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Taking Over Me -

The Truth Beneath The Rose
von

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K.Eine Liebe [Revolutionshipping XI]

Nun, das Ende vom schmerzhaften Lied war die bittere Erkenntnis, verloren zu haben.

Oder?

Ryou hatte nicht lange bei ihn bleiben dürfen es war nur eine Frage der Zeit gewesen und sie alle einschließlich Ryou hatten es nicht nur erahnen müssen, denn es war die unumgängliche Wahrheit gewesen, eine fest stehende Tatsache..

Bakura war hier, in Mitten jener Kammer in die er zurück gewollt hatte um seinen Ruf wohl gerecht zu werden.

Würde er es wirklich so verfrort wagen sich an jenen Ort auf ein so dunkles Spiel ein zu lassen?

Natürlich nicht, denn der andere.. es war ihm egal was heilig war und was nicht so etwas gab es für diesen Schatten allen Anschein nach nicht, gab es noch nie und würde es niemals geben.

Das durfte doch alles nicht wahr sein.

Sein Blick zu Seto verriet ihm das er selbst genauso wenig glücklich zu sein schien wie seine Freundin die merklich an Farbe verlor, doch wieso?

Nun er selbst besaß nicht einen Millenniums Gegenstand, was ihn bitter auf murren ließ.

Gleich so als hätte der eine seine Gedanken lesen können, lachte dieser höhnend auf.. doch nicht nur dieser hatte Yamis Gedanken erraten können.

Sich überraschend umwendend war es Seto der dort etwas tat was ihn wirklich erschrocken auf ihn blicken ließ.

Seine violetten Augen blitzten aufmerksam herüber zu Seto..wusste er was er dort tat?

Bakura bedrohte niemand unbestraft, nicht einmal mit einem der kostbaren Gegenstände aus uralten Zeiten.

Oder.. war es nicht einmal Seto der sich dort ebenso loyal zeigte wie zu anderen Zeiten Isis?

Und.. bevor er die Frage hätte stellen können wurde sie selbst beantwortet.

Worte die ihn das schreckliche Fernweh brachten ließen ihn sein Herz stechend aufschlagen.

Eine Vergangenheit.. eine an die er sich erinnern wollte kam langsam und schwermütig zu ihm, schmiegte sich um

seine Schultern und hauchte ihm ins Ohr.

Seth..

Doch noch bevor er reagieren hätte können, war es Bakura der schallend lachend sich wohl freute auf einen vielleicht ebenbürtigen Gegner, immerhin hatte er alles was er brauche um nun zu siegen und um zum Schluss den größten seiner Siege feiern zu können, den Rachefeldzug an den Pharao.

Es ging hier alles viel zu schnell, der Stab und auch der Ring strahlten hell, viel zu hell, mit einem knappen Blick der seinem Puzzle galt, das Symbol das dem Pharao galt, wusste kaum was geschah.

Geblendet vom gleißenden Licht spürte er eine einengende Hitze die gleichzeitig so eisig war, das es ihm die Kehle zu schnürte.

Keiner von ihnen ahnte, das es hier ganz anderes geschehen sollte als draußen.

In der Kammer, dort wo die Millenniums Gegenstände lagen, war ihre Magie stärker, anderes und genauso alt wie damals.

Als er seine Augen wieder aufschlug hustete er erstickend auf und sah sich um.

Was ihn erst Recht die Atemnot hervor brachte.

Das konnte doch nicht wahr sein oder?

Mit weiten Augen sah er dort.. zwei Mal Seto stehen?!

Und neben sich.. dort kniete Yugi.

Musste er zu Bakura sehen um das zu erblicken was er wusste?

„Oh nein..“, hauchte er aufgebracht und stellte sich eilig zurück auf seine Beine, das alles hier ging ihm viel zu schnell, an einen solchen Ort.. der viel zu mächtig zu sein schien, für sie alle.

Er selbst schien sich dabei zu vergessen, das er selbst nun auch ..er selbst zu sein schien.

Würde Seth seine Hilfe brauchen? Sicherlich, also wand er sich in Eile von Yugi ab und lief herüber zu Anzu die auf ihre Knie gesunken war und sich an Seto hielt, der ebenfalls neben ihr auf den Boden ruhte.

Er brauchte sein Puzzle , unbedingt!

Das er selbst... nun so gekleidet wie er einst in der Vergangenheit Anzu schon einmal gegenüber gestanden ist, daran verschwendete er keinen Gedanken.
 

Ihr Herz schlug schnell .. viel zu schnell ..

Aus einem Reflex heraus klammerte Anzu sich an das Milleniumspuzzle, welches sie um ihren Hals trug, doch nahmen die Schmerzen in ihrer Brust und auf ihrem Unterarm nicht ab.

Auch das Gefühl, welches allmählich deutlich zu werden schien .. verebbte nicht ..

Dieses Gefühl ..

„Atemu ..“, keuchte Anzu erschöpft, während sie das Milleniumspuzzle fest an ihre Brust gedrückt hielt.

Erst im nächsten Moment schien sie aus einer Art ‚Trance’ zu erwachen, die sie auf Seto aufmerksam werden ließ, welcher schwer keuchend neben ihr verharrte und sie fest hielt.

„Seto ..“, hauchte sie verzweifelt.

Und schon ging alles viel zu schnell ..

Anzu konnte nicht begreifen, als sie plötzlich glaubte zu sehen, das die Milleniumsgeister einen eigenen Körper erlangt zu haben schienen, ebenso auch wie Yami, welchem sie sich nun direkt gegenüber sah und welcher um das Milleniumspuzzle bat.

Sofort legte sie das Milleniumspuzzle ab und wollte es gerade Yami reichen, als plötzlich ein unheimlicher Knall ertönte, woraufhin die Kammer ein wenig erschütterte.

Rasch – sich nicht weiter von allem anderen irrietieren lassend - hielt Anzu Yami das Milleniumspuzzle entgegen.

Und dann geschah es ..

Yami berührte das Puzzle, welches Anzu selbst noch in ihren Händen hielt und mit einem mal .. sie wusste es selbst kaum zu beschreiben.

Ihre Umgebung schien plötzlich um sie herum zu verschwimmen. Ein helles Licht blendete sie. Sie drohte das Bewusstsein zu verlieren ..

Ein Ruf, ein Schrei und dann war es vollkommen Still ..

Als Anzu als nächstes ihre Augen öffnete traute sie ihren Augen nicht.

Schnell war sie auf ihren Beinen und sah sich um ..

Alles um sie herum war vollkommen still. Sie war nicht mehr in der Grabkammer .. sie war nicht mehr in der alten Pyramide.

Doch in Ägypten war sie .. das wusste sie ..

Sie kannte diesen Ort. Doch erkannte sie kein ihr vertrautes Gesicht in ihrer Nähe.

Alles war vollkommen still ..

Sie wusste genau wo sie war, denn an diesem Ort war sie schon einmal gewesen, damals .. als sie in die Vergangenheit gelangt war ..

Doch nun .. nun schien sie noch immer in der Gegenwart zu sein, denn .. der Palast sah nicht mehr so aus wie .. nun ja, damals ..

Wie war das möglich ..?

Schnell rannte Anzu durch den Thronsaal, drohte zu stolpern und doch lief sie immer weiter und weiter.

Das Milleniumspuzzle hielt sie noch immer in ihren Händen ..

Doch was war geschehen ..?
 

Ja, was ihn wirklich interessiert war, wo war er?

In dem Moment als er und Anzu ihre Schicksalhafte Bindung berührt hatten, war es um sie geschehen.

Wie Puppen in einem schlechten Schauspiel hatten seine keine Wahl bei dem was geschah, denn das Schicksal war das, was sie führte, erbarmungslos immer weiter hinein in ihr aller (Un-) Glück.

Als er sich mit Schwindel aufrichtete, den Kopf hielt sah er sich um.

Hier wo er war, war er doch eben nicht gewesen!

Was machte es ihn so schwer endlich das Wort der Wahrheit zu finden?

Hatte er nicht schon genügend Prüfungen bestanden?

Was hielt ihn fest, wieso quälte man ihn so sehr, kurz vor seinem Ziel erneut einen Irrweg einschlagen zu lassen?

Stumme Wut der Verzweiflung überkam ihn und ließ ihn schwerer in klare Gedanken zurück kehren.

Langsam richtete er sich auf, dort wo er lag ..

Vorsichtig sah er sich um. Irgendwie erkannte er jenes Zimmer wieder, jener Raum an dem viel passiert war.

Das Erste Mal die vollkommene Nähe nach Yugi, die blutigen Symbole auf Anzus Haut.

In seinem Bett war erwacht, das erkannte er von den vielen Erinnerungen die er hatte.

Langsam richtete er sich auf und begutachtete seine Arme, betrachtete den Rest an sich und erkannte erst jetzt, das sein Aussehen nicht sehr viel von dem Seth´s abwich.

Diese Kleidung erkannte er auf grausame Art und Weise wieder, was für eine große Lüge sie doch war.

All der Schmuck den er trug, wurde von jenen getragen der über das Land herrschte.. doch war er kein Pharao, keinen einzigen Gedanken daran konnte er verschwenden, da er keinen besaß.

Bitter war das Lächeln der Verzweiflung das sich auf seine bebenden Lippen schlich.

Das Schicksal, war es eine so grausame Frau?

Wollte es sehen wie er daran zu Grunde ging immerzu aufgeführt zu bekommen was er suchte und niemals finden würde?

War er zu schwach für all jene Prüfungen?

Kämpfte er zu wenig dafür?

Verzweifelt, so merkte er schmeckte Angst anders.

Endlich zur Tür gehend musste er wissen was vor sich her ging, vielleicht erinnerte er sich, dachte er verbittert und stieß die Tür auf.

Schicksal.. ja vielleicht war es das was Anzu und Atemu bald schon wieder zusammen bringen würde.

Ohne zu wissen was wirklich geschehen war, lief er eilig dort hin wo er wusste hin zu gehören, in den Thronsaal.

Viel zu oft war er auf seine Suche nach Erinnerungen hier gewesen, es war traurig aber wahr, er fing an sich hier aus zu kennen und das nur, auf Grund Erinnerungen die nicht einmal die seine eigenen alten waren..

Das er im nächsten eingebogenen Gang auf die verwirrte Anzu treffen würde, er fing gar nicht erst an zu hoffen, denn es wurde schwerer und schwerer diesem Wort etwas hin zu zu füge, wurde ihn alles genommen wenn er erst einmal begann zu hoffen, immer und immer wieder.

Ein trauriger König war er.
 

Als sie den alten Thron erreichte blieb sie stehen und sah diesen wie gebannt an, ehe sie ihre Fingerspitzen nahezu hingebungsvoll über die Armlehnen streichen ließ.

Der Palast war vollkommen leer ..

Vermutlich weil keiner mehr hier lebte ..? Doch waren sie noch immer in ihrer Zeit? Sie wusste es nicht ..

Doch eines war gewiss:

Das Milleniumspuzzle hatte sie hier her geführt, doch warum?

Anzu versuchte sich zu erinnern ..

Es geschah als sie gerade Yami das Milleniumspuzzle reichen wollte und dann .. fand sie sich plötzlich hier wieder – vermutlich dank der vielen mystischen Mächte oder lag es am Ende wieder einmal an ihrem Schicksal?

Doch wenn sie hier war.. dann war Yami auch hier, nicht wahr? Ja, wenn sie genau in sich hinein hörte, dann konnte sie ihn deutlich spüren, wo sie ihn ohnehin deutlicher spüren konnte als jemals zuvor.

Ihr Herz schlug ein wenig schneller als sie sich schließlich umwandte und ihn dort tatsächlich erblickte.

Er war es doch wirklich oder ..?

Ohne zu zögern lief Anzu los, geradewegs auf Yami zu, ehe sie diesem von Freude erfasst in die Arme fiel.

„B-Bist du es wirklich?“, fragte sie ihn dann vollkommen ausser Atem, als sie sich an ihm festhielt.

Warum waren sie beide hier ..? Ausgerechnet an diesem Ort und fernab von den anderen? ..

Sie mussten zurück, denn Yugi und Seto brauchten sie.

Doch die Nähe zu Yami .. beruhigte sie irgendwie ungemein, auch wenn diese Nähe zu ihm ihre Sorgen nicht vermindern konnte.

Ein leises wohliges Seufzen entwich ihren schmalgeschwungenen Lippen, als sie ihren Kopf langsam an seine Schulter schmiegte.

In seiner Nähe schien sie nicht sie selbst .. nein, ihr Herz schien nicht ihr Herz zu sein ..

Anzu ertappte sich bei dem Gedanken sich nach seiner Nähe gesehnt zu haben, doch war es vollkommen unmöglich.

Selbst wenn ihr Herz, ihre Seele in seiner unmittelbaren Nähe sein war .. so wusste ihr Verstand um die Wahrheit, denn in Wahrheit gehörten sie Seto.

Woher diese intensive Verbindung? Woher dieser rote Schicksalsfaden, welcher sie mit Yami verband?

Alles nur wegen diesen Narben aus alter Vergangenheit ..? Was hatte er damals noch getan, als er diese Schriftzeichen auf ihren Unterarm geschrieben hatte?

Mehr als etwas Mystische umhüllte sie hier ..
 

Irgendetwas rief ihn in die richtige Richtung und siehe da, er erkannte die Stimmenlosen Worte sofort.

„Anzu!“, entfuhr es ihm, vielleicht nicht ganz so überrascht eher fest stellend.

Als sie sich auch schon in seine Umarmung schmiss war er doch etwas überrascht, denn seitdem diverse Zwischenfälle vorgefallen war, waren ihre Treffen so rar geworden das man sie an einer Hand aufzählen konnte, darüber hinaus hatte sich Anzu noch nie so offen über sein Erscheinen gefreut.

Gedanken hin oder her, seine Gefühle überschwabbten all die Bedenken mit einer riesigen Welle an Wohlergehen.

Es war beruhigend und doch unberuhigend zu gleich.

Plötzlich schien alles ein bisschen weniger schlimm zu sein.

Plötzlich, war sein Herz ganz ruhig und lausche begierig nach all den Fremden Klängen der anderen.

Langsam zog er sie näher an sich heran, mit Absicht und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar.

Es war so unglaublich unbekannt und doch schien sie niemals fort gewesen zu sein.

„Ich bin da.“, hauchte er leise und legte eine Hand in ihr braunes Haar um gedankenlos sanft darin herum zu spielen.

Sie brauchte ihn hier an jenen Ort.

Und er? Er hatte sie gebraucht, schon immer, ganz heimlich.

Und damals, vor seinen Gefühlen gegenüber seinem Seelenlicht, ja.. da hatte er Anzu vielleicht sogar einmal geliebt.

Vorsichtig schloss er seine Augen, atmete ihren Duft ein.

Wo waren sie wirklich und warum hatten es wohl nur sie beide hier her geschafft?

Fragen die Anzu sicherlich auch noch laut stellen würde.

Ein nervöses Kribbeln ging in seinem Magen auf und er wusste sofort woher er es kannte, damals als sie ihre Narben das Erste Mal ihn gegenüber offenbart hatte, da hatte er ihr gegenüber genauso empfunden.

Sie gehörten zusammen auf eine absurde Art und Weise die keine Benennung zu haben schien.

Für einen Moment war sie nur bei ihn ganz alleine.

Als er etwas hartes gegen seine Brust sich drücken spürte, löste er sich widerwillig von ihr und doch tat er es, weil er wusste was dort begann zu stören.

„Mein Puzzle.“, sagte er leise und blickte hinab zu dem Symbol von Macht das er in eine Hand legte.

Anzu.. bisher war es nur Yugi gewesen dem er es gegebene hatte mit de tiefsten Vertrauen welches er jemals hatte empfinden können.

Yugi hatte es tragen dürfen, sogar in Zeiten an dem er selbst einen Körper hatte besessen..

Hätte er es auch jemals Anzu so sehr anvertrauen können?

Vielleicht musste er es sich nicht einmal mehr fragen denn immerhin trug sie es doch schon längst um ihren hübschen Hals, nicht wahr?

Aufblickend, sah er in den wundervollen hoffenden Himmel, den er wenn er ehrlich war plötzlich angefangen hatte zu vermissen..
 

Ein ungeahnter Zauber hielt sie gefangen, wenn sie in seiner Nähe war ..

Es war intensiver, als je zuvor ..

Einst hatte sie sehr große Angst vor Yami gehabt, doch damals .. damals war er nicht er selbst gewesen und sie wusste, das es ihm leid tat.

Doch nun, wo sie sich abermals so nahe waren ..:

Sie fühlte sich wohl in seinen Armen. Es war schön dem Rhythmus seines Herzen lauschen zu können ..

Es war merkwürdig und doch .. wollte sie einfach nur bei ihm sein?

Als Yami sie ein Stück von sich schob sah Anzu zu ihm auf und blickte geradewegs in seine violettschimmernden Augen.

Nein, sie wollte nicht nur bei ihm sein .. sie wollte mehr als das, doch warum spürte sie plötzlich nur so etwas?

Eine ungeahnte Sehnsucht ließ ihr Herz förmlich nach ihm schreien ..

Sie wollte mehr, so viel mehr von seiner Nähe auskosten, doch wie war das nur möglich?

Jene Erkenntnis ließ sie sich abrupt von Yami lösen, während sie gar erschrocken in seine Augen sah.

Sie waren hier vollkommen alleine, nicht wahr ..?

‚Oh nein ..’, schoss es ihr nahezu hilflos durch den Kopf.

Sie wollte nicht vor ihm fliehen; sie wollte sich nicht vor ihm verstecken, dennoch wollte sie nicht, das so etwas wie damals wieder passierte ..

Ein Kuss ..

Nein, das war schon bereits viel zu viel .. das konnte sie doch nicht noch einmal wollen oder?

Ein verzweifeltes und gar scheues Lächeln umspielte ihre Lippen, ehe ihr das Milleniumspuzzle wieder einfiel.

Natürlich ..

Dann legte sie jenes langsam ab und überreichte es Yami. Doch dieses mal passierte nichts .. nein, sie waren noch immer an diesem Ort.

Sie brauchte ihn nicht fragen warum sie hier waren, denn sie wusste, das er es selbst nicht wusste ..

Offenbar mochte es ihre Bestimmung sein .. doch wie sollte sie Yami helfen? Konnte sie ihm überhaupt noch helfen? ..

Vielleicht schon .. denn etwas war anders als gewöhnlich.

Ihr Herz schrie nach ihm, doch warum? Sie liebte ihn doch gar nicht .. denn ihr Herz gehörte nur Seto allein ..

Nachdenklich fiel ihr Blick auf ihre Narben auf ihrem Unterarm.

„Sollten wir uns ein wenig umsehen ..?“, fragte sie ihn dann, als sie ihren Blick wieder hob.
 

Als er sich von ihr löste durchzog ein kleiner feiner Schmerz, kaum merkbar und doch so kräftig durch sein Herz das er verzweifelt versuchte zu übersehen was ihn jenen brachte.

In Anzus Augen, für einen Augenblick dort konnte er die Furcht vor sich selbst erkennen.

Ob sie sich selbst nun bekämpfte?

Es tat ihn so unheimlich leid was er ihr damals angetan hatte und das hatte er ihr sehr oft gesagt.

Etwas beklemmt nahm er das Puzzle an sich, senkte sein Haupt, als es wieder um seinen Hals fiel.

Kurz besah er sich aber mal seine Arme, spürte den Schmuck den er trug.

War er in Wirklichkeit niemals einer von ihnen gewesen?

Von Yugi und Anzu?

Er gehörte nicht zu ihnen, irgendwie hatte er es doch nie getan, eigentlich.. vielleicht war sein Charakter in Wirklichkeit ein ganz anderer, nur dort bei ihnen in der Gegenwart in die er nicht gehörte, schien er ruhiger zu sein als sonst?

Er war Pharao gewesen.. ein gerechter Herrscher?

Oft hat Bakura leise und gehässige Diverse Andeutungen getätigt, zurecht?

Als er dort mit gesenkten beteuertem Blick vor ihr stand, viel sein Blick unfreiwillig auf ihre Narben.

Seinen Namen.

Unwillkürlich zog sich sein Herz zusammen.

Ein Kuss.. ein paar Küsse.. ja die hatte er ihr gestohlen.

Es zog ihn zu ihr zurück und er konnte nichts dagegen tun.

Langsam streifte er mit seinen Fingern vorsichtig über ihre Narben hinweg.

Und sie konnte nicht einmal fort gehen wohl aus dem selben Grund wie er blieb sie stehen.

Etwas anderes schien sie einander gefesselt zu haben.

Sanft umschloss er mit seiner Hand dann ihren Unterarm, es war keine Gewalt dahinter oder irgendein Zwang und doch reichte es ihr zu sagen das sie sich gemeinsam umschauen sollten.

Mit einer ungeahnten Ruhe und sensiblen Fingerspitzen rutschte seine Hand an die ihre.

Vorsichtig und zärtlich schmiegten sich seine Finger um die ihrigen.

Es war, als ob sie füreinander gemacht worden waren.

Nicht zurück blickend ging er langsam los ohne zu wissen wieso oder überhaupt wohin.

Sein Herz.. wieso schwieg es nicht?

Es war furchtbar, sein Hals wurde trocken und ihm wurde heiß und kalt in ihrer Nähe.

Sein Herz.. wieso rannte es so schnell als ob es fort vor sich selbst drohte zu laufen?

Ja, vielleicht aus Angst.

Es lief fort, vor sich selbst, aus Furcht etwas zu erkennen was verboten wart.

Er schwieg, beharrlich und doch war es keine Strafe.

Ob er es für sie tat?

Er wusste es nicht..
 

Die Berührung ihrer Hände, so zart und sanft wie ein Windhauch, brauchte alles in ihr – am meisten allerdings ihren Bauch – zum kribbeln.

Ein kribbliger Schauder durchströmte ihren ganzen Körper und versetzte ihr eine leichte Gänsehaut.

Anzu biss sich auf ihre Unterlippe, als sie auf ihre Hand sah, die von der seinen gehalten wurde.

Verdammt, er fühlte sich genauso wie sie .. sie wusste es. Er spürte ganz genauso, nicht wahr?

Doch warum verspürten sie diese Sehnsucht zueinander? Wieso wollten sie einander so unglaublich nahe sein, wenn sie nicht einmal so etwas wie Liebe für den jeweils anderen empfanden?

Ja, damals hatte Anzu geglaubt ihr Herz an Yami verloren zu haben, doch dies stimmte nicht .. denn Seto war derjenige gewesen, der es sich gestohlen hatte, an den sie ihr Herz verloren hatte ..

Dennoch .. wie konnte sie sich nun so derart zu ihm hingezogen fühlen, wenn sie doch zu Seto gehörte und immer gehören würde? Ja, wie konnte sie sich zu einem anderen hingezogen fühlen, wo sie sogar immer zu Seto gehören wollte ..

Verdammt, sie wollte ihn heiraten. Sie wollte die Frau an seiner Seite werden ..

Sie wollte ihn auf ewig lieben ..

Doch dies hier .. dies schien nicht einmal ihr wirkliches Ich zu sein, oder ..?

Was kontrollierte ihre Empfindungen ..? Die mystischen Mächte etwa? Der Hauch von Schicksal und Vergangenheit der an ihr haftete und wohl nicht eher von ihr fallen würde, bis sie Yami endlich geholfen hatte?

Nein, sie sah es nicht als Last .. ebenso wenig wie die Narben auf ihrem Unterarm .. dennoch konnte sie es sich einfach nicht erklären ..

Und plötzlich war es Anzu die innehielt und sich an ihren Kopf fasste, welcher für einen Moment unglaublich schmerzte.
 

Sah sie es?

Sah sie, das er es nicht wagte sie wirklich an zu sehen aus Furcht in ihre Seele blicken zu können?

Spürte sie es?

Spürte sie, das er sich beherrschte, ihre Hand nur zögernd hielt?

Bemerkte sie es?

Bemerkte sie, das er nicht ihre Hand berührte sondern in Wirklichkeit sehr viel tiefer in sie hinein griff und an ihr Herz gelang?

In Reue hielt er ihre Hand.

Er sah es, spürte und bemerkte es deutlich.

Sie würde lügen, würde sie es verneinen.. sie fühlten das selbe wenn sie beieinander waren und so wie jetzt und hier so waren sie das aller Erste und wohl letzte Mal damals gewesen.

Damals als sie ihre Wunden ihm gegenüber offenbart hatte, als sie ihm gezeigt hatte was sie mit gebracht hatte, mit Blut bezahlen musste.

Als sie sich dann von ihm löste, wagte er es sich zurück zu sehen.

Er sorgte sich um sie, wie um jeden seiner Freunde die er lieben gelernt hatte, auch Anzu.

Manchmal fühlte er sich selbst Fremd, wenn er sie so ansah und wusste das es niemals geschehen durfte.

Eigentlich hätten sie sich niemals kennen lernen dürfen.

Sich zurück drehend also legte er vorsichtig und behutsam eine Hand auf ihre Schulter und sah sie an,mit den tiefen violetten Augen.

Die so anderes waren als die von Yugis wenn man sie beide kannte.

Behutsam versuchte er einen Augenblick in ihre Seelenspiegel zu erhaschen doch sie verwehrte ihn jenen Einblick, wohl mit Gewissheit.

„Anzu..“, murmelte er nur leise und am liebsten hätte er sie in eine sichere Ecke gestellt mit der Bitte zu warten.

Wer wusste denn was sie erwarten würde?

Würde er sie schützen können?

Sie war nicht sicher bei ihm und das obwohl sie doch eigentlich in Sicherheit zu sein schienen, oder?

Als er ihr wieder direkt zugewendet gegenüber stand war er es selbst der sich wieder von ihr löste.

Es war so verboten.. und doch hatten sie noch nichts getan um sich schuldig fühlen zu müssen.

Alles Lügen.

„Bitte..wende dich nicht ab von mir.“,war da nun keine Sorge mehr die sprach sondern eine Bitte-

Sehnsucht.
 

Erschöpft blickte sie in seine Augen, während sie zeitgleich nur langsam ihren Kopf zu schütteln begann.

„Ich will mich nicht von dir abwenden, keine Sorge .. und selbst wenn, könnte ich es doch ohnehin nicht ..“, erwiderte sie dann leise, während sich ein mattes Schmunzeln auf ihren schmalgeschwungenen Lippen abzeichnete.

So war es doch ..

Selbst wenn sie sich von ihm hätte abwenden wollen – was sie ohnehin niemals wollen würde – so hätte sie nicht die Macht es tun zu können, denn sie wart an ihn gebunden für eine ihr unbestimmte Zeit oder gar für die Ewigkeit?

Damals hatte er ihr gesagt, das sie niemals ganz Seto gehören würde. Ob dies die Wahrheit war ..?

Die Braunhaarige versuchte in seinen Augen die Antworten auf ihre Fragen zu finden, doch vergebens ..

Würde sie je Antworten auf ihre Fragen finden ..?

Dann schüttelte sie allerdings abermals ihren Kopf, denn es war nicht die rechte Zeit sich auf ihre Fragen und Antworten zu konzentrieren, denn viel wichtiger war es die Antworten auf Yamis Fragen zu finden.

Vielleicht gehörte ein Teil wirklich ihm .. vielleicht musste sie es einfach so hinnehmen, was sie durchaus tun könnte, denn niemand würde ihr Herz ganz erlangen können – was Yami ohnehin nicht wollte, wie sie wusste -, denn dieses gehörte Seto und einzig und alleine ihm.

Kurz räusperte sich Anzu, ehe sie Yami aufmunternd anlächelte.

„Wenn wir schon einmal hier sind .. dann lass uns etwas suchen, was uns weiter helfen könnte, denn schließlich sind wir bestimmt nicht ohne Grund hier gelandet!“, sagte sie dann und blickte an Yami vorbei.

Sie wollte nicht aus dieser vielleicht sogar peinlichen Situation fliehen .. nein, sie wollte ihm helfen .. oder wollte sie vielleicht sogar doch fliehen?

Die Wahrheit war, das sie fort von ihr wollte, vielleicht war das alles ..
 

Ihre Hände hatten sich von einader gelöst, Anzu sah ihn nicht länger an, behielt ihn nicht bei sich.

Als sie langsam vor ging wusste er, das .. sie sich fürchtete?

Furcht war es nicht einmal direkt.

Aber was dann?

Verzweifelt schlich er ihr nach und nickte dann geschlagen, blieb ihnen etwas anderes übrig?

Er wollte zurück um seine Reise zu beenden.

Anzu wollte zurück nach Seto.

Seto und sie waren ein Paar.

Wie töricht er war, schon immer gewesen.

Unglaublich naiv und blind.

Aber was war es das er so fühlte wie er fühlte wenn er bei ihr war?

Als sie nun mehr oder weniger vor ihm her ging sah er sich um.

Mit konzentrierten Blick blieb er an einem der Fenster stehen und sah hinaus.

Ein roter Himmel?

Ungläubig trat er näher heran, vergaß Anzu und legte seine Hände auf die Fensterbank, sah hinaus aus den offenen Fenster.

Blutrot.

Nicht verstehend sah er verzweifelt sich um.

Was war geschehen?

Wieso.. sah es so aus, wie es sich ansehen ließ?

„An..zu“, sagte er leise Hilfe suchend und winkte sie zu sich herüber, jedoch konnte er mit seinen Blicken nicht folgen die etwas ganz anderes fest im Blick hielte.

War es die Schuld der Götter?

Hatten die drei ägyptischen Gottheiten damit etwa zu tun?

Die Sonne suchend erkannte sie ihn als großer Feuerball.

Eine Träne aus Glut,groß und anprangernd in Mitten dem Unheil.

Yami verstand die Welt nicht mehr.

Was.. was sollte er finden?

Wieso musste er nur suchen um mehr noch an Fragen zu finden?

Beinahe verlor er den Halt und griff fest mit seinen Händen an den Rahmen um nicht auf die Knie zu sinken.

Hoffnung.. wurde ihm gegeben, selten und dann zu Haus, im Überfluss um ihn danach immerzu immer schwerer jene schmerzvoll aus der Brust zu schneiden.

Was hatte er getan damals?

Wieso durfte er nicht Ruhen?

„Was.. was habe ich getan?“, fragte er leise verzweifelt.. wen?

Er wusste es nicht, er wusste nie etwas.. er wusste überhaupt nichts.

Wo war Yugi?

Er hatte nicht einen Gedanken daran verschwenden können, denn er konnte es nicht einmal erahnen.

Yugi.. wo waren sie wohl?

Anzu und er.. bedeutete es Glück oder Unheil das sie nun hier waren?

Alles drehte sich, sein Kopf schmerzte.

Yugi war nicht zu spüren, die ganze Zeit über schon nicht.

Aufkeuchend hielt er sich die pochende Stirn.
 

Ihre Augen weiteten sich, als sie direkt neben Yami trat und in den blutroten Himmel hinauf blickte.

Was .. hatte das zu bedeuten? ..

Ein entsetztes Keuchen entrang ihrer Kehle, ehe sie ihre Hände über ihrem Mund zusammenschlug.

Dann waren es Yamis Worte, die sie aus ihrer Starre des blanken Entsetzens rissen.

Nein .. er hatte nichts falsches getan, oder? Nein, das konnte sie sich einfach nicht vorstellen, denn schließlich war er kein schlechter Mensch.

Doch konnte sie behaupten, das er ein reines Herz hatte? ..

„Es wird alles gut ..“, flüsterte sie ihm leise zu, als sie sich zu ihm beugte, um schließlich ihre Arme um ihn zu legen.

Und dann, dann zog sie ihn langsam zu sich in seine Arme und hielt ihn ganz fest.

Er brauchte jemanden an seiner Seite. Er brauchte Trost .. mehr als das und das wollte sie ihm geben. Sie wollte ihn halten, denn in diesem Moment war er unheimlich zerbrechlich.

„Ich bin für dich da ..“, hauchte sie leise in sein Ohr, während sie selbst ihre Augen schloss.

Auch Seto hatte sie bereits oft so erlebt .. und immer war sie für ihn da, doch nun würde sie für Yami da sein, denn er war ihr ein wichtiger und wertvoller Freund. Er war mehr als nur ein Freund, auch wenn es vielleicht durch ihre Bestimmung bestimmt wurde so füreinander zu fühlen wie sie es taten, wenn sie in der Nähe des jeweils anderen waren.

Und dann sank sie gemeinsam mit ihm auf die Knie, doch hielt sie ihn noch immer fest – ganz fest ..

Langsam schob sie ihn etwas von sich und legte ihre Hände auf seine Wangen, um direkt in seine Augen sehen zu können.

„Du weißt, das du nicht alleine bist .. und ich werde dich niemals alleine lassen .. wir sind miteinander verbunden ..“, erklärte sie leise, als sie seine Hand nahm und diese gemeinsam mit der ihren auf seine linke Brust legte.

„Hier drin ..“, fügte sie hinzu und sah auf seine Hand, ehe sie wieder in seine Augen sah.

War es falsch so etwas zu sagen ..? Betrog sie sich selbst ..?

Nein, es waren ehrliche Worte, auch wenn sie vielleicht nur jemanden gelten sollten den sie wirklich liebte, jemanden wie Seto, oder?
 

Es war schwer länger stehen zu müssen.

Ihre Umarmung erwiderte er nicht, stattdessen rutschte er haltlos zu Boden und zog sie mit sich hinab.

Ihre Worte kamen von weit fort.

Ihre Person spürte er im Moment nicht.

Tief in ihm war dieser dumpfe Schmerz der ihn ausfüllte und starr werden ließ.

Dieses Etwas, tief in ihm, es war so viel und doch waren es schattenlose Bilder die er nicht erkennen konnte.

Erinnerungen die ihn quälte, manchmal tief in der Nacht ihn weckten und auslachten.

Langsam blickte er aus trüben kraftlosen Augen hinauf und spürte ihre Hand an seiner Brust, was ihn leicht auf blinzeln ließ, eher er die Augen nun ganz schloss und sein Haupt senkte.

Nein das er alleine war, hatte er gar nicht behauptet oder es jemals gewollt.

Sie war doch da.. die anderen waren dort wo sie ihn berührt hatte.

Und doch war er sich selbst ein Fremder.

Einsam tief in sich selbst fühlte er sich.

Langsam drehte er sich etwas zur Seite, fort von ihr und es tat ihm selbst unheimlich weh sich halbherzig von ihr ab zu wenden.

Seinen Kopf behielt er tief nach unten, während eine Hand sich auf seinen Kopf legte.

Niedergeschlagen schloss er seine Augen.

Es war alles sinnlos, schon alles jemals immer gewesen.

Wo war er?

Er hatte es geschafft mit Hilfe der anderen hier her zu finden, hin zu seiner Grabkammer waren sie gepilgert.

Er war am Ziel gewesen, verdammt!

Er war dort, wo er hatte immer sich wieder finden wollen und jetzt?

Yami war oft und lange den vielen Irritationen nach gelaufen in der Hoffnung sie würden ihn führen.

Jetzt, wo er endlich den einen richtigen weg hatte entdeckt war ihn weniger geblieben als jemals zuvor.

Viel Kraft hatte er in jede seiner Suchen investieren müssen und doch schien selbst hier, am Ziel, direkt vor seinen Augen alles nichtig zu werden.

Wie lange suchte er schon.. allmählich verblassten selbst jene Erinnerungen daran.

Die vielen Jahrhunderte..

„Ich ..kann nicht mehr.“, flüsterte er leise und sah sie wieder an.

Sein Leid, sein Kummer, er bemitleidete sich selbst nicht, doch er konnte nicht anderes als sich ein zu gestehen langsam wohl auf zu geben.

Gegen sein grausames Schicksal würde er niemals eine Chance haben.

Er würde auf Ewig ein Gefangener zerbrochener Puzzleteile bleiben..

Ganz gleich wie sehr er sich wie oft auch zurück in die Hoffnung gekämpft hatte ob nun mit Yugis Hilfe oder zuvor auch ohne seine, es hatte ihn nichts gebracht, nicht einmal hier in seinem eigenen Grab.
 

Oh nein, nein nein .. versuchte dort etwa gerade jemand in Selbstmitleid zu zerfließen?

„Sieh mich an!“, forderte sie ihn auf, bis er endlich direkt in ihre blauen Augen blickte, während sie mit ihren Händen ihr Gesicht umfasste.

„Hör auf damit .. wir werden das schaffen. Du wirst das schaffen! Oder glaubst du du bist aus einer Strafe heraus hier gelandet ..? Hier mit .. mir?“, verlangte sie dann von ihm zu wissen, während sie ihm tief in die Augen sah.

Nein, sie glaubte, das es eine nähere Bedeutung hatte, das sie ausgerechnet mit ihm hier gelandet war .. wo immer sie auch sein mögen ..

Es musste etwas bedeuten .. oder irrte sie etwa?

Anzu blickte in diese violettschimmernden Augen und versuchte das unaussprechliche telepathisch zu übermitteln.

Sie wollte hoffen, das es etwas besonderes zu bedeuten hatte ..

„Ich will dir helfen .. ich kann dir helfen .. auf meine Art und Weise, wie ich es schon einmal getan habe ..“, sagte sie dann und senkte ihren Blick auf ihren Arm.

Ja, sie wollte ihm helfen, weil er ihr Freund war, weil sie wollte, das er sich nicht mehr so unendlich quälte ..
 

„Anzu.“; wisperte er langsam auf und hob seine Hände auf die ihre.

Mit erschöpften Blick besah er sich den blauen Himmel der log, denn er war nicht blau.. nicht hier.

Ihre Worte wahren wohl wirklich die Wahrheit und dennoch.. sie ahnte nicht wie lange er schon kämpfte und wie er langsam des Hoffens müde wurde.

Wie lange wollte er noch warten?

Wie lange wollte er sich helfen lassen ohne Erfolg?

Langsam schloss er seine violetten Augen und hob ihre Hände an seine Lippen.

Sanft fuhr er mit jenen über ihre Handinnenfläche und blinzelte aus halb geschlossenen Augen hinauf zu ihr, denn er hatte sich etwas nach vorne dabei gebeugt.

Sie war da und blieb- weil sie keine andere Wahl gehabt hatte, genauso wie er nämlich war sie zum Spielball des Schicksals geworden.

„Du bist keine Strafe.. du bist meine Sünde.“; begann er leise zu flüstern und sah ihn unentwegt direkt in die glitzernden Seelenspiegel.

Natürlich hatte er es niemals wagen wollen sie als Strafe zu betiteln.

Dennoch war es nicht schön sie hier bei sich zu haben, denn sie gehörte nicht wirklich an seine Seite, nein das tat sie ganz sicher nicht..

Trotzdem blickte er sie an, beinahe hypnotisiert, machtlos sich dagegen zu wehren belegte er dann das erste lang ersehnte Mal ihre Haut mit längst vergessenen Küssen, die flüchtig waren und nichts weiter als ein Hauch.

Hier war er verloren, nicht in seiner eigenen Vergangenheit, nein auch sich selbst schien er zu verlieren,denn in ihren Augen erst konnte er sich sehen.

Sie war bei ihm, hatte er eine Wahl?

Verzweiflung erfüllte ihn langsam und doch wollte sie bleiben als Hoffnungsträger für sie beide.

Sanft zog er sie dann zu sich, ohne das er es selbst wollte oder spürte.
 

Ihre Augen weiteten sich, als seine Lippen so unverhofft ihre Haut berührten ..

Nein, sie durften beide nicht zulassen, das sie weitergehen würden, als es gut für sie beide sein würde, ganz gleich wie nah das Band des Schicksals und der Bestimmung sie auch zusammen geführt hatte.

Sofort zog sie ihre Hand zu sich zurück und schob ihn auch sogleich eine Armlänge von sich, ehe sie aufstand.

Sie wollte sich nicht von ihm abwenden, sie wollte nur nicht etwas zulassen, was sie beide bereuen könnten.

So reichte sie ihm ihre Hand, um ihn aufzuhelfen ..

Sie sollte seine Sünde sein..? Nun, kein Kompliment, welches sich ein Mädchen vielleicht gewünscht hätte zu hören ..

Dennoch lag ein leichtes Rot auf ihren Wangen, welches sie allerdings selbst kaum als der Rede wert ansah.
 

Langsam und mit schlechten Gewissen sah er ihr nach und zeitgleich wollte er sie doch nicht gehen lasen. Hatte sie niemals gehen lassen gewollt.

Anschließend ergriff er nur ungerne ihre Hand und ließ sich auf helfen.

Doch sie los lassen tat er nicht.

Ansehen konnte er sie ebenfalls noch weniger.

Schweigend also setzte er seinen Weg fort und versuchte mit aller Beharrlichkeit aus keinem der passierten Fenster zu sehen.

Blutrot.

Ebenso wenig wollte er sie ansehen, ihre Hand haltend ging er eilig voran man könnte fast meinen er wäre ein geschnappt.

Doch dem war nicht so.. oh nein ganz und gar nicht. Was wirklich in ihm vor ging hatte bisher nur Yugi fühlen können, damals vor dieser Trennung.

Anzu wusste was Seto fühlte so sie ihn ansah, doch ihn, den Pharao würde sie nicht verstehen lernen, denn es schien bald ein Abschied auf sie zu warten.

Anstatt zu schmollen also riss er sich am Riemen. Für sie Einzig und Alleine und es viel ihn unheimlich schwer, wenn er sich bewusst wurde was für ein unheimlicher Zwang ihn anfing zu locken.

Sich einfach herum zu drehen, sie eng an sich zu ziehen und..
 

Das Gefühl seine Hand zu halten war merkwürdig. Es war nicht abstoßend oder unangenehm; nein .. im Gegenteil.

Es war als müsste sie diese Hand und sonst keine andere Hand in ihrem Leben halten und eben dieses Gefühl war es auch, welches tief in ihr ein solch unwohles Gefühl freisetzte.

Sie mochte mit Yami verbunden sein, doch mochte sie auch zeitgleich zu ihm gehören ..?

Ein unsicher Seitenblick zu ihm entlockte der Braunhaarigen ein leises Seufzen.

Und dann schritten die beiden, ohne den jeweils anderen los zu lassen, weiter und weiter und doch schien es Yami zu sein, der sie beide voranführte, doch wusste er selbst wohin ihn seine Schritte führten?

Dorthin, wo er erwacht war .. dorthin wo Anzu einst auf seinem Bett gelegen hatte .. dorthin wo für Anzu und Yami alles begann.

War es seine Absicht?

Als sie den Raum jedenfalls betraten, hielt Anzu einen Moment lang inne, während ihre Augen zweifelnd umher wanderten.

Ja, sie erinnerte sich an diesen Raum, der allerdings bei weitem nicht mehr so glanzvoll erschien wie sie ihn einst gesehen hatte.

Dann fiel ihr Blick auf Yami.

Eine umheimliche Spannung lag zwischen ihnen, sie konnte es förmlich spüren ..

Dieses Kribbeln und Prickeln, welches vorallem selbst von der Berührung ihrer Hände ausging.

Dann wandte Anzu ihren Kopf zur Seite und schloss für einen kurzen Moment ihre Augen.

Ihr Herz klopfte viel zu schnell.

Es war als würde sich alles in ihr selbstständig machen, vorallem aber den wahren Klang ihres Herzen übertönen.
 

Yami hatte sie fort geführt, erst hatte er hinaus gewollt aus dem goldenen Käfig, hatte sich jedoch um entschieden um den blutenden Untergang zu entkommen.

So hatte er selbst nicht damit gerechnet hier her zu gelangen.

Als er dann hier stand, hielt er ihre Hand noch etwas fester.

Hatte er ihre Blicke auf sich gespürt,zögerlich, zurückhaltend und selbst besorgt?

Vielleicht..

Doch hatte er sie ignorieren wollen, niemals spüren.

War es bereits zu spät?

Fühlen wie er gekleidet war, tat er nicht.

War er ein Pharao? Niemals wohl gewesen.. er wusste es nicht,so vieles nicht.

„Warum ist du mit mir hier? Wieso bist du bei mir? Was..soll ich bloß mit dir anstellen, Anzu?“, sagte er leise fragend und zog sie mit sanfter Gewalt weiter, fort sehen konnte sie so viel sie wollte, sich vor dem verschließen was er doch auch fühlen konnte wohl nicht.

Und bevor sie antworten konnte oder reagieren hatte er sie mit sich auf sein Bett gezogen.

Es war sehr groß und es lag ein gespannter Himmel aus lila Samt darüber hinweg, ähnlich wie sein Umhang den er trug, das sich harmonisch sehr gut mit dem Gold aus einander setzen konnte, das an in funkelte und glitzerte.

Zwar war er stolz, aber sehr einsam tief in sich selbst.

Sie wusste dass das, was hier vor sich ging nicht gut enden würde, nicht wahr?

Genauso wie er.. es war furchtbar jenem Schicksal hie ausgesetzt zu werde wo sie sich so lange hatten beide dagegen wehen wollen zu lange alleine zusammen zu sein.

Und doch hatten ihre Beine sie mit ihn gehen lassen, bis hier her wo er sie auf das Bett zugeführt hatte mit einer leichten ab verständlichen Gäste sich zu setzen.

Er allerdings blieb stehen, musterte sie und das nicht zu knapp.

Langsam ließ er dann seine Augen mühevoll in ihr Gesicht hoch wandern, dorthin wo der Himmel auf Ewig gefangen geworden war.

Mit Mühe wand er sich ab, schloss die Augen und drehte sich leicht von ihr fort.

Was sollte er mit ihr anstellen?

Ja dies Frage war bald kaum noch zu überhören, tief in seinem Kopf der Leer war und erschöpft vom vielen Suchen.. er wollte Finden, endlich und hoffend.

Hatte er etwa Anzu gefunden?

Und Weiter? Sie war nicht sein..niemals.. wie hatte er also nur behaupten können zu finden?
 

Seine Frage mochte berechtigt sein und doch .. konnte sie diese selbst nicht beantworten, denn sie wusste nicht den wahren Grund warum sie hier war.

Den mystischen Mächten hatten sie es zu verdanken das sie hier waren, weil sie zeitgleich das Milleniumspuzzle berührt hatten wie es schien, doch war es Zufall oder wirklich Schicksal ..?

Sie wusste es nicht. Doch konnte sich Anzu kaum vorstellen, das sie lediglich nur des Zufalles wegen hier war.

War es ihre Bestimmung ihm zu helfen? Ja, das war es – seit damals, als er es selbst gewesen war, der ihr diese Narben zugefügt hatte, damit sie ihm wiederum helfen konnte.

Doch war ihm letztendlich schließlich damit auch nicht geholfen. Zwar hatte er seinen wahren Namen erfahren dürfen, welcher ihn sogar in seine Ruhestätte geführt hatte, doch wie sollte es nun weitergehen?

Doch war sie nur da, um ihm seinen wahren Namen zu übermitteln oder gab es noch etwas anderes? Wie konnte sie ihm noch helfen?

Anzu saß da und blickte zu Yami hin, welcher sie wiederum nicht ansah.

„Ich kann dir helfen .. ich weiß nur noch nicht wie ..“, meinte sie dann und rutschte dann etwas zu ihm hin, so dass sie eine Hand unter sein Kinn legen konnte, um sein Gesicht wieder zu ihr drehen zu können.

Dann sah sie ihn an, doch fand sie in seinen Augen auch nicht die Antwort, die sie benötigte.

„Diese Narben haben mich zu dir geführt. Ich gehöre zu dir .. allerdings weiß ich nicht was ich noch tun soll .. ich meine wir sind bestimmt nicht ohne Grund hier .. vielleicht finden wir hier weitere Hinweise, die dich an dein Ziel führen!“, bemerkte sie dann ruhig und sah ihn dabei verständnisvoll in seine Augen.

Er durfte nicht aufgeben ..

Sie alle durften nicht aufgeben ..
 

Ungerne ließ er sich von ihrer Hand zu sie führen.

Noch schwerer tat er sich mit dem Blickkontakt.

„Anzu.. es hat kaum einen Sinn weshalb ich hier sein sollte. Verstehst du nicht? Ich bin zwar zu Hause aber..“, schwieg er dann doch den Satz zu Ende.

Er war zu Hause doch was brachte es ihm, wenn er es wusste und doch nichts damit an fangen konnte?

An Nichts konnte er sich erinnern.

Langsam hob er seinen Kopf über ihre Hand hinweg und löste sich von ihr.

Die Augen schließend stützte er seine Ellbogen auf die Oberschenkel, legte sein Gesicht anschließend langsam verzweifelnd auf sein Gesicht.

Es war eine grausame Qual für ihn hier zu sein.

Aber was sie nicht ahnen konnte war, das diese Qual zusätzlich sich steigerte in dem sie es war, die seine Einsamkeit teilte.

Sie sllte doch endlich fort gehen, in Sicherheit, weg von ihm, denn wie lange wüde er ihr noch jene gewährleisten können?Und wenn er sich an die Bilder erinnerte, die ihnen beiden damals gezeigt wurden, musste er schwer seufzen.

Damals als sie beobachtet haben wie Anzu zu ihren Narben kam, da hatte er es beinahe körperlich spüren können.

Jene Blicke, jene Tat die er ohne wirkliches Wissen vollbracht hatte..

War es wirklich Schicksal das sich ihre Wege immerzu kreuzten?

Vielleicht war es ein Teil seiner Sünde, das er sich zu ihr hingezogen fühlte mit dem Wissen das sie immerzu unerreichbar Fern bleiben würde.

Wenn er ehrlich zu sich wahr.. er liebte Yugi sicherlich sehr.

Doch wenn er Anzu bei sich wusste, er konnte es kaum verleugnen.. diese Gefühle waren die, die er Yui gegenüber empfand sehr ähnlich so Leid es ihm auch tat, machtlos war er dagegen, so ohnmächtig das er am liebsten nur noch Schreien wollte.

Doch ändern würde es daran sicherlich nichts.

Damals, so erinnerte er sich, hatte er Yugi zu gewispert, das er sich vor ihm, seinen Schatten fürchten sollte und in Acht nehmen.

Auch in ihm wohnten Schatten, tiefe Abgründe und Dunkelheit hatten es sogar einmal geschafft Yugi zu verschlingen,als er ziellos in seinem Labyrinth war umher gewandert ohne seine Führung.

Und ja.. unangenehme Erinnerungen wurden wach, als er an die Schatten tief in seiner Seele denken musste.

Er hatte sie sogar schon einmal Anzu offenbart.

Sie hatte ihn getroffen, verweint und hilflos, was hatte er dabei noch an Schuld getragen?

Anstatt sie zu trösten hatte er sie in die Knie gezwungen und ihr böse Dinge zu gewispert, sie an sich gezwungen.

Wie lange dauerte es, bis er abermals von der Schwärze umhüllt wurde die mit kalten Küssen jedoch sagte, dass das was er tat in Ordnung sie, denn es waren seine dunklen Sehnsüchte die er ausleben würde.

„Pass auf dich auf Anzu.. nimm dich vor mir in Acht, ich weiß nicht wie sicher du wirklich bist in meiner Nähe.“, wisperte er dann plötzlich auf und löste sich aus dem starren Sitz der Hilflosigkeit um sie an zu blicken.

Mit dem einmal hörte es sich so an, als ob Yami zweifelte sie beschützen zu können.

Beim zweiten zu hören konnte man die leise Botschaft heraus hören.

Nicht die Angst sie nicht zu beschützen können sprach dort, sondern die Zweifel daran wie sicher sie wirklich vor ihn sein konnte.

Die Einsamkeit und die Zweifel die diese Ort gemeinsam mit ihr, tief in ihn weckten würden vielleicht unangenehme Folgen mit sich tragen können..
 

Und Anzu gefiel es ganz und gar nicht was die dort aus seinem Mund hören musste.

„Du hast die Hoffnung bereits aufgegeben, nicht wahr?“, verlangte sie dann trocken von ihm zu wissen, während sie nur aus Mitleid mit ihm ihren Kopf schütteln konnte.

Ja, sie hatte Mitleid mit ihm .. doch wenn er sich offensichtlich nicht helfen lassen wollte und noch nicht einmal auf ihre gut gemeinten Worte reagieren wollte, so konnte sie ihm nicht helfen.

Was sollte sie auch noch tun?

„Du bist nicht zu Hause!“, entfuhr es ihr dann unwirsch, als sie ihn nahezu verständnislos betrachtete.

„Das hier ist nicht dein zu Hause und das weißt du auch!“, fügte sie noch mit Nachdruck hinzu, ehe sie abermals nur ihren Kopf schütteln konnte.

Nein, das hier war nicht sein zu Hause, denn hier war er – abgesehen von ihr – alleine.

Dort, was er sein ‚zu Hause’ schimpfte war er nicht alleine. Dort würden die anderen Träger der Milleniumsgegenstände auf ihn warten, nicht wahr? Dort würden seine Freunde aus alter Zeit auf ihn warten ..

Doch dies hier war nicht der wahre Ort.

Dann entlockten ihr seine nächsten Worte ein empörtes Schnauben.

Wieso sagte er so etwas? Wegen der Schatten tief in seinem Inneren, für die es ein Leichtes sein konnte sein Herz zu verhüllen?

„Wenn du willst das ich gehe .. dann werde ich es eben tun!“, murmelte sie dann und stand auf.

Fürchtete sie sich ..? Nein in diesem Moment verspürte sie keine Furcht .. lediglich unendliche Enttäuschung ..
 

Das sie so reagierte, ja vielleicht hatte er es sich wirklich gewünscht.

Denn verübeln konnte er es ihr wahrlich nicht.

Seine Suche war so endlos und je näher er seinem Ziel kam, desto härter wurde sein steiniger Weg.

Es war für ihn kaum noch auszuhalten, das er mit ausgestreckter Hand niemals das erreichen zu können schien was er sich seid Jahrhunderten so sehr ersehnte.

Seine Hoffnung, sein Glaube und all sein Flehen waren erschöpft und bald am Ende ihrer Kräfte angelangt, das sie es so kaum sehen konnte wusste er, denn sie.. hatte ein vergleichsweise kurzes Leben im Gegensatz zu seinem bisher gehabt.

Yugi war fort, das Seelenlicht ohne dem er kaum in der Lage war hoffnungsvoll auf zu blicken.

Er war nicht zu Hause?

Als er sich umsah, müde und langsam wusste er es.. nicht besser.

Er wusste doch gar nichts.

War es sein zu Hause?

Vielleicht.. wie oft war er in Visionen oder Schicksalsschlägen hier her gebracht worden?

Wann würde er wirklich zu Hause sein?

Sah es wirklich so aus wie hier?

Er wusste es doch nicht besser..

Und wieder ein Rückschlag, wann würde er denn endlich ein Heim finden?

Wann könnte er zurück kehren oder müsste er nach diesem Mertyrium noch Tausend Jahre verharen müssen weil auch jener Weg am Ende in einer Sackgasse enden würde?

Yugi alleine wusste von den vielen Schatten und Irrwegen tief in seine Seele.

Und Yugi hatte spüren können welch eisige Winde dort sich befanden um einen jegliche Hoffnung und Wärme zu rauben.

Ja, vielleicht hatte er aufgegeben,weil er absolut nicht meh weiter wusste.

Denn nun war er dort, wo er hätte eigentlich in Frieden Ruhen müssen, doch vermochte das Schicksal nicht es ihm zu gestatten.

Alles, so vieles hatte er getan und versucht, so oft hatte er gekämpft und gewartet.

Langsam verlor er den Mut für noch sehr viel mehr.

„Du solltest besser nicht gehen, Anzu.“, sagte er leise auf, und keine Reue hörte er von sich selbst, es war erschreckend tonlos wie er sprach.

Wieder sah er aus einen der Fenster, wie konnte er dort noch versuchen Mut zu fassen?

„Du sollst nur auf dich auf passen, bis wir wieder zurück kehren..irgendwann.“, murmelte er und schloss seine Augen.

Zurück kehren,ja für Anzu würde dies Befreiung heißen, er allerdings würde wieder dorthin kehren wo er ein Fremder war.

Als sie sich allerdings nicht mal im Ansatz dazu überreden ließ sah er ihr nach, wie sie durch den Raum trat.

„Bleib hier.“, sagte er auf und schnaubte, als sie voller Trotz nicht einmal mehr Wiederworte gab.

Musste er jetzt auch noch Babysitter spielen?

Leicht genervt stand er auf um ihr nach zu laufen.

„Anzu verdammt!“, rief er ihr nach als sie die Tür aufzog um in den weiten Flur ein zu biegen.
 

Ja, der Trotz mochte sie leiten, doch empfand sie dieses Gefühl als berechtigt.

Schön, was würde es ihr auch bringen würde sie weiterhin neben ihm verharren und sich weiterhin anhören müssen, das seine Hoffnung mit jedem weiteren Atemzug starb?

Anzu war schon immer die Stimme der Vernunft ihrer Freunde gewesen. Sie war immer für sie da und war bereit für sie durchs Feuer zu gehen, doch nun wollte sie sich bewusst von Yami distanzieren nicht etwa weil sie ihn fürchtete – nein das tat sie nicht – sondern weil das alles einfach keinen Sinn machte.

Glaubte er sie würde ihn im Stich lassen? Gut, wenn er so etwas vielleicht dachte, dann musste sie es wohl akzeptieren, ebenso wie er akzeptieren sollte, das sie die Hoffnung für sie alle und besonders auch für ihn noch lange nicht aufgegeben hatte.

So verschwand Anzu aus dem Raum und lief den langen Korridor hinab. Doch wonach sollte sie suchen?

Hinweise, Hinweise .. und wie sollte sie diese erkennen?

Was lauerte in diesen Wänden ausser vollkommene Leere?

Sie wussten ja noch nicht einmal warum sie hier waren und vorallem nicht wie sie hier je wieder verschwinden konnten.

Anzu war nicht bereit zu Yami zurückzukehren, denn anscheinend wollte er sich nicht helfen lassen.

Was sollte sie denn noch tun?

Sie konnte sich ja schlecht vor ihm auf die Knie werfen und darum betteln das er die Hoffnung nicht aufgab.

Offenbar hatte Yami nicht nur seine Erinnerungen verloren, sondern auch vergessen wer er wirklich war und was sein zu Hause war.

Vielleicht war er ein Pharao, doch vorallem aber ein liebenswerter Mensch.

Daran wollte sie niemals zweifeln, doch er tat sie anscheinend.
 

Genervt stöhnte er auf und zog die Tür auf, die sie hatte hinter sich mit Absicht verschlossen.

Mit einem ungemütlichen Knurren folgte er den Schritten. Sie waren alleine, also brauchte er sich nicht darum Sorgen ob er dem falschen Echo wohl folgen würde.

Ziemlich am Ende mit seinem Latein und bald auch seiner Geduld, die Anzu langsam wohl zum auf lösen brachte bog er in die nächste Ecke ein wo er sie eben wieder erblickte.

Jetzt reichte es ihm aber langsam!

Sie sollte bei ihm bleiben, war das so schwer zu verstehen?

Erkannte sie den Hintergrund nicht?

Die Gefahr die hier lauern konnte ohne das sie sie unbedingt sofort hatten finden müssen?

So holte er auf, endlich mit laufenden Schritten und packte sie fest am Handgelenk, zog sie zu sich herum, als eine pulsierende Hitze ihn durchströmte und für einen Moment erstarren ließ.

Sein nächster Atemzug fehlte, als er sie ansah.

Seine Hand hatte sich fest um ihr Handgelenk gedrückt, welches seinen Namen trug.

Ob sie genauso fühlte?

Dennoch ließ er nicht ab von ihr.

Als sie dann, genauso wohl wie ihr wieder klare Gedanken fassen konnte, vielleicht mit ähnlich schnellen Herzschlag wie er nun einen fühlen konnte, umfasste er mit beiden Händen ihre Schultern und zog sie an die nächste Wand.

Ihren schmalen Rücken drückte er gegen die Steine des hohen Ganges ohne sie dabei los zu lassen.

Ungewollt bestimmend fuhren seine Fingerspitzen haltend um ihre schmalen Knochen.

Er liebte sie.

Nicht wirklich.

Oder?

Sein Herz wusste das es jemand anderes geschenkt worden war.

Ja, das musste wahre Liebe sein.

Und auch liebte er die, vor sich.

Er wurde dazu gezwungen so zu empfinden, durch das Zeichen das sie einander verband.

Es war eine falsche Liebe und doch fühlte sie sich so ähnlich an wie die wahre.

Der Pharao konnte gar nicht anderes als so fühlen wie er es eben tat.

Das Schicksal hatte ihn diese Bürde auferlegt zu fühlen wie er jetzt fühlte, mit Zwang, ohne Willen, Kampflos.

Mit suchendem Blick versuchte er ihre blauen Augen dazu zu bringen ihn an zu sehen.

Vergeblich.

Während er sie so fest an der Wand hielt, war ihre Nähe betäubend schön.

Was für ein Verhängnis.

Langsam überwand er den letzten Rest ihrer so wie so schon spürbaren Nähe zu einander, um eine Hand von ihrer Schulter hin zu ihren Nacken wandern zu lassen.

War er noch Herr seiner Sinne?

Wohl kaum und doch konnte er nicht anderes. Nicht jetzt in dem Moment trieb ihn Verzweiflung oder Wut.

Nicht jetzt flüsterten Gedanken, das er hoffnungslos weiter Suchen müsste.

Es überkam ihn einfach, weil sie es war.

Weil sie in seiner Nähe war.

Weil sein Herz so heftig schlug das er Mühe hatte zu schlucken, während er mit vorsichtiger Gier sanft mit seinen Lippen über ihren warmen Hals fuhr.

„Beruhige dich.“, wisperte er leise und seinen warmen Atem konnte er an seinem Gesicht zurück schlagen fühlen.

So nah war er ihr.

Sie sollte sich beruhigen, sollte nicht mehr fort laufen und vielleicht.. vielleicht sollte sie sich selbst endlich aufgeben für einen Moment.

Denn es war grausam aber wahr, sie fühlte doch sicherlich nicht sehr viel anderes als er, wenn sie ihn bei sich wusste nicht wahr?

Seine Hand in ihrem Nacken, die andere an ihrer Schulter, war er es, der sie mit seinem eigenen Körper an der Wand gedrängt hielt.

Hier gab es niemanden der sie beide von einander los zerren könnte.

Kein Yugi für den er sich zusammen reißen wollte.

Keine eisblauen Augen die Anzu sich zu sich rufen würden..
 

Als er sie plötzlich am Handgelenk ergriff, durchzuckte eine merkwürdige Wärme ihren Körper.

War es ein unangenehmes oder angenehmes Gefühl? Nun, sie wusste es in diesem Moment kaum zu deuten ..

Dann, als Anzu mit ihrem schmalen Rücken an die Wand gedrängt stand blickte sie in seine violettschimmernden Augen.

Nun sah man es deutlich in ihren Augen .. man konnte es deutlich erkennen: Furcht.

Doch fürchtete sie sich nicht vor ihm, sondern vor dem .. was unaufhaltsam auf sie zukommen würde, was sie unaufhaltsam bedrängen würde ..

Waren ihr seine Empfindungen bewusst? Konnte sie genau das selbe fühlen und spüren ..?

Ihr Herz schlug in seiner Nähe – in dieser unheimlichen Nähe – um einige Takte höher und viel viel schneller als je zuvor .. doch ..

Verdammt, sie liebte ihn nicht. Oder glaubte sie tatsächlich dieses Gefühl ihm gegenüber zu empfinden?

Wurde sie dazu ‚gezwungen’ so zu empfinden, weil sie aneinander gebunden waren? ..

Nahezu hilflos sah Anzu in seine Augen und sie wusste sofort, das sie sich nicht gegen ihn wehren könnte.

Sie könnte so oft erzählen wie sie wollte, das ihr Herz Seto gehörte, das sie ihn sehr liebte und doch ..

Zum einen hörte sie niemand und zum anderen war sie selbst von falschen Gefühlen gelenkt, die sie ihn eine gefährliche Richtung treiben würden ..

Anzu wich seinem Blick aus und versuchte verzweifelt an etwas anderes zu denken, hauptsache nicht an seine Nähe ..

Verdammt, sie wollte Yami nicht dafür hassen, denn schließlich waren sie beide vollkommen unschuldig, wo es doch das Schicksal gewesen zu sein schien, welch ein solch furchtbares Spiel mit ihnen spielte ..

Ein Spiel der Sünde.

Ein knappes Keuchen entfloh ihren Lippen, als er mit seinen Lippen über ihren Hals fuhr.

Es fühlte sich gut an .. verboten gut ..

Sie wollte nicht nachgeben und doch würde sie es tun. Doch was sollte sie dagegen tun?

Sie waren gefangen .. Yami und sie waren gefangen und niemand, wirklich niemand schien sie befreien zu können oder gar befreien zu wollen.

Sie beruhigte sich .. ja, sie beruhigte sich unter seinen Berührungen wirklich sehr schnell und doch war es so vollkommen falsch.

Es war falsch, das sie ihn nicht von sich stieß. Es war so falsch .. und doch schien sie wie gelähmt.

„Nein .. warte .. wir dürfen das nicht ..“, ächzte sie nur leise, ehe sie fest ihre Lippen aufeinander presste, ebenso auch wie ihre Lieder, als Tränen in ihren Augen zu brennen begannen.

‚Oh, Seto ..’ jammerte sie in ihren Gedanken kläglich, doch würde auch er ihr nicht helfen können, geschweigedenn der Gedanken an ihn ..
 

„Aber es tut weh es länger zu verdrängen.“, hauchte er leise, während er mit seinem Gesicht ihre Wärme spürte, die von ihrem aus ging.

Und so war es, wenn er versuchte sich ihr zu entziehen wurde er noch trübsinniger, wurde noch so viel mehr hoffnungsloser und distanzierter von ihr, das sie sogar fort ging, weil sie es kaum noch aus hielt.

Und ihre Furcht die er spüren konnte, wie ganz zu Anfang, sie würde doch gehen wenn sie sich einfach treiben ließen oder?

Dann würden sie beide endlich befreit von der Begierde und den gleichzeitigen Zweifeln.

Einfach für einen Moment vergessen und nach geben,sich aufgeben, bei den anderem.

Bestimmend hielt er sie in seinen Händen doch ahne er das dort kein Zwang dahinter stand, sie blieb stehen von sich aus.

Auch wenn es ihr schwer fiel,doch war es genau das wo von e sprach.

Dort war die Angst, das Zweifeln und doch dieses Gefühl bleiben zu müssen, das sie gegeneinander aufhetzte und auf Distanz drängte so weh es auch tat.

War es nicht besser den Schmerz zu übergehen indem man Zweifel und Furcht endlich auslöschte und einfach das tat wonach es absurde Weise wohl nicht nur in ihm leise rief?

Ihre Nähe war wunderschön.

Schon immer gewesen.

Damals im Krankenhaus, als er sich bei ihr entschuldigen wolle, war es ihm so schwer gefallen zu verneinen.

Und jetzt? Er hatte keine Kraft sich abermals so zurück zu halten das es gesund enden würde.

Sie wussten beide von der Qual der Verneinung

Und sie beide wussten auch wie schlimm es war nach zu geben.

War das Nachgeben nicht eine Sünde wert? Den kleinen feinen Stich der Reue und weiter nichts?

„Es ist unser Schicksal.“

Langsam löste er seine Hand von ihrer Schulter und legte sie auf ihre Wange.

Endlich durfte er in den regnerischen Himmel ihrer Seelenspiegel blicken.

Doch.. es war ihm egal, er konnte nicht anderes und sie wussten es.

Sie wehrte sich nicht und doch waren sie ihrem Schicksal nicht so hilflos erlegen wie man es denken konnte.

Dort war so viel mehr, das sie einander sehen bleiben ließ.

Gewiss sie hatte Seto und er Yugi.

Doch in dem Moment in dem er ihr so nah war, das er ihren zittrigen Atem spüren konnte auf seinen Lippen vergaß er es.

Sein schmerzendes Herz, die Narben auf ihrem Arm.

Sie gehörte nicht nur sich und nicht nur Seto.

Ein Teil von jenen Menschen, den er bedrängte, gehörte ihm, ganz alleine.

Und deshalb lauschte er niemanden Atem mehr, kostete von niemanden Angst.

Sondern berührte das süße Gift ihrer Lippen.
 

Was wäre .. wenn dies genau der Grund war .. warum sie hier waren? ..

Was wäre .. wenn dies genau der Grund war warum sie hier alleine waren ..?

Weil es ihr Schicksal war? Weil es ihr Schicksal war, welche sie bislang noch nicht gänzlich angenommen hatten? Weil es ihr Schicksal war, welches sie bislang verleugnet hatten? ..

War es wirklich so ..? War dies der Grund ..?

Als sich ihre Lippen berührten, sah Anzu vollkommen schockiert in die violletschimmernden Augen Yamis.

Das durfte nicht sein .. das durfte einfach nicht sein.

War dies ein Weg zur Wahrheit ..? Ein Weg der Yami ans Ziel führen könnte?

Nein, nein, nein .. nicht unter solchen Umständen.

Sie gehörte nicht ihm .. oder war es eben dies was es einzusehen galt? ..

Nein, das konnte einfach nicht sein, denn sie gehörte Seto und sonst niemanden ..

Und selbst wenn es ihre Bestimmtung war an Yami gebunden zu sein, so würde sie es niemals bereitwillig zulassen können .. nicht einmal wenn es ihm wirklich helfen würde .. nicht unter diesen Umständen.

Anzu erwiderte den Kuss unter größten Mühen nicht. Alles in ihr schrie danach ihn zu erwidern, doch konnte sie es einfach nicht.

Und so blieb ihr nichts anderes übrig, als er Gesicht zur Seite fort zu neigen, um seinem Kuss zu entfliehen.

Doch wie lange würde es ihr noch gelingen ..?

Sie wollte nicht aufgeben, weniger noch nachgeben .. doch schien sie kaum eine Chance zu haben ..
 

Vorhin schon hatte sie sich gequält.

Und nun tat sie es wieder.

Glaubte sie denn wirklich sie war alleine in dem was sie hin und her riss?

Vielleicht hatte sie vergessen das dort auch zwischen Yami und Yugi etwas mehr war als Freundschaft wobei.. hatte sie es überhaupt jemals erfahren?

So unheimlich viel verlorene Zeit war dazwischen gewesen.

Sie war lange fort geblieben von ihm und schlimmer noch, von Yugi.

Erahnte sie, das sie nicht alleine war in ihrer zerspaltenden Liebe die keine wahre war?

Auch er hatte den anderen im Hinterkopf.

Doch was war das hier?

Alles bloße Lüge?

Sie beide wussten, seitdem Yugi das Puzzle gelöst hatte und den Pharao damals aus seiner Dunkelheit befreit, nichts unmöglich war, so ungewöhnlich es auch sein möge.

Diese Zeichen auf ihrer Haut durften nicht sein und doch waren sie da, deutlich für jeden sichtbar.. und für sie spürbarer denn je, wenn er bei ihr war.

Bei ihre Ankunft, hatte er sie schon an sich ziehen wollen, doch sie war geflohen.

Vor wem?

Vor sich selbst oder vor dem, der sie bedrängte, weil er keine Wahl hatte?

Damals hatte er ihr gesagt, das er sie nicht liebte, nicht wahr?

Das war gelogen, sicherlich.

Als sie sich also ab wand, war dies kein Grund für ihn ein zu halten.

Stattdessen nahm er das, was ihm geboten wurde.

Eben noch waren es bloße sanfte Berührungen gewesen, nun aber ließ er spürbare Küsse auf ihrem Hals zurück.

„Ich liebe dich.. weil ich es muss.“, wisperte er leise und es war paradox.

Sprach er von Zwang, wo doch seine Stimme sanfter war als zuvor und man beinahe ein ebensolches Gefühl heraus spüren und hören konnte.
 

Es waren nicht die Hormone, weniger noch ihre Gefühle zu ihm, die sie dazu brachten leise aufzustöhnen – wenn auch nur unter zusammengepressten Lippen – als er ihren Hals mit spürbaren Küssen überhäufte, sondern der Zwang ihm nahe sein zu müssen.

Seine Lippen brannten wie Feuer auf ihrer Haut. Es fühlte sich merkwürdig an und doch war es zugleich unheimlich berauschend.

Vielleicht hatte er recht .. sie würden niemals wahre Liebe für den jeweils anderen empfinden und doch schien es so als würden sie auch ohne den jeweils anderen niemals sein können.

In Anzu bebte es. Ihr gesamter Körper spielte verrückt und so war es auch schnell um sie geschehen, denn sie konnte es einfach nicht mehr länger auf- und aushalten.

So schob sie Yami von sich, um schon im nächsten Moment ihre Lippen auf die seinen zu pressen; verlangend und nahezu sehnsüchtig.

Ihre Hände rutschten auf seine Schultern, während sie sich fest an ihn gedrängt hielt und im Gehen weiter nach hinten zurück drängte.

Ihr Kuss gewann ständig an Intensität, bis sie es doch tatsächlich in das Zimmer zurück geschafft hatten aus welchem Anzu zuvor noch geflohen war.

Gemeinsam ließen sich die beiden auf das Bett fallen, wobei sich Anzu nun wieder unter Yami liegend wiederfand.

Als sie den Kuss lösten – welcher schon viel zu lange dauerte – sah sie zutiefst schockiert in seine Augen, denn noch immer schien sie die Tatsache kaum vergessen zu können, das sie ihn nicht liebte.

Oder liebte sie ihn ..? Nein, verdammt .. es war so ein vollkommen anderes Empfinden als Seto gegenüber ..

Geistesabwesend hob Anzu ihre Hand an welchem sie den Verlobungsring von Seto trug, welchen sie kurz betrachtete.

Wenn es wirklich stimmte, das sie immer und immer wieder durch die Hand des Schicksals und ihrer Bestimmung zusammengeführt wurden .. wo war dann noch Platz für die wahre Liebe ..?

Konnte sie Seto überhaupt so etwas an tun ..? Verdammt. Sie wollte das alles doch gar nicht, doch würde Seto dies je heraus finden ..
 

Keuchend und doch auf eine stille Art und Weise nicht wirklich überrascht von ihrer eigenen Aufgabe sich selbst gegenüber ließ er sich treiben, mit ihr gemeinsam hinein in das eh schon viel zu schlimme Unheil.

Als sie sich auf dem Bett wieder fanden kniete er über ihr.

Ein Unterarm lag neben ihrem Kopf, während seine Hand ihn noch über ihr auf Abstand sich hielt.

Sie schmeckte gut.

Ihre blauen Augen zeigten nach wie vor die Furcht vor ihrem Fehler, den sie niemals rückgängig machen könnte den sie trug ihn schon viel zu lange mit sich, in Form der Narben.

Sein Name, war ihre Sünde.

Ganz verkehrt jedoch, er konnte es nicht leugne, fühlte es sich nun auch wieder an.

Es war das Erste Mal das sie so offen einander umgingen, sich gegenseitig einander drückten und berührten.

Als er ihre Blicke gen Ring beobachten konnte musste er nicht fragen.

Anzu und Seto hatten viel gemeinsam getan und niemals mehr wirklich Yugi oder ihn mit Erklärungen versucht mit ins Geschehen zu ziehen.

So konnte der Pharao es sich zusammen reimen was diese Ring mehr oder weniger zu bedeuten hatte.

Mit einer Handbewegung griffen seine Finger in die ihrigen, hielten sie fest und drückte ihre Hand sacht zurück zum Bett, neben ihren Kopf, der voller unnützer Gedanken war.

Es würde weh tun, ihnen beiden, wenn sie nicht nachgeben würden.

Und wenn sie es tun würden,würde der Schmerz bleiben, so oder so.

Ob sie einander fort liefen oder zu einander finden würden, es würde beides eine Qual sein.

Ihre Hand nieder drückend, beugte er sich zu ihr hervor, ihr warmer Atem gegen seine Lippen war Antrieb genug sein Gewissen zu vergessen welches er gegenüber Yugi in Demut zwingen müsste.

Tief sah er ihr in die Augen.

Sie waren ein wenig wie die seinen.

Zweifel und das andere, das was keine Liebe war, sprangen ihn entgegen, doch nicht lang, als er seine Seelenspiegel schloss um ihr erneut einen Kuss zu rauben.

Die anderen sollten sie bald jedoch retten wollen, die einen mehr, der eine andere weniger..
 

Es erschien vollkommen lächerlich, nicht wahr? War es nicht auch vollkommen absurd?

Wie konnte man etwas tun und es doch nicht wollen? ..

Und Anzu tat es .. und selbst wenn Anzu und Yami es nicht wollten, so schien sie etwas regelrecht dazu zu drängen es zu wollen.

Doch wie sollten sie je mit einem anderen glücklich werden, wenn solch eine ‚Last’ auf ihren Schultern ruhte und ihnen die Nähe des jeweils anderen so unheimlich schwer zu ertragen machte, wenn man ihm nicht nahe sein ‚durfte’? ..

Als sich ihre Lippen abermals berührten senkte Anzu ihre Lieder, während abermals Tränen über ihre Wangen hinab kullerten.

Ihre Hände ruhten verkrampft auf Yamis Schultern, während sie ihn nahe bei sich hielt ..

Ja, verdammt .. sie hätte ihn von sich stoßen können und doch tat sie es einfach nicht.

Wahrscheinlich war das alles hier keine Erklärung wert, denn vielleicht konnte man sich dies hier ohnehin nicht erklären.

Doch wenn sie sich selbst das alles hier nicht erklären konnte, wie sollte sie es dann je Seto erklären? ..

Wie sollte sie ihm erklären, das irgendetwas sie dazu veranlasste sich zu Yami hingezogen zu fühlen und das obwohl sie ..

Anzu gelang es einfach nicht ihre verworrenen Gedanken zu ordnen ..

Sie wusste, das sie nicht weitergehen durften .. und verdammt, sie sollten niemals mehr teilen als ein Kuss, doch wie sollte sie es verhindern?

Selbst wenn sie ihn von sich schieben würde, so würden sie doch ohnehin immer wieder zueinander finden ..

Es war wie ein Fluch ..

Doch Anzu versuchte es dennoch – wenn auch vergeblich – und so schob sie Yami von sich, ehe sie noch weiter gehen würden ..
 

Es waren immerzu kurze Küsse die scheinbar endlos lang gingen.

Es war so schwer.

Innerlich zerriss es ihn und dann, wenn sie ging, wollte er sie haben.

Küsste er sie, konnte er kaum Atmen weil es ihm so schlecht erging.

Tief holte er fest Luft, als sie sich endlich löste von ihm, wobei sie es beide wollten, nur um gleichzeitig wieder einander zu sehnen.

Als sie sich ab wand drückte er sich von ihr fort, und blieb selbst auf dem Rücken neben ihr liegen.

Eine Hand hob er eilig auf seine Lippen, während er aus schweren Herzen hinauf sah ohne Ziel, oder noch klarem Verstand.

Es war widerlich.

Und doch konnten sie einander nicht Beschuldigen.

Merkwürdige Stille durchdrang dann sein Kopf wo doch zeitgleich sein Herz lärmte um beachtet zu werden.

Als er sie leise Jammern hören konnte und schwer atmen wand er sich zurück zu ihr, nicht um sie erneut an sich zu zwingen, nein.

Stattdessen rutschte er über das große Bett zurück zu ihr, um sie an sich zu drücken.

Nicht um sie zu küssen oder ähnliches.

Er war bei ihr, wollte doch für sie da sein verdammt.

Tränen wollte er keine haben, konnte er sie trösten wo sie doch keine Möglichkeit hatten jene zu verhindern?

Voller Schuld schob er sie sanft zu sich und drückte sie liebevoll.

Tat es ihm Leid?

Sicherlich genauso sehr wie es ihr Leid tat.

Konnten sie sich dafür entschuldigen?

Nein, denn dann würden sie beide lügen müssen.

Es waren stumme verzweifelte Atemzüge von beiden Seiten her, die die Stille langsam zerschnitten, doch etwas sagen, das traute sich wohl keiner von beiden, denn genauso wie ihr Handeln würden Worte sich selbst nur wiedersprechen.
 

Ihre Wangen waren noch immer gerötet und das sogar sehr deutlich.

Ebenso laut und deutlich – so kam es ihr jedenfalls vor – schlug auch ihr Herz wie wild gegen ihren linken Brustkorb.

War seine Nähe tröstend für sie ..? Sie mochte nicht alleine sein, doch war seine Nähe eine unendliche Qual .. denn sie durften diese Nähe nicht noch intensiver zueinander ausleben ..

Doch was war .. wenn sie wirklich vollkommen an Yami gebunden war; an ihn und niemanden sonst ..?

„vielleicht ist es wirklich unser Schicksal .. vielleicht gehören wir zusammen ..“, hauchte sie dann kläglich, während sie sich niedergeschlagen an ihn gedrückt und ihn dabei ganz fest hielt.

Warum sie so traurig war ..? Warum sie so verzweifelt war ..?

Damals wollte sie Yami lieben; ja .. sie erinnerte sich noch ganz genau an diese Zeit, doch heute war alles anders.

Sie wollte nicht ihm gehören, selbst wenn sie es sich damals vielleicht gewünscht oder ersehnt hätte, denn sie wollte nur einem gehören und dieser eine sollte Seto sein und niemand sonst ..

Anzu weinte bitterliche Tränen.

Sie ahnte nicht das Yugi und Seto bereits in ihrer unmittelbaren Nähe waren .. sie ahnte es nicht, doch selbst wenn sie es ahnen würde .. es würde doch nichts ändern, nicht nachdem er in diesem Moment deutlich bewusst geworden war, das die Ketten des Schicksals sie an Yami gebunden hielten.



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