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Der Club der Jungfrauen

Uruha versucht seinen Freunden das Mysterium der Bienchen und Blümchen näher zu bringen....
von

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Bekennen

Ruki
 

Uruha zupfte sich den Rock zu recht und betrachtete sich ein Letztes mal im Spiegel. „Sehe ich heiß aus?“, ich betrachtete ihn und schluckte. Heiß war einfach mal unter trieben und ich fragte mich mal wieder, was dieser Typ an jemandem wie mir finden konnte. Aber irgendwas musste er an mir Finden. Und dennoch war es jedes mal wie ein Wunder. Ein Wunder, dass ich nicht begreifen konnte, dass aber da war. Uruha, an ihm konnte man so viel Finden. Er war so hübsch, so toll. Er war intelligent, und lieb. Und er schien sich so sicher bei allem was er so tat. Ganz anders als ich. Auch jetzt. Er tat zwar so als sei er unsicher. Als sei er nicht sicher, aber eigentlich war er sich sicher. Sicher war er sich, seid er für sich und für mich entschieden hatte, dass er es für uns durchziehen wollte.“
 

„Wir könnten uns ein Zimmer in einem Love Hotel nehmen und dann zeige ich dir wie heiß ich dein Outfit finde.“, das schien Uruha zu schmeicheln. Ich musste alles tun um meinen Liebsten bei Laune Zu halten. Gleich würde er meiner Verwandtschaft ausgeliefert sein. Und ich konnte nichts dagegen tun. Außer neben ihm zu sitzen und bei ihm zu sein. Und versuchen allen schaden von ihm abzuwenden. „Aber wenn wir uns jetzt ein Zimmer nehmen würden, dann müssten wir doch deine Verwandten versetzen... und wenn wir deine Verwandten versetzen dann hätte ich mir DAS alles sparen können.“, sagte mein schöner Freund mit tadelndem Blick zu mir.

Mit DAS alles, meinte er die Mädchenrolle die er nun spielen würde. Und das tat er weil er mich liebte. Er schien sich jedoch langsam mit der Situation angefreundet zu haben. Uruha beugte sich zu mir und flüsterte leise in mein Ohr. „Obwohl ich Lust darauf hätte....“ Ich erschauerte wohlig. Ich hatte auch Lust. Die letzten Tage waren viel zu Stressig gewesen, als das wir hätten derlei Dinge tun können. Wir hatten viel zu erledigen gehabt. Ich sah ihn an und sagte dann. „Das holen wir aber nach okay?“ Uruha lächelte. „Natürlich holen wir das nach. Aber jetzt wäre auch...“ Ich legte meinen Finger auf seine Lippen. „Halt jetzt einfach die Klappe...sonst....“ Er grinste. „Sonst hast du gleich n steifen was.“ Ich sah ihn böse an. Ich tat so als sei das total abwegig. Er durfte bei manchen Dingen einfach nicht merken das er fast immer Richtig lag.
 

„Bereit?“, fragte ich. Uruha nickte und straffte sich. Warf einen aller letzten blick in den Spiegel. Ich küsste ihn sanft auf den Mund. „Ich liebe dich.“ „Weißt du, es ist ja nicht so das ich Angst vor deiner Tante, deinem Onkel oder vor deiner Cousine. Aber vor deiner Oma..“, Uruha schüttelte sich. „Bleib Cool.“, sagte ich und versuchte auch Cool zu sein. So cool, das nach mir die Eiszeit kommen würde. Aber ich hatte Angst, und Uruha hatte mich durchschaut.

Wir zogen unsere Schuhe aus und gingen dann ins Wohnzimmer. Uruhas Finger drückten meine Hand. Ich versuchte ihn aufmunternd an zulächeln. Aber das klappte nicht. Alle Gespräche verstummten und alle Blicke richteten sich auf uns. Es waren durchbohrende Blicke. Es waren Blicke die ich nicht deuten konnte. Die nichts Sagten, aber das schlimmste ankündigten.
 

Ich versuchte heraus zu finden ob irgendwer mitbekommen hatte, dass Uruha eigentlich ein Typ war. Meine Tante musterte Uruha kritisch. Sie hatte ihn durchschaut. Shit, jetzt gleich würde sie es sagen. Und all die Arbeit, die wir uns gemacht hatten wäre um sonst gewesen. Ihre Miene sagte es ganz deutlich. Uruha drückte meine Hand fest. Ich bemerkte, das ich seine Hand mindestens genau so fest drückte. Ich wollte mich nur noch umdrehen und weglaufen. Ganz ganz weit weg. Aber ich machte einen Schritt in den Raum. Nein nicht ich hatte den Schritt gemacht, Uruha hatte mich mitgezogen. Er hatte immer noch die Zügel in der Hand. Er war der führende Part in unserer Beziehung selbst jetzt hier in Mädchenklamotten. Das durfte NIE jemand erfahren.
 

„Ruki, deine Freundin ist größer als du.“, ließ sich meine Tante vernehmen. Ich sah sie böse an. Aber mein Blick reichte nicht aus, um sie auf der Stelle umzubringen. Ich musste unbedingt üben. „Wir sind gerade mal zwei Sekunden hier im Raum und ich komme noch nicht mal dazu euch meine Freundin vorzustellen. Und du meckerst schon herum.“ Angriff war die beste Verteidigung! Klappte bei Uruha auch immer bestens. Also würde ich jetzt loslegen! Und sie alle mal gewaltig in ihren Arsch treten. So abschätzig wie sie Uruha angesehen hatten. Dabei wussten sie absolut nichts über ihn. Wie toll er war! Wie schwer er es mit mir hatte. Und wie gut er immer zu mir war!

„Das hier ist meine wunderschöne Freundin Uruha....“ Ich zog meinen Liebsten mit mir her zu den für uns vorgesehenen Plätzen. „Uruha, das hier ist meine verdammt neugierige und peinliche Familie väterlicherseits. Meine Oma kennst du ja.“. sagte ich. Mein Onkel sah mich missbilligend an. Meine Tante presste die Lippen aufeinander. Meine Cousine verdrehte die Augen. Meine Mutter grinste. Mein Vater versuchte krampfhaft Ruhe zu bewahren. Ich hatte kein bisschen Mitleid, er hatte es uns ja allen eingebrockt. Sollte er ruhig ein wenig leiden. Das dachte meine Mutter wohl genau so. Sie goss uns beiden Tee ein und wechselte zu einem unverfänglichen Thema.
 

„Wie war die Schule?“, fragte mein Vater. Ich zuckte mit den Schultern. „War okay... jetzt haben wir ja frei..“, sagte ich mit leuchtenden Augen. Uruha lächelte. „Und Silvester wird voll toll werden.“ „Feiert ihr nicht hier?“, fragte meine Tante. „Man feiert Silvester doch mit der Familie! Wir tun das immer. Wir halten uns an die Tradition!“ Meine Mutter sah in die kleine Runde. „Wir nicht. Wir sind nicht mehr so altmodisch. Aber wir wohnen ja auch in Tokyo. Und nicht im Nowehre..“ Uruha grinste. Sie kabbelten sich immer auf diese Weise. Und mein Vater saß daneben und machte einfach mal gar nichts. Er war wie so ein Käfer der auf dem Rücken gelandet war und jetzt nichts mehr machen konnte. Außer hilflos mit seinen kleinen Beinchen in der Luft runzstramplen.
 

„Was machen wir heute noch?“, fragte ich um das Thema zu wechseln. Denn ich wollte die Silvesterplanung, die eh noch nicht ausgereift war, hier weiter ausdiskutieren. Uruha hatte nichts gesagt nur freundlich gelächelt und sich verneigt. Er wollte sowieso so wenig wie möglich sprechen. „Nun heute Abend gehen wir essen.“, sagte meine Mutter bemüht um einen heiteren Tonfall. Das konnte ja heiter werden. „Dein Vater hat schon einen Tisch bestellt im Four seasons. Und da werden auch noch ein paar andere Verwandte kommen, die auch mehr zufällig hier in Tokyo sind. Und dann hielten wir es für eine gute Idee uns einfach mal alle zu treffen.“ Uruha wurde ganz hibbelig. Ich sah ihn an. „Was.“, fragte ich so leise, dass nur er mich hören konnte. „Dann kann ich ja meine Strassenten auf meinen Zehen zur Schau stellen...“,ich hob eine Augenbraue. Das freute ihn? Aber er würde jetzt nicht von mir verlangen das ich meine ,eben Falls mit Enten besetzten, Füße zeigte. Ich fand es ja ganz nett, aber das war dann doch etwas zu privates. Es gab Dinge, die musste nicht jeder wissen und dieses Geheimnis gehörte eindeutig dazu. Doch dann durchdrang mich die Erkenntnis. Er dachte gar nicht daran, dass er noch mehr Zeit mit meiner Familie verbringen musste, sondern freute sich über seine Strassenten. „Uruha..“, zischte ich. Doch er bemerkte es gar nicht. Er war wieder in eine Welt entschwunden, in die ich ihm nur sehr schwer folgen konnte.
 

„Bekommen wir trotzdem jetzt noch was zu essen?“, fragte ich. „Ich hab wahnsinnig Hunger. Immerhin hatten wir heute in der Schule nichts und bis heute Abend halte ich nicht durch.“, Uruha nickte zustimmend. „Ich hätte auch Hunger.“, sagte er leise und machte einen auf wohlerzogenes Mädchen. Auf einmal zuckte Uruha zusammen und schüttelte seine Hand. „Itaii...“ „Ts eine junge Dame sagt, sie hat Appetit!“, ich sah meine Oma an und dann wieder meinen Liebsten. Dieser sah aus als wollte er aufspringen und weglaufen. Dort stand sein schlimmster Albtraum und es schien als sei er ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Er sah sie fest an und nickte dann. „Oh natürlich, wir haben Appetit...“
 

„Morgen werden wir Damen ja alle zusammen einkaufen gehen.“, sich sah meine Verwandtschaft an. Ich sollte meinen Liebsten mit meinen Tanten, Cousinen und meiner Oma alleine lassen? Zum Glück war meine Mutter noch dabei, aber trotzdem. Ich mache mir Sorgen, sehr große Sorgen. „Uhm... jahaa....wenn Uruha nicht noch etwas zu erledigen hat, wird er......“, ich wurde von zwei Seiten in die Seiten gekniffen. Das tat verdammt weh, einen kleinen Moment lang sah ich ein paar helle Sterne vor meinen Augen. Warum mussten die so fest zukneifen. Uruha sah mich mit einem warnenden Blick an und musterte dann noch mal die hier versammelte Familie.
 

Alle sahen mich an. „Wird es an erster Stelle stehen, wollte ich sagen. Ich bin nur so nervös...“, mein Onkel sah mich fragend an. Er wolle wohl wissen, warum ich gerade nervös war. „Na ja immerhin stelle ich euch hier meine Freundin vor. Und ihr gebt MIR und sicherlich auch IHR das Gefühl, als sei das hier ein Wettbewerb oder eine Staatsexamens Prüfung. Also wohl fühle ich mich dabei nicht wohl und richtig finde ich es auch nicht, dass ihr euch meiner Freundin so gegenüber verhaltet.“

Austeilen konnte ich wirklich schon immer besser als einstecken. Alle schüttelten den Kopf. Nein Natürlich wollte man nicht zugeben, dass man es genau so sah. Das hier war ein Wettbewerb zwischen meiner Tante und meinem Vater. Und irgendwie hatte ich das Gefühl. Meine „Freundin“ machte das Ganze nicht wirklich besser.
 

„In der Küche steht etwas zu essen.“, sagte meine Mutter und ich stand auf und wartete bis sich mein Freund erhoben hatte. Wir gingen in die Küche. Ich seufzte erleichtert auf. „Heute Abend das wird schlimm werden. Aber so was von...“, Uruha zuckte mit den Schultern. „So lange ich nur weit genug von deiner Oma wegsitze bekomme ich das alles hin. Und zum Einkaufen nehme ich morgen Aoi-chan mit. Das wird sicherlich lustig werden. Und vielleicht ist deine Oma dann netter zu mir. Weil sie sieht wie großartig Aoi-chan sich bei mir entwickelt hat. Von der kleinen Hinterweltler-Spinne vom Lande zur tollen super immer perfekt gestylten Stadt-Spinne. Das hätte sie Aoi-chan niemals geben können.“ Uruha sah sehr stolz aus, so als wäre das alles sein Verdienst. „Der Kleine hat es wirklich sehr gut bei mir. Mein kleines liebes Tier....“, in seine Augen trat ein entrückter Ausdruck, den ich sonst nur kannte, wenn er von seiner Lieblingsklamottenmarke sprach.
 

Ich sagte nichts dazu. Denn Aoi-chan war ein Thema in dem Uruha ganz eigen war. Ich lächelte und kuschelte mich an meinen Freund. „Ich liebe dich... und ja du hast aus Aoi-chan etwas gaaanz tolles gemacht. Genau“, flüsterte ich und wollte ihn gerade küssen, als eine meiner Cousinen in den Raum kam. „Kaum zu glauben, dass du so ein hübsches Mädchen abbekommen hast...“ Ich verdrehte die Augen. Sie wollte an Uruha nur einen Punkt finden, den man beim Abendessen kritisieren konnte, da war ich mir sicher. Uruha sah meine Cousine einen Moment lang an und zuckte dann mit den Schultern. „Na ja er sieht halt gut aus, das unterscheidet euch beide von einander.“ Dann machte er sich über das Essen her, was meine Mutter für uns beide gezaubert hatte. Und ich tat es ihm gleich. Ich hatte keine Lust mich nett mit meiner Cousine zu unterhalten. Sie sollte sich verziehen. Ganz weit weg am besten und ihre Eltern und sonst auch alle mitnehmen.
 

Ich grinste. Was meine Verwandten konnten, das konnte Uruha schon lange. Und ich war froh das es ihm jetzt nicht schon zu viel war. Meine Cousine verschwand wieder und ich streichelte meinen Schatz. „Du kommst ja sehr gut klar mit meiner Familie.“, sagte ich bewundernd. Uruha zuckte mit den Schultern. „Bis auf deine Oma..“, er zuckte wieder mit den Schultern. Anscheinend war meine Oma echt sein größtes Problem. Die Familie war ja auch irgendwo zu ertragen. Da hatte er recht.

Nach dem wir gegessen hatten, gingen wir in mein Zimmer und Uruha betrachtete seine Sachen, die er alle mitgenommen hatte. „Was soll ich denn heute Abend anziehen...“, fragte er und sah mich an. Ich zuckte mit den Schultern. „Was elegantes? Ich kann mich ja ganz cool schwarz und weiß anziehen, dann passt alles was du anziehst dazu.“, sagte ich. Das war doch ein tolles Angebot von mir. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und seufzte. Uruha setzte sich zu mir und ich küsste ihn auf den Mund. „Ich liebe dich..“, flüsterte ich leise. Und es war so schön zu wissen, dass Uruha mich auch liebte. Er drückte sich an mich und küsste mich leidenschaftlicher. „Für dich ist mir kein Opfer zu groß...“, hauchte er mir leise ins Ohr. Ich zog ihn eng an mich heran. „Ich beschütze dich..“, flüsterte ich leise. Da kicherte er. „So wie eben?“, ich wurde rot. „Ehm... ja genau, genau so!“ sagte ich. „Dann sollte ich doch lieber auf dich aufpassen, oder?“, fragte er. Ich biss ihn in den Hals. Er nagelte mich auf dem Bett fest. „Muss ich dich etwa erziehen?“ Irgendwie klang das verlockend. „Jetzt?“, fragte ich. Er schüttelte den Kopf. „Nein, wenn alle dabei sind und es peinlich werden kann. So wie ich es immer gerne mache. Glaubst du etwa, ich merke nicht wie peinlich ich dir ab und an bin. Und ich liebe es zu sehen wie du am liebsten im Boden versinken würdest. Aber nicht kannst...“ Ich blies die Wangen beleidigt auf. „Ich wusste doch so peinlich kann ein Mensch nicht einfach nur so sein. Dahinter steckt eiskalte Berechnung.“
 

Nach dem wir etwas herum geschmust hatten standen wir auf und gingen zu meinem Kleiderschrank. Dort hatte auch Uruha ein paar Kleider deponiert. Er zog sich ein kurzes Kleid an und darüber eine Bluse. Er wackelte mit seinen Zehen. „Sieht es nicht Schick aus, mit den Enten?“, fragte er mich und seine Augen leuchteten. Ich nickte. „Hai, sehr Schick...“, stimmte ich zu. „Was soll ich denn dazu anziehen. Reicht ne einfach Jeans und n shirt?“ Uruha ging zu meinem Schrank und suchte mir Sachen raus. „Das müsste dazu passen. Wie gut, dass du mich hast.“

Das Einzige was einen außenstehenden Beobachter vielleicht etwas stören könnte, war das Uruha nun noch größer war als ich. Aber trotz allem waren wir ein tolles Paar. Das beste PAAR! „Uruha hast du Lust noch ein paar Purikura so zu machen?“, fragte ich ihn. Er verzog das Gesicht nickte aber dann. „Okay, dann lass uns zusammen Purikura machen... aber das mache ich nur, weil du es bist! Und weil du so lieb bist. Und dir niemals wieder eine Bemerkung über DAS hier fallen lassen wirst wenn es vorbei ist. Nicht wahr?“ War das eine Art Erpressung oder so?? Ich nickte und küsste ihn noch mal ehe wir uns dann aus der Wohnung verzogen.
 

Reita
 

Ich saß in meinem Zimmer und besprach mit Kai die Abendplanung. Yuriko hatte es sich auf Kais Schoß bequem gemacht. Tatsu und Aoi saßen aneinander gekuschelt auf meinem Bett und Lauschten uns aufmerksam. „Könnte es nicht etwas auffällig sein, wenn wir im gleichen Restaurant essen gehen?“, fragte Tatsu. Aoi sah ihn an und zuckte mit den Schultern. „Ist doch egal. So lange ich nur Uruha in seiner Mädchenrolle sehen kann...“ Wir konnten uns alle das dümmliche Grinsen nicht verkneifen. Wir waren alle gespannt wie Flizebögen, wie Uruha sich schlagen würde. Natürlich hofften wir nur das beste für unser Pärchen. Das aller aller Beste. Aber wir wollten es auch sehen. Und Fotos machen! Tatsu und ich hatten in der Schule heute den ganzen Tag unauffällig Fotos machen geübt. Und dabei einen Heidenspaß gehabt. Jetzt waren wir Profis im unauffällig Fotos machen.
 

Wir würden den beiden Beistehen, klar. Komme was wolle. Und es würde sicherlich hart werden. Und wir wollten etwas haben, über das wir lachen konnten. „Okay, also ich hab eben mit Rukis Mutter telefoniert. Sie hat gesagt, die gehen im four sesons essen. Und ich hab dort n Tisch bestellt. Mein Nachname öffnet eben so alle Türen.“ Kai streichelte den Hasen. Er kümmerte sich viel mehr um den Hasen als um mich. Das war nicht fair. Ich sah Yuriko böse an. Dieses Tier grinste mich an. Wirklich es grinste mich an! Es lachte mich aus. Weil es mir gerade erfolgreich meinen Freund weggenommen hatte. Ich würde dieses Tier eines Tages als Braten servieren! Oh ja das würde ich tun! Auf jeden Fall! Doch jetzt konnte ich ihm schlecht was tun. Dann wäre Kai sehr sauer auf mich. Dennoch sah ich Yuriko warnend an.
 

„Okay, also gehen wir heute Abend essen und bespannen den Nachbartisch oder?“, fragte Tatsu. Ich nickte. „Genau das werden wir tun.“ Wir schwiegen eine Weile. Dann regte sich Kai. Er hatte die ganze Zeit etwas abwesend gewirkt, so als würde ihm noch viel mehr im Kopf herum gehen. Kai sagte. „Ich hätte noch eine Idee für Silvester.“ Alle sahen ihn an. Ich hatte auch schon daran gedacht Kai zu fragen, ob wir was zusammen machen wollten. Doch so wie es schien wollte er mit allen was zusammen machen. Und die Idee war noch viel großartiger! „Wir könnten ans Meer fahren. Alle zusammen. Ich würde dafür sorgen, das wir genug zu essen da haben. Und natürlich genug zu trinken. Dann müssen nur noch wir da sein.“ Aoi nickte begeistert. „Ich bin dabei. Und Tatsu hat auch dabei zu sein.“, sagte er und lächelte. „Uruha und Ruki sind bestimmt auch dabei.“, fügte ich hinzu. „Und ich bin natürlich auch dabei...“, ich grinste die Pelzrolle an. „Und du nicht...“, das Tier ließ ein Knurren von sich hören. Kai sah mich vorwurfsvoll an. „Ärger Yuriko nicht, das arme Tier. Es hat immer unter dir zu leiden. Das kannst du doch nicht machen. Mensch, was denkst du dir nur dabei?!“ Ich sah Kai sprachlos an. „Er hat ange.....“, Kai schüttelte den Kopf. „Wie soll das arme Tier angefangen haben. Echt manchmal glaube ich du spinnst... und dann bist du noch eifersüchtig auf Yuriko.“ Er streichelte das Kaninchen liebevoll. Ich sah hilflos Tatsu an. Doch der amüsierte sich prächtig.
 

„Wir könnten einen Tag vorher dort hinfahren und bis zum zweiten bleiben. Dann wären wir drei Tage da.“ Kai sah in die Runde. Er sah so Gott verdammt sexy aus. Irgendwie hatte ich gerade Lust alle aus dem Zimmer raus zuschmeißen und mich hier ganz intensiv um meinen Schatz zu kümmern. An der Zimmertür klopfte es. Und meine kleinen Brüder kamen ins Zimmer gelaufen. „Yuriko, hier bist du also...“, Kai schien sich nicht von dem Tier trennen wollten, doch er ließ die Zwillinge mit dem Hasen gehen. „Ich hab ja gut auf den Kleinen aufgepasst. Reita spinnt echt ab und an was den Hasen angeht. Es scheint fast so als sei er eifersüchtig auf ihn.“ Meine kleinen Brüder kicherten. „Nun... ab und an ist er das sicherlich. Aber Yuriko muss jetzt was essen..“ und mit diesen Worten verschwanden die Beiden dann wieder mit dem Hasen. Endlich war dieses Viech weg. Und damit eines klar war, ich war NICHT eifersüchtig auf Yuriko.
 

Und ich schnappte mir meinen Schatz. „Ich bin doch viel toller als der dumme Hase.“, sagte ich. Kai grinste. „Na ja du hast einen vergleichbaren Stand. Aber wir waren noch bei der Planung. Ach ja und heute Abend sollten wir uns nicht schwul verhalten. Zumindest nicht all zu schwul.“ „Was ist denn schwules Verhalten? Keiner von uns hat Fliederfarbene Fingernägel, oder irgendwelche Strass Steine auf sämtlichen Nägeln.“, sagte Aoi.“Und ich denke selbst Reita wird zwei Stunden lang die Finger von dir lassen können.“ Ich sah Aoi beleidigt an. „Ich bin nicht notgeil!“, grummelte ich. „Ich bin nur gerne mit Kai zusammen.“ „Und ich werde ihn auch dazu überreden, dass er die Strasssteinchen von seinen Fußnägeln entfernt!“, sagte Kai. Es wurde gekichert und mal wieder über mich. Das fand ich gar nicht fair. Absolut nicht! „Ihr seid mir doch alle doof!“, keifte ich. Doch keiner schien mich ernst nehmen zu wollen. „Es ist viel lustiger, wenn man über Uruha lachen kann...“, murrte ich.
 

*~*~* four seasons*~*~*
 

Die Stimmung war etwas angespannt. Wir wollten es nicht so aussehen lassen, als das wir extra hier hin gekommen waren. Ruki und seine Familie waren noch nicht da. Konnte uns recht sein und wir wollten es sowieso als Zufall darstellen. „Was willst du essen mein Schatz?“, fragte ich Kai. Kai sah sich die Speisekarte an. „Ich hätte gerne Pasta.“, sagte mein Liebling. Aoi war total unentschlossen. „Kamisama, dass sieht alles so gut aus.“ er blätterte die Speisekarte einmal durch. Dann noch einmal und dann noch ein drittes mal. „Gut, ich habe was...“, ich atmete erleichtert auf. Doch dann riss er die Augen auf. „Nein, stopp ich hab was anders.“ Als er sich das dritte Mal umentschlossen hatte, bestellten wir ganz schnell, bevor Aoi noch mal etwas fand, was er dann doch viel viel vieeeeel lieber haben wollte. Ich wusste echt nicht wie Tatsu das so oft ertrug. Denn die beiden waren so oft zusammen weg. So oft es halt ging mit einem Freund wie Tatsu. Doch die beiden waren echt ein süßes Paar.
 

Wir hatten gerade auf einen Lustigen Abend angestoßen, als der Grund unseres Besuches ein trudelte. „Jungs, was macht ihr denn hier?!“, hörte ich eine Stimme hinter mir. Wir drehten uns um und da stand Ruki. Er sah sehr schick aus und uns fassungslos an. Aber dann glitt mein Blick weiter zu Uruha. Er sah wirklich aus wie eine Frau. Ich wollte nicht lachen. Ich wollte echt nicht lachen. Aber ich konnte nicht anders. Ich prustete los, keuchte aber schmerzhaft auf, denn ein harter Schlag hatte mich in die Seite getroffen. Uruha wollte mich mit seinen Blicken töten. Ich sah Kai leidend an, der mich ohne ein bisschen Mitleid ansah. „Hättest du vorher überlegen sollen, du bist echt so unsensibel Reita!“ Ich sah ihn verwirrt an. Warum war ich jetzt gleich unsensibel, wenn ich Uruha auslachte? Normalerweise hätte er doch mit gelacht.
 

Aoi grinste und stand auf. „Ruki, was machst du denn hier? Und deine hübsche Freundin ist auch dabei. Seid ihr mit deiner Familie hier oder habt ihr Zeit euch etwas zu uns zu setzen?“ Uruha sah aus, als wolle er echt gleich alle umbringen, die ihn kannten und wussten, dass er keine gut aussehende Frau war. „Etooo lieber nicht. Denn wir haben die Familie im Schlepptau. Und die werden es sicherlich nicht so gut finden, wenn wir jetzt hier bei euch sind. Meine Verwandten haben heute eh schon die beste Laune, die man haben kann...“, er seufzte.
 

Kai stand auf. „Aber ein Fotooooo!“ er winkte einen Bediensteten heran und wir versammelten uns schnell. Uruha schmeckte das ganz und gar nicht, doch es ging alles viel zu schnell, als das er sich hätte in irgendeiner Weise wehren können. Wir überrumpelten ihn einfach. Okay, Kai hatte ihn einfach überrumpelt. So musste das eben laufen.

Als das Bild gemacht war, kam die Familie von Ruki. Ruki sah uns an und stellte uns dann mit Rang und Namen vor, damit seine Verwandten vor Neid erblassten. Und das taten sie. Die Cousine sah Tatsu an und man konnte sehen, dass er ihr gefiel. Doch Tatsu bemerkte das nicht mal. Er hatte nur Augen für Aoi und für keinen anderen Menschen. Nach dem wir ein wenig gesmalltalkt hatten setzten wir uns wieder an unseren Tisch und verbrachten einen lustigen Abend und machten unauffällig Fotos von Uruha.
 

Uruha stand auf, als die anderen auf das Dessert warteten und ging zu dem großen Aquarium welches im Vorraum stand. Zumindest blieb er dort stehen. Wahrscheinlich mussten sie noch etwas warten, bis dieses kommen würde. Und an Uruhas stelle hätte ich auch jede Gelegenheit genutzt nicht bei dieser Familie sitzen zu müssen. Zumindest wenn sie genau so schlimm war wie Ruki gesagt hatte. Und ich glaubte nicht wirklich, dass er Übertrieben hatte. Vielleicht wollte er auch nur auf Klo gehen, aber das Aquarium hatte ihn in seinen Bann gezogen. Zumindest blieb er dort stehen und man würde nie erfahren ob er woanders hin gewollt hatte.
 

Er zog sein Handy und wollte die Fische fotografieren. Kai stand auf und gesellte sich zu ihm. Zuerst unterhielten sie sich etwas. Dann schienen sie auf eine großartige Idee gekommen zu sein.

Sie machten gegenseitig Fotos von einander. Durch das Aquarium hindurch. Ich sah ihnen zu und die gute Laune der beiden war echt sehr ansteckend. Dann machten sie Fotos von den Fischen und

Uruha holte sich einen Stuhl und stieg darauf um von oben in das Aquarium zu fotografieren. Er machte eine der Klappen auf und wollte ein Foto machen. Jedoch war ihm etwas nicht bewusst gewesen. Alle Fische kamen sehr schnell zu der Klappe, weil sie dachten es würde etwas zu essen geben. Ein vor witziger Fisch streckte seinen Körper aus dem Wasser und öffnete sein immer hungriges Maul. Uruha erschrak sich so, dass er sein Handy fallen ließ. Und dieses landete im Wasser. Uruha sah entsetzt seinem heiß geliebten Handy hinterher, wie es in den tiefen dieses Aquariums versankt.
 

Ruki
 

Uruha kam zum Tisch zurück. Er wirkte angespannt. Ich sah ihn verwirrt an. „Was ist denn passiert?“, fragte ich ihn besorgt. Er sah mich an und versuchte etwas zu sagen. Doch es kam erst mal kein Ton über seine Lippen. Er musste sich erst mal fassen. Und er sah aus als müsste man ihm eine knallen. damit er endlich sagte was los war.

Da ich ihm hier aber nicht einfach so eine knallen konnte, legte ich meine Hand auf sein Bein und kniff ihn. Ich kniff kurz und fest zu. Er zuckte zusammen und sah mich böse an. „Was?“, fragte er mich giftig.
 

„Das wollte ich dich auch gerade Fragen! WAS?“, gab ich als Antwort zurück. Uruha seufzte und deutete dann mit den Kopf in Richtung Vorraum. „Mein Handy... es ist ins Aquarium gefallen.“, kam es leise fast unhörbar über seine Lippen. Ich riss die Augen auf. „Dein Handy?“ Ich hatte es etwas zu laut ausgerufen. So das es alle mitbekommen hatten.

Alle sahen uns an. Wir waren den bohrenden Blicken meiner Familie ausgesetzt. „Was ist mit deinem Handy?“, fragte meine Mutter. Uruha sah sie gequält an. Ich ergriff für ihn das Wort. „Das Handy ist ins Wasser gefallen.“ „Ins Klo?“, fragte meine Oma. Sie wollte gerade eine Schimpftirade von sich geben, doch ich schüttelte den Kopf. „Nein nicht ins Klo. Ins Aquarium im Vorraum! Aber frag mich nicht wie sie es geschafft hat!“ Gemurmel ging am Tisch los.
 

„Ts... wie kommt dein Handy von deiner Handtasche aus in das Aquarium...“ Uruha zuckte mit den Schultern. Er war wohl selber gerade viel zu sehr damit beschäftigt, jetzt nicht in Panik zu verfallen. „Wir sollten einem Kellner Bescheid sagen.“, sagte meine Mutter und winkte einen Mann zu sich. Sie sprach kurz mit diesem. Schließlich musste das arme Handy gerettet werden.

Er ging mit meiner Mutter in den Vorraum. Uruha sah mich bang an. „Glaubst du es.... es lebt noch?“ Ich wollte ihn jetzt nicht darauf hinweisen, dass ein Handy nun mal ein Ding war, das NICHT lebte. Und so nickte ich einfach. „Bestimmt wird es das noch tun. Es ist ja für Leute wie dich gebaut worden. Oder nicht?“, fragte ich mit einem Lächeln. Er sah mich an. Und dann nickte er. „Okay, es wird noch leben.“
 

Wir mussten gar nicht lange warten, bis meine Mutter mit Uruhas Handy wieder kam. Es war immer noch nass. „Na ja jetzt musst du schauen ob es noch läuft.“, sagte sie. Uruha machte sein geliebtes Handy an und oh Wunder es lief sogar noch. Doch er verzog das Gesicht. „Es zeigt alles Spiegel verkehrt an.“ Ich warf einen Blick auf sein Handy und grinste. „Cool, so ein Handy hat dann jetzt auf jeden Fall keiner. Das ist doch schon mal cool, oder nicht?“ Ich hatte ihm wirklich damit aufmuntern wollen.

Er knallte mir eine. Er liebte sein Handy abgöttisch. Und klar es war nicht ganz so nett von mir gewesen. Aber ich hatte es mir auch nicht verkneifen können und es war ja auch nicht böse gemeint gewesen..
 

„Du bist ein Arsch...“, er stand auf und ging. Ich wollte ihm hinter her laufen, doch an der Damentoilette stellte sich mir ein unüberwindbares Hindernis in den Weg. „DU kannst nicht auf das Frauenklo!“ Ich sah die Frau an. Diese Frau war nicht dick, die war fett. Und sie wollte mir gerade verbieten hinter meinem Freund herzulaufen. Aber was sollte ich tun?

Ich beschloss diese Frau zu ignorieren. Ich versuchte es, doch ich konnte mich nicht an ihr vorbei quetschen und dann bekam ich auch noch eine mit ihrer Handtasche runter gehauen. Ich sah Sterne vor meinen Augen. „Ungezogner Bengel...“, sie sah mich böse an. Okay, dann musste ich ihr halt die Situation erklären und hoffen, dass sie mich dann für den tollsten Jungen aller Zeiten hielt. Der seiner armen Freundin hinterher rannte und sie trösten wollte. „Aber meine Freundin ist da drin und weint...“ BÄNG diesmal hatte sie noch härter zugeschlagen. „DAS arme Mädchen, vollkommen fertig war es!“ Ich sah die Frau verschreckt an. Gut, das hatte also nicht geklappt. Langsam wurde es gefährlich für meinen Kopf.
 

Hinter mir hörte ich ein Kichern. Dort standen Kai und Aoi und grinsten. „Das ist nicht lustig... ihr seid alles ungezogene Bengel..“, die Frau rauschte an mir vorbei und ich sah Aoi und Kai an. „Das war doch wohl genug Strafe, dafür dass ich über sein Handy gelacht habe, oder?“, fragte ich die Beiden. Ich musste mir mühe geben hier jetzt nicht einfach mal los zu heulen, weil das Leben so unfair zu mir war. „Oh Ruki, wir werden Uruha jetzt wieder dazu bringen auch zu dir lieb zu sein.“, sagte Aoi. „Und wenn wir ihn dafür bestechen müssen.“ Ich warf ihm einen bösen Blick zu. „Erzählt ihm lieber wie ich hier heldenhaft gegen eine Horde wild gewordener Frauen gekämpft habe. Ihr könnte es ruhig so ausgebaut lassen.“ Ich versuchte möglichst heldenhaft auszusehen. Doch an Kais unverhohlenem Grinsen konnte ich sehen, das es nicht so klappte wie es eigentlich klappen sollte.
 

„Aber ich muss mit Uruha reden...“, sagte ich zu Kai. In dem Moment ging die Tür auf und Uruha kam wieder. Er sah mich immer noch böse an. „Er meinte, es nicht so...“, begann Aoi und sah Uruha an. „Ich meine... kann so jemand....“, er legte einen etwas abfälligen Ton in sein Stimme. „Wirklich verstehen was da gerade passiert ist. Ich glaube, er spielt nicht in dieser Liga, ganz ehrlich nicht. Also verzeih ihm. Er wird solche Dinge einfach niemals verstehen. Wie könnte er auch...“ Ich sah böse zwischen beiden hin und her. Aber jetzt sollte ich vielleicht einfach meinen Mund halten, damit ich meinen Schatz nicht noch mehr verärgerte. Und eigentlich sollte er sich bei manchen Dingen doch besser bei Aoi und Kai ausheulen. Da ich diese eh nicht verstand. Uruha nickte. „Ganz recht, so ist das. Das heißt aber nicht, das vergeben auch vergessen heißt!“, sagte er zu mir. Irgendwann würde er mich damit erpressen. Ich wusste es jetzt schon.
 

Wir gingen zusammen zum Tisch zurück. Alles war still als wir kamen. Und alle sahen uns an. Ich betrachtete meine Verwandten. Irgendwas war passiert, als wir nicht da gewesen waren. Meine Tante war ganz blass geworden und sah uns fast schon angewidert an. Ich wusste nicht was passiert war. Aber ich wusste, ich würde es ganz schnell erfahren. Ob ich wollte oder nicht.

„Uruhas Stiefmutter hat eben angerufen...“, begann meine Cousine mit einem fiesen Grinsen. „Sie wollte mit ihrem Sohn sprechen.“ Ich sah das mein Handy auf dem Tisch lag. Ich musste es eben in der Aufregung hier liegen gelassen haben und ohrfeigte mich innerlich dafür. Ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte. Sie wussten es doch setzt eh alle.
 

Meine Mutter sah uns besorgt an. Ich hielt Uruhas Hand ganz fest in meiner und ich merkte das Uruha zitterte. Ich senkte den Blick und überlegte fieberhaft was ich jetzt bitte schön zu dem ganzen sagen sollte. Sollten wir überhaupt was sagen. Wir konnten auch einfach weg rennen und auswandern. Ich hoffte, dass meine Mutter etwas sagen würde. Aber sie wollte sicherlich uns die Chance geben, es von unserer Seite zu erklären bevor sie sich da einmischte.
 

Ich wagte nicht hoch zu sehen. Und doch wurde nun eine Erklärung von uns erwartet. „Nun... wir... ich....“, doch ich kam nicht weiter. Ich wusste nicht wie ich das jetzt alles erklären sollte. Sie hatten doch sowieso alle ihre Vorurteile gegen uns. Gegen Schwule, gegen mich hatten sie sowieso was. Nun und gegen meinen Freund würden sie auch was haben. Egal wie wunderbar toll er war. Egal wie viel er für sie getan hätte. ER würde immer nur der Freund sein... den man mit angewidertem Gesicht betrachtete. Über den man nicht sprach, wenn man sich mit anderen über die Familie unterhielt. Wie sollten sie bitte schön meine Lage verstehen. Ich hatte es uns und ihnen doch einfach ersparen wollen. Denn das Uruha als ein schwarzes Schaf behandelt wurde, das hatte er einfach nicht verdient. Und das wollte ich ihm auch nicht antun! Doch dann fasste ich mir ein Herz. Ich musste jetzt stark für mich und für meinen Freund sein. Jetzt war es an mir für uns beide einzustehen. Doch ich bekam kein Wort heraus. Ich warf einen Seitenblick auf Uruha.
 

Doch Uruha sah meine Familie an. In seinen Augen funkelte es gefährlich. Das verhieß nichts gutes. Nichts gutes für sie. Ich hatte sie gewaltig in den Arsch treten wollen. Doch nun war es wieder einmal Uruha, der das tat. So wie er es immer tat. Er straffte sich und begann dann zu sprechen. „Na ja okay, dann bin ich eben doch keine Frau. Na und? Ich sehe besser aus als die meisten Frauen, die ich so gesehen habe.“, er nahm das ganz gelassen hin, zumindest tat er so. Er strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Wir sind zusammen. Na und? Wo ist das Problem?“ Keiner sagte etwas. Was sollte man auch zu so einer peinlichen Situation sagen. In einem Edelrestaurant. Wo auf einmal alle zurhörten.
 

„Ich bin nun mal schwul. Und ich finde das okay für mich. Und Ruki ist nun mal auch schwul. Das ist auch okay für ihn. Damit müssen Sie sich nun mal abfinden. Ich meine was ist schon dabei? Sie sollten sich lieber für ihren Neffen, Cousin freuen. Wenn er weiß, was er will. Es gibt so viele Menschen die unglücklich vor sich hin leben und nicht wissen, dass sie einfach mal ehrlich zu sich selber sein müssen. Glauben sie mir, ich weiß wovon ich rede. Ich habe früher Angst vor Spinnen gehabt. Und wissen sie warum? Weil ich nie Gelegenheit hatte mal eine Näher kennen zu lernen. Weil ich keiner Spinne diese Gelegenheit gegeben habe. Bis ich dann Aoi-chan getroffen habe. Und ich habe ihm und mir eine Chance gegeben. Und jetzt will ich Aoi-chan in meinem Leben nicht mehr missen. Egal wie hässlich andere Menschen meine Spinne finden. Daraus habe ich gelernt, dass man es manchmal einfach versuchen muss. Egal was man vorher gedacht und gesagt hat. Man sollte es zumindest einmal versuchen.“
 

Ich konnte mir ein zärtliches Lächeln nicht verkneifen. Ich sah ihn an und er lächelte. Er sah so selbstsicher aus. So gut und toll. Seine schönen braunen Augen leuchteten. Sie leuchteten als wären hinter der Pupille kleine Sterne gefangen. Ich streichelte seine Hand sanft und nickte dazu. Ich war gerade viel zu sprachlos um irgendetwas zu sagen.
 

„Ich kann mir aber denn noch vorstellen, das ihnen das nicht schmeckt. Aber das ist mir eigentlich ziemlich egal. Ziemlich egal, weil ich Ruki liebe. Und Ruki mich liebt. Und das ist für uns beide das aller aller aller wichtigste was irgendwie zählt. Und was sie alle hier denken ist uns alles egal. Unsere Freunde stehen alle hinter uns und würden uns nicht gegen irgendwer eintauschen wollen. Das weiß ich ganz sicher. Ich bin nicht geboren worden um der perfekte Schwiegersohn, oder das perfekte neue Familienmitglied zu werden. Ganz und gar nicht. Dafür bin ich nicht hier auf dieser Welt. Ich bin wie jeder andere Mensch auf dieser Welt, um meinen Weg zum glücklich sein zu finden.“ Ich spürte das er auf einmal ganz ruhig war. Und seine Ruhe übertrug sich auch auf mich.
 

„Ich habe versucht Anerkennung zu finden bei Ihnen. Doch das Einzige was sie immer und immer wieder getan haben, ist zu sehen wo ich meine Fehler habe, wo Ruki seine Fehler hat. Das ist doch bitte schön keine Einstellung, oder?“, er sah meine Familie an. Leises Getuschel setzte ein. „Nun wissen sie was....“, er seufzte. „Mir ist es total egal, was sie alle von uns denken. Rukis Eltern stehen hinter uns. Das reicht. Mehr brauchen wir gar nicht. Und so lange Ruki zu mir steht bin ich sehr glücklich. Nein, bin ich der glücklichste Mensch dieser Welt.“
 

Ich sah Uruha an und hatte Tränen in den Augen. Warum sagte er so was verdammt süßes. Er lächelte. Ich versuchte auch zu lächeln. Doch ich schaffte es nicht so ganz. Ich wusste nicht wie Uruha gerade das alles sagen konnte. Wie er sich dieser Meute einfach so stellen konnte. „Und um das mal klar zu stellen, ich trage nicht gerne Mädchen Klamotten. Ich trage gerne hübsche Sachen. Aber eine Tunte bin ich dann doch nicht! Und ich habe es getan, damit sie alle hier nicht über Ruki und seine Eltern herfallen. Damit sie alle keine Angst haben müssen, was man über ihre Familie hier in Tokyo denkt. Ist das nicht traurig, wenn man der eigenen Familie was vormachen muss?“
 

Jetzt war es an mir einfach zu nicken und dem zuzustimmen. Und das wollte ich auch. Denn mir war es so egal was die Anderen dachten, so lange ich nur mit meinem Schatz zusammen sein konnte. Und so sah ich meine Verwandten an. „Es ist mir scheiß egal... so langen ich mit meinem Freund zusammen sein kann. Ihr macht euch doch eh nur Gedanken darüber was Leute sagen könnten, die ihr gerade mal flüchtig kennt. Leute mit denen ihr eigentlich nichts zu tun habt. Euch sind die Meinungen dieser Leute wichtiger, als unsere eigene Familie.“ Wir sahen meine Familie an. Diese waren alle sprachlos. Und um eins drauf zu setzen küsste ich meinen Freund liebevoll auf den Mund und schmiegte mich an diesen.
 

Es war ganz still geworden alle sahen mich an. Und nicht nur alle an unserem Tisch sondern ALLE!Ich wurde rot. Das hatte ich nicht gewollt. Aber die Anderen hatten es ja provoziert. Dann auf einmal hob meine Oma die Hände und klatschte. Sie applaudierte. Und auch der Nebentisch an dem zufällig unsere Freunde saßen Applaudierte mit. Meine Oma nickte dann. „Jetzt hat mir Uruha bewiesen, dass er nicht so ein Idiot ist, zumindest kein so großer wie der für den ich ihn immer hielt.“ Uruha sah sie verstimmt an. Doch sie lächelte ihr verschmitztes Lächeln. „Ich denke, du hast diese Chance hier ergriffen, um zu beweisen, was du wirklich für ein Mensch bist. Hinter deiner ganzen Fassade.
 

„Du wusstest das...?“, sagte einer meiner Tanten fassungslos. Meine Oma lächelte ganz cool. „Meine Liebe, ich bin nicht um sonst so lange Erzieherin von jungen Damen gewesen, um zu wissen, wenn gerade mal keine vor mir steht. Und ich muss sagen. Sehr gut gemacht Uruha. Du hast nicht nur was Aoi-chan angeht gute Arbeit geleistet. Du hast mir auch hiermit gezeigt, dass dir etwas an meinem Enkel liegt. Dass du auch schwere Situationen mit ihm durchstehen kannst. Meinen Segen habt ihr beide jetzt auf jeden Fall. Ich finde auch dass du recht hast. Du wirst kein perfekter Schwiegersohn sein. Aber das will ja auch keiner von dir. Es ist gut zu seinen Entscheidungen zu stehen. Und sie auch öffentlich vertreten zu können. Diesen Mut haben nicht viele. Ich denke einen besseren Freund hätte Ruki gar nicht finden können.“ Sie lächelte uns an und ich erwiderte das Lächeln.
 

Uruha war sprachlos. Diese ganze Meute hatte ihn nicht sprachlos machen können mit ihrer Abneigung. Mit dem öffentlich zur Schau getragenen Ekel. . Doch dieses Lob von meiner Oma hatte ihn einfach Sprachlos gemacht.
 


 


 

Ich hab keine richtige Entschuldigung dafür das es für so ein kurzes Chapter so verdammt viel Zeit war. Tut mir voll Leid. Aber irgendwie war das mit der Uni doch n bisschen mehr als zuerst gedacht. Tut mir wie gesagt sehr sehr Leid... und ich hoffe das nächste Chapter braucht nicht ganz so lange...

Nyaaa ich hoffe das Chapter hat euch gefallen, und entschädigt ein wenig für das lange Warten.
 

Alles alles liebe Yuki



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  CallboyARUKI
2010-01-28T20:21:43+00:00 28.01.2010 21:21
<3
Ganz ganz toll!
das ende ist einfach das leben~
erst wie uruha dafür kämpft und die oma mit einstimmt super!
hach ja meine liebe du hast wieimmer wundervoll geschreiben und es ist sehr schöm geworden!
und bald haben wir auch wieder die kraft zu lächlen,... so wie uruha und ruki jetzt!
<3

Von:  Kimochi-chan
2010-01-27T13:04:18+00:00 27.01.2010 14:04
Wahnsinn!
Gut geschrieben, hat mir richtig gefallen das Kapitel, ernstere Themen, abgesehen von den Strassenten.. xD

Von:  Shimizu-chan
2010-01-27T12:32:41+00:00 27.01.2010 13:32
*ins zimmer srümm* *freu* *dich knuddel* ^^
ich freu mich soooo, ich hab alle soooo was von vermisst... ich musste erst mal wieder in die geschichte kommen *seuftz*
aber jetzt hab ich den anschluss wieder XDDDD
kann es sein das reita n bischen paranoid is, er fühlt sich verfolgt von einem hasen *lach* also echt reirei, kai würde dich doch niemals gegen einen hasen eintauschen... oder doch O.ô XDDDDDD
aber uruha in mädchenklamotten, gott wie geil *tot lach* ich find den plan immer noch sooo was von hammer, auch wenn er nich lange gehalten hat *grins* aber es war n versuch wert... rukis verwandschaft is aber echt sehr oberflächlich *seuftz* is ja ma voll grauenhaft *kopf schüttel* aber ein gutes hat es uruha konnte sich vor rukis oma behaupten *freu* und ihre meinung über ihn endern *grins* ^^
aber echt mies von den andern uru so zu überfallen XDDDDD ok ich häts bestimmt auch gemacht, aber reita is echt unsensiebel *seuftz* lacht einfach so los *fett grins* *lach* XDDDDDD
so jetzt kommt sivester *freu* *hopps*
freu mich wenns weiter geht *dich ganz doll knuddel* und ich finds nich so schlimm das es nich so lang is, dafür is es wieder toll geschreiben *grins* und einfach n geiles kappi XDDDDDD *knuff* ^^
Von:  Snaked_Lows
2010-01-27T00:35:57+00:00 27.01.2010 01:35
awww~
das ende ist wirklich toll!!!
sowas wünscht man den beiden doch :3
Von:  Armaterasu
2010-01-26T22:21:23+00:00 26.01.2010 23:21
das kapitel ist klasse!
ich musste soviel lachen, es war einfach nur herrlich ^^
und uruhas worte am ende fand ich echt toll... man muss hinter seinen entscheidungen stehen und man muss auch sehen, dass man im leben glücklich wird, mit dem was man macht und sich nicht nur nach unten ziehen lassen... doch die wenigsten nehmen ihr glück in die hand, sondern viele lassen sich hängen und hoffen, dass das glück langsam mal zu ihnen kommt, statt ihr leben in die hand zu nehme und es zu gestalten.

LG
amy
Von:  Yoshiki_Deyama
2010-01-26T21:27:55+00:00 26.01.2010 22:27
Das Kapitel ist toll!
Ich liebe Uruhas Rede am Ende! Er trifft den Nagel auf den Kopf.
Echt super!
Freu mich auf das nächste Kapitel!
lg ^__^



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