Zum Inhalt der Seite

Diary´s mysteries

love behind an icy wall
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Missgeschick?

Hurra -__- *halbherzig Konfetti schmeiß* (mann bin ich jetzt müde...)

Viel spaß =)

endlich mal ^.^
 

Lbf
 

oOoOoooOooOoOOoOo
 

27.11.1997
 

Hermine wurde wach als die ersten Sonnenstrahlen, die schwach durch das einzige Kerkerfenster fielen, ihr Gesicht berührten.

Sie öffnete leicht ihre Augen und merkte wie schwer es ihr fiel, denn ihre Augenlider fühlten sich an als hätte jemand über Nacht Zement draufgeschmiert.
 

Oh Mine.. das nächste Mal hältst du dich mit dem heulen ein bisschen zurück!
 

Als ihr Körper dann anfing die Kälte um sich herum zu spüren, war Hermine vollends wach. Sie setzte sich schwerfällig auf und blinzelte ein paar Mal durch den Raum. Es dauerte einige Augenblicke bis sie registrierte wo sie war.

Tausend Gedanken surrten in ihrem Kopf herum. Was würde Snape wohl tun, wenn sie ihm begegnete? Würde er etwas sagen? Würde er McGonagall alles erzählen?
 

Aber sie war letztendlich doch noch ein wenig zu kaputt um ihren Kopf jetzt noch damit anzustrengen Antworten auf die Fragen zu finden. Sie würde wohl einfach abwarten was passierte. Etwas Anderes blieb ihr ja auch nicht wirklich übrig.

Als Hermine ihren Blick durch den Raum schweifen ließ, fiel ihr auf, dass sie, als sie in der Nacht kurz aufgewacht war, noch mit Snapes Robe bedeckt war. Doch diese war jetzt weg, das hieß Snape musste schon im Unterricht sein.
 

Plötzlich blieb ihr Herz beinahe stehen. Unterricht! Sie hatte Unterricht! Es war Donnerstagmorgen und sie hatte jetzt schon seit weiß Gott wie lange Unterricht. In ihr stieg leichte Panik auf.
 

Ganz ruhig. Sieh erstmal nach wie viel Uhr wir haben. Vielleicht bist du grad mal ein paar Minuten zu spät dran.
 

Doch der Blick auf die Uhr machte es nicht besser. Es war gleich 9 Uhr. Der Unterricht fing um Punkt 8 an. Hermine war fast eine Stunde zu spät.

"Oh nein, donnerstags haben wir die ersten zwei Stunden bei Professor McGonagall..", murmelte Hermine vor sich hin, als sie mit beiden Händen durch ihr Haar strich.
 

Wie sollte sie das erklären? Sie war nicht im Gryffindor Turm und auch nicht im Krankenflügel. Was für eine Ausrede hatte sie denn?

"Ich bin erledigt.", seufzend stand Hermine auf und machte ihre Haare schnell zurecht, soweit sie das ohne Kamm hinbekam.

Sie schaute auch nicht vorher noch einmal in den Spiegel, erstens wusste sie nicht einmal ob Snape so etwas besaß und zweitens, um ehrlich zu sein wollte sie gar nicht wissen wie sie heute aussah.
 

Sie stürmte aus dem Kerker hoch in den Gryffindor Turm, holte ihre Bücher, schnappte sich beiläufig ihre Taschenuhr und rannte wieder die ganzen Treppen hinunter, raus zum Innenhof und zum Klassenzimmer für Verwandlung.
 

Als sie dort ankam musste sie erst einmal eine Pause von etwa 5 Minuten einlegen, bevor sie überhaupt wieder zu Atem kam. Als sich ihre Atmung wieder einigermaßen normalisiert hatte, schaute sie auf ihre Taschenuhr, die ihr fröhlich sagte, dass es bereits viertel nach 9 war.
 

Na toll. Um halb ist die Stunde vorbei. Soll ich wirklich jetzt noch reinplatzen und McGonagall vor der ganzen Klasse erklären müssen, wo ich war?
 

Hermine holte noch einmal tief Luft, zog ihre Uniform zurecht und klopfte an die schwere Tür.
 

Ja.. das werde ich.. wie immer.
 

Von drinnen kam nur ein verwundertes "Herein?" und Hermine nahm noch einmal ihren ganzen Gryffindor Mut zusammen und drückte die Klinke hinunter.

Die massive Tür öffnete sich mit einem Quietschen und als Hermine den Raum betrat, lag jeder Blick auf ihr was sie innerlich unruhig werden ließ.
 

Professor McGonagall stand am anderen Ende des Raumes und sah ihr skeptisch in die Augen. Hermine wusste, dass sie um eine Erklärung nicht herum kam aber was sollte sie denn sagen? Sie konnte doch nicht McGonagall sagen, dass sie die Nacht damit verbracht hatte sich mit Snape zu streiten, stundenlang vor seiner Tür zu heulen nur um dann halb erfroren von ihm auf seinem Sofa plaziert zu werden.
 

Nein, sie brauchte etwas Besseres.

Während sie auf ihren Platz zuging und eine Entschuldigung an McGonagall richtete überlegte sie.

Krankenstation fällt aus, weil sonst hätte sie einen Bescheid von Madame Pomfrey dabei. Also wo könnte sie noch gewesen sein?

Wenn sie sagen würde sie hätte ganz einfach verschlafen, dann würde Professor McGonagalls noch skeptischer werden als er ohnehin schon war.
 

Hermine war kein Mensch der zu spät kam, wenn es nicht einen driftigen Grund dafür gab also wäre jede "Standard Ausrede" so gut wie sinnlos.

Noch als sie auf ihrem Platz saß und das Verwandlungsbuch und ihr Pergament auf dem Tisch plaziert hatte, spüre sie ganz genau wie einige Schüler sich über sie unterhielten.

Ja es war wirklich eine Sensation, wenn Hermine Granger zu spät in den Unterricht kam.
 

Es war nur noch eine halbe Stunde aber davon saugte sie sich so viel Information wie möglich aus dem Unterricht ein. Sie hatte dieses Schuljahr ihre Abschlussprüfung und dafür musste sie noch eine Menge lernen. Jedenfalls redete sie sich das ein.

Die ganze Zeit über hörte sie konzentriert aber dennoch angespannt zu.

Nachdem Professor McGonagall sagte, dass der Unterricht für heute beendet sei, löste sich der Knoten in ihrem Herz ein wenig und sie begann sofort ihre Sachen einzupacken. Sie wollte einfach nur weg bevor sie irgendjemand fragen konnte.
 

Wenn jemand sie nur lange genug löcherte, bekam er die Antwort die er wollte; Sie war einfach eine verdammt schlechte Lügnerin.

Weit kam Hermine nicht mit dem einpacken, denn McGonagalls Stimme tönte über den ganzen Klassenraum.

"Miss Granger, ich möchte sie einen Augenblick sprechen."
 

Nein! Nein, ich hab keinen Moment tut mir leid..

Ich hab mir leider keine glaubhafte Lüge zurechtgelegt, dürfte ich bitte einfach gehen?.. ... ich idiot!
 

Sie wartete bis alle Schüler den Klassenraum verlassen hatten und ging mit sehr langsamen, fast schon schlurfenden Schritten auf das Lehrerpult zu, in der Hoffnung, dass sie dadurch mehr Zeit zum nachdenken hatte.

Doch als sie vorne ankam waren ihre Gedanken noch immer nicht zu einem Entschluss gekommen.
 

“Also Miss Granger, ich höre.”, kam es von der Älteren, die sich nun auf dem Tisch abstützte und eine erwartungsvolle Haltung annahm.

“Ähm..”
 

Ja “ähm” ist wirklich der perfekte Anfang für eine glaubhafte Geschichte..
 

“Ich..”, setzte Hermine noch einmal an.

“Ich war..”, Hermine seufzte innerlich. Ihr viel beim besten Willen nichts Glaubhaftes ein, also würde es wohl wieder mit der Wahrheit enden.

Sie ließ ihren Blick senken und starrte auf die Bodenplatten zu ihren Füßen, in die kleine Phönix-Küken gemeißelt waren, was ihr in 7 Jahren heute zum ersten Mal auffiel.
 

Sie schloss kurz die Augen, holte noch einmal tief Luft und begann dann den gestrigen Abend detailgetreu zu erzählen.

Als sie damit fertig war und in der Gegenwart angekommen, erntete sie einen skeptischen aber auch nachdenklichen und verständnisvollen Blick.
 

McGonagall senkte etwas ihren Blick und nickte dann verstehend.

“Ja.. Severus kann sehr verletzend sein bei seiner Wortwahl, aber oft nicht mit Absicht. Manchmal habe ich das Gefühl er kann einfach nicht anders.

Er ist in letzter Zeit wirklich etwas, wie soll ich sagen, zurückhaltender als sonst. Es scheint ihn wohl irgendetwas zu beschäftigen.”
 

Hermine ließ die Worte durch ihren Kopf gehen. Ja er konnte sehr verletzend sein und angsteinflößend aber was genau beschäftigte ihn? Sie wollte es zu gern wissen. Was beschäftigte ihn so sehr, dass er sogar weinte?

“Aber..”, begann Minerva McGonagall wieder “ ..das soll nicht Ihre Sorge sein. Das nächste Mal, wenn sich so etwas zusammenbraut, bitte ich Sie, dass Sie ihm einfach rechtzeitig aus dem Weg gehen.”
 

Mit diesen Worten nahm sie ihre Feder in die Hand und begann die Hausaufgaben zu kontrollieren.

Hermine heftete ihren Blick auf den Tisch vor ihr und begann zu Grübeln. Sie konnte ihm nicht einfach aus dem Weg gehen, denn sie würde keine weitere Beleidigung auf sich sitzen lassen, davon hatte sie ein für alle Mal genug. Aber was brachte es ihr, wenn es wieder in Wut und Tränen endete?
 

"Miss Granger? Sie dürfen nun gehen.", riss sie Professor McGonagall in die Realität zurück. "Ähm.. ja. Danke Professor.", verabschiedete Hermine sich bevor sie auf dem Absatz kehrt machte und aus der Tür verschwand.

Ihr weg führte sie zielstrebig zu dem Gryffindor Turm, obwohl sie dort garantiert auch einige Fragen erwarteten.

Genau so war es auch.
 

Gerade als sich die Tür hinter ihr schloss kamen schon Ginny und Ron auf sie zu und fingen an sie zu löchern.

"Hermine! Wo warst du denn gestern Nacht? Ich hab mir schon die größten Sorgen gemacht.", redete Ginny sofort los bevor Hermine auch nur den Hauch einer Chance zum Ausweichen hatte.

Ron stand nur stumm daneben und schaute sie mit verschränkten Armen und hochgezogener Augenbraue an.
 

"Beruhig dich Ginny. Es ist ja nichts passiert. Ich bin während der Nachhilfe einfach eingeschlafen."

Hermine freute sich innerlich ein wenig, dass sie so schnell eine Antwort darauf parat hatte. Sie wollte nichts großartig erklären und dachte mit einer knappen, simplen Antwort würde sie endlich zu ihrer Ruhe kommen.
 

Ginny schien dies fürs Erste auch zu akzeptieren aber Ron natürlich nicht.

"Hm! Eingeschlafen?`Natürlich..!, er wendete den Blick ab und starrte in den Raum.

"Wahrscheinlich hat Snape dir noch einen warme Milch und Plätzchen serviert, damit du besser einschlafen kannst..", brabbelte Ron vor sich hin.
 

Ou ja, und ein Gute-Nacht-Liedchen hat er mir auch noch gesungen..
 

Hermine blieb vor Empörung der Mund leicht offen stehen. Wieso um Merlins Willen musste Ron sich immer so aufspielen?

"Ron! Du bist weder mein Freund noch meine Mutter! Also hör bitte auf dich so zu benehmen."

Hermine wusste, dass sie Ron unweigerlich daran erinnert hatte, dass sie kein Pärchen waren und auch niemals sein würden, zumindest aus ihrer Sicht, was sich auch gleich bemerkbar machte, denn Ron ließ seinen Blick zu dem rot-gold gefärbten Teppich schweifen. Sie hatte es geschafft, jetzt war er bestimmt wieder für die nächsten 3 Tage eingeschnappt.
 

Hermine verdrehte nur die Augen und stoppte als diese Ginnys Blick kreuzten. Sie wusste, dass ihre beste Freundin ihr diese Lüge nicht glaubte, doch sie wusste auch, dass Ginny warten konnte.

Beide wussten, dass Hermine ihr irgendwann, wenn sie wieder Lust hatte darüber zu reden, alles genau erzählen würde.

Aus dem Hintergrund vernahm sie Harrys Stimme, was ihr grade so gar nicht in den Kram passte. Er würde garantiert das Gleiche fragen wie jeder Andere und dem wollte sie jetzt wirklich aus dem Weg gehen, also nickte sie Ginny noch einmal flüchtig zu und verschwand wieder so schnell sie gekommen war.
 

Wahrscheinlich würde sie sich für heute einfach in die Bibliothek zurückziehen, denn diese war schön groß und dort konnte sie sicher sein, dass sich zumindest keiner ihrer guten Freunde dorthin verirren würde.

Genau, dort würde sie bleiben. Vor dem Unterricht, nach dem Unterricht und den Rest vom Tag.
 

Wow, das wird wieder ein sehr abwechslungsreicher und interessanter Tag..
 

Gerade als sie um die letzte Kurve zur Bibliothek wollte, rannte sie beinahe in jemanden hinein.

Hermine bemerkte zum Glück noch rechtzeitig, dass jemand plötzlich vor ihr stand und kam gerade noch so zum stehen, bevor beide auf dem Boden gelegen hätten.

Sie ließ vor Überraschung beinahe ihre Sachen fallen, die sie immer noch mit sich rumschleppte und griff noch einmal nach, damit sie nicht zu Boden fielen.

Dabei schaute sie unfreiwillig auf den schwarzen Saum einer langen, schweren Robe, die sanft auf dem Boden lag.
 

Obwohl sie ihr Schulzeug wieder fest in der Hand hatte, schaute sie nicht auf, denn Hermine wusste ganz genau zu wem diese Robe gehörte und diesem Mann wollte sie heute am wenigsten von allen ins Gesicht sehen.

Sie atmete leise aber tief ein und spürte dabei einen ungewöhnlichen Schauer ihre Wirbelsäule entlanglaufen.
 

Was ist denn jetzt schon wieder los? ... Mine, verlierst du die Kontrolle über dich?
 

Sie wollte es tun, sie wollte es wirklich, sie wollte mit höchstens zwei Schritten an ihm vorbeigehen ihn nicht berühren, nicht einmal streifen und ihn dann hinter sich lassen und den Rest des Tages keinen Gedanken mehr an ihn verschwenden.

Wie gesagt, sie ´wollte´ es tun.

Stattdessen zögerte sie. Sie zögerte lange. Viel zu lange.

Also ergriff der Ältere das Wort.
 

“Miss Granger..”, da war es wieder, dieses unglaublich lang gezogene Miss und diese bedrohliche Tonlage bei dem Nachnamen.

“ ..Nächste Woche ... “

Das war es, die Nachhilfe war vorbei obwohl sie noch nicht einmal wirklich angefangen hatte. Hermine wusste, dass sie das Wissen benötigte, welches nur Snape ihr geben konnte und so sah sie ihre berufliche Zukunft an sich vorbeiziehen.
 

“ ..möchte ich, dass Sie sich beherrschen und mir nicht noch einmal ein derartiges Theater machen.”

Hermines Herz setzte für einen kurzen, freudigen Moment aus. Snape hatte sie nicht aufgegeben, noch nicht zumindest. Aber auch wenn er ihr noch Nachhilfe geben wollte, durfte sie sich jetzt keinen Fehler mehr erlauben.
 

Snape wusste genausogut wie sie, wie wichtig ihr das war und dass sie alleine bis zum Schuljahresende niemals die Vorraussetzungen einer Uni in diesem Fach erfüllen würde.
 

“Miss Granger, ich hoffe doch Sie haben vernommen, was ich Ihnen gerade gesagt habe.”

Mit diesen Worten schritt Snape an ihr vorbei und seine Robe streifte Hermine leicht am Ärmel, was sie aber ein kleines bisschen ins Wanken brachte, da Snapes Robe nicht nur schwer aussah sondern es auch war.
 

Diese Berührung ließ sie aufblicken und sie antwortete Snape mit einem ´Ja, Sir´ obwohl er schon längst an ihr vorbei war und es nicht mehr hören konnte.

Gerade als sie sich bewusst wurde, was sie gerade vorgehabt hatte und ihren Weg in die Bibliothek fortsetzen wollte, bemerkte sie ein kleines, flaches, unscheinbares Buch das auf dem Boden vor ihr lag.

Wobei, Buch konnte man es noch nicht nennen, es glich eher einem Heft.
 

Wo zur Hölle kommt das denn jetzt her? Hat das Snape verloren?..

Ach Quatsch, der passt doch auf seine Sachen auf wie ein Wolf.
 

Hermine biss sich leicht auf die Lippen und kaute ein wenig darauf rum, während sie sich im Gang umschaute. Sie tippelte ein paar Mal auf ihrem Schulzeug herum bis sie sich schließlich mit einer sehr gezielten Bewegung bückte, das Heft aufhob und es in ihre Tasche steckte.

Sie wusste, dass es entweder einem Schüler gehörte oder Eigentum der Bibliothek war aber sie wollte sich nicht jetzt in den Flur stellen und rumbrüllen ob jemand ein Heft vermisste.

Sie hatte schon genug Aufmerksamkeit für heute von ihren Freunden bekommen, da wollte sie nicht noch mehr provozieren.
 

Sie würde später einfach das Heft aufschlagen und hoffentlich im Einband lesen wem es gehörte und es dann der Person ganz diskret zurückgeben.

Hermine suchte sich eine kleine einsame Ecke in der Bibliothek und ließ sich dort nieder um das gefundene Heft näher in Augenschein zu nehmen.
 

Als sie es etwas genauer betrachtete fiel ihr auf, dass es kein gewöhnliches Heft zu sein schien. Etwas daran war anders aber sie konnte nicht sagen was. Das Heft hatte einen schwarzen Einband aus Leder in dem vorne zwei sich umschlängelnde Schlangen und eine Art Nebel eingraviert waren und hinten ein Vorhängeschloß das geöffnet war und leicht schimmerte.
 

Sie ging davon aus, dass es so eine Art Schutzzauber war, der das unerwünschte lesen darin verhindern sollte, was jedoch momentan nicht viel brachte, da es ja zugänglich schien.
 

Das gehört garantiert einem Slytherin. Was mich darauf gebracht hat? Na ganz bestimmt nicht diese zwei Schlangen.
 

Je länger sie das Heft ansah, desto mehr wurde ihr klar, dass sie schoneinmal über solche Hefte gelesen hatte.

Diese Hefte waren soetwas wie ein Speicher für Gefühle und Gedanken.

Wenn man gerade irgendwie total überfordert war oder mit seinen Gefühlen nicht zurecht kam, konnte man sie in diesem Heft ablegen und man hatte wieder einen wunderbar klaren Kopf.
 

Sie selbst hatte auch schon überlegt ob sie sich ein solches Heft anschaffen sollte und der Angst und dem Stress der Prüfung zu entgehen oder falls sie jemals der Liebeskummer packen sollte.

Bei dem Gedankengang musste Hermine leicht grinsen, denn sie wusste noch genau, dass sie es sich in erster Linie wegen Viktor Krum kaufen wollte.

Sie schüttelte diesen Gedanken wieder ab und öffnete das Heft um zu sehen wem es gehörte.
 

Die Einbandseite, sowie die erste Seite waren leer und es stand kein Name irgendwo. Hermine seufzte und wollte es gerade wieder zuklappen, doch da fiel ihr ein, dass manche Leute ihren Namen auf die letzte Seite schrieben.

Also schlug sie die letzte Seite auf, jedenfalls wollte sie das. Aber sie erwischte die Seite vorher. Die Seiten glitzerten und schimmerten in allen möglichen Farben und je länger Hermine sich das ansah, desto mehr begann sie zu fühlen.
 

Sie spürte Gefühle, die nicht ihr gehörten und die ihr teilweise unangenehm aber auch vertraut vorkamen.

Es war so viel auf einmal, viel zu viel und es wurde immer mehr. Sie spürte Wut, Hass auf sich selbst und auf andere, Verzweiflung, Hoffnung, Angst andere zu enttäuschen, der Wunsch nach Liebe und Zuneigung aber auch die Ablehnung dagegen. Falscher Stolz?
 

Hermine wurde schwindlig von den vielen Gefühlen die auf sie einprasselten und kaum noch im hier und jetzt schloss sie das Heft und atmete ein Paar Mal tief durch um sich wieder zu fassen.
 

Meine Güte, da hat jemand aber ein ganz schön eintöniges Leben..
 

Langsam beruhigte sie sich wieder und bemerkte erst jetzt, dass sie weinte. Die Gefühle gehörten zwar nicht ihr, hatten aber für diesen kleinen Moment besitz von ihr ergriffen. Sie hatte wirklich mitleid mit der Person, die mit soetwas zurechtkommen musste.

Hermine überlegte, ob sie es vielleicht noch einmal riskieren sollte, aber entschied sich fast im selben Moment noch dafür es doch nicht zu tun.

Diese Gefühle waren zu stark als dass sie sich in der Lage sah, sich damit noch einmal auseinanderzusetzen also ließ sie es sein.
 

Wem auch immer dieses Heft gehörte, es schien eine sehr einsame und traurige Person zu sein, die viel zu stolz war das zuzugeben.

Hermine musste wieder grinsen, denn sie fühlte sich auf einmal an eine Person erinnert.
 

Ja, das wär jetzt noch der Gag des Tages, wenn ihm das Heft gehören würde.
 

Aber, wieso sollte es nicht? Immerhin war es dort gelegen wo er stand, als sie beinahe in ihn hineingelaufen wäre.

Sie lehnte sich in dem morschen Stuhl nach hinten und dachte ein wenig über Snapes Person nach. Eigentlich würde das ja alles recht gut passen, nur mit diesem einen Gefühl, mit diesem Wunsch nach Liebe, konnte sie nichts anfangen.
 

Hermine konnte sich einfach nicht vorstellen, dass er eigentlich ganz anders war, als er nach außen hin zeigte.

Aber was war schon eigentlich? Eigentlich war ein winziges Wort, das man eigentlich ignorieren konnte.

Nein, es stand für sie fest. Snape konnte nicht lieben, wenn dann überhaupt nur sich selbst und seine Tränke, aber sonst nichts.

Langsam reichte es ihr. Für ihren Geschmack dachte sie schon wieder viel zu viel über den ´schwarzen Mann´ nach und sie beendete ihren Gedankengang.
 

Hermine machte sich lang und streckte sich ausgiebig, bis auch der letzte Muskel gedehnt war. Als sie sich wieder entspannte stieß sie die Luft geräuschvoll aus. Jetzt fühlte sie sich wieder ein Stückchen lebendiger.

Mit einem Schwung war sie auf den Beinen, der Stuhl gekippt an der Regalwand hinter ihr, der Tisch einen halben Meter weiter vorn und das Heft auf dem Boden.
 

Wie es der Zufall so wollte, schlug sich dieses Mal die letzte Seite auf, auf der tatsächlich ein Name stand.

Hermine hielt unbewusst den Atem an. Sie musste noch nicht einmal genauer hinschauen um zu wissen, dass auf dem hinteren Einband ´Eigentum von S. Snape´ stand.
 

Das ist jetzt ein schlechter Scherz. ... bitte? Sagt mir einer, dass das ein mieser Scherz ist.
 

Sie wusste, dass sie ihm das Heft zurückgeben musste, sie war ja keine Diebin, aber sie wollte ihn bis nächste Woche oder zumindest bis nächste Zaubertränkestunde nicht mehr sehen müssen.

Und wenn sie es ihm nicht brachte, dann würde er es sich früher oder später sowieso holen und dann würde es wieder losgehen.
 

´Warum haben Sie es mir nicht unverzüglich gebracht Miss Granger?´ Nein, darauf hatte Hermine noch weniger Lust, weil sie genau wusste, dass es wieder so ausgehen würde, dass sie heulend vor der Kerkertür sitzen würde und halb erfror.

Sie seufzte und hob das Heft vom Boden auf; Ihre neu gewonnen Lebensgeister hatten sich der miesen Laune hingegeben und die große Uhr verriet ihr, dass es wieder Zeit für den Unterricht wurde.
 

Sie packte das Heft vorerst wieder in ihre Tasche und machte sich auf den Weg zum nächsten Unterrichtsraum.

Während sie halbherzig die Gänge entlang joggte, man wusste ja nie bei diesen Treppen, dachte Hermine darüber nach ob Snape das Buch vielleicht mit Absicht vor ihr Verloren hatte.

Wollte er, dass sie wusste wie er sich fühlte? Oder wollte er sie testen in wie fern er ihr vertrauen konnte? Oder war es wirklich nur ein Missgeschick?
 

Dieser Mann war ein furchtbares Rätsel und mit nur einer Aktion erschuf er zig offene Fragen, die Hermine den ganzen Tag beschäftigten obwohl sie genau wusste, dass sie keine Antwort darauf finden würde.
 

Was ist nur los? Warum denk´ ich überhaupt so viel über ihn nach? Er ist mein Lehrer und nichts Besonderes! Er ist nicht nett, nicht freundlich, nicht hübsch, nicht lustig..

aber interessant..
 

Sie seufzte in Gedanken
 

Ich schaufel’ mir noch mein Grab mit dir Severus Snape..
 


 

oOOoooOooOoooOOooooooo
 

TBC...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück