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A moment of reflection and deceit

Sparrington
von

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Jagende Beute ~ Teil 2

Danke, danke, danke für die Kommis!!!! *verbeug* Bedeutet uns beiden wirklich sehr viel. Und weil ihr so toll seit, gibts hier das nächste Kapitel.^^

Viel Spaß beim lesen!!!

Cat & Toshi
 

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~ JAGENDE BEUTE – Teil 2 ~
 

Jack Sparrow indes unterbrach Norringtons trübsinnige Überlegungen äußerst vehement: von einer Sekunde zur nächsten fand sich der Offizier an der Zellenwand, in Jacks festem Griff wieder, eine der denkbar lächerlichsten und beschämendsten Situation, die ihm spontan einfielen, und dennoch nahm er davon Abstand, sich zur Wehr zu setzen, auch wenn er davon ausging, dass er dem Piraten in physischer Hinsicht noch immer mehr denn überlegen war, zu sehr alarmierte ihn der Klang von Sparrows Stimme.

Zorn und Bitterkeit schwangen in dessen Worte mit und - Angst? Panik, wohl eher, entschied James. Kein sonderlich beruhigender Gedanke. Bei all seinen Vorbehalten gegenüber Sparrow hatte er ihn doch niemals jener Sorte Mensch, die allzu leicht die Fassung verlor, zugehörig befunden.
 

Geduldig wartete James ab, bis der emotionale Ausbruch seines Zellengenossen vorüber war, ehe er so gelassen, wie ihm möglich war, erwiderte : "Euren Worten zu entnehmen scheint Ihr über gewisse Erfahrungen mit Kerkern zu verfügen, in denen die Standards, die britische Soldaten im Umgang mit Gefangenen einzuhalten angehalten sind, nicht gelten. Schön. Ich werde mich hüten, Euch mit unqualifizierten Meinungen zu behelligen."

Umständlich ließ er sich sodann auf dem Boden nieder. Ausnahmsweise mochte Sparrow Recht haben - sie mussten tatsächlich mit ihren Kräften haushalten und sie nicht in sinnlosen Diskussionen verschwenden. Aus den Augenwinkeln musterte er den Jack, der noch immer an der Mauer lehnte, reglos.
 

Admiral James Norrington war der letzte Mensch auf dieser Welt, mit dem Jack nun über seine Vergangenheit reden wollte. Ja, es war so, er hatte einige Wochen in einem türkischen Gefängnis verbracht – mehr oder weniger freiwillig – um an die Zeichnung des Schlüssels zu kommen, der die Truhe des Davy Jones öffnete. Nicht zu vergessen die Zeit, die er Cutler Beckett vor Jahren schutzlos ausgeliefert war. Erfolgreiche Verdrängung hatte ihm geholfen, damit klar zu kommen. Nun war gewiss nicht der richtige Moment, diese Erlebnisse aufzuwärmen, mehr als das die gegenwärtige Situation schon getan hatte. Wäre ihr Zustand nicht so besorgniserregend ernst gewesen, hatte der Pirat laut los gelacht.

„James, ihr seid wahrlich eine Ausnahme, was das Einhalten britischer Standarte betrifft. Aber es verwundert mich nicht, dass ihr keine Ahnung habt, mit was für Methoden in euren Reihen agiert wird, vielleicht seit ihr einfach ein zu guter Mensch.“

Ein sanftes Lächeln begleitete seine Worte, die nun – ganz anderes als zuvor – ruhig und bedacht, ebenso sanft wie sein Lächeln waren. Nein, es machte gerade keinen Sinn zu streiten.
 

Nur langsam drehte sich der Pirat um, die kalten Steine nun an seinem Rücken spürend, dass vorige Lächeln noch nicht ganz verblasst. Erschöpft sank er an der Wand hinunter, zog dann die Beine an sich, als er auf dem Boden angekommen war.
 

Zum Teufel mit dem Piraten, grollte James einmal mehr. Kaum ließ man sich dazu herab, ein paar tiefergehende Worte mit Jack Sparrow zu wechseln, sah sich dieser offenkundig schon bemüßigt, sich inakzeptable Freiheiten herauszunehmen.

"Für Euch immer noch 'Admiral Norrington', Sparrow", wies er seinen Zellengenossen kalt zurecht. "Falls Euch diese korrekte Anrede zu lange ist, gebe ich mich unter Umständen auch mit 'Sir' zufrieden."

Den Blick, mit dem James den Piraten bedachte mit "mörderisch" zu umschreiben, wäre wohl eine der lächerlichsten Untertreibungen seit Menschendenken gewesen.

Vielleicht sollte er doch einfach einen Versuch unternehmen, Sparrow den Kragen umzudrehen, überlegte er mit einem Funken Erheiterung, nur um den Gedanken augenblicklich wieder zu verwerfen: selbst wenn Sparrow impertinent, mühsam, schlichtweg grotesk war, so vertrieb er ihm doch die Zeit.

Und James wusste nur allzu gut, wie lange Stunden bangen Wartens werden konnte, wenn man allein blieb mit seinen Gedanken und Erinnerungen, wenn die Schatten an den Wänden höhnten und die Ängste an der Seele fraßen, wenn man dennoch den Kopf hochhalten musste, weil man es sich selbst verdammt noch einmal schuldig war, wenn man den körperlichen Schmerz beinahe begrüßte, weil er als Beweis fungieren mochte, am Leben zu sein...
 

'Sir?' Jack konnte sich ein Lachen nun kaum noch verkneifen. Es war schon äußerst verwunderlich – den Hauch von Ironie und Sarkasmus nicht zu vergessen – das James Norrington selbst jetzt noch, in dieser mehr als unangenehmen Situation, auf seinen – zugegebener Maßen lächerlichen - Titel bestand. Beide Männer wussten, dass James nur aus Mitleid, von Beckett zum Admiral befördert worden war…

Obwohl die stille Devise eigentlich 'Bitte bloß kein Streit' hieß, konnte sich Jack ein provozierendes Kommentar, darauf nun nicht verkneifen. Und überhaupt, er selbst war 'Captain', hatte aber in der gegenwärtigen Situation noch nicht einmal verlangt, als solcher betitelt zu werden.

„Aye, Schätzchen. Ich nenn euch wie immer ihr wollt.“ Wenn es ADMIRAL James Norrington also wollte, würde auch Jack nicht abgeneigt sein, auf diesem Niveau weiter zu kommunizieren.
 

Beinahe neidisch überlegte Norrington, woher der verdammte Pirat nur die Energiereserven nahm, die von Nöten sein mochten, um sich über seinen Zellengenossen lustig zu machen: einen privaten Erzfeind abfällig als "Schätzchen" zu bezeichnen, war eine Sache, aber wenn besagter Feind die Uniform der Royal Navy trug, dann handelte es sich bei derartigem Betragen um einen Affront gegen England und Krone, und dies war mit Norringtons Pflichtbewusstsein und Ehrgefühl gegenüber seiner Heimat nicht zu vereinbaren.

Wenn Sparrow noch einmal eine solch provokante Anrede wählen sollte, beschloss James bei sich, würde er dem Piraten die Maßregelung die dieser sich bereits redlich verdient hatte, zukommen lassen, ansonsten würde er in seinem Großmut durchaus gewillt sein, die Entgleisung dem Vergessen anheim fallen zu lassen.

Genug davon, schalt er sich, fokussierte seine Aufmerksamkeit wieder gänzlich auf Jack Sparrow.

"Will ich wissen, was Euch derart erheitert?" erkundigte er sich zuvorkommend, zumal das offenkundige Amüsement Sparrows ihm keineswegs entgangen war, "Oder handelt es sich um einen Anfall absurden Piratenhumors, der gegen jegliches Diktat des guten Geschmacks verstößt?"
 

„Ob ihr es wissen wollt, ist eine Frage, die ihr euch selbst stellen solltet. Mir gebührt eher die Frage, ob ich es euch erzählen will – und glaubt mir, ich bin dem zutiefst abgeneigt.“

Sparrows Grinsen wurde breiter, seine Goldzähne blitzten, ebenso blitze ein Hauch von verspielter Herausforderung in seinen dunklen Augen auf.
 

"Was ist mit Eurer Schulter?" erkundigte sich Norrington dann ruhig. Zum Teufel, wenn Sparrow sich die Mühe gemacht hatte, die Wunden seines alten Erzfeindes notdürftig zu verbinden, dann gebot wohl der Anstand, ihm ebenfalls in dieser Hinsicht behilflich zu sein. "Schussverletzung?" fragte er.
 

„Meine Schulter?“ blinzelte Jack überrascht aus dunklen Knopfaugen in James' Richtung, legte dann wieder eine Hand auf seine Verletzung, als ob er sie erst jetzt wieder wahrnahm.

„Nein...“ zischte er, nur schwer die Ruhe bewahrend, „...Klinge, glatt und sauer durch.“

Man hätte meinen können, dass seine letzteren Worte nur noch einem Knurren endelten, war es doch so, dass er selbst – wenn auch Pirat – immer, wenigstens ansatzweise fair gekämpft hatte und das auch von seinen Männern verlangte. Das heißt, wenn er kämpfen musste, war Flucht seiner Meinung nach, doch immer die beste Verteidigung gewesen. Aber in dieser Schlacht ging es nicht anderes. Die "Hawk" hatte der "Pearl" den Weg abgeschnitten und durch eine Zusammenfügung äußerst misslicher Umstände, wie das Abflauen des Westwindes, entfachte ein heftiger Kampf zwischen Piraten und Soldaten. Bis sich irgendwann noch ein drittes Schiff eingemischt hatte, eben das der Franzosen.
 

"Lasst Ihr mich danach sehen?"

Unter etlichen halb unterdrückten Flüchen kämpfte sich der Admiral wieder auf die Beine, rang sich ein schwaches Lächeln ab:

"In meinen frühen Jahren als Midshipman bin ich gelegentlich unserem Schiffsarzt zur Hand gegangen... ich verspreche Euch, ich werde zumindest nicht unbeabsichtigt, aus wohlgemeinter Intention, Euren Tod beschleunigen."
 

Norringtons Stimme riss den Piraten aus seinen Gedanken. Der Admiral hatte sich erneut auf die Beine gezwängt, was Jack zu einem weiteren resignierendem Seufzen veranlasste. Lange musterte er James, der nun auf ihn zu kam und obwohl sich um seine Augen wieder kleine Fältchen bildeten, zogen sich seine Mundwinkel ein Stück weit nach oben.

„Ihr solltet doch sitzen bleiben...“ raunte er streng, jedoch sichtlich amüsiert. Andererseits war er gar nicht erfreut, dass sich der Offizier nun seine Verletzung ansehen wollte. Was sollte es auch bringen, außer Schmerzen? Obwohl James gegenwärtig was anderes behauptete, konnte sich Sparrow nicht vorstellen, dass er wirklich Ahnung davon hatte.

Er selbst war einst bei der Navy gewesen, wusste, dass es auf jedem auch noch so kleinem Handelsschiff einen Arzt gab. Ganz anders auf Piratenschiffen. Selten fand man Männer, die lesen und schreiben konnten; an jemanden, mit halbwegs vernünftigen medizinischen Grundkenntnissen, gar nicht zu denken. Man war verdammt auf sich alleine gestellt…
 

Skeptisch beäugte er Norrington, war ihm doch klar, dass es nur wieder Streit geben würde, wenn er ihn nicht an seine Verletzung lassen würde. Und wie gesagt, Streit konnten sie gerade am wenigstens gebrauchen. Vielleicht war es ja auch eine Art von Parley, sich mit Glacé-Handschuhen anzufassen und um heikle Stellen einen großen Bogen zu machen – oder eben solche Stellen, die einen neuen Konflikt an den Tag rufen würden.

Widerwillig zog er mit de gesunden Arm den Mantel ein Stück weit nach unten, so dass das Blutgetränkte Hemd nun mehr als gut zu sehen war und räusperte sich dann etwas. Bei Verletzungen war Jack stets wie ein Tier gewesen - sich verstecken und so lange die Wunden lecken, bis es wieder halbwegs gut war. Doch nun hatte er anscheinend keine andere Wahl.

„Es ist nichts…“ hauchte er leise, jedoch mit gefasster Stimme, denn wollte er James nicht zeigen, dass er Schmerzen hatte oder dass die Schnittwunde irgendeinen anderen Einfluss auf den Piratencaptain ausübte.
 

Müde massierte er sich die schmerzenden Schläfen, versuchte sich vergeblich mit dem Gedanken anzufreunden, mit Sparrow in Berührung zu kommen.

"Oder traut Ihr mir etwa nicht?" fragte er, stellte mit Schrecken fest, dass die Kopfverletzung offensichtlich nicht nur Schwindel und ein Gefühl der Benommenheit, sondern auch einen unverzeihlichen Ausbruch völlig atypischer Albernheit ausgelöst hatte.
 

Das Lächeln, sowie das Glitzern, verblassten abrupt, als sich James weiter näherte, und dazu noch ein heikles Thema - zumindest bei dem Piraten - ansprach: Vertrauen.

Für einen langen Moment, starrte er in den Mann, in seinem Gesicht eine gewisse Entgeisterung widerspiegelnd.

Sich selbst aus seinen Gedanken reisend, schüttelte sich Sparrow jäh, lehnte den Kopf dann zurück an die kalte Wand.

„Wisst ihr, Liebes…“ Jack würde gar nicht daran denken, noch irgendwann einmal einen Titel in Bezug auf James' Namen zu verwenden, „Vertrauen ist etwas, dass ihr euch ziemlich schnell abgewöhnen solltet.“

Er legte den Kopf etwas schief, während Belustigung aus seinen Augen funkelte.

„Und ja, ich vertraue euch. Zumindest in der gegebenen Situation. Ich bin mir sicher, dass es eurer Ehre nicht erlaubt ist, einem Verletzen noch mehr zu schaden. Außerdem sollte euch bewusst sein, dass ihr alleine sterben werdet.“

Haahh…erwischt. Norrington würde es zwar nicht zugeben, doch hatte er eben ins Schwarze getroffen. Ein vergnügtes Kichern entfloh seiner Kehle, wurde aber so gleich mit Schmerzen in seiner Schulter gestraft, als James sich an dieser zu schaffen machte.
 

James sammelte die Wasserflasche auf, durchsuchte die Taschen seines Uniformrocks nach irgendetwas, das als Verbandsstoff herhalten mochte, beförderte zuletzt ein Taschentuch, einen Bogen Papier mit mittlerweile irrelevant gewordenen Berechnungen sowie einen schmalen Silberring, von dem er mit ziemlicher Sicherheit sagen konnte, dass er ihn zuletzt an der Hand des ehrenwerten Captain Groves erblickt hatte.
 

Nachdenklich drehte James den Ring zwischen zwei Fingern. "Nun seht Euch das an", überlegte er laut, "Ist es nicht ungemein unüblich in Piratenkreisen, die Wertgegenstände der Gefangenen nicht für sich selbst zu behalten?" Mit hochgezogenen Augenbrauen musterte er das Schmuckstück: Theodore Groves hatte die enervierende Angewohnheit, seine persönlichen Besitztümer ständig zu verstreuen und an den unwahrscheinlichsten Stellen wieder zu finden. Oder aber - und diese Theorie schien James wahrscheinlicher - war es Groves irgendwie gelungen, nach der Festnahme den Ring in James' Mantel zu schmuggeln, als stumme Botschaft, dass wenigstens sein alter Freund sich noch am Leben befand...

Der Gedanke verschaffte Norrington neuen Auftrieb. Irgendwie würde es ihm gelingen müssen, einen Ausweg aus dieser denkbar misslichen Lage zu finden, schon allein um seiner Soldaten willen.
 

Mit einem knappen „Hübsch...“ kommentierte Jack den Ring, nicht weiter auf seine Aussage eingehend. Der ADMIRAL hatte doch wirklich keine Ahnung. Wenn die Franzosen auf Gold und Silber aus gewesen wären, hätten sie ein Handelsschiff angegriffen und ausgeraubt, keineswegs ein anderes Piratenschiff und ein britisches Kriegsschiff noch dazu.
 

"Stillhalten", wandte sich Norrington wieder im Kommandoton an Jack, während er sich daran machte, so vorsichtig wie möglich geronnenes Blut und Dreck aus der Wunde zu waschen, knüllte zuletzt das blutige, nasse Taschentuch zusammen, und warf es, einem Impuls folgend, mit der halbleeren Wasserflasche, in eine Ecke der Zelle - eine sehr zivilisierte Art sich abzureagieren, wie er fand.
 

Sich am Riemen reisend, atmete der Pirat tief durch, kämpfte mit den schwarzen Punkten, die angefangen hatten, vor seinen Augen zu tanzen, bis er entschied, dass es ratsamer währe, sie einfach zu schließen.

„Das tut weh...“ zischte er mit einem gefährlichen Unterton in der Stimme, blinzelte James kurz an. Doch schon kurz darauf, stahl sich wieder ein kleines, jedoch beträchtlich durchtriebenes, verdorbenes Lächeln auf seine Lippen. „Ihr könntet wirklich etwas sanfter sein.“
 

Der Pirat erwies sich einmal mehr als mustergültiges Beispiel an Undankbarkeit und hatte sogleich die eine oder andere Beschwerde vorzubringen.

"Tut nur nicht so, als wärt Ihr noch niemals zuvor verwundet worden", entgegnete Norrington mitleidslos. "Bestimmt verfügt Ihr wie jeder andere tapfere Seemann auch" - an dieser Stelle versuchte er erst gar nicht, den beißenden Sarkasmus aus seiner Stimme zu bannen - "über ein gewisses Repertoire an Erfahrungen, was unzureichende Erstversorgungen von Verletzungen, unter, ah, komplizierten Bedingungen betrifft."

Er strich sich eine lose Haarsträhne aus der Stirn, schnitt eine Grimasse, als er sich eines Gefechts vor vielen Jahren - er war eben erst zum Captain der Interceptor avanciert - als, da eine der ersten spanischen Kugeln unglücklicherweise den Schiffsarzt letal getroffen hatte, der beherzte Smutje dessen Aufgabengebiet übernommen hatte und sich zutiefst über seinen Captain gewundert hatte, als dieser, nachdem ihm auseinandergesetzt wurde, dass es letztlich kaum Unterschied machte, ob man totes Tier zerlegte oder eine Kugel aus der Schulter eines Soldaten fischte, äußerst vehement nach der Brandyflasche verlangt hatte.
 

„Verwundet schon…“ schnaubte der Pirat eingeschnappt, „…aber ehrlich gesagt bin ich selten so etwas Grobem, wie euch in die Hände gefallen.“

Jacks Augen verengten sich beträchtlich, als er James nun mit zusammen gepressten Lippen ansah. Eigentlich war der Offizier nicht grob oder ähnliches, doch eine dumme Bemerkung forderte eine noch dümmere Gegenbemerkung. Und überhaupt verstand Sparrow nicht wirklich, was sich Norrington von den ganzen Sticheleien versprach.
 

Blieb nur noch die Frage, womit die Verletzung sich verbinden ließ... "Wenn ich um Eure Schärpe bitte dürfte, Sparrow?" erkundigte er sich, hielt den Piraten noch immer leicht an der Schulter fest. Zumindest raubte er somit dem Piraten einiges an Bewegungsfreiheit, falls nun dieser zu dem Beschluss kommen sollte, dass es sich um eine despektierliche Weiterverwendung seiner Gewandung handelte, die es mittels physischen Gewalteinsatzes zu verhindern galt.
 

Der Aufforderung ohne Widerwillen folgend, griff er zu der verlangten Schärpe, löste diese und übergab sie, der bereits wartenden Hand des ADMIRALS. Nur kurz, für einen Bruchteil berührten sich ihre Hände – zugegeben weniger Zufällig – und Jack nutzte die Gelegenheit, mit seinen Fingern, sanft über James' Handrücken zu streichen.

Ein verstohlener Blick folgte dieser Berührung, nur um kurze Herzschläge später, beides wieder abzuwenden, Blick und Berührung.

Der Pirat schloss erneut die Augen, lächelte zart, etwas verträumt vor sich hin, bis ein leises „Danke...“ die Stille von neuem durchfuhr.
 

"Danke", murmelte auch James abwesend, indem er die Schärpe entgegennahm, einen Augenblick später fühlte er Sparrows Finger wie zufällig über seinen Handrücken streichen, eine winzige Berührung, sehr rasch vorbei, noch ehe ein zynisches Kommentar zu der unangebrachten Taktilität sich in Norringtons müdes Hirn verirren konnte, sodass er sich lediglich mit einem effektvoll-arroganten Hochziehen beider Augenbrauen begnügte.

Was immer Sparrow auch für Spielchen im Sinn hatte, er würde ganz gewiss nicht mitspielen.
 

"Es wäre von ungemeinem Vorteil hinsichtlich der Verarztung Eurer Schulter, wenn Ihr Euch dieses ausgesprochen widerwärtigen Mantels entledigen könntet", richtete er sich zuletzt wieder an den Piraten, während er die Schärpe mit zwei Fingerspitzen möglichst weit weg von seinem Körper hielt. Das Stoffstück war einfach zu verdreckt, um es als Bandage zu verwenden, aber immerhin taugte es für eine provisorische Schlinge, um den Arm ruhig zu stellen, auch wenn damit gewiss eine erhebliche Einschränkung der extravaganten Körpersprache Sparrows verbunden war.
 

Der Kommentar bezüglich des Mantels, veranlasste ihn schließlich vollends dazu, seinen Kopf beleidigt weg zu drehen, doch ohne Worte der Aufforderung folgend.

Mit der anderen Hand strich er sich den Mantel vom Arm, einen Keuchen, durch die daraus folgenden Schmerzen unterdrückend und sich dann wieder schwach lächelnd dem ADMIRAL zuwendend.

Mit derselben Hand strich er sich über die verletzte Schulter, was eine Reihe böser Flüche begleitete. Letztendlich zog er auch das blutdurchtränkte Hemd ein Stück zur Seite, soweit es ihm eben möglich war, jedoch darauf bedacht, alte Narben an Rücken, Arm und Oberkörper so gut wie möglich zu verstecken. Nur für einen kurzen Moment, vielleicht einen Herzschlag, sah er James mehr als unsicher an, schluckte schwer und lehnte sich dann, die Augen geschlossen zurück an die Wand. Sollte er doch denken was er wollte…
 

tbc
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Henry_Morgan
2008-07-01T14:51:44+00:00 01.07.2008 16:51
+hust+

voll toll :) Hoffentlich geht's bald weiter....

Die FF ist voll toll geschrieben und vorallem der Prolog ist so traurig +schnief+

Freu mich auf das nächste Kapitel!!!
Von: abgemeldet
2008-05-23T23:14:06+00:00 24.05.2008 01:14
krall sich die geschichte... wird immer besser
und was für ein pairing...
seufz
Von: abgemeldet
2008-05-01T16:02:52+00:00 01.05.2008 18:02
ich bin echt beeindruckt wie man eine geschichte so spannend und interessant schreiben kann obwohl sie nur auf so kleinem raum spielt... das stell ich mir nicht so leicht vor, aber ihr habt das echt genial gemacht! ich liebe diese sticheleien! macht bloß weiter so!!!!^^
freu mich schon drauf weiterzulesen! es kann ja nur spannender werden!!!
lg Kate_Shadow :)
Von:  Monsterseifenblase
2008-04-16T16:10:51+00:00 16.04.2008 18:10
Eine super FF;)
Wirklich...und ich find es scahde, dass ich sie noch nicht früher gefunden habeXD Aber jetzt bin ich ja da und alles wird gut;)

Also..zur story...ich finds genial. Einfach aufgrund der Tatsache, dass ihr nicht einfach eine kruze und (wie sie ja meistens sind) unglaubwürdige Shonen ai FF zwischen zwei feinden schreibt. Ihr schafft es wirklich, das die personen ihren character behalten und nicht aufeinmal irgendwelche dinge machen oder sagen, die ihrer Persönlichkeit aus den filmen total widersprechen würden.
Und die Sprache ist auch super...eine FF in der man mal nicht überlegen muss, was der autor einem mit dem ein oder anderen Satz sagen will (ist ja bei manchen FFs aufgrund sehr kreativer Grammtik nicht mehr auf den erste blick nachzuvollziehen^^)
Und die Dialoge sind wirklich klasse!!!=)
Ernsthaft,ich hab richtig spaß wenn ich sie lese und seh die beiden richtig vor mir, wie sie sich da geistich duellieren;) Wirklich herrlich^^


Alles in allem:
Wirklich gut..eine der besten FFs die ich seit langem mal wieder gelesen habe...sie gefällt mir seeeehr gut und ich würd mich freuen, wenn es schnell weitergeht und ihr mir bescheid sagt;)

glg
Biss;)
Von:  Sashura
2008-03-01T14:09:26+00:00 01.03.2008 15:09
Ziemlich geil!!! die sprache ist einfach umwerfend!! *__*
besonders gefällt mir dieser eine satz:
>>Sparrows Grinsen wurde breiter, seine Goldzähne blitzten, ebenso blitze ein Hauch von verspielter Herausforderung in seinen dunklen Augen auf.<<
Hach einfach wunderschön!!

auch die stelle an der die beiden über vertrauen reden ist sehr schön formuliert und gut beschrieben!

macht weiter so *BIG smiele* lg Lelo


Von:  Yamica
2008-02-10T22:09:38+00:00 10.02.2008 23:09
Wow, ich bin mal wieder über eure Wortwahl fasziniert, einfach grandios. Liest sich einfach herrlich und man fällt fast vom Stuhl wenn das Kapitel dann leider wieder viel zu schnell fertig ist.

Süss wie Jack den armen James mit Schätzchen und Liebes tituliert, irgendwie so unpassend, dass es fast wieder passend wirkt. Man stelle sich die beiden später in weissen Bettlaken vor, wie Jack die niedlichsten Kosenamen für den ADMIRAL findet... (mal sehen wann er bei Schmusebär und Apfelbäckchen angelant*g*)

Auf ein weiteres Kapitel und danke fürs Bescheid sagen... ich Nüsschen verpass so was sonst ja leider immer *drop* *Kopf einzieh*
*knuffel*
Yami
Von:  LammL
2008-02-10T21:01:10+00:00 10.02.2008 22:01
Armer Jacky, aber Norry hilft ihm ja ^^

Bitte schreib ganz schnell weiter
Deine FF ist super
Von:  Nievaris
2008-02-10T19:20:02+00:00 10.02.2008 20:20
Wieder ein neues Kapitel *+* Ich liebe euch =)

Die Chemie zwischen den beiden ist jetzt schon mehr als spannend und es erinnert mich so ein wenig an die Szene, in der sich die beiden kennen gelernt hatten. Mit dem Unterschied, das der gute ADMIRAL nun offensichtlich nicht vorhatte, dem Piraten was zu tun (anders im Film, als er nach seiner Hand nur bittet, um ihn festzuhalten ;) )

Ganz besonders toll finde ich in diesem Kapitel die realistische Darstellung der Kleidung (in diesem Falle spezifisch von Sparrow) die eigentlich wirklich nicht die Sauberste ist, um damit Wunden heilen zu lassen (das ist ein Aspekt der so gesehen sehr oft außen vorgelassen wird, aus welchen Gründen auch immer)

Wünsche noch einen schönen Abend,
Kat
Von: abgemeldet
2008-02-10T17:56:14+00:00 10.02.2008 18:56
Wow, sehr mitreißend und ich fieber schon mit, wie es weitergeht. *schmacht*
Kras sist, dass ich mich noch nicht für einen der beiden entschieden konnte. o.O Ich bin noch unparteiisch, oh mein Gott! XDDDD


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