Teil 3
Kakashi spürte die ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages auf seiner Haut. Er hatte den größten Teil der Nacht nur wach dagelegen und Anko angeschaut. Wie sich ihr Brustkorb langsam und gleichmäßig hob und sank. Wie ihre Haare ihr ins Gesicht fielen, wenn sie sich im Schlaf bewegte, oder ihren etwas verdutzten Ausdruck, als sie kurz aufwachte und ihm direkt in die Augen schaute, da er sie im Liegen betrachtet hatte. Seufzend richtete Kakashi sich auf und schob sich sein Stirnband zurecht. Danach schnappte er sich ein Sandwich aus seiner Tasche, verschlang es und schaute wieder zu Anko die immer noch seelenruhig schlief. Sonnenstrahlen die durch die dichten Baumkronen auf den Waldboden fielen, erhellten ihr Gesicht. Verträumt schaute er sie eine Weile an, denn bald würden sie wieder aufbrechen müssen und dann würde er sie nicht mehr so intensiv betrachten können. Kakashi seufzte, vielleicht war dies seine einzige Chance es zu tun, er wollte sie schon so lange so gern küssen und er wusste nicht, ob er es jemals schaffen würde ihr seine Liebe zu gestehen, aber war es richtig sie zu küssen, wenn sie schlief? Langsam rutschte er näher an sie heran. Als er bei ihr angekommen war, beugte er sich langsam vor und zog sich vorsichtig die Maske runter. Vorsichtig und sanft fasste er ihre Hand an und beugte sich zitternd weiter runter.
Anko gähnte laut, als sie ihre Augen langsam aufmachte. Sie hatte sehr seltsam geträumt und nun hatte sie auch noch ein seltsames Gefühl auf den Lippen. Wirklich sehr seltsam. Ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, als sie sich an den Traum zurück dachte und versuchte sich möglichst genau daran zu erinnern. In ihrem Traum hatte Kakashi sie geküsst, so viel wusste sie noch. Der Drang zu kichern stieg in ihr hoch, doch stattdessen fuhr sie sich mit der Zunge über ihre Lippen, als sie sich aufsetzte. Kakashi saß etwas neben ihr und hatte mal wieder sein seltsames Buch in den Händen. Sie verstand einfach nicht, wie er so oft dieses Buch lesen konnte. Wurde es denn nicht langweilig? Sein Gesicht war in helles Sonnenlicht getaucht und ein leichtes Grinsen umspielte seine Lippen, dass konnte sie auch trotz der Maske erkennen. Auch wenn ihr Plan Gestern nicht aufgegangen war, wurde sie heute weiter machen wie sie es beschlossen hatte und sie war sich ganz sicher, dass es funktionieren würde. Sie war voller Zuversicht, aus diesem Grund war sie schon fast verdächtig gut drauf. Nachdem sie etwas gegessen hatte, setzte sie sich neben Kakashi hin und sagte leise "Guten Morgen".
Er schaute kurz von seinem Buch hoch und nickte ihr freundlich zu.
"Bereit aufzubrechen?" fragte er mit möglichst ruhiger Stimme und schaute nicht von seinem Buch hoch. Dieses Mal nickte Anko und hob ohne ein Wort ihre Tasche auf. Damit begann also endlich Tag zwei. Dieser Plan hatte von Anko den liebevollen Namen "Tag der Verführung" bekommen.
Den ganzen Tag lang tat sie ihr bestes um Kakashi möglichst unauffällig scharf zu machen. Sie tat absolut alles was ihr einfiel, außer ihm ehrlich zu sagen, was sie für ihn empfand. Alles versuchte sie mit Hilfe von Tollpatschigkeit, Pech oder Zufall irgendwie zu vertuschen, damit es nicht so schien, als wäre alles Absicht. Egal wie sehr Anko sich anstrengte, Kakashi ließ sich nichts anmerken. doch Anko hatte nicht vor aufzugeben.
Was war nur mit ihr los? Kakashi biss sich auf die Zunge und schluckte. Musste sie gerade an dem Tag einen solch schlimmen Fall von Tollpatschigkeit haben? Es fiel ihm schwer die Anzeichen dafür zu verstecken, dass es ihm vielleicht etwas gefiel. Einige Male wollte er sie einfach packen und küssen, doch er hielt sich zurück, denn laut Flirt Paradise sagen Frauen es, wenn sie jemanden mochten. Bisher stimmte dies auch mit Kakashis Erfahrungen überein. Frauen waren irgendwann an ihn herangetraten und hatten ihm gesagt, dass sie ihn mochten, wenn nicht sogar liebten. Das passierte zwar nicht jeden Tag, doch es war schon öfters vorgekommen. Jedes Mal hatte Kakashi auf seine charmante Art und Weise etwas verdutzt geschaut und dann gesagt, dass es andersrum nicht so war. Was keine von ihnen aber jemals erfuhr, war wen er wirklich von ganzem Herzen liebte.
Am Abend machten die beiden am Rand des Weges eine Pause und entschieden sich auch dort die Nacht zu verbringen.
Anko seufzte. Wieso hatten alle Männer scheinbar Angst vor ihr? Gedankenverloren zog sie ein Kunai aus ihrer Tasche. Es hatte Männer gegeben die sich für sie interessiert hatten, das wusste sie, doch nur wenige hatten sich getraut etwas zu sagen. Jedem hatte sie das Gleiche gesagt, ein schlichtes und abruptes `Nein, danke.´, denn ihr Herz gehörte schon sehr lange einem Anderen.
Langsam hob sie ihr Kunai nach oben. Hatte sie überhaupt Lust es morgen nochmal zu probieren, da er kein Interesse an ihr zu haben schien?
Kakashi, der gerade vom Feuerholz sammeln zurückkam, lies alle Äste fallen, die er gefunden hatte, als er sah wie Anko ein Kunai in die Richtung ihres Gesichts hob. Er raste los. Was zur Hölle machte sie da gerade?
Anko kicherte in sich hinein, als sie das Geburtstagsgeschenk betrachtete. Ein Scherzartikel-Kunai. Täuschend echt aussehend, aber aus Gummi und komplett stumpf. Sie kannte sich mit Waffen ziemlich gut aus und auch sie hatte erst auf den zweiten Blick erkannt, dass es nur ein Spielzeug war. Vielleicht würde sie es sich irgendwann an ihre Wand hängen. Als ein Zeichen, dass alte Freunde noch an sie dachten, zu was anderem war es ja nicht gut. Sie drückte es sich gegen ihre Nasenspitze, da sie noch keine Lust hatte ihr Geschenk schon wieder wegzustecken, nebenbei fragte sie sich, wann Kakashi wohl wieder zurückkommen würde. Man wusste wohl nie, wann man ein Scherzkunai brauchen konnte. Sie hob es noch etwas an, um sich damit den Kopf zu kratzen, als es ihr plötzlich aus der Hand geschlagen wurde. Aus ihren Gedanken gerissen, schaute Anko etwas verwirrt zu Kakashi hoch. Wieso hatte er das gerade getan?
Noch als es in der Luft war fing Kakashi es auf und bemerkte sofort, dass es nur aus Gummi war. Was hatte er sich nur gedacht? Allein wie sie es gehalten hatte, hätte ihm verraten müssen, dass sie sich nicht damit verletzen, sondern es eigentlich nur betrachten wollte. Er wollte sich am liebsten selbst schlagen. Sein Herz raste und er konnte kaum einen klaren Gedanken fassen, obwohl er wusste, dass seine Sorge komplett unbegründet gewesen war. Er war nur kurz gesprintet, doch er hatte trotzdem Schwierigkeiten damit, seine Atmung unter Kontrolle zu halten. Nach einem tiefen Atemzug schaute er sie vorwurfsvoll an.
"Wieso hast du das gerade gemacht?"
"Ich hab mir nur das Geschenk von ein paar alten Freunden näher angeschaut." antwortete sie und schaute unschuldig zu ihm hoch und beobachtete wie er zu Boden sank.
Kakashi seufzte erleichtert, als er sich hinsetzte, er hätte es wirklich wissen können. Um Anko musste er sich nunmal wirklich keine Sorgen machen, er umklammerte das Kinderspielzeug fest in seiner Hand und starrte es an.
"Wieso hat dir eigentlich jemand dieses Spielzeug geschenkt?" fragte er neugierig und ihm wurde bewusst, wie viel er über seine Angebetene noch nicht wusste. Er öffnete die Hand in der das Kunai war und betrachtete es nochmal eindringlicher, dann schaute er zu Anko, die gerade die Spange löste, die ihre Haare sonst hochhielt. Er war sicher, dass ihre Backen sich nach der Frage etwas gerötet hatten, obwohl sie im Schatten eines großen Baumes saß. Sie hob ihre Hand und rieb sich etwas nachdenklich schauend den Kopf, dann zog sie ein echtes Kunai aus ihrer Tasche.
Am besten konnte sie es ihm erklären, wenn sie es ihm vorführte. Anko hob das Kunai an ihr Gesicht, streckte ihre Zunge raus und leckte einmal über die Seite der Waffe. Während sie das tat behielt sie Kakashi im Auge, um zu sehen, ob er irgendwie darauf reagierte. Ihr fiel nichts an ihm auf, dann streckte sie das Kunai wieder weg, schnappte sich das Spielzeug, dass Kakashi neben sich gelegte hatte und fing an zu erklären.
"Das mache ich schon seit bevor ich ein Genin wurde, nur damals" sie fuhr sich durch die Haare und schaute etwas beschämt den Boden an "damals konnte ich es nur nicht besonders gut und habe mir dabei das eine oder andere Mal die Zunge, naja, aufgeschlitzt, was meine Freunde in der Schule relativ lustig fanden." sie zuckte mit den Schultern "jetzt hat mir eben einer dieses Kunai geschenkt, damit ich meine verschone". Sie lächelte ihn an, dass hatte sie noch nie jemandem erzählt, denn es hatte schon seinen Grund gehabt, dass sie das eigentlich nicht mehr machte. Es sah ihrer Meinung nach einfach nicht mehr gut aus.
Kakashi saß regungslos im Schneidersitz da. Fast regungslos jedenfalls. Als Anko das Kunai mit der Zunge berührte spürte er wie Aufregung ihn durchzuckte und wie sich etwas rührte, was er den ganzen Tag lang so gut wie möglich unterdrückt hatte. So unauffällig wie es ihm möglich war legte er das Kunai beiseite und legte seine Hände in seinen Schoss. Hoffentlich hatte sie es nicht bemerkt. Er versuchte sich abzulenken indem er ihren Worten lauschte und sich nur noch auf ihr Gesicht konzentrierte, doch alles was er sah waren ihre wunderschönen Lippen, was ihn nur noch mehr erregte. Nachdem sie fertig erzählt hatte nickte er höflich, denn er traute sich nicht etwas zu sagen, vor lauter Angst, seine Stimme könnte versagen.
Anko gähnte und streckte sich, der Tag der Verführung war auch gescheitert. Entweder hatte er Lenden aus Stahl, oder er interessierte sich noch weniger für sie, als sie befürchtet hatte. Sie glaubte, dass es wohl eher der zweite Grund war. Naja morgen war auch noch ein Tag, diese Nacht brauchte sie erstmal Ruhe. So leicht gab sie nicht auf, sonst hätte sie schon vor Jahren aufgeben müssen.
Als sie sich gegen den Baum lehnte, hob sie ihre Arme hinter den Kopf und schloss ihre Augen. Sie hörte, wie Kakashi aufstand und schnell den Platz verlies, sie öffnete ein Auge und sah nur noch, wie er auf einen Ast sprang. Anscheinend wollte er nicht mehr reden.
Schon fast fluchtartig verlies Kakashi das kleine Lager. Das war zu viel für ihn gewesen. Der angedeutete Anblick ihrer Brüste durch ihr Netzoberteil hatte ihm den den Rest gegeben. Als sie die Arme gehoben hatte, war ihre Jacke verrutscht und hatte ihm freie Sicht gewährt. Ihr sonst relativ gut verdeckter Vorbau war so aufeinmal gut zu sehen gewesen und dann auch noch wie ihre Haare ihr über die Schultern fielen und ihr schönes Gesicht betonten.
Etwas vom Lager entfernt blieb er stehen und schaute an sich herunter. Verflucht, so konnte er nicht zurückgehen, er hatte ja schon Glück gehabt, dass ihr bisher nichts aufgefallen war.
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so das war der 3. Teil ^-^ hoffentlich gefällt es euch ;) bitte hinterlasst viele Kommis ^-^ denn sie sind eine groooße Belohnung und Ansporn für mich <(^-^<)
yiha ich freue mich schon sehr darauf weiter zu schreiben, auch wenn es anstrengend ist *rumhüpf*
