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Der Tod ist nicht das Ende

Kap. 14 ist in Arbeit damit ist die Story dann auch abgeschlossen
von

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Ein Unglück kommt selten allein

Kapitel 10: Ein Unglück kommt selten allein
 

Kagome öffnete langsam die Augen. Ein stechender Schmerz am Kopf ließ sie ihre Augen noch mal zukneifen. Erst beim zweiten Mal öffnete sie ihre Augen ganz, doch der Schmerz blieb.

„Aua, was ist denn das? Wieso tut mir denn der Kopf so weh?“, stöhnte Kagome auf.

„Na ja, dass ist auch kein Wunder. Der Stein war nicht gerade weich gegen den du geknallt bist. Da hätte sogar ich Kopfschmerzen“, freute sich Inu Yasha, dass sie wieder aufgewacht war. Kagome fuhr vor Schreck zusammen. Dass jemand neben ihr saß, hatte sie nicht erwartet und so komisch sah er auch noch aus.
 

„Wer bist du denn?“, fragte sie ganz verwundert.

„Ha, ha! Sehr witzig. Ich lache morgen“, entgegnete er. Kagome schaute ihn noch immer fragend an.

„Nein, ich meine das ernst. Wer bist du? Und wo bin ich hier? Ich war doch gerade noch mit meinem kleinen Bruder am Brunnen“, wollte sie erneut wissen. Nun stutzte Inu Yasha.

„Mit Sota? Oh oh!“, folgerte er.
 

„Woher kennst du meinen Bruder? Ich kenne DICH nicht! Was geht hier vor?“, forderte sie von ihm eine Antwort.

„Das zu erklären, würde zu lange dauern. Dazu haben wir keine Zeit. Du musst untersucht werden. Ich hoffe hier in der Nähe ist ein Dorf. Komm, steig auf meinen Rücken!“

„Ja klar. Ich lasse mich von jemand wild fremden Huckepack nehmen. Woher weiß ich, dass ich dir vertrauen kann?“, sprach Kagome. Inu Yasha ging auf sie zu und wühlte in seinem Suikan herum. Nun stand er direkt vor ihr. Trotz allem hatte sie aus irgend einem Grund keine Angst. Vor ihren Augen blitzte ein kleiner, goldener, herzförmiger Anhänger an einer ebenso goldenen Kette.

„Nimm den Anhänger und dann öffne ihn. Du wirst überrascht sein“, forderte er. Sie zögerte kurz, tat jedoch dann, was er verlangte und öffnete ihn schließlich. Was sie dort sah, verschlug ihr kurz den Atem. In dem kleinen Anhänger waren Bilder von ihnen Beiden zusammen und sie sahen glücklich aus.
 

„Okay! Das sollte mich dann wohl überzeugen. Ich werde mit dir gehen, aber suspekt bist du mir immer noch. Vor allem diese Ohren!“ Um ihre Aussage zu vertiefen, ging sie auf Zehenspitzen und nahm beide Ohren in ihre Hände. Im Gegensatz zu früher störte es Inu Yasha nicht im geringsten, wenn sie das tat und er musste sich stark zusammenreißen.
 

„So das sollte jetzt reichen“, sagte er verlegen und nahm sanft ihre Hände weg. Inu Yasha drehte ihr den Rücken zu und nahm sie Huckepack.

„Was soll diese Untersuchung bringen? Ich fühl mich gut!“, ergriff sie das Wort, nachdem Inu Yasha losgelaufen war. Inu Yasha lachte kurz bitter auf.

„Nur, dass du dich an nichts erinnern kannst! Also wenn das kein Grund ist, dann weiß ich es auch nicht.“ Kagome überlegte, nickte dann aber. Den Rest des Weges schwiegen Beide.
 

Es dauerte nicht lange und sie erreichten tatsächlich ein Dorf. Die Begrüßung war nicht gerade herzlich.

„UWAAA! Ein DÄMON!“ Alle schrieen und liefen in Panik durcheinander. Inu Yasha verdrehte genervt die Augen.

„Wirst du immer so empfangen?“ Kagome runzelte die Stirn. Ihr Gegenüber nickte nur. Die Dorfbewohner kriegten sich gar nicht wieder ein und liefen weiter.

„Also! Ich frage mich, wie die bisher überlebt haben. Wenn die jedes mal so reagieren, leben die nich mehr lange. Darauf gebe ich ne Garantie.“ Inu Yasha konnte sich das nicht mehr mit ansehen.
 

„HEY! Habt ihr hier eine Miko?“ Mit diesen Worten hatte er ihre Aufmerksamkeit. Alle starrten ihn angsterfüllt an.

„Ich hab euch was gefragt! Euch wird nix passieren! Keine Panik! Aber wenn ihr eine Miko habt, sagt mir bitte, wo ich sie finden kann.“

„Du suchst eine Miko? Also gut, hier bin ich! Was willst du von mir?“ Eine alte Frau kam auf die Beiden zu und sah Inu Yasha misstrauisch an.

„Ich möchte dich darum bitten, die meine Begleiterin mal anzusehen. Sie ist bei einem Kampf gegen einen Dämon mit dem Kopf auf einen Stein geschlagen. Die Wunde sieht nicht schlimm aus, aber sie hat ihre Erinnerungen verloren. Ich mach mir Sorgen!“, fügte er noch hinzu.
 

Die Miko stutzte. Konnte das wirklich sein? Sie beschloss es heraus zufinden. Kagome und Inu Yasha folgten ihr in ihre Hütte. Dort wurde sie von der alten Dame ausgiebig untersucht. Auch die Miko konnte außer der Wunde am Kopf nichts weiteres feststellen.

„Ich weiß auch nicht woran das liegen könnte! An was kannst du dich zuletzt erinnern?“, fragte sie schließlich.

„Daran, dass ich mit meinem kleinen Bruder in unserem Schrein standen. Danach weiß ich nichts mehr. Wie lange es her ist, weiß ich auch nicht.“

„Aber ich!“, wandte Inu Yasha ein, „Das ist jetzt 25 Jahre her! Ich weiß, dass sich das absurd anhört, aber es ist leider so.“ Er schaute traurig zu Boden. Die Erinnerung schmerzte ihn sehr. Das war alles seine Schuld gewesen und nun war sie schon wieder seinetwegen in Gefahr geraten.
 

„Inu Yasha! Hey! Inu Yasha!“, sagte Kagome eindringlich.

„Hm! Was? Hast du was gesagt? Ich war in Gedanken versunken. Sorry!“ Er schüttelte leicht den Kopf.

„Das haben wir gemerkt! Wir wollten wissen wieso es 25 Jahre sind! Ich bin doch erst 15!“, entgegnete Kagome. Inu Yasha riss die Augen weit auf.

„Ich... ähm... kann das nicht. Tut mir Leid!“ Inu Yasha stürmte aus der Hütte. Die Miko und Kagome schauten ihm verwirrt hinterher.
 

„Inu Yasha? Was ist denn los? Warum bist du weggerannt?“ Kagome war ihm gefolgt und sah besorgt aus. Inu Yasha hatte ihr den Rücken zugedreht und stand halb an einen Baum gelehnt. Die Dorfbewohner beobachteten Beide aus weiter Entfernung. Sie hatten sich heftig erschreckt, als Inu Yasha aus der Hütte schoss.

„Geh bitte!“, gebrochen sprach er diese Worte.

„Was hast du denn?“, hackte sie nach.

„Nichts!“, warf er heraus.

„Inu Yasha!“, sagte sie scharf. Er gab sich geschlagen.
 

„Es ist halt alles meine Schuld. Heute, wie vor 15 Jahren. Hätte ich nur besser aufgepasst. Ich will es endlich vergessen, nicht jede Nacht daran denken müssen. Es geht einfach nicht. Ha ha! Hättest du dein Gedächtnis nicht verloren, wärst du jetzt stinksauer!“

„Wieso?“ Inu Yasha drehte sich noch immer nicht um.

„Weil du nicht... Ist auch egal! Geh bitte!“, wiederholte er. Doch Kagome hörte nicht auf ihn und ging um ihn herum, um in sein Gesicht zu sehen. Ihre Vermutung bestätigte sich. Er weinte!
 

Mehr aus Reflex ging sie auf ihn zu und nahm ihn in den Arm. Sie hatte keine Angst mehr. Jemand der wegen ihr weinte, konnte nicht böse sein. Inu Yasha zuckte im ersten Moment zusammen, doch sogleich entspannte er sich wieder und erwiderte ihre Umarmung. Sehnte sich förmlich nach ihr. Die Dorfbewohner und auch die Miko trauten ihren Augen nicht und trotz des Bildes das sich ihnen dort bot, trauten sie ihm noch nicht.
 

Zwei Tage vergingen ohne weitere Vorkommnisse, doch entspannte sich die Situation nicht annähernd. Kagome konnte sich weiterhin an nichts erinnern und auch die Dorfbewohner fassten kein Vertrauen zu Inu Yasha. Dies interessierte ihn auch nicht weiter. Hauptsache Kagome traute ihm und das tat sie, auch wenn sie nicht genau sagen konnte warum.
 

Inu Yasha wachte am Morgen schon früh auf. Er konnte beruhigt schlafen. Kein Dämon war auch nur in der Nähe und die Dorfbewohner trauten sich nicht ihm zu Nahe zu kommen. Er sprang vom Dach herunter und wartete, bis auch Kagome aufgewacht war und sich wieder angezogen hatte. Erst dann betrat er die Hütte.
 

„Na? Auch schon wach?“, neckte er sie.

„Was dagegen? Bist du schon lange wach?“

„Mit den ersten Sonnenstrahlen! Hast du Hunger?“

„Verstehe!“, traurig senkte sie den Kopf, „Holen wir uns was zu essen!“ Beide verließen die Hütte. Inu Yasha war verwundert über ihre Reaktion, dachte sich aber nichts weiter dabei.
 

Nicht weit vom Dorf waren zwei Bewohner damit beschäftigt Pilze zu sammeln. Plötzlich schraken sie kurz zusammen. Etwas raschelte im Gebüsch. Kurz darauf traten zwei Personen aus dem selben.

„Man musst du dir immer die schwierigsten Wege aussuchen? Das ist nicht gut für dich“, schimpfte der Mann.

„Ach red nicht. Es geht mir blendend!“, entgegnete die Frau leicht gereizt. Sie wechselten böse Blicke.

„Okay, du hast gewonnen“, gab sich der Mann geschlagen.
 

Bevor sich die Beiden versehen konnten, hatten sich die Dorfbewohner schon vor ihre Füße geworfen.

„Bitte! Wir flehen euch an, ihr müsst uns helfen. In unserem Dorf haust ein Dämon und hat ein junges Mädchen als Geisel bei sich. Bitte! Ihr seid doch ein Mönch mein Herr?!“, flehten sie.

„Gut, führt uns hin!“, antworteten beide wie aus einem Munde.
 

Im Dorf angekommen erlebten alle Anwesenden eine sehr große Überraschung.

„Wo ist der Dämon?“, wollte die Frau wissen.

„Er ist mit der jungen Frau in der Hütte. Bitte, wir haben Angst!“ Der Mönch und die Frau nickten. Sie gingen zu der Hütte und die Frau entzündete einen kleinen Haufen mit Pulver. Den Rauch, der dabei entstand fächerte sie in die Hütte hinein. Es dauerte auch nicht lange und Inu Yasha stürmte hinaus. Er rieb sich panisch die Nase und sein Gesicht verzerrte sich immer mehr.

„Inu Yasha?“ Kagome steckte verwundert ihren Kopf aus der Hütte.

„Scheiße, das Zeug beißt in der Nase! Wer zum Henker war das?“, schimpfte er.
 

„ÄHM... Das war ich! ÄH... Inu Yasha?“, stotterte Sango, nachdem sie ihre Kampfposition aufgegeben hatte.

„Würdest du mir das bitte erklären?“, forderte Miroku.

„Wenn du mir erklärst was Sango hier macht? Sie ist schwanger und hat hier nix zu suchen. Viel zu gefährlich!“, entgegnete Inu Yasha gereizt. Bevor Miroku nur den Mund öffnen konnte, sprudelte Sango drauf los.

„Wie recht du hast Inu Yasha. Ich bin schwanger und nicht krank. Ich entscheide selber, was ich kann und was nicht. Kagome hast du auch nie zurückgehalten.“

„Dann verrat mir bitte mal wie ich diesen Sturschädel etwas hätte sagen sollen. Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass sie auf mich gehört hätte“, maulte er.

„Und wie kommst du dann darauf, dass sie auf mich hören würde?“, mischte sich Miroku nun wieder ein.

„Auch wieder wahr!“, grinste Inu Yasha nun.
 

„Ihr kennt euch?“, wollte Kagome verblüfft wissen. Auch die Dorfbewohner interessierte diese Wendung sehr.

„Ja, diese Beiden heißen Sango und Miroku und sind unsere besten Freunde“, erklärte er. Der Schock war den Dorfbewohnern anzumerken. Wie sollte das möglich sein? Befreundet mit einem Dämon!

„Jetzt tu mal nicht so, als würde sie uns nicht kennen! Das ist nicht sehr nett!“, schimpfte Sango und Miroku nickte zustimmend.
 

„Das Problem ist, dass sie genau das nicht tut!“, betonte Inu Yasha.

„Wie jetzt?“, stutzte Miroku.

„Sie erinnert sich an rein gar nichts! Ihre letzte Erinnerung ist, dass sie mit Sota im Brunnen steht, um den Kater zu holen. Sie ist beim Kampf gegen einen Stein geknallt und hat sich den Dickschädel angeschlagen“, fuhr er auch gleich fort.

„Verstehe!“, kam es von beiden gleichzeitig.

„Und was machen wir jetzt?“, fragte Sango sofort.

„Uns bleibt nix anderes übrig, als zu warten und zu hoffen, dass die Erinnerungen zurückkommen“, äußerte Inu Yasha besorgt.
 

„Hört mal zu!“, wandte sich Miroku an die Dorfbewohner, „Vor diesem Dämon braucht ihr nun wirklich keine Angst haben. Der ist fromm wie ein Lamm. Seht ihr?“ Zur Demonstration zerrte er an Inu Yashas Haaren, zupfte an seinem Ärmel herum und nahm ihm das Schwert aus der Scheide.

„Okay, dass reicht zur Demonstration. Tessaiga ist kein Spielzeug.“ Mit einer schnellen Bewegung war Tessaiga wieder in der Scheide.
 

Nun wurden die kleinen Kinder des Dorfes wurden jetzt mutig. Die Eltern hatten ihnen immer verboten Inu Yasha zu Nahe zu kommen, doch jetzt wo der Mönch sagte der Dämon sei nett, gab es kein Halten mehr. Da konnten auch die Eltern nix mehr machen. Sie stürmten auf ihn zu.

„Wie heißt du?“, kam auch gleich die erste Frage.

„Mein Name ist Inu Yasha!“, lächelte Angesprochener. Kagome beobachtete das Schauspiel mit einem warmen lächeln. Sie wusste nicht warum, aber sie fühlte sich in seiner Nähe sicher und geborgen. Es war sogar noch mehr als das.
 

Die Kinder verstanden sich auf anhieb mit Inu Yasha und auch die Erwachsenen schienen lockerer zu werden. Zumindest boten sie allen zusammen an, an einem Gemeinschaftsessen teilzunehmen. Die vier sagten gerne zu.
 

Zwei Tage später, der Abend war schon angebrochen, saßen Sango und Kagome in einer heißen Quelle und entspannten. Die Miko hatte sie geführt.

„Du Sango! Kann ich dich mal was fragen?“, setzte Kagome an.

„Natürlich! Geht es vielleicht um Inu Yasha?“, erriet sie. Kagome nickte verlegen.

„Also es ist so. Ich weiß nicht wie ich es erklären soll oder kann!“, druckste Kagome herum. Sango sah sie erwartungsvoll, jedoch geduldig an.
 

„Wie soll ich es erklären?“ Sie holte tief Luft. „Ich habe das Gefühl, ihn schon ewig zu kennen. In seiner Nähe fühle ich mich wohl, aber da ist noch was. Ich werde ganz kribbelig und kann mich kaum konzentrieren. Unter anderen Umständen würde ich sagen, dass ich verliebt bin, aber das kann doch nicht sein, oder?“ Sango lächelte sanft.

„Weißt du! Das kann sehr wohl sein. Du magst dich vielleicht nicht mehr daran erinnern, aber dein Unterbewusstsein tut es. Ganz tief in deinem Herzen! Versuch darauf zu vertrauen. Wer weiß, es kann sein, dass du dich wieder an was erinnerst. Nen Versuch ist es wert“, ermutigte Sango. Kagome dachte den Rest des Weges zur Hütte darüber nach.
 

„Na, seid ihr auch mal fertig?“, meinte Inu Yasha in neckendem Ton.

„Wie du siehst!“, gab Kagome gespielt giftig zurück.

„Gut, dann können wir ja jetzt los!“, fuhr Miroku dazwischen und zog Inu Yasha mit sich. Als er an Sango vorbei kam, gab er ihr noch einen flüchtigen Kuss und verschwand mit Inu Yasha in Richtung heiße Quellen.
 

Sango lächelte den beiden hinterher, wobei Kagome mittlerweile traurig drein schaute. Sango und Miroku sahen so glücklich aus. Ihr entging auch Inu Yashas Blick nicht, wenn er die Beiden so sah. Ein kurzer Ausdruck des Schmerzes huschte über sein Gesicht, doch außer ihr schien es keiner zu bemerken. Das glaubte sie zumindest. Wie gerne hätte sie sich wieder an alles erinnert, um ihn nicht mehr so traurig zu sehen. Dieses verdammte Schicksal schien aber etwas anderes für sie bereit zu halten.
 

Die drei Freunde beschlossen so lange im Dorf zu bleiben, bis sie sich wieder erinnerte oder besser so lange, bis sie ihre Kräfte wieder unter Kontrolle hatte. Doch das schien sich schwieriger zu gestalten, als anfangs gedacht. Kagome wehrte sich gegen die Tatsache eine Priesterin zu sein und solche Kräfte zu besitzen. Ein normales Mädchen wie sie, konnte unmöglich solche Fähigkeiten haben. Das wollte sie absolut nicht glauben, konnte es nicht glauben. Bogen schießen, Bannkreise errichten. So ein Schwachsinn!
 

Nach zwei Tagen gaben sie auf. Sobald einer von ihnen Kagome auch nur damit ansprach, blockte sie sofort aufs Heftigste ab. Das alles war ihr zu unheimlich. Sie hatte schlicht und ergreifend Angst. Inu Yasha und die anderen standen in der Hütte und unterhielten sich.

„Was machen wir denn jetzt?“, zögernd brachte Sango diese Worte hervor. Inu Yasha schüttelte resigniert den Kopf.

„Ich weiß es auch nicht“, seufzte er.

„Wo ist sie eigentlich?“, wollte Miroku wissen.

„Draußen, sie wollte....“ Inu Yasha hielt inne und rümpfte die Nase.
 

„Was ist passiert? Was ist denn los?“ Panisch zupfte Sango an ihm herum. Sein plötzlicher Stimmungswandel bereitete ihm Sorgen. Auch Miroku schaute ihn, jedoch mehr aus Neugier, an.

„Es stinkt! Es stinkt widerlich!“ Sein Gesicht verzog sich angewidert.

„Ja, aber wonach?“, löcherte Sango. Inu Yasha ließ geschlagen die Schultern hängen.

„Nach Wolf“, gab er als Antwort und ging an ihnen vorbei aus der Hütte.
 

Auch Miroku und Sango waren mittlerweile aus der Hütte gekommen und sahen folgende Szene:

Die Dorfbewohner hatten sich panisch aneinander gedrängt. Kagome stand nicht weit von der Hütte entfernt und sah sich einem jungen, hübschen, schwarzhaarigen Mann gegenüber, der spitze Ohren hatte und braunes Fell um die Hüfte herum und einen Schwanz, aus demselben braunen Fell. Er hatte ihre Hände in die seinen genommen und funkelte sie voller Freude an.

Inu Yasha stand ein paar Schritte von den Beiden entfernt und sah sich diese Szene vollkommen gelassen an. Doch als der junge Mann sich vorbeugte, um Kagome zu küssen, schritt Inu Yasha ein.
 

„Genug der Vorstellung, Casanova!“, fuhr er ruhig dazwischen.

„Was soll das du kleiner Pinscher?“, meckerte sein Gegenüber gleich drauf los.

„Willst du Kagome etwa mit deiner stürmischen Art vergraulen, Wölfchen?“, erwiderte er noch immer ruhig, jedoch mit scharfem Unterton.

„Hallo Kouga! Na, wie geht’s denn so?“, mischte sich Miroku ein, um die Situation zu entschärfen, obwohl sie noch harmlos schien, im Gegensatz zu früheren Eskalationen.
 

Kagome hatte sich allmählich von dem Schrecken erholt. Verunsichert schaute sie in die Runde. Und wandte sich dann an Kouga.

„Sollte ich dich kennen?“ Kouga stockte der Atem. Es war nicht nur die Tatsache, dass sie ihn nicht erkannte. Nein! Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie um kein Jahr gealtert zu sein schien. Das war jetzt aber nebensächlich. Ohne auch nur auf Kagome einzugehen drehte er sich zu Inu Yasha um.
 

„Was hast du jetzt schon wieder angestellt, du räudiger Köter?“, beschimpfte er ihn auch sogleich.

„Jetzt halt aber mal die Luft an, du wandelnder Flohsack“, erwiderte Inu Yasha noch immer ruhig und gelassen. Diese Ruhe brachte Kouga zum Kochen. Dieser Köter wagte es doch tatsächlich ihn nicht für voll zu nehmen. Inu Yasha grinste in sich hinein. Nach außen sah man davon aber nix. Die Dorfbewohner verfolgten diese Szene mit purem Unglauben.
 

„Spucks aus!“, forderte Kouga.

„Er kann überhaupt nix dafür!“, meldete sich Kagome. Alle Augen richteten sich auf sie.

„Ich bin im Kampf gegen einen Dämon auf einen Stein aufgeschlagen und nun kann ich mich nicht mehr erinnern, was ich hier alles erlebt haben soll.“ Kouga staunte nicht schlecht.

„Daran kannst du dich also erinnern?“ Kagome schüttelte den Kopf. Kouga sah sie einen Moment lang fragend an, doch dann kam die Erleuchtung.

„Der Pinscher hat dir das erzählt und du glaubst ihm das auch noch?“, schrie er schon fast.

„Die Beule an meiner Stirn spricht eindeutig dafür!“, erklärte sie.
 

Kouga sah sie eindringlich an.

„Kagome. Komm mit mir und werde meine Frau. Ich werde dich vor allem Unheil beschützen. Du kannst mir vertrauen!“, beschwor er sie. Die Dorfbewohner trauten ihren Ohren nicht. Ein Dämon wollte einen Menschen heiraten? Was hatte dieses Mädchen nur an sich. Sie schien eine magnetische Anziehung auf jegliche Art von Dämonen zu haben.
 

„Und was ist mit Ayame?“, ertönte Inu Yashas Stimme erneut seelenruhig.

„Wer ist denn Ayame?“, stutzte Kagome. Kouga warf Inu Yasha einen vernichtenden Blick zu. Dieser ließ sich davon jedoch nicht weiter beirren.

„Ayame ist seine Frau und kann verdammt eifersüchtig sein. Nicht, dass sie es auf dich eh schon ist, aber man muss es ja nicht noch herausfordern“, fuhr er sachlich fort.

„Du hast schon eine Frau und willst mich heiraten? Ist das dein Ernst? Vergiss es! Na ja, um ehrlich zu sein hätte ich auch so abgelehnt. Es ist schmeichelnd, ja. Aber ich möchte lieber bei meinen Freunden bleiben.“ Sie deutete auf Sango, Miroku und Inu Yasha.
 

Kouga musste sich geschlagen geben. Er ließ den Kopf hängen.

„Das hast du ja mal wieder toll hingekriegt, du dämlicher Köter.“ Er verabschiedete sich noch zuckersüß von Kagome und verschwand genauso schnell, wie er gekommen war. Die Genugtuung stand Inu Yasha förmlich im Gesicht geschrieben. Miroku und Sango verdrehten gespielt die Augen. Kagome jedoch schien nun komplett verwirrt.
 

Kurze Zeit später hatte sich die Lage wieder beruhigt und jeder ging seiner Tätigkeit nach oder hing seinen Gedanken hinterher. Inu Yasha lag auf dem Dach der Hütte, wie schon die ganze Zeit ihrer Anwesenheit in dem Dorf über. Kagome indes war in Gedanken versunken. Plötzlich schreckte Kagome hoch.

„Was ist los?“, fragte Inu Yasha, als er in die Hütte stürmte.

„Ich weiß es nicht. Hab mich wohl einfach nur erschreckt. Dachte ich würde beobachtet. Trugschluss!“, lächelte sie schließlich.
 

„Bist du dir sicher?“, hackte er nach.

„Hast du jemanden bemerkt?“, entgegnete sie. Inu Yasha schüttelte nur den Kopf. „Na also! Hab mich wohl geirrt!“, lächelte sie erneut, hielt dann jedoch kurz inne.

„Was ist?“, stutzte Inu Yasha über den raschen Stimmungswechsel.

„Ich würde gerne mit dir reden. Du musst mir nix sagen wenn du nicht willst, aber wenn doch möchte ich die Wahrheit hören“, sagte sie schließlich.

„Gut! Es wird aber Dinge geben, die du selbst herausfinden musst“, erwiderte er. Kagome nickte verstehend.
 

„Haben wir mit den anderen sehr viel erlebt? Und wer war dieser Kouga?“, sprudelte sie gleich drauf los.

„Ja, das haben wir. Das schwierigste war jedoch das Juwel der vier Seelen wieder zusammen zu setzen, nachdem es durch dich in tausend Stücke zerbrochen ist. Die Kämpfe gegen Naraku waren auch nicht sehr hilfreich. Nun Kouga...“

„Das Juwel der vier Seelen? Opa hat da immer von geredet! Das gibt es wirklich? Ich hielt es für eine seiner Spinnereien“, unterbrach Kagome ihn. Inu Yasha grinste.
 

„Ja, das gibt es wirklich. Es hängt um deinen Hals. Du bist seine Hüterin!“

Kagome starrte ihn ungläubig an. Doch als sie die Kette herausholte, die sie trug, baumelte an ihr das Juwel. Sie hatte dem vorher keine Beachtung geschenkt.

„Hüterin?“ Wieder nickte Inu Yasha. „Verstehe und wer ist jetzt dieser Kouga?“

„Er ist der Leitwolf eines Rudels und hat es sich in den Kopf gesetzt dich zu seiner Frau zu machen. Früher besaß auch er Splitter, aber um das Juwel zu vervollständigen, hat er sie dir überlassen.“ Kagome sah ihn prüfend an. Sollte sie es wagen dieses Thema anzuschneiden. Sie atmete einmal tief durch, bevor sie weitersprach.
 

„Ähm... ich... wollte... Oh man! Okay! Ich wollte wissen, wie wir zueinander stehen oder besser standen.“ Inu Yasha schluckte schwer. Er hatte schon damit gerechnet, doch die Konfrontation war etwas anders als erwartet. „Du musst mir nicht antworten. Weißt du noch?“ Inu Yasha nickte.

„Schon gut. War nur ein wenig überrumpelt. Nun! Meine Gefühle für dich gehen weit über Freundschaft hinaus. Für mich bist du das wichtigste, dass es auf Erden gibt. Ich werde immer für dich da sein, egal was passiert. Was du für mich empfindest, musst du schon selbst herausfinden. Da kann ich dir nicht weiter helfen.“
 

„Du weißt wie ich gefühlt habe, bevor ich meine Erinnerungen verlor. Sag´ s mir bitte!“, flehte sie. Inu Yasha schüttelte erneut den Kopf.

„Nein, ich werde dir da nicht reinreden. Vielleicht haben sich deine Gefühle geändert. Wie gesagt! Das musst du allein schaffen“, endete er und wandte sich zum Gehen.

„Warte! Bitte!“, rief sie schnell und zog an seinem Ärmel. Überrascht blieb er stehen.

„Ähm... ich weiß nicht wie ich es sagen soll! Bei dir fühl ich mich wohl und in deiner Nähe geht es mir gut“, stotterte sie.
 

Inu Yasha ging auf sie zu, kniete sich nieder und küsste sie flüchtig auf die Haare. Dann lächelte er sie sanft an.

„Na das ist doch schon mal ein Anfang!“ Erneut wandte er sich zum Gehen.

„Warte! Ich möchte nicht das du gehst. Kannst du nicht bei mir schlafen?“, bat Kagome.

„Lieber nicht!“

„Warum nicht?“ Inu Yasha überlegte kurz, entschloss sich dann jedoch für die Wahrheit.
 

„Eine Sache muss ich dir da wohl gestehen. Mein Verlangen danach, dich zu berühren, zu spüren ist so groß, dass ich nicht dafür garantieren kann, dass ich mich in deiner Nähe zusammenreißen kann. Das ist verdammt schwer“, gab er mit leichtem Rotschimmer auf den Wangen zu. Auch Kagome wurde rot. Damit hatte sie nicht gerechnet.

„Das macht mir nichts aus!“, flüsterte sie heiser. Inu Yasha lachte kurz auf.

„Nein, das ist keine so gute Idee. Glaub mir!“ Er ging aus der Hütte und legte sich wieder aufs Dach. Kagome saß noch immer auf dem Boden, den Kopf gesenkt.
 

Am nächsten Morgen wurde Kagome herzlich von Sango begrüßt.

„Wenn du mich wieder zum Üben überreden willst, dann spar es dir lieber“, stellte Kagome so gleich die Fronten klar. Sango gab sich geschlagen. Was sollte sie auch anderes tun?

„Guten Morgen!“, kam es von Inu Yasha und Miroku, als Sango und Kagome aus der Hütte kamen. Bei seinem Anblick, kam Kagome das Gespräch am Abend wieder in den Sinn und sie wurde leicht rot.
 

Miroku und Sango tauschten wissende Blicke und auch Inu Yasha lächelte warm. Kagome war es ein wenig peinlich, doch bevor jemand etwas sagen konnte, tauchte auch schon neues Unheil auf. Eine schöne, junge Frau tauchte auf. Sie hätte Kagomes Ebenbild sein können, aber was wollte sie?
 

So, das war es mal wieder.

Hoffe es hat gefallen gefunden.

Ach übrigens.

Sorry, dass es so lange gedauert hat, aber gut Ding will Weile haben.

Eure Lissa-chan



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
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Von:  dormir
2008-09-15T18:07:57+00:00 15.09.2008 20:07
Schönes Kappi !!!

Mach schnell weiter !!!

Deine dormir
Von:  Inuxi
2008-09-14T22:03:49+00:00 15.09.2008 00:03
oh ich hab wohl i-wie nen kapi ned mitbekommen bzw hatte ka zeit zum lesen das 9.kannte ich auch noch ned XD.

Freu mich das du mal weiter gemacht hast ^^
ich fand das kapi gut ein verlorenes gedächtnis bringt immer so einige schwierigkeiten mit sich wie man sieht und das macht für inu die sache überhaupt nicht leicht ,der arme i-wie tut er mir leid erst die blockkade überwunden und dann würde schon wieder ihm und kago ein stein weg geworfen das is fies > <.
Ich frag mich was du als nächstes planst ?????????????????????????????????????????????????????????????????

ich würde mich auf alle fälle freun wenn du in nächster weiter schreibst ^.- ne.


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