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Bereite ich dir etwa Sorgen?

Seto & Joey
von

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Von Eisbären und Pinguinen

Konnte es einen schlimmeren Freitag geben als diesen? Zuerst diese zurückbekommene Japanischklausur und dann noch der Zusammenstoss mit Kaiba. Denkt jetzt irgendjemand es kann nur noch Bergauf gehen? …Ja?

Falsch gedacht.

Statt einer Freistunde für den krank gewordenen Englischlehrer gab es einen Vertretungslehrer der die Klasse mit den aufmunternden Worten: „Gespräche bitte einstellen, schenken Sie mir Ihre Aufmerksamkeit, wir machen jetzt Unterricht.“, betrat.
 

Aber das war nur ein Problem, kein wirkliches Hindernis und somit drifteten Joeys Gedanken auch sofort wieder ab. Wen juckte es schon ob da nun ein Lehrer vorne an der Tafel herumhampelte, wenn er wirklich größere Probleme hatte? Probleme die zwei Reihen hinter ihm saßen und den Namen Seto Kaiba trugen.

Probleme mit strahlenden blauen Augen, einer perfekten hellen Haut und einer Ausstrahlung die einen umhauen konnte.

Das hatte er zumindest von den ganzen Weibern gehört die Kaiba ständig hinterherlaufen mussten. Wie rollige Katzen. Ekelhaft.

Kein Wunder das Kaiba da ständig mit seinem Todesblick herumlief. Dumm war nur, dass er das dann immer abbekam.
 

„Mister Wheeler?“

Fragend hob er seine Augenlider und lies seinen Blick irritiert durch das Klassenzimmer schweifen. Wo war dieser komische Lehrer?

Oh..

Direkt neben ihm.

„Ja?“

„Darf ich Sie Joey nennen?“

„Öhm..“, was zum Henker?

„So heissen Sie doch, oder nicht?“, erkundigte sich der Lehrer, der eigentlich ziemlich jung aussah, wie Joey bemerkte. Womöglich war der Typ nur ein Referendar? Ächzend richtete er sich in seinem Stuhl auf und strich sich einige seiner widerspenstigen Strähnen aus dem Gesicht.

„Na sicher doch.“, antwortete er etwas verspätet und versuchte sich daran zu erinnern wie der Typ hieß. Kanou?

„Dann kannst du mir doch sicher auch verraten was der Unterschied zwischen dem Nord und dem Südpol ist?“
 

Das sollte er können… weil?

Weil er ihm erlaubt hatte ihn Joey zu nennen? Also wirklich, manchmal waren Lehrer schon etwas seltsam. „Pinguine und Eisbären.“, murmelte er und wunderte sich warum noch immer kein dummer Spruch von Kaiba gekommen war. Oder von den anderen Schülern.

„Hm.. interessant. Erklär es mir.“

Joey seufzte tief. Das hatte man nun davon. Aber war das hier nun Biologie? Erdkunde? Auf alle fälle kein Englisch. „Pinguine gibt’s am Südpol und Eisbären am Nordpol. Das ist der ganze Unterschied.“, gut er könnte noch erzählen dass die Plattenstruktur des Eises unterschiedlich war und das beide Pole beängstigend schnell schmolzen und somit jeweils andere Gebiete der Erde in eine Klimakatastrophe trieben. Aber wozu?

Fast wären ihm alle Gesichtszüge entglitten als der Typ wohlwollend nickte und sich auf sein Pult setzte. Warum war er ihn mit der Antwort noch nicht losgeworden?

„Joey, wusstest du das Pinguine sich einen Partner suchen und dann ihr Leben lang zusammenbleiben?“

„Nein?“

„Und wie findest du das?“

„Selten.“

„Wie meinen?“
 

Ha, jetzt gab es doch einige Lacher aus der Klasse und das abfällige Schnauben hätte er aus hundert weiteren erkannt. Scheinbar war er gerade wieder auf dem richtigen Weg, Kaibas Aufmerksamkeit für sich zu gewinnen. Nicht das er das wollte..

„Die meisten Tiere suchen sich ihren Gefährten nur für einen bestimmten Zeitraum. Sie finden, genauer gesagt, nur zusammen um sich Fortzupflanzen. Darum ist dieses ‚bis das der Tod uns scheidet’ der Pinguine selten.“

„Warum, glaubst du, kommt das in der Tierwelt so selten vor?“

Boah.. konnte der nicht endlich seine Klappe halten und ihn in Ruhe lassen?! Joey hatte nun wirklich überhaupt keine Lust auf ein Gespräch mit seinem Lehrer. Vertretung hin oder her. Aber einfach anschweigen käme auch nicht gut.

„Die Natur selektiert damit aus. Nur die stärksten Männchen sollten demnach in der Lage sein, Nachkommen zu zeugen.“, Wooahh, wie peinlich war das denn? Hallo?! Er war siebzehn Jahre alt, da konnte sich doch jeder denken das solche Gespräch halbwegs unerwünscht waren. Genau wie Sexualkunde. Der Gipfel aller Peinlichkeiten.

„Findest du nicht komisch, dass der Mensch sich genau entgegengesetzt verhält?“
 

Na schön.. er könnte dieses Thema vielleicht interessant finden. Zudem es sich mit einem Buch deckte das er vor kurzem gelesen hatte. Ja, auch ein Joey Wheeler las ab und zu.

„Ich denke..“, holte er aus und das nächste Schnauben lies ihn kurz verwirrt innehalten, doch auf den auffordernden Blick des Lehrers hin, riss er sich doch zusammen. „Ich denke es liegt an der Überpopulation des Menschen. Die Instinkte wurden zurück gedrängt. Der Mensch sieht keinen Zwang mehr darin, sich zu vermehren. Sein Überleben ist nicht mehr davon abhängig.“

„Aber dieser Gedanke führt doch zu gleichgeschlechtlicher Liebe, oder nicht?“, hielt der dunkelhaarige Lehrer dagegen und stand auf um zurück, vor die Tafel zu gehen. „Würde das nicht bedeuten, dass der Mensch sich über die Gesetze der Natur erhebt?“

Noch bevor das Gemurmel seiner Mitschüler zu laut werden konnte, nahm Joey den Gesprächsfaden auf. Es war selten dass er sich für den Unterricht interessierte und es war noch seltener das ihn ein Lehrer dazu brachte sich selbstständig einzubringen, aber wenn es passierte dann war er mit Feuereifer dabei.
 

„Es gibt keine gleichgeschlechtliche Liebe.“, fing er an und erntete dafür mehrere dumme Blicke. „Es gibt Liebe auf der einen Seite und Sex mit dem gleichen Geschlecht auf der anderen.“

„Wo soll da der Unterschied sein?“, sprach ihn Sabi, einer seiner Mitschüler, an.

„Naja. Ich bin der Meinung: Liebe kennt kein Geschlecht. Man verliebt sich in den Menschen und nicht in dessen Rang in der Fortpflanzungskette.“

„Liebe ist doch nur die größte Ausrede die der Mensch jemals erfunden hat. Grundsätzlich würden rein biologische Abläufe darauf hinweisen ob zwei Menschen sich nahe kommen sollten. Der Spruch ‚Ich kann dich nicht riechen.’ nimmt dort zum Beispiel seinen Ursprung.“

Nicht nur Joeys Kopf drehte sich herum um den Brünetten zu mustern, der sich entspannt in seinem Stuhl zurück gelehnt hatte. Scheinbar war dieses Thema nicht nur für den blonden Chaoten interessant genug um sich am Unterricht zu beteiligen.
 

„Findest du das nicht reichlich zynisch, Kaiba?“, brummte er auch schon und verschränkte die Arme vor der Brust, während seine dunklen braunen Augen unwillig aufblitzen. Das war ja wieder soooooo typisch für diesen Eisbinkel.

„Realistisch, Köter. Ich bin nur realistisch.“

„Und warum gibt es dann inzwischen so viele Menschen die sich öffentlich dazu bekennen auf das gleiche Geschlecht zu stehen?“, ausnahmsweise überging er Setos Beleidigung einmal. Dafür war das Thema zu interessant und er nur zu neugierig auf dessen Meinung darüber. Der brünette verzog seine Lippen zu einem überheblichen Lächeln.

„Das solltest du doch am besten wissen. Es ist der Kick, sich über gesellschaftliche Regeln hinweg zu setzen. Womöglich gefällt es ihnen ja tatsächlich, mit demselben Geschlecht ins Bett zu steigen, aber das ist dann grotesker Sexualtrieb und keine Liebe.“

„Wieso sollte ich das am besten wissen? Unterstellst du mir da gerade, schwul zu sein?!“, mit einer Bewegung war Joey aufgesprungen und bereit Kaiba zwei Blumen zu schenken.
 

Veilchen.
 

„Wheeler, ich dachte kurzzeitig tatsächlich du könntest dich artikulieren. Ich unterstelle gar nichts, sondern deute nur auf deine Vor-Liebe für Regelbrüche hin.“, entgegnete Kaiba vollkommen ruhig. Nun ja, wenn man von dem amüsierten Grinsen und der gemeinen Betonung absah. Verdammt! Joey hatte es wieder einmal geschafft sich zu blamieren. Herrlich. Noch dazu.. was regte er sich eigentlich so auf? Mann oder Frau, das war doch wirklich egal. Ihm zumindest.

Sah so aus als würde Kaiba sich einmal in seinem Leben täuschen. Joey machte sich etwas aus Regeln, zumindest manchmal. Sonst würde er doch dazu stehen, oder?

Verdammt.
 

„Na Gott sei Dank hast du sowieso nen Stock im Arsch, Kaiba! So musst du niemals Regeln übertreten und kannst dir das perfekte Weibchen zum perfekten Männchen suchen.“, spie er aus und ärgerte sich im nächsten Moment schon wieder, dass er den Zorn auf sich selbst nun gegen Kaiba richtete. Allerdings.. der hielt das wenigstens aus.

Ein Blick in dessen blaue Augen, verkündete jedoch leider davon, das Joey die Retourkutsche möglicherweise nicht so gut verkraften würde. Hatte er den Drachen damit ernsthaft wütend gemacht? Stand ihm aber ausgesprochen gut. Ja, das musste sogar Joey zugeben.

Wie Kaiba da eben betont ruhig atmete und ihn mit seinen himmelblauen Augen erstach. Jupp, jegliche Art von Emotionen ließen diesen Mann nur noch unglaublicher aussehen.
 

Wenn auch… ein bisschen.. gefährlich?
 

„Wheeler..“, gut das glich dann mehr einem zischen, als einem gesprochenem Wort. Möglicherweise war jetzt die Zeit zum rennen? Um sein Leben, eventuell?

Würde Joey sich leicht ängstigen, wären seine Pupillen jetzt geweitet und sein Herz würde rasen. Aber da dem ja nicht so war, schob er seinen schneller gehenden Atem mal eben auf die unerträgliche Hitze.

Schlimm so ein Sommer.

Schlimm, schlimm.
 

Zu seinem Glück, muss man hier einfach einmal so erwähnen, war Kaiba nicht umsonst als unerträglicher, besserwisserischer und unglaublich sturer Mensch bekannt.

Kaibas bekamen Selbstbeherrschung in kleinen Fläschchen, anstatt der Muttermilch. Aber, weil dem so war, entspannte sich Setos Körper innerhalb von Sekunden und der Blick wurde wieder zu einer kühlen Sensation.

„Die Regeln richten sich nach mir und nicht umgekehrt, Wheeler. Schreib dir das hinter deine flohverseuchten Ohren.“
 

„Beruhigt euch. Eure Ansätze dieser Diskussion wären ja gar nicht übel.“, unterbrach der Lehrer ihr Gespräch, bevor es noch eskalieren konnte. „Leider scheint die Umsetzung noch nicht ganz zu funktionieren.“

Joey war sich ziemlich sicher, dass Kaiba sich gerade einen äußerst gemeinen Kommentar verkniff. Zu irgendwas waren Lehrer also doch gut. Nicht das Seto Angst oder gar Respekt vor ihnen hatte, aber wie immer fürchtete dieser um seinen ach so makellosen Ruf. Hmpf.

Naja, konnte ihm nur recht sein.
 

Während der Lehrer das Gespräch wieder zu den Regeln der Gesellschaft zurückführte, drifteten Joeys Gedanken ein weiteres Mal ab. Liebe war in Setos Augen also nur eine Ausrede? Was war dann dessen Beziehung zu Mokuba? Oder gab es verschiedene Kategorien von Liebe?

Familiäre Liebe.

Freundschaftliche Liebe.

Sexuelle Liebe.
 

Das hörte sich doch dämlich an. Aber Kaiba log nicht. Niemals.

Also waren dessen Gefühle für seinen kleinen Bruder nur ein lieb haben? Ja, das konnte doch sein. Wenn man diesen Faden weiterspann, käme man zu dem Punkt an dem man feststellen musste, dass Kaiba zwar Sex hatte, aber keine Liebe.

Wie traurig war das denn?

Und vor allem.. wer war die Schlampe?
 

Nicht das es ihn interessieren würde, welchen Typ von Frau Kaiba bevorzugte, oder so. Das war rein wissenschaftliche Neugier. Jawohl.

Hm.. hatte er überhaupt schon einmal eine Frau oder Mädchen an Kaibas Seite gesehen? Aber wie denn auch. Der Typ arbeitete sich ja zu Tode. Ob es so etwas wie die zehn heiligen Kaiba Gebote gab?
 

1) Du sollst nicht lieben

2) Beschütze die Familie mit allem was du hast

3) Vergleiche arme, niedliche, unschuldige Schüler mit Hunden

4) Beweise täglich wieviele Evolutionsstufen du über dem Rest der Menschheit stehst

5) Übe täglich zehn Minuten lang die verschiedenen Stufen des Todesblick

6) Schreibe ‚KC’ auf jeden noch so kleinen Schnipsel deines Eigentums

7) Begehre deines nächsten Firma

8) Überlege dir täglich fünf neue Schimpfwörter für kleine Joeys

9) Lasse niemanden an dich heran

10) Schleudere jedem die Wahrheit ins Gesicht und sei sie noch so verletzend
 

Ja, das klang doch gar nicht so verkehrt oder? Passend zur Kaibabibel.

Abermals seufzte er leise. Es war nicht gut sich soviel mit Seto zu beschäftigen, das würde nur noch tiefer ins Chaos hineinführen. Und wenn er seinem Umfeld glauben schenken sollte, dann stand er doch in selbigen schon bis zum Hals drinnen.

Wovon scheinbar auch Kaiba ausging, oder warum hatte er ihn so angefaucht und Joeys Vater angeklagt? Woher wollte der Arsch überhaupt wissen, was mit seinem Vater war?

Eben.

Der weisse Mantelträger mit eiskaltem Blick – hrhr- konnte es gar nicht wissen.

Und überhaupt und sowieso hatte Joey sich schon im Kindergarten schlimmer geprügelt als die paar Ohrfeigen die er da ab und an zuhause bekommen hatte. Der Rest waren Bandenprügeleien, Unfälle und Dumme Zufälle gewesen. Nicht das er die beiden letzteren Tatsachen jemals jemanden erzählen würde. Sollten seine Freunde doch denken was sie wollten. Er hatte niemals etwas von ihren Vermutungen bestätigt oder dementiert.
 

Ui, schon wieder ein Fremdwort. Was man nicht alles lernte wenn man sich mit Kaiba stritt, denn praktischerweise erklärte der seine Fremdwörter immer. Vorausgesetzt man schaute dumm genug aus der Wäsche.

Was ja nun wirklich nicht weiter schwer war. Das hatte Joey inzwischen perfektioniert. Vorm Spiegel um genau zu sein. Den linken Mundwinkel leicht nach oben, skeptischen Gesichtsausdruck und gerunzelte Stirn. Dazu noch eine Mischung Unglauben in die Augen gehaucht und fertig war das ganze Mienenspiel. Wozu im Wörterbuch nachlesen, wenn man es auch einfacher haben konnte?
 

Eben.. ganz seiner Meinung.

Kaiba konnte manchmal wirklich praktisch sein. Vielleicht würde der sogar nen ganz guten Lehrer abgeben. Allerdings sollte man dann am Anfang der Stunde Wärmflaschen und Winterjacken verteilen. Hausaufgaben sollte man besser niemals vergessen und zu spät kommen würde mit etwas Pech tödlich enden. Aber davon abgesehen, würde der CEO das vermutlich wirklich gut hinbekommen.

Gut, es gab nichts was Seto Kaiba nicht gut hinbekommen würde. So ein elender Perfektionist.
 

Nein, er schwärmte hier nicht von Seto. Das ging nämlich gar nicht. Warum?

Nun, Joey war nicht wirklich schwul. Er stand fast ohne irgendwelche Einschränkungen auf Frauen.

Frauen mit dunkelbraunen Haaren und eisigen blauen Augen.

Logisch, oder?
 

„Wheeler!“

„Mhh?“, aufgeschreckt sah er auf, direkt in genau die Augen, die eine Frau haben sollte. Dumm nur, das diese Augen keiner Frau gehörten.

„Du kannst tatsächlich mit offenen Augen schlafen, oder? Ich dachte das wäre nur eines dieser vielen, völlig unnützen, Gerüchte über dich. Die Stunde ist schon seit zehn Minuten vorbei.“

Außerdem brauchte die Frau, auf die er einmal stehen würde, genau diesen Anteil an Kälte in der Stimme. So würde ihm auch im Hochsommer nie zu heiss werden. Der perfekte Deal. Dumm nur, das diese Stimme keiner Frau gehörte.

„Ich habe nicht geschlafen. Lass mich in Ruhe, ich muss nachdenken.“

„Pass nur auf, dass du dich dabei nicht verletzt.“

Zudem musste diese weibliche Person, in die er sich einmal verlieben würde, eine gute Portion Sarkasmus und Ironie mit sich bringen. So wäre er immer gefordert, sich Konter zu überlegen und es würde niemals langweilig.

„Dumm, dass du keine Frau bist, Kaiba.“
 

.. die nach oben wandernde Augenbraue seines Gegenübers sagte ihm, das er das tatsächlich laut gesagt hatte.

Da half nur eines… obwohl, nein.. da gab es zwei Möglichkeiten.

Nummero One: Augen zu und einen auf Strauß machen. Alá, seh ich dich nicht, siehst du mich auch nicht.

Nummero Two: Beine unter die Arme und rennen.

Wie von selbst wanderte der Blick aus den braunen Augen zur Tür. Irgendwie klang die zweite Möglichkeit lebensrettender. Wieviele Fettnäpfchen konnte man an einem einzigen Tag eigentlich finden und geradewegs reinlatschen? Gab es da einen Weltrekord zu erreichen? Wenn ja, wäre er ganz weit vorne mit dabei. Ganz sicher.

Gut, jetzt also ganz unauffällig die Schulsachen zusammenräumen und sich nicht wundern, warum Kaiba immernoch nichts dazu gesagt hatte.
 

Oh, wie praktisch. Er hatte gar keine Sachen herausgeholt gehabt. Sehr angenehm, wenn man gleich um sein Leben rennen will. Jetzt noch der Griff, ganz unauffällig natürlich, zur Schultasche und dann einen auf Formel 1 Fahrer machen. Ganz einfach. Nur keine Panik. Zu seinem überschäumendem Glück lies er sich ja nie von Kaiba einschüchtern oder fand es bedenklich wenn dieser schwieg.

Ja… so ein Glück..
 

<Schnapp>

>Schnapp<
 

Gut, er hatte die Schultasche in der Hand, aber etwas lief trotzdem falsch.

Langsam wandte Joey den Kopf zur Seite und sah eine Hand mit langen, feingliedrigen Fingern auf seiner linken Schulter. Ach so. Nur Kaibas Hand. Na dann.

Das erklärte dann zumindest warum er nicht aufstehen konnte.
 

„Wheeler.“, seit wann klang sein Name eigentlich so furchteinflößend das sich die feinen Härchen in seinem Nacken aufstellten? „Du hast mich nicht gerade gedanklich mit einer Frau verglichen, oder?“

„….“

Den Kopf schüttelnd, lies der Brünette ihn wieder los und hob sich die Hand an die Stirn um sich die Schläfen zu massieren. Das könnte ein faszinierender Anblick sein, wenn da nicht dieser undefinierbare Ausdruck seinen Platz in den tiefblauen Augen gefunden hätte.

„Du bereitest mir wirklich Kopfschmerzen, Wheeler. Das muss eines deiner ganz unglaublich schlechten Talente sein.“

„Ich dachte nur, dass mein Bedürfnis dich zu schlagen, nachlassen würde wenn du eine Frau wärst.“, brummte Joey unwillig. Also wirklich mal. Unglaublich schlechte Talente. Dieser aufgeblasene Snob!
 

„Momentan könntest du damit sogar Erfolg haben. Vermutlich die einzige Chance deine Gewalttätigkeit an mir auszulassen, Wheeler.“, forderte ihn Kaiba mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen heraus. Leider erhellte dieses Lächeln sein Gesicht nicht, wie Joey mit einem Anflug von Traurigkeit bemerkte.

„Ich vergreife mich nicht an geschwächten Gegnern, Kaiba. Geh endlich heim.“.. und ruh dich aus. Aber den Anhang verkniff er sich lieber.
 

Abermals trafen sich ihre Blicke und ganz, ganz ehrlich.. wenn man in Augen ertrinken könnte, er würde es jetzt tun. Wenn es einen Gott gab, dann war dieser ziemlich ungerecht. Warum gab er einem Bürohengst wie Kaiba so ein unverschämt gutes Aussehen und ihm, der es nötiger gehabt hätte, nur so ein Durchschnittsgesicht?

Vielleicht hatte Kaiba ja in seinem früheren Leben Modell für den goldenen Schnitt gestanden? Das würde wirklich zu ihm passen.
 

„Morgen. Fünfzehn Uhr. Sieh zu das du pünktlich bist, Köter.“, sprachs und wandte sich ab um das Klassenzimmer zu verlassen.

Joeys Gehirn: Leerlauf

Verarbeitung dieser Meldung: 0 Prozent

Unwahrscheinlichkeit dieser Aufforderung: 100 Prozent
 

Die Tür fiel hinter Kaiba ins Schloss und wieder einmal befand sich Joey alleine im Klassenzimmer. Einmal Blinzeln. Zweimal Blinzeln.

Hatte Kaiba ihn gerade für Samstag zu sich eingeladen?

Hatte er?

HATTE ER?
 

Verdammt!
 

…Was sollte er anziehen?
 

~~~~

Schon wieder ich! *unter einer Decke hervorguckt*

Mir ist das Heizöl ausgegangen.. sehr schlau oder? Und der Typ kommt erst morgen um es aufzufüllen. .. ..

AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH
 

Aber wie dem auch sei, danke für eure lieben Kommentare und besonderen Dank für eine Leserin die sich gemeldet hat, obwohl sie die ersten vier Kapitel schon kannte. Da geht mir das Herz über vor lauter Stolz. :D
 

Ich hoffe ihr hattet Spass.

Bis morgen ;)
 

Lg

Samt



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  JK_Kaiba
2015-06-10T16:01:37+00:00 10.06.2015 18:01
Oh man ich sag dir ich krieg Muskelkater vor Lachen, wie du schreibst, das ist einfach unglaublich. So richtig Joey Live und in Aktion. Finde auch das du Kaiba sehr gut triffst und ich bin mal gespannt wie es weitergeht :-D

LG
Von:  Onlyknow3
2013-07-23T21:01:04+00:00 23.07.2013 23:01
Das tut gut die zweii streiten zu hören,ich freue mich jedes mal wenn es Joey gelingt,Seto aus der Reserve zu locken und ihn zu triezen.Mach weiter so freue mich auf das nächste Kapitel.


LG
Onlyknow3
Von:  Spielzeugkaiser
2010-10-09T20:46:16+00:00 09.10.2010 22:46
Da bin ich wieder =)
*reinroll*
Bewaffnet mit einer heißen Schokolade hab ich mich gerade vor dieses Kapitel gesetzt und bin wieder an der Stelle hängengeblieben, als Joey mit seinem Ersatz- lehrer/referendar diskutiert. Ich muss sagen, ich finde die Ansätze wirklich interessant. Das Kapitel hab ich am Mittwoch gelesen, da hatte ich in den ersten zwei Stunden PP (Pädagogik und Psychologie) und wir hatten es von (surprise, surprise xD) Instinkten, der Erziehungsfähigkeit des Menschen und Gesellschaftlichen Normen.
In dem Sinne hat das also ziemlich gut reingepasst, ich hatte wirklich die ganzen zwei Stunden deine FF im Hinterkopf.
Anhand deines Schreibstils und daran, das ich bis jetzt eigentlich noch keinen wirklichen Rechtschreibfehler gefunden habe, schließe ich jetzt einfach mal darauf, dass das deine eigenen Gedankengänge sind.
Und ich muss sagen, die finde ich wirklich richtig interessant.
Ein wenig will ich mich dazu auslassen, aber ich versuch mich jetzt nicht daran aufzuhängen.
Hoffe mal, das gelingt mir^^

> „Ich denke es liegt an der Überpopulation des Menschen. Die Instinkte wurden zurück gedrängt. Der Mensch sieht keinen Zwang mehr darin, sich zu vermehren. Sein Überleben ist nicht mehr davon abhängig.“

Die Instinktarmut des Menschen auf die Überpopulation zurückzuführen, ist ein Ansatz den ich mir wirklich gut als Grund vorstellen könnte - aber ich denke das hängt irgendwo. Immerhin begann das verloren gehen der Instinkte schon lange bevor wir in Zeitalter gekommen sind, in denen es so viele Menschen auf der Erde gab. Gerade unsere Instinktarmut ist es ja, die unser Überleben sichert, aber das erkläre ich jetzt echt nicht, würde zu lange gehen^^
Trotzdem, ich find den Gedanken echt überdenkenswert =)

> „Aber dieser Gedanke führt doch zu gleichgeschlechtlicher Liebe, oder nicht?“

Tut es das?
Das ist wirklich eine Frage über die ich mir den Kopf zerbrechen könnte.
Ich mag diesen Lehrertyp übrigens. Das ist so einer von der (ich nenns jetzt einfach mal so) neuen Schule. Die laufen einem immer mal wieder über den Weg, vorallem als Referendare, übermotiviert und aufgeregt, aber sehr erfrischend.
Ich finde den hast du echt gut gestaltet und das, obwohl er nur wenig erwähnt wird^^

> „Würde das nicht bedeuten, dass der Mensch sich über die Gesetze der Natur erhebt?“

Tut er. Muss er sogar. Da der Mensch unter Instinktarmut leidet und auch eine organische Schwäche hat, muss er sich die Natur zu eigen machen und sich über sie stellen. Das ist die erste Art der Kultur die sich jemals entwickelt hat.

Aber ich verabschiede mich mal an dieser Stelle von der Diskussion und wende mich wieder dem zu, was das eigentlich interessante hier ist:
Unsere beiden Turteltauben^^
Das Joey nach seiner Definition von Liebe nach bi ist und Kaiba nicht an die Liebe glaubt, passt zu den beiden Charakteren wie die Faust aufs Auge.
(Dazu fällt mir des übrigen ein, das ich den Spruch mit den Blumen und den Veilchen echt klasse fand, sehr gelungen! xD)

Die zehn Kaiba Gebote fand ich wirklich sehr amüsant, ich könnte mir durchauß vorstellen das Seto ein inoffizielles Regelbuch hat, in dem all das genau so drin steht ;)

Mann, wüsste ich nicht wie es weitergeht, wäre ich verdammt gespannt.
Und die Frage, was er anziehen soll, ist so typisch, ich hab sie mir auch schon gestellt xD

Na dann, man sieht sich! (so ziemlich gleich xD)
LG

Von:  Statjana
2007-12-14T19:41:24+00:00 14.12.2007 20:41
schönes kapi =)
ja was soll Joey anziehen???^^
=)das war klasse die diskussion zwieschen den beiden =)
mach nur weiter so,
bitte schreib schnell weiter bin schon sehr gespannt wie es weiter geht^^ kann kaum noch erwarten

*knuddel*

lg statjana^^
Von:  Sathi
2007-12-14T19:04:57+00:00 14.12.2007 20:04
oha dat ging aba schnell dies ma
respekt
so schnell bin noch net ma ich und ich bin kein maßstab^^*lach*
aba schön dat es so schnell weidder geht
bin ja extrem neugierig wies weider geht
und die ff hier iss echt iwie witzig ich find die einfach nua geil
einfach genial^^

auch die diskussion war cool gestaltet hat mia auch gut gefallen wirklich toll

also ich kann hier wirklich nua loben mehr kann man da net machen
vor allem woher nimmst du die ganzen ideen?? ich bin da imma wie blöde am grübeln wat ich da als nächstes schreiben könnte iss leider so* schultern zuck*

aba jez noch ma zu deina ff
also die iss auf jeden fall cool mega witzig und ich freu mcihs con aufs nächste kapi
wär ja cool wenn dat wieda so schnell geht wie dieses mal
hat mich riesig gefreut dat dat schon da war^^

tja ich glaub dat war jez auch genuch geschrieben will mia ja ein paar fakten zum nächsten kapi aufheben deswegen hör ich jez auf
buhuussychen^^
Von:  Schwarzfeder
2007-12-14T16:29:52+00:00 14.12.2007 17:29
Also...das dritte chap
War mal wieder genial!

Die Kaibagebote!
Der Hammer! Eines besser als das andere! Aber am tolligsten ist glaub ich das: 3) Vergleiche arme, niedliche, unschuldige Schüler mit Hunden

Hat mir mal wieder super gefallen die Diskussion war der Hammer!
Und noch so viele andere Sachen und die Hints
*nicht mehr aufhören kann zu grinsen*
Ich freu mich schon auf das nächste chap!

LG *knuddel*
-kameo-
Von:  Vergangenheit
2007-12-14T16:20:59+00:00 14.12.2007 17:20
Irgendwie eine enorm witzige Fanfiction. Mir gefallen Katsuyas Gedankengänge und auch die Erwiderungen von Kaiba sind gut. Nicht wie so oft versucht und nicht gekonnt, sondern wirklich sehr gelungen.

Beim Auflesen stellt sich mir nur eine Frage, warum war Kaiba morgens um 5 im Krankenhaus? Irgendwie beantwortete dies nicht Katsuyas Frage danach, woher Kaiba es wusste. Ich hoffe, es ist nicht schlimm, wenn diese Frage, die eigentlich ins vorige Kapitel gehört, hier kommt.

ByeBye
BlackSilverLady


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