story by vanilla spirit und mir
part 14 by vanilla spirit
Der Allain schritt durch die Stelle,wo sich die Barriere befand und Yves
konnte kurz ein Leuchten erkennen,da wo er die Barriere berührte.Sie schien wohl
nur für Kizuna ein Hindernis zu sein."Ich wollte dich holen," sagte er zu
Ki.Yves musterte ihn genau.Kaum zu glauben,dass das ein Allain sein sollte-er
wirkte ziemlich unschuldig,harmlos und irgendwie auch verschreckt,eher wie ein
Reh,als wie ein blutsaugendes Raubtier,wie es einst ihre Eltern getötet
hatte.Erst jetzt bemerkte er Yves und schaute fragend zu Kizuna."Ist sie das?"
Die Gefragte ließ ihr Lächeln fallen."Wir haben aber nicht viel Zeit für
Vorstellungsfloskeln,mein Bruder wird uns bald finden." Wider besseren Wissens
setzte sie einen Schritt vor und wurde schmerzhaft zurückgeworfen.Ähnlich einem
Adergeflecht zeigten sich dunkelrote Blitze auf einer transparent hellroten
Wand.Kizuna hielt ihren schmerzenden Arm gegen den Körper
gedrückt."Yves,versuch dein Glück!" Die nal Piriva klang schwach und ihr Blick
war flehend.Yves
war sich ihrer Angst voll bewußt-auf Ki wartete der Tod,wenn sie den Bannspruch
nicht auflösen konnte.Das Mädchen nickte und stellte sich dann an die
Stelle,an der ihre Begleiterin bis eben gestanden hatte.Sie schloß die Augen,um
besser auf die Stimme in ihr lauschen zu können.Ihr Körper entspannte sich
völlig und sie spürte wieder ihre eigene Kraft,die sie
durchfloss-warm,hilfreich,angstnehmend.Ihr Geist löste sich scheinbar von ihrem
Körper und schwebte
haltlos durch ihr Bewußtsein.Seid der Berührung mit Mihai's Vergangenheit war
sie
nicht mehr hier gewesen,in dieser abstrakten Welt ihres eigenen Gehirns.Ihr
Geist schwamm auf einem Lichtfluß und sog ihre innere Kraft auf.Allmählich
verschmolz sie wieder mit ihrem Körper.Sie berührte die Barriere,die für sie
nun sichtbar war und öffnete ihre Augen,die grellgrün leuchteten.Erschrocken
wich der Allain zurück,sowas hatte er noch nie gesehen.Die Barriere
leuchtete,nur für Yves sichtbar,dunkelrot auf und zeigte sich als übergroße
Kuppel,die
sich über die gesamten Ländereien der nal Piriva stülpte.Der Vampirhybrid
schlug kurz mit der Hand gegen dieses Gebilde und führte so hellleuchtende Risse
herbei.Geräuschlos zersprang der Bannspruch in tausend unsichtbarer Scherben.
Erleichtert atmete Yves auf.Der Bannspruch war zwar nicht stark gewesen,aber
für sie dennoch eine kraftschluckende Herausforderung."Danke Yves," seufzte
Kizuna bevor sie ihre Gefährten zum schnellen Weiterfliegen anhielt.
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"Hast du das gesehen?" Mihai zeigte in die Richtung,in der er gerade eben
ein Meer von roten Blitzen,gefolgt von grellem Licht,das sich kuppelartig über
das Gebiet der nal Piriva zog.Fragend schaute Tural seinen kleinen Bruder
an."Was meinst du?" "Na,das Licht.Das war ein starker Zauber...das musst du doch
gesehen haben,es war doch direkt vor uns." Tural zuckte mit den
Schultern.Sein Bruder hatte doch nicht etwa den Verstand verloren? Er flog etwas
tiefer
und streifte fast die Kronen der Bäume.Mihai folgte ihm,auch wenn er nicht
wirklich verstand,wieso sein Bruder in einer so waghalsigen Höhe flog.Vom Himmel
aus,konnte man bei dieser Dunkelheit nur schlecht den Waldboden
erkennen,umgekehrt ging das aber gut und in dieser niedrigen Entfernung,war
Tural
leichtes Ziel für die,bei den nal Piriva beliebten Pfeile und Wurfspeere.
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Kizuna und der Allain,der sich Yves als Tatetsuku vorgestellt hatte,flogen
leicht versetzt voraus.Yves folgte ihnen so gut sie konnte.Sie hatte ihre
Flügel lange nicht benutzen können und es war für sie,als würde sie wieder zum
ersten Mal fliegen."Wo wollt ihr eigentlich hin?" schrie sie gegen den Wind.Der
hübsche Allain drehte seinen Kopf zu ihr und es schien fast so,als würde er
für einen Moment in der Luft stehen geblieben sein."Zu meiner Gruft.Dort
werden sie dich nicht finden." "Wer?..." Sie flatterte kurz heftig mit den
Flügeln und machte ein Stück zu den anderen Beiden gut."...Wer wird mich nicht
finden?" "Die Allain,die nal Piriva,einfach alle." Das Mädchen war verwirrt.Was
war eigentlich los? Was wollten die Allain von ihr? Und wieso waren alle
hinter ihr her? "Ich will nicht dorthin! Ich will zu den far Nelin!" "Das geht
nicht," mischte Kizuna sich mit einem Ton ein,der keine weitere Diskussion
zuließ."Sie werden uns nicht unbedingt freudig empfangen und ich fühl mich
ehrlich
gesagt noch zu jung zum Sterben." Yves biss sich auf die Unterlippe.Kizuna's
Begründung war einleuchtend und dennoch,sie musste wissen,was mit Mihai
passiert ist.Für's erste entschied sie sich,den Beiden zu folgen,vielleicht
würde
sie so erfahren,warum so viele hinter ihr her waren-sie war doch eigentlich
nichts Besonderes.
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Über ihren Köpfen flogen drei riesige Vögel hinweg.Bei näherem Hinsehen
entpuppten sie sich,als geflügelte menschliche Wesen.Jetzt verstand Mihai
auch,warum sein Bruder eine Landung in den dichten Baumkronen riskiert
hatte.Tural
hatte sie wohl schon vom weiten gesehen-zwei Vampire und ein Allain.Einer der
Vampire war ganz sicher ein nal Piriva,die erkannte man als far Nelin unter
Millionen wieder,der Allain war wohl ein Verbündeter der Familie,so wie es
schon immer gemunkelt wurde,aber den Dritten konnte Mihai beim besten Willen
nicht erkennen.Vielleicht ein weiterer Verbündeter aus dem Ursprungsgebiet der
nal Piriva.
Die drei bemerkten die beiden jungen Vampire unter sich nicht,bis Tural
hochschnellte und Kizuna förmlich vom Himmel riss.Er hielt ihre Taille mit
beiden
Armen umfasst und ließ sich mit ihr richtung Boden fallen.Die junge Vampirin
war zu überrascht,um sich zu verteidigen.Kurz vor dem Aufprall schleuderte
der Krieger seine vermutete Gegnerin zur Erde.Dumpf schlug sie auf.Leicht
benebelt,aber unverletzt kniete sie sich aufrecht hin und versuchte die
Situation
zu erfassen.
Entsetzt flatterten Tatetsuku und Yves in der Luft.Wer war der Angreifer?
War Gyaku ihnen so schnell gefolgt? "Ki!" schrie der Allain voller Angst.Er
achtete nicht auf seine Umgebung und bemerkte nicht den Angreifer hinter
sich,der sich kaum von der schwarzen Nacht abhob.Erschrocken atmete Yves tief
ein
und hielt den Atem an,als sie hinter Tatetsuku ein paar aufblitzender Augen
sah."Tate...," war alles,was sie noch hervorbrachte,bevor dieser gepackt und wie
vorher Kizuna zu Boden gerissen wurde.Wie Steine fielen beiden Körper zu
Boden,beide Flügelpaare zu einem federnen Durcheinander verheddert.Kurz vor der
Berührung mit dem harten,wurzeldurchflochtenen Waldboden,lösten sich beide
wieder und landeten ein Stück weit entfernt voneinander auf den Beinen.Rasend
vor Wut zog Mihai sein Schwert und stürmte auf seinen Feind zu,der sich nur
durch Ausweichen retten konnte.
Auch Kizuna ging es nicht besser.Sie erkannte ihren Feind immer noch nicht
und hatte Mühe,ihn sich vom Leib zu halten.Turals Flügel wirbelten Staub
auf,der ihr die Sicht nahm.Verzweifelt schlug sie mit ihrem
schmalen,zweischneidigen Degen in alle Richtungen,in denen sie den Feind
vermutete.
Hilflos musste Yves dem Treiben zusehen.Sie wusste nicht,wie sie ihren
Gefährten helfen konnte.Was sollte sie nur tun? Sie sah Tatetsuku,der auf einen
breiten Ast auswich,welcher kurz darauf von einem Schwert zersäbelt wurde.Ein
Mondstrahl,der es geschafft hatte,sich durch die dicke Wolkendecke zu brennen
schien kurz auf die Waffe.Yves schluckte-sie kannte das Schwert,es gehörte
Mihai.Sie vergaß den Schock über den plötzlichen Angriff und besann sich auf
ihre Vampirkräfte.Jetzt konnte sie alles wieder gestochen scharf sehen.Ein
junger Vampir mit kräftigen,nachtschwarzen Flügeln,blaßer Haut und
dunklen,wilden
Haaren hob unablässig auf den Allain ein.>Mihai< Yves atmete kurz
erleichtert auf.Er lebte noch,sie hatten ihn nicht getötet.Ihre Freude wurde
aber jäh
von der Wirklichkeit zerrissen.Ihr Partner war kurz davor einen Freund zu
töten.
"MIHAI!" hörte sie sich selber laut schreien.Er hörte sie nicht,sein
Verstand war von Rachegefühlen,Blutdurst und Kampfeswillen taub geworden.Erneut
stürzte er auf Tatetsuku und schnitt ihm ins Fleisch.Blut spritzte aus einer
tiefen Wunde am Oberarm des Allains.Er presste seine Hand darauf und schrie kurz
vor Schmerz auf.Seine sanften dunklen Augen verfärbten sich in ein
gefährliches Rot.Beide waren nun bereit,bis zum Tod zu kämpfen und mindestens
einer
würde sterben.
Yves landete neben einem toten Baum,dessen blätterlose und skelletartige
Krone ihr das problemlose Einfliegen in den Wald ermöglichte.Mihai rufend rannte
sie zum Schlachtfeld.Als erstes sah sie Kizuna und Tural,die sich ein
Katz-und-Maus-Spiel in den Bäumen lieferten.Es schien nichtmal so,als ob es eine
von beiden Parteien interessierte,gegen wen und wegen was sie sich töten
wollten.
Ein Ast schrammte an ihrem Gesicht vorbei.Über sich sah sie Tatetsuku und
Mihai,die vom Kronendach zurück auf den Boden sprangen.Der junge Vampir hielt
sein Schwert beidhändig und zerteilte damit zischend die kühle Nachtluft.Yves
schien es allerdings,dass er etwas lahmte.Als er seinem Gegner auf der Erde
nachstellte,war es mehr als deutlich zu erkennen.Er knurrte drohend und warf
seine Waffe dem Allain in den Rücken.Glücklicherweise traf er nicht
ganz,sondern nagelte Tatetsuku nur am gesunden Arm an den Waldboden fest.
Wie ein Jäger,der seine Beute erlegt hatte,stand Mihai über seinem
Feind.Quälend langsam zog er sein Schwert aus dessen Schulter,er stemmte seinen
Fuß in
die Wirbelsäule des Gedemütigten,welcher gefoltert aufschrie.Yves erkannte
Mihai nicht wieder.Der Junge war wie ein Monster,das nach Blut und rohem
Fleisch lechzte."Hör auf,Mihai!" Langsam kam sie aus dem Schatten der Bäume zu
der
kleinen,künstlichen Lichtung,die durch den Kampf entstanden war.Der junge
Vampir zuckte kurz.War das wirklich ihre Stimme? Unendlich langsam drehte er
seinen Kopf in die Richtung,aus der er ihre Stimme vernommen hatte.Yves
erschrack.Seine Züge waren zu einer wütenden Fratze verzerrt,die spitzen
Eckzähne
blitzten sie mordlüstern an.Nahezu eine Ewigkeit lang sahen sie sich einfach
nur an,ungläubig und im Innersten unendlich froh.Mihai's Züge lösten sich,er
ließ das Schwert etwas sinken."Yves?" fragte er ungläubig."Hör auf Mihai!
Bitte!" Ihre Stimme war fest und dennoch flehend.Der junge Vampir dachte kurz
angestrengt nach,erhob dann aber wieder seine Waffe hoch über Tatetsuku's
Kopf,um
zum Todesstoß anzusetzen."Verschwinde," knurrte er kurz zu dem Mädchen
rüber."Bitte,Mihai.Er ist ein Freund.Er hat mir geholfen." "Allains und Vampire
sind keine Freunde." Mihai wagte es nicht sie anzuschauen,aber sein Ton war
scharf und eisig."Das verstehst du nicht.Sieh ihn dir doch an,er wartet nur
darauf getötet zu werden.Ich kann endlich zu einem Vollvampir werden." Kraftvoll
trat er in Tatetsuku's Rücken,welcher erneut laut aufschrie."Hör auf!" Yves
war entsetzt,verzweifelt und ratlos.Was war nur mit Mihai? Er benahm sich wie
das mordlüsterne Vieh,aus ihrer Vision.War er denn wirklich,wie der
Vampir,der den Menschen im Labyrinth ermordet hatte? Waren sämtliche schönen
Erinnerungen an ihn nur Lüge? "Bitte,Mihai." Ihre Stimme zitterte."Wenn ich dir
irgendetwas bedeute...wenn dir unsere Parnterschaft irgendetwas bedeutet,dann
hör
bitte auf." Er drehte seinen Kopf erneut zu ihr.Erschrocken wich sie zurück
und stolperte.Sein Gesicht war noch verzerrter.Mit seinen Flügeln glich er dem
Todesengel,der nach einer Schlacht mit seiner Schlangenzunge das Blut der
Gefallenen aufleckte.Schützend hielt sie ihre Arme vor ihr Gesicht.Taubes
Angstgefühl breitete sich in ihr aus und griff mit kalter Klaue nach ihrem
Herzen.Mihai sah ihre kauernde Gestalt.Glitzernde Tränen tropften vor ihr auf
den
Boden und wurden gierig von diesem eingesogen.Schlagartig wurde ihm klar,nicht
der Allain unter ihm,sondern ER war das Monster.Ernüchtert und über sich
selbst erschüttert ließ er das Schwert fallen,welches sich sofort in Luft
auflöste
und hinkte schwerfällig auf die wimmernde Yves zu.Zu sehr war sie in ihrer
Angst gefangen,um ihn zu bemerken.Erschöpft ließ er sich vor ihr auf die Knie
fallen und musterte sie mit traurigem Blick.Der Körper des Mädchens bebte und
Ketten perlenartiger Tränen zogen sich über ihre schreckblaßen
Wangen.Vorsichtig legte Mihai seine Arme um Yves und drückte sie an seinen
Körper.Sie
hörte allmählich auf zu zittern."Es tut mir leid," flüsterte er in ihr Ohr.
Er war heilfroh,dass sie wieder da war,bei ihm.Der Duft ihrer Haare stieg in
seine Nase und gab ihm ein Gefühl bisher kaum gekannter Geborgenheit.Fast
hätte er es geschafft,das zu zerstören-wieder mal.Er bemerkte,wie Yves sich
unter seiner Umarmung bewegte.Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter und legte
ihre Arme um ihn,mit den Fingerspitzen konnte sie Federn seiner Flügel
spüren."Was ist mit deinem Bein?" Mihai horchte auf und stotterte dann
verwundert:"Ni-nichts,es war nur gebrochen.Nichts Schlimmes." Sie "hmh"te knapp
und legte
dann ihren Kopf zur Seite.Der junge Vampir konnte ihre pulsierenden Adern
unter der dünnen,seidigen Haut sehen.Leicht zögerlich biss er zu.Yves stöhnte
kurz auf,als sich seine Zähne in ihren Hals bohrten.Zaghaft leckte er die
ersten Blutstropfen auf,trank aber schnell hastiger-es tat so gut.
"Rührende Szene!" Yves schreckte auf.Sie kannte diese sarkastische
Stimme.Auch Kizuna,die sich mittlerweile um Tatetsuku kümmerte,erschrack
kurz."Gyaku?"
fragte sie ungläubig."Richtig,Schwesterherz." Langsam und überheblich trat
er hinter einem der Bäume hervor.Tural blickte sich im Blätterdach um-sie
waren umzingelt."Es freut mich,dass ihr euch schon vorher völlig verausgabt
habt,da haben wir nicht mehr soviel Arbeit." Er lachte gehässig
auf."Schwesterchen
glaubst du wirklich,dass wir euch so einfach ziehen,wenn die Zeit fast
gekommen ist? Dummes Kind." Er machte eine ausschweifende Armbewegung."Kommt!
Shin
ist auch schon da,ihr seid die Einzigen,die noch fehlen." "Shin? Vater will
doch nicht wirklich? Er ist doch noch ein Kind,so unschuldig und
unverdorben." Kizuna war sichtlich aufgebracht.Der gefährliche und erniedrigende
Blick
Gyaku's traf sie."Was machst du dir Sorgen um den Kleinen? Er wurde schließlich
nur dafür geboren." Die Vampirin schluckte hart.
Der silberhaarige nal Piriva gab das unauffällige Zeichen zum Angriff.Im
Blätterdach raschelte es laut,bevor eine Schar Gestalten auf die kleine Gruppe
von Flüchtlingen und far Nelin stürzte.Tural hatte alle Mühe sich einige der
Kämpfer,deren Gesichter hinter Masken verbargen,die Wasserspeiern
nachempfunden waren.Der kampferprobte Vampir zog zur besseren Verteidigung einen
Dolch
aus einem Halfter am Bein und zerschnitt damit die Luft vor dem Gesicht eines
seiner Feinde.Die Maske wurde dabei halbiert und fiel zu Boden.Tural war für
einen kurzen Moment völlig überfordert,als er das Gesicht des flügellosen
Kriegers vor ihm sah.Rotglühende Augen und leichenblaße Haut,Eckzähne,die wie
scharfe Dolche nach Blut lechzten."Da-das sind ja Allains," rief er seinen
überraschten Freunden zu.Diese konnten ihn aber nicht hören.Kizuna hielt sich
nicht weiter mit Gyaku's Handlangern auf,sondern stürzte sich gleich auf ihren
Bruder.Beide kämpften verbissen,wobei für das Mädchen der Preis viel höher war
und der Verlust bei einer Niederlage viel größer.Hilfe konnte sie nicht
erwarten.Mihai war zu sehr beschäftigt Yves zu beschützen und diese versuchte
Tatetsuku einigermaßen in Sicherheit zu bringen.
Das Mädchen sah hilflos zu,als Mihai sich der Übermacht fast ergeben
musste.Angestrengt versuchte sie ihre Kräfte zu wecken,als einer der maskierten
Allains auf sie zusprang.Erschrocken sah sie die Maske mit dem diabolischen
Grinsen auf sich zukommen.Sie wusste nicht,was sie jetzt machen sollte.Ächzend
sackte der Feind vor ihr zusammen.Verwirrt schaute Yves sich um und erkannte
hinter dem Allain Mihai,der ihm sein Schwert in den Rücken geworfen
hatte.Entwaffnet,mit Blut bedeckt und einem mildem Lächeln stans er da und sah
sie an.Der
Junge bemerkte den weiteren Allain hinter ihm erst gar nicht und dann war es
zu spät.Ein gellender Schrei entfuhr ihm,bevor er zu Boden fiel."MIHAIII!"
Yves war geschockt,entsetzt und noch hilfloser als sonst.Hasserfüllt schaute
sie den triumphierenden Sieger an.Sie spürte die wachsende Kraft in sich und
das letzte,was sie sah,war der ängstliche Blick des Allain,als ein Feuersturm
ihn verbrannte.
Ohne weiter darauf zu achten,rannte sie zu Mihai.Sie bemerkte nicht einmal
den Schutzschild,der sie umgab und ihre Feinde zurückhielt.
Stöhnend richtete der junge Vampir sich auf und blickte verstört zu seinem
Schutzgeist,der sich neben ihm kniete."Bist du o.K.?" Yves' Stimme klang
besorgt,was sich auch in ihren tränengeröteten Augen
wiederspiegelte."Hmh...ja.Ich
denke schon," murmelte er,während er die tiefe Wunde unter seinen rechten
Brust betrachtete.Erleichtert lächelte sie ihn an.
"Mihai! Vorsicht!" Tural's Warnung ließ dessen kleinen Bruder
aufschrecken.Gyaku höchstpersönlich stürmte auf ihn und Yves zu.Das blitzende
Schwert
hocherhoben,Augen blind vor Hass und Wut.Schützend warf sich Mihai über seine
Freundin.Erwartungsvoll schloß er die Augen.Er musste dem Tod nicht unbedingt
von
Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen,doch es geschah nichts.Verwirrt
blickte er zu Gyaku,der selber ratlos dreinschaute,bevor er sein Schwert erneut
anhob und wieder versuchte,auf seine Gegner einzuschlagen.Kurz über Mihai wurde
die Waffe abgeblockt.Eine hellgrüne,durchscheinende Kuppel aus purer Magie
erschien bei jedem Schlag.Fragend drehte der far Nelin sich zu dem Mädchen,das
neben ihm saß.Ihre Augen leuchteten grün und Schweiß rann ihr Gesicht
hinab.>Sie ist das?< Mihai war überrascht,dass Yves diesen Schutzschild aufrecht
erhielt.Ihr Atem war stockend und keuchend.Ohne Zweifel war es ziemlich
anstrengend und auch Gyaku merkte dies.Er hatte schon längst einen Schwachpunkt
im
Schutzschild entdeckt und begann nun grinsend sein Schwert in die Kuppel zu
stecken.Verzweifelt versuchte Yves dagegenzuhalten,doch ihre Kraft reichte
nicht aus.Schmerzgepeinigt und fassungslos sah sie zu,wie der nal Piriva den
Schutzschild durchbohrte,welcher daraufhin wie Glas klirrend zersprang."Seht
euch
doch um! Das Spiel ist zu Ende und ihr habt verloren." Gyaku grinste
überheblich und machte mit seinem Arm eine ausschweifende Bewegung.Mihai folgte
mit
seinen Augen der Geste und sah seinen Bruder,der bewußtlos von zwei
Maskierten gehalten wurde,ebenso Kizuna,die blutend in den Armen eines Weiteren
lag
und Tatetsuku,der ohnehin unfähig zum Kämpfen war."Mist!" zischte der Junge bei
dem Anblick."Mach dir keinen Kopf," flüsterte der Silberhaarige zu
Mihai."Diesmal darfst du bei ihr bleiben." Zwei kurze Schläge und sowohl
Mihai,als
auch Yves waren außer Gefecht.
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Der Kopf dröhnte,als Mihai seine Augen zu öffnen versuchte,aber trotz der
Kopfschmerzen bemerkte er,wie jemand durch seine Haare strich."Oh...du bist
wach." Er erkannte sofort Yves' Stimme.Hastig versuchte er sich aufzurichten,was
ihm sichtlich schwer fiel."Bleib liegen!" bevor das Mädchen ihn
zurückdrückte,versuchte er sich zu orientieren.Sie waren in einer Kerkerzelle
oder so
etwas ähnliches.In der einen Wand war die Tür,massiv aus Eiche.Sie hatte
sicherlich schon hunderte von Jahren überstanden und würde auch mit Leichtigkeit
eine Vampirattacke überleben.An der schattigen Ecke daneben,lehnte sein
Bruder.Tural hatte die Augen geschlossen und wirkte abwesend,aber dennoch
bedrohlich.Pritschen oder Liegen gab es nicht,so musste auch der schwerverletzte
Tatetsuku im Stroh auf dem Boden liegen.Sein Zustand war kritisch und Kizuna,die
neben ihm kniete versuchte vergeblich ihm zu helfen.Bei seinem Anblick machte
sich Mihai's Gewissen empfindlich bemerkbar-schließlich war er daran schuld.
Yves' sanfte Hände drückten ihn zurück auf seine Kopfunterlage,die,wie er
erst jetzt bemerkte,ihr Schoß war."Du musst dich noch ausruhen! Du hast
ziemlich viel Blut verloren und es war schwierig genug,dir das nötige Blut zur
Heilung einzuflößen." Der junge Vampir schaute sie an.Sie starrte geradeaus zur
Tür und Tränen glitzterten in ihren Augenwinkeln.Geistesabwesend strich sie ihm
durch das leicht verzottelte Haar,was er mit Genuß wahrnahm.Nun erblickte er
auch ihren Unterarm,der der Länge nach aufgeschnitten war.Es sah furchtbar
aus,auch wenn die Wunde allmählich zu heilen begann.>Das meinte sie mit
schwierig?< Noch bevor Mihai über das Opfer seines Schutzgeistes nachdenken
konnte,wurde die Tür aufgestossen.
Zwei Gestalten kamen herein-der alte nal Pirirva und eine Person,dessen
Gesicht unter der Kapuze ihres weiten Umhangs versteckt war.Alle Gefangenen
schauten auf."Hier sind sie," erklärte der alte Mann seiner Begleitung."Für
unsere
Zwecke ist nur der Hybrid notwendig.Wozu sind die anderen hier?" Die zweite
Person war eine Frau,deren Stimme frostig und unheimlich war.Sie erinnerte
sehr an das Zischen einer Schlange."Versuchskaninchen," antwortete das
Oberhaupt der nal Piriva knapp.Um sich besser umzusehen,streifte die Frau ihre
Kapuze
zurück.Yves war sehr überrascht bei dem Anblick ihres Gesichtes.Es handelte
sich um die Hohe Dienerin,der sie einst mit Mihai begegnet war.Der giftige
Blick der Allain blieb an Kizuna und Tatetsuku hängen."Eure eigene Tochter?"
Sie schien relativ überrascht,aber bei seiner Antwort "Jeder muss Opfer bringen
und um dieses undankbare Stück ist es nicht schade." lächelte sie
eiskalt."Ich weiß,was ihr meint,deshalb sei es euch erlaubt auch den niederen
Allain
Tatetsuku zu opfern...Jemand der mehr als Verträge mit dem Feind schließt darf
nicht leben..." Den letzten Satz murmelte sie kaum hörbar,sie wollte ihren
Bündnisspartner nicht verärgern,obwohl dieser ihr zuwider war."...als kleine
Wiedergutmachung für das Opfer eures zweiten Kindes.Der Junge ist doch wohl
bereit?" Lauter richtete sie vermeintliche Begründund und Frage an den alten
Vampir.Ein knappes Nicken seinerseits diente als Antwort.Mit den Worten
"Gut,dann veranlasst alles Notwendige!" ging die Allain voraus.
kommentare verschnellern die produktion des nächsten teils ;-)