Teil 1
Da war das Objekt ihrer Begierde. Er stand da ruhig und locker wie eigentlich immer. Aus sicherer Entfernung beobachtete sie ihn durch ihr Fernglas, während er durch das Dorf spazierte und ein Buch las, eine Hand in seiner Hosentasche versteckt. Sie saß auf einem Dach und beobachtete ihn schon seitdem er seine Haustür verlassen hatte. Sie wusste, dass sie ihren sicheren Beobachtungspunkt verlassen musste, wenn sie ihn weiter im Auge behalten wollte. Schnell packte sie das Fernglas weg und stand auf. Über ihr strahlte die Sonne an einem wolkenlosen Tag. Sie schnappte sich ihre Tasche und sprang vom Dach. Es nervte sie etwas, dass sie nun auch zur Arbeit musste, so konnte sie ihn wahrscheinlich nicht weiter beobachten, außer ... Vorfreude breitete sich in ihr aus, denn sie hatte vielleicht eine Chance, vielleicht würden sie auf die gleiche Mission geschickt werden. Sie fuhr sich mit der Zunge provokativ über ihre Lippen und richtete ihre Haare zurecht. Irgendwann würde sie schon ihre Zeit mit Hatake Kakashi bekommen. Anko folgte der Hauptstraße des Dorfes Konohagakure, bis sie einige Meter vor sich die unverwechselbare Gestalt von Kakashi sah. Sie spürte wie das Blut ihr in den Kopf schoss und ihr Gesicht knallrot anlief. Ihr Herz schlug schnell und es fiel ihr schwer die Kontrolle über ihren Atem zu behalten. Als sie sich endlich beruhigt hatte und sich relativ sicher war, dass man ihr die Aufregung nicht mehr ansehen konnte, war Kakashi ihr schon weit voraus, sie musste sich beeilen um ihn einzuholen. Sie verlangsamte ihre Geschwindigkeit, als sie ihn erreicht hatte und ging eine Weile schweigend neben ihn her. Sie beobachtete das frühmorgentliche Treiben im Dorf, während sie darauf wartete, dass er sie bemerkte, doch nach einigen Minuten wurde sie ungeduldig und blieb abrupt stehen. Sie fragte sich, wie man so in ein Buch vertieft sein konnte. Nachdem er sich wieder etwas entfernt hatte sprang sie wieder auf ein naheliegendes Dach. Anko dachte nach, als sie von Dach zu Dach sprang, aber immer hinter ihm blieb. In ihrem Kopf arbeitete sie einen Plan aus, der sie nah an Kakashi ranbringen würde, ohne dass er gleich wusste, dass sie Hals über Kopf in ihn verliebt war. Das hoffte sie jedenfalls. Das Ziel von Kakashi kam immer näher und Anko wartete immernoch darauf, dass etwas passendes auf der Straße vorbei kam. Als sie endlich eine Kutsche sah, die in die richtige Richtung fuhr, reagierte sie schnell und sprang vom Dach.
"Hey Kakashi!" rief sie, noch in der Luft. Wie erwartet blieb er stehen und schaute zu ihr hoch.
Kakashi sah wie Anko vom Dach in seine Richtung sprang und er erkannte sofort, dass sie etwas neben ihm aufkommen würde. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Er hatte so lang auf genau so eine Situation gewartet. So unauffällig wie möglich ging er einen Schritt zur Seite, um genau an der Stelle zu sein, an der sie aufkommen würde, er freute sich darüber, dass sie es nicht bemerkt hatte, so konnte er es nach einem Unfall aussehen lassen. Sie hatte es nicht bemerkt, da sie kurz von irgendwas abgelenkt gewesen war.
Genauso wie sie es vorhergeplant hatte sah es so aus, als würde sie etwas neben ihm aufkommen und genauso wie geplant schaute sie kurz zur Seite und riss gespielt die Augen auf, als sich rasend schnell die teure Kutsche näherte. Da sie in der Luft war konnte sie nicht ausweichen und genauso wie sie es geplant hatte, würde sie zufällig direkt zu Kakashi `geschleudert´ werden. Anko spürte den Schmerz als sie von der Kutsche gerammt wurde, aber davon lies sie sich nicht ablenken, mit etwas eigener Kraft stoß sie sich von der Kutsche ab und sie schaffte es sogar aussehen zu lassen, als ob es keine Absicht gewesen war.
Nun war Kakashi dran sein sichtbares Auge überrascht aufzureißen, als er sah wie die Kutsche Anko erfasste und sie etwas beiseite schleuderte. Genau dahin, wo er gerade einen Augenblick zuvor noch gestanden hatte. Jetzt stand er doch falsch. Er versuchte noch die Stelle zu erreichen, bevor sie auf dem Boden aufschlug, doch sie war etwas schneller als er. Staub wirbelte auf, als sie mit den Knien zuerst aufschlug, kaum eine Sekunde später kniete Kakashi neben ihr, sein Buch schon weggesteckt und half ihr dabei wieder aufzustehen. Um ihre Gesundheit machte er sich keine Sorgen, er wusste wie stark sie ist, doch er verfluchte sich selbst. Das Schicksal wollte sie ihm in die Arme werfen und er hatte es versaut.
Anko fluchte leise in sich hinein, nicht wegen den Schmerzen, die interessierten sie reichlich wenig, sondern weil sie sich sicher war, dass er eigentlich hätte dastehen müssen. Nun war es schiefgegangen, scheinbar nur wegen einer Fehlkalkulation. Langsam nervte es sie. Wenn das wenigstens der erste gescheiterte Versuch gewesen wäre, aber nein, wie oft sie es schon probiert hatte, wusste sie schon lang nicht mehr. Wenigstens half er ihr wieder auf. Als sie wieder stand, beugte sie sich vor und begutachtete ihre Knie, nur leicht aufgeschürft, das hätte schlimmer kommen können.
Mal wieder freute Kakashi sich über seine Maske. So konnte sie wenigstens nicht sehen, wie er rot wurde und schluckte. Als Anko sich nach vorne beugte, beschenkte sie ihn mit einem wunderbaren Ausblick, was ihr scheinbar gar nicht so bewusst war. Ihre lange Jacke und ihr Netzoberteil verdeckten zwar eigentlich alles, doch Kakashi konnte sich nur zu gut vorstellen, was darunter war und errötete bei diesem Gedanken. Als Anko dann zu ihm hochschaute, mit ihren großen Augen, wünschte Kakashi sich nichts sehnlicher, als das sie ihm einfach seine Maske runterzog und ihn küsste, doch er wusste, dass das wohl immer ein Traum bleiben würde. So oft hatte er ihr schon sagen wollen, was er für sie empfand, doch nie hatte sich die Situation ergeben.
Anko schaute lächelnd zu Kakashi hoch, der etwas größer war als sie und blickte in das Auge, dass sie sehen konnte. Sie hoffte, dass er das leichte rot an ihren Wangen entweder nicht bemerkte, oder es als Reaktion auf ihren, nunja, etwas peinlichen Auftritt bei Seite schob. Sie hielt sich zurück um nicht zu seufzten. Wie oft hatte sie sich schon vorgestellt, wie er sich zu ihr vorbeugte, langsam seine Maske runterzog und sie leidenschaftlich küsste? Würde diese Vorstellung denn für immer nur ein Wunsch bleiben? Irgendwann würde sie ihm sagen, was sie für ihn empfand. Bisher hatte nur nie die richtige Situation geherrscht.
Die beiden Ninja standen sich mehrere Minuten so gegenüber. Für sie verging die Zeit scheinbar viel langsamer. Beide malten sich Szenarien aus, wie sie dem anderen ihre Liebe gestanden, doch keiner traute sich diese bedeutungsvollen Worte auszusprechen und das nur aus Angst, dass der jeweils andere nicht das Gleiche für sie empfand. Die Dorfbewohner in der Nähe schüttelten die Köpfe. Alle wussten, was diese beiden für einander fühlten, doch sie waren einfach zu blind um es selbst zu merken.
Irgendwann machten sich Hatake Kakashi und Mitarashi Anko gemeinsam auf den Weg zum Hokage. Stillschweigend. Das sie nun zu spät dran waren interessierte beide nicht besonders. Langsam gingen sie nebeneinander her und genossen jede Sekunde miteinander.
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so das war der erste Teil meiner ersten FF ^^ ich hoffe es gefällt euch, würde mich freuen, wenn ihr Kommis hinterlassen würdet, das spornt unglaublich an :)
also (hoffentlich) bis bald
Alela
