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Wenn das Schicksal die Kontrolle übernimmt...

Vorgeschichte zu "The pain of the lost", natürlich SessxKag ;P
von

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Wenn das Schicksal die Kontrolle übernimmt...

Huhu! ^^

Hier bin ich also wieder mit der Vorgeschichte zu "The pain of the lost", die einige von euch schon so sehnlichst erwartet haben. ;P

Ok, lasse wir das. Ich hoffe, dass sie euch gefällt und ihr mir fleißig eure Meinungen schreibt. ^^

Ich muss hierzu nämlich sagen, dass es nicht einfach war, dieses Kapitel zu schreiben. Aber ich habe mir alle erdenkliche Mühe gegeben.

So, nun aber genug gelabert. Ich wünsch euch ganz viel Spaß beim Lesen von:
 


 

Wenn das Schicksal die Kontrolle übernimmt…
 

Schnee.

Flocke für Flocke fiel er vom Himmel und hüllte alles in einen zarten Wintermantel.

Die Luft glitzerte im fahlen Mondlicht und der kalte Nordwind ließ die kleinen weißen Sterne tanzen, wirbelte den frischen Pulverschnee wieder vom Boden auf und trug ihn mit sich, um ihn an einer anderen Stelle wieder fallen zu lassen.

Zwei rehbraune Iriden verfolgten das geschäftige Treiben mit Begeisterung.

Lange war es nun schon her, dass sie mit ansehen konnten, wie der erste Schnee des Jahres fiel.

Das war etwas ganz besonderes.

Die junge, 19-jährige Frau, der das Augenpaar gehörte, warf einen Blick zu der Gestalt, die neben ihr ging und aus deren Mund immer wieder leise Flüche und Verwünschungen zu vernehmen waren.

Sie schüttelte lächelnd den Kopf.

Das war ihr Hanyou wie er leibt und lebt… und doch…

Traurig ließ sie ihren Blick wieder schweifen.

War es wirklich ihr Hanyou?

Sie hatten so viel zusammen durchgemacht, waren durch dick und dünn gegangen.

Sie dachte, das hätte das Band zwischen ihnen stärken müssen und doch war es zurzeit zum Zerreißen gespannt.

„Kagome-chan!“

Sie stoppte und drehte sich um.

„Was ist denn, Sango-chan?“, fragte sie und setzte wieder ein Lächeln auf.

Doch ihre Freundin wusste bereits, dass es nicht echt war.

Kagome‘s Augen verrieten sie.

Sie weigerten sich, mitzulachen.

„Was bedrückt dich so?“

Das Flüstern wischte der jungen Frau das unechte Lächeln von den Lippen.

Sie sah ihre Freundin betrübt an.

Ihr konnte sie einfach nichts vormachen und doch wünschte sie sich in diesem Moment nichts sehnlicher.

Kagome schüttelte den Kopf und warf Sango noch einen traurigen Blick zu, ehe sie wieder zu Inu Yasha aufschloss.

Kurz trafen sich ihre Blicke, ehe sie sich wieder von ihm abwandte und nach vorne sah.

Der Hanyou sah sie noch einen Moment mit zusammengezogenen Augenbrauen an, ehe auch er seinen Blick wieder nach vorne richtete.

Kagome atmete erleichtert aus.

Das war das erste Mal, dass sie über seine Sturheit froh war.

Sie ermöglichte es ihr, nicht mit ihm reden zu müssen, denn er würde sich niemals bei ihr entschuldigen.

So war er nun mal und würde sich nie ändern.

Doch auch sie würde dieses Mal nicht versuchen, ihre Beziehung zu retten, indem sie tat, als wäre nichts gewesen und ihm einfach so verzieh.

Seine Worte waren mehr als nur deutlich gewesen.

Er wollte nicht mehr mit ihr zusammen sein und sie würde seine Entscheidung akzeptieren.

//Vielleicht… ist es besser so…//

Ein wässeriger Schleier legte sich über ihre Augen, der es ihr schwer machte, weiter zu Boden zu sehen.

Ihr Blick wanderte hinauf zum Himmel und blieb an etwas hängen, dessen Anblick ihr einen Stich in der Brust versetzte.

Der Mond…

Er hatte die Form einer Sichel.

Genau wie auf seiner Stirn…

Genau wie auf der Stirn des Mannes, der ihr ganzen Leben mit seinem ständigen, plötzlichen Auftauchen und Verschwinden so durcheinander brachte…

Genau wie auf der Stirn des Mannes, der so kalt und unnahbar wie der Mond selbst war...

Genau wie auf der Stirn seines Halbbruders…

Genau wie auf der Stirn Sesshoumaru‘s.

Verzweifelt blickte sie wieder zu Boden und merkte, wie etwas warmes, nasses, sich den Weg über ihre eiskalte Wange bahnte.

Warum nur?

Warum konnte er sie nicht in Ruhe lassen?

Warum musste er ständig gegen Inu Yasha kämpfen?

Warum musste sie ihn so oft sehen?

Wieso war sie nicht mehr glücklich mit Inu Yasha wie noch vor zwei Jahren?

Wieso musste alles kaputt gehen, weil er ständig auftauchte?

Wieso machte er ihr das Leben so zur Hölle?

//Wieso? Wieso, Sesshoumaru, wieso?//, schrie sie in Gedanken.

Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen.

Sie vermisste ihn, war das zu glauben?

Sie vermisste ihn, einen gefühllosen, kalten DaiYoukai, der sie bloß für ein wertloses Menschenweib hielt und… sie vermisste ihn!

Dabei wusste sie noch nicht einmal, wieso.

Der eisige Wind zog an ihrem Mantel und peitschte ihr ins Gesicht, riss ihre langen Haare in die Luft zu einem Tanz mit den kleinen Schneesternen, die wie wild durch die Luft wirbelten.

Schnell wischte sich die junge Frau die Träne von ihrer Wange und gab ein Schniefen von sich.

Doch keiner kam auf die Idee, dass es nicht nur von der Kälte herrührte.

Kagome richtete ihren Blick wieder nach vorn und versuchte in der undurchdringlichen Dunkelheit etwas mit ihren menschlichen Augen zu erfassen.

Schemenhaft ragten die riesigen Bäume eines Waldes in einiger Entfernung in die Höhe.

Sie würden also gleich das offene und ungeschützte Land hinter sich gelassen haben.

Erleichterung machte sich in ihr breit.

Ihr hatte die Idee, die riesigen Felder in der Dunkelheit zu überqueren, von Anfang an nicht behagt.

Doch Inu Yasha war da mal wieder anderer Meinung gewesen.

//Jetzt, da Naraku besiegt ist, wäre es nicht mehr so gefährlich, meinte er.//

Tja und so waren sie ihm wohl oder übel alle gefolgt.

//Wie im-//

Erschrocken blieb Kagome wie angewurzelt stehen.

Der Rest der Gruppe sah sie fragend an.

„Inu Yasha… mehrere starke Auren bewegen sich direkt auf uns zu. Ich weiß nicht, was es ist. Es ist weder dämonisch, noch menschlich oder irgendetwas anderes, was ich kenne…“

Ihre Worte waren nur ein zaghaftes Flüstern gewesen und doch wusste sie, dass er sie verstanden hatte.

„Wie viele?“, kam es entschlossen von ihm.

„Es sind drei.“

„Verdammt, wieso haben wir die nicht schon früher bemerkt? Macht euch kampfbereit.“

„Und seid vorsichtig. Wir wissen nicht, mit was für einem Gegner wir es hier zu tun haben.“, fügte Kagome mit fester Stimme an und griff nach dem Bogen auf ihrem Rücken und einem Pfeil aus ihrem Köcher.

Ihre Augen fixierten den Waldrand, der sich unweit von ihnen durch die weiße Landschaft schlängelte.

Sie hob den Bogen, legte den Pfeil an die Sehne und zielte auf eine der Auren, die ihr bereits so nahe war, dass sie diese genauer orten konnte.

Regungslos wartete die junge Frau darauf, dass eine Gestalt aus dem Wald hervorsprang und ihrem Pfeil ein Ziel darbot.

Doch sie konnte nichts sehen.

Ihre Augen weiteten sich ein Stück.

Was geschah hier?

Das Wesen, dem die Aura gehörte, hatte doch schon längst den Wald verlassen.

Wieso, zum Teufel, sah sie dann nichts?

Kagome dachte fieberhaft nach.

//Sie sind nicht sichtbar… sie sind nicht sichtbar… sie sind nicht sichtbar? Sie sind-//

„-unsichtbar!“, rief sie.

Ihre Freunde drehten sich zu ihr um und sahen sie verständnislos an.

„Passt auf, diese Kreaturen sind unsichtbar!“

Ein Schrei ließ die junge Miko herumfahren.

„Sango!“

Sie stürzte hinüber zu ihrer Freundin.

Was wurde hier nur für ein Spiel gespielt?

Was waren das für Wesen?

Kagome zielte auf die Aura des Unsichtbaren, der im Begriff war, Sango erneut anzugreifen.

Mit einem Zischen brachte der Pfeil den dunklen Zauber, der das Wesen umgab, zu Fall und ließ etwas sichtbar werden, was besser versteckt geblieben wäre.

Doch sie hatte nicht die Zeit, angewidert das Gesicht zu verziehen.

Sie griff nach einem weiteren Pfeil und spannte den Bogen erneut.

Im nächsten Moment hatte auch das zweite Wesen seinen Schutz vor unliebsamen Beobachtern verloren.

Doch wo war das dritte?

Kagome sah sich hektisch um.

Sie konnte es nicht mehr wahrnehmen.

War es etwa verschwunden, nachdem es gesehen hatte, dass schon seine Artgenossen die Unsichtbarkeit hatten aufgeben müssen?

Ein weiterer Schrei ließ sie herumfahren.

//Oh nein, bitte nicht!//

So schnell sie konnte, rannte sie zu ihnen hinüber.

Das Bild, das sich ihr bot, ließ sie mehrmals zwanghaft Schlucken.

//Oh Gott!//

Tränen schossen ihr in die Augen, als sie begriff, wer hier zu ihren Füßen lag und dass die Person nicht mehr atmete.

Sie ließ sich neben ihre wimmernde Freundin sinken und nahm sie in den Arm, wollte sie trösten.

Doch lange konnte sie hier nicht sitzen bleiben, denn eines der abscheulichen Wesen griff erneut an.

Es nahm keine Rücksicht auf die Trauernden.

Wieder zog Kagome einen ihrer Pfeile und zielte auf das auf sie zu rasende Wesen.

Doch der Körper, der durch den reinen Pfeil auseinander barst, fügte sich wieder zusammen.

//Was ist das für eine Teufelei?//

Schnell langte sie nach einem weiteren Pfeil, wich der todbringenden Klinge des Monsters aus und stieß ihn mit aller Kraft in die Brust ihres Gegenübers, dort, wo sie eine Art Herz vermutete.

Und in der Tat, es schien zu wirken…

Erschrocken zog Kagome ihre von einem plötzlichen Schmerz durchzogene Hand zurück und machte ein paar Schritte rückwärts.

Ihre Augen verfolgten mit Grauen, wie sich das Wesen vor ihr von Außen nach Innen aufzulösen schien, wie es in sich zusammen fiel, bis letzten Endes nichts mehr von ihm übrig war, als ein eingeschrumpeltes, vielleicht kastaniengroßes Ding, das leise vor sich hinpochte und merkwürdige, pumpende Bewegungen machte.

Ungläubig kniete sie sich hin und streckte die Hand danach aus.

Was waren das bloß für Kreaturen?

„Au!“

Ein schmerzhaftes Ziehen ließ sie ihre rechte Hand bereits auf halber Strecke blitzschnell wieder zurückziehen.

//Was ist das?//

Mit Unbehagen betrachtete sie sich ihre Hand näher, versuchte in dem schwachen Mondlicht etwas Genaueres zu erkennen.

Doch das einzige, was sie sah, war, dass die Mitte ihrer Handinnenfläche eine eigenartige, schwarze Färbung angenommen hatte.

//Das muss ich mir später noch mal genauer ansehen.//

Sie riss ein Stück Stoff von dem Ärmel ihrer Schuluniform, die sie unter dem Wintermantel trug, ab und verband die schwarze Wunde.

Ein letzter Blick streifte das pochende Etwas im Schnee, dann erhob sie sich und drehte ihm den Rücken zu.
 

„Nein… oh bitte, nein!“

Heiße Tränen rannen der stolzen Dämonenjägerin über das Gesicht und sie schüttelte immer wieder ungläubig den Kopf.

Das konnte nicht wahr sein.

Das durfte nicht wahr sein.

Wieso jetzt?

Wieso hier?

Sie hatten doch gerade erst den Kampf gegen Naraku überstanden und dann das?

Er konnte doch nicht einen Kampf gegen Naraku überleben und diesen…

„Miroku-sama…“

Langsam griff sie nach seiner Hand.

Sie hatte Angst.

Was, wenn er tatsächlich…

Mit zitternden Händen fühlte sie seinen Puls und hielt erschrocken die Luft an.

Seine Hand rutsche aus ihren und fiel schlaff zu Boden.

„Nein…“

Wieder schüttelte sie hastig den Kopf und schlug sich die Hand vor den Mund.

Verzweiflung machte sich in ihr breit.

„Das kann nicht…“

„Das darf nicht…“

Eine Hand rüttelte sie an der Schulter.

Sie reagierte nicht.

Die Stimme einer Frau sagte ihr, dass sie sofort hier verschwinden müssten, bat sie, sofort aufzustehen, mit zu kommen, doch sie konnte sich nicht rühren.
 

„Sango, bitte, nun komm endlich, wir müssen hier weg!“

Noch einmal rüttelte Kagome an der Schulter ihrer Freundin, doch sie wollte sich nicht rühren.

Mit beiden Händen fasste sie ihr unter die Arme und zog sie mit aller Kraft auf die Beine.

Ihre rechte Hand schmerzte stark, doch sie biss die Zähne zusammen und ignorierte es so gut es ging.

Plötzlich schien ihre Freundin wieder aus ihrer Benommenheit zu erwachen und wieder rannen der Dämonenjägerin die Tränen wie kleine Bäche über die Wangen.

„Sango, ich verstehe dich, aber wir können nicht länger warten!“

Die Angesprochene befreite sich aus ihrem Griff und hob Hiraikotsu vom Boden auf.

Entschlossen funkelten ihre Augen Kagome an.

„Ich werde seinen Tod rächen und nicht einfach abhauen!“

„Aber-“, kam es von der Miko, doch da hatte sich die Dämonenjägerin schon von ihr losgerissen.

„Sango! Komm zurück!“

Verzweifelt sah sie sich um.

„Inu Yasha? Inu Yasha, wo bist du?“

Der Schneesturm war inzwischen immer stärker geworden, sodass es schwer war, noch etwas zu erkennen, das weiter als zwei Meter entfernt war.

„Inu Yasha!“

Kagome drehte sich einmal um sich selbst.

//Verdammt, wo ist er nur? Da!//

Sie hatte seine Aura erfasst.

Mit schnellen Schritten stapfte sie durch den Schnee, sah sich immer wieder um, jeden Moment bereit, sich zu verteidigen.

Und dann sah sie ihn.

Sein Körper war nur so mit Wunden übersät.

Viele davon waren kleinere, aber es waren auch ein paar größere dabei.

Doch das war nicht das Einzige, was sie schockte.

Er schien seinem Gegner unterlegen zu sein, denn er musste immer weiter zurückweichen und in die Defensive gehen.

„Inu Yasha!“

Sie rannte los, spannte ihren Bogen und schoss.

Der Pfeil verfehlte sein Ziel nicht, doch genau wie bei dem anderen Wesen, fügte sich auch dieses wieder zusammen.

//Das-//

„Inu Yasha, du musst sein Herz durchbohren! Das ist die einzige Möglichkeit!“

Der Kopf der Kreatur schnellte zu Kagome herum und sie schien sie anzusehen.

Der jungen Frau lief es eiskalt den Rücken hinunter.

Irgendetwas in diesem Blick war…

Im nächsten Moment war ein ohrenbetäubender, schriller Schrei zu hören und das Wesen fand dasselbe Schicksal wie auch schon das vor ihm.

Wieder streifte Kagome‘s Blick das pochende Etwas, das zurückblieb, doch sie hatte keine Zeit, sich näher damit zu beschäftigen.

„Kagome! Alles in Ordnung?“

Die junge Frau verstärkte den Griff um den Bogen in ihrer Hand und rannte los.

„Mir geht es gut.“, rief sie dem Hanyou im Laufen zu, „aber Miroku…“

Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals.

Sie konnte es einfach nicht aussprechen.

Es war so schon schmerzhaft genug.
 

Kagome senkte den Blick und Inu Yasha verstand.

Er legte ihr eine Hand auf die Schulter.

„Wo ist Sango?“

„Ich weiß es nicht, sie… sie ist einfach losgerannt!“

Verzweiflung schwang in ihrer Stimme mit.

„Lass uns sie suchen.“

Kagome nickte schwach, ehe sie sich beide in Bewegung setzten und Ausschau nach ihrer Freundin hielten.

„Kannst du ihre Aura spüren?“, wandte sich Inu Yasha fragend an Kagome.

Die junge Frau konzentrierte sich.

Einige Sekunden verstrichen, dann griff sie nach Inu Yasha‘s Ärmel und zog ihn mit sich.

„Was…?“

„Komm mit! Schnell!“
 

Panik ergriff sie.

Wieso war die Aura ihrer Freundin nur noch so schwach zu spüren?

Was war passiert?

Kagome rannte so schnell sie nur konnte durch den bald Waden hohen Schnee.

Sie kamen der schwachen Aura Sango‘s immer näher, doch sie war schwerer zu orten, als Kagome geglaubt hatte.

„Sango?“

„Sango?“

Immer wieder rief sie nach ihrer Freundin und auch Inu Yasha blieb nicht untätig.

„Hier…“, kam es nach einigen Minuten des Rufens und Suchens schwach an ihre Ohren.

Sofort stürmten die Beiden los, in die Richtung, aus der sie die Stimme vernommen hatten.

//Hoffentlich geht es ihr gut!//

Mit vor Schock geweiteten Augen blieb Kagome abrupt stehen, als sie Sango so nahe war, dass sie trotz der schlechten Sicht und der Dunkelheit den roten Schnee erkennen konnte, in dem sie lag.

Doch Schnee war nicht rot, wieso war es dann dieser?

Wieso musste es dieser Schnee sein, in dem sie lag?

Wieso konnte er nicht weiß sein?

Wieso musste er sie so hart mit der Wahrheit konfrontieren?

„Verdammt noch mal, wieso?“, schrie sie und stürzte zu ihrer Freundin.

„Sango…“

Schluchzend kam ihr ihr Name über die Lippen.

„Ich hätte… auf dich hören… sollen…“, antwortete ihre Freundin mit schwacher Stimme und lächelte leicht.

Sie streckte die Hand nach Kagome‘s Wange aus und strich ihr sanft darüber.

„Weine nicht… Kagome… Für mich ist es besser… ist es besser so… Ich wäre ohne ihn… nicht mehr glücklich geworden…“

Kagome schüttelte verzweifelt den Kopf.

Noch mehr Tränen bahnten sich ihren Weg über ihre Wangen.

„Vielleicht kann ich dich heilen!“

„Nein, Kagome… mein Körper… ist… mein Körper… ist…“

Ihre Stimme erstarb.

„Nein…“

„Nein!!“

Ein Schrei voller Verzweiflung, voller Schmerz und voller Trauer durchschnitt die eiskalte Luft wie ein Messer.
 

Inu Yasha packte Kagome an den Schultern.

„Nein! Lass mich los!“

„Kagome, wir können hier nicht länger bleiben. Es ist gefährlich!“

„Nein…“

„Nein…“, wimmerte sie immer wieder, während sie sich von Inu Yasha mit sich schleifen ließ, weg von dem toten Körper ihrer Freundin.

Wieso musste das geschehen?

Wieso mussten sie sterben, jetzt, so kurz nach ihrem Sieg über das Böse?

~Ihr habt nicht über das Böse gesiegt. Ihr habt es nur um einen geringen Teil dezimiert.~

Erschrocken zuckte sie zusammen.

//Wer bist du?//

~Schließ deine Augen und hab Vertrauen. Keine Angst, ich will dir nichts böses.~

Kurz zögerte Kagome.

Was sollte das bedeuten?

Eine Fremde Stimme in ihrem eigenen Kopf?

Doch etwas sagte ihr, dass sie ihr Glauben schenken und vertrauen konnte.

Also tat sie, wie ihr geheißen.

Sie schloss die Augen und…

…tauchte ein in ein weißes Licht, das sie an einen anderen Ort außerhalb von Raum und Zeit entführte.

~Schön, dich zu sehen, Kagome. Du darfst deine Augen wieder öffnen.~

Warm und melodisch drang die Stimme der Frau erneut an ihr Ohr.

Ihr Herz klopfte schneller vor Aufregung.

Was würde sie sehen?

Hastig öffnete sie die Augen, kniff sie aber gleich wieder krampfhaft zusammen.

Das gleißend helle Licht schmerzte zu sehr.

Doch sie unternahm einen zweiten Versuch, hob ihre Lider ganz langsam und gewöhnte ihre Iriden zaghaft an die Helligkeit.

Als die junge Frau nun endlich einen Blick auf ihr Gegenüber werfen konnte, blieb ihr der Atem stehen.

„Was bist du?“, fragte sie langsam.

Ihr Gegenüber kicherte kurz.

Kagome sah sie irritiert an.

„Was oder wer ich bin ist nicht so wichtig. Das wirst du noch früh genug erfahren.“

Ein wohlwollendes Lächeln legte sich auf die Lippen der schönen Frau, ehe sie weiter sprach und wieder ernst wurde.

„Hör gut zu, Kagome. Ich möchte, dass du mir jetzt aufmerksam folgst und mich nicht unterbrichst. Das, was ich dir jetzt sage, wird vermutlich sehr hart für dich. Die Wahrheit ist nie schön. Man kann sie ausschmücken und schöner erscheinen lassen, aber es ändert doch nichts an der Wirklichkeit. Dennoch muss ich darauf bestehen, dass du schweigst und mich sagen lässt, von dem so wichtig ist, dass du es erfährst. Hast du verstanden?“

Die junge Frau sah sie einen Augenblick einfach nur an, dann jedoch nickte sie.

„Gut. Erst einmal musst du wissen, dass ihr das Böse nicht besiegt habt, wie du zuerst glaubtest.“

Ein Kopfschütteln begleitete ihre Worte und sie sah Kagome mitfühlend an.

„Das wahre Böse, mein kleine, gilt es noch zu besiegen. Ein langer und beschwerlicher Weg liegt vor dir, voller Gefahren, Schmerz, Verlusten und Leid. Es hat bereits begonnen. Du hast sie gesehen, die kurai yurei, die Schatten, weder lebendig noch tot. Doch sie sind erst der Anfang. Hinter diesen grausamen und abscheulichen Kreaturen versteckt sich etwas viel Widerlicheres, was im Hintergrund die Fäden zieht. Du wirst es bald sehen. Es dauert nicht mehr lang und das Gift in deinem Körper wird wirken. Binnen von Sekunden wirst du gelähmt sein und sie werden dich zu ihrem Herrn bringen.“

Kagome sah sie geschockt an.

Wie konnte sie ihr das so einfach ins Gesicht sagen?

Gerade spielte sie mit dem Gedanken, ihr Versprechen, zu schweigen, doch zu brechen, da setzte ihr Gegenüber erneut zum Sprechen an.

„Hab keine Angst, Kagome. Glaubst du, wenn ich wüsste, dass du ernsthaft in Gefahr bist, würde ich hier so ruhig mit dir reden? Ja, du hast eine sehr unangenehme und gefährliche Zeit vor dir, in Gefangenschaft der grausamsten Kreaturen, die man sich überhaupt vorstellen kann, aber du hast nichts zu befürchten. Sie können dich nicht töten, denn sie brauchen dich, um ihren jahrelangen Plan in die Tat umzusetzen. Mit dir haben sie etwas ganz anderes vor. Sie werden dich an eine eigens von ihnen konstruierte Art von Maschine anschließen, die einzig und allein dazu dienen wird, deinen Geist zu beherrschen und Willen zu brechen. Aber das werden sie nicht schaffen. Was sie nicht wissen ist, dass du unter meinem Schutz stehst. Er wird verhindern, dass sie dich zu einem willenlosen Werkzeug machen. Des Weiteren liegt auch dieses Mal nicht nur in deiner Hand, ob das Gute siegen oder verlieren wird.“

//Meint sie vielleicht Inu Yasha?//

Kagome sah sie fragend an und sie schien zu verstehen.

Ein Kopfschütteln war die Antwort auf die Frage der jungen Miko, ehe die Frau in traurigem Ton fort fuhr.

„Es tut mir leid, Kagome, aber keiner deiner Freunde wird den heutigen Kampf überleben.“

Der Schock über ihre Worte stand Kagome ins Gesicht geschrieben.

Nein, das meinte sie doch nicht ernst.

Sie schluckte hart.

„Was ist mit Inu Yasha?“, fragte sie mit brüchiger Stimme.

In diesem Moment war es ihr egal, dass sie ihr Versprechen damit brach.

Ihr Gegenüber schüttelte nur den Kopf und blickte sie mitleidig an.

„Auch Inu Yasha nicht.“

Kagome blieb die Luft weg.

Sie hatte das Gefühl, als schnürte ihr jemand die Kehle zu.

„Nein…“, sprach sie atemlos.

„Das ist nicht wahr!“

„Es ist sein Schicksal. Viele lassen ihr Leben für das Gute, dafür, dass die Mehrheit weiterleben kann. Er, die Dämonenjägerin und der Mönch werden nicht die Einzigen sein, die in diesem Kampf um die Gerechtigkeit ihr Leben lassen. Und sie werden es nicht umsonst getan haben, wenn du bereit bist, für das Gute zu kämpfen.“

Jedes ihrer Worte traf Kagome mit harter Wahrheit.

Sie wusste, dass diese Frau Recht hatte und doch war es so schwer, es zu akzeptieren.

Dennoch fing sie an, loszulassen.

Sich mit dem Gedanken abzufinden, dass sie ihre Freunde nie wieder sehen würde.

Sie hatte gelernt, dass Verluste unumgänglich waren.

Schon im Kampf gegen Naraku war ihr das schmerzlich bewusst geworden, als sie dabei zusehen musste, wie ihr kleiner Freund Shippo und die NekoYoukai Kirara ihr Leben ließen, nur um ihre Freunde zu schützen.

Sollten sie alle diese Opfer umsonst gebracht haben?

Energisch schüttelte sie den Kopf.

Nein, das sollten sie nicht.

„Du hast Recht, ich werde kämpfen! Aber was soll ich tun, wenn ich gefangen genommen werde und mich nicht befreien kann? Wie soll ich dann helfen? Und was kann ich schon tun? Ich bin bloß die Wiedergeburt einer toten Miko, die einst das Shikon no Tama hütete.“

Enttäuscht ließ Kagome wieder den Kopf hängen.

Bis eben hatte sie sich noch so… so „gebraucht“ gefühlt und jetzt hatte sie nur noch das Gefühl, schwach und unnütz zu sein.

„Wie kommst du auf die Idee, die bloße Wiedergeburt irgendeiner Miko zu sein?“

Irritiert sah Kagome wieder auf.

„Das wurde mir gesagt, als ich das erste Mal in diese Zeit kam. Ich bin die Wiedergeburt der Miko Kikyo, die einst-“

„So ein Unsinn ist mir ja schon lange nicht mehr untergekommen!“

Ein glockenhelles Lachen ertönte.

„Nein, Kagome, das bist du ganz sicher nicht. Wer auch immer dir das gesagt, hat sich mehr als nur getäuscht. Ich darf dir nicht sagen, wer du wirklich bist, meine kleine, aber ich kann dir versichern, dass du weitaus mächtiger als jede Miko, die je gelebt hat, bist, wenn dir das hilft.“

Erst wusste Kagome nicht genau, was sie davon halten sollte, doch dann lächelte sie ihr Gegenüber fröhlich an.

Ja, das half ihr tatsächlich ungemein.

Es war mehr, als sie zu hoffen gewagt hatte.

Die Frau lächelte wissend und setzte erneut zum Sprechen an.

„Eins musst du außerdem noch wissen. Du bist, wie ich dir vorhin schon sagte, auch dieses Mal nicht allein. Du wirst Beistand von unerwarteter Seite erfahren, Liebe geschenkt bekommen von jemandem, von dem du es nie erwartet hättest, doch dessen Herz dir schon lange gehört.“

„Wer ist es?“, fragte Kagome mit zusammengezogenen Augenbrauen.

Wer konnte das sein?

Die Frau schüttelte den Kopf und lächelte nur.

„Sei nicht so ungeduldig. Du wirst es wissen, wenn du ihn siehst. Er ist es, der dich aus deinem Gefängnis befreien wird und er ist auch der einzige, der dir bei deiner Aufgabe helfen kann.“

Langsam begann sich der Ort aus Nichts um sie herum aufzulösen und auch die Frau ihr gegenüber war nur noch verschwommen zu erkennen.

„Bei welcher Aufgabe?“

Keine Antwort.

Sie merkte, wie sie erneut durch Raum und Zeit gezerrt wurde, zurück an jenen Ort, von dem sie vorher entführt worden war.

„Bei welcher Aufgabe?“, rief sie erneut, als sie plötzlich wieder festen Boden unter ihren Füßen verspürte.

~Das wirst du noch früh genug erfahren. Wir sehen uns wieder, meine kleine. Bald…~

Wütend stampfte Kagome mit dem Fuß auf.

Wieso konnte sie nicht wenigstens auf diese Frage eine vernünftige Antwort bekommen?

Wieso musste diese Frau immer in Rätseln sprechen?

//Ach, das ist ja zum verrückt werden.//

„Kagome…“

Ein schwaches Flüstern ließ sie herumfahren.

Der Schneesturm hatte nachgelassen und gab ein grausiges Bild frei.

Überall war Blut…

Dort hinten lag ein toter Körper, der zweifelsohne Miroku gehörte.

Kagome schluckte.

Dann, einige Meter weiter, lag Sango, in ihrem eigenen Blut.

Tränen bildeten sich erneut in ihren Augen.

Sie musste loslassen und doch fiel es ihr so unglaublich schwer.

Ihre Blicke schweiften weiter übers Feld und entdeckten eine dritte Person.

„Inu Yasha!“

Sie raffte ihren Mantel und rannte los.

Fast geriet sie ins Straucheln, als sie plötzlich nur noch knöcheltief im Schnee stand.

Hier hatte es anscheinend weniger geschneit.

Sie überwand die letzten Meter und ließ sich neben einen schwer verletzten Hanyou fallen.

„Was ist passiert?“, fragte sie, musste mehrmals schlucken, weil ihr Hals so trocken war.

Erneut schossen ihr Tränen in die Augen.

Sie spürte, wie der Schmerz, die Trauer und Verzweiflung sich durch jede Faser ihres Körpers fraßen und doch zwang sie sich, ihnen nicht nachzugeben, sich nicht von dem Gefühl übermannen zu lassen, einfach alles hinzuschmeißen und mit ihren Freunden das gleiche Schicksal zu teilen.

Mit zitternden Händen strich sie Inu Yasha eine silber-weiße Strähne aus dem Gesicht.

„Dasselbe… wollte ich… dich gerade fragen…“

Er hustete immer wieder und Kagome beugte sich weiter zu ihm hinunter, um ihn besser verstehen zu können.

„Du… warst plötzlich… verschwunden…“

„Es tut mir so leid, ich… ach, wäre ich doch nur hier gewesen um dir zu helfen!“

Kleine Bäche aus Tränenwasser flossen ihre blassen Wangen hinunter und tropften auf sein Gesicht.

„Ich… will nicht… dass es dir… leid tut... Ich bin froh… dass dir so… nichts passiert ist…“

Er streckte die Hand nach ihrer Wange aus und streichelte sie sanft.

Sie schloss ihre Augen und genoss seine vielleicht letzte Berührung.

„Hör zu… Kagome… versprich mir… dass du… glücklich wirst… hörst du… versprich mir… dass du… dein Leben…. weiter lebst…“

Kagome antwortete ihm nicht.

Sie wusste, dass sie ihr Leben weiter leben musste, dass sie gebraucht wurde und dass es da eine Person gab, die ihr ihr Herz geschenkt hatte.

Aber konnte sie ihm versprechen, dass sie glücklich werden würde?

„Bitte… versprich es mir… wenigstens… dass du es… versuchen… wirst…“

Seine Stimme wurde immer schwächer.

Sie sah ihn traurig an, doch dann nickte sie.

„Ich verspreche es!“

Er lächelte sie zufrieden an.

Dann legte er seine Hand in ihren Nacken und zog sie, wenn auch nur schwach, zu sich hinunter.

Ihre Lippen berührten sich ein letztes Mal, wenn auch nur in tiefer Freundschaft und nicht mehr in Liebe, ehe seine Hand in ihrem Nacken erschlaffte und neben ihm zu Boden fiel.

Sie öffnete wieder die Augen und sah in das friedliche Gesicht des Hanyou‘s, mit dem sie zwei der schönsten Jahre ihres Lebens verbracht hatte.

Sie lächelte traurig.

Es sah aus, als würde er nur schlafen und doch wusste sie, dass er nicht mehr erwachen würde.

Ein Ziehen in ihrer rechten Hand, ließ sie ihren Blick abwenden und lenkte ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes, was ihr nun bald die Bewegungsfähigkeit nehmen sollte.

Sie erhob sich und entfernte das Stück Stoff von ihrer Wunde.

Ihre Augen weiteten sich.

Ihre ganze Handinnenfläche hatte sich bereits in tiefem Schwarz verfärbt.

Was war das bloß für ein Gift und wann würde es sie lähmen?

Es war grausig, darauf warten zu müssen.

Was sollte sie solange tun?

Sich hinlegen und die Sterne beobachten?

~Vielleicht ist die Idee gar nicht mal so schlecht.~

//Du?//

~Überrascht? Sagte ich nicht, wir würden bald wieder von einander hören?~

//Nein, du meintest, wir würden uns bald wieder sehen.//

~Wirklich? Na ja, auch gut.~

Kurz trat Stille ein, in der Kagome schon fast vermutete, sie wäre wieder alleine.

Doch sie wurde Sekunden später vom Gegenteil überzeugt.

~Dachtest du etwa tatsächlich, ich lasse dich allein? Nein, ich werde dir nicht mehr von der Seite weichen.~

//Warum bin ich darüber nur gar nicht erfreut?//

Wieder legte sich Stille über sie.

//Tut mir leid, ich wollte dich nicht verletzen oder so. Es ist nur… Ich bin…//

~Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Kagome. Das, was du heute durchgemacht hast, ist ein Grauen, dass sich nur wenige Menschen, Dämonen oder andere Wesen, die Gefühle haben, überhaupt vorstellen können.~

//Seit wann haben Dämonen Gefühle? Ich dachte, da gibt es höchstens ganz selten Ausnahmen, aber die meisten Dämonen, die ich kenne, tragen noch nicht mal den Hauch eines Gefühls in sich.//

~Nun, du kennst auch ausgesprochen wenig Youkai, oder? Warte mit deinem Urteil über sie ab, bis du mehr von ihnen kennen gelernt hast. Vielleicht ändert sich deine Meinung ja!?~

//Ja… vielleicht hast du recht.//

Langsam ließ sich die junge Frau in den Schnee sinken und blickte gen Himmel.

Die Wolken waren weiter gezogen und gaben die wunderschöne Aussicht auf einen tiefdunkelblauen, mit funkelnden Sternen besetzten Teppich frei, der erst am Horizont ein Ende zu nehmen schien und doch wusste Kagome, dass er in Wirklichkeit unendlich war.

Verträumt wanderten ihre Augen zu der Mondsichel und wieder musste sie an ihn denken.

//Sesshoumaru…//

~Du kennst Sesshoumaru?~

//Ja… warum fragst du?//

~Nichts… ich wundere mich nur…~

//Er ist Inu Yasha‘s Halbbruder. Die beiden hatten die ständige Angewohnheit, gegen einander zu kämpfen. Da war ich wohl oder übel gezwungen, ihn früher oder später kennen zu lernen.//

Ein wütendes Schnauben begleitete ihre Gedanken und doch war sie froh, über ein anderes Thema, als den Tod oder dergleichen zu reden.

Sie konnte ein wenig Ablenkung wirklich gut gebrauchen.

~Ah ja, daher weht der Wind!~

Ein Kichern war zu vernehmen.

//Wieso, was soll das heißen? Was meinst du damit?//

~Ach nichts, ist schon gut…~

//Tzä!//

Schweigen legte sich wieder über Kagome, während sie mit ihren Augen den Himmel nach ihr bekannten Sternenbildern absuchte und versuchte, nicht an ihre toten Freunde zu denken.

//Sag mal, was würde eigentlich passieren, wenn ich einfach weglaufen würde. Vielleicht kann ich mich ja verstecken und diese Viecher finden mich nicht.//

~Unwahrscheinlich, um nicht zu sagen ausgeschlossen. Vergiss nicht, du bist vergiftet und die „Viecher“, wie du sie nennst, haben Mittel und Wege, dich zu finden, egal, wo du dich versteckst.~

//So ein Mist.//, kam es monoton von Kagome und sie seufzte.

Doch da fiel er plötzlich eine Aura auf, die sich ihr mit übermenschlicher Geschwindigkeit näherte.

Ein mulmiges Gefühl und ein wenig Angst machten sich in ihr breit, was sich auch dann nicht besserte, als sie feststellte, dass ihr diese Aura mehr als nur bekannt war.

Im Gegenteil, dass diese Aura einem gewissen DaiYoukai gehörte, machte es nur noch schlimmer.

//Wieso muss der ausgerechnet jetzt hier aufkreuzen? Was mach ich denn jetzt?//

Die junge Frau machte Anstalten, aufzustehen, doch dazu kam sie nicht mehr, denn genau in diesem Augenblick setzte die Lähmung ein, auf die sie bereits die ganze Zeit still gewartet hatte.

~Ich würde sagen, du machst nichts und bleibst einfach liegen.~

//Danke für den Rat. Was für eine Ironie, dass ich ausgerechnet jetzt auch nicht anders kann. Sag mal, lähmt dieses Gift wirklich meinen ganzen Körper?//

~Mehr noch. Es lässt dich von außen wie tot erscheinen.~

//Na ganz toll. Sesshoumaru taucht gleich hier auf und ich bin scheintot. Besser hätte es ja gar nicht laufen können.//

~Hör auf mit dem Sarkasmus, der steht dir nicht.~

//Mir ist aber gerade so danach.//

~Trotzdem, Kagome. Ich kann dich ja verstehen, aber glaube mir, du wirst gleich überrascht sein, wie gefühlvoll ein angeblich kalter und gefühlloser DaiYoukai sein kann.~

//Also, wenn du tatsächlich glaubst, dass er sich jetzt weinend und verzweifelt auf seinen Halbbruder stürzt, dann muss ich dir leider mitteilen, dass er ihn selbst schon oft fast getötet hat. Wieso sollte er dann jetzt einen so plötzlichen Sinneswandel haben?//

~Ich habe ja auch nicht von Inu Yasha geredet, oder?~

Wenn sie gekonnt hätte, dann hätte sie jetzt erschrocken die Augen aufgerissen.

Doch ihre Lider bewegten sich keinen Zentimeter und ihre Iriden starrten weiter den Himmel an.

//Was meinst du damit?//

Sie erhielt keine Antwort.

//Was meinst du damit?//

~Da kommt er.~

Ihr Herz begann zu rasen.

//Und ich sehe auch wirklich aus wie tot?//

~Töter geht es nicht.~

//Na danke auch. Ich meine, ich atme doch noch. Wie kann er das nicht sehen?//

~Wir haben es hier mit dunkler Magie zu tun. Auf dir liegt ein sehr starker Zauber, den noch nicht einmal er durchschauen wird. Außerdem wird er nicht genügend Zeit haben, um deine „Leiche“ zu inspizieren, denn du wirst in wenigen Minuten von hier verschwinden und deinen Körper natürlich mitnehmen.~

//Wie, von hier verschwinden?//

~Wie gesagt, du wurdest vergiftet und da es ihr Gift ist, können sie dich so orten. Sie werden einen Zauber aussprechen und dich mittels diesem zu ihrem Herren bringen. Man könnte auch sagen teleportieren. Das sind nicht nur gehirnlose Oni oder Youkai, diese Wesen sind überdurchschnittlich intelligent und wissen, was sie tun.~

//Wie kannst du das nur so nebenbei erzählen, als wären wir beim Kaffeeklatsch? Na ja, um dein Leben geht es ja schließlich nicht.//

~Glaubst du, ich würde das tun, wenn ich nicht wüsste, dass dir keine Gefahr droht? Ich hab dir schon einmal gesagt, dass du unter meinem Schutz stehst. Also hab ein wenig Vertrauen, ja?~

//Ich versuche es.//

~Na, das ist doch schon mal etwas und nun lass uns abwarten, was Sesshoumaru tun wird. Er kommt nämlich geradewegs auf dich zu.~

Wenn sie noch nicht erstarrt gewesen wäre, dann wäre sie es spätestens jetzt sicher.

Mit klopfendem Herzen wartete sie darauf, endlich etwas zu sehen, sein Gesicht zu sehen.

Es machte sie fast wahnsinnig, dass sie ihre Augen nicht aus der starren Position bewegen konnte, um einen Blick auf ihn zu erhaschen.

Doch wie sich herausstellte, musste sie das auch nicht, denn soeben beugte er sich über sie.

Noch konnte sie kaum etwas erkennen.

Es war dunkel und sein Gesicht wurde von Schatten überzogen, die seine feinen Züge verdeckten.

Nur die wunderschönen, goldenen Augen blitzen daraus hervor.

Kagome blieb die Luft weg, als sie den Ausdruck sah, der darin lag.

Wieso war da nicht die übliche Kälte?

Wieso war da…

… Schmerz?

Konnte das wirklich Schmerz sein?

Hatte sie sich auch nicht versehen?

//Das kann nicht sein! Wieso sieht er mich so an?//

~Du wirst es schon noch früh genug erfahren. Vielleicht gewöhnst du es dir dann ja in Zukunft ab, Personen beurteilen zu wollen, bevor du sie wirklich kennst.~

//Ich… aber… das kann doch nicht sein.//

Innerlich vor Aufregung zitternd beobachtete sie, wie er sich langsam neben sie zu knien schien.

Es war nur sehr schwer aus dem Augenwinkel zu erkennen.

Dann verschwand er ganz aus ihrem Blickfeld.

//Wo ist er?//

~Direkt neben dir.~

//Woher weißt du das?//

~Na ja, weißt du, ich bin nicht, so wie du, in deinem Körper gefangen. Mich betrifft der Zauber nicht, der sich über dich gelegt hat und so kann ich alles beobachten.~

//Wirklich?//

~Ja.~

Kurz zögerte Kagome, doch dann sprach sie aus, was ihr auf der Seele lag.

//Was… was macht er gerade?//

~Er schaut dich einfach nur an. Es ist furchtbar. In seinem Blick liegt so viel Trauer, so viel Schmerz und Leid.~

Kagome schwieg.

Sie wusste nicht, wieso sie nicht protestierte, wieso sie es nicht bestritt und wie üblich meinte, das könne nicht sein, wieso sie es dieses eine Mal einfach so hinnahm und nichts sagte.

//Wie lange werde ich hier noch liegen?//, kam es nach einer Weile von ihr.

~Nicht mehr lange. Es ist gleich soweit.~

//Gut.//

Fünf weitere Minute verstrichen, in denen sie ihre neue Freundin noch einmal fragte, was der DaiYoukai gerade machte, doch sie antwortete ihr bloß wieder dasselbe.

Plötzlich spürte sie ein Ziehen in ihrem Körper und sie hatte das Gefühl, als würde sie mit Schallgeschwindigkeit durch die Luft fliegen.

Doch genau so schnell, wie er startete, stoppte ihr rasanter Flug auch wieder und sie tauchte in unendliche Schwärze.
 

Und Ende. ;P

Nein, nein, natürlich droht euch jetzt auch noch die Fortsetzung dieser Geschichte. Und die verspricht nicht gerade kurz zu werden, also habt ihr mich noch eine Weile am Hals. ^^

Ich hoffe, dass es euch gefallen hat. Kritik ist wie immer erwünscht. Lasst mir was da, ja?
 

Heagdl eure basilis
 

Und noch etwas, wenn dieses Kapitel jetzt so einige Fragen aufgeworfen hat, wovon ich ausgehe, werden sie mit höchster Wahrscheinlichkeit im Laufe der Fortsetzung beantwortet. Aber wenn euch was unlogisch erscheint, dann fragt bitte einfach drauf los. ^^
 

*wink*



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Kommentare zu diesem Kapitel (18)
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Von:  Otaku64
2014-09-23T19:39:40+00:00 23.09.2014 21:39
Ich liebe dieses pairing.
Du darfst weiter schreiben. <3
Von:  Teshy
2014-08-21T18:42:31+00:00 21.08.2014 20:42
Und wann geht es weiter?!
Von:  xXshadowblossomXx
2014-04-06T20:44:20+00:00 06.04.2014 22:44
omg die ff ist einfach nur genial, aber an manchen stellen hätte sogar ich fast geweint.
freue mich schon auf die fortsetzung.

glg
Von: abgemeldet
2008-06-06T15:21:10+00:00 06.06.2008 17:21
ojeoje..............
was wohl jetzt passiert??
sess liebt sie oder? deswegen war sein blick so voller schmerz, trauer und leid, nicht wahr???
die story is super... hab den OS dazu noch nich gelsen, hol das aber gleich nach und hinterlass auch da nen kommi....
bitte mach schnell weiter, denn du schreibst einfach atemberaubend gut...
freue mich schon riesig auf die fortsetzung.... bin so gespannt was du dir ausdenkst... ^^
ich hoffe sessy findet sie und rettet sie und ich bin gespannt was das für ne frau ist...
ob sie ein yokai ist? oder was ganz anderes? wer weiß???
bin schon voll neugierig was weiter passiert...
wer ist dieser herr dieser schatten...???
was wollen die von kago??
und warum ist diese frau in ihr?
naja bestimmt erklärt mir die fortsetzung diese antworten, was??
aber mit schwarzer magie ist ja echt nich zu spaßen wie man merkt...
das ist ganz schön heftig... bin gespannt was das alles zu bedeuten hat...
und wer ist kago wirklich?
oh.... und alle ihre freunde sind tot... das ist heftig... doch für das gute zu sterben kann ja nich falsch sein, wenn auch ziemlich schlimm...
es kommt mir vor wie ein krieg...
gut gegen böse... licht gegen schatten...
wer wohl am ende gewinnt?
wird kago es wohl schaffen? sie ist stark, soll sogar stärker sein, als kikyo und so, oder wie war das??
bin schon wirklich total gespannt, bitte beeil dich ja??
es ist so spannend!!!!!
es wäre toll, wenn sich alles zum guten wendet...
aber eines muss noch erwähnt werden, bevor ich diesen komme abschließe:
die länge deiner kapitel ist wirklich beachtlich... sie sind zwar lang, aber trotzdem gut zu lesen und auch wenn es erst viel erscheint, und denkt: "oh gott, soviel will ich gar nciht lesen..."
ist es doch so toll geschrieben, dass man, wenn man mal angafangen hat, gar nicht mehr aufhören kann...
mach weiter so!!!! ^.-
mfg dancerulez3
Von: abgemeldet
2008-04-04T17:46:34+00:00 04.04.2008 19:46
Das kapi is richtig klasse!

Von:  SesshomaruFluffy
2008-02-17T18:07:16+00:00 17.02.2008 19:07
*erneut reinstolper*
Habe die one-shots in der falschen Reihenfolge gelesen<.<
Aber trotzdem sind sie super!
Bestimmt lese ich auch die letzte FF^^
Danke übrigens für deinen Eintrag in meinem Stecki^^

*knuddel*
SesshomaruFluffy
Von: abgemeldet
2008-02-17T10:35:38+00:00 17.02.2008 11:35
Drama, baby, Drama und ich liebe dein Drama!!!!

Es ist graunhaft, alle sind tot, wie kannst du nur Sango sterben lassen (muss ich gerade sagen *g*).
Eine Frage, wo ist Shippou und Kirara?
Sind die auch tot?
Aber heute morgen, am heiligen Sonntag mir einen solchen Schreck zu versetzen.... toll :)

Ich wusste irgendwie, dass du es nicht lassen kannst und die story ausbaust ^^
aber perfekt gelungen, ich bin sehr mitgerissen und die neuen gegner sind genial gewählt!
Leider hört sich diese "Maschine" fast, wie aus The Vision of escaflown an, aber ich denke, dass da mehr dahinter steckt, als eine bloße Weltherrschaft ;)
weil die kann ja jeer haben *g*
Also, ich muss aber sagen, genial, was du wieder in einer so kurzen zeit auf die beine stellst, ic bin sprachlos und würde dich am liebsten mit Lorbeeren überhäufen!
Dein Schreibstil, wie immer perfekt, ich habe in meinem halbschlaf-ähnlichen zustand keine probleme es zu lesen, es fließt, es ist schlüssig, was will man mehr!

Du weist, was ic von deiner schreibkunst halte, demnach breite ih das jetzt nicht weiter aus, sondern muss die One- Shot mal lesen ^^

ich freue mich schon auf die fortsetzung!

*wuschel*
Eanna

PS.: der anfang der FF ist wrklich sehr schön, es liest sich, wie ein gedicht!!!
Von: abgemeldet
2008-02-02T17:07:21+00:00 02.02.2008 18:07
AAAAAAAAAAAAAAAAhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh HAMMA STORY!!!!
omg so was tolles hab ioch noch nie gelesen, das ist einfach super! *staun* *wow* winfach klasse mir bleibt die spucke weg. schreib bitte schnell weiter!!!!!!!!!!!!!!!!
Von: abgemeldet
2008-01-19T18:46:45+00:00 19.01.2008 19:46
uh je...also iich fang jezz ersr an miit deiinen FFs und hab gedacht, iich les als erstes diie vorgeschiichte...und jezz muuss iich sagen, iich fiind des allez ziiemliich trauriig...=( +sniief+ alle sterben nuua kago überlebt...das iis ya echt zum hoiiln...jezz biin iich gespannt wiies weiiter geht...=D viielleiicht hat sessy ya alle wiiedabelebt...?! +hoff+ kann ya seiin ne...?! alsuu iich les jezz deiine FF oda muuss iich erst diie andre kurze geschiichte lesen..iich guck ma ne...?!

hab diich liieb...<3³
nettii
Von: abgemeldet
2008-01-12T22:26:41+00:00 12.01.2008 23:26
das kappi war wirklich total spannend...
die arme kagome hat so viel verluste zu beklagen und doch hat sie eine neue freundin gewonnen und... hmmm... einen "mitstreiter" :)
was sess jetzt wohl denken mag?
zu erst ist sie scheintot und dann verschwindet sie einfach so im nichts...
wo sie da wohl gelandet ist?
es verspricht weiterhin spannend zu bleiben...

schreib also schnell weiter ;)
hab dich gaaaanz dolle lüüüüb :-*
bussale
deine kagofan ;) :D


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