber wirklich wohlgefühlt hat sie sich nicht... Sharpay und Ryan haben sie die ganze Zeit über angestarrt. Er vorwurfsvoll und sie mit einem gemeinen Grinsen, weil sie genau wusste, dass ihr Plan aufgehen würde...Kelsi macht das einfach fertig und sie so zu sehen macht uns anderen auch sehr zu schaffen, weil sie uns leid tut. Wir würden ihr gerne helfen, aber wir wissen nicht, wie wir das machen sollen. Egal, wie oft wir schon überlegt haben, uns will einfach nicht wirklich etwas einfallen...", erzählte Gabriella. Als sie geendet hatte, schwieg ihre Mutter erst einen Moment, ehe sie zu einer Antwort ansetzte. "Das hört sich wirklich kompliziert an. Hat Kelsi denn schon mal versucht, mit Ryan zu reden?" "Natürlich hat sie das schon versucht. Aber er hat abgeblockt und hat sie stehen lassen. Das war ja das Problem. Sie hatte keine Chance, sich zu rechfertigen...", erwiderte Gabriella. "Das ist ja beinahe so schlimm wie bei uns früher. Was Kelsi jetzt braucht, ist vermutlich jede Menge Ablenkung. Wie wäre es, wenn du deine Freunde fragst, ob ihr nicht ein Wochenende in unserem Landhaus verbringen wollt? Ich könnte euch hinfahren und dir den Schlüssel überlassen", schlug ihre Mutter vor. "Wirklich? Wir dürfen ein ganzes Wochenende alleine in unserem Landhaus verbringen?", fragte Gabriella begeistert, worauf Mrs. Montez zustimmend nickte. "Das ist ja wirklich toll! Das ist eine geniale Idee, Mum. Ich werde nachher sofort alle anrufen und sie fragen. Das wird Kelsi bestimmt ablenken", meinte sie dann gut gelaunt. "Ich bin froh, dass ich dir helfen konnte", erwiderte ihre Mutter daraufhin, ehe beide sich wieder ihrem Essen zuwandten.
 

Nach dem Essen half Gabriella ihrer Mutter noch schnell, den Abwasch zu erledigen, ehe sie sich in ihr Zimmer zurückzog und das Telefon zur Hand nahm. Schnell wählte sie Taylors Nummer und wartete, bis sie abnahm. Nach dreimaligem Klingeln meldete sie sich endlich am anderen Ende der Leitung. /Hallo?/ "Hallo, Taylor, ich bin es", antwortete Gabriella. /Oh, du bist es. Was gibt es?/, fragte Taylor sofort. "Meine Mum hatte gerade eine tolle Idee, als wir beim Abendessen saßen und ich muss dir unbedingt davon erzählen", fing sie an. /Dann schieß los/, forderte ihre Freundin sie auf. /Ich habe ihr von der Sache mit Kelsi erzählt, weil es mich einfach so beschäftigt hat. Sie meinte, dass sie unbedingt Ablenkung braucht, um ein bisschen von Ryan loszukommen. Deswegen hat sie mir vorgeschlagen, dass wir unsere Sachen packen und einfach ein Wochenende auf unserem Landhaus verbringen. Das würde Kelsi vielleicht ein bisschen von ihren ganzen Problemen ablenken", erklärte Gabriella schnell. Einen Moment herrschte Stille am anderen Ende der Leitung, bevor Taylor doch antwortete. /Auf eurem Landhaus? Ihr habt wirklich ein Landhaus? Wow, wie cool ist das denn? Klar bin ich dabei, meine Eltern sind am nächsten Wochenende nicht da und sie stellen es mir frei, was ich mache. Ich bin mir sicher, dass sie nichts dagegen haben/, stimmte sie sofort begeistert zu. "Sehr gut, dann sind wir schon zu zweit. Ich werde die anderen dann auch noch anrufen und euch dann im Laufe der Woche alles Weitere erklären", meinte Gabriella daraufhin. /Gut, geht klar. Dann will ich dich mal nicht weiter aufhalten, wenn du noch einen Rundruf starten möchtest/, erwiderte Taylor. Daraufhin verabschiedeten sie sich voneinander und legten auf, ehe Gabriella noch ihre anderen Freunde anrief, die zu ihrer Freude alle zustimmten, selbst Kelsi, die froh darüber war, ein wenig Abstand gewinnen zu können.
 

Die restliche Woche verging wie im Flug und ehe sie sich versahen, war es auch schon Freitag - der Tag ihrer Abreise. Gabriellas Mutter würde sie mit ihrem großen Kombi, in dem alle Platz fanden, bis zu ihrem Wochenendhaus fahren, das zwei Stunden außerhalb der Stadt lag. Ungeduldig wartete sie mit ihrer gepackten Tasche, die sie über ihrer Schulter trug, auf dem Gehweg vor ihrem Haus. Ihre Freunde mussten jeden Augenblick kommen und trotzdem konnte sie es kaum noch erwarten. Plötzlich ertönte ein Hupen vom Ende der Straße. Sofort schaute sie in die Richtung, aus der es gekommen war und erkannte Troys alten Transporter, der die Straße entlang kam. Sie winkte ihm schon von Weitem zu und strahlte richtig, als er den Wagen vor ihrem Grundstück abstellte und zu ihr kam; auch er hatte lediglich eine Reisetasche dabei. "Hey, da bist du ja. Ich habe schon auf dich gewartet. Du hast dir ganz schön Zeit gelassen", stellte sie fest, als er bei ihr ankam und sie in eine liebevolle Umarmung zog. "Ja, es tut mir wirklich leid, eigentlich wäre ich schon früher da gewesen, aber mir sind mal wieder einige Dinge dazwischen gekommen. Zuerst dachte meine Mutter, dass ich meinen halben Kleiderschrank einpacken müsste. Du hättest sie erleben müssen. Vielleicht dachte sie, dass ich auswandere oder fünf Wochen Urlaub mache. Es hat ewig gedauert, bis ich sie aus meinem Zimmer bekommen habe, nachdem ich ihr endlich klargemacht hatte, dass ich meine Sachen auch alleine packen kann. Als ich das endlich erledigt hatte, wollte ich gerade zur Haustür, als mich mein Dad aufgehalten hat, von wegen, ich soll bloß nicht das Training am Montag in der Freistunde vergessen. Wirklich, das hat er mir diese Woche bestimmt schon dreimal gesagt, seit er es angesetzt hat. Als ob Chad und ich das jemals vergessen würden...und als ich dann endlich draußen war und losfahren wollte, ging mein dämliches Auto nicht, sodass ich erst nach der Ursache suchen musste. Also, bitte entschuldige", erzählte er ihr und sah dabei leicht gestresst aus. "Ohje, das hört sich wirklich stressig an. Aber mach dir nichts draus. Jetzt liegt erst einmal ein erholsames Wochenende vor dir. Wir müssen nur noch auf die anderen warten", meinte sie lächelnd und strich ihm sanft durch die Haare. "Ja, ich kann es kaum erwarten." Er erwiderte das Lächeln und zog sie noch näher zu sich. Zehn Minuten später kamen schließlich auch die anderen und nachdem auch Gabriellas Mutter aus dem Haus gekommen war und alle begrüßt hatte, setzten sich alle ins Auto und traten ihren Wochenendtrip an.
 

Die Fahrt dauerte zwei Stunden und im Auto herrschte muntere Stimmung, da niemand einmal fünf Minuten den Mund halten konnte. Immer wieder kamen neue Gesprächsthemen auf, die angeregt diskutiert wurden. Als sie schließlich an dem Grundstück, auf dem das kleine Haus stand, angekommen waren, verabschiedeten sie sich von Gabriellas Mutter, die sie sonntags wieder abholen würde und sahen ihr noch nach, bis sie verschwunden war, ehe sich alle wieder an Gabriella wandten. Die winkte ihre Freunde hinter sich her und ging voraus. "Die Zimmer sind alle auf einer Ebene. Es gibt hier in der Umgebung auch Häuser, die noch einen Stock mehr haben, aber wir dachten, dass ein Haus mit einem Erdgeschoss völlig ausreicht. Dafür ist alles da, was man braucht. Es gibt zwei Schlafzimmer, in denen jeweils drei Betten stehen, da es für mehrere Personen ausgerichtet ist, dazu eine Küche, ein Bad und ein kleines Wohnzimmer. Dafür ist aber der Garten riesig. Man könnte sich glatt darin verlaufen", erklärte sie, während sie den Weg zum Haus entlangliefen. "Na, hoffentlich verlieren wir da niemanden", antwortete Taylor lachen. "So groß ist es nun auch wieder nicht", erwiderte Gabriella ebenfalls lachend. "Wenn du das sagst, dann hoffen wir mal, dass du Recht hast", meinte Chad grinsend. An der Tür angekommen, musste die Dunkelhaarige erst einmal in ihrer Tasche nach dem Schlüssel suchen. Schnell hatte sie ihn gefunden und schloss auf, bevor sie ihre Freunde zuerst reinließ, ihnen dann folgte und die Tür wieder hinter sich schloss. "So, ich werde euch erst einmal die Schlafzimmer zeigen. Ich dachte, dass es das Beste wäre, wenn Taylor, Kelsi und ich ein Zimmer beziehen und ihr beide teilt euch das andere." Fragend schaute sie die anderen an, worauf sie zustimmend nickten. "Gut, dann kommt. Packen wir erst einmal unsere Taschen aus, dann können wir uns ja im Wohnzimmer treffen und besprechen, was wir den restlichen Tag noch machen", meinte sie und ging in das erste der beiden Schlafzimmer, Taylor und Kelsi folgten ihr, während Troy und Chad noch eine Tür weitergingen.
 

Eine halbe Stunde später, hatten sie schließlich alles ausgepackt und in den Schränken, die noch in den Schlafzimmern standen, verstaut. Nachdem sie alles erledigt hatten, kamen sie wie abgemacht im Wohnzimmer zusammen, wo sie sich erst einmal auf den beiden Sofas niederließen, um den weiteren Verlauf des Tages zu besprechen. "Also, hast du dir vielleicht irgendetwas vorgestellt, Gabriella?", fragte Taylor und sah sie fragend an. "Naja, ich dachte mir, dass wir den Abend draußen verbringen könnten, immerhin ist schönes Wetter. Wir könnten grillen, draußen haben wir extra eine Feuerstelle dafür, wir können natürlich auch den Elektrogrill anwerfen, aber wenn wir es direkt über der Feuerstelle machen, könnten wir uns ja nach dem Essen noch ans Feuer setzen und uns unterhalten, was haltet ihr davon?" Fragend schaute Gabriella in die Runde und traf auf begeisterte Zustimmung. "Das hört sich wirklich toll an. Hast du denn überhaupt Grillsachen mitgebracht?", fragte Troy. "Klar, meine Mum war gestern extra noch einkaufen, weil ich diesen Einfall schon diese Woche hatte", antwortete sie lächelnd. "Also, ich finde die Idee großartig, so etwas habe ich schon lange nicht mehr gemacht", stimmte Chad zu. "Und was fangen wir jetzt mit dem restlichen Nachmittag an?", fragte Kelsi dazwischen. "Wir könnten das tun, was wir am besten können", meinte Gabriella lächelnd. "Hä? Was wir am besten können?", fragte Chad irritiert. "Na, singen natürlich. Ich habe vorsorglich meinen CD-Player eingesteckt, weil ich dachte, dass wir ein bisschen üben könnten. Immerhin müssen wir doch noch ein Wintermusical auf die Beine stellen", erklärte Gabriella lächelnd. "Und dafür willst du wirklich jetzt üben?", fragte Chad, der nicht wirklich Lust darauf hatte. "Wieso denn nicht? Fällt dir etwas Besseres ein? Hier sind wir doch völlig ungestört. Hier kann uns wirklich niemand unterbrechen", erwiderte Gabriella. "Also, ich finde die Idee gut. Jetzt haben wir immerhin mal Gelegenheit, um zu proben, also sollten wir sie auch nutzen", stimmte Taylor ihr zu und auch Kelsi pflichtete ihr bei, sodass die beiden Jungs überstimmt waren und schließlich seufzend nachgaben.
 

Sie übten ganze drei Stunden und hatten viel Spaß dabei, sodass sie gar nicht wirklich bemerkten, wie die Zeit verging. Als einer von ihnen zum ersten mal seit einiger Zeit wieder auf die Uhr schaute, stellten sie fest, dass es schon nach sechs Uhr war. "Haben wir wirklich so lange geprobt?", fragte Troy etwas überrascht, als Taylor die Uhrzeit verkündete. "Es sieht ganz so aus. Wie wäre es, wenn wir uns langsam mal ums Essen kümmern?", schlug Gabriella dann vor. "Eine gute Idee, ich bin schon halb am Verhungern", meldete sich Chad wieder zu Wort. "Du hast doch immer Hunger", meinte Kelsi und musste unweigerlich lachen. Die anderen stimmten in ihr Lachen ein und Chad verdrehte nur die Augen. "Na, kommt, gehen wir in die Küche. Wir Mädels können uns ja um einen Salat und um die Wurstplatte kümmern. Jungs, ihr kümmert euch am besten um das Feuer", ordnete die Dunkelhaarige dann an, worauf alle Beteiligten zustimmend nickten. Während die drei Mädchen sich auf den Weg in die Küche machten, um dort alles vorzubereiten, machten sich die beiden Jungs daran, ein Feuer zu entfachen, über dem sie nachher grillen wollten. Ungefähr eine Stunde später waren die Mädchen in der Küche mit ihrer Arbeit fertig und kamen nun wieder nach draußen; sie waren beladen mit einer großen Platte, auf die sie die Würstchen und auch Fleisch gelegt hatten, sowie mit zwei Salatschüsseln. "Wow, wie viel habt ihr denn gemacht? Das reicht locker für eine ganze Woche, ich dachte, wir wollten nur übers Wochenende bleiben", meinte Troy, als er sich alles betrachtete, was die drei da anschleppten. "Ach was, du übertreibst. So viel ist das gar nicht, aber wir sollen doch auch satt werden", antwortete Kelsi. "Sehr richtig. Na, wie sieht es aus? Können wir schon mal anfangen und die ersten Würste oder Steaks draufwerfen?", fragte Gabriella lächelnd. "Aber sicher, wir haben uns extra beeilt. Ihr könnt loslegen", erwiderte Chad grinsend, der direkt neben der Feuerstelle stand. "Gut, dann lasst uns anfangen", meinte Taylor lächelnd und legte zusammen mit Gabriella und Kelsi die ersten Würstchen auf den Grill.
 

Nach ungefähr einer halben Stunde konnten sie die ersten Würstchen schon runternehmen. Sie trugen ihre vollgeladenen Teller zu dem kleinen Tisch, der direkt vor dem Haus stand und an dem alle Platz fanden. Kurz darauf herrschte Stille, als alle beim Essen waren, bis Troy sie schließlich wieder durchbrach. "Was machen wir denn nach dem Essen noch?" "Naja, ich dachte mir, dass wir uns einfach am Feuer zusammensetzen und uns noch ein bisschen unterhalten. Wir könnten den Abend so ja langsam und gemütlich ausklingen lassen", antwortete Gabriella. "Das klingt gut, manchmal frage ich mich wirklich, wie du immer wieder auf solche Ideen kommst", meinte Taylor lächelnd. "Naja, das meiste ist spontan", erwiderte die Angesprochene. "Das dachte ich mir schon, aber trotzdem kann immer jeder etwas damit anfangen", stimmte Chad Taylor zu. "Vielen Dank, das spricht ja dann nur für mich", entgegnete Gabriella lächelnd, ehe sie sich wieder ihrem Essen zuwandten.
 

Nachdem sie fertig waren und auch so ziemlich alles gegessen hatten, erledigten alle zusammen noch den Abwasch, ehe sie wieder nach draußen gingen und sich wie verabredet um das Feuer, das immer noch gemütlich vor sich hinknisterte, versammelten. "Wann sind eigentlich die nächsten Proben für unser Musical?", fragte Troy irgendwann in die aufgetretene Stille hinein, in der jeder von ihnen nur gedankenverloren in die Flammen geschaut hatte. "Ich glaube am Mittwoch steht wieder eine Probe an. Mrs. Darbus war sich noch nicht ganz sicher. Als ich sie letztens gefragt habe, meinte sie nur, dass sie noch einen Aushang machen wird. Aber wir sollen uns den Mittwochmittag auf jeden Fall einmal freihalten, sie hat es schon fast fest eingeplant", antwortete Kelsi. "Ein Glück, dann überschneidet es sich wenigstens einmal nicht mit dem Training. Dann müssen wir also nicht wieder hin und herpendeln und dabei noch Höchstleistungen erbringen", seufzte Chad erleichtert, worauf die anderen lachten. "Nein, ausnahmsweise nicht, erst nächste Woche", zog Taylor ihn auf und stieß ihn spielerisch an, worauf er nur die Augen verdrehte, aber dennoch lächelte. "Obwohl ich gar nicht so scharf darauf bin, wieder zu den Proben zu gehen...", warf Kelsi plötzlich ein. "Du meinst wegen Ryan und Sharpay...?", fragte Gabriella leise. Die Pianistin nickte zustimmend. "Ja...ich habe einfach keine Lust mehr auf die abschätzenden Blicke, die vor allem er mir immer zuwirft, nur weil seine Schwester sich wahrscheinlich wieder irgendetwas einfallen gelassen hat, um mich loszuwerden...", antwortete sie; Verbitterung und Wut schwang in ihrer Stimme mit. "Beruhige dich, Kelsi...", meinte Gabriella vorsichtig. "Sie hat Recht, du darfst Sharpay auf keinen Fall zeigen, dass dich das trifft, dann fühlt sie sich doch nur bestätigt und wird es dich noch mehr spüren lassen...du musst versuchen, darüber zu stehen...", fügte Taylor hinzu, worauf Kelsi nur wortlos nickte.
 

Nachdem sie noch eine ganze Weile draußen beim Feuer gesessen hatten, beschlossen sie schließlich das Geschirr reinzutragen und langsam ins Bett zu gehen. Als sie alles wieder in die Küche gebracht hatten und sich auch schon bettfertig gemacht hatten, fiel Gabriella auf, dass Kelsi gar nicht in dem kleinen Häuschen war. "Taylor, ist Kelsi noch im Bad?", fragte sie an die Schwarzhaarige gewandt, die verneinend den Kopf schüttelte. "Nein, da bin ich gerade hergekommen. Ich weiß nicht, wo sie ist. Ist sie vielleicht noch einmal rausgegangen?", überlegte sie. "Möglich, ich werde mal nachsehen gehen", meinte Gabriella, der es keine Ruhe ließ. "In Ordnung, ich werde mich schonmal hinlegen", antwortete Taylor und musste ein Gähnen unterdrücken. Gabriella nickte nur, ehe sie das Zimmer auch schon verließ und wieder nach draußen ging. Wie Taylor es vermutet hatte, saß die Pianistin tatsächlich noch draußen. Sie saß immer noch am Feuer, das nur noch leicht vor sich hinflackerte, es würde vermutlich nicht mehr lange dauern, bis es ganz erlöschen würde. Ihr Blick war traurig auf die Überreste des Holzes gerichtet. Gabriella beobachtete sie einen Moment schweigend von der Tür aus. Ihre Augen nahmen einen mitleidigen Ausdruck an. Sie konnte es kaum ertragen, ihre Freundin so zu sehen, sie würde ihr so gerne helfen, doch sie wusste immer noch nicht wirklich, wie sie das anstellen sollte. Sie dachte, dass dieser kleine Ausflug sie endlich auf andere Gedanken bringen würde, doch so wie es aussah, holten sie die Gedanken an Ryan immer wieder ein, ganz egal, wie sehr man auch versuchte, sie abzulenken. Sie seufzte leise und ging langsam auf sie zu; sie konnte sie jetzt unmöglich alleine dort sitzen lassen.
 

Fast lautlos trat sie neben sie und setzte sich schließlich. Kelsi zuckte erschrocken zusammen, als sie eine Bewegung neben sich wahrnahm und hob ihren Blick. "Oh, du bist es, Gabriella. Ich dachte, du würdest längst im Bett liegen", sagte sie leise und wandte ihren Blick sofort wieder ab. "Das würde ich auch wahrscheinlich, wenn mir nicht aufgefallen wäre, dass du nicht da warst. Taylor dachte sich irgendwie, dass du noch hier bist und ich wollte einfach nachsehen, was mit dir los ist. Aber ich glaube, dass ich mir diese Frage wohl sparen kann...", antwortete Gabriella ebenso leise, worauf Kelsi wieder nickte. "Ja...es geht immer noch um dasselbe...", murmelte sie tonlos. "Weißt du, ich hatte gehofft, dieses Wochenende endlich ein bisschen loslassen zu können...dass ich einfach nur mit euch Spaß haben könnte, um dieses ganze Drama in die hinterste Ecke meiner Gedanken zu schieben, doch immer, wenn ich Zeit zum Nachdenken habe, kommt das alles wieder hoch. Ich kann es nicht verhindern, es passiert zwangsläufig. Ich war so froh, als du angerufen hast, weil ich dadurch die Möglichkeit sah, endlich einmal etwas anderes zu sehen, in der Hoffnung ein bisschen Abstand zu gewinnen, doch es geht einfach nicht, er ist immer irgendwo in meinen Gedanken und es lässt mich einfach nicht los..." Gabriella hörte ihr schweigend zu. "Ich verstehe was du meinst, Kelsi. Ich verstehe sehr gut, dass es nicht funktioniert. Denk doch nur einmal daran, wie es mir schon ging, wenn ich mich mit Troy gestritten hatte, wenn ich zum Beispiel anderer Meinung war als er oder denk nur mal an die Situation mit unseren Ferienjobs, als ich gekündigt hatte, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe...aber trotzdem konnte ich nicht einfach so aufhören an ihn zu denken...ich denke, du weißt selbst gut genug, wieso du es nicht kannst, oder...?", fragte sie leise. "Ja...ich liebe ihn einfach viel zu sehr", antwortete Kelsi kaum hörbar. "Ja...und genau deswegen darfst du ihm nicht ewig aus dem Weg gehen. Wenn er dir wirklich etwas bedeutet, dann kämpfe um ihn, Kelsi. Lass Sharpay nicht gewinnen. Wenn du ihn wirklich liebst, dann tu alles, um eure Liebe zu retten. Ich weiß, dass du das schaffen kannst, also darfst du dich auch nicht länger vor ihm verstecken. Du musst noch einmal mit ihm reden, um endlich alle Klarheiten zu beseitigen und dieses Missverständnis aus der Welt zu schaffen. Wenn ihm wirklich etwas an dir liegt, wird er dir zuhören und auch einsehen, dass er einen Fehler gemacht hat, so wie es bei Troy bis jetzt immer der Fall war", endete Gabriella, die ganze Zeit über ruhte ihr eindringlicher Blick auf der Pianistin, die offensichtlich ernsthaft über ihre Worte nachdachte. "Ich glaube du hast Recht...ich kann nicht nur untätig herumsitzen, Trübsal blasen oder mir die Augen aus dem Kopf weinen und ihm ständig aus dem Weg gehen. Ich muss etwas tun und Sharpay zeigen, dass sie mich auch damit nicht kleinkriegen kann", stimmte sie Gabriella schließlich zu; dieses Mal lag Entschlossenheit in ihrer Stimme. "Das ist die richtige Einstellung, du kriegst das wieder hin", meinte diese daraufhin lächelnd. "Lass uns schlafen gehen, es wird langsam kalt hier draußen und es ist sicher schon spät." Kelsi nickte zustimmend - mittlerweile war sie wirklich müde und wollte nur noch ins Bett - bevor sie Gabriella schließlich ins Haus folgte.
 

Der Rest des Wochenendes verging wie im Flug und die Freunde schafften es teilweise wirklich, Kelsi auf andere Gedanken zu bringen und sie von Ryan abzulenken. Doch schon montags, als sie wieder zur Schule mussten, holte die Realität die Pianistin wieder ein. Nichts hatte sich an der Situation geändert. Ryan warf ihr immer noch diese verachtenden Blicke zu und Sharpay bedachte sie nach wie vor mit einem gemeinen Lächeln. Sie versuchte immer wieder den Blick abzuwenden, es einfach nicht zu beachten, doch sie bemerkte, dass es ihr von Tag zu Tag schwerer fiel und sie an ihrem Entschluss zu zweifeln begann. Sie wusste, dass sie Gabriella zugestimmt hatte, doch sie wusste nicht, ob sie das was sie gesagt hatte, letztendlich auch einhalten konnte. Der Mittwoch erschien ihr noch viel schlimmer, da an diesem Tag, wie sie es schon vermutet hatten, die gemeinsame Probe für das Musical stattfand. Kelsi hatte es nicht eilig, als sie durch die überfüllten Gänge Richtung Theaterhalle ging. Sie wusste, dass sie dafür einen Anpfiff von Mrs. Darbus einstecken musste, doch es war ihr egal, Hauptsache, sie konnte sich so lange wie möglich davor drücken, die Zwillinge zu sehen. Doch schließlich kam sie an ihrem Ziel an. Wie sie es geahnt hatte, waren die anderen schon da und alle schienen nur noch auf sie zu warten. Mrs. Darbus tippte immer wieder mit einem Fuß ungeduldig auf den Boden und sah die Pianistin tadelnd an. "Kelsi, wo bleiben Sie denn nur. Wir warten schon die ganze Zeit auf Sie. Ich muss Ihnen wohl kaum erklären, dass eine Verspätung schier unverzeihlich ist", fing sie auch schon mit ihrer Tirade an und Kelsi nickte nur leicht. "Entschuldigen Sie bitte, Mrs. Darbus. Es wird nicht wieder vorkommen", murmelte sie und senkte ihren Blick. "Das will ich hoffen. Nun los, wir haben schon genug Zeit verloren, gehen Sie auf Ihre Plätze", ordnete Mrs. Darbus dann an und alle gingen unter lautem Gemurmel auf ihre Positionen. Kelsi ging langsam rüber zum Klavier; sie hoffte nur, dass sie sich konzentrieren konnte, sie wusste, dass sie wieder einen Streit mit Sharpay heraufbeschwören würde, wenn sie sich dauernd verspielen würde und das hieß, dass sie sich jetzt besonders zusammenreißen musste. Die anderen waren mittlerweile soweit und warteten nur darauf, dass die Musik einsetzte. Kelsi atmete noch einmal tief durch und begann dann zu spielen.
 

Kelsi gab sich wirklich die größte Mühe, doch wie sie es schon erwartet hatte, ließ ihre Konzentration irgendwann nach, da sie immer mehr in Gedanken versank und die sich natürlich wieder nur um Ryan drehten. Sofort verspielte sie sich immer wieder, entweder erwischte sie den falschen Ton oder sie spielte in der falschen Oktave. Irgendwann, als sie immer noch nicht wieder richtig in das Lied reingefunden hatte, schlug jemand wütend auf die Tasten. Erschrocken schaute die Pianistin auf und hörte auf zu spielen. Sharpay stand direkt neben ihr und sah sie mit funkelnden Augen wütend an. "Kelsi! Kannst du dich nicht zusammenreißen und richtig spielen?! Kannst du uns selbst hier nicht damit verschonen, dass Ryan dich verlassen hat?! Musst du auch hier noch Mitleid erregen, nur weil du ihn an der Nase herumgeführt hast?! Ein Glück, dass er es früh genug erkannt hat, dass du nur mit ihm spielst. Nicht auszudenken, was du ihm angetan hättest, wenn das zwischen euch noch weitergegangen wäre! Entweder du spielst jetzt vernünftig oder du verschwindest, wir brauchen deine Trauermiene hier nicht!", fuhr die Blonde sie an. Kelsi schluckte schwer, sie spürte, wie sich Tränen in ihren Augen sammelten und ihr die Kehle zuschnürten. Krampfhaft bemühte sie sich darum, nicht hier und jetzt loszuweinen, denn sie wusste genau, dass sie Sharpay damit nur Genugtuung verschaffen würde. Stattdessen stand sie wortlos auf und verließ ohne sich von Mrs. Darbus zu verabschieden den Theatersaal. Ihre Freunde, die alles beobachtet hatten, sahen ihr nach und schworen sich im selben Moment, dass Sharpay das noch bereuen würde.
 

Kelsi kam bis zum Ende der Probe nicht mehr zurück, sodass sie ohne Musik auskommen mussten. Als sie schließlich Schluss machten und sich noch für die nächste Probe verabredet hatten, ging Troy, der sich spontan dafür bereit erklärt hatte, Sharpay die Meinung zu sagen, nachdem die anderen gegangen waren, auf die Blonde zu und nahm sie auf die Seite, damit es sonst niemand mitbekommen würde. "Du wolltest mich sprechen, Troy?", fragte Sharpay mit ihrem zuckersüßen Lächeln, noch ahnte sie nicht, weshalb Troy mit ihr reden wollte. "Ja, allerdings." Er klang schon jetzt nicht gerade freundlich. "Fühlst du dich eigentlich gut dabei? Fühlst du dich gut dabei, wenn du Kelsi fertigmachst?" "Wovon redest du bitte? Es war doch offensichtlich, weshalb sie sich dauernd verspielt hat. Also bitte, wir können das bei unseren Proben nicht gebrauchen", meinte sie gleichgültig. "Du weißt ganz genau, dass es deine Schuld ist, dass Ryan mit ihr Schluss gemacht hat. Du hast Jason dazu gebracht, sie zu küssen. Du hast das doch alles geplant. Du warst eifersüchtig und hattest Angst, dass Kelsi für Ryan wichtiger ist, als du. Deswegen wolltest du sie unbedingt auseinanderbringen, weil du es nicht ertragen konntest, dass die beiden glücklich miteinander waren. Eine wirklich tolle und raffinierte Geschichte, die du dir da wieder ausgedacht hast. Was für ein Zufall, dass Kelsi ihm offenbar nur etwas vorgespielt hat...du hast doch nur auf eine Gelegenheit gewartet", fuhr Troy sie an. "Ich weiß immer noch nicht, wovon du sprichst. Ich soll mir das ausgedacht haben? Glaubst du wirklich, dass ich so hinterlistig wäre? Ich wollte meinen Bruder nicht länger im Dunkeln tappen lasse, denn ich hatte längst erkannt, dass sie nur mit ihm spielt. Deswegen habe ich ihn auf sie und Jason aufmerksam gemacht, als sie sich offenbar unbeobachtet gefühlt haben. Ich wollte nicht, dass sie Ryan noch weiterhin wehtut", rechtfertigte sie sich und wollte noch weiter reden, doch Troy fiel ihr ins Wort. "Ach, du wolltest Ryan also warnen und hast ihn darauf aufmerksam gemacht, damit sie ihm nicht noch weiterhin wehtun kann...schon klar. Ich frage mich, ob du vielleicht nicht weißt, was du da von dir gibst...das glaubst du doch wohl selbst nicht. Du weißt genau, dass Kelsi das niemals tun würde. Sie hintergeht niemanden...dafür kenne ich sie viel zu gut, als dass ich das glauben würde. Du bist wirklich armselig, weißt du das? Dass du zu solchen Mitteln greifen musst, nur weil du eifersüchtig bist...aber eins will ich dir noch sagen...du tust damit nicht nur Kelsi weh...sondern auch deinem Bruder, denn er leidet genauso darunter wie sie." Mit diesen Worten ließ er sie einfach stehen und ließ somit eine verwirrte und immer noch wütende Sharpay zurück.
 

Schnell suchte er die anderen. Er lief durch alle Gänge, schaute sich immer wieder um, ließ keinen Winkel der East High aus, doch er konnte sie nicht finden. Also konnten sie nur noch draußen sein, denn er konnte sich nicht vorstellen, dass sie schon nach Hause gegangen waren. Er machte auf dem Absatz kehrt und machte sich auf den Weg nach draußen. Wie er es erwartet hatte, fand er seine Freunde dort. Sie saßen bei Kelsi auf einer der Bänke und versuchten, sie zu beruhigen. Langsam trat er zu ihnen und blieb direkt vor ihnen stehen; er sagte jedoch nichts, er wusste nicht, ob er die richtigen Worte finden konnte, ohne die Pianistin nicht noch mehr aufzuregen. Also sagt er lieber nichts und wartete, bis einer von ihnen ihn bemerkte. Chad war der erste, der den Blick hob. "Troy, da bist du ja", stellte er fest. Der Angesprochene nickte nur zustimmend. "Und? Hast du mit ihr geredet? Hast du ihr die Meinung gesagt? Hast du sie ordentlich zusammengestaucht?", fragte Taylor sofort, man konnte ihr deutlich ansehen, dass sie stinksauer auf ihre Schul-Diva war. "Ja, ich habe mit ihr geredet und ich habe ihr auch gesagt, was ich denke. Ich glaube, das hat sie zum Nachdenken angeregt, weil ich ihr gesagt habe, dass sie auch mal überlegen soll, was sie ihrem Bruder mit ihren Machenschaften antut", antwortete Troy. "Sehr gut, hoffentlich wird sie Kelsi jetzt in Zukunft in Ruhe lassen. Und wer weiß...vielleicht kommt Ryan ja doch dahinter, wie hinterhältig seine Schwester ist", meinte Taylor, ehe sie sich wieder Kelsi zuwandte. "Hast du das gehört, Kelsi? Vielleicht wird doch noch alles gut", versuchte sie sie aufzumuntern, doch die Pianistin nickte nur schwach, es sah nicht so aus, als ob sie viel Hoffnung hatte. Einen Moment herrschte betretenes Schweigen, ehe Gabriella das Wort ergriff. "Ich glaube, wir sollten uns langsam auf den Heimweg machen. Für heute war das genug Aufregung." Die anderen stimmten ihr einstimmig zu und schließlich verließen sie gemeinsam das Schulgelände, ehe sie sich auf den Heimweg machten.
 

Tage vergingen, doch die Situation zwischen Kelsi und Ryan änderte sich nicht. Sharpay schien ihn also nach wie vor überzeugt zu haben, dass die Pianistin nur mit ihm spielte und niemals echte Gefühle für ihn gehegt hatte. Kelsi war am Rande der Verzweiflung, sie hielt es kaum noch aus und war drauf und dran, ihn nach dem Unterricht einfach zur Seite zu zerren und ihn zu fragen, wem er eigentlich mehr glaubte, ob er seiner Schwester glaubte, was sie von sich gab, da sie dafür bekannt war, schon öfter andere mit ihren Intrigen hintereinander gebracht zu haben, oder ihr, die wirklich in ihn verliebt war und noch daran verzweifeln würde, wenn sie sich nicht endlich einmal aussprechen und dieses Missverständnis aus dem Weg schaffen würden, doch sie tat es nie, aus Angst, wieder zurückgewiesen und verletzt zu werden. Ihre Freunde beobachteten diese Entwicklung immer noch mit wachsender Besorgnis, doch auch sie waren mittlerweile mit ihrem Latein am Ende. Sie wussten nicht, wie sie ihr noch helfen sollten. Sie konnten nicht mehr tun, als sie immer wieder aufzubauen und sie irgendwie abzulenken, doch selbst wenn sie es schafften, hielt dieser Zustand nicht sehr lange an, denn schon nach kurzer Zeit kehrten die Gedanken an Ryan zurück; er ließ sie einfach nicht los. Eines Tages in der Mittagspause, als wieder eine bedrückende Stille am Tisch der fünf Freunde herrschte, schlug Taylor plötzlich mit der flachen Hand auf den Tisch, sodass alle anderen erschrocken zusammenzuckten. "Taylor, was hast du denn? Ist was passiert?", fragte Chad erschrocken. "Es reicht mir jetzt. So kann das einfach nicht weitergehen. Seht sie euch doch an, ich habe Kelsi noch nie so fertig gesehen. Und wem haben wir das wieder einmal zu verdanken? Unserer guten alten Sharpay natürlich. Hör zu, Kelsi. Wir wissen, dass das nicht einfach für dich ist und wir wissen, dass Sharpay die Übeltäterin ist und auch, dass du Ryan über alles liebst und unbedingt zurückhaben willst. Du kannst nicht erwarten, dass Sharpay zu ihm geht und ihm alles beichtet. Das würde sie niemals tun, damit würde sie sich ja ins eigene Fleisch schneiden. Und das heißt, dass du selbst etwas unternehmen musst. Du musst mit ihm reden und das so schnell wie möglich. Du musst ihm alles erklären und ihm sagen, dass das nur ein Missverständnis war, an dem du nicht Schuld bist. Du weißt doch, dass er dich auch liebt, sonst hätte er bestimmt nicht so reagiert. Er wird dir glauben, wenn er dich wirklich noch liebt. Also rede am besten gleich morgen mit ihm", endete Taylor und sah Kelsi erwartungsvoll an. Die schaute allerdings nur stumm auf ihren Teller, den sie nicht einmal ansatzweise angerührt hatte. "Ich weiß nicht, ob ich das kann...und wenn er mir nicht glaubt...? Wenn er mich wieder zurückweist?", fragte sie leise. "Das weißt du nur, wenn du es versuchst. Wenn du nicht mit ihm redest, wirst du es niemals erfahren. Stell dir doch einmal vor, wenn er dir wirklich glauben würde, du dich aber nicht getraut hättest, ihm alles zu erklären", pflichtete Gabriella Taylor bei. Wieder zögerte Kelsi. "Ich soll also wirklich schon morgen mit ihm reden...?", fragte sie unsicher. "Ja, besser du tust es gleich, bevor Sharpay sich vielleicht noch etwas einfallen lässt", mischte sich Troy jetzt ein, der den beiden Mädchen ebenfalls Recht gab. "Aber..." "Nichts aber", unterbrach sie Chad, "wenn du willst, werden wir mitkommen und das Ganze aus sicherer Entfernung beobachten. Dann können wir einspringen und bezeugen, dass du die Wahrheit sagst." "Das würdet ihr wirklich für mich tun?", fragte Kelsi und lächelte wieder leicht. "Na klar, wozu sind Freunde denn sonst da", antwortete Gabriella sofort. "Vielen Dank...ihr habt Recht. Ich muss endlich etwas tun. Also schön, ich werde morgen früh vor dem Unterricht mit ihm reden", sagte sie entschlossen und wandte sich jetzt endlich ihrem Essen zu. Die anderen lächelten zufrieden und taten es ihr dann gleich.
 

Abends konnte sich Ryan nicht auf die Hausaufgaben konzentrieren. Seit er diese überstürzte Entscheidung getroffen hatte, konnte er sich auf überhaupt nichts mehr richtig konzentrieren. Er lebte nur vor sich hin, immer im gleichen Alltagstrott, doch seine Gedanken galten einzig und allein Kelsi, die er einfach nicht vergessen konnte. Er wusste, dass er ihr eigentlich die Chance hätte geben müssen, sich zu erklären, er bereute es, dass er so voreilig gehandelt hatte, doch er befürchtete, dass sie ihn jetzt zurückweisen würde, wenn er noch einmal versuchen würde, mit ihr zu reden. Er hatte schon oft mit dem Gedanken gespielt, sie anzurufen und dann irgendwo zu treffen, auf neutralem Boden, um noch einmal in Ruhe mit ihr zu reden, ohne dass es irgendjemand aus der Schule mitbekommen würde, doch er verwarf diesen Gedanken immer wieder. Er war hin und hergerissen und wusste langsam nicht mehr, was er noch glauben sollte. Seiner Schwester, der man eigentlich nicht wirklich über den Weg trauen konnte, oder Kelsi, die ihn angeblich niemals belogen hätte. Verzweifelt schloss er die Augen und stützte den Kopf auf beiden Händen ab. Er war völlig durcheinander und wusste nicht, was richtig und falsch war. Plötzlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als es an seiner Tür klopfte. Er schaute auf und wartete, wer hereinkommen würde, obwohl er es sich eigentlich schon denken konnte. Die Tür öffnete sich langsam und wie er es erwartet hatte, betrat seine Schwester sein Zimmer. "Sharpay...ich dachte mir schon, dass du es bist. Was willst du?", fragte er leise, seine Augen wichen ihrem Blick aus, er wollte nicht, dass sie den traurigen Ausdruck, der in ihnen lag, sah. "Ich wollte mit dir reden. Mir kommt es so vor, als ob du in letzter Zeit ziemlich durcheinander bist und ich wollte dich fragen warum", antwortete sie. Wenn sie den Ausdruck in seinen Augen sah, dann ließ sie es nicht anmerken. "Wieso ich so durcheinander bin? Wieso fragst du mich das? Du weißt es doch ganz genau", zischte er ihr zu. "Ich weiß überhaupt nicht, wovon du redest", versuchte sie sich herauszureden. "Ach nein? Dann hast du also nichts damit zu tun, dass Kelsi und ich nicht mehr zusammen sind? Kann es nicht sein, dass du doch irgendwie deine Finger wieder im Spiel hast?", fragte er sie jetzt ohne Umschweife, er konnte es sich nicht erklären, aber irgendwie könnte er es sich gut vorstellen, dass seine Schwester alle Fäden in dieser Sache in der Hand hielt. Die Blonde schnappte empört nach Luft. "Was?! Wie kannst du mir so etwas nur unterstellen oder das auch nur ansatzweise behaupten, Ryan? Ich will doch nur das Beste für dich. Ich würde mich doch niemals in so etwas wie eine Beziehung einmischen. Aber du musst doch zugeben, dass Kelsi definitiv nicht die Richtige für dich ist. Überleg doch mal, wie du dich wohl gefühlt hättest, wenn sie dich noch länger an der Nase herumgeführt hätte...wie wärst du dir dann vorgekommen? Wahrscheinlich würdest du dich dann jetzt noch schlechter fühlen, als du es ohnehin schon tust. Sie war nicht gut für dich, such dir eine andere", meinte Sharpay, sie versuchte, ihn wieder vollkommen auf seine Seite zu ziehen. "Aber...ich liebe sie immer noch...ich kann sie nicht so einfach vergessen und langsam frage ich mich, ob ich vielleicht nicht zu voreilig gehandelt habe", murmelte er. "Was?! Weißt du eigentlich, was du da von dir gibst? Sie spielt doch nur mit dir", erwiderte Sharpay sofort. "Irgendwie glaube ich das nicht, das passt gar nicht zu ihr...vielleicht sollte ich doch noch einmal mit ihr reden, vielleicht gibt es ja doch eine ganz einfache Erklärung für die Situation...", überlegte Ryan, ohne wirklich auf seine Schwester zu achten. "Das ist nicht dein Ernst." "Doch, ich sollte wirklich noch einmal mit ihr reden. Ich werde es gleich morgen früh erledigen", antwortete er, "würdest du mich jetzt wieder alleine lassen? Ich muss mich noch um die Hausaufgaben kümmern." "Du bist so ein Idiot!", warf ihm seine Schwester noch an den Kopf, ehe sie mit erhobenem Haupt nach draußen stolzierte.
 

Während Ryan sich um seine Hausaufgaben kümmerte, ging Sharpay auf dem schnellsten Weg in ihr eigenes Zimmer. Wenn sie verhindern wollte, dass ihr Bruder und Kelsi sich morgen wieder vertragen würden, was zweifelsohne passieren würde, wenn sie nichts unternehmen würde, brauchte sie jetzt ganz schnell einen Plan, der auch sicher klappen würde. In ihrem Zimmer angekommen warf sie sich aufs Bett und griff neben sich auf ihren Nachtisch, wo ihr eigenes Telefon lag. Schnell wählte sie Jasons Nummer, die sie für alle Fälle mal gespeichert hatte. Nachdem sie es dreimal klingeln gelassen hatte, nahm er schließlich ab. "Ja?", ertönte seine Stimme am anderen Ende. "Hallo Jason, hier ist Sharpay", antwortete sie. "Sharpay? Warum rufst du mich an? Was willst du?" Er klang verwirrt und gleichzeitig misstrauisch. "Hör zu, es gibt einige Schwierigkeiten. Ryan zweifelt an seinem Entschluss, mit Kelsi Schluss gemacht zu haben. Er will morgen noch einmal mit ihr reden und das offensichtliche Missverständnis aus der Welt schaffen. Wenn wir verhindern wollen, dass sie sich vertragen, müssen wir uns schnell einen Plan überlegen und er sollte gut sein", erklärte sie ihm schnell. Jason schwieg einen Moment. "Das hört sich alles andere als gut an. So werde ich nie wieder richtig an sie herankommen...und was machen wir jetzt...?", fragte er schließlich. "Mach dir keine Gedanken, ich verspreche dir, dass sie sich auf keinen Fall wieder vertragen werden. Das beste wäre natürlich, wenn du dich irgendwie in das Gespräch einmischen würdest...", überlegte sie. "Und wie soll ich das machen?", fragte er dazwischen. "Lass mich überlegen...", murmelt sie gedankenverloren. "Warte, ich hab's. Am besten gehst du morgen schon früher zur Schule und wartest, bis ich mit Ryan komme und bis Kelsi ankommt. Er wird sicher noch vor dem Unterricht mit ihr reden wollen. Also musst du zusehen, dass du ihr Gespräch aus sicherer Entfernung verfolgst und dann an passender Stelle dazwischengehst und es so aussehen lässt, als ob Kelsi zu dir gehört, indem du ihr zum Beispiel einen Arm um die Schulter legst. Ich kenne meinen Bruder. Er wird sicher darauf anspringen." "Das könnte wirklich funktionieren. Wann soll ich in der Schule sein?", fragte Jason daraufhin. Ein hinterhältiges Lächeln schlich sich auf Sharpays Lippen, ihr Plan schien wieder einmal aufzugehen. "Am besten schon um sieben. Der Bus kommt ja meistens ungefähr eine viertel Stunde später, wenn er sich nicht gerade verspätet. Das dürfte ausreichen", meinte sie. "In Ordnung, ich werde da sein", versicherte ihr Jason. "Sehr gut, dann sehen wir uns morgen, einen schönen Abend noch." Mit diesen Worten legte Sharpay auf und machte sich nun selbst an die Hausaufgaben.
 

Am nächsten Morgen war Sharpay wieder bester Laune, was vor allem ihrem Bruder komisch vorkam. Sofort fragte er sich, ob sie wieder irgendetwas im Schilde führte, doch er konnte keinen Hinweis darauf erkennen, dass es wirklich so war. An diesem Morgen bestand seine Schwester darauf, dass sie sich früher als sonst auf den Weg zur Schule machten, da er doch unbedingt mit Kelsi reden wollte und sie wollte nicht riskieren, dass er sie verpasste, wenn sie vielleicht erst kurz vor Beginn des Unterrichts in der East High ankommen würden. Ryan musste ihr in dieser Hinsicht Recht geben und so verließen die Zwillinge schon kurz nach sieben das Haus. Sharpay war sich sicher, das Jason schon dort war und nur auf sie wartete. Sie verzichteten darauf, den Bus zu nehmen, den sie ohnehin nur im äußersten Notfall benutzten, und stiegen in Sharpays rosa Cabrio, ehe sie auch schon auf dem Weg zur Schule waren. Dort angekommen verabschiedete sich Sharpay kurz unter dem Vorwand noch schnell etwas erledigen zu müssen und suchte so schnell wie möglich Jason auf, der schon am nächsten Treppenaufgang auf sie wartete.
 

"Guten Morgen, da bist du ja. Ich dachte schon, du würdest dich verspäten", begrüßte er sie. "Tut mir leid, wir sind ein wenig schlecht durch den Verkehr gekommen. Wir haben heute Morgen auf den Bus verzichtet, sonst wäre ich wirklich zu spät gekommen. Aber das ist jetzt unwichtig. Weißt du noch, was unser Plan ist?", fragte sie ihn eindringlich. "Na, klar. Ich habe alles im Kopf. Und du denkst, dass es wirklich klappen wird?" Zweifelnd sah er sie an. "Mach dir keine Gedanken. Ich bin mir sicher, dass es funktioniert. Du darfst nur nicht zu spät eingreifen. Denk daran, du musst den richtigen Moment abwarten", erwiderte Sharpay immer noch eindringlich. "Ich weiß, es dürfte kein Problem sein", antwortete Jason. "Gut, dann geh jetzt und warte, bis die beiden kommen", meinte die Blonde dann. "In Ordnung, wir sehen uns später." Mit diesen Worten ging Jason davon und Sharpay machte sich auf den Rückweg zu Ryan. "Wo warst du so lange?", fragte er sofort. "Ich musste noch etwas im Lehrerzimmer abgeben, aber da standen schon ein paar andere, die auch etwas abgeben mussten, tut mir leid", log sie ohne rot zu werden und ohne dass ihr Bruder etwas davon bemerkte. "Naja, ist ja auch nicht weiter schlimm. Ich habe mich nur langsam gefragt, wo du steckst", erwiderte Ryan. Sie nickte nur und schaute sich aufmerksam um. "Sieh mal, da kommt Kelsi. Jetzt ist deine Chance. Sprich sie an, wenn du es endlich wiedergutmachen willst...", sagte sie, als sie die Pianistin erblickte. Ryan war einen Moment verwirrrt, da seine Schwester noch am Abend zuvor nicht gerade begeisert gewesen war, dass er mit Kelsi reden wollte, doch dann nickte er zustimmend und entfernte sich ein Stück von ihr, um auf die Pianistin zu warten.
 

Als Kelsi durch den Haupteingang der East High trat, ging Ryan direkt auf sie zu. "Kelsi...hast du einen Moment Zeit? Kann ich kurz mit dir reden?", fragte er ein wenig unsicher, er wusste nicht, wie sie darauf reagieren würde. Sie blieb sofort stehen, als sie angesprochen wurde, doch als sie sah, wer sie da angesprochen hatte, erstarrte sie einen Moment. Er wollte also tatsächlich mit ihr reden? Damit hatte sie ganz und gar nicht gerechnet.

Einen Moment war sie unfähig etwas zu sagen, doch dann fasste sie sich schließlich wieder. "Natürlich...ich wollte eigentlich auch mit dir reden...", antwortete sie leise. "Gut, dann lass uns in einen der weniger belebten Gänge gehen...es muss ja nicht jeder gleich mitkriegen", meinte Ryan, worauf sie zustimmend nickte und ihm dann folgte. Irgendwann bogen sie in einen Flur ein, der noch nicht ganz so belebt war. "Also...? Worüber wolltest du mit mir reden?", fragte Kelsi, als sie stehenblieben. Ryan zögerte zuerst, er konnte ihr nicht sofort antworten. "Es tut mir so leid, Kelsi...ich glaube, ich habe dir Unrecht getan...ich habe völlig überstürzt gehandelt...ich habe dir nicht einmal die Zeit gelassen, um überhaupt etwas zu erklären...es tut mir leid, dass ich geglaubt habe, dass du nur mit mir spielst...", fing er an. "Weißt du, Ryan...diese Erkenntnis kommt eigentlich reichlich spät...eigentlich hättest du es wissen müssen, dass ich so etwas niemals tun würde...hast du überhaupt eine Ahnung, wie sehr du mich verletzt hast?!" Tränen stiegen in ihr auf, während sie das sagte. "Ich weiß es und es tut mir wirklich leid. Ich weiß auch nicht, wie ich das glauben konnte. Kannst du mir denn verzeihen...? Ich liebe dich doch...ich konnte dich nicht vergessen, die ganze Zeit musste ich an dich denken. Ich habe mich ständig gefragt, was du wohl gerade machst, weil du mir einfach nicht aus dem Kopf gegangen bist", erwiderte er. "Wirklich...? Meinst du das ernst...?", fragte Kelsi leise. "Ja...das ist mein voller Ernst. Ich will, dass wieder alles so wie früher zwischen uns wird, weil ich dich liebe und dich nicht verlieren will", versicherte er ihr. Kelsi wollte gerade etwas erwidern, als sie von einer anderen Stimme unterbrochen wurde.
 

"Gut gemacht, Kelsi. Du hast deine Rolle wieder einmal perfekt gespielt." Die Pianistin erstarrte, als sie Jasons Stimme erkannte. "Wie leicht du ihn doch an der Nase herumführen kannst. Eine gute Idee, ihn noch einmal als Idioten dastehen zu lassen. Es ist immer wieder lustig, sein dummes Gesicht zu sehen, wenn er herausfindet, dass du ihm doch nur wieder etwas vorgemacht hast...", meinte Jason und legte ihr einen Arm um die Schulter, als er bei ihr angekommen war. Kelsi war unfähig etwas zu sagen oder zu tun und so schüttelte sie seinen Arm auch nicht ab, was für Ryan ein eindeutiges Zeichen zu sein schien. "So ist das also...ihr habt euch das also zusammen ausgedacht...du wolltest mir weismachen, dass alles wieder in Ordnung kommen könnte...nur um mich dann wieder für dumm zu verkaufen...was für ein nettes Spielchen, Kelsi...", sagte er leise, während er eine Hand zur Faust ballte. Langsam kehrte Leben in die Pianistin zurück. "Ryan, bitte! Es ist nicht so, wie du denkst! Ich habe mir nichts mit ihm ausgedacht, ich weiß nicht einmal, wovon er überhaupt redet! Ich bin nicht mehr mit ihm zusammen, ich liebe nur dich und ich will dich endlich zurückhaben, es macht mich wahnsinnig, von dir getrennt zu sein!", rief sie verzweifelt aus, während die Tränen nun wirklich über ihre Wangen liefen. Ryan lachte nur spöttisch auf und bedachte sie mit einem eiskalten Blick. "Spar dir das doch, Kelsi. Mir reicht was ich sehe, ich wäre beinahe noch einmal auf dich hereingefallen. Es ist schon gut so, dass ich es rechtzeitig bemerkt habe. Werd doch glücklich mit ihm und lass mich in Zukunft in Ruhe." Mit diesen Worten drehte er sich um und ließ sie einfach stehen. "Ryan, warte!", rief sie ihm noch nach, doch er drehte sich nicht mehr um. "Vergiss ihn doch einfach, Kelsi. Jetzt gibt es nur noch uns beide", redete Jason dazwischen. "Lass mich endlich in Ruhe! Du hast schon genug kaputt gemacht!", fuhr sie ihn an, ehe sie sich losriss und schnell davon rannte. Sharpay, die alles beobachtet hatte, grinste nur triumphierend, während sie Kelsi nachsah und sich schließlich auf den Weg zum Unterricht machte. Wieder einmal war ihr Plan aufgegangen...
 

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So, das war's auch schon wieder.

Tut mir leid, dass es wieder so lange gedauert hat, aber ich brauchte erst wieder Ideen und auch Zeit.

Aber jetzt habe ich es ja geschafft.

Ich hoffe mal, dass ich zum nächsten Kapitel wieder schneller komme, kann nur nichts versprechen ^^"

Aber trotzdem möchte ich mich wie immer für die Kommentare bedanken, wenn denn welche dazugekommen sind, die ich noch nicht bemerkt

habe :)

Würde mich auch wieder über neue freuen.

Bis zum nächsten Kapitel
 

oOLunaOo



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