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Versteckspiel, der besonderen Art

Du findest mich sowieso nicht
von

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Informationensammlung

Mein neuestes Kapitel und ganz lieben Dank an meine lieben Kommischreiber.^^

In diesem Pitelchen geht es mal nicht um die Beziehung von Tobi und Sakura, sondern vollkommen um Sakuras Vergangenheit und ihre Herkunft. Ich wette mit euch, dass euch einige Dinge, die ich hier reingeschrieben habe, ein wenig überraschen werden. Aber ich liebe es, andere zu überraschen.

Naja, ich sollte besser meine Klappe halten und sage nur: Viel Spaß! ^-^

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Sakuras Oberkörper schoss in die Höhe. Ihr Herz raste, ihr Blut rauschte durch ihre Adern, ihre Atmung ging schwer und hektisch und in ihrem Kopf drehte sich alles. Ihre Sachen klebten an ihren Körper und der Schweiß floss in Sturzbächen. Plötzlich verlor sie die Kraft und fiel zurück in das Fellbündel, dass nun ihr Kissen darstellen sollte.

„Du bist aufgewacht! Wie geht es dir?“, fragte ein männliche Stimme desinteressiert.

Die Kunoichi drehte ihr Gesicht zur Mitte des Raumes und versuchte ihre Pupillen davon abhalten, orientierungslos durch die Gegend zu wandern.

„So wie ich aussehe!“, knurrte die Nuke-nin und legte ihre Hände auf das Gesicht.

„Also richtig übel.“, stellte Teguse mit grimmiger Belustigung fest.

„Danke auch! Kann ich nur zurückgeben!“, stöhnte das Mädchen und kniff die Lider zusammen.

Plötzlich legte sich etwas nasses und kaltes auf ihre Stirn und ließ sie erschrocken aufblicken.

„Schon Angst vor einem Lappen?“, murrte der alte, tattoowierte Mann und zog die Decke zurecht, die bei Sakuras Auffahren verrutscht war.

„Du hattest ganz schön hohes Fieber. Du lagst ganze drei Tage in einem komaähnlichen Zustand und hast wilde Sachen gebrabbelt. Von wegen ‚Sagustodia’ und ‚Sharingan’.“, erzählte er ihr und blickte ihr in die Augen. Diese weiteten sich etwas.

„Ich... ich spreche im Schlaf?“

Teguse grinste leicht.

„Ja und was ich da gehört habe, hat mich doch ganz schön überrascht. Wie alt bist du eigentlich, Kleine?“

„Nicht den Kosenamen!“, zickte sie ihn an.

„Hab dich mal nicht so! Ich bin ja wohl um einiges größer und älter als du, also steht es mir zu dich ‚Kleine’ zu nennen. Aber sag schon.“

„15. Ich werde nächstes Jahr 16.“

Teguse setzte sich kopfschüttelnd auf den Stuhl, der hinter ihm am Tisch stand und musterte das Gesicht seines Gastes.

„Mädchen, du hast wirklich eine blühende Fantasie! Wenn ich 30 Jahre jünger wäre!“

„Dann wärst du immer noch 30 Jahre zu alt für mich!“, erwiderte sie gereitzt.

„Du bist nicht sonderlich nett.“

„Hatten wir das nicht schon mal?“

„Hast recht. Ich habe jetzt auch keine Lust mit dir rumzustreiten.“

„Sag mal... hast du vor drei Tage Tobi gesehen, als du zurückkamst?“, fragte Sakura unruhig und vollkommen ernst nach. Das handelte ihr eine hochgezogene Augenbraue von Teguse ein.

„Wieso willst du das wissen?“

Die Nuke-nin senkte den Blick und richtete ihn auf die Felle, die ihren Körper bedeckten. Fast konnte sie noch die Berührungen spüren, die Madara auf der Feudaltochter zurückgelassen hatte.

„Er kam in die Hütte und hat mich, wie es scheint, mit einem Jutsu belegt.“, antwortete sie leise und wandte jetzt ganz das Gesicht ab. So entging ihr auch der überraschte Ausdruck des Alten.

„Ein Jutsu, wie? Deshalb haben also die Drei so verrückt gespielt...“, murrte er nachdenklich.

Leises Krallengetrappel näherte sich ihrer Lagerstätte und ein Körper stieg über ihren Leib. Etwas Schwarzes ließ sich neben sie sinken und gelbe Augen blickten in ihre. Sakura befreite ihre Hand und strich sanft über den Kopf von Nero. Dieser schmiegte sich an sie und schleckte über die Finger, die ihn streicheln wollten.

„Um zu deiner Frage zurückzukommen, nein, ich habe ihn nicht gesehen. Wie es scheint muss er verschwunden sein, bevor ich wieder kam. Aber draußen bei diesem Sturm kann man sowieso leicht einen Menschen mit einem Tier verwechseln. Wahrscheinlich habe ich ihn als Tier am Rande registriert. Was war das für ein Jutsu?“

Das Mädchen zuckte mit den Schultern.

„Keine Ahnung, aber er hat sein Sharingan benutzt. Kann ich irgendwas trinken? In meinem Hals ist es ja trockener als in der Wüste!“, krächzte sie und setzte sich wieder auf. Zwar protestierten ihre Muskeln unter der großen Belastung, doch Sakura ignorierte sie weitgehenst. Teguse reichte ihr eine Tasse mit dampfenden Tee und ließ sich wieder auf seinem Stuhl nieder. Das Mädchen pustete in den Tee und nahm einen Schluck. Das heiße Getränk schien sich seinen Weg durch ihren Körper zu bahnen, denn ihr vorher erkühlender Körper wurde nun von einer wohligen Wärme ergriffen. Außerdem ließ das Kratzen in ihrer Kehle nach. Das war doch schon einmal ein Anfang!
 

„Sag mal, kennst du eine Sakura Haruno aus Kiri?“, fragte die Nuke-nin nach einigen Minuten Schweigen. Teguse blickte sie stumm an und seufzte dann.

„Nur vom Hörensagen. Ich bin mit ihrer Enkelin aufgewachsen, aber auch nicht mehr.“

„Hast du von ihrer Affäre mit Madara Uchiha, kurz vor ihrer Hochzeit, gewusst?“

Diese Frage ließ die Augen des Alten weiten.

„Bitte was?!“

„Ich dachte du hörst sogar eine Maus beim Sturm draußen.“

„Akustisch habe ich es hervorragend vernommen, aber geistig kam es nicht ganz bei mir an.“, knurrte er und funkelte sie an.

„Wusstest du von Sakuras Affäre mit Madara Uchiha, kurz vor ihrer Hochzeit mit dem Nidaime?“

„Nein! Davon kann keiner gewusst haben! Man wusste zwar, dass sich die beiden sehr nah standen aber von einer ehemaligen Affäre hat niemand gewusst. Sie wirkte mit dem Nidaime sehr zufrieden.“, antwortete Teguse und rieb sich über das Kinn. Dabei konnte Sakura genau das Kratzen von seiner rauen Hand, die über die spitzen Bartstoppeln fuhr, hören.

„Ja, klar, sie hat ihm immerhin versprochen ihm treu zu bleiben.“, murmelte das Mädchen und nahm noch einen Schluck des Tees, der beim genaueren Kosten einfach nur widerlich schmeckte.

„Woher weißt du das? Nein, ich habe die Frage falsch gestellt. Woher denkst du diese Informationen zu haben?“

Seine Augen waren leicht zusammengekniffen und seine Haltung angespannt. Sakura blickte zu ihm und leerte die Tasse mit einem Zug.

„Ich habe Sakuras Gesichte, seit sie in Konoha war, in den letzten drei Tagen geträumt. Wie es scheint, hat Tobis Jutsu irgendwas in mir geweckt. Ich fühle mich irgendwie verändert. Frag mich nicht, wie ich darauf komme.“

Teguse musterte das Mädchen nachdenklich.

„Willst du mir etwa weißmachen, dass du das Leben von der Kirschblüte geträumt hast? Das funktioniert nicht, es sei denn Tobi hat ein Illusionsjutsu auf dich angewand und dich somit komplett kirre gemacht.“

Sakura ließ ihren Blick nachdenklich über den Boden schweifen und stoppte bei Teguses Füßen.

„Hast du sie schon mal auf einem Bild, oder sogar persönlich gesehen?“, fragte sie ruhig. Der alte Tattoowierte holte tief Luft und wollte etwas erwidern, doch er hielt inne. Seine metallblauen Augen wanderten über ihr Gesicht und verengten sich.

„Was soll diese Frage?“

„Hast du sie nun schon einmal gesehen?“

Ihre Stimme war ungewöhnlich scharf und in ihren Pupillen fackelte die Entschlossenheit auf. Teguse konnte nicht anders und senkte den Blick.

„Ja. Ja, ich habe sie schon einmal auf einem Bild gesehen. Was willst du wissen? Dass du ihr zum Verwechseln ähnlich siehst? Dass du vielleicht sogar ihre Ur-urenkelin bist? Sag es mir!“

Die Nuke-nin lächelte knapp.

„Ich sehe ihr also wirklich ähnlich...“

„Du siehst ihr nicht nur ähnlich, du könntest sogar als Sakura auftreten und dir würde es jeder abkaufen!“

„Sag mal, Teguse-san... Kannst du dir vielleicht vorstellen warum ich den gleichen Namen wie sie habe?“

„Zufall?“

„Das ist nicht witzig!“

„Es sollte auch nicht witzig klingen. Woher soll ich das denn wissen? Vielleicht gibt es den Namen ‚Haruno’ so oft.“

„Glaub ich kaum. Jedenfalls habe ich ihn bis jetzt noch nie irgendwo anders gehört.“

„Tja, da kann ich dir auch nicht weiterhelfen.“

„Natürlich! Und ob du mir weiterhelfen kannst! In Kiri wird es doch sicher noch den einen oder anderen Haruno geben! Dann muss ich einfach nach Kiri und dort ein wenig nachforschen!“

Teguses Augenbrauen zogen sich zusammen und in seinen Augen machten sich Zweifel breit.

„Weißt du eigentlich wie schwer es ist, überhaupt in Kiri reinzukommen? Als Abtrünnige lassen sie dich sowieso nicht rein.“

„Verdammt! Daran habe ich gar nicht gedacht!“

„Da siehst du mal, wie unüberlegt du handeln willst.“

„Ich brauche jetzt keinen Vortrag sondern einen Plan!“, schnaubte das Mädchen und verschränkte nachdenklich die Arme vor der Brust. Teguse fuhr sich kopfschüttelnd durch das Haar.

„Mädchen, du machst mich wirklich verrückt!“

Plötzlich fuhr sie auf und schnippte mit den Fingern. Das ließ die Wölfe überrascht zusammenzucken und der Mann verschluckte sich an seinem Tee.

„Ich hab’s! Ich setze einfach ein Gen-Jutsu ein und verwandle mich in eine andere Person!“

„Piep! Die Kandidatin ist leider durchgefallen. Du brauchst eine Einladung, oder einen Auftrag um überhaupt in die Nähe des Dorfes zu kommen.“, erwiderte Teguse trocken, nachdem er seinen Erstickungstod verhindern konnte. Sakura sank wieder etwas in sich zusammen und rieb sich über’s Kinn.

„Und was ist wenn wir einen Shinobi überfallen und ihm die Einreiseerlaubnis abnehmen?“

„Was meinst du mit ‚wir’?“

„Na uns beide! Du wirst mich doch nicht allein lassen, nachdem du mich gesund gepflegt hast?“

Dabei setzte sie ihre hilfloseste Miene auf, die sie zur Verfügung hatte. Jedoch stieß sie bei Teguse auf eine Mauer.

„Das zieht nicht bei mir. Wieso sollte ich mein Leben für dich Rotzbalg riskieren? Ich mag dich ja noch nicht mal!“

Sakura reckte trotzig das Kinn in die Höhe und verschränkte nochmals ihre Arme vor der Brust.

„Du bist wirklich herzlos!“

„Nein, ich bin nur nicht lebensmüde.“

„Wie kannst du nur die Bitte eines unschuldigen, hilflosen Mädchens ausschlagen?“

Teguse lächelte grimmig.

„Du und unschuldig? Wurdest du nicht aus Konoha verbannt?“, fragte er belustigt. Sakura holte scharf Luft.

„Ich wurde nur verbannt, weil Tobi mich irgendwie verpfiffen hat!“, erwiderte sie beleidigt.

„Ich helfe dir trotzdem nicht.“, kam es kalt von ihm und die Nuke-nin hätte es in diesem Moment druaßen sicherlich um einiges wärmer gefunden.

„Wiese bist du so kalt zu mir? Ich habe dir doch nichts getan.“

„Pah! Das ich nicht lache! Du machst mir nichts als Arbeit!“

„Ja, schieb mir nur die Schuld in die Schuhe!“

„Mache ich ja gerade, falls es dir nicht entgangen sein sollte!“

„Schön! Immer auf die Kleinen und Schwachen!“

„Ach, komm mir nicht mit der Tour!“

„Komm ich aber! Und daran kannst du nichts ändern!“

Sakura streckte ihm die Zunge raus und schloss die Augen. Die Köpfe der Wölfe waren bei dem kleinen Streit hin und her gegangen, wie bei einem Tennisspiel, doch jetzt legten sie sie wieder auf die Vorderpfoten und senkten die Lider.

„Du bist wirklich ein merkwürdiges Mädchen...“, seufzte Teguse und legte sich die Hand an die Stirn.

„Daran kann man nichts ändern.“

„....“

„Setz bei dir jetzt das große Schweigen ein, alter Mann? Oder haben deine Gehirnzellen mal wieder ‚Tschüß’ gesagt?“

„Nein. Ich habe nur gerade über eine Variante nachgedacht, bei der ich dir helfen könnte und mich doch nicht in Lebensgefahr stürze.“

Sakuras Augen begannen mit funkeln und sie setzte sich aufrecht hin.

„Und was ist das für eine Variante?“, fragte die Kunoichi begierig.

„Du warst nicht sonderlich nett zu mir, also sehe ich auch keinen Grund, dir die Möglichkeit zu sagen.“

„Och bitte, Teguse-san!“

Sie schob die Unterlippe vor und Tränen sammelten sich in ihren Augen. Der Tattoowierte betrachtete fasziniert das Gesicht des Mädchens.

„Ihr Frauen seid wirklich die geborenen Schauspieler und das bessere Geschlecht...“, murmelte er und schüttelte den Kopf.

„Teguse-saaaan?“

„Ich habe darüber nachgedacht, dir mein Handwerk beizubringen. Damit kannst du dich sicherlich in Kiri einschleichen und dich auch unbemerkt in das Archiv begeben.“

Sakura sprang auf und schlang ihre Arme um den Greis.

„Oh, du bist der Beste!“

„Ja, ja! Schon gut! Du kannst mich wieder loslassen!“, murrte er und ließ die Umarmung einfach über sich ergehen. Sakura ließ tatsächlich los, doch ein breites Grinsen lag auf ihren spröden Lippen. Teguses Gesicht war jedoch ernst.

„Ich werde ein strenger Meister sein und keine Rücksicht nehmen. Verstanden?“

Die Kunoichi nickte entschlossen.

„Ich bin Härte gewöhnt! Immerhin bin ich die ehemalige Schülerin von einer Frau, die Felsen mit der bloßen Hand zertrümmern kann.“

„Ich setze nicht ganz so viel auf Frontalangriffe. Assassine sind sehr auf ihre Tarnung bedacht und setzen alles daran nicht entdeckt zu werden. Deswegen sind unsere Sinne auch weitaus besser geschult als die normaler Shinobi. Wir lassen es gar nicht erst auf einen offenen Kampf ankommen. Wir versuchen unser Opfer mit einem Schlag zu töten. Wenn es fehlschlägt, ziehen wir uns sofort zurück. Wir sind nicht auf längere Kämpfe ausgebildet und retten lieber unser Leben, als für ein paar lausige Ryo zu sterben.“

Sakura nickte verstehend. Teguse seufzte und erhob sich.

„Du wirst dich jetzt erstmal ausruhen und dich auskurieren und dann können wir mit dem Training anfangen. Klar?“

„Verstanden, Sensei!“

Die Medic-nin verbeugte sich eilig vor ihm und ging dann sofort zurück zu dem Potest, das zu ihrem Schlafplatz umfunktioniert wurde. Dabei entging ihr vollkommen der überraschte Blick Teguses. Schade eigentlich, denn sie würde ihn wohl niemals wieder zu Gesicht bekommen.
 

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Sie arbeiteten ein halbes Jahr lang hart miteinander und Sakura war wirklich eine perfekte Schülerin. Gehorsam, besaß den nötigen Willen und die Kraft und außerdem legte sie ein Talent an den Tag, das Teguse noch nie gesehen hatte. Es hatte gerade mal drei Wochen gedauert und sie beherrschte den lautlosen Gang durch jedes Gelände. Dafür hatte Teguse selber schon ein halbes Jahr gebraucht und er war, trotz der jahrelangen Erfahrung nicht so perfekt wie Sakura. Außerdem war sie sehr geschickt mit den Waffen. Vor allem mit dem Katana war sie nicht zu toppen. Sie hatte sich sogar die Technik mit zwei Schwertern angeeignet.
 

Teguse fiel schweratmend in das saftige Gras, das den Boden bedeckt. Die rosahaarige Kunoichi stand vor ihm und hielt zwei Katana in den Händen. Ihr rannen nur Schweißperlen über die Stirn, doch sonst erweckte sich nicht wirklich den Eindruck von Erschöpfung.

„Lass uns... eine Pause machen!“, keuchte der Alte und klopfte neben sich auf den Boden. Sakura schob die Katana wieder zurück in ihre Scheiden und setzte sich neben ihn.

„Sensei, du wirst langsam alt, kann das sein?“

„Wäre schön wenn ich jünger werden würde!“, knurrte er und streckte das sonnengebräunte Gesicht der Sonne entgegen. Sakura kicherte und ließ sich zurückfallen. Teguse musterte sie kurz und wendete sich kopfschüttelnd ab. Sie war wirklich ein verrückter Charakter! Das kam vor allem bei ihren Kleidungsstil zum Vorschein.
 

Sie trug immer eine sehr kurze, schwarze Hose und ein langärmliges, schwarzes, enganliegendes Oberteil. An den Armen waren lederne Taschen angebracht, in denen sich die Senbons und Kunai sammelten. Außerdem hatte sie um ihren rechten Oberschenkel einen Verband gebunden und darüber eine Tasche befestigt, in der man die Shuriken klimpern hören konnte, wenn sie wollte. Ihre Haare waren mächtig gewachsen und fielen ihr offen bis zur Mitte ihres Rücken. Sie band sie jedoch immer so einem unordentlichen Knoten und hielt sich ihr Pony mit jeweils zwei schwarzen Klammern aus dem Gesicht. Das merkwürdigste waren jedoch die blauen Striche unter ihren Augen. Keine Ahnung warum sie das tat. Ihr durchgeratztes Stirnband hatte sie von dem roten Stoff befreit und die Metallplatte an einem Ledergürtel befestigt. Nun trug sie ihr Markenzeichen als Nuke-nin mitten auf dem Bauch.
 

Der Alte seufzte auf und schüttelte wieder den Kopf.

„Sakura, ich glaube ich kann dir nichts mehr beibringen.“, murrte er und richtete seine metallblauen Augen auf den Himmel. Das Mädchen hob nur ihr rechtes Augenlid an und ließ es zu ihrem Meister gleiten.

„Wirklich? Dir ist doch sonst immer irgendwas eingefallen um mich zu quälen.“, erwiderte sie gelassen.

„Tja... Leider habe ich wirklich jegliche Register gezogen und habe dir all meine Geheimnisse gelehrt. Ich bin wirklich ratlos, was weitere Lektionen angeht.“

Sakura öffnete nun beide Augen und das Grasgrün kam zum Vorschein. In dem halben Jahr schien es irgendwie dunkler geworden zu sein und außerdem konnte man nicht mehr wie in einem offenen Buch in ihnen lesen. Das war die erste Lektion bei Teguse gewesen. Seine Augen abzustumpfen und keine Gefühle in ihnen zu zeigen.

„Dann kann ich also in Kiri einbrechen?“, fragte sie ruhig. Der Tattoowierte lächelte grimmig und nickte.

„Aber wenn sie dich erwischen, dann hole ich dich nicht raus.“

Sakura setzte sich auf und grinste ihn breit an.

„Keine Sorge! Ich hatte immerhin den besten Lehrer, den man sich wünschen kann!“

Der Alte schüttelte den Kopf und stand auf.

„Schleimen bringt dir nicht viel. Ich hole dich trotzdem nicht raus.“

„Warum so pessimistisch? Ich bin praktsich unsichtbar!“

Sie fuhr mit ihrer Hand einen Halbkreis in der Luft und blickte durch Teguse durch. Dieser seufzte nur und schüttelte wieder den Kopf. Eine schlechte Angwohnheit seit er Sakura unterrichtete.

„Lass die Klappserei und komm mit rein. Ich muss dir noch etwas zeigen.“

Sofort wurde das Mädchen ernst und folgte ihrem dritten Sensei. Dabei konnte man sie wirklich nicht hören, selbst wenn Teguse seine Ohren spitzte. Und er konnte immerhin eine Maus beim Sturm draußen rennen hören. Die Wölfe, die vorher unter einem Baum gelegen hatten, erhoben sich und folgten ihrem Herrchen, obwohl man eher sagen musste, dass sie mehr auf Sakura hörten als auf Teguse. Anuk war wirklich in die Höhe geschossen und ging der rosahaarigen Kunoichi nun bis zur Hüfte. Ungewöhnlich war das für einen Wolf jedoch nicht. Sie wurde immer so um die 90 cm – 1m hoch.

Die Nuke-nin trat in den kühlen Raum ein und setzte sich auf ihre Schlafstätte, die nun nur noch ein Fell hatte und das war ihre Unterlage. Teguse ging zu einer Truhe und schloss sie auf. Darauß zog er zwei Dinge. Das Eine sah aus wie eine zusammengerollte Karte und das andere wie ein Katana. Das Schwert legte er erstmal beiseite, doch die Karte rollte er auf dem Tisch aus. Sakura erhob sich wieder und schritt zu ihrem Meister. Überrascht zog sie die Augenbrauen nach oben.

„Eine Karte von Kiri? Wo hast du die denn her?“, fragte sie verwirrt.

„Habe ich mal mitgehen lassen. Aber das ist jetzt egal. Ich will dir zeigen wo du am besten reinkommst und wo das Archiv liegt.“, mit diesen Worten tippte er auf einen Mauerabschnitt im Westen von dem Dorf. Sakuras Augen nahmen den Punkt genauer unter die Lupe. Jedoch konnte sie keinen Unterschied zum Rest der Karte feststellen.

„Was ist da?“, fragte sie deshalb nach.

„Dieser Abschnitt wird nicht so stark überwacht, weil die Mauer direkt an der Klippe ist. Da denkt man, man hat seine Schülerin zum Kartenlesen erzogen, aber nein!“

„Ist ja schon gut! Tut mir wirklich leid!“, knurrte die Kunoichi und starrte jetzt regelrecht Löcher in die Karte. Tatsächlich befand sich die Mauer nahe an der Klippe und diese musste recht steil und schwer zu besteigen sein. Teguses Finger fuhr durch einige Gassen und endete an einem hohen Gebäude, das kunstvoll auf das alte, leicht vergilbte Papier gezeichnet war.

„Das ist das Archiv von Kirigakure. Falls du etwas über die Geschichte des Dorfes erfahren willst, musst du hier hin. Am besten du schleichst dich gegen 23.00 Uhr dorthin, denn da laufen die Wächter keine Patrouille. Wenn du mich fragst, ist Kiri wirklich übermütig geworden!“

„Sag mal, woher hast du denn diese Informationen?“

„Ich hatte ein nettes Gespräch mit einem besoffenen Kiri-nin. Er war überaus mitteilungsfreudig.“

Sakura schüttelte nur den Kopf.

„Ich sag dazu jetzt nichts....“

Teguse richtete sich wieder auf grinste ihr ins Gesicht.

„Ich habe noch ein kleines, nachträgliches Geburtstagsgeschenk.“, sagte er plötzlich und rieb sich die Hände. Sakura blickte ihn fragend an, doch er hob nur das Katana an und reichte es ihr. Das Mädchen nahm es entgegen und betrachtete es mit großen Augen.

„Aber...! Das ist ja...!“

„Ja, es ist eines von Sakuras Katana. Weißt du, ich hatte mit ihrer Enkelin ein kleines Tächtelmächtel und sie hat es mir geschenkt. Nun will ich es dir schenken, da ich nichts mit einem Frauenschwert anfangen kann. Hier!“

Er beobachtete wie sie langsam die Klinge herauszog und es vor sich hielt. Das Metall glänzte durch die hereinfallenden Sonnenstrahlen und Sakura hielt erstaunt den Atem an. Dann wandte sie sich jedoch an Teguse und lächelte ihn breit und dankend an.

„Du bist wirklich super!“, hauchte sie fassungslos und schob das Katana zurück in die Scheide.

„Ich weiß.“, erwiderte er gelassen. Sakura warf sich ihn um den Hals und er drückte sie an sich.

„Du musst wirklich verdammt gut auf dich aufpassen, denn ich kann dir dann wirklich nicht helfen.“, flüsterte er ihr ins Ohr und strich ihr kräftig über den Rücken.

„Danke, Opa!“

„Gerne doch, Kindchen.“

Sie lösten sich voneinander und lächelten sich aufrichtig an.

„Ich werde dich wirklich vermissen. Deine Art hat mich auf eine gewisse Weise erheitert.“

„Und ich werde deine grimmige Art vermissen. Die hat dich irgendwie total knuffig gemacht.“, kicherte sie und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Teguse murrte irgendwas und verschränkte die Arme vor der Brust. Sakura wendete sich zu den Wölfen und sah allen drein in die Augen.

„Ihr werdet mir am meisten fehlen.“, schniefte die Medic-nin und ging in die Knie. Sofort waren Nero, Wiket und Anuk bei ihr und drängten sich an sie. Der graue, jüngste Wolf fietschte und leckte ihr über die Wange.

„Leider kann ich euch nicht mitnehmen. Dafür könnt ihr aber hier auf mich warten, okay?“

Die Wölfe klefften zustimmend und wedelten wild mit ihren Ruten.

„Du kommst also nochmal zurück?“

„Ja. Ich kann jetzt noch nicht meine ganzen Sachen mitnehmen. Sie würden mich nur behindern.“

„In Ordnung. Ich werde auf deine Sachen aufpassen. Wann wirst du ungefähr wieder hier sein?“

Sakura überlegte angestrengt und seufzte dann.

„Spätestens morgen Abend.“

„Dann viel Glück.“

Sakura zwinkerte ihm zu, schnallte ihr weißes Katana und ein normales auf ihren Rücken und verließ die Hütte.
 


 

Das Mädchen hing von der Mauer Kiris herab und hielt sich an einem Seil fest. Ihr Haken hatte irgendwo zwischen den Zinnen halt gefunden und sie konnte unbeschwehrt die Steinmauer hinaufsteigen. Dass das Meer unter ihr gegen die Kliffs krachte, interessierte sie nicht sonderlich. Sakura wusste, dass sie genügend Erfahrung mit dem Klettern hatte um einfach so abzustürzen.

Der Mond schien ihrenn Rücken an und sie warf einen Schatten auf die ebene Fläche unter sich. Kurz unter den Zinnen stoppte sie und lauschte. Jemand ging an ihr vorbei, doch sonst war niemand zu hören. Kurz wartete sie, bis sie sich aufschwang. Jedoch hatte sie nicht damit gerechnet, dass sich der Nachtwächter umdrehte. Bevor er überhaupt reagieren konnte, schlitzte sie ihm die Kehle auf und stieß ihn über die Mauer. Sakura wischte das Kunai ab und schob es wieder in ihre Armtasche. Geduckt und lautlos huschte sie an der Mauer entlang und achtete auf jedes nächtliche Geräusch. Von weitem konnte sie Betrunkene singen, Babys schreien und die Nachtwächter lachen hören. Wie es schien waren die werten Herren zu sehr damit beschäftigt Karten zu spielen, als ihr Heimatdorf zu schützen.

Leise sprang sie auf ein anliegendes Dach und verharrte kurz dort, bevor sie sich wieder abstieß um auf das nächste Gebäude zu kommen.

Als die Nuke-nin ungefähr bis zur Hälfte des Weges gekommen war, ließ sie sich in eine Gasse gleiten und lehnte sich an die feuchte, steinerne Wand. In diesem Gebiet war alles ruhig, nur ab und zu konnte sie Gelächter, oder Weinen vernehmen. Fast wie ein Schatten glitt die Kunoichi über die breite Straße und verschwand in der nächsten Seitengasse, die für einen normalen Menschen eine Sackgasse gewesen wäre. Sakura jedoch, sprang hoch, hielt sich an einer Regenrinne fest und hangelte sich hinauf. Sie hockte auf dem Dach und lauschte wieder. Diesmal konnte sie zwei Stimmen vernehmen, die sich auf sie zubewegten, oder besser gesagt auf das Haus, auf dem sie hockte.

„Der neue Feudalherr ist wirklich merkwürdig, findest du nicht auch?“, fragte einer von den beiden Männern.

„Na aber hallo! Der hat sicher Dreck am Stecken! Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass Komugi Haruno einfach so an ’ner Herzattacke stirbt! Die Harunos waren schon immer eine starke Aristokratenfamilie!“, antwortete der andere kopfschüttelnd. Langsam entfernten sie sich und Sakura blickte ihnen verwirrt hinterher. Wie es schien, waren die Harunos bis eben noch die führende Familie gewesen.

Jedoch schüttelte das Mädchen den Kopf und sprang weiter, um bis zum Archiv vorzudringen. Nach dem Mondstand und den Sternen zu urteilen, musst es bald 23.00 Uhr sein.
 

Die Medic-nin stoppte auf einem Dach, das vor einem großen Platz endete. In der Mitte des Platzes befand sich ein hohes Gebäude, das sich dunkel und irgendwie bedrohlich in den Himmel erhob. Es war deutlich höher, als die umliegenden Häuser und auch ein wenig anders aufgebaut. Die Wohnhäuser wurden eckig gebaut, doch das Archiv war rund und verlief, nach oben hin, zu einer Spitze. Also wie ein Kreiskegel.

In den Fenstern, die runderherum eingelassen waren, brannte kein Licht, nur in einem und da schien der Raum von den Wachtleuten zu sein.

Sakura atmete tief durch und machte einen mächtigen Satz. Sie flog durch die Nacht und landete kurz vor der Tür. Schnell presste sie sich an die Wand und spitzte die Ohren. Als nichts passierte, legte sie ihre Hand an die Klinke und drückte sie herunter.

„War ja klar...“, murmelte das Mädchen und fuhr mit ihren Fingern in ihre rechte Oberarmtasche. Heraus holte sie einen kleinen Dietrich. Mit diesem fuhr sie in das Schloss hinein und drehte und schob ihn herum. Nach einigen Minuten gab es ein leises ‚Klack’ und die Tür öffnete sich. Sakura grinste leicht und verstaute ihren Dietrich wieder in ihrer Tasche. Leise huschte sie in das Gebäude und schloss hinter sich die Tür. Schnell macchte sie sich auf den Weg um tiefer in das Archiv hineinzukommen. Vor ihr erstreckte sich ein dunkler Gang, der immer geradeaus führte und von dem kein Weg und kein Durchgang abführte. Der Korridor endete in einem hallenähnlichen Raum. Hier gab es eine Theke und Sitzgelegenheiten.

Sakura huschte zu der Information und trat hinter die festverankerte Theke. Sie blickte sich um und entdeckte einige Flyer. Die Kunoichi nahm sich eines und betrachtete es sich. In dem Faltblatt war eine Karte und die jeweilige Beschriftung angebracht.

„Na toll! Jetzt darf ich auch noch in den Keller!“, schnaubte das Mädchen und steckte den Flyer ein. Schnell bewegte sie sich auf einen der drei abzweigenden Gänge zu und nahm den rechts liegenden Flur, in dem sie auch verschwand und von den Schatten verschluckt wurde.
 

Sie stieg die feuchte Treppe hinab und orientierte sich mit der Hand, um nicht irgendwie abzudriften. Ihre Fingerkuppen fuhren immer wieder über Moosschichten und Metallhaltern mit Fackeln. Wie es schien legte Kiri nicht sonderlich viel Wert auf Strom, oder es wollte genau diesen Gang mysteriöser wirken lassen.

Plötzlich endeten die Stufen und muffige, trockene Luft schlug ihr entgegen. Sakura hrochte in den Keller hinein, doch konnte kein Geräusch vernehmen. Ihre Hand glitt in ihre Beintasche und zog eine Taschenlampe hervor, die gerademal so dick wie ihr kleiner Finger war. Diese drehte sie an und steckte sie sich hinter das Ohr. Jetzt konnte sie das Kellergewölbe besser betrachten. Vor ihr lag ein riesiger, kreisrunder Raum, in dem sich unzählige Regale sammelten. Hier standen einige Holztische und Stühle um den Besucher wenigstens etwas Komfort zu schaffen. Sakura bewegte sich auf die Regale zu und leuchtete einige an. Wie es schien waren die Regale mit Buchstaben versehen. Die Nuke-nin steuerte auf das H-Regal zu und blickte erstaunt nach oben. Diese Abstellmöglichkeiten mussten mindestens fünf Meter hoch sein! Jedoch lenkte ein schwarzes Buch ihre Aufmerksamkeit auf sich. Verwirrt griff sie danach und atmete überrascht ein. In diesem Buch war der gesamte Inhalt des Regales aufgelistet und auch der genaue Platz. Erst jetzt fielen ihr die kleinen Ziffern, unter den Büchern auf.

„Da ist aber jemand ein ordnungsliebender Mensch gewesen!“, flüsterte sie und fuhr die Spalten ab. Schließlich stieß sie auf den Namen Haruno. Dieser wurde dann nochmals in drei Kategorien unterteilt. Einmal ‚Haruno-Geschichte’, dann ‚Haruno-Monarchisten’ und zum Schluss ‚Haruno-Stammbaum’.

„Reihe 23, Platz 116.“

Sakura schloss das schwarze Buch und sah nach oben. Sie zog sich die Rollleiter, die an dem Regal befestigt war, zu sich und stieg eilig hinauf. In Reihe 23 machte sie stopp und sah sich nach der 116 um. Diese sprang ihr auch sofort ins Auge, oder jedenfalls das Buch, was sich da befand. Es war reich mit Blattgold verziert und kleine Edelsteine waren darin gefasst. Vorsichtig zog die Kunoichi es heraus und stieg damit herunter. Sie ging zu einem der Tische und legte das große, in Leder gebundene Buch auf einen der Abstellmöglichkeiten. Schnell schlug sie die ersten Seiten auf und holte tief Luft. Diese Familie reichte sogar 600 Jahre in die Vergangenheit!

Jeder Haruno besaß ein eigenes kleines Kästchen, in dem Daten standen und die Bilder gemalt wurden.

„Der Gründungsvater hieß also Tokakero Haruno... Interessant.“, murmelte sie und las weiter.

Der Stammbaum war wirklich weit verzweigt und schnitt immer mal wieder den Namen eines berühmten Clanes, oder einer bekannten Familie. Außerdem verliefen manchmal auch Namen anderer Familien neben bestimmten Harunos. Kleine Anmerkungen wiesen daraufhin, dass diese Menschen die persönlichen Untergebenen waren.

Sakura schlug die nächste Seite auf und schüttelte den Kopf. Sie blätterte hastig, beinahe begierig, in dem Buch und näherte sich langsam dem Ende. Das Mädchen stoppte auf der vorletzten Seite und ihr Herzschlag beschleunigte sich. Das Gesicht ihrer Namensvetterin blickte ihr kalt entgegen und die jadegrünen Augen sprühten so vor Ungeduld. Von ihrem Kästchen verlief eine schmale, schwarze Tintenlinie hinab und endete an einem anderen Bild. Dort konnte man eine junge, grauhaarige Frau sehen, die leicht lächelte.

>Hibari Haruno.<

Sie hatte einen Hyuga geheiratet, aber durfte ihren Namen behalten. Sakura fuhr die abgehende Linie nach und stoppte beim nächsten Bild. Dort konnte die Nuke-nin eine junge, fröhliche Frau erkennen. Sie hatte, wie ihre Mutter, graue Haare und grüne Augen. Wie es schien hatte sich das Byakugan bei ihr nicht durchgesetzt.

>Kasumi Haruno.<

Von ihr gingen sogar zwei Striche weg. Einer endete bei einer männlichen Person und der andere bei einer Frau. Bei dem Mann, weiteten sich Sakuras Augen und sie schaute unter das Bild. Dort entdeckte sie ein Gesicht, dass sie niemals erwartet hätte.

„Sensei Kakashi!“, entfuhr es ihr mit erstickter Stimme. Ungläubig starrte sie auf das Foto und rieb sich über die Augen. Dann besann sie sich jedoch wieder und sah auf die rechte Seite. Ihr lächelte ein rundes, weiches Gesicht entgegen, das von blassroten Haaren umrahmt wurde. Die Regenbogenhaut hatte die Farbe von frischem Gras und auf der Stirn prangte das eingekringelte Blatt Konohas.

>Momogo Haruno! Das ist meine Mutter!<, schoss es der Medic-nin fassungslos durch den Kopf. Langsam schlug sie die nächste Seite auf und holte scharf Luft. Ihr strahlte ihr eigenes Gesicht entgegen. Das Foto wurde an ihrem 14. Geburtstag geschossen, daran konnte sich das Mädchen noch genau erinnern.

„Ich... ich bin eine Haruno! Ich bin die Ur-urenkelin von Sakura!“, keuchte die Nuke-nin begeistert. Sie strich vorsichtig, fast liebevoll über ihr eigenes Bild und lächelte sich selbst an. Dann wanderten ihre Pupillen zu der rechten Seite des Fotos und alles fiel ihr aus dem Gesicht. Dort war das Antlitz eines haiähnlichen Mannes abgebildet, der bösartig in die Kamera grinste.

„Kisame... Hoshigaki? Mein... Wächter?“

„Hallo?! Ist da jemand?!“
 

Sakura sah verwirrt auf und erstarrte zur Salzsäule. Dort im Eingang, stand ein junger Mann und leuchtete sie direkt an. Seine Augen waren geweitet und die Kunoichi konnte den rasenden Herzschlag hören.

„Wer... Wer sind Sie?“, fragte er und seine Hand fuhr zu seiner Beintasche. Bevor seine Fingerkuppen überhaupt den Stoff berühren konnten, bohrte sich eine Katanaklinge durch seine Brust.

„Ich bin Sakura Haruno.“, flüsterte sie dem Sterbenden noch ins Ohr, bevor er zu Boden fiel und das Schwert aus seinem Brustkorb glitt. Die rosahaarige Assassine wischte das Blut an den Sachen des Mannes ab und schob das Katana zurück in die Scheide. Sie befestigte es wieder auf ihrem Rücken und schaltete die Taschenlampe aus. Schnell huschte sie die Treppe nach oben und hielt inne, als zwei lachende Männer an ihr vorbeigingen.

„Weißt du wo Fuji ist?“, fragte einer.

„Der ist sicher wieder in seinem Keller. Er liebt doch seine Ahnenforschung! Er sollte wirklich mehr mit Weibern rummachen, anstatt mit diesen dämlichen Büchern!“

„Hahahaha! Da hast du recht!“

Sakura tat der Mord an dem Mann jetzt leid. Es hätte besser diese beiden treffen müssen. Als die Wächter in einem Raum verschwanden, rannte die Medic-nin den Gang entlang und steuerte schleunigst auf den Ausgang zu. Dort wurde ihr jedoch der Weg von vier Shinobis versperrt.

„Erwischt!“, kicherte einer von ihnen.

„Wenn ihr meint.“, murmelte Sakura und verschwand vor den Augen der Kiri-nins. Ein leichter Windstoß fuhr durch das Quartett und alle vier sanken auf die Knie. Blut spritzte aus ihren Bauchhöhlen und man konnte nur das Auftreffen der Körper mit dem Boden und ein leises Stöhnen hören, bevor alles ruhig wurde.

„Jetzt muss ich mein Katana schon wieder sauber machen!“, schnaubte sie genervt und enfernte die menschlichen Überreste von ihrer Waffe. Dann verstaute sie sie wieder auf ihrem Rücken und huschte nach außen. Dort verschwand sie dann gleich einem Windhauch und ließ nur drei Kirschblüten zurück.
 

Bei Teguse schnappte sich die ehemaligen Konoha-nin ihr Zeug und erklärte ihm was Sache war.

„Ich bin wirklich die Ur-urenkelin von Sakura und außerdem ist mein erster Sensei mein Cousin.“, erzählte sie ihm kurz angebunden. Der Alte nickte leicht.

„Warum hast du es so eilig? Jetzt, nachdem du weißt wer du bist, kannst du doch die Suche nach Tobi ruhig angehen lassen, oder?“, fragte der Tattoowierte ruhig nach. Sakura schüttelte leicht den Kopf.

„Mir haben sich jetzt noch andere Fragen aufgetan. Zum Beispiel, was mit dem Saguis-Clan ist. Ich habe total vergessen nach diesem Stammbuch zu schauen und jetzt wird Kiri sicher alamiert sein. Also muss ich meinen ‚Wächter’ ausfindig machen.“

„Was ist denn bitte ein Wächter?“

„Der persönliche ‚Bodyguard’ für ein Mitglied der Harunofamilie.“

„Und wer ist dein Wächter?“

„Kisame Hoshigaki.“

Daraufhin seufzte Teguse und schüttelte leicht den Kopf.

„Da hast du dir aber eine Menge vorgenommen. Kisame ist ein S-Rang Abtrünniger und dazu auch noch ein Mitglied von den Akatsuki. Er ist außerdem der Partner von Itachi Uchiha.“

Sakura stöhnte auf und legte den Kopf in den Nacken.

„Natürlich! Das muss aber auch immer mir passieren!“, murrte sie und streckte ihre Muskeln.

„Das hält dich trotzdem nicht auf, ihn aufzusuchen, nicht wahr?“

Die Abtrünnige grinste ihn an und hob den Daumen.

„Das ist erst recht ein Grund für mich, ihn zu finden. Vielleicht weiß er ja etwas über Tobi und wenn nicht er, dann vielleicht Itachi.“

„Dein Optimismus in allen Ehren.“

„Tja, nicht jeder kann so ein Pessimist wie du sein.“

„Ich hab dich auch lieb.“, grummelte er und klopfte ihr väterlich auf die Schulter. Sakura lächelte sanft und nickte ihm zu.

„Geh jetzt. Ich habe gehört zwei Akatsukis sollen sich hier irgendwo rumtreiben.“

Die Medic-nin schüttelte lachend den Kopf und verließ die Hütte. Teguse folgte ihr und sah wie sie sich einfach in Luft auflöste.

„Kleine, pass auf dich auf. Dein Leben wird dir sicher nicht viel gutes geben und viel schlechtes für dich bereithalten. Ich hoffe du zerbrichst nicht daran... Los! Ihr drei geht jetzt wieder rein! Seid froh, dass dieses verzogene Gör weg ist!“

Die Wölfe murrten nur und verzogen sich wieder nach drinnen. Teguse sah noch einmal kurz zurück, bevor er in seine Hütte hineinging und die Tür schloss.
 

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Seht ihr? Ich habe doch gleich gesagt, dass ich hier Sachen reinbringen werde, die euch überraschen.^^

Am meisten haben mir die Gespräche zwischen Teguse und Sakura gefallen! Die beiden sind einfach nur klasse zusammen!

Im nächsten Kapitel werden dann Fischi, Wiesel und Kirschblüte aufeinander treffen.^^ Das wird ein Spaß! Das nächste Pitelchen wird, hoffe ich jedenfalls, das Humorvollste. Ich finde Kisame und Sakura sind noch ein bisschen heftiger zueinander, als Sakura und Teguse.

Na denn, bis denne und Tschüßikovski!



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Kommentare zu diesem Kapitel (33)
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Von:  trusenkind
2015-06-30T10:29:43+00:00 30.06.2015 12:29
Deine ff ist wirklich spannend^^ ich hoffe, du entscheidest dich dafür, sie irgendwann zu beenden!

Lg trusenkind
Von:  sakura_18
2010-11-16T20:17:47+00:00 16.11.2010 21:17
Hey^^
ich habe deine ff auch schon in fanfiktion gelesen aber ich dachte mir ich schreib hier auch ein komii
ich liebe deine story einfach
und ich wünsche mir mit ganzem herzen dass du weiter schreibst!!!
ich habe ein paar von deinen kapiteln auch shcon mehrmals gelesen und das soll schon was heisen
lg jenny
Von:  black_lily
2010-09-08T20:45:20+00:00 08.09.2010 22:45
Ich finde deine ff einfach super!!!

Die Sache mit Kakashi und Kisame hat mich echt überrascht und ich finde die Idee spitze xD

Ich hoffe, dass es bald weitergeht...bin schon sehr gespannt


Von: abgemeldet
2010-02-26T18:27:19+00:00 26.02.2010 19:27
Hey,
deine FanFic ist echt toll :)
Dein Scheibstil gefält mir und die Storyhadlung hat mich neugierig gemacht xD
Bin mal gspannt, wie es weiter gehen wird >.<

Bis dahin,
glg abgemeldet
Von: abgemeldet
2009-11-01T10:09:18+00:00 01.11.2009 11:09
Die Fanfic is echt super ô.o
ich würd mich total freun wenn du weiterschreiben würdest ;)

Ahja, kannst du mit ne ENS schicken wenns weitergeht?^^

lg
Von:  bella-swan1
2009-09-09T12:46:12+00:00 09.09.2009 14:46
Hi ich finde deine FF echt super.
Und jedes Kapi ist spannend.
Würde mich freuen, wenn du bald weiter schreiben würdest.
Freu mich schon drauf wie es weiter geht.
lg.bella-swan1^^
Noch ne Bitte, könnest du mir eine ENS schicken, wenn es weiter geht?
Das wäre echt super danke.^^
Von:  Megaira
2009-05-17T14:45:55+00:00 17.05.2009 16:45
oO mir gefällt deine ff extrem gut^^
da die storry nicht linear ist, bleibt es immer spannend und ich war ein paar mal echt überrascht was passiert ist.
bin gespannt was passiert wenn sakura auf ita und kisame trifft.
da sie inzwischen eine recht große klappe hat dürfte das ziemlich witzig werden, vorallem mit kisa^^

hast du vor die ff weiterzuschreiben?

glg Jade

Von:  Glitzer
2008-11-30T18:53:40+00:00 30.11.2008 19:53
göttlich
deine ff ist einfach nur super gut
du kommst echt auf die genialsten ideen
die gespräche zwischen dem alten mann uns saku sind einfach nur zum lachen
ich freu mich schon total aufs nächste kappi und bin shcon total gespannt daauf was passiert wenn kisame von seinem glück erfährt von dem er ja vllt schon weis aber ich frage mich auch ob kakashi weis das er sakus cousin ist ??
naja bis zum nächsten mal
lg
glitzer
Von:  Choco-san
2008-11-24T14:01:06+00:00 24.11.2008 15:01
bitte, bitte BITTE!!!
mach bitte bald weiter, letzte änderung war..mmh...vor 8 monaten!!
ich hab richtig angst, dass es nicht mehr weiter geht!!
immoment lese ich auch stumm und wüstensharingan von dir..
du schreibst echt klasse und deine storys sind immer richtig lustig und spannend!!^^
hoffe aufs nächste pitel
lg♥♥♥
Von:  Mecki
2008-10-05T08:07:58+00:00 05.10.2008 10:07
Hey-ho,
wollte fregen, ob es hier noch weiter geht?
Ist nämlich echt ne klasse FF!!
Lg
Mecki


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