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Wenn du kannst, schrei!!

*-in der Nacht hört dich keiner-*
von

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In der Nacht...

Völlig fertig von der Arbeit läufst du die Straße der Brocklend-Street entlang. Dein Job ist zurzeit in einem Pub, nicht sehr weit weg von deiner kleinen Wohnung. Dort arbeitest du als Gogo-Tänzerin. Kein Job, den man sich freiwillig aussucht, doch der bringt Kohle ein, die für die Miete und ein paar Lebensmittel gerade so ausreicht. Heute hast du von deinem Boss dein monatliches Gehalt gekriegt, aber als du es nachgezählt hast, musstest du feststellen, dass da ein großer Teil fehlt. Empört hast du das beim Boss angesprochen. Dieser erwiderte daraufhin lediglich, dass du dir in letzter Zeit nicht gerade die größte Mühe gegeben hattest. Andere Tänzerinnen hätten eine bessere Arbeit abgeliefert als du selbst. Du könntest dir vielleicht mal ein Beispiel an ihnen nehmen. Trotzig hast du gegenargumentiert. Schließlich ging es dir in der letzten Zeit nicht besonders gut und wolltest einen Arzt aufsuchen, aber dir fehlte einfach die Zeit dafür. Vielleicht hättest du das lieber nicht sagen sollen, denn der scharfe Ton in deiner Stimme brachte dir bloß eine Ohrfeige ein und eine heftige Ermahnung. Er sagte, dass, wenn du dein zügelloses Mundwerk nicht im Zahn behalten würdest , fliegst du hochkantig raus.

„Du kannst dich glücklich schätzen, dass du noch hier bist. Ich bin ja wohl derjenige, der dich hier überhaupt hergebracht hat. Ohne mich würdest du immer noch auf der Straße sitzen mit nichts!!“, hat er dir noch nachgerufen, bevor du weggegangen bist. Seine Worte schallen noch immer in deinem Kopf.

Und da dein Gehalt nicht für dein Überleben reicht, musstest du dir noch einen Nebenjob besorgen. Und wie es der Zufall so will, hat dich, während deiner heutigen Arbeit, ein junger Mann angesprochen. Er machte dir ein verlockendes Angebot, dem du erst ausgewichen bist. Vor deinem geistigen Auge siehst du ihn noch einmal vor dir: Ein langen, schwarzen, sündhaft teuren Mantel mit einem hochstehendem Kragen. Du wusstest zwar, dass er eine Hose trug, doch die Farbe konntest du in dem fahlen Licht nicht erkennen. Zu guterletzt trug er noch einen Hut, den er ziemlich tief ins Gesicht gezogen hatte, sodass du sein Gesicht nicht sehen konntest. Er hatte eine weiche Stimme, bei der du, wenn du dich noch mal zurückerinnerst, eine leichte, aber angenehme Gänsehaut bekommst. Er betreibt ein Bordell, nicht weit von deiner zurzeitigen Arbeitstelle. Seine Mädchen dort würden es sehr gut ergehen und sie würden ein festes und gutes Gehalt bekommen.

Nachdem er dir mit süßlichen Worten geschmeichelt hatte, konntest du dann doch nicht widerstehen und hast sein Angebot angenommen, hattest hinterher irgendwie ein schlechtes Gewissen. Vielleicht, weil das, was du tun wirst, schwarzarbeiten ist?! Weil dieses Angebot dich dazu verleitet, eine noch niederträchtigere Arbeit zu verrichten, als du es eh schon tust. Aber egal. Was dir jetzt noch zu dem Typen einfällt ist sein schweres Aftershave, das du riechen konntest, als du eigentlich an ihm vorbeilaufen wolltest und er dich förmlich zu sich gezogen hatte, als wäre es sein gutes Recht. Dieser Duft geht dir nicht mehr aus dem Sinn, vor allem nicht, da dieser Geruch an deinen eigenen Klamotten hing, weil er dich zum Abschied einmal fest an sich gedrückt hat und dir auch noch einen Kuss auf die Wange gegeben hatte.

Aber um noch mal auf dein schlechtes Gewissen zurückzukommen: Jetzt ist es dir, im Moment noch, egal. Schließlich wirst du ein festes Gehalt bekommen und deinem Anscheinen noch sogar mehr, als bei dem anderen Job. Und man wird dich anders behandeln. So waren seine Worte.

Jetzt bist du gerade auf dem Weg zu dir nach Hause, um dich für die neue Arbeit umzuziehen. In deiner Wohnung angekommen, lässt du alles stehen und liegen, ziehst deine ganzen Sachen aus und springst unter die Dusche. Danach fühlst du dich sauberer denn je. Mit einem großen Handtuch trocknest du dich ausgiebig ab, bindest es dir um und läufst schnurstracks ins Schlafzimmer. Aus dem Kleiderschrank kramst du erst einmal Unterwäsche raus. Aber was? Es ist ja schließlich ein Bordell. Schulterzuckend ziehst du einen schwarzen String und einen schwarzen BH aus einer Schublade. Als du dir das angezogen hast, überlegst du weiter: Was als nächstes? In einer anderen Schublade siehst du ein paar Perlonstrumpfhosen rausblitzen, die du schon längst mal anziehen wolltest, aber die passende Gelegenheit war bis jetzt nie da. Jetzt ist der Augenblick gekommen, sie endlich mal anzuziehen. Voller Elan greifst du danach und ziehst sie dir an. Das wäre dann auch geklärt, was nun? Im Grunde genommen hast du keinen blassen Schimmer davon, wie man sich in einem Bordell anzuziehen hat. Da du schon Unterwäsche und Strumpfhose in schwarz angezogen hast, beschließt du dich ganz in schwarz zu kleiden. Deswegen holst du dir noch einen schwarzen Minirock und ein schwarzes Korsett aus dem Schrank. Über dem Korsett ziehst du dir noch eine schwarze Bluse an und fertig bist du. Fehlt nur noch das passende Make-up. Bevor du dich dann auch noch schminkst, wirfst du ein Blick auf die Uhr. Fast zehn. Verdammt, vielleicht solltest du dich mal ein bisschen beeilen. Schnell setzt du dich an den Schminktisch und trägst dein bestes Make-up auf, das du hast. Erst trägst du ein bisschen Rouge auf den Wangen auf, dann schnappst du dir einen Mascara und pinselst dir deine Wimpern an, um sie voluminöser erscheinen zu lassen. Als Höhepunkt ziehst du geschwungene Linie mit dem Eyeliner auf beiden Wimpernkränzen und dann zum Schluss, als i-Tüpfelchen, malst du dir deine Lippen mit einem feurigen Rot an. Zufrieden nickst du deinem Spiegelbild zu, ziehst deine schwarzen Lederstiefel mit den hohen Absätzen an und verlässt herzklopfend die Wohnung. Was dich bei deinem Nebenjob bloß alles erwarten wird???! Ahnungslos läufst du die überfüllte Straße entlang, keine Ahnung davon, was vielleicht noch mit dir geschehen würde.
 

Er sitzt jetzt schon eine ganze Weile auf einem Dach und beobachtet sie bis ins kleinste Detail. Eigentlich wollte er schon viel früher eingreifen, doch er hatte die Chancen, die dafür am passensten waren, einfach verpasst. Aber jetzt ist der Augenblick der Wahrheit gekommen. Jetzt gibt es für sie kein Entrinnen mehr. Und sie ist auch noch völlig ahnungslos. Er muss nur noch einen guten Platz für seine Tat finden. Galant springt er von einem Dach zum nächsten, lässt das Mädchen dabei nicht eine Sekunde aus den Augen. Schon viel zu lange hat er warten müssen, um das fast Unmögliche zu verrichten.

Er sieht eine Seitengasse, auf die die Kleine geradewegs zusteuert. Einfach perfekt. Sein Plan, den er schon längst hätte durchgeführt haben wollte, ist jetzt idiotensicher. Besser geht’s einfach nicht.

Er klettert vom Dach hinunter und in eine enge Straße hinein. Dort streicht er aus seinem langen, schwarzen Mantel einige Falten weg, zieht sich den Kragen noch weiter ins Gesicht und mischt sich anschließend unters Volk, dem hübschen Mädchen, seinem heutigen Opfer, entgegen. Wenn sie nur wüsste, was gleich mit ihr geschieht.
 

Im Grunde genommen, freust du dich auf deinen Job. Aber irgendetwas sagt dir, dass das falsch ist. Du befindest dich mittlerweile mitten in der Menschenmenge und drängst dich an den murrenden Leuten vorbei. Du schaust auf deine Armbanduhr. Viertel nach zehn. Also langsam solltest du dich sputen. Aber wie man sich sowas denken kann, kommt es immer schlimmer als man es erwartet.

Du bleibst stehen und guckst in den Nachthimmel. Es sieht ziemlich bewölkt aus. Tropf, tropf. Erst fallen dir einzelne Regentropen ins Gesicht. Dann, Sekunden später, fällt es, wie aus einem Wasserfall, vom Himmel herab. Na super, denkst du und läufst einige Schritte weiter, bis dir ein vermummter Mann in der Menge auffällt. Er steht einfach nur da und starrt dich die ganze Zeit über an. Schnurstracks willst du an ihm vorbei gehen, doch er hindert dich daran, indem er dich rasch an sich drückt und dich mit sich zieht. Du weißt gar nicht, wie dir geschieht, versuchst dich mehrmals aus seiner Umklammerung zu befreien. Er zerrt dich in eine Seitengasse, die ganz in eurer Nähe liegt. Gewaltsam, da du dich ja wehrst, drückt er dich gegen die Hauswand .

„Hey, was soll denn das?? Lassen Sie mich los!!“, zeterst du und schlägst wie wild um dich. Blitzschnell hat er deine Handgelenke gepackt und drückt sie gegen die Mauer.

„Das werde ich nicht. Du bist mir schon so oft entkommen, aber jetzt ist es anders, jetzt gehörst du mir.“, raunte er leise. Im Dunkeln kannst du nicht sehr viel von ihm erkennen. Bloß den Umriss der dir gegenüberstehenden Person. Einen so kuriosen Umriss einer solchen Frisur hast du in deinem ganzen Leben noch nie zuvor gesehen und du hast schon so einige merkwürdige Frisuren gesehen, doch diese hier übertrifft alles.

Er trägt einen dunklen Mantel mit einem ziemlich weiten Kragen. Vielleicht hättest du dir eine Regenjacke oder Ähnlicheres mitnehmen sollen, denn die Bluse, die du trägst, klebt an dir wie eine zweite Haut durch den ganzen Regen. Dein Atem steigert sich ins Heftigere, als er dich sanft, doch mit einer starken mysteriösen Kraft an sich zieht und dich fest an sich drückt. Im sanften Licht des Mondes kannst du endlich sein Gesicht sehen, als er den Kopf leicht hebt. Das erste was dir auffällt, sind seine Augen. Wunderschön. Er hat die Augen eines amethystfarbenen Kristalls, in denen sich Wärme und Kälte gleichzeitig widerspiegeln. Seine Hautfarbe nach zu beurteilen, ist er kein Amerikaner. Amerikaner haben viel hellere Haut, die Haut des unbekannten Mannes ist leicht, doch gleichmäßig, gebräunt.

Jetzt kannst du auch seine Frisur näher in Betracht ziehen. Seine Haare stehen ihm vom Kopf ab, rote Spitzen und der Rest pechschwarz. Vorne stehen ihm einige blonde Strähnen ab und einzelne hingen ihm, nass vom Regen, im Gesicht.

Wehrend haben sich deine Hände gegen seine Brust gedrückt. Du kannst unter seinem durchnässten Hemd fühlen, wie gut gebaut er ist, fürchtest dich trotzalledem immer noch vor ihm.

Sein Mund verzieht sich zu einem leicht fiesen Grinsen, während du ihn ängstlich ansiehst. Beinahe liebevoll streicht er dir mit dem Zeigefinger über die Wange.

„Du zitterst. Fürchtest du dich?“ Du nickst. Du hast fürchterliche Angst. Dir steht die Angst vor ihm, deutlich ins Gesicht geschrieben. Er lacht leise auf. Zur gleichen Zeit erhaschst du einen kurzen Blick auf seine Zähne. Sie sind zwar blendend weiß und stehen ordentlich und gerade in einer Reihe, doch als dein Blick weiter wandert, wirst du kreidebleich:

Seine Eckzähne sind nicht zu übersehen: Sie sind ungeheuer spitz und blitzen dir entgegen. Angstschweiß bildet sich auf deiner Stirn und versuchst dich gleichzeitig noch mehr gegen die Wand zu drücken, in der Hoffnung, sie gäbe in wenigen Sekunden nach. Doch nichts geschieht. Nur der schmerzhafte Druck an deinen Handgelenken lässt langsam nach, nachdem er dich dann doch noch mal losgelassen hatte, denn seine Hände liegen jetzt an deiner Taille. Eine Hand glitt von deiner Hüfte und fährt mit dem Finger über deine Unterlippe. Du hast bislang nicht ein Ton mehr gesagt, vor allem nichts, nachdem du seine Zähne gesehen hast. Aber ist es denn wahr? Gibt es sie wirklich? Vampire?Anscheinend steht dir einer in Fleisch und Blut gegenüber.

„Keine Angst. Es wird nicht lange dauern. Schließlich hab ich schon gegessen und hab bloß nach einem Dessert gesucht. Du bist mir angemessen dafür. Man sagt, dein Blut soll das Beste in ganz Manhattan sein. Wollen doch mal sehen, ob das wirklich den Tatsachen entspricht.“, meinte er leise und legte seine Linke um deinen Nacken. Wer behauptet denn sowas? – schwirrt dir im Kopf herum, doch beantworten kannst du dir das nicht. Du hast Angst. Du scheinst im Augenblick alles zu vergessen. Warum bist noch mal draußen? Um die Uhrzeit liegst du für gewöhnlich längst im Bett.

Er zieht deinen Kopf weiter in seine Richtung. Dir steigt der Duft seines Aftershaves in die Nase –schweres Aftershave– diese zwei Worte kannst du sofort zu einer einzigen Erinnerung zuordnen:
 

-Flashback-
 

Was dir jetzt noch zu dem Typen einfällt ist sein schweres Aftershave, das du riechen konntest, als du eigentlich an ihm vorbeilaufen wolltest und er dich förmlich zu sich gezogen hatte, als wäre es sein gutes Recht. Dieser Duft geht dir nicht mehr aus dem Sinn, vor allem nicht, da dieser Geruch an deinen eigenen Klamotten hing, weil er dich zum Abschied einmal fest an sich gedrückt hat und dir auch noch einen Kuss auf die Wange gegeben hatte.
 

-Flashback ende-
 

Genau das ist es. Er war es, der dir das Angebot gemacht hat. Das kann nur er sein. Obwohl; diesen Geruch hast schon sooft gerochen und nicht zu wenig davon. Also kann es doch jeder gewesen sein. Kann er es sein? Nein, der Mann in der Bar trug einen Hut und der, dir gegenüber, nicht. Du bist vollkommen verwirrt. Deine Gedankengänge sind völlig durcheinander. Doch schnell wirst du aus deiner Verwirrung in die Realität zurückgeholt, denn seine Lippen berühren zärtlich deine Halsbeuge. Er küsst diese Stelle und wandert mit seinen Küssen langsam zu deinem Hals, an der die Halsschlagader immer heftiger zu pumpen beginnt. Er fährt mit der Zunge darüber, was dich zum Wimmern bringt. Etwas einsichtig sieht er dich an.

„Sscht! Bleib ganz ruhig“, flüstert er dir zu und küsst prompt deine Lippen. Wahrscheinlich nur, um dich zu beruhigen. Danach wimmerst du zwar nicht mehr, doch deine Angst, die sich zur Panik entwickelt, kannst du trotz seines überaus zärtlichen Kusses nicht verbergen. Ein zweites Mal wendet er sich deinem Hals zu und umschließt mit dem Mund deine Halsschlagader. Vorsichtig, sogar etwas sanft, doch mit einer Spur von Gier, saugt er sich daran fest. Noch beißt er dich nicht, aber das ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis er richtig zubeißt. Jeden Moment kann es passieren…
 

Nach wenigen Sekunden, die dir wie Stunden vorkommen, in denen er sich an dir festgesaugt hat, spürst du einen stechenden Schmerz, dann ein Brennen, welches durch deinen ganzen Körper fließt. Er tut es tatsächlich! Du hörst das schmatzende Geräusch seines Saugens. Jeden einzelnen Tropfen deines, ihm angeblich kostbaren, Blutes genießt er ganz offensichtlich. Du kannst dich auch nicht mehr zurückhalten und musst schmerzerregt aufstöhnen. Dass du Schmerzen, bei dem was er tut, hast, interessiert ihn nicht sonderlich. Aufgrund dieser Schmerzen scheinen dann auch noch deine Glieder ihren Dienst zu verweigern. Ziemlich wackelig stehst du, wenn du überhaupt noch stehst, er hält dich ja immer noch an sich gepresst, an der Wand. Hättest du sie nicht im Rücken, wärst du sicherlich längst umgefallen.

Und dann, nach einer endlos erscheinenden Zeit, löst er sich von deinem Hals, hält dich noch immer fest an sich, da er gemerkt hat, dass du nicht mehr ohne Halt stehen kannst. Auf einmal wird dir schwindelig. Teilweise siehst du wie durch einen nebligen Schleier, bekommst nur noch wenig mit. Deine Hände haben sich förmlich in seine Schultern gekrallt, aus Angst, umzukippen.

„Hmm, das scheint dir wohl nicht gut zu bekommen.“, meint er und nimmt dich kurzerhand auf den Arm. Was tut er denn jetzt?
 

Er trägt sie auf dem Arm, ihren Kopf an seine Brust gebettet und ihre Arme in den Schoß gelegt. Sie wird bestimmt gleich einschlafen, denkt er sich und bringt sie zu ihrer Wohnung, in der er sie sanft auf ihrem Bett ablegt und sich daneben setzt. Vorsichtig streicht er ihr über die Stirn. Immer noch schweißnass vor Angst. Danach sieht er sich die Wunde an ihrem Hals an. In ein paar Tagen muss das wieder verheilt sein, denkt er vor sich hin und fährt über die beiden Male, die er ihr vor wenigen Minuten gesetzt hat. Sie wird nur zwei Narben haben. Als Erinnerung an heute Nacht. Nichts weiter als eine Erinnerung.
 

Du blinzelst und siehst dich um. Du bist wieder in deiner Wohnung. Wie bist du denn hierher gekommen? Warst du nicht bis vor wenigen Minuten noch in einer engen Seitengasse? Und, ist das nicht der unbekannte Mann, der dir vorhin noch gegenübergestanden hat? Du weißt es nicht mehr genau. Du nimmst den Schmerz an deinem Hals wahr und fühlst sachte mit den Fingerspitzen daran. Dann siehst du den Mann an.

„Warum?? Was hab ich getan? Hab ich irgendetwas verbrochen?“, nuschelst du, kannst dich selber nicht wirklich verstehen, doch der Mann versteht jedes noch so kleine Wort, das dir über die Lippen kommt.

„Das war nichts Persönliches. Das sollte bloß eine Ermahnung sein. Der Kerl, der dich auf deiner Arbeit angesprochen hat, führt nichts Gutes im Schilde. Und du, meine Schöne, warst leider ein wenig blind und dumm, weil er dir geschmeichelt hat und dir ein verlockendes Angebot gemacht hat.“, sagt er ruhig und streichelt dir über die Wange. Du richtest dich etwas auf.

„Und,…wer war das? Muss man ihn kennen?“, fragst du.

„Sein Name tut eigentlich nichts zur Sache. Aber, weil du mir gefällst und du nett gefragt hast, will ich mal ein Auge zu drücken. Sein Name ist Seto Kaiba.“, lächelt er. Das erste Mal, dass er sanft lächelt. Nicht dieses fiese Grinsen, das er aufgelegt hatte, als du ihm das erste Mal begegnet bist.

„Hättest du mir das nicht auch so sagen können? Ich meine, musstest du mir erst diese Schmerzen zufügen?“ Du wirkst ein wenig nervös beim Sprechen. Er nimmt deine Hand.

„Das, an deinem Hals, soll dich immer wieder daran erinnern, dass du mit offenen Augen durchs Leben schreiteten sollst. Tut es noch weh?“, fragt er schließlich. Irgendwie liegt ein Hauch von Sorge in seiner Stimme. Du schüttelst den Kopf.

„Nicht mehr so, wie am Anfang.“ Wieder lächelt er und steht auf. Er geht auf das Fenster zu, öffnet es und will gerade in die dunkle Nacht springen, als du ihn davon abhälst.

„Warte!!! Wo willst du hin? Ich kenn noch nicht einmal deinen Namen!“ Du bist ebenfalls aufgestanden und stehst jetzt einige Schritte von ihm entfernt. Schmunzelnd legt er den Kopf schief.

„Du willst noch immer meinen Namen wissen, nachdem ich dir das angetan hab?“ Er deutet auf deine Wunde am Hals. Errötend legst du eine Hand auf die angedeutete Stelle und nickst.

„Mein Name ist tut nichts zur Sache. Halte dich von diesem Mann fern. Er bekommt dir nicht gut. Solltest du noch einmal auf so einen Kerl reinfallen, werde ich wiederkommen.“ Sein Mantel weht im Wind, welcher durch das Fenster weht, als er auf dich zukommt, seine Arme um deine Taille, zieht dich an sich und umschließt deine Lippen mit seinen zu einem liebevollen Kuss, der immer leidenschaftlicher wird. Langsam löst er sich von dir und sieht dir tief in die Augen, ehe er dir einen sanften Kuss auf die Stirn gibt.

„Ich muss jetzt gehen, meine Schöne.“, sagt er. Du merkst, dass es ihm schwer fällt, sich von dir zu trennen, und trotzdem geht zum Fenster.

„Ich werde dich nie vergessen.“, sagst du bevor er auf dem Fenstersims kurz Platz nimmt, er dich ein letztes Mal anlächelt, nickt und aus dem Fenster springt. Er fliegt davon. Du siehst ihm noch sehr lange nach, bis ihn die Dunkelheit förmlich verschluckt hat. Ob ihr euch jemals wiedersehen werdet? Wäre das möglich? Irgendwie fühlst du dich schuldig. Schuldig der Liebe. Es wäre schon schön, wenn das wirklich noch einmal passieren würde. Seufzend legst du dich zurück in dein Bett. Da du nicht einschlafen kannst, denkst du an ihn. Irgendwie hast du Geborgenheit in seiner Nähe gespürt, Geborgenheit, wie noch nie zuvor in deinem Leben.
 

Your hand’s more than magic

Your voice so exciting

Your arms so inviting

I can't resist

Daremo inai

Basho ni futari

Nukedasouyo jounetsu dakewo

Kabanni tsumete

Subetewo sutete
 

I know I'm guilty of love

Koukai wa demo

Shinaiyo kokoroga Karamawari

Just call me guilty of love

Sukuerunowa mou

Anatano Yasashii ai dakeyo

Ikenai koi muchuna koi
 

Seit diesem Tag sind mehrere Wochen vergangen und du hast dem Rat des Unbekannten Folge geleistet und bist nicht zu dem besagten Bordell gegangen, was dir empfohlen wurde.

Seto Kaiba tauchte, wenig später, in der Bar auf, dieses Mal ohne Hut und stellte dich zur Rede.

„Wo warst du? Ich hab auch dich gewartet!“ Du bist stumpf an ihm vorbei gegangen, ohne auch nur ein einziges Wort mit ihm zu wechseln, als er dich an den Schultern gepackt hat und dich ganz nah an sich gezogen hat.

„Ich rede mit dir!! Antworte mir gefälligst!“ Widerwillig hast du versucht dich aus seinem Klammern zu befreien, doch er war ziemlich kräftig, sodass du nicht ohne fremde Hilfe dich nicht von ihm losmachen konntest, wäre da nicht das Merkmal an deinem Hals gewesen, das jeden Tag an DIE Nacht erinnert. Eine ungeheure Kraft war in dir aufgebrodelt. Adrenalin schoß durch deine Venen. Daraufhin hast du ihm so eine verpasst, dass ihm das Hören und Sehen verging. Alle haben dich angestarrt, als wärst du eine Außerirdische. Dann haben alle geklatscht und dir sehr viel Mut zugesprochen. Das hat dein Selbstbewusstsein gestärkt. Doch als du abends wieder in deiner Wohnung gesessen hast, musstest du feststellen, dass du alleine warst.
 

Katayoseatte

Mitsumeta keshiki

Suteki sugite

Nakeruwa

Tsumaru kotoba

Iitainowa

Wakatteru anatanokoto

Itaihodo shitterukara
 

I know I'm guilty of love

Koukai wa demo

Shinaiyo kokoroga Karamawari

Just call me guilty of love

Sukuerunowa mou

Anatano Yasashii ai dakeyo

Ikenai koi muchuna koi
 

Du vermisst ihn. Wo er bloß ist? Ab und an hast du manchmal das Gefühl, dass er ganz in deiner Nähe ist und dich aus entfernter Nähe beobachtet…wenn er doch nur hier wäre… und streichst völlig in Gedanken über deine Lippen, die sich noch immer heiß anfühlten von seinen Küssen, obwohl schon einige Zeit verstrichen ist.
 

I know I'm guilty of love

Koukai wa demo

Shinaiyo kokoroga karamawari

Just call me guilty of love

Sukuerunoa mou

Anatano yasashii ai dakeyo

Ikenai koi
 

Ganz in der Nähe sitzt er auf einem Dach und beobachtet sie jetzt schon eine ganze Weile. Sollte er zu ihr gehen?? Wäre das eine gute Entscheidung? Ob das für sie und für ihn gut wäre, konnte er sich selbst nicht sagen. Er hat sich so wohl gefühlt in ihrer Nähe. Am liebsten wäre er jetzt zu ihr gegangen, sie in den Arm genommen, sie geküsst und ihr seine Gefühle offenbart. Aber, wer weiß, ob das Schicksal die beiden vielleicht doch noch eines Tages zusammenführen wird …, aber nur, wenn das Schicksal es will.
 

Yes I'm guilty of love



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  Atina
2013-06-19T20:59:06+00:00 19.06.2013 22:59
Ich habe deine Geschichte eben auf einer Favoritenliste eines Mitglieds entdeckt, das meine FF als Favo hat. Eigentlich stehe ich ja nicht so auf Vampire, aber deine Story ist echt gut. Du hast eine ungewöhnliche Perspektive gewählt. Wie kam es dazu?
Antwort von:  Sathi
02.11.2015 17:45
Entschuldige, dass meine Antwort solange gedauert hat
*verbeug*
Ich weiß nicht sorecht, wie es zu dieser Perspektive kam. Es erschien mir als einzig sinnvoll
*zwinker*
Von:  pinkimaus
2010-01-12T14:01:53+00:00 12.01.2010 15:01
hey, deine story ist total der hammer.

würd mich gern an die fortsetzung wagen. schreib mir doch eine ENS mit deiner Antwort, ob du damit einverstanden bist. hätte dann nämlich schon eine kleine idee dafür. können auch zusammen diese fortsetzung schreiben.

PS: schau doch auch mal bei meinen ff´s vorbei. würd mich drüber freuen und kommis kannst du auch hinterlassen.

*lg*
pinkimaus
Von: abgemeldet
2008-03-19T22:49:24+00:00 19.03.2008 23:49
Die Story ist bis auf ein paar kleine Fehler echt super. Sie ist toll erzählt und fesselt den Leser ziemlich. Spannung fehlt auch nicht. Digges Lob :D
Lg Nahira
Von: abgemeldet
2008-02-01T12:19:35+00:00 01.02.2008 13:19
boar die story is sooo geil!....*die nochma les*
das einzige was ich ned ganz so jut fand...is das die stoy mit "du" geschrieben ist!...ich finds i-wie komisch so angesprochen zu werden!
aba sonst, wie gesagt, echt genial!...
und ich würde es echt befürworten, wenn du ne fortsetzung schreiben würdest!...biiitteee!...*fleh*
lg!^^
Von:  Silent-Angel21
2007-12-23T15:08:49+00:00 23.12.2007 16:08
Das hast du echt super geschrieben. Da konnte man sich wirklich in die Story hineinversetzen.
^^
Riesen Lob! Das kommt gleich in meine Favos!
Von: abgemeldet
2007-12-22T16:25:35+00:00 22.12.2007 17:25
Ach und du solltest die Charaktere nicht zu sehr entfremden nur gut gemeint >.<
Von: abgemeldet
2007-12-22T16:23:36+00:00 22.12.2007 17:23
Hey das war total gut du hast Talent musst unbedignt noch eine FF. Das is deine Pflicht so war du so gut schreiben kannst ^^ ( PS: Danke für die Kekse * großes Grinsen *
Von:  Miyuna
2007-12-19T20:15:42+00:00 19.12.2007 21:15
*kekse ess*
*knuff*

Die Story ist echt schön geworden.
*zwinker*
*die Textstellen gefunden hat*
*freu*

Du hast es wirklich sehr gut umschrieben und
trotzdem diese düstere Stimmung beibehalten,
dass hat mir gefallen.
Yami ich will auch gebissen werden!!! *.*

*rofl*
(Sein Name ist Seto Kaiba. Wird aber von allen nur
„The Boss“ genannt.“, lächelt er.)
*lachtänen im Auge hab*
Seto als Zuhälter XD !!!

An ihrer Stelle wär ich noch mal zu Seto gegangen,
dann wäre ja Yami wieder gekommen.
(„Solltest du noch einmal auf so einen Kerl reinfallen, werde ich wiederkommen.“)
lol
wirklich toll
-^-^-
*fav*

Von:  Black_Cookie
2007-12-11T17:03:21+00:00 11.12.2007 18:03
*spucke weg bleib*
is ja geil..*___*...das musst du mal weiter führen!
aber sag mal war das absicht das du manchmal von du in sie gewechselt hast?
Von:  Ithiliya
2007-12-10T17:27:29+00:00 10.12.2007 18:27
ach p.s wenn ich darf, und irgenwann mal zeit finde, darf ich mal weiterschreiben? das wäre cool ^^


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