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Tell me the best way I could kill you & Back to reality

~ Yu Kanda x Tyki Mikk~
von

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~14~

Mit geschlossenen Augen ließ er das heiße Wasser auf sich hinabprasseln. Regungslos stand er dort. Die Hände auf den kühlen Fliesen gebettet, atmete er tief durch und genoss die völlige Stille, die neben dem leisen Rauschen des Wassers herrschte. In breiten Rinnsälen schlängelte sich das Wasser über sein Gesicht. Das lange, schwarze Haar haftete geschmeidig auf seiner hellen Haut und nach wenigen weiteren Momenten legte er den Hinterkopf in den Nacken. Lautlos tropfte das Wasser von seinen Wimpern und flüchtig regte er die Lippen aufeinander, bevor er blind nach dem Hahn tastete und ihn zudrehte. Sogleich verstummte das Rauschen, vereinzelte Tropfen gingen noch auf die Fliesen des Bodens nieder, als er auch schon zur hölzernen Bank trat und eines der Handtücher an sich nahm. Er war alleine hier und legte auch großen Wert darauf. Aufmerksam hatte er gewartet, hatte gelauert, bis niemand mehr die Duschen benutzt und so verspürte er eine gewisse Entspannung, als er sich niederließ und sich behäbig abtrocknete. Angemehm glitt das Handtuch über seine Haut, saugte jede Feuchtigkeit in sich auf. Dann beugte er sich nach vorn, wrang das lange Haar aus und bearbeitete es ebenso mit dem dicken, weichen Stoff. Er bewegte ihn auf dem Kopf, ließ sein Haar offen, als er zufrieden damit war und wandte sich der Kleidung zu, die er mitgebracht hatte. Wie war ihm danach, in die alte, lederne Uniform zu schlüpfen. Sie zu tragen, würde ihm so gut tun, doch für den kommenden Auftrag war zivile Kleidung wichtig. So streifte er ein schwarzes Sweatshirt über, stieg in eine simple Jeans und versenkte die Beine in schlichten ledernen Stiefeln. Während der folgenden Mission würden sie keine Exorzisten mehr sein. Vielmehr normale Jugendliche, die nach einer Arbeit suchten. Sie hatten diese Rollen zu spielen und Kanda war längst dabei, sich in seine hineinzufühlen. Beiläufig warf er das Handtuch dann zur Seite, schlüpfte in einen dünnen, schwarzen Mantel und kam auf die Beine. Er verließ die Dusche, trat in den weißgefliesten Vorraum hinaus und hielt abrupt inne, als er an den Spiegeln vorbeiziehen wollte. Er blieb stehen, blickte auf und betrachtete sich sein Spiegelbild. Es starrte zurück… mit einem Ausdruck, den Kanda nicht deuten konnte und nach wenigen Momenten trat er an den Spiegel heran. Langsam stemmte er sich auf eines der Waschbecken, lehnte sich nach vorne und betrachtete sich die dunklen Augen, die sich auf die seinen richteten. Seine Schultern hoben und senkten sich unter einem tiefen Durchatmen, als er flüchtig die Lider senkte und doch sogleich zurückspähte. Dieser junge Mann, den er dort sah… er wirkte so fremd. Der Blick schien ihn schier zu durchbohren und wieder holte er tief Luft. Dieses Spiegelbild hatte etwas vor sich. Es stand kurz davor, auf eine wichtige Mission zu gehen und war sich innerlich nicht sicher, dem gewachsen zu sein. Eine Wahrheit, die niemals über seine Lippen kommen würde. Er würde diese verunsichernde Tatsache verschlucken, in sich vergraben und sich damit zufrieden geben, alles zu tun, was in seiner Macht stand. Er löste die rechte Hand vom Waschbecken, hob sie zum Spiegel und bettete die Finger auf der kühlen Oberfläche. Er berührte sich selbst, doch spürte nichts. Lediglich das kalte Glas, ohne Struktur. Beinahe abwesend blieb er seiner Betrachtung treu.

Die vergangene Nacht hatte er recht guten Schlaf gefunden. Er war in sich versunken, ohne den Hauch eines Alptraumes, ohne den Hauch der Vergangenheit, die zu ihm zurückdrang und dennoch fühlte er sich nicht sonderlich gut. Er spürte, dass etwas nicht stimmte. Ob nun mit ihm oder mit der Umwelt… irgendetwas lag im Argen. Seine Pupillen fanden zu den schmalen, vollen Lippen. Sie verblieben reglos, verblieben versiegelt. Auch die Haut seines Gesichtes. Noch immer hatte sie den Hauch einer Blässe, während die dunklen, einst so ausdrucksstarken Augen so müde wirkten, so gläsern wie die einer leblosen Puppe, von der niemand eine Meinung erwartete. Geräuschlos glitten seine Finger tiefer. Seine Kuppen hinterließen einen schmalen Pfad auf dem Spiegel, der durch seinen nahen, warmen Atem beschlug. Das Haar… es fiel nass und noch etwas strähnig, verbarg einen Teil seines Gesichtes unter sich und schlängelte sich hinab bis zur Hälfte des Rückens. Seine Brauen verzogen sich sinnierend, als er der Beobachtung treu blieb und etwaige Zeit vergaß. Mit einem Mal gab es keinen Druck mehr, keine Eile. Diese Betrachtung fesselte ihn, ließ ihn nicht mehr los und verunsichert stellte er sich die Frage, was er dort sah. Seine Stirn legte sich in Falten, als er sich stockend zurücklehnte und die Finger vom Spiegel löste. Sogleich sank die Hand zurück zum Waschbecken und lautlos bewegten sich die Lippen. Sie lösten sich voneinander, formten stumme Worte, die er selbst nicht kannte.

Was war nur mit diesem Menschen, den er vor sich hatte? Der ihn derzeit so kritisch und suchend taxierte.

War er schön…?

Stolz?

Er wurde dieses Gefühl nicht mehr los. Das Gefühl, sich selbst verloren zu haben und sich anders zu sehen, als es die Menschen in seinem Umfeld taten. Er betrachtete sich sein anmutiges Äußeres nachdenklich und unbeteiligt, hob die Hand zum Hals und strich auch dort über die glatte Haut. Er wollte sich selbst spüren, wollte sich wahrnehmen, wie es kein anderer tat. Und es fühlte sich seltsam an. Seine Fingerkuppen hinterließen ein gewisses Kitzeln, als sie tiefer und bis zum Schlüsselbein glitten. Er legte den Kopf schief, rümpfte die Nase und ließ die Hand sinken. Vorerst regungslos blieb er stehen. Neben ihm öffnete sich die Tür. Ein Finder zog in seinem Rücken vorbei, doch Kandas Augen folgten ihm nicht. Argwöhnisch und gedankenvoll starrte er in den Spiegel, betrachtete sich seine durch den Stoff verhüllte Brust, seine Taille, soweit diese von dort oben zu erkennen war. Er nahm sich Zeit, er ließ sich nicht hetzen und selbst, als er den Entschluss traf, aufzubrechen, zögerte er dennoch. Wieder richteten sich die beinahe schwarzen Augen auf die seinen. Wieder wurde er beinahe feindselig gemustert und konzentriert versuchte er das eigene Gesicht zu entspannen.

Blickte er permanent so drein, wenn er im Orden unterwegs war?

Sah man ihn genauso, wie er sich derzeit selbst sah?

Wie offensichtlich war dabei diese Schwäche. Übertriebene Wut war doch letztendlich nur ein Schutzwall, der die Schwachen und Ängstlichen hinter sich verbarg. Jeder, der denken konnte, musste sich dieser Tatsache bewusst sein und Kanda realisierte, dass er den eigenen Körper kaum noch unter Kontrolle hatte. Seine Mimik… seine Haltung. Wie sehr schrie all dies nach Hilfe, doch dann dachte er daran, dass er genau diese Hilfe erhielt. Durch Lavi. Auch der junge Bookman hatte seine nonverbale Sprache gelesen und es kam einer gewissen Erleichterung gleich, dass er mit ihm reisen und die Mission auf sich nehmen würde. Gemeinsam. Er würde nicht alleine sein in den nächsten Tagen… möglicherweise auch in den nächsten Wochen und soweit er es sich wagte, könnte er wohl jederzeit an Lavi herantreten. Selbstverständlich wäre es schwierig, Schonung zu finden, wenn sich Komuis Verdacht wirklich bestätigte. Wie gesagt, er hatte die alte Leistung zu erbringen, um die Aufmerksamkeit der Großmarshalle von sich zu lenken. Er hatte unauffällig stark zu sein und wenn er ganz ehrlich zu sich war, so gestand er sich eine gewisse Unsicherheit ein.

Konnte er die alten Leistungen erbringen?

Jetzt schon?

Er biss die Zähne zusammen, riss sich von diesen verheißungsvollen Augen los und wandte sich ab. Beiläufig zog er sich das Haar über die Schulter, während er in den Gang hinaustrat und sich auf den Weg machte. Er lag gut in der Zeit und wurde bereits erwartet, als er in das Treppenhaus des Turmes trat. Auch Lavi trug zivile Kleidung, während er am steinernen Geländer lehnte und die Beine gekreuzt hielt. Sein Auge war auf zwei dünne Mappen gerichtet, die er vor sich hielt. Die schwarze Missionsmappe lag neben ihm auf dem Geländer, als er aufblickte und Kanda mit einem flüchtigen Lächeln grüßte. Auf seinem roten Schopf saß eine simple Mütze, gekleidet war er sonst in eine kurze dunkelgrüne Jacke und eine schwarze Hose, deren Beine in Kniehohen Stiefeln steckten. So wirkte er bestenfalls wie ein Dahergelaufener. Er schloss die dünne Mappe, als Kanda ihn erreichte, reichte diesem eine davon und klemmte sich auch die Missionsmappe unter den Arm. Mit stummen Blick sprachen sie sich ab, nickten einander zu und machten sich auf den Weg. Sie benutzten den unterirdischen Wasserweg, würden der Unauffälligkeit halber ohne Finder reisen und auf etwaige Annehmlichkeiten, die den Exorzisten zuteil wurden, verzichten. So saßen sie kurz darauf in dem schwankenden schmalen Boot, ließen sich von einem Finder fahren und konzentrierten sich beide auf die dünnen Mappen. Schweigend saßen sie sich so gegenüber, behielten die Köpfe gesenkt und es war Lavi, der nach wenigen Momenten die Stimme erhob, während das Wasser gegen die Außenhülle des Bootes schwappte.

„Mein Name lautet Lawrence Gray“, murmelte er leise und rieb sich grüblerisch das Kinn. „Und ich bin Engländer.“

Es stellte nichts Ungewöhnliches dar, dass Lavi seine Identität… seinen Namen aufgab und mit einem Mal ein ganz anderer war und auch sein musste. Er war mehr als geübt darin, sein Unterbewußtsein akzeptierte den neuen Namen sofort und nachdenklich begann er zu blättern. Er hatte vollständige Bewerbungsunterlagen vor sich. Einen Lebenslauf, den er während der Reise auswendig zu lernen hatte. Ein säuberliches Anschreiben, Johnny sei Dank und auch mehrere Empfehlungsschreiben, die sicherstellten, dass er sofort eingestellt wurde. Dasselbe hatte auch Kanda erhalten. Einen neuen Namen… selbst über eine lückenlose Vergangenheit verfügte er nun und wie seltsam musste es wirken, wenn er auf seinen Lebenslauf blickte und dort den Besuch einer Schule fand. Dinge, die er niemals getan hatte. Dinge, die er niemals brauchte und die nach einem normalen Leben klangen. Kurz blickte Lavi auf, musterte Kanda und wandte sich wieder den Unterlagen zu. Komui hatte die bevorstehende Mission nur knapp und oberflächlich erklärt und bei weiteren Fragen auf die Missionsmappe verwiesen. Spätestens, wenn sie diese überflogen, wussten sie genau, was sie vor sich hatten.

‚Ich denke“, kamen ihm wieder Komuis Worte in den Sinn, ‚dass es sich um falschen Alarm handelt. Letzten Endes wird es wahrscheinlich nur darauf hinauslaufen, dass ihr euch einschleicht und Informationen sammelt, bis ihr euch sicher seid.‘

Kurz gesagt, es handelte sich um eine mögliche Broker-Mission. Ein Ding, in dem Lavi weitaus weniger Erfahrung hatte, als Kanda. Sie waren nun auf dem Weg nach Amerika und in eine abgeschiedene, kleine Stadt, auf die sich der Argwohn des Ordens gerichtet hatte. Vermehrte suizid-Fälle hatten seine Aufmerksamkeit erweckt und die geradewegs auf den Bürgermeister der Stadt gelenkt. Es war bekannt, dass Broker zumeist Führungspositionen kleideten und über eine gewisse Macht verfügten, in der sie besser agieren und dem Grafen beinahe problemlos neue Akuma schicken konnten. Sie waren es, die für die Armeen sorgten, die der Graf um sich scharte. Dafür, dass die Opferzahlen rapide anstiegen und sich jene Armeen unaufhaltsam vergrößerten. Eine Angelegenheit, die geklärt werden musste und so hatten Kanda und Lavi die Aufgabe bekommen, sich im Rathaus zu bewerben, dort zu arbeiten und somit unauffällige Nachforschungen anstellen konnte. Was Lavi anbelangte, er sehnte sich danach und hoffte, dass es sich wirklich um diesen falschen Alarm handelte. Dass die zahlreichen Selbstmorde einer gewissen Zufälligkeit entsprangen und nichts zu bedeuten hatten. Er betete, dass nichts Gefährliches auf sie zukam, denn er wusste nicht und war sich auch nicht sicher, inwieweit er sich auf Kanda und dessen Fähigkeiten verlassen konnte. Er wusste doch von Kandas Problem mit der Nähe zu anderen Menschen und ganz sicher würde niemand Acht darauf geben, wenn er anderen eine gewisse Distanz bot. Sie würden ihm unwissend näherkommen. Kanda hätte Berührungen über sich ergehen zu lassen, vermutlich auch rücksichtsloses Verhalten. Niemand würde Rücksicht nehmen und genau das war der Punkt, der Lavi verunsicherte. Stets, wenn er mit Kanda auf Mission gegangen war, hatte er sich blind auf ihn verlassen. Er hatte darauf vertraut, dass Kanda seinen Rücken deckte, wenn es Not tat, dass er gemeinsam mit ihm kämpfte und den Sieg errang. Niemals hatte er diese Verlässlichkeit bereut, niemals an Kanda gezweifelt, so, wie es nun der Fall war. Auch, wenn Kanda in der vergangenen Nacht endlich den wichtigen Schlaf gefunden hatte, es war und blieb doch nur der erste Schritt und dieser war nicht einmal sonderlich groß. Bedeutsam zwar, doch letztendlich nur der Tropfen auf den heißen Stein. Nun war sich Lavi der Tatsache sicher, dass Kanda einer solchen Mission nicht gewachsen war. Auch Komui musste dies wissen, doch sich ebenso bewusst sein, dass ihnen die Hände gebunden waren. Es blieb ihnen keine andere Möglichkeit, als dieses Wagnis einzugehen und Lavi versuchte sich zu beruhigen, indem er an die Tage dachte, die auf diese Mission folgen würden. Sie hätten dann wieder Zeit füreinander, er könnte sich wieder kümmern. Wenn alles so verlief, wie er es sich wünschte. Doch wie oft war dies der Fall?

Bei ihrer Arbeit trafen sie doch beinahe permanent und auf nicht vorausgesehene Vorfälle. Sie rutschten in Gefahren hinein, die sie nicht erwarteten… wurden in Dinge verwickelt, die keinem Plan antsprachen.

Ein leises Stöhnen brach aus Lavi heraus, als sie das Boot verließen und sich auf den Weg zum Bahnhof machten. Diese Grübeleien taten beinahe weh und so versuchte er, sie abzustellen. Wenn er keine Erwartungen hegte, dann konnte auch nichts geschehen, was ihnen widersprach, sagte er sich, als er sich stumm neben Kanda hielt. Dieser befasste sich nun mit der Missionsmappe, schien aufmerksam zu lesen.

Wenn auch ihn Sorgen quälten, so ließ er es sich nicht ansehen und alles täte Lavi lieber, als seinem Weggefährten die eigenen mitzuteilen. Wieder einmal würde es nur auf eine Kränkung hinauslaufen, darauf, dass sich Kanda verletzt fühlte und das würde es ihnen nur weiterhin erschweren. So wandte sich Lavi wieder dem Weg zu und klemmte sich die Mappe unter den Arm. Flüchtig rückte er an seiner Mütze, versenkte die Hände in den Hosentaschen und schwieg in sich hinein.
 

Im Zug einen Platz zu finden, war schwierig, wenn man nicht das Rosenkreuz trug und so mussten sich die beiden wohl oder übel die Kabine mit zwei weiteren Reisenden teilen. In der zweiten Klasse. Die Bänke waren ungewohnt hart, die Polster durchgesessen, doch während Kanda unentschlossen auf ihm herumrückte, gab sich Lavi rasch damit zufrieden. So begann ihre Reise. Fortwährend blieben die Münder ihrer beiden Sitzgenossen dabei in Bewegung. Kanda war nahe an das Fenster herangerutscht, um ein wenig Platz zwischen sich und dem älteren Mann zu schaffen. Lavi hatte da weniger Glück. Er saß eingequetscht neben dem massigen Mann, der auf seiner Seite Platz genommen hatte, doch letztendlich hatten sie das permanente Gefasel nur bis zum nächsten Bahnhof zu ertragen. Spätestens dann waren sie wieder unter sich und konnten sich ungestört auf die kommende Mission vorbereiten. Leise unterhielten sie sich auch, während die Räder des Zuges unter ihnen ratterten. Oft zogen andere Reisende an ihrer Kabine vorbei, laute Gespräche wurden auf dem Gang des Zuges geführt und Lavis Verunsicherung wuchs nur weiterhin, als es den Anschein machte, dass Kanda diese Situation als belastend zu empfinden schien. Mürrisch blickte er zur gläsernen Tür, runzelte die Stirn, wenn lautes Lachen auf dem schmalen Flur ausbrach. Er schien sich daran zu stören und so entschied sich Lavi dafür, auch weiterhin die Stimme zu erheben.

„Hoffentlich muss ich nicht putzen oder so“, maulte er und warf die Missionsmappe neben sich auf die Bank. „Jetzt mal ehrlich, was für Arbeiten kann man in einem Rathaus verrichten?“

Kanda stemmte den Ellbogen auf die Fensterbank und die Wange in die Handfläche. Er schwieg eine Weile, bevor er mit den Schultern zuckte.

„Einige Rathäuser beinhalten ein Restaurant“, murmelte er dann zurück und Lavi ließ sich um ein Stück tiefer rutschen.

„Hast du schon einmal in einer Küche gearbeitet?“, erkundigte er sich dann und fügte noch schnell etwas hinzu, als Kanda ihn skeptisch musterte. „Ich meine, das ist wohl nicht deine erste Mission, in der du dich irgendwo einzuschleichen hast.“

„Mm.“

Lavi schien ins Schwarze getroffen zu haben.

„Ich meine, man kann seine Identität zwar ändern aber wenn man gewisse Sachen nicht kann, dann kann man sie auch dann nicht.“ Er zuckte mit den Schultern. „Kochen zum Beispiel. Das einzige, was ich kochen kann, ist Tee.“

Kritisch runzelte Kanda die Stirn.

„Oder putzen“, fuhr Lavi gesprächig fort. „Ich hasse putzen, weißt du?“

„Mm.“

„Was für Arbeiten würdest du denn gerne machen?“

Diesmal zuckte Kanda mit den Schultern. Er schien nicht wählerisch zu sein, was so etwas anbelangte und Lavi beneidete ihn ein wenig um diese Einstellung. Scheinbar würde Kanda alles tun, was getan werden musste. Dies entsprach nur seiner alten Devise. Es war schon immer so gewesen, dass er Befehle befolgte, ohne zu murren und Lavi wusste, ganz gleich, was auf sie zukommen würde, er wäre derjenige, der sich aufregte und würde damit auch alleine dastehen. Er stieß ein leises Seufzen aus und ließ sich im Polster tiefer rutschen.

„Johnny hat sich wirklich jede Mühe mit den Lebensläufen gegeben aber so richtig fantasievoll hat er dabei nicht gearbeitet.“ Kurz warf Lavi einen Blick in diesen. „Sehe ich aus, als wäre ich zwanzig Jahre alt?“

Kanda sah ihn kurz an, sagte letztendlich aber nichts dafür, was als Reaktion auch Bände sprach.

„Wie alt bist du?“, wollte Lavi weiterhin wissen und Kanda ließ sich mit der Antwort Zeit. Er überflog seinen Lebenslauf ein weiteres Mal.

„Zweiundzwanzig“, murrte er dann.

„Das ist auf jeden Fall glaubwürdiger als mein Alter.“ Lavi rieb sich die Stirn. „Und was zur Hölle soll ich studiert haben?“

Johnny hatte ihm bedacht Spielraum gelassen und dennoch wusste Lavi nicht, was er damit anfangen sollte.

„Das ist doch gleich“, leistete Kanda durchaus lustlos seinen Beitrag. „Hauptsache, wir werden eingestellt.“

„Wenn du meinst?“ Lavi blickte aus dem Fenster, betrachtete sich die sommerliche Umgebung, die daran vorbeizog. Er rieb sich das Kinn, atmete tief durch. „Hoffentlich wird das ein Fehlschlag.“

Und aprubt blickte Kanda auf. Stirnrunzelnd tat er es, fragend und zu spät wurde sich Lavi der Tatsache bewusst, dass er sich verquatscht hatte. Er begegnete Kandas erwartungsvollen Blick nur kurz, bevor er sich räusperte. Wenn man seine Unlust einer Mission bekannt geben sollte, dann bestenfalls nicht vor Kanda. Selbstverständlich teilte der Pflichtbewusste Japaner dieses Denken nicht und Lavi entschloss sich, nichts weiter dazu zu sagen und die Worte offen im Raum stehen zu lassen. Noch immer hatte er nicht vor, Kanda von seiner Unsicherheit zu erzählen. Er würde es für sich behalten und wenn er Glück hatte, würde Kanda sich seinen Teil dazu denken und sich dabei in die völlig falsche Richtung bewegen. So zog der Rest der Fahrt recht schweigsam an ihnen vorbei.
 

Es war in den frühen Abendstunden des nächsten Tages, als sie ihr Ziel erreichten. Der Zug hatte sie nicht ganz bis dahin gebracht und so hatten sie einen langen Fußweg hinter sich, als sie jene Stadt erreichten und sich vorerst in einer kleinen Herberge niederließen. Sie war nicht sonderlich schön, auch nicht sonderlich groß, doch Lavi hatte die Hoffnung, dass sie ohnehin keine lange Zeit dort verbringen würden, wobei er ebenso wenig davon ausging, dass die Angestelltenunterkünfte im Rathaus angenehmer waren. Daran stören, dass es nur noch ein einziges freies Zimmer gab, störte er sich nicht. Ebenso wenig an der Tatsache, dass es sich dabei um ein Doppelzimmer handelte. Nur Kanda runzelte die Stirn, als sie unten an der Rezeption standen und sie diese Nachricht ereilte.

„Wir bleiben ohnehin nur für eine Nacht“, versuchte Lavi ihn zu versöhnen, als sie die alte hölzerne Treppe emporstiegen, auf dem Weg in die zweite Etage. Spielerisch drehte er den Schlüssel dabei um den Finger, blickte grinsend zu seinem Nebenmann. „Lass uns die Nacht in richtigen Betten genießen. Wer weiß, was uns im Rathaus erwartet.“

Doch selbst diese Worte schienen Kanda nicht sonderlich zufrieden zu stellen. Er stieß ein leises Ächzen aus, tat es abermals, als die dann im Zimmer standen und sich dieses als winzig entpuppte. Nur flüchtig kam ihm der Gedanke, vielleicht draußen auf einer Bank zu schlafen, doch diese Betten wirkten schon recht bequem. Erschöpft von der langen Reise, ließen sie sich auch nicht mehr allzu viel Zeit, bevor sie unter die Decken krochen und die Augen schlossen. Die Dunkelheit der Nacht lag bereits vor ihrem Fenster, völlige Lautlosigkeit umgab Lavi und nur das tiefe Durchatmen Kandas zeugte davon, dass dieser rasch eingeschlafen war. Mit einer Leichtigkeit, die Lavi verblüffte, doch auch, als er sich im Bett aufrichtete und nach drüben blickte, lag Kanda reglos auf der Seite. Die Augen entspannt geschlossen, schien er wirklich zu schlafen und Lavi entschied sich dazu, dies nicht zu hinterfragen und sich einfach der Erleichterung hinzugeben. Seufzend legte er sich so wieder nieder, zog die Decke bis zum Kinn und suchte auf dem Kissen nach der richtigen Bequemlichkeit. Er bewegte den Kopf, rollte sich anschließend auf die Seite und kehrte Kanda somit den Rücken. Er rutschte noch nahe an die Wand heran, bevor auch er sich dem Schlaf hingab. Seine müden Beine pochten, erinnerten ihn an den Marsch, den sie hinter sich hatten, doch letztendlich schlief auch Lavi recht schnell ein. Die Realität versackte in seinem Bewußtsein, sein Atem vertiefte sich und kurz darauf lagen beide regungslos in ihren Betten. Draußen auf der Straße erhoben sich mitten in der Nacht leise Stimmen. Wenige Stadtbewohner waren noch unterwegs, besuchten eine Kneipe, die nicht allzu weit entfernt war. Lachen drang in den finsteren Raum, das Knirschen der Schritte und angenehm im Tiefschlaf versunken, begann sich Lavi zu regen. Die Decke wärmte ihn bis zum Hals, als er sich tief durchatmend auf den Rücken sinken ließ und sich wie eine Katze streckte. Leise schmatzte er, rückte den Kopf auf dem Kissen zur Seite und streckte alle Viere von sich. Sein Gesicht blieb entspannt, sein Auge ruhig geschlossen und nach wenigen Momenten begann er leiser zu schnarchen. Völlig regungslos lag Kanda währenddessen da. Das Gesicht zur Hälfte unter der Decke verborgen, ragte nur seine eine Hand ins Freie.

Im Flur der Herberge erhoben sich nach einer knappen Stunde weitere Geräusche. Schwere Schritte zogen an ihrer Tür vorbei, kurz darauf schloss sich eine Tür und wieder kehrte die angenehme Stille zurück. Unterbrochen nur von Lavis friedlichem Schnarchen, hielt sie auch an, bis sich ein leises Keuchen im Raum erhob. Es entrann Kandas Mund und augenblicklich durchfuhr eine hastige Regung sein bislang gelöstes Gesicht. Ein Zucken fuhr durch seine Mimik, unruhig drehte er sich auf den Rücken und doch ließ das nächste Keuchen nicht lange auf sich warten. Sein Atem verschnellerte sich, wandelte sich rasch zu einem permanenten Keuchen, unter dem Kanda in stetiger Bewegung blieb. Eine schiere Unruhe erfasste seinen Körper, ließ ihn sich winden. Die wärmende Decke rutschte von seinem Leib, glitt neben dem Bett zu Boden, während die trockenen Lippen atemlos zu flüstern begannen. Sie formten unverständliche Worte. Leise vermischte sich das Keuchen mit der atemlosen Stimme, rasch hob und senkte sich sein Leib. Sein Gesicht begann sich von einer Seite zur anderen zu werfen. Vereinzelte Strähnen blieben im Schweiß der Stirn haften und augenblicklich schreckte Lavi im Bett zusammen, als Kanda unter einem lauten Schrei in die Höhe fuhr. Es geschah mit einem Mal. Er schrie in den Raum hinein, riss erst dann die Augen auf und alarmiert richtete sich auch Lavi auf. Verstört rieb er sich das Auge, blinzelte in die Finsternis des Raumes hinein und nur undeutlich erkannte er die Bewegung der Gestalt, die im anderen Bett kauerte. Erschöpft sank Kandas Körper hinab, bebte unter schwerem Keuchen und Lavi zögerte keine Sekunde. Eine plötzliche Aufregung suchte nun auch ihn heim und fast verhedderte er sich mit dem Fuß in der Decke, als er sich aus dem Bett schob und stolpernd zum Stehen kam. Laut und trocken erfüllte Kandas Stöhnen unterdessen den Raum und eilig bewegte sich Lavi auf ihn zu. Die Schläfrigkeit war mit einem Mal gewichen und so war er hellwach, als er sich neben Kanda auf die Bettkante sinken ließ.

„Yu… hey…“ Vorsichtig neigte er sich zu ihm, hob die Hand und hielt dennoch inne.

Er wusste nicht, ob er Kanda berühren sollte… ob er es durfte und so ließ er die Hand sinken, während sich Kandas Hände in das Laken klammerte und er mit gesenktem Kopf auch weiterhin schwer und hastig keuchte. Lavi wusste nicht, ob er bereits bei Bewußtsein war oder noch immer gefangen in den Bildern, die ihn dazu bewegt hatten, so in die Höhe zu fahren. Auch, wenn Lavi unsicher war und aufgeregt, auch weiterhin ruhig erhob er die Stimme und sprach auf Kanda ein.

„Yu…“, eilig befeuchtete er die trockenen Lippen mit der Zunge, achtete darauf, dass nicht auch er sich im Ächzen verlor. Und wie lockte ihn Kandas Körper. Wie versetzte er ihn in Versuchung. Ihn zu berühren… möglicherweise zu umarmen. Wenn er auch bebte, wenn er auch zitterte, er wollte ihm die nötige Ruhe schenken… und doch blieb er nur auf der Bettkante sitzen und fühlte sich selbst so hilflos. Wirr verdeckte das lange schwarze Haar Kandas Gesicht, als er dieses kurz hob, angespannt schluckte und doch sofort wieder dem alten Keuchen unterlag.

„Hey… versuch langsamer zu atmen, ja?“ Mehr konnte Lavi nicht tun, doch ebenso wenig sah er, dass Kanda auf seine Worte reagierte. Er blieb dort sitzen, ließ sich noch um ein Stück tiefer rutschen und seinen Körper schien es regelrecht zu zerreissen unter diesem heftigen, rasenden Atem.

„Yu!“ Aufgewühlt verfestigte Lavi seine Stimme. Sie erhob sich nun umso lauter und letzten Endes konnte er nicht anders. Auch, wenn er einen Fehler beging… es machte den Anschein, als wäre Kandas Bewußtsein noch immer nicht im Hier und Jetzt angelangt und so hob er abermals die Hand. Aufgeregt ballte er sie zu einer Faust, während er sie zu Kandas Schulter hob. Sogleich spreizte er dann die Finger, verfing sich in einem letzten Hadern, bevor er die flach auk Kandas bebender Schulter platzierte. Und augenblickblick zuckte Kanda zusammen. Es schien ihm durch Mark und Bein zu gehen, doch Lavi bildete sich ein, dass er jetzt endlich die Augen öffnete und wirr um sich starrte. Noch immer haftete das Haar dabei in seinem Gesicht, auf seiner Stirn und nur flüchtig sah er Lavi an, bevor er sich die zitternde Hand auf den Mund presste und gegen das trockene Keuchen anzugehen versuchte. Noch immer lag Lavis Hand dabei auf seiner Schulter und wie deutlich spürte der Rotschopf dabei, wie Kandas Körper zitterte. Als würde ihn furchtbare Kälte heimsuchen und Lavi atmete tief durch, versuchte sich zu beruhigen. Auch, wenn Kanda die Kontrolle über sich verloren hatte, er durfte es ihm nicht gleich tun. Er musste aufmerksam sein, wach und bereit zu handeln. Doch das spontane Handeln versackte mit einem Mal, als sich Kandas heftiges Hyperventillieren in einem gedrungenen Röcheln verlor. Der Lunge schien es an Sauerstoff zu mangeln, mit einem Mal verkrampfte sich der gesamte Körper, zuckte in sich zusammen und ohne zu zögern lehnte sich Lavi zur Seite und griff nach dem Kopfkissen. Was hier geschah, entpuppte sich als aufkeimende Panikattacke und eilig hielt er Kanda das Kissen vor. Gleichsam, wie er die Hand auf seinem Hinterkopf bettete und seinen Oberkörper weiterhin nach unten drängte und stets dem Kissen entgegen.

„Atme hier rein!“, forderte er ihn hastig auf, als sich Kandas Hand um den Hals klammerte und selbst das Röcheln zu versiegen schien. „Kanda! Atme in das Kissen!“

Nachdrücklicher hielt er es ihm entgegen und wenn auch spät, endlich tastete Kandas zitternde Hand danach und presste es sich auf das Gesicht. Sofort wurde das Röcheln dumpf und leise und keuchend lehnte sich Lavi zurück. Er hatte getan, was er tun konnte, der Rest lag bei Kanda und still schüttelte er bei sich den Kopf, während Kanda sich nach einigen Momenten wieder zu beruhigen schien. Er schien wieder Luft zu bekommen, endlich erhob sich auch das alte Keuchen, doch auch dieses wurde im Kissen erstickt und es geschah nach einer Ewigkeit, dass Kanda das Kissen sinken ließ und erschöpft in sich zusammensackte.
 

Gähnend ließ sich Komui tiefer in seinen Stuhl rutschen. Seine dunklen Augen fanden zur Tasse aber als er sie zu sich zog, musste er bemerken, dass sie leer war. Er zog ein langes Gesicht, blickte lustlos zu dem Stapel an Arbeit, der ihn noch heute Nachte erwartete und schloss unter einem leisen Stöhnen die Augen. Seine Lider waren schwer, ebenso pochte ein permanenter Schmerz hinter seinen Schläfen und er versuchte sich daran zu erinnern, wann er das letzte Mal ausreichend geschlafen hatte. Es musste lange her sein und wie sehnte er sich danach, sich für ein paar Minuten auf dem Sofa langzumachen. Er rutschte noch tiefer, streckte die Beine unter den Schreibtisch und wollte gerade zu einem weiteren Gähnen ansetzen, als sich leise Schritte erhoben. Mürbe blickte er auf, doch mit einem Mal erhellte sich seine Mimik und sofort fuhr er in die Höhe. Lächelnd trug Linali ein Tablett herein.

„Linali!“ Komui seufzte beherzt, streckte ihr die Arme entgegen. „Oh, du meine Abendsonne! Wieder einmal bist du die pure Rettung für mich!“

„Ich habe mir schon gedacht, dass du keinen Kaffee mehr hast.“ Auf dem Schreibtisch wurde Linali das Tablett los, griff nach einer Kanne und gleichermaßen nach der Tasse ihres Bruders. Kurz betrachtete sie sich den weißen Hasen, der auf ihr abgebildet war, bevor sie sie füllte und an Komui zurückreichte.

„Das heute ist eine schlimme Nacht“, begann dieser seinen Schwermut auszusprechen. Seufzend nippte er an der Tasse. „Die Wissenschaftler sind mal wieder egoistisch und wollen mich nicht schlafen lassen!“

„Was vielleicht daran liegt, dass du sie selbst nicht schlafen lässt?“ Linali legte den Kopf schief und entrüstet wurde sie für diese Worte angestarrt.

„Hältst du mich wirklich für so einen abartigen Menschen?!“

„Na ja…“ Linalis Lächeln wirkte mit einem Mal unsicher, doch gerade als sie fortfahren wollte, meldete sich das Telefon auf Komuis Tisch.

„Oh.“ Hoffnungsvoll weiteten sich Komuis Augen. Es roch nach einer Ablenkung und kurz streckte er seiner Schwester den Zeigefinger entgegen, bevor er das Telefonat entgegennahm. Er hob den Hörer von der Gabel, lehnte sich behaglich zurück. „Hier Komui.“

Seufzend stellte Linali die Kanne auf den Tisch zurück, nahm das Tablett wieder an sich und verließ das Büro. Eine kurze Stille herrschte in der Leitung, als Komui ihr nachsah.

„Ich bin es“, meldete sich dann eine leise Stimme und stirnrunzelnd blickte Komui zur Uhr.

„Lavi? Sag bloß, ihr seid immernoch nicht da?“

„Wir sind da.“ Zermürbt betrachtete sich Lavi den schwarzen Golem, der vor seinem Gesicht flatterte. Er stand im Erdgeschoss der Herberge am einzigen Telefon des Hauses und wusste nicht so recht, was er sagen sollte. Er bewegte die Lippen, biss auf die untere und sah sich flüchtig um.

„Was hast du denn dann auf dem Herzen?“ Komuis Frage folgte sofort und Lavi kam nich tum ein leises Seufzen. Er stemmte die Hand in die Hüfte, trat an die hölzerne Wand heran und lehnte sich dagegen.

„Na ja…“, hob er dann etwas unentschlossen an und zog zischend die Luft durch die Zähne. „Ich hätte eine Frage.“

„Die da wäre?“ Entspannt nippte Komui an seinem Kaffee, bewegte die Füße unter dem Tisch und befürchtete nichts Schlimmes.

„Na ja…“, murmelte Lavi wieder und juckte sich nervös im Schopf. Doch dann entschloss er sich dazu, es einfach zu sagen. Er kam nicht weiter, wenn er um den heißen Brei herumredete. „Könntest du die Großmarshalle vielleicht davon überzeugen, die Untersuchung von unseren eigenen Ärzten vornehmen zu lassen? Da könnte man doch dann sicher etwas drehen, oder nicht?“

Mit einem Mal war etwaige Entspannunf aus Komuis Gesicht gewichen. Eine gewisse Ernsthaftigkeit suchte ihn heim, während er die Tasse sinken ließ.

„Was ist passiert?“

„Nein, ich meine nur.“ Lavi lachte nervös auf. „Da muss sich doch irgendetwas machen lassen, oder? Wenn einer die Schlupfwinkel des Ordens kennt, dann ja wohl du.“ Und er fuhr fort, darauf bedacht, Komui nicht zu Wort kommen zu lassen. „Nehmen wir mal an, wir lassen die Mission sein und kommen zurück…“

„Lavi!“ Diesmal sagte Komui seinen Namen mit Nachdruck. „Was ist passiert?“

Und seufzend sank Lavi in sich zusammen. Er senkte die Lider, starrte zu Boden und saugte an seinen Zähnen.

Er wollte es nicht sagen, doch musste sich selbst eingestehen, dass er es nicht sehr klug angegangen war.

„Mm…“ Er begann zu grübeln, doch Komui zeigte keine Geduld mehr.

„Lavi?“ Fast drohend hörte sich seine Stimme nun an und wieder sah sich Lavi flüchtig um, bevor er antwortete. Vorsichtig und leise.

„Ich… denke nicht, dass Kanda der Mission gewachsen ist“, sagte er dann das, was ihm auf der Seele lastete.

Und Komui schwieg.

„Er hatte gerade eine Panikattacke.“ Lavi klammerte sich nervös um den Hörer. „Ich zweifle nicht an seinen Fähigkeiten, jedoch an seiner Belastbarkeit.“

„Mm.“ Nachdenklich rieb sich Komui die Augen.

Er hatte dergleichen befürchtet und nun geschah es wirklich.

Die Mission, die die beiden erwartete, war schwierig und kompliziert und gefährlich. Es war unabdingbar, seinem Kollegen in diesem Fall zu vertrauen und so verstand Komui Lavis Anliegen.

„Ich würde Yu gerne zurückschicken. Ich werde die Mission fortführen. Du kannst mir einen anderen Kollegen schicken, wenn du nicht willst, dass ich sie alleine auf mich nehme“, erhob sich wieder Lavis Stimme in der Leitung. „Aber ebenso wenig will ich, dass die Großmarschalle ihn holen. Das wäre fatal und deswegen bitte ich dich, dir irgendetwas einfallen zu lassen.“

„Das sagst du so einfach.“ Wieder nahm Komui die Tasse an sich. „Jeder wird bemerken, dass Kanda wieder hier ist, wenn wir ihn nicht verstecken und dazu fehlen mir die vertrauensvollen Männer. Es würde sicher zu den Großmarschallen dringen, wenn er zurückkehrt.“ Aber dennoch war er längst am Sinnieren. „Das einzige, was ich ausprobieren könnte, wie du gesagt hast, durchzuringen, dass unsere Ärzte die Untersuchung übernehmen. Das ist sicher einen Versuch wert.“

„Es ist nicht so, dass ich jetzt die Verantwortung von mir streife“, versuchte sich Lavi kurz zu rechtfertigen. „Sobald ich von der Mission zurück bin und Zeit habe, werde ich wieder mit ihm arbeiten.“

„Gut.“ Komui wirkte nicht wirklich zufrieden. Er klang eher besorgt… ernüchtert.

„Also kümmer du dich erst einmal um die Untersuchung und dann…“

Lavi verstummte.

Er hatte eine Bewegung bei sich wahrgenommen und als er sich umdrehte, stand dort Kanda. Soeben war er um die Ecke gebogen, nutzte die Wand als Stütze und sah furchtbar aus. Blass, abgekämpft. Stockend ließ Lavi den Hörer sinken und öffnete den Mund. Der Blick, der ihn traf, war bitter und mürrisch, als Kanda stehenblieb und sich um ein Stück aufrichtete. Er schien sich vollends beruhigt zu haben. Sein Atem fiel wieder monoton und entspannt, während das Haar noch immer etwas wirr wirkte. Das weiße Hemd war in der Nähe des Halses geöffnet und lange standen sie so voreinander und sahen sich an.

„Lavi?“ Komui runzelte die Stirn.

„Ich lasse mich nicht untersuchen“, erhob Kanda dann die Stimme und Lavi seufzte.

Kanda klang entschlossen und der Rotschopf befürchtete eine schiere Gegenwehr, sollten sie den Plan in die Tat umsetzen.

„Wir versuchen gerade eine Alternative zu finden“, rechtfertigte er sich durchaus unsicher, während noch immer diese bohrende Blick auf ihn gerichtet blieb. „Damit du nicht in den Keller musst. Weißt du, es ist vielleicht möglich, dass unsere Ärzte…“

„Ich – lasse – mich – nicht – untersuchen!“ Nachdrücklich wiederholte Kanda dies und trat um wenige Schritte näher. Seine Mimik zuckte vor Gram. „Du hast gesagt, so etwas würde nicht zur Debatte stehen, wenn du dich kümmerst!“

„Darum geht es doch aber nicht“, erwiderte Lavi flehend, hoffte so inständig, dass Kanda ihn verstand. „Natürlich werde ich mich weiterhin um dich kümmern aber es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen meiner Fürsorge und der Tatsache, mit dir auf Mission zu gehen. Du weißt selbst, wie wichtig es ist, diese Mission zu erfüllen.“

Schweigend lauschte Komui der Unterhaltung. Die Hand um die auf dem Tisch stehende Tasse gelegt, saß er dort und hielt den Hörer am Ohr.

„Wieso verstehst du nicht, dass ich diese Verantwortung nicht tragen kann? Ich bin nicht stark genug, um mich gleichzeitig auf zwei wichtige Dinge zu konzentrieren. Was passiert, wenn du während eines Kampfes zusammenbrichst? Was passiert, wenn dir bei unserer Arbeit jemand zu nahe kommt?“ Endlich sprach er das aus, was ihn die gesamte Reise über beschäftigt hatte. „Ich werde mich nicht um dich sorgen können und deswegen denke ich, dass es noch zu früh für dich ist. Lass uns Komui vertrauen, ja? Er wird irgendeine Möglichkeit finden. Das meine ich ernst. Wir werden nicht zulassen, dass sie dich holen.“

„Es ist mir gleich, wer diese Untersuchung vollzieht!“, fauchte Kanda sofort zurück. „Ich werde keine Frage beantworten! Ich werde einen Teufel tun!“

„Deswegen ist es ja so wichtig, nach einer Alternative zu suchen, Yu. Wenn unsere Ärzte die Untersuchung vornehmen, kannst du dir doch irgendetwas einfallen lassen. Du kannst ihnen erzählen, was du willst, damit sie dich in Frieden lassen aber dazu müssen wir erst einmal dafür sorgen, dass die Großmarschalle ihre Befehle zurückziehen.“

„Ts!“ Kopfschüttelnd löste Kanda die Hand von der hölzernen Wand, begann sofort zu schwanken, als er so ohne Stütze stand. Lavi sah ihn mitfühlend an, bewegte den Hörer zwischen den Fingern.

„Wir boykottieren dich nicht, Yu“, seufzte er dann leise, verzog die Braue und legte den Kopf schief. „Ich… will dich einfach nur nicht verlieren.“

„So schnell sterbe ich nicht.“ Ein humorloses Grinsen zeichnete sich auf Kandas Lippen ab. „Und die Entscheidung, ob ich weitermache oder zurückfahre, solltest du übrigends mir überlassen.“

„Ich weiß eben nicht, ob ich das kann“, gab Lavi ehrlich zu.

„Ich kann mich einschätzen!“, ging Kanda ihn sofort an. „Denkst du wirklich, ich habe nicht nachgedacht, bevor ich diese Mission angenommen habe?! Dass ich Lust darauf habe, mich umzubringen?! Ich mache diese verdammte Mission und dazu brauche ich deine Fürsorge nicht!“

„Hast du dich in letzter Zeit mal im Spiegel angeschaut?“ Lavi ging sofort in die Offensive und Kanda wirklich mit einem Mal unsicher, deutlich aus dem Konzept gebracht. „Vielleicht hast du endlich mal wieder ordentlich geschlafen aber was ist das schon? Nur ein winziger Schritt auf unserem steinigen Weg.“

„Habe ich“, murrte Kanda zurück. „Okay? Ich weiß, wie ich aussehe! Aber ich weiß ebenso gut, dass ich dieser Mission gewachsen bin! Niemand verlangt von dir, die Verantwortung zu übernehmen! Die trage ich schon alleine! Sag das Komui und belasse es dabei!“

Mit diesen Worten stieß er einen leisen Fluch aus, verzog mürrisch die Miene und wandte sich ab. Den Hörer noch immer in der Hand, sah Lavi ihm nach und seufzte leise, als Kanda hinter der Ecke verschwand.

Er hatte nichts andere erwartet, nichts anderes befürchtet und nun stand er da und wusste nicht, was er tun sollte. Komui wartete noch immer und er nahm sich mehrere Momente, um hastig zu sinnieren, bevor er den Hörer wieder zum Ohr hob.

„Komui?“, sagte er leise und atmete tief durch. „Ich wage es.“

„Bist du dir sicher?“ Komui schien es jedenfalls nicht zu sein.

„Unter einer Bitte.“ Lavi biss sich auf die Unterlippe. „Falls wir Verstärkung brauchen…“

„Das ist kein Problem“, antwortete Komui sofort. „Marie und Allen sind derzeit ebenfalls in Amerika. Falls ihr Verstärkung braucht, werde ich sie sofort zu euch schicken.“

„Richte dich darauf ein, dass es so sein wird.“

„Mache ich.“

Und Lavi legte auf. Er hängte den Hörer zurück in die Kabel, koppelte seinen Golem ab und ließ ihn in der Hosentasche verschwinden. Nachdenklich blieb sein Auge auf den Boden gerichtet und stöhnend rieb er sich das Gesicht, bevor er sich in Bewegung setzte. Ihm war nicht mehr nach Schlafen zumute. Die Anspannung hatte dafür gesorgt, dass er nun hellwach war und so verließ er die Herberge, um an frische Luft zu gelangen und in aller Ruhe weiterhin sinnieren zu können.
 

*tbc*



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Jago
2011-03-15T22:04:27+00:00 15.03.2011 23:04
Bitte entschuldige mein äußerst kurzes Kommentarchen- diese Ff ist momentan mein absoluter Liebling.
Du schreibst furchtbar spannend und mitreißend und ich bin gespannt wie ein Flitzebogen... kann es kaum noch erwarten, das nächste Kapitel. DX
Du beschreibst wahnsinnig gut.
...einfach Hut ab! :)
*sich verbeug & Hut vor dir zieh*
Von: abgemeldet
2011-03-14T13:07:14+00:00 14.03.2011 14:07
achja ich hatte natürlich auch wieder meine fangirl moments in dieser geschichte; du kannst sie auch überspringen hehe.

*****ACHTUNG-FANGIRL-MOMENT*****

yu-chan im schwarzen Sweatshirt und jeans + schwarzen Mantel + offene Haarre. hach <3 Da sieht er wahrscheinlich noch jünger aus als eh schon und soooo süß

lavi-kun berührt Yu-chan und möchte ihn umarmen und festhalten und yu-chan lässt schwäche zu und auch die Berührungen <3 <3 haaach

Sie schlaffen zusammen im Zimmer, wenn auch gezwungen, und Kanda toleriert es einigermaßen <3

kanda ist irgendwie froh darüber jederzeit zu Lavi gehen zu können <3

Lavi der Fels in der Brandung und Retter der hübschen, gepeinigten Yu-chans hehe

So genug gefangirlt hehe, sonst wirds langsam peinlich hehe *_______*

***********
Von: abgemeldet
2011-03-14T13:00:37+00:00 14.03.2011 14:00
hey! Schönen Nachmittag wünsche ich dir!

Ein neues Kapitel von dir; hach wie schon bereits öfters von mir erwähnt ist, es für mich immer eine große Freude ein neues Kapitel von dir zu lesen, besonders, wenn du so schnell weiter schreibst. Dies ist äußerst angenehm, da man der Geschichte rund um Kanda und Lavi und Kandas Kampf zurück zu sich selbst zu finden, viel besser und leichter folgen kann, als wenn man jetzt monatelange Pausen zwischen den Kapiteln hätte. Ich freue mich wirklich, dass du scheinbar die Zeit zu Schreiben in deinen Alltag mit einbauen kannst und uns Leser mit deinen Kapitel solch interessanten Lesestoff zur Verfügung stellst.

So nun aber zu diesem Kapitel :--) Hmm ich muss sagen, diesmal hat mich das Kapitel wieder sehr berührt. Ich mochte das etwas dunklere, mit Angst durchzogene Kapitel, welches eine Abwechslung nach den heiteren Kapiteln mit sich bringt. (Obwohl ich jene auch mochte, da Kanda endlich ein wenig zu heilen schien, aber das Leben ist nicht einfach und so sieht man in diesem Kapitel schon ein wenig die Kehrseite).

Erstmals mochte ich die Szene als Yu vor dem Spiegel stand. Du beschriebst sie äußerst gut und als Yu sein Spiegelbild betrachtete, lief mir ein Schauer über den Rücken. Nach dem Durchlebten muss Kanda sich wirklich selbst nicht mehr erkennen. Wie soll er auch? Nach der Erniedrigung, nach dem Verrat seines Körpers der die Berührungen des Noahs auch irgendwie genoss, nach den endlosen Alpträumen, wie soll er noch derselbe sein? Dies wäre unmöglich und so passte diese Szene so wunderbar in diese Story, obwohl sie ja etwas Trauriges und irgendwie auch Makaberes an Sich hatte. Aber ich mochte dieses Gefühl, dass ich bei jener Szene bekam als Kanda-kun sein Gesicht im Spiegelbild berührte, das kalte Glas unter seiner Hand spürte und sich selbst so fremd war. Aber er war nun mal die Person, welche ihn nun entgegenblickte, fragil, bleich, ausdruckslos, schwach, gehetzt und schön. Er kann auch nicht erwarten der gleiche zu sein, wie vor der Vergewaltigung, dies wird nicht eintreffen, denke ich. Yu wird nie mehr derselbe Yu sein und je eher er sich dessen bewusst wird, desto eher wird er die Situation akzeptieren und auch die Schwäche die nun ein Teil seiner selbst ist und für jene er sich nicht zu schämen braucht.

Zum Teil akzeptiert ja Yu wie es scheint seine Schwäche, da er ja sehr froh darüber zu sein scheint, jederzeit an Lavi herantreten zu können, nicht alleine zu sein mit dieser schweren Bürde, welche Yu fasst erdrückt hätte und wenn Lavi nicht bereit gewesen wäre ihn zu helfen und herauszufinden was mit seinem Freund Kanda los war, würde Yu schon längst zerbrochen sein, ohne jegliche Hoffnung auf Heilung.

Ich finde es auch schön, dass Kanda endlich einsieht beziehungsweise Zweifel daran hat der Mission gewachsen zu sein. Obwohl ich ja schon gespannt bin, was auf der Mission von Lavi und Kanda passieren wird.. hmmm…. und ich teile auch Lavis Befürchtungen, dass auf Kanda im Moment kein Verlass ist, wie kann sich Lavi auch auf Yu verlassen, wenn dieser jeden Moment eine Panikattacke heimsuchen könnte. Yu kann ja nichts dafür, es ist ja nicht so als ob er selbst beeinflussen könnte, wenn er in Panik ausbricht und er vielleicht einen Flashback bekommt. Und auch die Sache mit den Berührungen, Lavi hat recht, dass keiner auf ihrer Mission und ihrer neuen „Arbeitsstelle“ auf Kanda-kun Rücksicht nehmen wird, und Menschen berühren sich nun mal absichtlich und unabsichtlich und ich möchte nicht wissen, was passiert wenn Yu mal unabsichtlicher Weise in Bedrängnis kommt und vielleicht noch ein Mann, stärker und größer als er, ihn unabsichtlich zu Nahe kommt. Yu würde kollabieren oder flüchten wie ein verwundetes Tier. (nicht dass ich solche Situationen nicht sehen möchte, hach ich liebe ja die Massen von Angst und Drama in der Geschichte, besonders wenn sie Yu betreffen und du oh liebe Autorin versorgst uns ja damit in Massen. hehe Manchmal bin ich ja ein kleines Teufelchen, da ich Yu-chan so gerne leiden sehe hehe *_________* )

Des Weiteren mochte ich auch die Szene als Yu und Lavi zusammen ihm Zimmer schliefen und Kanda-kuns Panikattacke. Die kontinuierlichen Panikattacken und Alpträume, welchen Yu-chan ausgesetzt ist müssen ja wirklich an ihm zerren. Ich glaube würde wenn ich so was ausgesetzt wäre, nur mehr ein weinendes ängstliches Bündel an Mensch sein. Ich bin froh, dass Lavi-kun im gleichen Zimmer schlief wie Yu, nun konnte er ihn endlich helfen und ihn bei seiner Panikattacke zur Seite stehen. Du beschriebst Yu-chans Kampf um Luft und um Rückkehr in die Realität sehr gut, du kannst das wirklich, solche Panikattacken usw. dermaßen realistisch und herzzerreißend zu beschreiben. Lavis Handlungen waren auch nachvollziebar und ich mochte es, dass er zuerst überlegte ob er Kanda-kun berühren sollte und er stark dagegen ankämpfen musste, den zierlichen schwachen und bleichen Körper vor ihn in den Arm zu nehmen (hey ich hatte ihn dem Moment auch das Bedürfnis, Yu-chan zu umarmen – wah das ist mein Samariterkomplex sag ich dir – gib mir einen starken Charakter, der schreckliches durchlebt hat und nun nicht damit klar kommt und daran zerbricht – und ich will ihm umarmen und aufpäppeln und bin glücklich hehehee ^________-) und dann aber trotzdem eine Hand auf Kanda-kuns zitternde, nun wahrscheinlich auch, ziemlich knochige Schulter legte.

Lavi-kun hat meiner Meinung nach ziemlich gut reagiert, Kanda durch seine Berührung, welche in dem Fall denke ich richtig war, auch wenn Yu sonst keine duldete, ein bisschen Sicherheit gegeben und auch ist unser lieber Lavi ziemlich ruhig geblieben, wie ein Fels, der Kanda-kun davor bewarte von den Fluten seiner Erinnerung weggespült zu werden.

Lavi hat auch, dass einzig richtige getan Komui nach diesen Erlebnis mit Kanda anzurufen und ihn zu bitten Kanda von der Mission abzuziehen, obwohl dies wohl ein tiefer Bruch in Kandas Vertrauen darstellte. Dennoch bin ich froh, vom storytechnischen her, dass die beiden auf der Mission bleiben, dies wird sicherlich noch Komplikationen und mehr Lavi-Kanda hurt/comfort Momente mit sich bringen. ( wie gesagt ich bin ein Teufelchen hehe :-)). Außerdem kann ja Verstärkung gerufen werden, falls etwas nicht nach Plan läuft.

So schlussendlich muss ich sagen, wieder ein ausgezeichnetes Kapitel. Es war eine Freude es zu lesen und vielen Dank dafür.

glg Sarah-sama




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