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How to heal a broken heart

Ruki x Reita
von

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Der Anfang vom Ende

~How to heal a broken heart~
 

Sooooooo! Habs nun endlich geschafft *ggg* ^^

Darf ich vorstellen: meine allererste the GazettE-FF! *freu* *rumhüpf* x333
 

Disclaimer:Jaaaaaaaaa….schon okay…..mir gehört nix…. <.<“ Leider T.T (mal von der Idee und meinen eigenen Charas abgesehen~ -.-)
 

Pairing:Ruki x Reita bzw. Reita x Ruki (mal schauen,kommt noch *g* ^^)
 

Weitere Pairings:Tjaaaaaaa, lasst euch überraschen x3 Also immer schön fleißig lesen! *fg* ^.~
 

So...lange Rede,kurzer Sinn xDD Viuel Spaß mit dem ersten Kapitel!^^
 

Kapitel 1: Der Anfang vom Ende
 

Gut gelaunt kam er von den Proben heim, kramte in seiner Hosentasche nach dem Hausschlüssel und schloss die Tür seiner 3-Zimmerwohnung auf, in der er nun seit gut 1 ½ Jahren zusammen mit seiner Freundin wohnte. Ja…so lange waren sie nun schon zusammen…Er und seine Tashiko. Mit ihr hatte er wahrhaftig seine große Liebe gefunden! Bei dem Gedanken an sie musste er lächeln.
 

Heute waren sie mit ihren Proben so gut vorangekommen, dass Kai sich erbarmt hatte, sie heute mal früher ins Wochenende zu entlassen, woraufhin Ruki nur ein „Yeah!“ rief und halb vom Flur aus noch ein „Schönes Wochenende! Bis nächste Woche dann!“ zu vernehmen war, ehe das gedämpfte Knallen der Tür folgte. Der Rest hatte sich nur fragend angeschaut, bevor Uruha es anschließend mit einem Schulterzucken abgetan hatte und auch allen noch ein schönes Wochenende wünschte, während Aoi sich noch seine Gitarre geschnappt hatte, sich ebenfalls mit einem „Schönes Wochenende! Und feiert nicht zu viel!“, sowie einem breiten Grinsen verabschiedete und ihm folgte. Kai blieb noch eine Weile im Proberaum, nachdem alle gegangen waren, um seine Drums noch einmal unter die Lupe zu nehmen, bevor auch er das Gebäude verließ.
 

Nun konnte er seine Freundin sogar noch überraschen, die sicher erfreut darüber sein würde, ihn nun wieder in ihre Arme schließen zu können. Und ein weiteres Geschenk wartete auf sie in Form einer kleinen Schachtel, die er sicher in seiner Jackentasche verstaut hatte. Leise schloss er die Wohnungstür hinter sich, stellte die Tasche mit seinem Bass vorsichtig ab und schlüpfte in seine Hauspantoffeln.

Plötzlich hielt er in seinen Bewegungen inne, als er das leise Kichern von Tashiko vernahm.

Das Kichern kam definitiv aus dem Wohnzimmer. Schaute sie etwa grad wieder ihre Serie?

Allerdings stellte er mit einem Blick auf seine Armbanduhr fest, dass es dafür noch zu früh war.
 

Gerade als er ins Wohnzimmer gehen wollte, ließ ihn eine männliche Stimme erstarren. Verwirrt blickte er durch den Spalt der leicht geöffneten Wohnzimmertür. Und was er dort erblickte, ließ seine Laune schlagartig sinken: SEINE Tashiko lag dort halbnackt auf dem schwarzen Ledersofa, während der Typ, dessen Stimme er vernommen hatte, sie leidenschaftlich küsste und seine Hände über ihren leicht bronzefarbenen, makellosen Körper gleiten ließ. Und ihr schien das auch noch zu gefallen!
 

Ohne noch lange zu zögern riss er die Wohnzimmertür weit auf. Die Beiden auf dem Sofa stoppten abrupt in ihren Bewegungen und warfen ertappt ihre Köpfe in seine Richtung. Sekundenschnell wich Tashikos Lächeln, dass sie bis eben noch dem Fremden geschenkt hatte, einem blanken Entsetzen, während sich zeitgleich ein Rotschimmer auf ihre Wangen legte und sie beschämt zu Boden sah.
 

„Reita….ich…es….es ist nicht so wie es scheint!“, stotterte sie und schaute ihn flüchtig an. Sie konnte ihm in dem Moment nicht in die Augen schauen, aus Angst, darin nur Enttäuschung, Wut, wahrscheinlich sogar Verachtung zu entdecken.

„Ach nein? Wie denn dann?!“, erwiderte Reita kühl.

„Spar dir am Besten deine Erklärungen…raus aus meiner Wohnung…und zwar alle beide…“

„Aber Reita! Lass mich doch bitte erklären-“, startete sie auch sogleich einen zweiten Versuch, doch Reita ließ sie gar nicht erst groß zu Wort kommen.

„Ich sagte RAUS! Und zwar SOFORT!“, rief er nun etwas lauter, mit einem leichten Zischen in der Stimme und warf den beiden einen Blick zu, der sie augenblicklich verstummen ließ, ebenso wie den Fremden, der sich auch zu Wort melden wollte, es dann aber doch für besser hielt, sich lieber nicht mit Reita anzulegen.
 

Mit Tränen in den Augen sammelte Tashiko ihre Klamotten ein, zog sich schnell an und schnappte die Hand des Fremden, zog ihn mit sich und verließ mit ihm wortlos die Wohnung. Erst als das Schloss der Wohnungstür leise einrastete und die Schritte im Treppenhaus verklungen waren, rührte sich Reita wieder. Angewidert starrte er das Ledersofa an, bevor er auf dem Absatz umdrehte, sich aus dem Schlafzimmer frische Klamotten und Handtücher holte und anschließend im Badezimmer verschwand.
 

Lange stand er dort unter der Dusche und ließ mal kaltes, mal heißes Wasser über seinen Körper prasseln. Gedankenverloren starrte er auf die hellen Fliesen, auf denen sich die kleinen Wassertropfen nach unten schlängelten. Viel zu unwirklich erschien ihm die eben erlebte Situation. Noch bis vor Kurzem hatte er gedacht, dass sein Leben nicht besser laufen könnte: Sie waren erfolgreich wie nie,die letzte Tour der Band war restlos ausverkauft, die Neue stand in weniger als 1 Woche bevor und er hatte die schönste, verständnisvollste Frau, die er sich wünschen konnte an seiner Seite, sogar verloben wollten sie sich….Dabei wurde ihm schmerzlich bewusst, dass das kleine Päckchen immer noch in seiner Tasche weilte, mit dem er sie hatte überraschen wollen… Und von einer Sekunde auf die andere war alles zerstört…seine Beziehung war zerbrochen… Und während er sich den halben Rücken am zu heißen Wasser verbrannte, das er unbewusst voll aufgedreht hatte und kaum wahrnahm, stellte er sich immer und immer wieder die selben Fragen: Warum?! Warum hatte sie ihn betrogen? Warum hatte er nichts bemerkt? War er ihr nicht mehr gut genug?

Wütend und verzweifelt zugleich schlug er die geballten Fäuste wiederholt gegen die kalten Fliesen, während sich die salzigen Tränen langsam über sein Gesicht bahnten und sich mit dem prasselnden Wasser der Dusche vermischten….
 

Und das erste Kapitel wäre geschafft *happy is* xDDD

Tja…. Der arme Reita muss ganz schön leiden, was?.....

*Mitleid mit ihm hat*

*sich schuldig fühlt*

Aber es musste nun mal sein~ ;_____;

*Reita knuddel*
 

Ich hoffe euch hat das Kapitel einigermaßen gefallen….auch wenn’s nicht sonderlich lang is…..^^“

Kommis, Lob, Kritik, Wünsche, Verbesserungen etc. sind ausdrücklich erwünscht!!!

Also bis (hoffentlich) zum nächsten Kapitel!

(PS: Geht erst weiter, wenn ein paar Rückmeldungen erfolgen, ansonsten muss ich davon ausgehen das es euch nicht gefällt….und das Weiterschreiben würde sich ja dann nicht lohnen, wenn’s keiner lesen mag…^^)

Ablenkung

Soooooooo xDDD Nach langer Zeit kommt nun endlich das 2. Kapitel!^^

Gomen das es so lang gedauert hat... .___.
 

Und ein gaaaaaaanz großes Dankeschön an alle Kommischreiber!!!

*nich mit so vielen Kommis + Favos in so kurzer Zeit gerechnet hätte*

Q________Q

*gerührt + sprachlos is*

Ihr seid klasse! *_*

*alle mal lieb knuddel*

*verbeug*

m(_ _)m
 

Disclaimer: Mir gehört, wie immer nix (außer die Idee zu dieser Story evtl. XDD)...und Geld verdien ich damit auch nich.... -.-
 

Nun aber genug davon! xDD Viel Spaß mit dem 2. Kapitel!^^
 

Kapitel 2 : Ablenkung
 

Die Proben am Anfang der Woche verliefen ohne Probleme. Kai war sehr zufrieden mit dem Ergebnis und hatte sich deshalb erbarmt, sich und den anderen die erste und verdiente längere Pause an diesem Tag zu gönnen. Die letzten fünf Stunden hatten sie fast am Stück weg geprobt. Nun saßen alle mehr oder weniger erschöpft und verschwitzt im Aufenthaltsraum der PS Company. Während Kai an der kleinen Theke stand und aus dem dahinter stehenden kleinen Kühlschrank Getränke entnahm, die er auch gleich den anderen reichte und dabei mit Aoi über die geplante Tour diskutierte, stimmte Uruha seine Gitarre nach. Ruki hatte es sich derweil auf der kleinen Ledercouch bequem gemacht, die in der rechten Ecke des Raumes stand, und holte den versäumten Schlaf der letzten Nacht nach, die er wie jedes Wochenende mal wieder mit zu viel Party verbracht hatte.
 

Reita saß auf einem großen Ledersessel genau gegenüber und war in seinen Gedanken versunken. Das Wochenende über hatte er viel nachgedacht und sich auch wieder etwas beruhigt, auch wenn der Schmerz immer noch sehr tief saß. Tashiko hatte sich auch seitdem nicht mehr gemeldet. Allerdings wusste er nicht wirklich ob er das als positiv oder negativ einstufen sollte… Nach der langen Zeit, die sie nun zusammen waren fiel es ihm schwer, sie einfach aus seinem Kopf zu streichen. Und schließlich konnten Gefühle auch nicht einfach so abgestellt werden, auch wenn er sich momentan nichts lieber wünschte…
 

Plötzlich meldete Kai sich wieder zu Wort.

„Also….so wie ich das sehe, sind die Proben heute mehr als gut verlaufen. Ich denke, wir können für heute Schluss machen.“

„Und was machen wir mit ihm?“, fragte Uruha auf Ruki deutend, der immer noch seelenruhig auf der Couch zusammengerollt schlief.

„Lasst ihn ruhig noch ein wenig schlafen… Ich wollte eh noch etwas länger bleiben heute…“, meldete sich Reita nun zu Wort.

Die anderen warfen ihm nur fragende Blicke zu, sagten aber nix weiter dazu.

Kai zuckte nur mit den Schultern.

„Okay…von mir aus…Aber vergiss ja nicht nachher abzuschließen! Wehe dir, wenn meine Drums morgen nicht wieder an Ort und Stelle stehen!“, grinste Kai und warf ihm den Schlüsselbund zu, den er als Bandleader von ihrem Manager bekommen hatte.

„Keine Sorge! Und unser Dornröschen nehme ich nachher auch mit.“, grinste Reita zurück.

„Als ob den einer entwenden würde….“, grinste Uruha.

„Spätestens nach einem Tag würden wir ihn wiederbekommen….dann hätte der Entführer schon genug….“, lachte Aoi.

„Dafür würde Ruki schon sorgen….der würde ihm so lang auf die Nerven gehen, bis er ihn freiwillig wieder gehen lässt.“, meinte Uruha noch scherzend.

Alle anderen stimmten in das Gelächter das darauf folgte mit ein.

„Nun macht unseren Vocal doch nicht so schlecht…..so schlimm ist er nun auch wieder nicht.“, grinste Kai nur und schnappte sich noch seine Tasche.

„Also dann bis morgen!“, meinten alle drei schließlich und verließen dann das Gebäude.
 

Reita begann schließlich noch an seinem Bass-Solo zu arbeiten. Doch nach einer guten Stunde hatte auch er genug vom Proben. Ruki schlief immer noch tief und fest.

//Wie froh wär ich, wenn ich mal wieder so nen festen Schlaf hätte….//, dachte Reita leicht lächelnd. Seufzend stellte er seinen Bass zur Seite und verließ den Raum, um noch schnell die Toilette aufzusuchen.

Langsam wurde nun auch Ruki wach und sah sich erstmal im Raum um. „Jungs?... Halloooooo?...“, rief er auch sogleich und stand auf.

Keine Antwort.

„Ist hier überhaupt noch wer?!“, rief er nun lauter.

Wieder keine Antwort.

„Wo sind die denn alle schon wieder??“, grummelte er vor sich hin und warf schließlich einen Blick auf die silber-schwarze Uhr direkt über der Tür des Aufenthaltsraumes.

„So spät?!!... Die werden doch nicht schon….!“

Nach einem weiteren Blick durch den Raum fiel ihm auf, dass auch die Sachen der anderen verschwunden waren.

„Das kann doch wohl nicht wahr sein! Und mich lassen die hier einfach liegen?!“, rief er sauer und wollte grad seine Lederjacke vom Garderobenständer nehmen, als ihm eine weitere, durchaus bekannte schwarz-weiße Lederjacke auffiel.

//Reita?... Hat er die etwa hier vergessen oder… //
 

Genau in diesem Moment trat Reita zur Tür rein. Überrascht schaute Ruki ihn an.

„Was machst du denn noch hier?“, fragte er ihn auch gleich.

„Na sieh mal an… Unser Dornröschen ist also erwacht.“, grinste dieser nur. „Das du bei der Lautstärke noch so tief und fest schlafen konntest ist echt erstaunlich…“, seufzte er und ließ sich auf dem Sofa nieder.

Ruki errötete leicht und sah zu Boden.

„Ist halt so…“, nuschelte er.

„Aber meine Frage hast du immer noch nicht beantwortet!“, meinte er und sah wieder zu Reita.

„Ich hab nur noch etwas länger geprobt heute. Und außerdem wollten wir dich nicht wecken.“, gab dieser gelassen zurück.

Doch entging Ruki keineswegs der leicht mitschwingende, traurige Unterton. Dafür kannten sie sich nun schon zu lange.

„Seit wann machst du denn zusätzliche Proben und das ganz allein?“, fragte er auch sofort nach und musterte seinen besten Freund dabei ganz genau.

//Irgendwas stimmt da doch nicht…//

Darf ich das denn nicht?“, grinste Reita ihn an. „Mir war halt mal danach…“

Misstrauisch schaute Ruki ihn weiter an und ließ sich dann seufzend neben ihm aufs Sofa fallen.

„Also gut… dann erzähl mal.“, meinte er dann.

Reita schaute daraufhin nur verwirrt.

„Was willst du denn hören?“, fragte er unschuldig. „Wenn du die Proben meinst: Die waren recht gut. Allerdings sollte ich an der einen Stelle vielleicht-…“

„Das meine ich nicht!“, unterbrach Ruki ihn. „Ich will wissen, was mit DIR los ist…“, sagte er und durchbohrte Reita regelrecht mit seinem Blick.

„Was soll denn mit mir los sein?... Da ist nix. Es ist alles in Ordnung!“, tat dieser es auch sogleich in ruhigem Ton ab, wich Rukis Blick dabei aber aus.

„Aha… und weil ja „alles in Ordnung ist“ wirkst du auch die ganzen Pausen hinweg abwesend, ziehst ein Gesicht wie sieben tage Regenwetter, sprichst kaum ein Wort und probst mal so aus `ner Laune heraus allein?! Wie lange kennen wir uns nun schon! Erzähl mir bitte nicht, dass alles in Ordnung wäre!“, sagte Ruki nun mit säuerlichem Unterton und sprang vom Sofa auf.

Diesmal war es Reita der vom Sofa aufsprang und Ruki wütend anfunkelte.

„Es ist verdammt noch mal alles In Ordnung! Und was geht’s dich denn an, was in meinem Privatleben ist?!“, rief er sauer. „So lange ich der Band nicht schade, kann es dir doch egal sein, ob und wenn ich Probleme hab!“, fügte er aufgebracht hinzu. All die Wut, die sich seit dem Freitagnachmittag in ihm gestaut hatte, entlud sich nun einzig und allein auf seinen besten Freund. Ruki zuckte fast unmerklich zusammen.

//Was ist denn nur mit ihm los?? So außer sich hab ich ihn in all den Jahren noch nie erlebt… Obwohl er ja einerseits im Recht ist: was geht mich denn schon sein Privatleben an?...//, dachte er niedergeschlagen. //Doch was sind das bloß für Probleme, die ihn so dermaßen aus der Fassung bringen?//

Schon kurz nach seinem Ausbruch tat es Reita aber auch schon leid, dass er ihn so angefahren hatte, doch er sagte nix.

„Also…hast du Probleme?“, meinte Ruki nun in ruhigem Ton. Es klang eher wie eine Feststellung. „Ja, du hast recht… dein Privatleben geht mich nix an. Aber ist es nicht verständlich, dass man sich um seine Freunde sorgt, wenn sie etwas belastet?“, fügte er leise hinzu und schaute weiterhin zu Boden.

Reita schweig immer noch.

//Ja… das stimmt… wir sind Freunde. Warum reg ich mich über diese normale Frage dann nur so auf? Was ist an Rukis Frage denn so falsch?//

Nichts. Doch hatte er nun all seine Wut, die eigentlich Tashiko, diesem Typen und auch ihm selbst galt nun an seinem Freund ausgelassen, der keine Schuld an seiner derzeitigen Situation trug. Der tief in ihm sitzende Schmerz, den er die letzten Tage so erfolgreich zu verdrängen versucht hatte, brach nun weitaus heftiger wieder hervor.

„Tashiko…“, begann er nun leise, machte anschließend eine kurze Pause, atmete noch mal tief durch und fuhr dann fort.

„Ich…habe sie am Freitag, nach den Proben… mit einem Anderen erwischt…in meiner Wohnung.“, erzählte er mühsam und merkte, wie seine Stimme mehr und mehr brach und ihm die bisher zurückgehaltenen Tränen in die Augen schossen, die kurz darauf auch schon über seine Wangen liefen.

„Ich habe sie…beide sofort aus meiner Wohnung geschmissen…“, schloss er unter leisem Schluchzen und vergrub sein Gesicht in den Händen, bevor er zitternd zusammensackte.

Ruki hatte schweigend zugehört und konnte es gar nicht fassen. Im letzten Moment fing er Reita auf und schloss ihn in die Arme. So saßen sie eine ganze Weile schweigend da. Nur Reitas Schluchzen erfüllte den Raum.

„Das... das tut mir so leid…“, meinte Ruki schließlich leise. „Wieso hast du denn nicht schon früher was gesagt?... Du musst mit deinem Kummer doch nicht allein fertig werden… Schließlich hast du doch uns…“

„Ich konnte es…einfach nicht…“, schluchzte Reita.

„Kein Wunder das du so drauf warst… du brauchtest Ablenkung von allem, stimmt’s?“

Ein Nicken war alles was er als Antwort bekam.

//Ich versteh diese Frau einfach nicht! Wie kann sie fremdgehen, wenn sie doch Reita hat! Wie kann sie ihn nur so verletzen?//

Ruki war schlicht und einfach stinksauer auf diese Tashiko, was durchaus verständlich war.

Wie konnte sie ausgerechnet IHN so verletzen? Einen der wichtigsten Menschen in seinem Leben, seinem besten Freund… auch wenn er sich schon seit längerer Zeit eingestehen musste, dass seine Gefühle nicht nur mehr rein freundschaftlich waren… sie gingen bereits weit darüber hinaus… doch damit hätte er ihn zu diesem Zeitpunkt nur noch mehr belastet.
 

Dennoch konnte er nicht leugnen, dass er die Nähe zu ihm durchaus genoss.

//Verdammt…meinem besten Freund geht’s miserabel und ich hab nix Besseres zu tun als mir über meine Gefühle Gedanken zu machen! Was bin ich doch für ein Egoist!//, wies er sich nun selbst gedanklich zurecht. Nach einer halben Ewigkeit, wie es schien löste sich Ruki von Reita, der sich wieder soweit beruhigt hatte und half im danach auf.

„Wir sollten uns langsam auf den Heimweg machen. Es ist schon recht spät…“, sagte er und reichte Reita seine Jacke, bevor er auch nach seiner Jacke griff. Anschließend schnappte Reita sich noch seine Tasche mit dem Bass und schloss alles ab, wie er es Kai versprochen hatte, ehe sie das Gebäude der PS Company verließen.
 

Die Nachtluft war kühl und der Himmel sternenklar. Nur die wenigen Laternen am Straßenrand erhellten noch die Gehwege und ab und an fuhr auch noch das ein oder andere Auto an ihnen vorbei. Den ganzen Weg über sprachen sie kein Wort, bis sie nach einer guten halben Stunde vor dem Hochhaus standen, in dessen 3. Stock sich Reitas Wohnung befand.

„So… da wären wir. „, sagte Ruki und lächelte leicht. „Meinst du, du kommst zurecht?“, hakte er vorsichtig nach und sah Reita an.

„Ja… muss ja.“, antwortete ihm dieser und begab sich zur Haustür, die er leise aufschloss.

Gerade wollte sich Ruki zum Gehen wenden, als Reita sich noch mal umdrehte.

„Ruki?“

Angesprochener drehte sich noch mal um.

„Ja?“

Kurzes Schweigen.

„Danke… Du bist echt ein guter Freund…“, sagte Reita leise und lächelte etwas.

„Keine Ursache…Also dann bis morgen. Und sieh zu das du noch etwas Schlaf bekommst… du kennst ja Kai.“, lächelte Ruki zurück.

Nachdem Reita im Hausflur verschwunden war, sah Ruki ihm noch nachdenklich hinterher, bevor auch er sich auf den Weg zu seiner Wohnung machte. Dort angekommen, zog er nur seine Jacke und seine Schuhe aus und ließ sich auf sein Bett fallen. Auch Reita erging es nicht anders. Das er mit Ruki darüber gesprochen hatte, tat ihm sehr gut. Nun ließ er sich ebenfalls nur noch erschöpft auf sein Bett fallen und es dauerte auch nicht lange, bis ihn der Schlaf übermannte.
 

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So....das war dann Kapitel 2... Hoffe es hat euch gefallen!^^

Würd mich sehr über weitere Kommis freuen! <3
 

Mata ne!
 

Eure ~Mana~

Veränderung

Soooooooooooooooooo ihr Lieben!^^
 

Ich melde mich nach ner halben E~wigkeit nun mit dem 3. Kapitel zurück! x3

Es tut mir wahnsinnig leid,dass es diesmal so lang gedauert hat...nur war es privat die letzten Monate ziemlich stressig und mir war einfach nicht nach Schreiben...dazu kam eine leichte Schreibblockade, da ich absolut nichts mit dem 3. Kapitel anzufangen wusste ._.

Aber nun hab ich wieder ein paar Ideen sammeln können und hoffe,dass sich das nich wieder so schnell ändern wird ^^
 

Auch hier wieder vielen Dank an alle für die lieben Kommis & Favos (und auch an alle Schwarzleser xDDD) *-*

Auch wenn ich nich auf jeden Kommi antworte, so bedeutet mir doch jeder Einzelne sehr viel~ <3

*alle mal lieb knuddel*

<3
 

Ich hoffe,dass ihr der Story auch weiterhin folgen werdet (auch wenns mit den Kapiteln manchmal extrem schleppend vorangeht >_<) und wünsche euch nun viel Spaß mit dem neuen Kapitel! :3
 

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Kapitel 3: Veränderung
 

Hell und warm schienen die Sonnenstrahlen in das Schlafzimmer und mitten in sein Gesicht. Blinzelnd setzte er sich im Bett auf. //Hab doch glatt die Jalousien vergessen…//

Mürrisch schaute er Richtung Fenster, wo die Sonne schon ziemlich hoch am Himmel stand.

//Wie spät ist es denn? Hab ich so lang geschlafen?//

Verwundert schaute er zu seinem Wecker auf dem Nachttisch, die rot leuchtend die Ziffern anzeigten: 11:45.

Die Schultern zuckend stand er schließlich langsam auf und streckte sich erstmal ausgiebig. Alles tat ihm weh, was darauf deuten ließ, dass er ziemlich unruhig geschlafen hatte…

Die letzten Wochen schienen ihm so lange her… Das er seine langjährige Freundin verloren hatte, ließ immer noch ein gewisse Leere in seinem Herzen zurück. Doch mittlerweile hatte er sich damit abgefunden und versuchte nun, sein Leben erstmal wieder in den Griff zu bekommen.

Dabei war Ruki ihm bereits eine große Hilfe gewesen… Die letzten Abende hatten sie stets gemeinsam in einer Bar verbracht, um ihn abzulenken. Das tat ihm sogar mehr als gut. Die anderen hatten es nach seinem Ausbruch im Bandraum am nächsten Tag von Ruki erfahren und ihm gesagt, wie leid es ihnen tut und anschließend zur Ablenkung beigetragen. Selbst Kai war mehrmals mit in die Bar gekommen, obwohl er strikt dagegen war, innerhalb der Woche wenn Proben waren auszugehen.

Lächelnd dachte er an diese Tage zurück und ging zu seinem Schrank, um sich frische Klamotten rauszusuchen und gönnte sich anschließend eine heiße Dusche.
 

Ausgeschlafen und frisch geduscht begann er dann den Tag mit einem ausgedehnten Frühstück. Während er anschließend das Geschirr in den Geschirrspüler räumte, kam ihm ein interessanter Gedanke. Nachdenklich schritt er von einem Raum zum Anderen. In seiner jetzigen Wohnung war er damals mit Tashiko gemeinsam eingezogen. Viele der Möbel hatte sie ausgesucht. Um sie nicht zu verletzen, hatte er sich mit seiner Meinung zurück gehalten. Doch wenn er ehrlich war, mochte er ihren Geschmack nicht mal ansatzweise…Und je mehr er darüber nachdachte, desto bewusster wurde ihm, wie wenig sie eigentlich wirklich gemeinsam hatten. Er begann sich sogar zu fragen, wie ihre Beziehung so lang gehalten hatte und schüttelte den Kopf. Vielleicht war es ja besser so… Es war das erste Mal, dass er nun so darüber dachte und fühlte sich gleich wieder um einiges besser.

Ein Tapetenwechsel käme da doch recht gelegen?

Entschlossen zog er sich nun die Schuhe und seine Jacke an und schnappte seine Schlüssel, bevor er die Wohnung verließ.
 

Wenige Minuten später hielt er vor dem kleinen Haus, in welchem Ruki wohnte.

Nach etlichen Klingelversuchen hörte er schließlich den Summer und trat in den Hausflur.

Verschlafen öffnete Ruki ihm und schaute erstmal ungläubig, als er die Person wahrnahm, die da grad vor seiner Tür stand und ihn angrinste. Sogleich war er hellwach.

„Reita! Was machst du denn so früh schon hier??“, rief er dann.

„Kann ich erstmal reinkommen?“, lachte dieser nur. Ruki sah aber auch göttlich aus mit diesem Teddy-Schlafanzug und den verwuschelten Haaren, die zu allen Seiten abstanden.

„Oh…sorry. Klar kannst du~“, grinste er zurück und trat zur Seite, damit Reita eintreten konnte.

„Wirklich süß~“, lächelte Reita ihn an und setzte sich auf das dunkle Sofa im Wohnzimmer.

„W-was?!“, fragte dieser völlig perplex uns starrte ihn an. //Hat er das eben wirklich gesagt?//

Reita lachte nur noch mehr.

„Na…der Schlafanzug!“, grinste er und zeigte auf Ruki.

„Oh…der is aber schon alt!“, meinte dieser und versuchte seine Verlegenheit mit einem Grinsen zu überspielen.

//Mein Wunschdenken mal wieder…//

Wortlos folgte er Reita schließlich ins Wohnzimmer.

„Warum bist du denn nun hier?“, fragte er, als ihm wieder einfiel, dass er immer noch nicht wusste, was seinen Freund zu ihm führte.

„Ich kann deine Hilfe gebrauchen~“, begann Reita langsam. „Ich hab mich entschlossen, mir eine neue Wohnung zu suchen!“, fuhr er dann fort.

Ruki schaute nun verwirrt.

„Warum denn das?“

„Naja…schau dir doch meine jetzige Wohnung an…Ich kann diese Möbel langsam nicht mehr sehen~“, lächelte Reita.

Gerade wollte Ruki zu einer weiteren Frage ansetzen, als ihm bewusst wurde, worauf sein Freund hinaus wollte.

„Achso! Und da soll ich dir bei der Auswahl helfen oder wie?“, lächelte er.

„Ganz genau! Brauche doch eine zweite Meinung! Nicht das die mir noch so ne Bruchbude andrehen~“, meinte Reita ernst.

Und im nächsten Moment brachen beide in Gelächter aus.

„Klar, kein Problem! Ich verzieh mich dann mal fix ins Bad~“

Als er Reitas skeptischen Blick auf sich ruhen sah fügte er grinsend noch ein `Ich beeil mich auch!` hinzu und war auch sogleich aufgestanden.
 

Keine Stunde später waren sie auch schon unterwegs. Die erste Wohnung, die sie rausgesucht hatten, befand sich recht weit außerhalb der Stadt. Als die beiden aus dem Auto stiegen, war der erste Eindruck gar nicht mal schlecht.

„Sieht ja schon mal viel versprechend aus…“, meinte Ruki und besah sich das Gebäude von oben bis unten.

„Hoffen wirs mal… Dann schauen wir uns das Ganze doch mal von innen an~“, lächelte Reita und gemeinsam gingen sie zur Haustür und klingelten bei dem vom Vermieter genannten Namen. Nach wenigen Sekunden öffnete ihnen auch schon eine etwas ältere Frau mit einem Lächeln und bat die beiden nach einer kurzen Begrüßung hinein.

Sie erklärte einiges zur Geschichte der Wohnung, der Wohnlage und den Nachbarn. Allerdings dauerte die Wohnungsbesichtigung nicht lange, denn beide waren sich nach einem eindeutigen Blick einig, dass es nicht das Richtige war. Allein schon die Fenster waren nicht gut genug isoliert, von der Decke fielen die Platten schon halb herunter und auch sonst gab es einige Mängel. Sich bei der Frau für ihre Mühe bedankend verabschiedeten sich die beiden und fuhren weiter. Insgesamt hatten sie ganze 5 Wohnungen und 2 Häuser herausgesucht und waren am Ende des Tages alles andere als begeistert. Eine schlimmer als die andere…

„Das war ja wohl nix… Hätte nicht gedacht, dass es so schwierig sein würde, was Anständiges zu finden.“, seufzte Reita.

„Ich hab mir auch mehr erwartet. Aber es gibt ja noch genug andere~“, grinste Ruki.

„Du hast da echt nen absoluten Glücksgriff gemacht mit dem Haus! Sowas gibst sicher nicht noch mal…“, meinte Reita nur.

Plötzlich kam Ruki mal wieder eine Idee.

„Das Haus ist aber auch ziemlich groß, wenn man allein dort wohnt. Und auch ziemlich langweilig…“, grinste er dann.

Reita schaute ihn nur etwas verwirrt an.

„Aber dafür hast du deine Ruhe oder etwa nicht?“, fragte er nach.

Ruki seufzte.

„Ja das schon…aber es ist eben zu ruhig…und es sind noch 3 weitere Zimmer frei und sogar nen zweites Badezimmer…“

Also wenn er es jetzt nicht verstand, wusste er auch nicht mehr weiter.

Reita schaute ihn noch verwirrter an. Doch plötzlich veränderte sich sein Ausdruck.

„Du meinst…ich soll bei dir-“, begann Reita überrascht und schaute nur ungläubig.

„…mit einziehen. Genau!“, beendete Ruki den Satz. „Wie wärs? Oder stört dich mein Einrichtungsstil?“, grinste er.

Nun musste Reita ebenfalls grinsen.

„Nicht halb so viel wie mein jetziger…Also gut… Wann soll’s losgehen?“

„Von mir aus sofort. Wir haben doch eh noch 2 Tage frei und das Wochenende dazu.“
 

Gesagt, getan.

Ehe Reita sich versah, wurde der ganze Umzug auf die Beine gestellt. Der Mietvertrag wurde gekündigt und zu seiner Überraschung brauchte er nicht einmal die Kündigungsfrist von 3 Monaten einhalten. Alles, was von der alten Einrichtung noch gebraucht wurde, luden die Leute vom Umzugsservice in den Transporter, der Rest wurde in einem extra kurzfristig bestellten Container geschmissen. Innerhalb ihrer 2 freien Tage war der Umzug komplett geregelt und alles stand an seinem Platz.

An dem Wochenende fuhren sie in die nächstgelegenen Möbelhäuser, damit Reita sich noch den Rest für den Feinschliff seines Teils des Hauses ausstatten konnte und bewies dort einen ausgezeichneten Geschmack bei seiner Auswahl, mit der selbst Ruki vollends zufrieden war.

Erst am Sonntag kamen die beiden zu ihrem wirklichen freien Tag, nachdem sie am Abend zuvor todmüde aber zufrieden ins Bett fielen.
 

Durch den Duft frisch gebackener Brötchen und frisch aufgebrühtem Kaffee wachte Reita auf uns streckte sich erstmal wieder ausgiebig, bevor er sich im Bad frisch machte und in die Küche kam, wo ihn bereits ein reichlich gedeckter Tisch und ein gut gelaunt vor sich hinsummender Sänger ihn erwartete.

„Na gut geschlafen?“, fragte Ruki ihn und stellte im die Tasse Kaffee vor die Nase.

„So gut wie schon lange nicht mehr! Das sieht ja lecker aus~“, grinste er und schaute über den Tisch.

„Nach dem was wir die letzten Tage alles getan haben, haben wir uns das echt mal verdient!“, lachte Ruki und setzte sich anschließend mit seiner Tasse Kaffee ebenfalls an den Tisch, wo die beiden dann auch lange saßen und in Ruhe ihr Frühstück genossen.
 

„Und was machen wir nun mit dem angebrochenen freien Tag?“, fragte Ruki, während er das Geschirr abräumte und später den Geschirrspüler anstellte.

Beide schwiegen eine ganze Weile und überlegten. Reita blätterte gelangweilt durch die Tageszeitung, bis er auf eine Anzeige stieß.

„Was hältst du davon?“, fragte er an Ruki gewandt und hielt ihm die Zeitung unter die Nase.

„Stimmt ja! Heute findet ja das Stadtfest statt~ Also ich bin dabei!“, grinste er.

„Dann fragen wir doch mal die anderen, ob sie mitkommen.“, nickte Reita und schnappte sich auch sogleich das Telefon auf dem Flur. Kurz darauf kam er fröhlich wieder.

„Alles geregelt~ Um 18 Uhr geht’s los und um 21 Uhr ist Feuerwerk~“

„Wo wir nun noch so lange Zeit haben…wie wärs mit ner Runde `Tekken`? Diesmal schlage ich dich! Ich hatte schließlich genug Zeit zum Üben!“, meinte Ruki grinsend, welches Reita erwiderte.

„Freu dich nicht zu früh! Bisher hab ich immer gewonnen!“, meinte dieser siegessicher.

Und so verbrachten sie fast den ganzen Tag vor der Konsole, da Ruki jedes Mal auf eine Revanche bestand und laut fluchte, sobald Reita ihn mal wieder gnadenlos geschlagen hatte.
 

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Ich werd versuchen,Kapitel 4 ganz fix zu schreiben und auch es etwas länger zu bekommen @.@ Die letzten Kappis sind ja relativ kurz geraten uu"

Nya xDDD
 

Freue mich über weitere Kommis etc! ^o^

Bis zum nächsten Kappi~ x3
 

Eure Mana

Stadtfest

Gomen~ QQ Das neuste Kapitel hat wirklich verdammt lange auf sich warten lassen...

._.
 

Ich hoffe doch, dass es euch wenigstens gefallen wird~

Ich werde von nun an wirklich versuchen, die weiteren Kapitel schneller zu schreiben~ >.<
 

Ein großes Dankeschön auch wieder an alle Kommischreiber, Schwarzleser und Favonehmer~ <3333

*ggg*
 

Disclaimer: Jaaaaa~ Mir gehört bis auf meine eigenen Charas und der Idee natürlich (noch immer uu") nix und genauso wenig verdiene ich Geld damit (schön wärs |D)~ XD
 

Und nun viel Spaß mit dem Kapitel~ ^o^
 

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Kapitel 4: Stadtfest
 

Es war bereits 17:30 Uhr durch, als die beiden endlich mit ihrem Styling und der Auswahl der Garderobe für den heutigen Abend zufrieden waren.

„Nun komm schon, Ruki~ Wenn wir uns nicht beeilen, werden wir zu spät ankommen!“, rief Reita vom Flur aus, wo er sich bereits die seine Geta anzog. Sie hatten sich für heute extra ihre Kimonos herausgesucht, wobei Reita einen dunkelblau gemusterten trug, der mit goldener Drachenstickerei besetzt war. Ruki trug fast denselben, nur das seiner bordeauxfarben war.

„Ja bin doch schon fertig!“, kam dieser daraufhin endlich lachend aus dem Bad, zog sich seinerseits die Geta an. Da sie es nicht allzu weit hatten, gingen sie den Weg bis zum Stadtfest zu Fuß, was auch etwas Zeit in Anspruch nahm, da beide nicht gerade schnell laufen konnten. „Ich weiß schon, warum ich lieber normale Schuhe trage…“, seufzte Ruki und sein Begleiter stimmte kopfnickend zu. Aber sie hatten sich nun mal dafür entschieden, passend zum Fest gekleidet zu erscheinen.
 

Als sie schließlich ankamen, wartete der Rest der Truppe bereits dort und es wurden erstmal alle begrüßt. Auch Kai, Uruha und Aoi waren in ihren Kimonos erschienen: Kai in einem Dunkelroten, etwas heller als Rukis, Aoi in einem Königsblauen und Uruha in einem Dunkelvioletten. Gemeinsam gingen sie dann durch die wunderschön geschmückten Straßen und schauten hier und da mal bei den unterschiedlichen Ständen vorbei. Nachdem so gute 2 Stunden vergangen waren, fanden sich schließlich alle beim nächsten Sushi-Stand ein. Ruki und Uruha standen jeweils mit einem Goldfisch da, den sie sich an den Ständen geangelt hatten. „Dann bekommen meine Goldfische zuhause wieder Gesellschaft~“, hatte Uruha gemeint, der sich vor nicht allzu langer Zeit ein Aquarium angeschafft hatte, nachdem er in einem der Restaurants, in denen sie des Öfteren verkehrten, ständig die Fische im großen Aquarium gegenüber ihres Stammtisches begutachtet und dabei das Essen beinahe vergessen hatte. Es machte ihm Spaß, die Fische dort stundenlang zu beobachten.

„Das Feuerwerk beginnt auch bald…“, meinte Kai grinsend.

Das Feuerwerk war bisher immer das absolute Highlight und ein toller Abschluss des Festes gewesen. Reita entschuldigte sich dann noch mal kurz, da er die Toilette aufsuchen wollte. Diese war auch schnell gefunden. Als er anschließend wieder hinaustrat, blickte er direkt in die Augen des Mannes, den er erst vor nicht allzu langer Zeit samt seiner Exfreundin aus der gemeinsamen Wohnung geschmissen hatte.

„Na sieh mal einer… Du bist doch dieser Kerl, der mich letztens rausgeschmissen hat, weil ich ihm die Freundin ausgespannt habe…“, grinste dieser ihn an.

Reita ballte die Hände zu Fäusten. Was erlaubte dieser verdammte Arsch sich eigentlich?!

„Ja und?! Werd doch glücklich mit ihr!“, giftete er dann zurück und wollte gehen. Wenn dieser Typ hier war, musste Tashiko auch in der Nähe sein… und das konnte er nun beim besten Willen nicht auch noch ertragen heute… Doch er wurde plötzlich grob zurückgeschleudert, als dieser Kerl ihn am Kragen gepackt hatte. „So schnell kommst du mir nicht davon! Ich werde mich vorher doch noch für die Rausschmiss-Aktion an diesem Tag bei dir bedanken dürfen~…“, zischte er ihm ins Ohr und schlug im nächsten Moment kräftig zu, so dass sich Reita vor Schmerzen krümmte.

„Verdammter Mistkerl!“, rief er ihm entgegen. Der Schlag in den Magen hatte gesessen…

„Auch noch frech werden?!“, kam es wiederum von dem Kerl über ihm, der gerade zu einem weiteren Schlag ansetzen wollte, als er selbst von hinten eines rübergezogen bekam und sich dann selbst auf dem Boden wiederfand. Reita schaute auf und erblickte Ruki, der extrem sauer aussah.

„Was wollte der Kerl den von dir?“, meinte er zischend und half seinem besten Freund auf. „Alles ok mit dir?“ Besorgt wurde er gemustert.

„Ja, geht schon wieder… Das ist der Typ…“, meinte er leise und Rukis Blick nach zu urteilen, brauchte er auch nicht weiter erklären, denn dieser hatte schon verstanden, wen er meinen musste. Der Typ stand fluchend auf und schaute kurz zu ihnen, ehe er sich einfach nur sauer umdrehte, irgendwas von

„Das wird euch noch leid tun“ redete und mit schnellen Schritten in der Menge verschwand. Die Leute um sie herum schauten nur kopfschüttelnd oder ignorierten die ganze Szene, weil es sie nichts anging.

„Ein Glück, dass ich auch mal dringend hierher musste… um sich mit uns beiden anzulegen war der wohl dann doch zu feige~“, grinste er und verschwand anschließend selbst noch in dem kleinen Toilettenhäuschen. Als er wiederkam, wartete Reita, die Menschenmenge beobachtend.

„Glaubst du sie ist auch hier?“, fragte er dann und schaute zu ihm. Reita nickte leicht.

„Gut möglich, wenn sie mit ihm hergekommen sein sollte…“

Ruki seufzte. Auch wenn er es immer wieder abstritt, über Tashiko war er keineswegs hinweg und es interessierte ihn doch irgendwo, wie es ihr gerade ging. „Mach dir nicht zu viele Gedanken über sie…“, lächelte er und klopfte ihm sanft auf die Schulter.

„Lass uns langsam zurück… die anderen warten sicher.“
 

Schweigend gingen sie zurück und machten sich dann schließlich auf den Weg zum Feuerwerk, um noch einen guten Platz dort zu bekommen, während sie den anderen von dem Vorfall berichteten.

„Sollte der noch mal auftauchen, gebt uns Bescheid!“, meinte Aoi. „Das werden wir ja sehen, wer sich an wem vergreift…“ Es verging eine weitere halbe Stunde des Wartens, bis es endlich anfing und die ersten Feuerwerkskörper entzündet wurden und den nächtlichen Himmel in ein wahres Farbenmeer verwandelten. Fasziniert schauten die Leute auf, machten Fotos und genossen es, mit ihren Liebsten hier zu sein.
 

Selbst Reita vergaß für diesen Moment das Geschehene und freute sich und feierte mit seinen Freunden. Doch es kam, wie es kommen musste: Er schaute durch Zufall oder auch durch den Wink des Schicksals gerade in dem Moment zur Seite, als SIE dort in Begleitung, nur wenige Meter von ihnen entfernt, auftauchte und sich auch noch zu ihm umdrehte, da ihr Begleiter ihn und seine Freunde natürlich sofort wieder entdeckt hatte. Für eine halbe Ewigkeit wie es schien begegneten sich ihre Blicke. Die Kälte und Gleichgültigkeit, die dabei in ihrem Blick lag, verletzte ihn zutiefst. Als ob sie ihn aus tiefstem Herzen hassen würde, nicht wie eine Frau, die bis vor Kurzem noch alles für ihn getan hätte und die er heiraten wollte. Und ihm wurde klar, dass er sich die ganze Zeit etwas vorgemacht hatte. Sie zu vergessen, schien ihm nun wieder so gut wie unmöglich und er fühlte eine absolute Leere in sich. Das seine Freunde sie ebenso entdeckt hatten, fiel ihm erst gar nicht auf, erst als Ruki sich neben ihm wie ein Rohrspatz über ihren Begleiter ausließ, schaute er wieder zu ihnen. Kai merkte daher auch als Erster, wie Reita immer wieder dort hinschaute und legte tröstend eine Hand auf dessen Schulter.

„Auch wenn es schwer ist… es wäre besser, du würdest sie vergessen, Rei… Es macht dich nur fertig.“, meinte er mitfühlend.

„Ich weiß… es ist nur schwer, weil ich die ganze Zeit geglaubt hab, ich wäre über sie hinweg… aber das war nicht so…“, seufzte er. „Aber es wird Zeit… „, meinte er dann entschlossen. Er musste einfach über sie hinwegkommen! Sich irgendwie ablenken… Vielleicht sollte er mal wieder öfter die Diskotheken und Bars besuchen und neue Bekanntschaften knüpfen… Kai nickte nur lächelnd.

„Und wir werden dir dabei helfen! Du kannst voll und ganz auf uns zählen.“, versicherte er ihm. Zu ihrem Glück, hielten sich Tashiko und ihr Begleiter nur sehr kurz dort auf und verschwanden dann Arm in Arm wieder vom Feuerwerk.

Die fünf Freunde blieben noch bis zum Schluss und verabschiedeten sich schließlich voneinander.

„Das sollten wir bei Gelegenheit mal wiederholen!“, meinte Uruha lachend. Spaß hatten sie allemal an diesem Abend gehabt. Zustimmendes Nicken und Lachen bekam er daraufhin als Antwort.
 

Auf dem Nachhauseweg dachte Reita eine ganze Weile nach, während Ruki ihn nur schweigend beobachtete.

„Bist du schon sehr müde?“, fragte Reita ihn plötzlich aus dem Nichts heraus. „Eigentlich nicht einmal ansatzweise…wieso?“, fragte er und schaute ihn irritiert an. Wieso stellte er ihm diese Frage? Hatte er noch was vor?

„Lust ein wenig was Trinken und Tanzen zu gehen? Ich brauche Ablenkung!“, meinte Reita dann lachend, als er den verwirrten und skeptischen Blick seines Freundes bemerkte.

„Ach…so ist das!“, lachte nun auch Ruki, der sofort verstand.

„Aber vorher ziehen wir uns noch um ja? So gehe ich in keine Bar!“, grinste er dann und sie machten sich erstmal auf den Weg zum Haus, um sich umzuziehen. Da das Wetter sich gerade gut passte, entschied sich Ruki für eines seiner neusten Errungenschaften, die er auf einer Shoppingtour mit Uruha entdeckt hatte: Ein schwarzes Ledershirt, dass quer von der Schulter bis zur Hüfte verlaufend mit Nieten besetzt und in der Mitte mit 3 Schnallen zu schließen war, sowie eine knallrote eng anliegende Jeans. Reita staunte nicht schlecht.

„Sexy Ruki~“, grinste er und zwinkerte ihm zu, was diesen im ersten Moment etwas erröten ließ, durch dessen Grinsen aber kaum weiter auffiel.

„Aber nicht, dass ich dir nachher die ganzen Kletten absammeln muss…“, lachte Reita und zog sich ebenfalls um. Er entschied sich für ein schwarz-weißes luftiges, ärmelloses Shirt und eine normale schwarze Jeans. Ruki musste daraufhin auch loslachen.

„Dafür musst du dich dann erstmal von deinen eigenen befreien~“, grinste er zurück. Und im nächsten Moment mussten bei der bildlichen Vorstellung daran beide losprusten. Schließlich kam noch das Styling dran, wobei sich beide nur die Haare etwas auftoupierten und ihre Augen passend mit einem schwarzen Kajal umrandeten. Zum Spaß kramten sie noch welche von Rukis Strasssteinen hervor, Ruki einen Blauen, Reita einen Roten, und klebten sie sich jeweils unter das Auge.

„Ich glaub, so können wir uns sehen lassen~“, nickte Ruki seinem und Reitas Spiegelbild zufrieden entgegen, bevor sie sich gut gelaunt ins Nachtleben stürzten. Nachdem sie sich in der ersten Bar ein paar Cocktails gegönnt hatten ging es, beide bereits leicht angetrunken, weiter in eine der vielen Discotheken, in denen sie sich auf die Tanzfläche begaben und sich ordentlich auspowerten. Reitas Laune war so gut wie lange nicht mehr. Zwar gab es viele Mädels und selbst ein paar Jungs, die die beiden gnadenlos anbaggerten, doch es hielt sich letztendlich in Grenzen und nach einer Weile gaben es auch die letzten auf.
 

Zwischendurch machten die beiden immer wieder kurze Pausen an der Theke und tranken etwas, was sich im Laufe der ersten Stunde dann doch auf unalkoholische Getränke beschränkte, da der Alkohol bereits seine Wirkung tat. „Lass uns noch einmal kurz auf die Tanzfläche und dann nach Hause~“, meinte Reita und Ruki nickte zustimmend. Sein Kopf würde es ihm sicherlich später sehr danken… Auf der Tanzfläche klang gerade ein weiterer rockiger Song ab, bevor nun ein ruhigerer gespielt wurde und fast nur noch Paare sich dort tummelten. Doch das nahm keiner der beiden mehr so wahr. Sie tanzten einfach weiter langsam zu der Musik, wobei sie sich immer näher aneinandergeschmiegt bewegten und sich schließlich aneinander festhielten, um nicht umzufallen. Ruki hatte seinen Kopf bereits an Reitas Schulter gelehnt.

„Das war echt toll mit dir heute…“, lallte Reita.

„Ja…mit dir auch~“, kam es von Ruki und dieser blickte auf, direkt in Reitas Augen schauend. Er versank regelrecht in ihnen und wandte den Blick nicht ab. Auch Reita schaute ihn nun direkt an, lächelnd. „Danke…für deine Hilfe…“, meinte er dann und ehe Ruki sich’s versah, hatten sich plötzlich die Lippen des Größeren auf seine gelegt. Wie erstarrt stand er da. In dem Moment war sein Kopf klar, als ob der Alkohol von einer Sekunde auf die nächste verschwunden wäre.

Geschah das gerad wirklich? Und wieso? Tausend Fragen gingen in seinem Kopf rum. Das alles geschah im Bruchteil einer Sekunde und Reita löste sich auch sogleich wieder unschuldig grinsend von ihm, als ob nix gewesen wäre. Und Ruki war sich mehr als sicher, dass dieser nur durch den Alkohol so gehandelt haben musste und sich am nächsten Tag wohl nicht mehr daran erinnern würde. Auf einen Schlag war ihm das Feiern vergangen.

„Lass uns nach Hause…“, murmelte er und schnappte sich Reita, der kaum mehr gerade gehen, geschweige den Stehen konnte und gemeinsam schleppten sie sich nach Hause, wo Ruki sich noch darum kümmerte, dass sein Freund aus den verschwitzten Klamotten kam, ehe er ihn in dessen Zimmer ins Bett verfrachtete. Ohne Probleme war dieser dann auch sofort eingeschlafen, woran der Alkohol nicht ganz unschuldig war. Er selbst schälte sich langsam aus den Klamotten, stopfte alles in den Wäschekorb und verschwand noch einmal im Bad, um sich einer kühlen Dusche zu widmen.
 

Wie sehr hatte er sich gewünscht, Reita so nahe zu sein? Hatte sich vorgestellt, wie seine Lippen sich anfühlten… und nun war genau das passiert. Nur viel anders als er es sich gewünscht hätte… Und das Schlimmste war: Er bekam dieses Bild einfach nicht mehr aus dem Kopf. Seufzend schüttelte er den Kopf, duschte und trocknete sich ab und ließ sich dann ebenso erschöpft in sein Bett fallen. Schon jetzt graute ihm vor dem kommenden Tag…Würde Reita sich an irgendwas erinnern können? Was wenn nicht? Oder schlimmer: Was wenn doch? Obwohl ihm so vieles durch den Kopf ging, schlief auch er schnell ein und dafür war er sehr dankbar.

Aussprache

Sooooooo hier kommt auch gleich das 5. Kapitel für euch! :3~

Momentan läuft es ganz gut mit den Ideen xDDD

*lach*

Und endlich ist es mal länger geworden! *_____*
 

Hoffe ihr habt viel Spaß mit diesem Kapitel... es wird auch ein wenig Licht ins Dunkel gebracht~ x3~
 

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5. Kapitel - Aussprache
 

Als er erwachte, war es noch mitten in der Nacht. Um ihn herum war noch alles dunkel. Ohne das Licht einzuschalten, stand er langsam auf, was sich im Nachhinein als durchaus sinnvoll erwies, denn das Pochen in seinem Kopf nahm stetig zu.

//Weniger Alkohol beim nächsten Mal…definitiv…//, dachte Ruki bei sich und ging sich den Kopf haltend vorsichtig zum Fenster herüber. Die Vorhänge schob er leicht zur Seite, bevor er sich auf die breite Fensterbank setzte und den Kopf an der kühlen Glasscheibe kühlte. Etwas hatte ihn wieder wach werden lassen, obwohl er den Schlaf in seinem Zustand sicher mehr als nötig gehabt hätte. Doch trotz allem war er ziemlich wach, von Müdigkeit kaum eine Spur. Wieso nur bekam er diesen Gedanken und das Bild dazu nicht aus seinem Kopf?! Immer wieder fuhr er sich über die Lippen, auf denen nur wenige Stunden zuvor Reitas lagen… Die ganze Zeit, seit dem dieser bei ihm eingezogen war, hatte er seine Gefühle unter Kontrolle gehabt, zeitweise sogar einfach verdrängt. Und er war auch sehr gut damit zurechtgekommen und konnte sich voll und ganz auf seine Aufgabe als bester Freund konzentrieren. Und dieser eine Moment hatte alles über den Haufen geworfen! Es grenzte nun schon bald an Verzweiflung, das Chaos in seinem Inneren tobte. Wieso musste es auch ausgerechnet sein bester Freund sein und keines der Mädchen, die ihm sonst hinterher liefen? Ausgerechnet an die Person, dessen Herz er nie würde erobern können, hatte er sein eigenes verloren… Heiße Tränen der Verzweiflung liefen seine Wangen hinab und brannten auf seiner Haut. Er ließ ihnen freien Lauf, jetzt, da er hier allein in seinem Zimmer saß und niemand ihn sehen konnte. Er wollte auch niemals von seinen Freunden in diesem Zustand gesehen werden. Ob er Reita trotz allem seine Gefühle gestehen sollte? Vielleicht würde es ihm ja hinterher besser gehen? Wer wusste das schon? Doch was, wenn Reita ihn dann vielleicht hassen oder nicht mehr mit ihm befreundet sein wollen würde? Mit dieser Tatsache würde er erst recht nicht leben können. Dann schwieg er lieber weiterhin und behielt ihn als Freund. Doch all das half ihm auch nicht weiter. Er würde wohl doch noch mal mit Uruha sprechen, denn dieser wusste als Einziger seiner Freunde über Rukis Gefühle Bescheid und half ihm mit wertvollen Tipps. Wenn es nicht mitten in der Nacht wäre, hätte er spätestens jetzt zum Telefon gegriffen und diesen angerufen, doch um diese Uhrzeit wollte er ihn nicht wegen seinen Problemen aus dem Bett schmeißen, weshalb das Gespräch noch etwas warten musste. Stattdessen versuchte er, sich wieder einigermaßen zu fassen. Lange schaute er nachdenklich hinauf zum sternenklaren Himmel. Nach einer gefühlten Ewigkeit begann er etwas zu frieren und beschloss, sich doch noch einmal hinzulegen und vielleicht noch etwas Schlaf zu finden.
 

Das nächste Mal erwachte er, als die Sonne bereits in sein Zimmer schien. Er hatte blöderweise vergessen, in der Nacht die Vorhänge wieder zuzuziehen und drehte sich noch einmal murrend zur anderen Seite, als Geräusche im Badezimmer nebenan seine Aufmerksamkeit erregten. Wie es schien, umarmte sein bester Freund schon eine ganze Weile die heiß geliebte Kloschüssel…

//Kein Wunder, bei dem was er an Alkohol intus hat…//, dachte Ruki seufzend und stand dann schließlich doch auf. Reita konnte sicher eine Aspirin und eine Tasse Tee gebrauchen, die seinen Magen wieder etwas zur Ruhe brachten. Also bereitete er in der Küche schon mal alles vor, als Reita leichenblass in der Tür erschien.

„Na dich hat’s ja ganz schön erwischt, was?“, meinte Ruki mitfühlend und schaute zu ihm.

Dieser nickte nur leicht.

„Kopfschmerzen? Eine Tablette hilft dir vielleicht…“, bot Ruki ihm dann an und erntete wieder nur ein leichtes Nicken, ehe Reita auch schon wieder im Bad verschwunden war.

//Armer Kerl…//, dachte Ruki nur lächelnd und trug alles was nötig war in Reitas Zimmer, was zum Glück ebenso direkt gegenüber des Badezimmers lag, wofür Reita heute sicher mehr als dankbar war, und wartete bis dieser schließlich wieder nach einer guten Viertelstunde aus dem Bad kam und sich auf sein Bett niederließ.

„Boah ist mir schlecht…mein Kopf fühlt sich an, als ob er jeden Moment zerspringt… Erinnere mich beim nächsten Mal bitte daran, weniger oder noch besser gar keinen Alkohol zu trinken ja? ...“, seufzte er und schloss die Augen. Ruki schmunzelte nur schwach. Das glaubte er ja wohl selbst nicht, dass er beim nächsten Mal darauf verzichten würde… Nach wenigen Minuten öffnete Reita aber wieder die Augen und nahm dankend das Glas Wasser und die Tablette entgegen und nahm auch sogleich einen Schluck des noch recht heißen Tees.

„Danke, dass du dich so lieb um mich kümmerst…“, lächelte er schwach. „Dabei ist es schließlich meine eigene Schuld…“

„Ich kann dich ja wohl kaum deinem Elend überlassen und tatenlos daneben sitzen… schließlich bin ich dein bester Freund~“, lächelte er ihm zu. „Und nun ruh dich erstmal aus…“

Mit diesen Worten verließ er das Zimmer und begab sich wieder in die Küche, um erstmal eine Tasse Kaffee zu trinken und sich Frühstück zu machen. Er fühlte sich nach seinem nächtlichen „Ausbruch“ schon wieder viel besser und fand langsam aber sicher zu dem normalen Alltag zurück, wenn es auch nicht ganz so leicht war wie sonst.
 

Reita schloss die Augen und versuchte sich möglichst wenig zu bewegen. Er hätte sich doch eine weitaus angenehmere Ablenkung einfallen lassen können, die vielleicht weniger Alkohol und somit keine Kopfschmerzen und Übelkeit zur Folge gehabt hätte. Doch für diese Erkenntnis war es nun zu spät. Er war froh, dass er die Vorhänge nicht geöffnet hatte und somit eine angenehme Kühle und Dunkelheit in dem Zimmer herrschte. Schlafen konnte er allerdings nicht mehr. Er hatte von dem Abend allerdings kein Blackout, wie er es erwartet hatte. Er konnte sich an so gut wie alles an diesem Abend und den Teil des Morgens erinnern, selbst noch daran, dass Ruki ihn halb nach Hause hatte tragen müssen. Doch irgendwie fehlte ein Stück dazwischen… Er versuchte sich daran zu erinnern, doch ließ es schließlich bleiben, als es ihm einfach nicht einfiel und sein Kopf ihm wieder anfing Schmerzen zu bereiten.
 

Nach etwa einer Stunde, wie er mit einem kurzen Blick auf den Wecker neben sich feststellte, hörte er Ruki vom Flur aus rufen, dass dieser noch mal kurz einkaufen gehen wollte und bald wieder da sei. Er antwortete ihm mit einem kurzen „Ok!“ und richtete sich etwas auf, um den Rest des fast kalten Tees zu trinken.

//Muss wohl dieser Magentee sein, den er letztens mitgenommen hat…//, dachte er angewidert, denn der Tee schmeckte dementsprechend. Seinem Kopf ging es schon etwas besser, so dass er nicht bei der kleinsten Bewegung höllisch schmerzte. Wenigstens taten die Tabletten schon mal ihre Wirkung. Seufzend legte er sich dann wieder hin und schloss für einen Moment die Augen, als ihm plötzlich dieses glasklare Bild durch den Kopf ging. Sofort richtete er sich erschrocken auf, hielt sich aber sogleich wieder den Kopf. Er sollte davon absehen, sich schnell aufzurichten bei Kopfschmerzen… Aber das war einfach zu schockierend.

//Bitte lass das nur ein Hirngespinst und nicht die Wirklichkeit sein… das kann ich doch nicht wirklich gebracht haben! Wenn das wahr wäre, würde er sich mir gegenüber doch nicht so normal verhalten und hätte mich sicher darauf angesprochen. Und wenn es nur aus dem Grund wäre, mich zu ärgern, dass ich so was überhaupt gebracht hatte!//, schossen ihm sämtliche Gedanken und Fragen dazu durch den Kopf. Abwesend berührte er seine Lippen. Es hatte sich doch aber so real angefühlt… Er spürte wie er vor Scham rot wurde. Ausgerechnet seinen besten Freund zu küssen!

//Was ist da bloß in mich gefahren?!... Vielleicht sollte ich Ruki darauf ansprechen. Aber vielleicht erinnerte er sich ja selbst nicht mal daran?//, dachte er schließlich hoffnungsvoll und beschloss, es einfach zu vergessen, wenn dem so war. Wozu sich selbst ans Messer liefern?

Er musste nun selbst irgendwie darüber lachen.

„Ich sollte wirklich darauf achten, welche Mengen an Alkohol ich zu mir nehme…“, sagte er leise zu sich selbst.

„Noch mal sollte mir so etwas besser nicht passieren…“

Ein bisschen Schlaf tat nun sicher doch ganz gut. Und so versuchte er es zumindest und fiel immerhin in einen leichten Schlaf.
 

Als Ruki voll gepackt die Tür aufschloss, trug er den Einkauf erstmal in die Küche und räumte alles ordnungsgemäß weg, bevor er kurz nach Reita schaute und diesen schlafend in seinem Bett vorfand.

//Scheint ihm wohl schon besser zu gehen…//

Lächelnd räumte er so leise wie möglich die Tasse und das Wasserglas weg und schloss die Tür, damit er ungestört weiterschlafen konnte. Ruki kümmerte sich währenddessen um die Erledigung der Hausarbeiten oder eher gesagt um diese, die keinen Lärm verursachten. Staub saugen konnte er auch noch erledigen, wenn sein Freund wieder wach war. Und so beschloss er, sich nach dieser Arbeit mal wieder an das Schreiben neuer Songtexte zu machen und verschwand dann in seinem Zimmer für den restlichen Tag.
 

Am Abend schlief Reita noch immer tief und fest, wie Ruki feststellte. Also hatte er nun die Gelegenheit, Uruha anzurufen und mit ihm erstmal in Ruhe zu reden. Er nahm sein kabelloses Telefon mit in sein Zimmer und wählte die Nummer des brünetten Gitarristen. Dieser nahm auch nach kurzem Klingeln ab und Ruki konnte ihm erstmal langsam alles erzählen.

Reita schlief jedoch gar nicht so tief und fest, wie es angenommen wurde. Er hatte nur nachgedacht und mitbekommen, dass sein bester Freund nach ihm gesehen hatte. Er öffnete die Augen. Noch immer gingen ihm diese Bilder nicht aus dem Kopf. Schließlich stand er leise auf und ging erstmal zur Toilette. Die Übelkeit und auch seine Kopfschmerzen waren endlich verschwunden. Ihm Bad machte er sich erstmal etwas frisch und trat dann leise wieder auf den Flur. Normalerweise wäre er nun auch wieder in sein Zimmer gegangen, doch das Rukis Tür einen kleinen Spalt geöffnet war, dieser mit jemandem zu reden schien und dabei noch sein Name fiel, erweckten doch so ziemlich sein Interesse und obwohl er wusste, dass es nicht gerade höflich war zu lauschen, trat er näher an die geöffnete Zimmertür.

„Ich weiß… es ist nur sehr schwer, es zu akzeptieren… schließlich verliebt man sich nicht alltäglich in seinen besten Freund.“, seufzte Ruki. „Nein…ich kann es Reita nicht einfach sagen! Das geht nicht, Uruha… Ich will die Freundschaft nicht gefährden und schon gar nicht wegen einem Kuss in betrunkenem Zustand!“
 

Das hatte gesessen! Mehr brauchte er nicht zu hören, ehe er in sein Zimmer ging und sich überrascht und sprachlos auf sein Bett fallen ließ. Wie konnte er das nicht bemerken? War Ruki doch so ein guter Schauspieler gewesen oder hatte er es nur einfach nicht wahrgenommen, weil diese Situation bis eben undenkbar für ihn gewesen war? Er hatte jetzt Gewissheit darüber, dass er nicht halluziniert hatte, der Kuss real gewesen war. Doch das Ruki anscheinend Gefühle für ihn entwickelt hatte, die über Freundschaft hinausgingen… Das war nun wirklich ein Schock für ihn.

Ruki schien sein Gespräch nun auch beendet zu haben, denn er trat gerade aus seinem Zimmer und stellte das Telefon seufzend zurück auf die Ladestation. Er drehte sich um und bemerkte erst jetzt, dass Reitas Zimmertür offen stand und ging hin.

„Du bist wach? Geht’s dir besser?“, lächelte er ihm entgegen, als ob nichts wäre. Als ob alles so wäre wie immer.

„Ja… mir geht’s gut. Ich… ich muss nur noch mal weg!“, antwortete er ihm grinsend, stand auf und ging in den Flur, wo er sich eilig seine Schuhe überzog, den Schlüssel nahm und das Haus verließ. //Ich kann ihm jetzt nicht so unter die Augen treten! Ich muss erstmal in Ruhe meine Gedanken sammeln…//, dachte Reita seufzend, atmete erstmal tief ein und aus und schlug den Weg in den Stadtpark ein.
 

Ruki stand derweil verwirrt noch immer im Flur und wusste nun gar nicht mehr, was er dazu sagen oder denken sollte.

//Was war das denn? ... Er hatte es ja verdammt eilig. Muss wohl was Wichtiges sein…//

Schulterzuckend ging er in die Küche, um sich noch einen Kaffee zu machen und widmete sich anschließend wieder den Entwürfen seiner Songtexte.
 

Reita schlenderte völlig in Gedanken über den sandigen Weg und blieb schließlich an der großen Brücke stehen, die über den See inmitten des Stadtparks führte und starrte auf das Wasser, das durch den leichten Wind des späten Nachmittags sanfte Wellen schlug, die sich im Wind wiegenden Büsche und Sträucher am Ufer, sowie die Entenfamilie, die sich dort aufhielt und vorbeischwamm, als ob sie alle Zeit der Welt für sich hätten. Wieso konnte er nicht wie sie sein? Einfach nur glücklich und sorglos… Wie musste sich Ruki wohl an diesem Abend gefühlt haben, als er ihn einfach geküsst hatte unter Alkoholeinfluss? Dabei konnte er dessen Gefühle doch nicht einmal erwidern und er würde weiter leiden müssen. In diesem Moment bereute er es, mit ihm zusammen gezogen zu sein. So quälte sich sein bester Freund doch nur noch mehr… Warum also hatte er ihn überhaupt erst mit im Haus haben wollen? Erhoffte er sich dadurch sogar, dass die Gefühle erwidert werden könnten?

//Ruki… Was soll ich denn jetzt tun? Wenn ich wieder ausziehe, wird er sich sicher auch schlecht fühlen und sich die Schuld dafür geben… Die Freundschaft würde ich trotz allem nie beenden wollen. Vielleicht sollte ich bei Gelegenheit wirklich mal mit ihm reden… Diese Sache soll nicht zwischen uns stehen. Auch wenn das sicher hart für ihn werden wird, es muss sein. Um unserer Freundschaft willen!//, dachte er entschlossen und wandte sich von dem Geländer der Brücke, auf das er sich gestützt hatte, ab. Als er sich umdrehte, entdeckte er sie dort auf der Bank gegenüber sitzen. Sie hatte anscheinend auch vorher keine Notiz von ihm genommen, wie ihr Blick verriet. Sie schauten sich eine Weile an und Reita wäre gerne einfach gegangen, doch etwas hielt ihn zurück und schließlich ging er auf sie zu.

„Hey… wie geht’s dir?“, fragte er schließlich und lächelte ihr freundlich zu. Tashiko erwiderte das Lächeln zaghaft.

„Ganz gut… denke ich. Was ist mit dir?“, antwortete sie ihm aber dennoch und das Eis schien erstmal gebrochen zu sein. Zögernd ließ sich Reita neben ihr nieder.

„Schön zu hören… mir auch, denke ich.“

Kurz schwiegen beide.

„Heute ganz allein unterwegs?“, fragte er dann nach. Allein wenn er daran dachte, dass dieser Typ hier gleich auftauchen könnte, kochte es in ihm.

Tashiko nickte.

„Ja. Kenji ist arbeiten… Und ich wollte bei diesem schönen Wetter mal einen Spaziergang machen.“, erwiderte sie leise. „Tut mir leid, was da letztens auf dem Fest passiert ist, Rei… Kenji kann sehr eifersüchtig und streitsüchtig sein… aber er kann auch so anders sein! Bitte sei ihm da nicht allzu böse…“, meinte sie verlegen. Sie schämte sich offensichtlich sehr für das Verhalten ihres Freundes, doch schien sie ihn trotz allem sehr zu lieben, sonst würde sie ihn nicht so verteidigen.

„Schon okay… Auch wenn wir sicher niemals Freunde werden…“, meinte Reita leise lachend. Sie musste daraufhin auch kichern.

„Nein, wohl nicht…“

Wieder herrschte Schweigen und Reita brannte eine wichtige Frage auf der Zunge, die er unbedingt stellen musste.

„Sag mir nur, warum hast du mich mit ihm betrogen? Wir… waren doch so glücklich. Oder etwa nicht?“

Es tat weh, ihr diese Frage zu stellen und auch sie schaute ihn traurig an.

„Das tut mir alles so leid… Ich… war schon eine ganze Weile nicht mehr glücklich, doch wollte ich dich nicht verletzen, weil ich sah, wie glücklich du warst. Ich kam einfach nicht damit klar, dass du berühmt und viel unterwegs bist… Ich hatte mir nur eingeredet, mit all dem klar zu kommen… aber am Ende war es einfach zu viel und ich konnte nicht mehr… Zu der Zeit habe ich Kenji kennen gelernt und wir haben uns von Anfang an sehr gut verstanden und waren auf einer Wellenlänge. Ich wollte dich sicher nicht betrügen… doch es kam alles so plötzlich eins zum anderen. Ich hatte mich nicht getraut dir von ihm zu erzählen und mich von dir zu trennen…Obwohl er mir die ganze Zeit dazu geraten hat. Ich hatte mich dann entschieden, es dir an diesem Tag zu erzählen, nachdem ich mit Kenji diskutiert hatte.“, sie machte eine kurze Pause. „Und wir hatten nicht auf die Zeit geachtet. Er sollte eigentlich längst weg sein, wenn du nach Hause kommst… und so hast du alles auf die Art und Weise erfahren, die ich nicht geplant hatte und die ich vermeiden wollte... Ich weiß, es war ein Fehler und es tut mir aufrichtig leid, Rei… Ich bitte dich nur, mir zu verzeihen. Vielleicht nicht jetzt oder in absehbarer Zeit… Aber irgendwann.“, schloss sie und schaute ihn mit Tränen in den Augen an. „Ich habe dich wirklich geliebt… das sollst du wissen…“

Reita nickte.

„Ja das weiß ich… Du hast mich damit nur wirklich verdammt verletzt… Ich war so wütend und enttäuscht… Aber ich verstehe das alles nun besser… Vielen Dank, dass du mir das erzählt hast. Auch wenn das mit uns nicht geklappt hat, so wünsche ich dir, dass du wenigstens mit ihm glücklich werden kannst…“, meinte er dann lächelnd und sie schauten sich noch einmal an. Auch Reita hatte Tränen in den Augen. Sie nickte ihm dankbar zu und fiel ihm in die Arme. Er erwiderte diese Umarmung und so saßen sie einige Minuten da, bevor sie beide aufstanden und sich voneinander verabschiedeten.

„Ich hoffe, dass auch du jemanden findest, mit dem du glücklich werden kannst…“, meinte Tashiko noch lächelnd und küsste ihn auf die Wange, bevor sie sich umdrehte und in die andere Richtung ging. Reita schaute ihr noch eine Weile hinterher, bevor auch er langsam wieder zurückging. Absurderweise kamen ihm plötzlich Gedanken darüber in den Sinn, ob eine Beziehung zu Ruki denn wirklich so abwegig sein konnte, ob er vielleicht diese Person werden könnte, von der Tashiko gesprochen hatte. Er hatte keine Gefühle für diesen, mal von der engen Freundschaft abgesehen und er hatte auch nie Interesse am selben Geschlecht gezeigt, aber hieß das denn gleich, dass es nicht möglich wäre? Dieser Gedanke ließ ihn auch die ganze Zeit über nicht los. Er musste aber dann doch über diese Sache lachen. Er glaubte einfach nicht, dass das wirklich so einfach gehen sollte…

Schließlich kam er bei ihrem gemeinsamen Zuhause an. Er beschloss, einfach erstmal abzuwarten. Vielleicht fiel ihm ja noch eine Lösung ein, mit der beide leben könnten? …

Karussell der Gefühle

Nach dieser langen Zeit hab ich es nun endlich geschafft, euch das nächste Kapitel zu präsentieren~

Sorry, dass es mal wieder so lang gedauert hat~ >o<

Ich hoffe es gefällt euch und ich würde mich natürlich wie immer sehr über Kommis freuen! :3
 

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6. Kapitel - Karussell der Gefühle
 

Zögernd stand der schwarz-blonde Bassist vor der Tür des Hauses, welches er mit seinem besten Freund und Vokalisten bewohnte. Noch vor wenigen Augenblicken war er fest entschlossen, alles beim Alten zu belassen und erstmal abzuwarten. Doch nun, wo er vor der Tür stand, überkamen ihn wieder Zweifel, ob er das Wissen über dessen Gefühle zu ihm so ohne Weiteres hinnehmen und ihn so behandeln konnte wie immer. Die Welt hatte sich verändert, soviel war klar. Konnte man davor die Augen verschließen? Wie lange er so mit der einen Hand am Türknauf, in der anderen Hand den Haustürschlüssel haltend unschlüssig herum stand, wusste er nicht, als plötzlich die Tür geöffnet wurde und ein irritiert dreinblickender Ruki ihn musterte.

„Rei? Was stehst du denn wie bestellt und nicht abgeholt vor der Tür rum? Und das mitten im Regen…Willst du dir noch was wegholen?“, meinte dieser tadelnd und zog seinen Freund in die Wohnung, nachdem dieser sich überrascht umgeblickt hatte und feststellte, dass es tatsächlich zu regnen begonnen hatte. Im Flur entledigte er sich erstmal seiner Jacke und den Schuhen, hängte den Schlüssel in den Schlüsselkasten und schüttelte schmunzelnd leicht den Kopf. Einerseits aufgrund von Rukis fürsorglichem Verhalten, welches er grundsätzlich bei seinen Freunden an den Tag legte und zum Anderen über sich selbst.

//Ich werde es doch erst einmal für mich behalten… Das ist besser für uns beide…//, entschied er sich gedanklich nach dem langen Hin und Her. Trotzdem verschwand der Druck auf seiner Brust nicht. Ruki ging kurz ins Bad und kam mit einem Handtuch wieder, mit dem er die Haare seines Freundes trocken zu rubbeln begann, während dieser ihm nun erzählte, was er noch gemacht hatte.

„Ich hab Tashiko übrigens im Park angetroffen… Wir haben zum ersten Mal offen über all das Geschehene geredet und uns in Ruhe ausgesprochen.“, meinte er dann zu Ruki, der ihn verdutzt anschaute.

„Na, dass klingt doch gut. Ich nehme an, der Typ war nicht dabei?“, meinte dieser dann grinsend, versteckte dabei auch gekonnt seine Gefühle hinter einer Fassade. Innerlich kochte er dagegen vor Eifersucht auf die junge Frau, doch das konnte er ja schlecht zugeben. Irgendwo hatte er doch etwas Angst davor, dass sein Freund vielleicht wieder mit ihr zusammen kommen könnte und er ihn dann erst recht aufgeben musste.

„Nein, der war nicht dabei. Das hätte sonst sicher Mord- und Totschlag gegeben…“, lachte Reita auf und ging nun in die Küche, um sich erstmal eine kalte Cola zur Erfrischung zu gönnen. „Was hast du denn so noch die ganze Zeit getrieben?“

Ruki grinste stolz.

„Gearbeitet! 2 neue Songtexte sind soweit fertig. Mit Uruha habe ich auch schon gesprochen und ich soll gleich noch mal bei ihm vorbeikommen. Er möchte sich die mal anschauen und gemeinsam wollen wir dann überlegen, wie es mit einer passenden Melodie dazu aussieht. Magst du vielleicht mitkommen?“ Im Stillen betete der kleine Vokal um seine Zustimmung, so konnte er unauffällig seine Nähe genießen.

Reita überlegte kurz, entschied sich dann aber dagegen.

„Nein, geh du ruhig! Ich schau sie mir dann morgen in aller Ruhe an, wenn’s dir recht ist. Erstmal werde ich mir nun Abendessen machen und mir dann ne DVD reinziehen~“, grinste er.

Ruki lachte.

„Na wie du meinst. Abendessen hab ich übrigens schon gemacht… Ich kenn dich doch!“, grinste er und ließ sich seine Enttäuschung nicht anmerken. „Also dann bis später~“

Und schon war der Jüngere im Flur verschwunden, wo er sich seine Sachen zusammensuchte, die er brauchte und den Autoschlüssel nahm, ehe er das Haus verließ, um sich auf den Weg zu ihrem Leadgitarristen zu machen. Als er die Tür ins Schloss fallen hörte, seufzte Reita auf. Es fiel ihm doch erstaunlich leichter, als er gedacht hätte. Und das Ruki nun außer Haus war erleichterte die Situation noch zusätzlich. Er leerte den Rest seines Glases und entschied sich für eine Dusche, begab sich schließlich in die Küche, um nachzuschauen, was der Jüngere ihm zum Abendessen dagelassen hatte und nahm sich dann auch lächelnd die bereits dort für ihn stehenden Portion, bevor er nun seine Lieblings-DVD in den DVD-Player schob und es sich auf der Couch bequem machte. Doch seine Gedanken folgten immer weniger dem Filmgeschehen.
 

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Zufrieden mit seiner Arbeit stellte Aoi seine Gitarre zur Seite, auf der er seit gut 1 ½ Stunden einige der neuen Songs geprobt hatte. Der Abend war schon weit vorangeschritten und erst jetzt fiel ihm wieder ein, dass er bereits in knapp einer Stunde mit Uruha verabredet war. Schnell sprang er noch unter die Dusche und machte sich soweit zurecht, was er seit Neustem immer tat, wenn es um den Brünetten ging. Zumindest, seit dem er sich sicher war, dass er mehr als nur Freundschaft für diesen empfand und seitdem so gut es ging versuchte, dessen Aufmerksamkeit auch außerhalb der Proben und Auftritte auf sich zu ziehen. Er hoffte, dass seine Bemühungen nicht umsonst sein würden, zumal er sich bisher nicht getraut hatte, ihm seine Gefühle mitzuteilen. Tagein und tagaus kreisten seine Gedanken um ihn. In der ihm nun noch verbleibenden Zeit räumte er noch den Rest seiner Wohnung auf und kümmerte sich um den Abwasch, der vom Abendessen kam, das er sich in den Pausen zwischen der Arbeit zubereitet hatte und legte seine Notenblätter wieder vernünftig zusammen, ehe er zufrieden sein Werk betrachtete. Anschließend schnappte er sich seine Autoschüssel und verließ gut gelaunt die Wohnung, die leider nicht lange anhielt, da sein Auto nach mehrmaligen Versuchen einfach nicht anspringen wollte.

„Das kann doch wohl nicht wahr sein! Warum ausgerechnet jetzt?!“, fluchte er vor sich hin und stieg wieder aus. Er würde wohl zu Fuß gehen müssen… Und nicht mal anrufen konnte er Uruha, um ihm Bescheid zu geben, dass er sich verspäten würde, da er eben feststellte, dass sein Handy noch immer auf der Ablage im Flur seiner Wohnung lag.

//Kann’s noch schlimmer kommen?!//, dachte er sauer und stapfte dann los. Einzig und allein der Gedanke daran, wen er besuchen würde, besserte seine Laune allmählich wieder. Verliebtsein hatte doch auch seine positiven Seiten.
 

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Es dauerte nicht lange, bis der Vocal schließlich vor Uruhas Tür stand und diesem sogar noch zur Feier des Tages eine Flasche Wein auf dem Weg besorgt hatte. Irgendwie war ihm heute einfach mal danach, etwas zu trinken. Und Uruha trank zudem gern mal ein Glas Wein, also würde er wohl kaum etwas dagegen einzuwenden haben. Gut gelaunt klingelte er an dessen Tür und nur wenige Sekunden später öffnete ihm der Brünette lächelnd die Tür. Grinsend begrüßte er den Gitarristen auch sogleich und hielt ihm die Flasche vor die Nase.

„Ich dachte mir, wir genehmigen uns heute mal das ein oder andere Glas~“, flötete er. Und auch Uruha grinste nun zurück.

„Klingt gut~ Aber erstmal rein mit dir!“, lachte er und bat den Jüngeren hinein, ehe er hinter ihm die Tür schloss und sie gemeinsam ins Wohnzimmer gingen, wo sich Ruki schon mal auf der schwarzen Ledercouch niederließ und Uruha in der Küche verschwand, um Gläser zu holen und gleichzeitig eine Flasche Cola mitbrachte.

„Erstmal ne nicht alkoholische Erfrischung. Dann lass mal sehen, was du so Feines zusammenbekommen hast!“, lächelte er und stellte das gefüllte Glas vor Ruki, der ihm schließlich die fertigen Songtexte rüberreichte und gespannt dasaß, während Uruha sich die Texte mehrmals durchlas und lächelnd nickte.

„Gute Arbeit~ Allerdings fällt es doch ziemlich auf…“, meinte er dann. Ruki sah ihn fragend an.

„Was fällt auf? Ist daran irgendwas nicht in Ordnung? Sein Herz klopfte plötzlich. Gab er zuviel von seinen Empfindungen preis?

„Doch, keine Sorge. Die Texte an sich sind in Ordnung. Sie spiegeln nur ein ziemliches Gefühlschaos wider… Du gibst darin ziemlich offen preis, wie es in dir drin momentan aussieht. Den Fans mag es gefallen, doch jedem der dich näher kennt fällt es auf, dass das sonst nicht deine Art zu schreiben ist.“, meinte er dann seufzend. Und der Vocal brauchte ihm auch kaum erklären was oder eher gesagt wer für eben dieses Gefühlschaos verantwortlich war.

„So schlimm? ...“, seufzte nun auch Ruki und ließ sich nachdenklich zurückfallen. Ihm selbst war das kaum aufgefallen, dass er seine eigenen Gedanken und Sehnsüchte so in die Lyrics gepackt hatte. Er würde sie wohl noch mal umschreiben müssen, damit seitens der anderen Member keine unangenehmen Fragen aufkamen. Die Scham und Reitas negative Reaktion könnte er nicht ertragen. Außer Uruha hatte er niemanden etwas über seine Gefühle erzählt und das auch nur aus dem Grund, weil ihr Leadgitarrist, in dem Falle zu seinem Pech, ein verdammt guter Beobachter war. Doch andererseits war er auch recht froh, mit jemandem darüber sprechen und sich Rat holen zu können.

„Er hat noch nichts gemerkt, stimmts?“ Es war mehr eine Feststellung als eine Frage. „Du wirst es ihm früher oder später wohl sagen müssen. So kann es doch nicht ewig weitergehen…“, sagte Uruha und schaute Ruki ernst an, wobei der Vocal ein erschrockenes Gesicht machte und den Kopf schüttelte.

„Das kann ich nicht! Er wird mich hassen… Außerdem steht er auf Frauen!“, rief er. Tränen der Verzweiflung stiegen in seine Augen.

„Er wird dich nicht hassen! Wenn du es ihm sagst, wird er es mit Sicherheit verstehen können. Auch wenn er die Gefühle nicht erwidern sollte, so habt ihr euch wenigstens ausgesprochen. Meinst du, dir geht’s auf Dauer gut damit, es nur für dich zu behalten? Sieh dich doch an! Du kannst dich doch bei den Proben schon kaum mehr konzentrieren… Und bei jeder noch so kleinen Berührung von ihm, die alle anderen als total normal unter Freunden ansehen, zuckst du beinahe zusammen. Hast Angst, er könnte es so herausfinden. Das kann doch nicht gut gehen!“, redete Uruha auf ihn ein und legte den Arm um Rukis Schultern. Und er wusste schließlich wovon er sprach… auch wenn niemand bisher etwas ahnte, so hatte er sein Herz doch selbst schon lange an einen gewissen Schwarzhaarigen verloren, der mindestens genauso wenig ahnte wie Reita es bei Ruki tat. Er kannte die Schmerzen und Ängste selbst zu gut. Doch vertraute er sich Ruki nicht an, um diesen nicht noch mehr zu irritieren und ihm den Mut zu nehmen. Schließlich gab er ihm gerade diesen einen Rat, den er selbst sich nicht einmal traute zu befolgen und das aus denselben Gründen. Und in diesem Moment fiel ihm auch wieder ein, dass Aoi heute sogar noch vorbeikommen würde und er schaute auf die Uhr.

//Noch ist etwas Zeit…//

Erst in etwa einer Stunde würde dieser zu ihm kommen. Nun war es erstmal wichtig, den Jüngeren neben sich wieder auf andere Gedanken zu bringen, der nun schweigend da saß und auf den Tisch starrend sein Colaglas leerte.

„Meinst du wirklich? ...“, murmelte dieser dann vor sich hin und schien angestrengt nachzudenken. Doch wirklich entscheiden konnte er sich dennoch nicht.

„Ja das tue ich… Ich brauch ein Glas Wein… Das lenkt sicher etwas ab!“, meinte Uruha nur und schenkte beiden anschließend ein, bevor er langsam an seinem Glas nippte und es dann in einem Zug leerte. Ruki tat es ihm gleich und ehe sie sich’s versahen, war die Flasche auch schon so gut wie leer und beide relativ gut angetrunken. Ruki sogar etwas mehr, da er den Alkohol nicht ganz so gut vertrug wie der Brünette.

„Ich weiß nicht, was ich tun soll… Ich will ihn einfach nicht verlieren… und die Freundschaft ist mir einfach zu wichtig!“, meinte der Vocal traurig und lehnte seinen Kopf gegen Uruhas Schulter. „Und ihn als Freund zu verlieren, würde noch viel mehr wehtun, als das was ich gerade durchmache…“

In angetrunkenem Zustand war der Jüngere sehr anschmiegsam, wenn er auch ansonsten meist unnahbar auf Andere wirkte. Doch tief in seinem Inneren war er durchaus verletzlich, besonders wenn es um Gefühle dieser Art ging. Etwas müde vom Alkohol schloss er kurz die Augen.

„Kann ich bei dir ein Bad nehmen, Uru? ~“, meinte er dann plötzlich, wobei Uruha ihn erstmal verwirrt anschaute.

„Wie kommst du denn jetzt so plötzlich auf ein Bad?“

„Mir tut irgendwie alles weh… und ein Bad zur Entspannung würde sicher gut tun…“, lächelte er dann und bei diesem Blick konnte kaum einer nein sagen.

„Na wenn du meinst… ich lass dir Wasser ein…“, stimmte Uruha dann nach kurzem Überlegen kopfschüttelnd zu und stand auf. Seine Sinne warnten ihn, doch er ignorierte es. Schließlich war der Vokalist sein Freund. Ruki wollte ebenfalls aufstehen, schwankte dann aber zu sehr und plumpste zurück auf die Couch.

„Bleib lieber sitzen, bis ich dir das Wasser eingelassen hab! Nicht das du noch hinfällst und dir sonst was antust…Kai würde mich in der Luft zerreißen…“ Leider lockerte dieser kleine Scherz die Stimmung nicht im Geringsten.

Mit diesen Worten war Uruha dann auch schon im Bad verschwunden, wo er alles soweit vorbereitete und Ruki anschließend mit einem Arm um dessen Schulter gelegt stützend dorthin brachte, da dieser allein schon nicht mehr dazu in der Lage war zu laufen und musste ihm selbst beim Entkleiden und in die Wanne hinein noch helfen. Als das geschafft war, setzte er sich seufzend auf den kleinen Hocker davor. Den Vocal allein zu lassen kam ihm gar nicht in den Sinn. In seinem angetrunkenen Zustand würde er sich glatt noch in der Wanne ertränken… Und so blieb er einfach sitzen, so lange Ruki es sich im heißen Wasser bequem machte und aufseufzte. Da die Luft im Raum doch ziemlich warm wurde und es auch allgemein nicht grade kalt war, zog der Gitarrist sein Shirt und die lange Jeans schließlich auch aus, um nicht halb umzukommen vor Hitze.

„Ich fühl mich so schon viel besser… Danke~“, meinte Ruki zufrieden.

Als er dann nach einer guten halben Stunde endlich wieder hinauswollte, war Uruha sogar sehr froh darüber, sich soweit entkleidet zu haben, denn beim Versuch aus der Wanne zu steigen, rutschte der Sänger aus und zog Uruha glatt noch mit hinein ins Badewasser, der ihn nach dem ersten Schock perplex anschaute. Dabei machte er ein so komisches Gesicht, dass Ruki daraufhin in Gelächter ausbrach. Nach wenigen Augenblicken musste Uruha dann aber selbst loslachen, da die Situation einfach zu komisch aussehen musste.

„Vielen Dank fürs Bad… auch wenn ich vor deinem Besuch bereits unter der Dusche war~“, grinste er und hielt dann aber inne, als er Rukis verträumten Gesichtsausdruck sah. „Ist irgendwas nicht in Ordnung? ...“, fragte er ihn und im nächsten Moment hatte dieser ihn auch schon näher zu sich gezogen.

„Ruki?!...“

Noch immer bekam er keine Antwort. Schweigend begann der Jüngere auf einmal, ihm die Konturen seiner Bauchmuskeln mit den Fingern nachzufahren, was den Brünetten überrascht aufkeuchen ließ.

„Ruki, was soll das?! Hör auf damit!“, brachte er hervor, doch ließ dieser nicht von ihm ab. Was war denn nun los?! Uruha verstand die Welt nicht mehr. Er war sich mehr als sicher, dass Ruki aufgrund des Alkohols so handelte und bereute es, überhaupt erst mit ihm diese Flasche geleert zu haben. Aber wer ahnte auch, dass dieser plötzlich SO reagieren würde?!

Zu seinem Pech ging Ruki aber auch noch weiter und begann seinen Oberkörper vorsichtig mit Küssen zu bedecken. Da sie noch immer im Badewasser lagen und Uruha von ihrem Vocal festgehalten wurde, hatte er kaum Möglichkeiten sich dagegen zu wehren, zumal er in seiner Position, halb auf Ruki liegend, kaum Halt finden würde, so lange dieser seinen Griff nicht lockerte. Schließlich ließ dieser aber doch von ihm ab, was Uruha erleichtert aufseufzen ließ und er endlich aus der Wanne kam. Schnell packte er sich den Jüngeren, half ihm noch heraus und setzte ihn sofort auf dem Handtuch davor ab. Genauestens auf dessen Gesten achtend begann er ihn abzutrocknen und wickelte ihm schließlich das Handtuch um die Hüften.

„Alkohol bekommst du so schnell keinen mehr… Soviel ist sicher…“

Ohne jegliche Proteste und weitere Annäherungsversuche wie im Bad, brachte er ihn dann ins Schlafzimmer und legte ihn aufs Bett, bevor er noch das Wasser ablaufen ließ.

//Armer Kerl… Es wird wirklich Zeit, dass er Klartext redet mit Reita…//, dachte er erschöpft und schlüpfte anschließend auch aus seinen nassen Sachen, trocknete sich ab und zog sich eine neue Boxershorts an, ehe er sich auch erstmal auf dem Bett niederließ, während seine Gedanken sich bald überschlugen und er vergeblich versuchte, diese zu ordnen. Die innerliche Unruhe ließ sich jedoch nicht verdrängen. Die Situation im Bad hatte in seinem Innersten etwas geweckt, auf das er schon sehr lange Zeit verzichtet hatte und das er nun nicht imstande war auszublenden; gegen seinen Willen spürte Uruha plötzlich Rukis Hände auf seinem Körper, welche in diesem Moment ein heftiges Verlangen entfachten. Viel zu lange schon hatten sowohl Ruki als auch er keine körperliche Nähe mehr genossen und die Ängste und Sorgen wie auch ihre bisher unerwiderten Gefühle zu bestimmten Personen ließen sie für diesen Augenblick alle Vernunft über Bord werfen. Ihre beiden Herzen schrien nach Erlösung, auch wenn sie wussten, dass es mehr als falsch war, was sie hier gerade im Begriff waren zu tun.

Verlangend zog Ruki den Brünetten auf sich und versiegelte im nächsten Moment dessen Lippen mit seinen, was diesen wiederum wohlig aufseufzen ließ und er den Kuss erwiderte. Nach und nach landeten ihre Kleidungsstücke neben dem Bett.

„Es ist einfach falsch, was wir gerade tun!“, seufzte Uruha zwischen den heißen Küssen auf, konnte aber dennoch nicht von dem Jüngeren lassen. Sein Körper verlangte einfach zu sehr danach und er wusste zu gut, dass es auch Ruki nicht anders erging.

„Ich weiß…es ist mehr als das…“, antwortete ihm Ruki flüsternd.

Mitten in ihrem Tun bemerkten sie allerdings nicht, wie jemand die Haustür aufschloss und Uruhas Namen rief…
 

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Gerade noch pünktlich stand Aoi schließlich vor Uruhas Haustür und kramte den Schlüssel aus seiner Jackentasche hervor, den er von Uruha vor einiger Zeit bekommen hatte und betrat die Wohnung.

„Uruha? ...“, rief er dann, als weit und breit keine Spur von diesem zu sehen war.

//Ob er gerade im Bad ist?//

Kaum das er sich diesem genähert hatte, vernahm er eindeutige Laute aus dem Schlafzimmer nebenan. Sichtlich irritiert näherte er sich mit klopfendem Herzen und erstarrte bei dem, was er vor sich sah.

„U-Uruha!“, brachte er nur hervor und verspürte einen unangenehmen Stich in der Brust. Der Angesprochene drehte sich daraufhin abrupt um und schaute geschockt, ertappt und schuldbewusst zugleich den Schwarzhaarigen an, der in der Tür stand.

„Aoi!...“

Einen Moment lang schien die Zeit stehen zu bleiben, bis Aoi sich schließlich mit einer genuschelten Entschuldigung umdrehte und die Wohnung ohne ein weiteres Wort verließ.

„AOI! Warte!!!“, rief Uruha ihm noch hinterher, während er blitzartig vom Bett sprang und sich seine Boxershorts und Hose überstreifte. Doch es war bereits zu spät.

„Verdammt!!!“, rief er und ließ sich verzweifelt an der Tür hinabsinken. „Ich wusste doch, es war ein Fehler…“ Aois Blick sagte mehr als tausend Worte. „Wieso habe ich es nicht früher bemerkt?!“

Ruki stand nur wenige Sekunden später, ebenfalls mit Boxershorts und seiner Hose bekleidet, in der Tür des Wohnzimmers und schaute entschuldigend zu seinem Bandkollegen. In diesem Fall konnte er eins und eins zusammenzählen und bereute es umso mehr. Er hatte ja nicht ahnen können, dass die beiden Gefühle füreinander hatten, denn sonst wäre es nie soweit gekommen.

Das perfekte Chaos

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Das perfekte Chaos - ohne Adult

Sooooooooooo~

Hier das Ganze nochmal ohne Adultteil~ xD
 

Ich hoffe, dass ihr auch dieses Mal viel Spaß mit dem Kapitel haben werdet~

Natürlich freue ich mich auch wieder über jeden einzelnen Kommentar! :3

An dieser Stelle mal ein riesiges DANKE an alle bisherigen Favonehmer und Kommischreiber! <3333

Fühlt euch alle mal ganz lieb gedrückt x3
 

Noch eine wichtige Info vorweg: Alle Leser, die über neue Kapitel per ENS benachrichtigt werden möchten, bitte ich, mir dies ab sofort einfach in einer ENS mitzuteilen! ^^
 

Und nun viel Spaß mit dem Kapitel~ <3
 

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7. Kapitel - Das perfekte Chaos
 

„Ruki? Willst du nicht langsam mal aufstehen? Oder habt ihr euch mal wieder zu sehr ausgelassen?“, lachte der Bassist, als er ins Zimmer des Sängers trat, um diesen zu wecken. In weniger als 2 Stunden fand die nächste Probe statt.

„Vergiss die Probe nicht! Sonst wird Kai sauer~“, meinte er noch zu dem verwuschelten Schopf des Kleineren, der unter der Bettdecke hervorlugte. Ein unverständliches, müdes Grummeln bekam er daraufhin als Antwort. Uruha und er hatten sich am Abend zuvor, nach der Sache mit Aoi, noch kurz unterhalten und er hatte diesen seinerseits etwas zu trösten versucht, da Uruha sich die ganze Zeit Vorwürfe deswegen machte. Doch auf einen gemeinsamen Nenner waren sie nicht gekommen und so war der Sänger irgendwann in den Morgenstunden schließlich nach Hause gegangen, um wenigstens ein paar Stunden Schlaf zu bekommen. Kurz nachdem Reita das Zimmer wieder verlassen hatte, stand er dann auch auf und schaffte es gerade noch rechtzeitig, sich zu duschen, sich zurecht zu machen und sein Frühstück auf halbem Weg zur PSC zu verdrücken, ehe die Probe begann. Dort angekommen schien aber niemand wirklich motiviert, mal vom Bandleader und Reita abgesehen. Doch auch Kais Motivation und gute Laune sank bald wieder, da kaum einer der anderen Member auch nur ansatzweise in Fahrt kam.

„Jungs! Was ist denn los mit euch? Konzentriert euch mal!“, seufzte er. „Also noch mal von vorn das Ganze!“

Ein weiteres Mal spielten sie nun „Cassis“, doch schon nach wenigen Sekunden verspielte Aoi sich. Beim erneuten Versuch schien alles zu klappen, bis kurz vor Ende Uruha einen Aussetzer hatte und Rukis Gesang war einfach durchgehend miserabel. Bereits nach nicht einmal einer Stunde brach Kai das Ganze ab.

„Mit euch ist heute anscheinend einfach nichts anzufangen… kann mir bitte mal einer verraten, warum?“, fragte er und sah prüfend einen nach dem Anderen an. Doch keiner gab ihm eine Antwort. Aoi mied sowohl Uruha als auch Ruki, Ruki sah schuldbewusst zu Uruha und Uruha starrte einfach nur geistesabwesend auf seine Gitarre. Selbst Reita sah nur ratlos zu Kai und zuckte mit den Schultern.

„Okay… ich fürchte, wir müssen die Probe auf morgen verschieben. Aber dann seid bitte etwas mehr bei der Sache! In nicht mal 1 Woche findet die Tour statt! Also haltet euch ran!“, meinte Kai schließlich. Ohne ein weiteres Wort packte Aoi seine Sachen zusammen und verschwand, was Uruha nur noch mehr schmerzte. Am liebsten wäre er diesem nun hinterher und hätte ihn zur Rede gestellt, doch er tat es nicht und packte nur selbst seine Gitarre und ging. Zurück blieben nur die anderen 3, die sich noch von Kai verabschiedeten und dann gemeinsam hinausgingen. Kurz bevor sie an Reitas Wagen ankamen, mit dem sie jedes Mal herfuhren, hielt Ruki inne.

„Rei? Fahr du schon mal nach Hause… Ich werde mal mit Uruha reden und komme später nach, ok?“, meinte er zu dem Bassisten, der die ganze Sache zwar nicht verstand, aber dennoch nickte.

„In Ordnung. Ich kann dich nachher ja auch abholen, wenn es dir lieber ist…ruf mich dann einfach an!“, lächelte er ihn an. Er konnte sich nur zusammenreimen, dass die ganze Situation mit ihrem gestrigen Treffen zusammenhängen musste, was auch immer dort vorgefallen war.

Ruki nickte lächelnd und dankbar.

„Ja, das wäre gar keine so schlechte Idee!“, stimmte er zu und ging dann zu Uruha herüber, während Reitas Blick ihm folgte, ehe dieser in seinen Wagen stieg und losfuhr. Irgendetwas an der Sache störte ihn… Fast bereute er es, am Abend zuvor nicht mit zu ihrem Leadgitarristen gegangen zu sein. Aber er blendete den Gedanken einfach aus.
 

Nun saßen sie also wieder gemeinsam wie schon am Abend zuvor auf Uruhas Couch und tranken den Rest der Flasche Wein, von dem noch etwas übrig geblieben war. „Nun sitzen wir wohl im selben Boot, was?“, meinte Uruha leise und schüttelte lächelnd den Kopf. „Und dabei ahne ich, was mit Aoi ist… Und doch kann ich ihm gegenüber meine Gefühle einfach nicht gestehen!… Das macht mich noch wahnsinnig!“

Ruki seufzte.

„Immerhin weißt du, dass es nicht am Anderen liegt…“, meinte er. „Sobald du Aoi sagst, was los ist, wird dein Problem wohl relativ schnell gelöst sein… Bei mir dagegen… scheint es irgendwo aussichtslos zu sein… Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass Reita mich mehr als nur als guten Freund sieht.“, meinte er niedergeschlagen.

„Vielleicht aber auch nicht… gib nur die Hoffnung nicht auf, Ruki! Du kannst dir nie sicher sein, so lange du es nicht wenigstens versucht hast!“

„Ja, da mag was Wahres dran sein…“

„Aber irgendwie ticken wir in Beziehung auf Gefühle wohl irgendwie gleich, was?“, lachte Uruha dann.

„Wir scheinen es immer zu kompliziert anzugehen. Vom Umgang damit mal ganz zu schweigen…“, fügt er seufzend hinzu.

Plötzlich wurde er jedoch nachdenklich.

„Nachdem unsere Situationen schon so verlaufen… und wir eigentlich nichts mehr zu verlieren haben…“, beginnt er leise und schaut Ruki dann an.

„Könnten wir da nicht einfach weitermachen, wo wir aufgehört haben?“

Ruki schaute ihn nur irritiert an. Was meinte er damit? Doch dann begriff auch er, was der Brünette ihm zu sagen versuchte.

„Du meinst… dass wir beide…?“, hakte er noch mal nach und nur ein unmerkliches Nicken seines Gegenübers bestätigte ihm, dass er mit der Vermutung richtig lag.

„Ich weiß, dass klingt jetzt sicher erstmal unlogisch für dich… aber… vielleicht können wir uns ja dadurch etwas Trost spenden… Natürlich musst du das nicht, wenn du nicht willst!“, meinte er dann. „Ich meine, es war ja nur so eine Idee und-“

Weiter kam er nicht, da Ruki es sehr wohl verstanden hatte, was er damit bezweckte und ihn ohne viele Worte zu sich zog und küsste, um ihm weitere, unnötige Erklärungen zu ersparen. Vielleicht half diese Aktion ja wirklich. Und wie er schon erwähn hatte: Was hatten sie denn zu verlieren?

Ohne langes Zögern stand Ruki auf und zog Uruha mit sich. Wo dessen Schlafzimmer war, wusste er ja bereits.

Dort ließ er sich einfach auf das große, weiche Bett nieder und begann erneut, seine Lippen auf die des Gitarristen zu pressen, ehe dieser ihn, noch relativ sanft, nach unten drückte. Immer fordernder wurde der Kuss zwischen ihnen, während ihre Hände sich jeweils auf Wanderschaft begaben und gierig den Körper des Anderen erkundeten. All diese aufgestaute Sehnsucht nach dem jeweils Geliebten entlud sich bei ihrem Spiel und es wirkte tatsächlich irgendwie befreiend...

Eine ganze Weile schwiegen sie danach, bis Uruha noch einmal das Wort ergriff.

„Ruki?... Danke…“, lächelte er.

Ruki drehte sich ebenso lächelnd zu ihm.

„Ich danke dir… das war wirklich befreiend…“

„Ja…“
 

Währenddessen machte Reita sich schon Sorgen. Es war bereits Nacht und es kam noch kein Anruf seitens seines Freundes. Auch als es langsam auf Mitternacht zuging, war von diesem noch nichts zu sehen und es kam auch kein Anruf, SMS oder ähnliches. Sauer stand er auf, zog sich an und fuhr kurzerhand zu Uruha.

Nach mehrmaligem Klingeln schien auch endlich mal einer von den beiden den Summer gefunden zu haben, damit er hereinkommen konnte. Ruki war es, der ihm die Tür öffnete und strahlte. Was war denn nun geschehen? Anscheinend hatten sie sich ausgesprochen.

„Reita?! Was... Oh…ich hab vollkommen vergessen, mich zu melden!… Tut mir leid…“, fiel es dem Braunhaarigen plötzlich wieder ein und er schaute ihn verlegen an. Uruha saß auf der Couch und begrüßte ihn ebenso gut gelaunt, nachdem er an Ruki vorbei in die Wohnung getreten war. Hatte er irgendetwas Besonderes verpasst?

„Ihr habt euch ausgesprochen wegen heute Nachmittag, nehme ich an?“, fragte er und bekam von beiden ein Nicken.

„Ja, das haben wir. Alles wieder okay! Morgen werden wir Kai bei der Probe nicht enttäuschen!“, grinste Ruki.

„Na, das will ich doch auch hoffen! Nicht das die Tour zur Blamage vor den Fans wird…“, grinste Reita zurück. Er hatte sich wohl grundlos aufgeregt, denn es schien alles in Ordnung zu sein und der Kleinere hatte nur die Zeit mal wieder verschwitzt.

Ruki zog sich schnell seine Jacke über und beide verabschiedeten sich anschließend von Uruha.

Erst als sie im Auto saßen, bemerkte Reita die dunklen Male, die sein Freund am Hals trug.

„Was hast du denn mit deinem Hals gemacht? Bist du unterwegs auf einen Vampir gestoßen?“, lachte er und deutete auf die Male.

Ruki schien das allerdings alles andere als witzig zu finden, denn anstatt auf den Witz einzugehen, wie er es sonst tat, schaute er nur schockiert in den Spiegel an der Sonnenblende. Das konnte doch echt nicht wahr sein, dass er das nicht bedacht hatte!

Reita hingegen musterte ihn, während er auf die Straße achtete, etwas irritiert aufgrund dieser Reaktion. Zu Rukis Pech schien der Schwarz-blonde nur gerade in diesem Moment zu gut kombinieren zu können und glücklicherweise kamen sie eben auch schon an dem Haus an, wo Reita sofort anhielt. Seine Augen funkelten gefährlich, als er ihn anschaute.

„Sag mir bitte nicht, dass das Knutschflecke sind…“, fragte er in ungewöhnlich harschem Ton.

Ruki antwortete erst nicht, doch blieb ihm ja nix anderes übrig.

„Ja sind es…“, gab er seufzend zu.

„Etwa von Uruha?“, fragte Reita ebenso harsch, jedoch auch mit einer Spur Verwunderung und… war es Verletztheit?

Ruki nickte, doch gefiel ihm der Ton absolut nicht, mit dem Reita ihn bedachte.

„Hast du damit etwa ein Problem?!“, giftete er nun zurück, da er irgendwie das Gefühl hatte, sich verteidigen zu müssen.

Reita sparte sich daraufhin die Antwort, schaltete den Motor ab, stieg aus und knallte die Autotür wütend zu, ehe er schnellen Schrittes zum Haus ging und darin verschwand. Dicht gefolgt von Ruki, der nicht minder sauer war. Allerdings einerseits auf seinen Freund und zum anderen Teil auf sich selbst.

Warum regte es diesen anscheinend so auf?! Und warum, zum Teufel, zog sich sein Herz plötzlich schmerzhaft zusammen?! Von all der Befreiung, die er nach dem Sex mit Uruha verspürt hatte, war kaum noch etwas geblieben.

Es schien sich jetzt alles nur wie eine Schlinge immer weiter um ihn zusammenzuziehen…

Ohne ein weiteres Wort waren beide, umgezogen und in Rukis Fall noch geduscht, in ihren jeweiligen Zimmern verschwunden.
 

Am nächsten Morgen ging es genauso weiter. Außer dem Nötigsten sprachen die beiden kein Wort miteinander, doch die Proben liefen trotz allem so, wie Kai es sich wünschte.

Doch niemand konnte die Kälte übersehen, die zwischen den beiden lag. Seien es die Blicke, die sie sich zuwarfen, der Ton in dem sie miteinander kommunizierten oder einfach nur die abweisende Art und Ignoranz, die sie an den Tag legten. Uruha bekam vor allem immer wieder die wütenden Blicke von Reita seit dem Morgen zu spüren.

Während der Pause verzog sich Ruki zu den Toilettenräumen, wohin Uruha ihm besorgt gefolgt war und ihn zur Rede stellte.

„Er weiß es…“, meinte Ruki langsam und man merkte, wie nahe er gerade der Verzweiflung war.

„Was weiß er?“

„Über uns… wegen gestern…“

Uruha starrte ihn überrascht an.

„Aber… woher? Ich meine… du hast es ihm doch nicht gebeichtet oder?“

Ruki schüttelte nur den Kopf und deutete schweigend auf die Male auf seinem Hals und Uruha biss sich schuldbewusst auf die Lippen.

„Das ist meine Schuld… ich hätte so was bedenken sollen! Es tut mir so leid, Ruki!“

Dieser schüttelte nur erneut den Kopf.

„Es ist nicht deine alleinige Schuld… Ich habe genauso unverantwortlich gehandelt.“, seufzte er und konnte es nicht verhindern, dass im nächsten Augenblick seine Knie nachgaben und Uruha ihn gerade noch auffangen konnte.

„Ruki! Was ist denn mit dir?“, rief der Gitarrist besorgt und merkte nur, wie der Körper unter ihm zitterte und er ein Schluchzen vernahm.

„Ruki…?“

„Ich… ich kann einfach nicht mehr… Diese verdammten Gefühle! Wieso kann ich mich nicht einfach in ein normales, hübsches Mädchen verlieben?! Dann wäre alles so viel einfacher!“, rief er verzweifelt und klammerte sich an den Brünetten, der ihm beruhigend über den Rücken strich und sie so lange dort blieben, bis Ruki sich wieder etwas beruhigt hatte und sie in den Probenraum zurückkehren konnten, wo sie bereits erwartet wurden. Als die anderen sich erkundigten, was sie so lange getrieben hatten, ließen sie den Teil mit den Gefühlen zu dem Bassisten natürlich aus und erwähnten nur den Zusammenbruch, den Ruki damit begründete, sich nicht wirklich fit zu fühlen und schlecht geschlafen zu haben. Reita schwankte, ob er dem glauben schenken sollte oder ob es nur eine Ausrede war. Doch allein dieses Gedankens wegen, rief er sich innerlich sogleich zur Ordnung. Hatte Ruki ihn denn jemals angelogen? //Nein… auch wenn er manches verschweigt. Doch lügen ist einfach nicht seine Art!//, dachte er sich und musterte ihn dann doch mit besorgtem Blick. Er verstand sich schon selbst kaum mehr… Es geschah etwas mit ihm, dessen er sich selbst nicht wirklich bewusst war. Und so entschloss er sich, später mal mit Aoi zu reden. Dieser war in den letzten Tagen noch ruhiger als sonst und das passte irgendwie nicht. Vielleicht wusste er ja noch etwas, das von Bedeutung sein konnte…

Let the show begin!

So ihr Lieben~ XDDD Lange hat es gedauert... aber endlich gibt es das neue Kapitel! ^________^

Tut mir wirklich leid, dass ihr wieder so lang darauf warten musstet~ >.<

Ich werde mich anstrengen, dass das nächste Kapitel nicht so lang auf sich warten lässt! ;_;
 

An dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön an alle treuen Leser, die sich auch von den langen Wartezeiten nicht haben abschrecken lassen und diese FF weiter verfolgen~

*euch alle lieb drück*
 

Hoffe ihr habt nach dieser langen Wartezeit auch mit dem neuen Kapitel wieder viel Spaß! ^_________^
 

Freue mich wie immer über Kommentare,Wünsche,Lob,Kritik etc! xDDD


 

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8. Kapitel - Let the show begin!
 


 

Seit dem Tag im Proberaum waren nun vier Tage vergangen und Kais Laune besserte sich erst wieder, nachdem er den Jungs zähneknirschend einen weiteren freien Tag gewährt hatte, wofür er sich sogar ein Donnerwetter vom Manager anhören durfte. Verständlich, wenn man bedachte wie alles lief und das erste Konzert ihrer Tour so kurz bevorstand. „Dafür seid ihr mir was schuldig!“, hatte er seinen Bandmembern mit auf den Weg gegeben und es hatte tatsächlich funktioniert. Nach dem Tag Pause liefen die Proben plötzlich so gut wie lange nicht und sowohl ihr Bandleader als auch der Manager waren mehr als zufrieden. Nur waren diese wohl auch die Einzigen, die nichts von dem ganzen Gefühlschaos der Anderen ahnten, was sich außerhalb der Arbeit abspielte. Reita hatte sich für den heutigen Tag fest vorgenommen, Aoi einen Besuch abzustatten. Ruki fragte gar nicht erst, wo er drauf los wollte, da diese ihren Konflikt nur während der Proben ablegten und sich noch immer gegenseitig mehr oder weniger mieden. Soweit es in dem gemeinsamen Haus eben ging. So war er dem Kleineren zumindest keine Erklärung schuldig, bei der er eh hätte lügen müssen. Er konnte ihm ja wohl kaum sagen, dass er Aoi besuchte, um mehr über ihn und Uruha zu erfahren! Da er dem Schwarzhaarigen nichts davon gesagt hatte, schaute dieser auch dementsprechend verdutzt, als der Schwarz-Blonde unangekündigt an seiner Tür stand und angrinste.

„Stör ich?“, fragte Reita und trat ein, da Aoi ihm ebenso grinsend verneinte. Er freute sich sogar über den unerwarteten Besuch. Gerade so kurz vor einer Tour kam es eher selten vor, dass sie sich gegenseitig besuchten. Schließlich sahen sie sich jeden Tag und das meist auch von morgens bis abends.

„Gibt es einen bestimmten Grund, dass du hier bist oder wolltest du mir einfach mal so Gesellschaft leisten?“, fragte Aoi ihn und verschwand dann erst mal für wenige Minuten in der Küche, aus der er mit Getränken wiederkam. Er brauchte gar nicht fragen, denn er wusste schon, womit er seinen Freund glücklich machen konnte: Mit einem Glas eisgekühlter Cola. Dankend nahm dieser das Glas entgegen.

„Naja… beides.“, grinste er dann etwas verlegen, während er überlegte, wie und wo er anfangen sollte. Nach langem Hin und Her, entschied er sich doch es gerade heraus zu sagen. „Ich wollte mit dir über Ruki und Uruha sprechen… Die beiden hängen ja in letzter Zeit viel zusammen und ich werde das Gefühl nicht los, dass da irgendetwas hinter steckt.“, sagte er ruhig und ließ Aoi dabei nicht aus den Augen. Als dieser beim Klang von Uruhas Namen leicht zusammenzuckte und den Blick sinken ließ, wusste er schon, dass dieser wirklich etwas verschwieg. Schweigen breitete sich im Raum aus und der Schwarzhaarige starrte unentwegt in sein Glas. Er schien Reita ganz vergessen zu haben. Doch dann nickte er leicht.

„Ja, da magst du durchaus Recht haben…“, meinte er niedergeschlagen. Schließlich rückte er aber doch mit den Einzelheiten heraus. Er musste sich einfach jemandem anvertrauen, bevor er noch platzte mit dem Wissen, was er gesehen hatte.

„Ich habe die beiden zusammen bei Uruha gesehen, als ich mich mit ihm verabredet hatte für den Abend. Und…“ Er schwieg wieder kurz.

„Es war eine sehr… eindeutige Situation, du verstehst schon.“ Bei dem letzten Satz, hielt er das Glas noch fester umklammert.

„Dabei wusste er doch, dass ich vorbeikommen wollte! Und ich dachte… Ich dachte wirklich, er würde sich freuen mich zu sehen… und dann das!“

Reita schaute ihn geschockt an, auch wenn er es ja bereits indirekt von Ruki erfahren hatte, doch so richtig glauben konnte er es dennoch nicht, bis Aoi es ihm nun auch bestätigte. Und eine weitere Sache bestätigte er ihm außerdem, die ihn eigentlich nicht überraschen sollte: Aoi war eifersüchtig auf Ruki. Er liebte Uruha. Die eindeutigen Blicke und Gesten sprachen für sich, nur hatte er diese kaum wahrgenommen, da er zu sehr mit seinen eigenen Schwierigkeiten beschäftigt war. Im Nachhinein machte aber alles einen Sinn. Umso mehr regte er sich über Rukis Verhalten auf. Er spürte dieselbe Wut, die er auch an dem Abend verspürt hatte, an dem er Ruki von Uruha abholte. Und eine Sache, die ihn selbst stutzig machte: Er schien genauso zu reagieren wie Aoi. Und ehe er weiter darüber nachdachte, sprach eben dieser es auch aus.

„Ist es nicht so, dass du Ruki sehr magst?“

Reita schaute auf und den Gitarristen an. „Wie kommst du darauf?“, hakte er vorsichtig nach. War es etwa nur er selbst, der sich ständig was vormachte, dass dem doch nicht so sein konnte? Diesmal war es der Bassist, der eine ganze Weile schwieg, ehe er seufzend nickte.

„Ich glaube schon… Aber… wie kann das denn sein? Ich war doch immerhin kurz davor mich zu verloben und jetzt soll ich in unseren Vokalisten verschossen sein? Das macht doch irgendwie keinen Sinn!“, rief er aus.

Aoi lachte aber nicht darüber, sondern lächelte ihn nur wissend an.

„Das magst du so sehen, aber deine Blicke und auch dein Verhalten sprechen mehr als Worte… Und glaub mir, ich weiß wovon ich spreche… Ich hätte es auch nie erwartet, mich in Uruha zu verlieben… Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich es begriffen und noch länger, bis ich es akzeptiert habe.“, lachte er.

„Das geht wohl doch schneller, als man es erwarten würde… Gegen Gefühle ist man eben machtlos. Und in unserem Fall ist es problematischer als gedacht. Wo wir wieder beim Thema wären…“

So schnell wollte Reita es allerdings auch nicht akzeptieren. Und so beschloss er, einfach mal genauer seine eigenen Gedanken und Gesten gegenüber Ruki in Augenschein zu nehmen. Er wollte erst sichergehen, ob Aois Worte auch tatsächlich auf ihn zutrafen. „Aber wenn das mit Ruki und Uruha was Ernstes sein sollte… warum meinte er dann zu ihm, dass er Gefühle für mich hätte?“, meinte er nachdenklich und dieser Satz ließ auch Aoi überrascht zu ihm schauen.

„Was hat er?! Aber… woher weißt du denn davon? Hast du sie belauscht oder was?“, fragte er nun sichtlich interessiert. Ruki hatte Gefühle für Reita? Konnte es denn sein, dass er die Situation nur falsch aufgefasst hatte, so eindeutig sie auch ausgesehen haben mochte und das es eine plausible Erklärung dafür gab? Hatte Uruha ihn deshalb an diesem Abend noch vergeblich versucht zurückzuhalten, um es zu erklären? Aber warum? Fragen über Fragen häuften sich nun in ihm und es gab nur eine Möglichkeit, es herauszufinden. Er musste mit Uruha sprechen, auch wenn es bedeutete, dass er all seinen Mut zusammennehmen und ihm endlich seine Gefühle beichten musste.

„Nein, also… nicht absichtlich…“, meinte Reita verlegen.

„Ruki hatte seine Zimmertür nur angelehnt, als die beiden telefonierten und als ich meinen Namen hörte… naja…“, schloss er und der Schwarzhaarige nickte verstehend. „Meinst du, du schaffst es, Ruki zur Rede zu stellen?“, fragte er den Bassisten nun. „Ich weiß es nicht… momentan herrscht bei uns sowas wie Funkstille außerhalb der Proben…“, meinte er leise. Details dazu wollte er lieber keine preisgeben, da er sich sicher war, dass er den Älteren damit nur verletzen würde. Zu seinem Glück fragte dieser auch nicht genauer nach. Dass etwas vorgefallen war, war auch ihm nicht entgangen und er wusste nur so viel, dass es mit Uruha und Ruki zu tun hatte. Er überlegte und machte dann ein entschlossenes Gesicht.

„Morgen beginnt die Tour… Wir werden die beiden einfach genauer unter die Lupe nehmen! Und wenn es soweit ist, muss es endlich zu einer Aussprache kommen. Sowohl zwischen Uruha und mir, als auch zwischen dir und Ruki… Alles andere würde jetzt zu nix führen, fürchte ich.“

Er nahm von Reita dazu nur ein zustimmendes Nicken wahr. Danach war das Thema fürs Erste vom Tisch und die beiden beschlossen, noch ein wenig Aois DVD-Sammlung zu plündern und sich auf der Couch gemeinsam mit einem guten Film auf andere Gedanken zu bringen. Allzu lange machten sie dann aber auch nicht, denn der nächste Tag begann früh und würde sicher wieder ziemlich hektisch werden, was bei Tourbeginn erfahrungsgemäß nicht ausblieb, egal wie gut organisiert alles war.
 

Der nächste Morgen begann damit, dass Ruki mit dem falschen Fuß aufstand und alle mit seiner Laune bald zur Weißglut trieb, Uruha zum ersten Mal verschlief und Kai sich wünschte, einfach woanders zu sein. Als nach Stunden endlich alles bereit war, fuhr der Tourbus schließlich los. Der Auftakt ihrer Tour begann mit der Stadt Sapporo, von wo aus es über Tokyo und Yokohama bis Osaka weitergehen würde mit mehreren kleineren Auftritten in Clubs für die nächsten 1 ½ Wochen und dann zum Abschluss wieder in Tokyo enden würde. Während der Fahrt wurde gemeinsam gefrühstückt und die Laune aller ging langsam wieder in den positiven Bereich über. Anschließend schliefen die meisten, um für den Auftritt am Abend gestärkt und ausgeruht zu sein.
 

„Hat wer meinen Gürtel gesehen?“, fragte Ruki eine halbe Stunde vor dem Auftritt, als alle durcheinander im Backstage-Bereich umher wuselten und durchwühlte sämtliche Taschen. Reita war es, der ihn diesen dann grinsend vor die Nase hielt.

„Meinst du diesen hier? Lag unter deiner Weste.“ Ruki grinste zurück und nahm den Gürtel an sich. Aus irgendeinem Grund waren sämtliche Streitigkeiten zwischen den Membern im Augenblick wie verflogen und es herrschte die sonst übliche, aufgeregte Stimmung vor dem Live. Es wurden wie immer Witze gerissen und herumgeblödelt, wie sie es sonst auch taten, um sich die Nervosität zu nehmen und lockerer zu werden. Auch wenn sie bereits Routine darin hatten, eine gewisse Aufregung spürte man auch noch nach dem hundersten Konzert, da eben keines dem anderen glich. Kurz bevor sie die Bühne betraten, entschuldigte sich Ruki nochmal kurz und verschwand für einige Minuten auf der Toilette. Dabei schien niemand Notiz davon zu nehmen, dass dieser erst noch für einen Augenblick in die Umkleide verschwand, ehe er den Weg zur Toilette fortsetzte, in der er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Armaturen abstützte.

//Verdammt… wann hören diese Schmerzen denn mal auf?// Er schloss kurz die Augen, bevor er aus der kleinen Packung eine Schmerztablette nahm und diese mit viel Wasser runterspülte, um den bitteren Geschmack loszuwerden. Damit sollte er das Konzert überstehen. Er atmete noch mehrere Male tief ein und aus und machte sich dann bereit, mit den anderen die Bühne zu betreten und ihren Fans mit ihren Songs und ihrer Bühnenshow ordentlich einzuheizen, ohne sich irgendetwas anmerken zu lassen.
 

Immer wieder rief er ihnen ein „Seid ihr gut drauf?“ zu und „Lasst uns diesen Abend unvergesslich machen!“, woraufhin die Fans immer lauter wurden und er grinsend die Instrumente wahrnahm, ehe er die ersten Strophen ihres Songs zu singen begann. Schließlich kam die kurze Pause vor der Zugabe, in der sie alle verschwitzt aber glücklich ein paar Minuten ausruhen konnten und sich ihre Tour-Shirts anzogen. Ruki war für seine Verhältnisse ziemlich erschöpft und der Schweiß rann ihm nur so von der Stirn und er schloss für einen Moment die Augen, da sich alles um ihn leicht drehte. Besorgt legte Kai einen Arm auf dessen Schulter und sah ihn an.

„Alles okay mit dir, Ruki? Du wirkst blass…“ Ruki öffnete die Augen und nickte.

„Geht schon… der Kreislauf will heute wohl nicht so. Kein Grund zur Sorge! Geht gleich wieder.“, lächelte er. Kai nickte ihm zu und bot ihm dann ein Glas Wasser an.

„Trink lieber noch was. Dann geht’s dir sicher besser.“, meinte er fürsorglich und der Sänger folgte seinem Rat. Die Stimmen der wartenden Fans riefen im Einklang nach ihren Idolen und schwollen zu einem wahren Chor an, als die Jungs nach und nach die Bühne wieder betraten und ihnen die gewünschte Zugabe lieferten. Auch wenn die Stimmung gerade ihren Höhepunkt erreichte, so blieben doch sowohl Reitas als auch Uruhas Blick immer wieder auf Ruki haften. Gegen Ende des Konzertes war es deutlich sichtbar, dass etwas nicht stimmte, da er immer mal wieder den einen oder anderen Aussetzer hatte. Doch schien dieser sich angestrengt dagegen zu wehren, um das Konzert zu einem guten Abschluss zu bringen. Nach vier weiteren Songs war der Auftritt schließlich vorbei und nachdem Kai seine Drumsticks und die anderen Member Wasserflaschen, zwei Handtücher und ein paar Plektren in die Mengen der Fans befördert hatten, verließen sie ausgepowert die Bühne. Kai und Reita grinsten sich an.

„Das war ein super Auftritt heute!“, lachte er zufrieden. Aoi ging hinter ihnen, gefolgt von Ruki und Uruha. Und selbst die beiden grinsten vergnügt. Kaum waren sie im Backstage-Bereich angekommen, begann Ruki plötzlich sich vor Schmerzen zu winden und gefährlich zu wanken, was erst nur Uruha mitbekam, der ihn alarmiert stützte und im nächsten Moment sich alle zu ihnen umdrehten.

„Ruki, was ist los? Hast du Schmerzen?“, rief Uruha, der merkte, wie dieser sich keuchend den Bauch hielt. Erschrocken sahen sie ihren Vokalisten an, der nur Sekunden später bewusstlos zusammenbrach und Uruha und Reita ihn gleichzeitig auffingen.

„Ruki! Verdammt…! Ruft sofort einen Krankenwagen!!!“, rief Reita Kai und Aoi zu, die bereits das Handy zur Hand hatten und bereits den Notarzt riefen.

Fügungen des Schicksals

Hier kommt auch gleich das nächste Kapitel~ :3~

Sozuagen als eine Art "Ausgleich" für die sonst so lange Wartezeit~
 

Viel Spaß auch hier beim Lesen! x3


 

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9. Kapitel - Fügungen des Schicksals
 

Woher stammte dieses komische, anhaltende Piepen? Und was war überhaupt passiert? Waren sie nicht eben noch im Backstage-Bereich? Nur langsam erwachte Ruki und öffnete die Augen. Er konnte sich vor Schwäche kaum rühren. Er lag in einem Bett. Aber warum? Als er um sich sah, entdeckte er verschiedene Geräte, von denen eines dieses piepende Geräusch verursachte und mit einem Schlauch an seinem Arm verbunden zu sein schien. Er war in einem Krankenhaus…? Überrascht und nun doch mehr oder weniger hellwach, starrte er durch das Zimmer. Es dauerte eine ganze Weile, bis nach und nach seine Erinnerungen wiederkehrten. Sie waren im Backstage-Bereich, gerade von der Bühne gegangen, als er plötzlich diese höllischen Schmerzen bekam. Viel stärker, als noch vor dem Konzert und dann wusste er nur noch, dass Uruha ihn etwas fragte und ihm im nächsten Augenblick schwarz vor Augen geworden war. Er musste wohl zusammengebrochen sein… Als er seine Umgebung nun noch genauer wahrnahm, entdeckte er auch direkt neben seinem Bett einen Stuhl und darüber gelehnt eine Jacke… SEINE Jacke… Aber wo war Reita? Seine gedankliche Frage wurde beantwortet, als die Tür leise geöffnet und wieder geschlossen wurde und dieser ins Zimmer trat. Lächelnd schaute er ihn an.

„Du bist wach? ... Wie fühlst du dich? Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt… Mach so etwas ja nie wieder, hörst du?“, meinte er leise lachend.

Aber es war kein echtes Lachen. Viel mehr der vergebliche Versuch zu verbergen, wie besorgt er eigentlich war. Eine typische Eigenschaft des Schwarz-Blonden, um nur ja keine Schwäche zu zeigen. Doch seinen Freund konnte er damit noch nie täuschen.

„Hab mich nie besser gefühlt…“, grinste er verlegen zurück und war selbst ziemlich überrascht, wie schwach und brüchig seine Stimme klang.

Reita setzte sich zu ihm ans Bett und schüttelte grinsend den Kopf.

„Glaub ich dir sofort…“

Dann aber wurde er ernst, was bei ihm nicht sehr häufig vorkam.

„Warum hast du uns nicht gleich gesagt, dass du nicht in Ordnung bist? Obwohl dein Arzt dir wegen deines Magengeschwürs sogar ausdrücklich Auftrittsverbot erteilt hat! Du hattest echt verdammtes Glück, dass du dabei nicht draufgegangen bist! Viel hätte dazu nicht mehr gefehlt!“

Er war wütend… oder sollte man besser sagen, er schäumte fast vor Wut? Schuldbewusst senkte Ruki den Blick. Natürlich hatte er gewusst, wie gefährlich es sein konnte. Aber er war zu stur gewesen, die Sache mit dem Arzt und dem Geschwür auch nur einer einzigen Person zu erzählen, wodurch nicht einmal Kai oder ihr Manager die geringste Ahnung von alldem hatten. Das Auftrittsverbot hatte er ebenso totgeschwiegen und das Konzert einfach durchgezogen. Und das hier war nun die Strafe dafür…

„Tut mir leid…“, brachte er nur kleinlaut hervor.

Er wusste auch nicht, was er sonst dazu noch hätte sagen sollen.

Reita seufzte.

„So lange du so eine Aktion nicht noch einmal bringst... Ich will schließlich nicht meinen besten Freund verlieren!“

Ruki nickte nur.

„Tut mir leid, dass ich euch Sorgen bereitet habe… Nächstes Mal sage ich sofort, wenn etwas ist, versprochen!“, lächelte er seinen Freund an und hielt ihm schwach die Hand hin.

Reita lächelte nun auch wieder und nahm dessen Hand.

„Das will ich auch stark hoffen…“

„Wo sind denn eigentlich die Anderen? Sind sie auch hier? Und seit wann bin ich hier“, fragte Ruki schließlich.

„Nicht mehr… Ich hab ihnen gesagt, dass ich hier bleibe und ihnen Bescheid sage, wenn irgendetwas ist. Seit 2 Tagen bist du jetzt hier… Nachdem wir den Krankenwagen gerufen hatten und du hergebracht wurdest, hatte der Arzt dich nur kurz untersucht und wusste sofort was los ist. Er hat umgehend eine Notoperation veranlasst, die glücklicherweise ohne Komplikationen verlaufen ist und nun bist du hier. Die restlichen Auftritte wurden vorerst vom Management verschoben. Du wirst wohl noch die komplette Woche hierbleiben müssen zur Beobachtung, wie der Arzt angedeutet hat.“, erzählte Reita ihm langsam.

„Aber der Rest wird sicher auch froh sein, dass du wohlauf bist und dich sicher noch besuchen.“ //Vor allem wohl Uruha…//, fügte er in Gedanken hinzu.

Er wollte es ihm am liebsten sofort sagen, was er von der Aktion hielt, was Aoi ihm erzählt hatte, was Ruki sich dabei gedacht hatte. Doch das war nun wirklich nicht der richtige Zeitpunkt dafür.

„Ich lasse dich dann mal allein, damit du dich ausruhen kannst und bald wieder auf dem Damm bist! Ich sage auch den Anderen Bescheid. Bis später!“, sagte er dann und machte sich zum Gehen bereit. Er war schon wieder viel zu lange hier. Und doch musste er sich schon fast zwingen zu gehen. Die letzten 2 Tage hatten ihm bewiesen, ob nun verliebt oder nicht, dass der Kleinere ihm doch sehr am Herzen lag. Er verschwieg ihm auch, dass er derjenige war, der während all der Zeit nicht von seiner Seite gewichen war, während er schlief, was Aoi wiederum zufrieden hatte lächeln lassen. Denn dieser war sich sicher, dass Reita das Offensichtliche noch früh genug realisieren würde, auch wenn er es noch immer nicht wahr haben wollte und mehr oder minder abstritt.

Sollte Ruki also ruhig in dem Glauben bleiben, er sei erst vor Kurzem hier angekommen, denn das ersparte ihm nur unnötige Fragen, die er jetzt noch nicht beantworten wollte und konnte.

„Ok, bis später…“, nickte der Kleinere ihm zu und sah ihm nachdenklich hinterher.

Er war froh, dass man ihm nicht angemerkt hatte, was sein Herz für Luftsprünge machte. Er hätte eher mit Uruha gerechnet. Das Reita es war, der nun hier nach ihm sah, stimmte ihn einfach nur überglücklich, weswegen er nur wenige Minuten später mit einem Lächeln auf den Lippen in einen leichten Schlaf sank.

Reita verweilte noch einen Moment schweigend und nachdenklich vor der Tür. Er beschloss, sich Rat bei einer Person zu suchen, die ihn mehr als gut kannte und ihm vielleicht half, seine Gefühle und Empfindungen ordnen und verstehen zu können. Er nahm sein Handy zur Hand und wählte die Nummer.

„Hey… Bist du grad beschäftigt?“

Kurzes Schweigen.

„Gut. Ich habe eine Bitte an dich. Können wir uns treffen... Ja genau, im Park. Bis gleich.“

Er seufzte und verließ dann das Krankenhaus.
 

Durch Reita hatten die anderen bereits die neuesten Meldungen zu Rukis Gesundheitszustand erhalten und waren erleichtert, dass alles gut verlaufen war. Nach dem Vorfall hatten sie sich in Absprache mit dem Management in einem Hotel in Sapporo niedergelassen, bis es Ruki wieder so weit ging, dass sie nach Tokyo zurückkehren konnten. Keiner der Member wollte ihn allein in der Stadt lassen und nach Hause fahren ohne ihren Sänger und so hatten sie den Manager doch noch überreden können zu bleiben. Allerdings hatte dieser darauf bestanden, dass sie aus Kostengründen wenigstens Zweierzimmer belegten, was auch ohne Murren akzeptiert wurde. Uruha und Kai teilten sich somit ein Zimmer und Reita und Aoi. Uruha wusste nicht, ob er nach der ganzen Sache so ohne weiteres mit Reita in einem Zimmer klargekommen wäre. Da Reita nun mitgeteilt hatte, dass er noch etwas in der Stadt erledigen wollte und Kai als Bandleader noch den weiteren Ablauf mit dem Manager und allen Beteiligten in einer Besprechung klären musste, waren nun nur noch Aoi und Uruha im Hotel zurückgeblieben, was Aoi nur sehr gelegen kam. Das wäre dann wohl seine Chance, mit Uruha in Ruhe sprechen zu können. Bevor er sich aber genau überlegen konnte, wie er die Sache anging, klopfte es bereits an der Zimmertür und Uruha stand verlegen grinsend vor ihm.

„Stör ich? Ich fand es nur etwas einsam im Zimmer… und da du ja auch ohne Gesellschaft bist gerade, dachte ich, wir könnten uns auch gemeinsam die Zeit vertreiben.“

Aoi erwiderte das Grinsen, auch wenn allein die Anwesenheit des Brünetten ihn unsicher werden ließ und ihm plötzliche Zweifel an seinem Plan kamen. Was war denn, wenn Reita sich geirrt oder Ruki seine Meinung geändert und sich doch auf Uruha eingelassen hatte?

„Aoi...“ riss ihn Uruhas Stimme wieder aus den Gedanken.

„Sorry, ich hab grade nur über etwas nachgedacht.“, lachte er leise. „Natürlich störst du nicht. Komm rein!“

Nickend folgte der Gitarrist der Einladung und ließ sich auch sogleich auf dem Bett nieder.

Uruha war sich durchaus bewusst, was den schwarzhaarigen Gitarristen beschäftigte, da dieser ihn, wohl ohne sich dessen bewusst zu sein, die ganze Zeit unentwegt gemustert hatte, während er seinen Gedanken nachhing. Der eigentliche Grund für sein Kommen war zudem auch ganz anderer Natur. Er hatte es einfach satt, sich noch länger das Hin und Her zwischen ihnen ansehen zu müssen, da Aoi es im Gegensatz zu ihm noch immer nicht verstanden hatte, was in ihm vorging und es endlich Zeit für eine Klärung der Lage war.

„Zwischen Ruki und mir… da ist nix. Das war eine einmalige Sache.“, brachte er es dann auch ohne Umschweife auf den Punkt, während Aoi ihn entgeistert ansah und wie es schien zu perplex war, um etwas zu erwidern. Wozu denn noch lange um den heißen Brei herumreden? Das hatten sie doch schon so lange getan. Also konnte er sich das auch sparen. So dauerte es etwas, bis er seine Sprache wiederfand. Doch wirklich Sinnvolles bekam er nicht zustande.

„Wie kommst du denn jetzt darauf?“, fragte er und fühlte sich irgendwie ertappt.

Uruha seufzte und lächelte schwach.

„Das ist es doch, was dich die ganze Zeit beschäftigt hat, oder etwa nicht?“

Damit stand Uruha plötzlich auf und trat näher an ihn heran. Sein Gesicht war vollkommen ernst.

„Warum?“, fragte er ihn und sah ihm direkt in die Augen.

Aoi schluckte.

„Ich… ich weiß nicht, was du meinst.“, erwiderte er und wusste in dem Moment selbst, wie unlogisch das klang. Und an Uruhas Blick sah er es ebenfalls, dass dieser ihm das nicht abkaufte.

Schließlich seufzte der Schwarzhaarige nur leise.

„Ich war nur etwas geschockt, als ich euch so gesehen habe. Nichts weiter… Natürlich fragt man sich, ob da was läuft. Aber das ist natürlich eure Sache, weshalb-…“

Er wurde von dem Brünetten unterbrochen, der ihn nun gereizt anfunkelte.

„Warum sagst du mir nicht die Wahrheit? Deine Blicke und deine Reaktion sind doch wohl eindeutig! Glaubst du ich bin blind?!“, sagte er in harschem Ton, obwohl er es nicht beabsichtigt hatte. Aber Aoi regte ihn gerade einfach auf.

Aoi wusste langsam nicht mehr, was hier gespielt wurde. Was war bloß in Uruha gefahren?

Er sah zu Boden und schloss die Augen.

„Du willst wirklich die Wahrheit wissen...“, fragte er leise und schwieg.

Aus irgendeinem Grund war ihm gerade einfach nur zum Heulen zumute. Ihm! Einem erwachsenen, jungen Mann! Doch was gab es jetzt noch zu verlieren? Er wagte es nicht, seinen Freund anzulügen, auch wenn er Angst vor dessen Reaktion hatte. Was würde es denn ändern, wenn er es erfuhr?

„Ich… ich liebe dich! Das ist los! Ist es das, was du hören wolltest?!“, rief er dann verzweifelt.

„Ja, genau das wollte ich hören! Endlich… Das man dich erst dazu nötigen muss, verdammt…“, kam es in unerwartet sanften Ton von dem Brünetten.

Als Aoi überrascht aufschaute, sah er nur noch, wie Uruha ihm ein zufriedenes Lächeln schenkte und ihn dann fordernd an die Wand pinnte, während seine Lippen sich auf die des Schwarzhaarigen pressten, der die Welt nicht mehr verstand und ihn um Einlass baten, den er noch immer irritiert ohne Widerstand gewährte.
 

Als er den Park erreichte, ließ er sich auf der kleine Bank am See nieder und wartete, bis sie auftauchte. Lange ließ sie aber nicht auf sich warten.

„Hey~ Da bist du ja! Alles in Ordnung bei dir?“, begrüßte er Tashiko, die ihm zulächelte und nickte.

„Ja, alles klar! Aber bei dir nicht, hab ich recht?“, fragte sie auch sofort nach. Man konnte eben sagen was man wollte aber sie kannte ihn wirklich.

„Naja… nicht ganz.“, gab er zu und gemeinsam setzten sie sich erst mal, während Reita ihr die Sache mit Ruki und der Tour erklärte. Sie war ebenso geschockt und fragte ihn sogleich nach dem Befinden des Sängers.

„Ich war die ganze Zeit bei ihm. Er ist noch schwach, aber das ist nach der OP ja normal.“, erwiderte er leise.

„Verstehe… da hatte er also Glück im Unglück… Dann wird es jetzt aber sicher auch wieder aufwärts gehen.“, lächelte sie zuversichtlich und strich ihm sanft über den Arm Eine Geste, mit der sie ihn schon während ihrer Beziehung immer zu trösten wusste und was auch dieses Mal gut half.

„Es gibt da noch eine andere Sache, über die ich mit dir reden wollte… der eigentliche Grund, weshalb ich dich heute herbestellt habe.“, begann er dann zögernd. „Es geht um Ruki… Weißt du…“

Er überlegte, wie er es ihr am besten erklären konnte und erzählte ihr dann zuerst über seine Wut, als er von Uruha und Ruki erfahren hatte und erwähnte auch Aois Gefühle gegenüber diesem und das er Rukis Verhalten einfach nicht in Ordnung fand. Seine eigenen Gefühle in Bezug auf diesen, ließ er aber vorerst außen vor. Erst ab dem Auftritt ging er, noch immer recht oberflächlich betrachtet, auf eben diese ein. Dabei bemerkte er gar nicht, wie Tashiko bereits wissend nickte und beinahe gekichert hätte. Doch sie riss sich zusammen und ließ ihn zu Ende erzählen. Sie war sich schon sehr sicher, worin der Grund ihrer Anwesenheit bestand. In diesem Sinne war Reita für sie wie ein offenes Buch.

„Ich habe mir solche Sorgen um ihn gemacht in diesen Tagen. Ich kann dir gar nicht beschreiben, was genau ich gefühlt habe, als er so plötzlich vor meinen Augen zusammengebrochen ist. Ich hätte ihn beinahe verloren. Natürlich sorgt man sich um seine Freunde und noch mehr um den besten Freund. Aber… ich weiß einfach nicht, was mit mir los ist. Es fühlte sich nicht mehr nur an, als wenn ich mir Sorgen um einen Freund mache… Wie er da so leblos lag… Es war mehr, als ob… ich weiß nicht, wie ich es sagen soll…“

„Als ob ein Teil von dir fortgerissen wurde? Und ist es nicht so, dass sich dein Herz allein bei dem Gedanken, ihn zu missen, schmerzlich zusammenzieht?“, meinte sie in fragendem Ton.

Reita sah sie überrascht an. Sie gab genau das wieder, was er dabei gefühlt hatte…

„Dann weißt du also, was ich meine? Das… ist doch nicht normal oder?“, meinte er verwirrt.

„Was ist denn daran nun so „unnormal“? Muss Liebe denn immer nachvollziehbar sein?“, lachte sie leise.

„Liebe?... Glaubst du das wirklich? Dann bist du schon die zweite Person, die das sagt…“, seufzte er.

„Und dann zweifelst du noch immer? Warum? Ist es die Tatsache, dass es dein bester Freund ist oder die, dass es sich ebenfalls um einen Mann handelt? Dann solltest du diese Zweifel schnellstens zerschlagen, Rei…“, lächelte sie sanft.

„Dann habe ich mich also nicht getäuscht… Mir ist schon während unserer Beziehung aufgefallen, dass ihr euch immer sehr gut verstanden habt. Und ich glaube, dass du dir selbst nie bewusst warst, wie du immer von ihm erzählt hast, auch wenn es zu der Zeit wirklich nicht mehr als Freundschaft war. Vielleicht ist es ja einfach eine Fügung des Schicksals, dass es nun so weit gekommen ist. Und um ehrlich zu sein, finde ich, dass ihr beide ein tolles Paar abgeben würdet.“, grinste sie ihn schelmisch an, ehe sie nun ernst wurde.

„Ich will einfach nur, dass du glücklich wirst, Reita… Und ich weiß, du gibst nicht besonders viel auf weibliche Intuition… Aber ich habe wirklich das Gefühl, dass er dieses Glück für dich bedeuten kann. Also schmeiß es nicht einfach weg und tu etwas dafür, damit es dir nicht wieder entgleitet!“

Er schwieg daraufhin, schloss kurz die Augen und versuchte, auf das zu achten, was sein eigenes Gefühl ihm verriet, bevor er auf den See hinaus schaute und lächelte.

„Das werde ich… Ich danke dir für deinen Rat. Auch wenn es, gerade in der letzten Zeit, nicht immer gut lief zwischen uns, so bin ich doch froh, eine Freundin wie dich an meiner Seite zu wissen… “, meinte er dann leise. Es wurde Zeit, dass er seinem Glück selbst auf die Sprünge half und der erste Weg dorthin führte nun zurück ins Krankenhaus, wo Ruki auf ihn wartete. Manchmal geschehen eben Dinge, die man nie für möglich gehalten hätte… Und zum ersten Mal gestand er sich nun die für alle außer ihn selbst so offensichtlichen Gefühle für den Vokalisten ein, woraufhin ein hoffnungsvolles Lächeln seine Lippen zierte, während langsam die Sonne am Horizont versank und der sternenklaren Nacht wich…

Follow your heart

Und wieder musstet ihr so lange auf das nächste Kapitel warten...~

._.

Ich hoffe ihr verzeiht mir~ >.<
 

Hier kommt nun also endlich das neuste Kapitel und endlich scheinen sich die Probleme zu lösen... x3

Es werden voraussichtlich noch 1-2 Kapitel nun folgen, bis die FF nun auch so langsam ihr Ende findet... ^^

Wenn ihr noch besondere Wünsche habt, was diese betrifft, so schreibt es einfach mit in den Kommi oder auch per ENS~ :3

Bin da für Wünsche und Anregungen offen x333
 

Auch hier nochmal ein großes Dankeschön an alle treuen Leser (auch an die lieben Schwarzleser~), Favonehmer und Kommischreiber~ ♥

Ich hoffe, dass ihr auch mit diesem und den noch folgenden letzten Kapiteln viel Spaß haben werdet und ihr den ein oder anderen Kommi hinterlasst~
 

*noch ein paar Kekse und Kaffee verteil*

x3


 

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10. Kapitel - Follow your heart
 

Eine halbe Ewigkeit schien es anzuhalten, bis sie sich schließlich wieder langsam voneinander lösten. Noch immer lächelte Uruha ihn zufrieden an und zog ihn sanft zum Bett, auf dem er sich mit ihm niederließ. Aoi schien noch zu perplex, um etwas zu sagen und starrte ihn nur aus einer Mischung aus Verwirrtheit, Überraschung und Freude an.

„Tut mir leid, dass ich dich so überrumpelt habe mit allem… Ich wollte nur endlich Klarheit zwischen uns…“, begann Uruha leise.
 

„Ich hatte nicht den Mut, dir früher etwas zu sagen und als ich dann deinen Blick sah, als ich mit Ruki… Ich weiß nicht, da ist es mir eigentlich erst richtig klar geworden, dass du dasselbe empfindest. Und als du dann so überstürzt rausgerannt bist, ohne mir überhaupt zuzuhören, dachte ich schon es wäre alles verloren… Nur deshalb hatte ich etwas mit Ruki. Aber das war wirklich nichts Ernstes!“
 

Eindringlich sah er Aoi in die dunklen Augen, in denen langsam die Verwirrung schwand.

„Ich… ich liebe wirklich nur dich, Aoi… Ich war nur zu dumm, mich den Gefühlen eher zu stellen.“, schloss er seufzend und hoffte, dass der Schwarzhaarige ihm glaubte und ihm auch verzeihen konnte.

Doch schon im nächsten Moment wurden seine Sorgen fortgewischt, als dieser ihn in eine Umarmung zog.
 

„Und ich dachte wirklich, dass ich dich verloren hätte… Ich bin so froh, dass du mir das alles erzählt hast, Uruha…Ich war genauso dumm, dir meine Gefühle nicht eher gestanden zu haben… Vielleicht wäre uns dann vieles erspart geblieben.“, gab Aoi leise, aber erleichtert von sich. Seine Wünsche und Hoffnungen schienen endlich erhört worden zu sein, auch wenn er sich den Ablauf deutlich anders vorgestellt hatte und sein Freund ihm zuvorgekommen war. Doch diese Tatsache war jetzt nicht länger von Bedeutung.

„Dann kann Ruki sich ja von nun an von Reita trösten lassen! Meinen Freund bekommt er nicht noch einmal!“, meinte Aoi dann halb im Ernst, halb scherzend und zog Uruha zu einem erneuten Kuss zu sich, in den er alle Liebe zu diesem steckte.

Als sie sich dieses Mal voneinander lösten, grinste Uruha ihn an.
 

„Hat er es endlich begriffen?“, fragte er Aoi dann und seufzte erleichtert, als dieser nickte.

„Bin ich froh, dass dieses Hin- und Her dann endlich beendet ist…“

„Und ich erst…“, stimmte Aoi ihm zu.

„Wenn das auch geklärt wäre, widmen wir uns doch lieber den angenehmeren Dingen…“, meinte der Brünette dann und ließ keinen Zweifel daran, was er von ihm wollte, als er Aoi sanft in die weichen Kissen des Hotelbettes drückte und sich über ihn beugte.
 

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Leise öffnete er die Tür zum Krankenzimmer, nachdem er nach einer langen Diskussion mit dem Arzt seufzend aufgegeben hatte und tat, als ob er dessen Rat, am nächsten Tag wiederzukommen, brav befolgte. Doch kaum war dieser außer Sichtweite, war er blitzschnell zu Rukis Zimmer geschlichen.
 

Nun stand er vor dem Bett und fand seinen Freund friedlich schlafend vor, dessen Gesicht vom Licht der untergehenden Sonne erhellt wurde.

Sanft lächelnd ließ er sich auf dem Stuhl nieder, auf dem er schon die letzten Tage verbracht hatte und musterte ihn genauer. Eine kleine Haarsträhne verdeckte einen Teil seines hübschen Gesichts, die Reita ihm wie aus einem Reflex heraus vorsichtig zur Seite strich, während sein Blick die langen Wimpern streifte und an den leicht geöffneten Lippen des Jüngeren hängenblieb.
 

Ihm kam der Gedanke an den ersten Kuss wieder in den Sinn, den er ihm aufgrund seines zu hohen Alkoholpegels geraubt hatte und sein Herz schlug sofort ein paar Takte schneller. Er hätte nicht erwartet, sich noch haargenau an das Gefühl der weichen, vollen Lippen und den leichten Geschmack von Alkohol erinnern zu können. Und er wünschte sich dieses Gefühl zurück, wollte noch einmal davon kosten, hielt sich aber gerade noch rechtzeitig zurück. Damit hätte er ihn sicher geweckt und wäre um eine Erklärung nicht herumgekommen. Dabei wollte er es ihm in Ruhe erklären und nichts überstürzen.
 

In das Hotelzimmer wollte er jetzt auch noch nicht zurück, da er bei Ruki bleiben wollte und so blieb er einfach dort sitzen. Vor dem Morgen würde sicher keine Schwester mehr hereinkommen und ihn hinausschicken, zumal Rukis Zustand bereits wieder normal genug war, dass nicht alle paar Stunden jemand nach im Sehen musste.
 

Als sich etwas neben ihm regte, schreckte er hoch und schaute ihn das noch etwas verschlafene Gesicht eines überrascht dreinblickenden Vokalisten, der gerade die kleine Lampe neben sich angeschaltet hatte.

Er musste wohl eingeschlafen sein… Ein Blick zum Fenster ließ ihn erahnen, dass es fast Morgen war, denn es dämmerte bereits.

„Was machst du denn hier, Rei?...“, ließ sich dann Rukis Stimme vernehmen.

Reita schaute wieder zu ihm und wusste erst nicht genau, was er sagen sollte, ehe er all seinen Mut zusammennahm.

„Ich muss mit dir reden… deshalb bin ich hergekommen…“, meinte er leise und schaute auf die weiße Decke.

„Mitten in der Nacht?... Seit wann bist du eigentlich hier?“

Ruki war nun hellwach. Was gab es zu bereden, dass nicht bis später warten konnte?

Reita zögerte kurz.

„Seit gestern Abend…“, antwortete er etwas verlegen und Ruki wollte gerade etwas erwidern, als er ihn unterbrach.

„Lass mich bitte ausreden… Ich weiß nicht recht, wie und wo ich anfangen soll…“, stammelte er und schwieg wieder einen Moment, um sich zu sammeln.

„Also… wegen dir und Uruha… Läuft da wirklich was zwischen euch oder…“, begann er zögernd.
 

Rukis Blick wurde traurig und er schüttelte den Kopf.

„Nein, das war… eine einmalige Sache. Aber was ist damit? Das ist doch sicher nicht der Grund, warum du hier bist, oder?“

Erleichterte atmete Reita aus und nickte dann.

Ob er schon die alles entscheidende Frage stellen konnte, die ihm auf der Zunge brannte?

Er musste es einfach wissen!

„Ich weiß, dass es nicht richtig war… aber ich habe mitbekommen, wie du den einen Tag mit Uruha telefoniert hast… Und da fiel mein Name… Ich… will nur wissen, ob-“

Rukis Augen hatten sich vor Schreck geweitet, als er erkannte, was sein Freund ihm hier beichtete.

//Er hat das Gespräch zwischen uns mitbekommen?! Dann weiß er wohl auch...//

Bevor er Reita ausreden ließ, fiel er ihm ins Wort.

„Du willst wissen, ob es stimmt. Dass ich mich in dich… verliebt habe… Und die Antwort lautet: Ja…“
 

Diesmal war es Reita, der ihn nun endlich wieder direkt anschaute und es kaum glauben konnte, dass Ruki es tatsächlich ihm gegenüber so locker zugab. Doch er sah auch, dass diese Sache ihn sehr beschäftigt haben muss, denn in Rukis Blick lagen Traurigkeit als auch Unsicherheit.

„Ist das denn… ein Problem für dich?“

Rukis Stimme klang unsicher.

Mit einem sanften Lächeln schaute der Blond-Schwarzhaarige ihn an und nahm dann die Hand des Jüngeren, die er leicht drückte.

„Nein…“, gab er leise zu und plötzlich verschwand der gequälte Ausdruck in Rukis Augen.

Unfähig, etwas Sinnvolles zu sagen, starrte ihn ein braunes Augenpaar weiterhin an.

Nun hatte er ihn anscheinend verwirrt und die Tatsache, dass er dessen Hand so in seiner hielt, machte es nicht besser.

„Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage… und schon gar nicht, dass ich hier mal so sitzen würde.“, lachte Reita leise.
 

„Das fing alles an, als das mit Uruha war… Ich spürte eine Wut auf ihn, wenn ich nur daran dachte, was ihr getan habt und war aus mir bis dahin nicht klaren Gründen irgendwie verletzt. Das war wohl auch der Auslöser für unseren Streit, nachdem ich dich von ihm abgeholt habe. Als ich die Knutschflecke sah, ist bei mir wohl eine Sicherung durchgebrannt. Später wurde mir klar, dass ich aus Eifersucht so handelte… Ich wollte die Gefühle nicht wahrhaben, die doch für alle außer mir so offensichtlich waren…“, erzählte er ihm nun in ruhigem Ton. Es fiel ihm plötzlich so leicht, es auszusprechen.

„Ruki ich… Ich glaube, ich liebe dich auch…Nein… Ich weiß, dass ich dich auch liebe.“, schloss er seufzend.
 

Als er aufschaute, sah er, wie Tränen das Gesicht seines Freundes hinabliefen, der sich in der Zwischenzeit vorsichtig in eine sitzende Position gebracht hatte. Das Zittern spürte er in der Hand, da er seine noch immer hielt und der Druck nun von Ruki selbst verstärkt wurde.
 

Dieser Anblick ließ ihn schlucken und mit Mühe nur konnte er seine eigenen Emotionen unterdrücken, als sich zwei Arme um ihn schlossen und der Braunhaarige sein Gesicht an seiner Schulter verbarg. Er erwiderte die Umarmung und spürte eine angenehme Wärme, die sich in ihm ausbreitete. Ein Glücksgefühl durchströmte ihn. Keiner von ihnen sprach ein Wort und beide genossen die Wärme des Anderen.

„Reita…Ich bin so froh, dass du hier bist…“

Es klang mehr wie ein unterdrücktes Schluchzen.
 

So verletzlich hatte er seinen Freund nur selten erlebt, der sonst immer wie ein Fels in der Brandung wirkte und strich ihm sanft über den Rücken.

Und es schmerzte ihn, dass er dieses Mal der Auslöser für die Qualen gewesen war, die der Vokalist durchleben musste. Er hatte sich nach der Trennung von ihm trösten lassen, war sogar bei ihm eingezogen, ohne zu ahnen, dass dieser darunter leiden könnte und wie sehr er ihn dadurch verletzt haben musste.

„Es tut mir so leid, Ruki… Ich werde dich nie wieder so verletzen…das verspreche ich.“

Langsam lösten sie sich voneinander und er beugte sich nun vorsichtig zu ihm, um die Tränen weg zu küssen und strich ihm sanft über die Wange.

Ruki erwiderte das Lächeln nun, er war glücklich wie schon lange nicht mehr.

Er wollte nicht länger warten und zog den Größeren einfach näher an sich, ehe er seine Lippen auf dessen legte.
 

Wenn Reita geglaubt hatte, der Kuss damals wäre schon intensiv gewesen, so musste er sich eingestehen, dass dieser hier bei Weitem alles übertraf. Selbst bei seiner ehemaligen Verlobten hatte er nie so gefühlt… Seine Gefühle überrollten ihn fast. Auch Ruki schien es nicht anders zu ergehen.

„Ich liebe dich, Reita…“, hauchte er ihm zu.

Glücklich schloss er ihn erneut in die Arme, zuckte dann aber zusammen, da ihm die Narbe der OP wieder unsanft ins Gedächtnis rief, wo und warum er hier war.

Reita ließ ihn los und schaute ihn besorgt an.

„Tut es sehr weh?“

Ruki lehnte sich wieder auf das Kissen zurück.

„Halb so wild… Ich sollte nur noch etwas aufpassen…“, meinte er leicht grinsend.

„Aber warte ab, wenn ich wieder gesund bin! Ich muss mich doch für all die Qualen rächen, die du mir beschert hast!“, lachte er, passte aber auf, dass er es nicht übertrieb.

Im ersten Moment schaute Reita ihn überrumpelt an, stimmte dann aber in das Lachen ein.

„Du machst mir ja regelrecht Angst!“, grinste er.
 

Die traute Zweisamkeit wurde aber unterbrochen, als der Arzt ins Zimmer trat und Reita fragend und tadelnd musterte.

„Was machen Sie denn hier? Die Besuchszeit beginnt erst um 8 Uhr!“

Ertappt schaute Reita zu Ruki.

„Ich sollte wohl erstmal gehen…“, meinte er leise zu ihm und stand auf.

„Ja, sonst wird er sauer und lässt dich vielleicht für die restliche Woche nicht mehr her…“, meinte Ruki scherzhaft, aber leise genug, dass der Arzt es nicht hörte.

„Ich komme dann später wieder~“

Der Arzt sah ihm nur kopfschüttelnd hinterher, ehe er sich seinem Patienten widmete.

„Wie geht es Ihnen heute?“, fragte er.

„Könnte kaum besser sein~ Wie lange wird es dauern, bis die Wunde ganz verheilt ist?“

„In ein paar Tagen… Wenn Sie am Freitag entlassen werden, sollte alles soweit wieder in Ordnung sein. Aber selbst dann sollten Sie sich noch mindestens 2 Wochen zu Hause schonen!“, erklärte ihm der Arzt. „Aber nun schauen wir uns das Ganze nochmal an, ob es auch gut verheilt und sich nicht entzündet.“

Kurz darauf rief er die zuständige Schwester, die alles für die Untersuchung vorbereitete und Verbandszeug zum Wechseln brachte.

Freitag! Die paar Tage würde er nun auch noch überleben, wo er doch jetzt wusste, dass jemand Besonderes auf ihn wartete…
 

An diesem Tag konnte ihm nichts und niemand mehr seine Laune verderben, während die Schmetterlinge in seinem Bauch bald Purzelbäume schlugen.

Es kam ihm vor wie ein schöner Traum, doch es war alles Realität. Reita hatte ihm seine Liebe gestanden!

Er fragte sich, ob es Uruha auch gelungen war, sich seiner Liebe nach all der Zeit zu stellen und er genauso glücklich sein konnte wie er.



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Kommentare zu dieser Fanfic (61)
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Von:  Suai
2012-01-30T19:12:45+00:00 30.01.2012 20:12
jej tolles kapi ^__^ freu mich schon aufs nächste, schön das du das typisch japanisch sture mit reingebracht hast!!
Von:  Asmodina
2012-01-27T05:56:55+00:00 27.01.2012 06:56
Japaner sind wohl allgemein Sturköpfe, die immer erst etwas brauchen, damit sie ihre Gefühle erkennen^^
Von:  Suai
2011-12-23T13:44:18+00:00 23.12.2011 14:44
tolles Kapitel :3 hätte an der entscheidenden Stelle ruhig etwas länger sein können, aber dafür war es ja sehr detail genau beschrieben *rot werd*
Von:  Gedankenchaotin
2011-05-03T07:16:28+00:00 03.05.2011 09:16
Ich habs grad von vorne bis hinten durch gelesen und die Irrungen und Wirrungen mitverfolgt,
auch wenn ich am letzten Kapitel jetzt ehrlich gesagt nicht damit gerechnet hätte, dass Reita ausgerchnet zu Taschiko geht.
Aber wenn selbst sie ihm das schon sagt und Aoi und Uruha sich bislang gefunden haben, kann ja nun eigentlich nichts mehr schief gehen..
eigentlich.

LG Gedankenchaotin
Von:  Asmodina
2011-05-01T15:23:53+00:00 01.05.2011 17:23
^^..wie süß: Und endlich..endlich wachen sie auf.^^
Von:  Asmodina
2011-05-01T15:07:09+00:00 01.05.2011 17:07
Drama...Drama..aber sehr schön. Bei zwei solchen Sturköpfen muss man Detektiv sein.^^
Von:  Koobi
2011-04-28T21:17:33+00:00 28.04.2011 23:17
Ruki hat es auch nicht leicht *___*

aber hast du echt super geschrieben :D

ich bin gespannt wie es weiter geht ;)
Von:  bouXnyappy
2011-04-28T09:35:28+00:00 28.04.2011 11:35
omg ruki ><
Aoi und Reita werden detektive hoho~ xD
*aufs nächste kapitel wart*
es ist gemein da aufzuhören ><
Von:  totenlaerm
2010-10-25T18:42:56+00:00 25.10.2010 20:42
Ok...der tietel passt perfekt. Danke, dass du es nochmal ohne Adult hochgeladen hast.
Von: abgemeldet
2010-10-24T11:58:44+00:00 24.10.2010 13:58
mhm sehr schön <3
bin mal gespannt wie das weiter geht mit den beiden XD
& mit aoi & uruha~
freu mich schon auf ein neues ^-^


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