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Flüchtiger Moment

von

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Oneshot

Ein kaum beleuchteter Raum, die Einrichtung eher mager und leicht bedrückend. Die letzten Strahlen der Sonne erhellten noch für einen Moment die Mauern von Stormfist, bevor sie ganz verschwanden und die Dunkelheit der Nacht sich breitete.

Ein kleiner unauffällig wirkender Junge saß auf dem einzigen Stuhl im Raum und schaute in die für ihn schützende Finsternis hinaus. Nicht nur für ihn, sondern auch für weitere seiner Sorte.

Doch das war nun vorbei, keiner war mehr da und ihm selbst war es auch gleich. Seine Gefühle waren vor einiger Zeit schon eingefroren, so wie auch sein Ausdruck im Gesicht, welches nur noch unterkühlt und abweisend wirkte.

In der Dunkelheit beobachtete er aus dem Fenster die Stadt, alles wurde mit seinen Blicken genau durchforst und abgeschätzt, eine Angewohnheit die er nicht abstellen konnte, auch wenn er dies wollen würde. Der Junge merkte es nicht einmal mehr dass er dies tat. Dass er jede Information die ihm die Umgebung bot in sich aufnahm und Laute rissen ihn aus seinen Auskundschaftungen und brachten ihn dazu, die Tür mit seinem Blick zu fixieren. Den Schritten zufolge handelte es sich nicht um Marscal – dem Mann der Michafute aufnahm – sondern um eine andere, unbekannte Person.

Der Jüngling versuchte anhand der Schritte zu erfahren, um was für eine Person es sich handeln könnte. Auf jeden Fall war er sich sicher, dass es kein ausgewachsener Mann war, eher um einen Jungen, etwas älter als Michafute es selbst war.

Diese Vermutung bestätigte sich als jene Gestalt die Tür öffnete, und das Zimmer betrat. Soweit es der Junge sehen konnte, handelte es sich um das einzige Kind Marscals, dessen Sohn Gizel.

Er hatte so ziemlich richtig geschätzt, auch mit dem Alter, vieles was er mal erlernt hatte, wurde von ihm immer wieder in jeglichen Situationen aufgerufen.

Der Junge Gizel sah Michafute schweigend an, sein Blick ließ Verachtung, vielleicht auch Hass erkennen, so genau konnte das der früher angehende Assassine nicht einschätzen, dafür war er doch zu wenig mit den Gefühlen der Menschen vertraut.

Der Sohn von Marscals brach plötzlich das Schweigen.

„Nenne mir deinen Namen!“ fuhr er den Jungen vor sich, mit erhobener Stimme, an.

Michafute antwortete, doch konnte Gizel nicht zuordnen, ob es sich dabei um Gleichgültigkeit oder Gehorsam handelte, doch vermutete er letzteres.

„Michafute….“

In jener Antwort lag kein Gefühl, keine Angst, Respekt, Freude, nur absolute Teilnahmslosigkeit. Dies wurde noch unterstrichen durch dessen Verhalten, als er sich wieder dem Anblick das in Dunkelheit versunken Stormfist zuwandte.

„Warum hast du meine Mutter getötet?!“

Der Zorn mit dem diese Frage gestellt wurde war für normale Menschen fast greifbar, doch jener angehender Attentäter, hörte nur die Worte und filterte geistig die Gefühle schon heraus, er achtete einfach nicht mehr darauf.

Sein Blick schweifte nicht ein einziges Mal zu dem jungen Adeligen, sondern sah nur hinaus und betrachtete die ihm gebotene Landschaft.

„Ist das noch von Belang?“ die Abgestumpftheit mit der dieser Jüngling dies sagte, war wie eine Provokation für Gizel, es führte ihm nur vor Augen, wie egal dem Jungen das Leben seiner Mutter war.

Es war wie ein Hebel der umgelegt wurde, da Gizel nicht mehr ganz bei sich war. Bevor er es sich versah, stand er vor dem Jüngeren, legte seine Hand auf dessen hellhäutige Wangen und kratzte diese dann.

Er wusste nicht wie oft, und Michafutes Verhalten provozierte ihn nur noch mehr. Dieser rührte sich nicht, zuckte nicht mal mit den Wimpern, er saß nur da und ließ dessen Wutanfall über sich ergehen. Keine Reaktion von Schmerz oder Bedauern über seine Aussage, einfach nichts.

Als sich Gizel wieder seiner besann, verspürte er etwas Feuchtes an seinen Fingern, erst dann sah er den Jungen vor sich genau an.

Wunden zierten nun das vorher so makellose Gesicht und Blut vervollständigte dieses Erscheinungsbild, doch dieser Jungen verzog keine Miene und sah Gizel nur mit der gewohnten Gleichgültigkeit an wie schon zu Beginn.

Der junge Adelige musste bei diesen gefühllosen Augen anfangen zu schreien, fluchte lauthals heraus.

Seine ganzen Gefühle fanden Ausdruck in den einfachsten Worten die sich nur um den Hass auf Michafute drehten. Marscals Sohn verfluchte Michafute, hasste ihn dafür, dass er seiner Mutter das Leben raubte, hasste ihn dafür, dass sein Leben in sich zusammenbrach, er hasste ihn einfach für alles.

Er verfluchte seinen Vater dafür, dass dieser den Mörder seiner Mutter herschaffte, ihn aufnahm und ihm bereits den Namen Dolph gab.

All dies ließ den Jungen kalt, er hing nicht sonderlich an seinem Leben und es gab für ihn keine wichtige Person an der er sich, wie jener junge Adelige, klammern konnte.

Gizel hatte all seine Gefühle zum Ausdruck gebracht und merkte nun nach diesem Anfall, dass sein Atem schwer und unregelmäßig war. Keine Kraft war ihm noch vergönnt.

Er betrachtete von Neuem seinen Gegenüber, welcher weiterhin stumpf da saß, und diesen scheinbar nichts berührte, nur die Augen sprachen noch von einer traurigen Vergangenheit.

Und auch erst jetzt merkte er, dass er versucht hatte, dem Jungen das Gesicht zu zerkratzen, und nun mehr Blut hervortrat wie eben als er sich kurz beruhigte.

Seine nun zitternden Hände zog er zurück und betrachtete sie mit einem geschockten Blick. Er drückte seine blutverschmierten Hände zu seiner Brust und sah wieder in das Antlitz des Jungen der nun scheinbar Gizel zu beobachten schien.

Dies tat Michafute auch, sah das Entsetzten in den Augen des Blaublütigen und erkannte das geschockte Verhalten, da dieser nicht glauben konnte, was er gerade getan hatte.

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, wandte Gizel dem Attentäter den Rücken zu und ging, drehte sich nicht noch einmal um oder blieb stehen. Er verließ einfach den Raum und schloss die Tür leise. Doch Michafute sah ihm nach. Wieder war er allein, nicht dass es ihn stören würde.

In seinen Gedanken durchlebte der Jüngling noch einmal diese Situation und wiederholte Gizels Worte, immer und immer wieder.

Er Hasst mich dachte er sich schweigend. Strich dann mit seinen Fingern über die Wunden seiner Wange und betrachtete die dunkelrote zähflüssige Substanz.

Nur für einen kleinen Moment huschte ein Lächeln über seine schmalen Lippen, es war das erste Mal dass ihn jemand hasste, von dem er wusste. Das erste Mal, dass jemand Gefühle für ihn hegte. Vielleicht würde er noch mehr Gefühle erfahren wenn er in Gizels Nähe bleiben würde. Aber auch nur vielleicht…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Overhaul
2007-12-30T10:09:29+00:00 30.12.2007 11:09
Also....~
Ich muss sagen..es hat mich schon bewegt .___.
Ich mein noch einma mein Interesse aufgeweckt.
Aber ich hab ein Gefühl ich werde wieder einmal alles in meinem Kopf Salate machen x__X //wer war und was geschah in welcher geschichte??//
Eig war es so immer: lese ein Buch zu Ende und dann erst fang ich ein neueres an.
Ich fürchte ich werde mich verwirren jetzt mit so viele offene unbeendete storiesxX
aber ist egal xDDD~
zurück zum Thema o.o
Also, wie schon mal gesagt ich mag die Art wie du dich ausdrückst
und die Wörter die du benutzt..krass...~~~
*beneid xD*
Ich kann alles vor mir sehn xDD wer aba net o.o
und...*vergass* ==" *drop*
(rhetorisch...das die Deutsche dieses Wort benutzen xDDD~
hätt net gedacht .__." :P)
Von:  Mismar
2007-12-26T22:54:13+00:00 26.12.2007 23:54
Also als erstes:
Mein Gott, lass die Rechtschreibfehler Fehler sein.
Immerhin hast du was anderes zu tun außer von dem Pc zu hocken und nur zu schreiben, oder?
Ich habe auch keine Zeit mich mit der Grammatik auszusetzen, und trotzdem lerne ich schneller als manch anderer.
Und sowas kommt nach der Zeit.

Dabei liebe ich deine Wortwahl, da merkt man gleich dass du was das angeht nach deinem Vater kommst^^
Du kennst sogar Wörter, von denen habe ich noch nie was gehört.
Und ich mag deine Grammatik~ aber das weißt du ja alles.

So zum Inhalt.
Ja ich liebe es, habe ja schon den Doujin dazu geliebt, auch wenn ich null Plan hatte, was drin stand. Aber so konnte dass gewesen sein.
Hach, Michafute, ehrlich, den hast du besser gemacht als ich, ich sollte mir ein Beispiel nehmen.
Wie gesagt, ich liebe diesen Moment auch wenn in meinen Augen noch irgendwas am Ende hätte stehen können ;_;
Also nicht Michafute + Gizel = Eine gemeinsame Zukunft XD
Aber irgendwas in der Art, dass man merkt, dass Gizel ihm nur deswegen wichtiger ist als der Mann der ihn aufgenommen hat

Ja zu Schluss, hmmm... naja was ich einwenig schade fand war, dass es echt knapp war, also wäre schon schön gewesen, dass du auf einige Inhalte gegangen wärst, wie Marscals Worte, und Gizels böse böse Worte~ Aber okay, geht auf den Punkt ohne viel drum herum zu sprechen, und ist relativ offen, dass man sich das selbst ausmalen kann.
Aber ich sollte dass besser nicht selbst ausdenken, kommt nur scheiße raus, wie z.B ich bin Mec Geifer (wie auch immer XD), ich bau mir eine Bombe.
[Das hätte sicherlich zu Gizel aber doch gepasst :D]
Also wäre schön wenn du das nächste mal einwenig mehr beschreibst~

Ansonsten liebe ich diese Geschichte, und besonders Michafute~
Aber da hättest du ihn etwas beschreiben können, in meinen Augen liegt er da mit seinen Attentäter Klamotten und ist dreckig

Ich höre auf, finde immer etwas zum reden~
Hab dich lieb


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