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Lunatismus

Ruhmreiche Rumtreiber
von

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- Eine Frage der Zeit -

A.N.: Ich muss euch ein Kompliment machen: Ihr seid absolut spitze, wenn es um Kommis geht. Ich bin total baff! Echt.

Und dann noch etwas: Ich mag Snape.

Nicht die Figur an sich, sondern vielmehr, was sich aus ihr machen lässt. Der junge Severus gibt mir die Möglichkeit, die Rumtreiber aus einem fremden Blickwinkel zu beleuchten und das macht mir Spaß.

Ich hoffe, euch auch.
 

ENJOY!
 

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- Eine Frage der Zeit -
 

Am nächsten Morgen war alles so, als sei nichts geschehen und das bedrückte Sirius ebenso, wie es ihn erleichterte. Er wusste nicht, was er hätte tun können, wenn Remus etwas von dieser seltsamen, nächtlichen Aktion mitbekommen hätte.
 

Während des Frühstücks konnte Sirius an nichts anderes denken, als an die weiche Haut von Remus' Hals unter seinen Fingern und der Anblick seines Gesichts im blassen Licht. Wenn nicht bald etwas geschehen würde, dann würde James ihn dabei erwischen, wie er in sein eigenes Müsli sabberte, während er Remus beim Essen zusah.
 

„Was sagen die Stundenpläne?" fragte er, um eine Ablenkung von Remus zu haben.

„Erste Stunde Geschichte der Zauberei, danach Verteidigung gegen die Dunklen Künste." sagte Peter und stopfte den Stundenplan in seine Tasche.

„Oh, bitte nicht." stöhnte James. „Ich bin doch gerade erst aufgestanden, da können die doch nicht von mir verlangen, dass ich mich in Binns Unterricht wieder schlafen lege."

„Was habt ihr nur alle gegen Geschichte?" wollte Remus wissen und schlug das Buch zu, das er während des Frühstücks gelesen hatte. Sirius erhaschte einen Blick auf den Titel:

Numerologie des Altertums.
 

„Es ist langweilig, Remus." erklärte James. „Binns ist eine schwebende Schlaftablette und der Stoff ist so trocken, dass er staubt. Und behaupte bloß nicht das Gegenteil."

„Es kann nicht jeder Unterricht von einem abverlangen, dass man sich gegenseitig mit Flüchen abschießt oder mit magischen Kreaturen ringt, James." konterte Remus und nahm einen Schluck Tee wobei er Sirius einen flüchtigen Blick über den Rand seiner Tasse zuwarf.
 

Dem Lockenkopf blieb beinahe das Herz stehen.
 

Er wendete seinen Blick rasch seinem Müsli zu, dass unangerührt vor ihm stand. Merlin, das war peinlich. Wie sollte er Remus nur je wieder in die Augen schauen, nachdem was in der letzten Nacht geschehen war?

Plötzlich war eine Hand vor seinem Gesicht und pflückte etwas von seiner Wange. Erschrocken sah Sirius auf und erkannte, dass Remus sich über den Tisch gebeugt hatte.
 

„Du hast da eine Wimper." sagte der Werwolf und hielt sie Sirius auf seinem schlanken Zeigefinger hin. „Du darfst dir etwas wünschen."

Diese Aussage war so unschuldig, aber in Sirius brachte sie jede noch so kleine Emotion zum kochen.

Küss mich!, dachte er. Scheiß auf's Wünschen! Ich brauche keine Wünsche, sondern Realität!
 

Für den Bruchteil einer Sekunde überlegte er, ob er sich tatsächlich über den Tisch beugen sollte, um Remus die Definition von french kissing am lebendigen Beispiel zu verdeutlichen, aber dann erinnerte er sich daran, dass er in der Großen Halle saß, umringt von hunderten Schülern, die sicherlich alle ziemlich interessiert daran sein würden, warum der älteste (und göttlich gutaussehende) Black dem (natürlich außerordentlich hübschen) Musterschüler Lupin seine Zunge in den Hals schob. Von Remus' Reaktion ganz zu schweigen...

Er pustete die Wimper hastig fort, ohne auch nur einen vernünftigen Wunsch formuliert zu haben und wandte sich James zu.
 

„Wollen wir nicht zum Unterricht gehen?" fragte er hektisch, um zu verhindern etwas wirklich Dummes zu sagen oder zu tun. James schaute auf seine Uhr. Remus sah Sirius unterdessen verwundert an.

„Ist zwar noch ein wenig früh, aber meinetwegen."
 

Ich kann doch nicht ewig so verkrampft bleiben, dachte Sirius, als er auf dem Weg zum Unterrichtsraum für Geschichte zwischen Peter und James lief, um möglichst viel Luft zwischen sich und Remus zu haben. Was ist nur los mit mir? Bin ich jetzt vollkommen durchgedreht? Wenn ich so weiter mache, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis Remus mich darauf anspricht.
 

Die Frage der Zeit hatte sich ziemlich schnell beantwortet.

In Geschichte saßen Remus und Sirius nebeneinander in der letzten Reihe und die Tatsache allein machte Sirius unheimlich nervös. Er inhalierte Remus' süßen Geruch von Vanille und Shampoo und konnte jedes seiner feinen, weißen Nackenhärchen zählen. Das war einfach zu nah für ihn. Das Bedürfnis den anderen Jungen zu berühren war so stark, dass er es in seinen Fingerkuppen kribbeln spürte. Aber er wusste, dass er sich zusammenreißen musste, um ihrer Freundschaft Willen. Er versuchte so unauffällig wie möglich so weit wie möglich von Remus wegzurücken, ohne von der Bank zu fallen.
 

Aber natürlich blieben seine Bemühungen nicht unbemerkt.
 

Während der Professor eine ellenlange Tirade über die politischen Entwicklungen zwischen den Zauberergemeinschaften Großbritanniens und Irlands im 19. Jahrhundert hielt, schob der junge Werwolf Sirius unauffällig ein Stück Pergament zu (Professor Binns hätte selbst dann nichts bemerkt, wenn Remus mit einem Megafon „Oi, Sirius! Ich gebe dir jetzt einen geheimen Zettel, den nur du lesen darfst!" quer durch den Raum gerufen hätte).
 

„...hat der Minister der Irischen Ministerien für Magische Angelegenheiten im Jahre 1887 - Ja, Mr.Snape, Sie dürfen zur Toilette gehen... Wo war ich? Ah, ja: 1887..."
 

In der Sirius so bekannten, feinen, engen Handschrift stand geschrieben:

Ist alles in Ordnung mit dir?

Sirius schlug sich mental mit der flachen Hand gegen die Stirn. Er hatte wirklich Mist gebaut, wenn Remus sogar seine Aufzeichnungen unterbrach, um seine Fragen hier und jetzt zu klären, anstatt bis nach dem Unterricht zu warten. Warum hatte er auch so offensichtlich sein müssen?

Um nicht noch mehr Aufsehen zu erregen und um sich selbst davon abzuhalten, eine Antwort zu geben, die ihn noch mehr in Erklärungsnot bringen würde, erwiderte er sehr knapp:

Alles bestens.
 

„... führte diese Beleidigung des Irischen Magievolksgutes zu einem Zwiespalt, der..."
 

Leider ging seine Rechnung nicht auf (kein Wunder, er hatte ja auch nicht Arithmantik belegt), denn die ungewöhnliche Knappheit von Sirius Antwort, machte Remus nur noch mehr stutzig. Es war nicht Sirius' Art kurze Antworten zu geben.

Du benimmst dich seltsam, Sirius. Hab ich etwas falsch gemacht?

In Gedanken verfluchte Sirius sich selbst mit dem wildesten Schimpfwort, dass er je von seiner Mutter gehört hatte. Es beinhaltete die Aufzählung diverser Synonyme für das Wort Exkrement und die erstaunlich oft gebrauchte unflätige Bezeichnung für uneheliche Kinder, sowie eine recht farbenfroh geschilderte Form der geschlechtlichen Kopulation.

Die jugendfreie Übersetzung sei hier in etwa wie folgt: Ich bin ein Esel!
 

Remus dachte wirklich, dass er daran Schuld war, dass Sirius sich so seltsam verhielt und das war mit Sicherheit nicht seine Intention gewesen. Natürlich war es irgendwo Remus' Schuld, aber das hatte sich Sirius selbst eingebrockt. Warum hatte er sich nicht einfach in die olle Woodrich verlieben können? Nein, Mr.Black musste es ja kompliziert haben. Bitte, jetzt hatte er den Salat.

Nein. Wie kommst du darauf? schrieb er hastig zurück.
 

„...waren daraufhin dazu gezwungen, die Verhandlungen zunächst ruhen zu lassen, um die innenpolitischen Konflikte beizulegen, wobei es sich..."
 

Fangen wir damit an, dass du so tust, als sei ich giftig. Habe ich irgend etwas getan, dass dich dazu bringt, dich vor mir zu fürchten oder zu ekeln?

Der Kommentar hörte sich bissig an, aber als Sirius es wagte, einen Blick zu Remus hinüber zu werfen, hatte dieser keinen wütenden, sondern einen traurigen Ausdruck auf dem Gesicht. Hätte er nicht mitten im Unterricht gesessen, wäre Sirius aufgestanden und hätte sich wie ein Hauself den Kopf an der nächsten soliden Mauer eingeschlagen.
 

Stattdessen wartete er, bis Binns ihnen den Rücken zukehrte, packte Remus beim Handgelenk und bevor irgend jemand etwas bemerkt hatte, waren sie auch schon auf dem Korridor.

„Sirius!" protestierte Remus, als der Lockenkopf ihn in eine ruhige Ecke zerrte.

„Remus, es tut mir leid." sprach er, noch bevor sein Gegenüber irgend einen Grund vorbringen konnte, warum sie jetzt nicht auf dem Flur stehen sollten. „Ich wollte nicht, dass du den Eindruck gewinnst, dass ich böse auf dich bin."

Er sah Remus tief in die Augen, in der Hoffnung, dass er nicht mehr erklären musste, aber Remus war nicht so leicht überzeugt.
 

„Sirius, was ist los? Ich verstehe das nicht." sprach Remus. „Gestern war doch alles in Ordnung und heute bist du gar nicht du selbst."

Remus' Ton zeugte von einem Jungen, der sehr verletzt worden war und es brach Sirius das Herz zu wissen, dass er selbst Schuld daran trug.

„Du sprichst nicht mit mir, du schreckst zusammen, wenn ich in deine Nähe komme, du schaust mich nicht einmal an. Ich-"

„Remus!"

Sirius fasste den jungen Werwolf an den Oberarmen und zog ihn ein Stück näher zu sich. Er konnte jede Faser seiner Iris erkennen.
 

„Remus, es ist alles in Ordnung. Wirklich. Ich hatte nur eine schlaflose Nacht und ich bin ein wenig durch den Wind, weil die Ferien echt beschissen waren, aber das hat nichts mit dir zu tun. Es tut mir leid, dass ich das alles an dir ausgelassen habe. Das sollten Freunde nicht tun."

Er strich mit seinen Fingern über Remus' Arme und wünschte sich, dass das Schulhemd nicht zwischen ihm und der Haut des anderen Jungen lag.

„Es tut mir leid, Remus." wiederholte er.
 

Remus sah ihn nachdenklich an und Sirius befürchtete, dass er diesem unschuldigen Blick nicht mehr lange würde standhalten können.

„Bist du dir sicher, dass ich nichts falsches gemacht habe?" fragte Remus noch einmal.

„Was könntest du schon falsch machen, Moony?" antwortete Sirius und lächelte vorsichtig. „Ich bin einfach nur dämlich, aber das weißt du ja. Schlag mir das nächste Mal in den Nacken, wenn ich mal wieder nicht ich selbst bin."

Remus schmunzelte.

„In den Nacken, ja?"
 

Sirius lächelte nun sein gewohntes, sicheres Lachen und griff nach Remus' rechter Hand, so wie er es schon so oft getan hatte und es war, als bräche ein emotionaler Damm in ihm. Es fühlte sich nicht mehr seltsam an, sondern richtig. Ein wohliger Schauer lief Sirius über den Rücken.

„So fest, wie du kannst."
 

Sirius wusste, dass diese Berührung wahrscheinlich alles sein würde, das er je von Remus bekommen konnte, aber in diesem Moment war es ihm egal. Manchmal ging es eben nicht nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip, auch wenn der junge Blackspross am liebsten ausschließlich dananch gelebt hätte. Aber Remus als Freund verlieren wollte er nicht und ihn als festen Freund haben, das würde nie passieren, also blieb ihm nichts anderes übrig, als mit dem zu leben, was er hatte und Remus zu zeigen, dass er keinen besseren Freund finden konnte.

Und für's erste, konnte sich Sirius damit zufrieden geben.

So leise wie möglich schlichen sie sich zurück in den Klassenraum.
 

Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatten, trat Snape aus seinem Versteck hervor. Er war von den beiden Gryffindors überrascht worden, als er gerade von der Toilette zurückgekehrt war, weshalb er sich die ganze Zeit über hinter einer Statue verborgen gehalten und mit großem Interesse die Konversation zwischen den beiden Rumtreibern verfolgt hatte.
 

Ein Ausdruck, den Remus wahrscheinlich als infam, der Rest der Rumtreiber jedoch schlicht und ergreifend als heimtückisch bezeichnet hätten, glitt über Snapes Miene. Es gab einen Grund, warum ihn die meisten Schüler nicht mochten. Severus Snape war zwar in der Regel ein ruhiger Schüler, jedoch hatte er die Eigenschaft, jeden wunden Punkt in seinem Gegenüber auf erstaunliche Weise erkennen und diesen Vorteil im Fall der Fälle gnadenlos gegen seinen Gegner einsetzen zu können.

Und der Schwachpunkt von Sirius Black trug den Namen Lupin.

Snape grinste.

Das würde ein interessantes Schuljahr werden.
 

~*~
 

Von dieser Geschichtsstunde an, war Sirius mehr denn je auf körperlichen Kontakt mit Remus aus. Er wollte dem anderen Jungen immer und immer wieder zeigen, dass es keinen Grund gab zu glauben, dass Sirius ihn im Stich lassen wollte. Der Lockenkopf hatte verstanden, dass er ihrer Freundschaft alles andere als gut tat, wenn er versuchte Abstand von Remus zu gewinnen. Er konnte nicht fern von ihm bleiben, ohne dass er Remus (und auch sich selbst) unglücklich machte und so hatte er beschlossen, weiterhin auf Berührungskurs zu bleiben. Er würde alles an Zuneigung geben, was ihre Freundschaft ertragen konnte und alles das, was Remus an Zuneigung bereit war zu geben, würde er dankbar annehmen, auch wenn er wusste, dass es nie mehr sein würde als freundschaftliche Gunst.
 

Hätte er gewusst, dass ein besonders hakennasiger Slytherin ein Auge auf ihre Handlungen hatte, wäre Sirius vielleicht etwas umsichtiger gewesen.

„Glaubt ihr, die ZAG-Prüfungen am Ende des Jahres werden besonders schwer?" fragte Peter, als sie am selben Tag beim Mittagessen saßen.

„Es sind Prüfungen, Peter." meinte James. „Sie sind dafür gedacht, schwer zu sein."
 

„Eigentlich sind sie dafür gedacht herauszufinden, ob du überhaupt in der Lage bist, in den UTZ-Prüfungen und deinen Abschluss zu bestehen." erklärte Remus, der schon wieder in sein Buch vertieft war, während das wenige Essen auf seinem Teller langsam kalt wurde. Sirius war schon immer aufgefallen, dass Remus recht wenig aß. Natürlich aß im Vergleich zu Peter oder James jeder wenig, aber Remus nahm manchmal so wenig zu sich, dass Sirius sich zu fragen begann, wie er bei dem Nährstoffmangel überhaupt noch so einwandfrei denken konnte.

„Die UTZs sind noch wahnsinnig weit weig. Wieso sollten wir uns jetzt deswegen Sorgen machen?" sagte James selbstsicher.
 

Remus spürte, wie sich eine warme Hand auf sein Knie legte und merkte wie daraufhin ein verlegener Rotschimmer versuchte sich auf seine Wangen zu stehlen, obwohl er gar nicht wusste, warum es ihm peinlich sein sollte. Sirius war immer sehr auf körperliche Nähe bedacht, warum sollte diese Geste also etwas außergewöhnliches darstellen, wegen dem es sich zu schämen galt? Trotz dieser rationalen Einwände, fühlte diese Berührung sich anders an, als die tausend anderen zuvor. Das Wort intim kam ihm in den Sinn, aber er verdrängte es schnell wieder. Es war eine Geste des Vertrauens und ja, auch irgendwo ein Ausdruck von Intimität, aber nicht in dem Sinne. Remus wusste, dass Sirius versuchte seinen Standpunkt vom Morgen klar zu machen und auf eine sehr seltsame Art und Weise machte ihn das außerordentlich glücklich.
 

„Du solltest das nicht auf die leichte Schulter nehmen, James." mahnte Remus, ohne von seiner Lektüre aufzusehen. „Die ZAGs sind nicht leicht zu bestehen und dementsprechend sind die UTZ-Prüfungen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch eine ganze Ecke schwerer."

„Remus, du siehst das alles wie immer viel zu verkrampft." versuchte James ihn zu beschwichtigen, aber er hörte nur halbherzig zu. Ein großer Teil seiner Aufmerksamkeit ruhte nämlich auf dem Gefühl von Sirius' Hand auf seinem Knie und dem vor und zurück streichenden Daumen, der den Stoff seiner Schuluniform verschob.

Ich brauche dich bei mir, sagte die Hand.
 

~*~
 

Von seinem Platz aus hatte Snape eine hervorragende Sicht auf das Geschehen am Gryffindortisch und auch wenn alle um ihn herum glaubten, dass er einfach Löcher in die Luft starrte (so wie Severus Snape es häufig über seine krumme Nase hinweg zu tun pflegte), so beobachtete er doch sehr genau, was bei seinen Erzfeinden den Rumtreibern vor sich ging.
 

Potter schien gerade wieder den Wichtigtuer heraushängen zu lassen und allein dieses Bild ließ in Snape die Galle aufkochen. Wie immer saß Pettigrew, der Flummi auf Beinen und Potters privates Haustier, dicht neben seinem Idol und schien an dessen Lippen zu hängen.

Aber wirklich interessant war das, was Blacks Hand auf Lupins Bein veranstaltete.

Es war nicht so, als würde dieser reinblütige Mistkerl den anderen Gryffindor einfach nur berühren, nein.

Seine Hand lag da, so als gehörte sie dahin.
 

Wenn er den beiden Rumtreibern ins Gesicht sah, so war nichts von den untertischlichen Unternehmungen zu erkennen.

Lupin schien vollkommen gebannt zu sein von einem Abschnitt in einem ledergebundenen Buch, das er vor sich liegen hatte und Black schien in die Unterhaltung mit Potter vertieft zu sein.

Doch dann bemerkte Snape, dass sich Lupins Augen nicht bewegten und Black nichts sagte, sondern Potter nur anzuschauen schien. Die Konzentration der beiden Gryffindors schien also anderweitig belegt zu sein.
 

Was war da los?
 

Snape wusste, dass Black und Potter unzertrennlich waren (eine Tatsache, die er gern verdrängt hätte, denn das kleine Monster namens Neid fraß schon seit dem ersten Schuljahr an seinen Eingeweiden und ließ sich einfach nicht durch stoische Ignoranz vertreiben) und Pettigrew dazugehörte, weil er seine Freunde verehrte wie Halbgötter, aber Lupin war ihm bisher immer irgendwie ein Rätsel gewesen.
 

Zwar glaubte Snape zu wissen, dass der seltsame Junge mit der verschlissenen Kleidung und der Obsession für Bücher mit mindestens tausend Seiten einfach nur dazugehörte, weil die ungeordnete Horde der Rumtreiber einen halbwegs nüchternen Denker (Snape wusste, dass Lupin mehr war, als nur nüchtern. Er selbst war gerissen und fleißig, aber der andere Junge war intelligent und das ärgerte den Slytherin am meisten. Lupin war ihm überlegen) brauchte, um überhaupt bestehen zu können.
 

Aber nun saß er in der Großen Halle und musste diese seltsame Szene beobachten und feststellen, dass da zwischen Black und Lupin irgendwie sehr viel mehr zu laufen schien, als bloße Abhängigkeit voneinander.

Weil er selbst nie ein solches Verhalten gesehen oder gar erlebt hatte, sah sich Snape einem Rätsel gegenüber und wie alle Rätsel, löste auch dieses in ihm eine ungeahnte Neugier aus. James würde Jahre später so weit gehen und behaupten, dass es Snapes Hobby war, seine Nase in fremder Leute Angelegenheiten zu stecken und damit würde er gar nicht einmal so falsch liegen.
 

Aber Snape war noch jung und weniger ungeduldig, als er später werden würde. Im zarten Alter von fünfzehn Jahren wusste er sehr viel besser, wann der richtige Zeitpunkt war, um seine Karten offenzulegen, als er es in zehn Jahren wissen würde. Er würde ein leicht reizbarer Erwachsener werden, ungeduldig, forsch...

Aber in diesem Moment konnte er warten.

Seine Augen, noch immer auf Lupin und Black gerichtet, glänzten verdächtig im Schein der Kerzen.

Er würde seine Antworten schon noch bekommen.

Es war nur eine Frage der Zeit.
 

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...to be continuned... (Greetings, Mara! ^-^ XXX)



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lubaya
2008-07-02T20:30:54+00:00 02.07.2008 22:30
Jaja Snape eben.
*nicht weiter auf ihn eingehen will*
Aber Remus udn Sirius!!
AHHH
*kreisch*
Von:  Eilleen456
2008-06-01T12:15:26+00:00 01.06.2008 14:15
Oh man schreib bloss weiter, will wissen was passiert und was Snape vor hat. Sag mir bescheid wenn es weiter geht
Von: abgemeldet
2008-05-27T14:49:22+00:00 27.05.2008 16:49
Mensch...warum hat Siri nicht gesagt, dass er in Remus verliebt ist...das muss doch nun mal langsam kommen...v.v...
Aber es ist ja scho mal nen anfang mit der Hand auf dem Knie...^^
Und ich bin gespannt, was sich Sev einfallen lässt um die beiden zu ärgern oder so...
Und wann er rausfindet, dass Siri verliebt ist...
Wird bestimmt noch gaaaanz spannend...^^
Mach weiter so!^^
glg!
bloody
Von:  Decken-Diebin
2008-05-27T12:51:52+00:00 27.05.2008 14:51
Aww, ich weiß nicht, was ich schreiben soll. XD
Eins kann dir aber klar sein: Ich fand's mal wieder einfach nur toll und süß. *__*
Ich fand es auch süß, als Sirius seine Hand auf Remus' Knie gelegt hat. Und als die beiden aus Geschichte verschwunden sind - das war genial. XD Binns scheint echt nicht sehr helle zu sein.
Aber Snape... der macht doch nur Ärger. XD
Mal sehen, was er so denn halt macht. XD
LG, Hina-chan
Von: abgemeldet
2008-05-27T12:38:08+00:00 27.05.2008 14:38
Oha, dass wird ja sicherlich noch ganz ganz lustig werden mit Snaps´s Schnüfflerei, dass passende Werkzeug hat er ja schonmal dafür! xD

Aber ich habe auch schon sehnlich auf das neue Kapitel gewartet. :D

Deine Geschichten haben ein extrem hohen Suchtfaktor, habe ich mal so ganz nebenbei in der letzten Zeit bemerkt! *höhö*

Aber ich muss sagen das Kapitel ansich finde ich richtig toll oder sagen wir fantastisch(obwohl alle deine kapitel sind das xD),was mich aber etwas stört ist, dass Remus immer noch nicht so wirklich bemerkt hat was in Sirius vorgeht. Zwar hat er ja schon mitbekommen das was mit ihm nicht stimmt, aber wie soll ich sagen, der Funke ist meiner Meinung nach einfach noch nicht rübergesprungen...was du aber sicherlich mit absicht tust stimmts? :D und das wäre eigentlich auch so ziemlich alles was ich an konstruktiver Kritik zu sagen hätte. :D

ganz Liebe Grüße!
Mara
PS: Werde mir bloß nicht Zuckerkrank bei dem ganzen Süßstoff xD
Von:  L_Angel
2008-05-27T09:56:17+00:00 27.05.2008 11:56
Oh oh!! Snape hat was vor!!!
Weitaa!!
L_Angel
Von: abgemeldet
2008-05-27T02:35:32+00:00 27.05.2008 04:35
Halloohoooo!

Endlich - hab jeden Tag sehnsuechtig auf das naechste Kapitel gewartet :)

ui dass du Snape ins Spiel bringst find ich gut! Ich muss Windy recht geben - wenn Snape in einem Horrorfilm mitspielen wuerde waere er sicher ein so hinterlistiger Psychopath (@Windy: Der Film heisst 'Nicht Auflegen' ;)))
Das macht das Ganze noch unerwartet spannender. Natuerlich nicht gut fuer unsere zwei Suessen... hach sind sie nicht niedlich!
Remus jetzt tu endlich was!!! Sei nicht so ahnungslos!(irgendwie hab ich heute einen Faibel fuer Rufzeichen XD)
Ich zaehle immer noch auf Sherlock Potter und dass er mal den beiden gut zuredet.

Ich musste so lachen bei Binns' Unterricht - ich kanns mir sooo lebhaft vorstellen hihihi zum Glueck hatten wir immer halbwegs gut Geschichte Lehrer XD

na gut wie immer: weiter so!
Suchtfaktor: EXTREM HOCH!
Zuckerspiegel: auch hoch - trotzdem: hier sind deine Karmelkekse ;)

bis bald!
glg, Dada
Von:  Windy
2008-05-26T21:55:39+00:00 26.05.2008 23:55
Ich finde Snape ziemlich... bedrohlich. So wie ein geheimer Massenmörder, oder am ehesten wie der Typ aus dem Film mit Colin Farrell, der die ganze Zeit in einer Telefonkabine steht und nicht weiss, wer ihn da quält. (Hab' den Namen vergessen ^^)
Aber Remus ist so niedlich! Und Sirius auch. Die Hand-auf-Knie-Aktion war total süss und ich wünsche mir noch ganz viele solcher Szenen! ^^
Liebe Grüsse
Windy


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