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Sternschnuppe

for mah koko
von

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Sterntaler (Teil II)

Sterntaler (Teil II)
 

„Was hast du vor?” Fragte die junge Mutantin verdutzt, während John die Maschine nach draussen rollte. „Oder besser: was haben wir vor?“ Verbesserte Kitty, da er sie ja unbedingt dabei haben wollte.
 

„Wir machen einen kleinen, nächtlichen Ausflug.“ ~
 

Erklärte John und schwang sich auf das Motorrad. „Also schwing dich rauf!“ Forderte er nun die Braunhaarige auf.
 

Die junge Mutantin setzte sich den Helm auf, machte dann aber keine Anstalten, seinem Befehl Folge zu leisten. „Ich will dir was zeigen, also komm jetzt!“ Meinte John, um sie zu überzeugen. Immer noch keine Regung von Kitty.
 

„Ohne Scherz.“ Fügte John hinzu. Nichts passierte. „Und ohne Vergewaltigung.“ Versuchte es John genervt ein letztes Mal und endlich schwang sich Kitty auch auf das Motorrad.
 

„Und du bist sicher, dass du weißt, wie man dieses Ding fährt?“ Fragte Kitty unsicher, als sie sich richtig hingesetzt hatte.
 

„Nein! Ein Grund mehr – nebst meinem guten Aussehen und dem ganzen Rest – sich gut an mir festzuhalten.“ John grinste ihr schelmisch zu. Seine verdammte Arroganz war doch einfach immer wieder erstaunlich.. und zum Kotzen. Weshalb Kitty auch keinen Finger rührte.
 

Doch als John die Maschine startete überlegte Kitty es sich doch anders und beeilte sich, ängstlich die Arme um seine Taille zu schlingen und sich eng an ihm festzuklammern. Und wieder fiel ihr der gestrige Abend ein, denn wieder roch sie das Aftershave, diesmal mit dem Geruch von Zigarettenrauch vermischt.
 

Ein kalter Schauer lief Kitty über den Rücken, bei dem Gedanken, dass sie jetzt nicht hier sein sollte. Dass sie jetzt nicht hinter John auf dem Motorrad sitzen sollte und, sich erst recht nicht, aus Angst eng an ihn klammern. Nicht sie. Das wäre doch eigentlich Jubilees Aufgabe. Sie war hier einfach fehl am Platz.
 

Doch während der Fahrt konnte sie sowieso nicht mit dem Feuerteufel sprechen. Er fuhr sowieso schon wie ein Betrunkener, da war es besser, wenn sie ihn nicht auch noch vom Fahren ablenkte. Also war die Braunhaarige ganz mit ihren Gedanken beschäftigt, darüber, was sie eigentlich gerade tat und was Jubilee davon halten würde.
 

Sie fuhren kurze Zeit der Landstrasse entlang. Weg von Bayville und dem dahinter liegenden New York. Dann bogen sie schliesslich auf einen kleinen Waldweg ein. Nach einer erneut recht kurzen Fahrt hielt John nahe einer Treppe, die einen kleinen Hügel heraufführte. Kitty konnte es im Scheinwerferlicht des Motorrads gerade noch erkennen, ehe John die Maschine problemlos abschaltete und Abstieg.
 

Kitty tat es ihm gleich und befreite sich dann auch von dem Helm. Sie hatte total die Orientierung verloren, wusste nicht, ob sie nun weit oder weniger weit vom Institut waren. Bei Nacht sah im Wald sowieso alles gleich aus, also hatte sie auch keine Chance eine Umgebung, die sei bei Tag schon einmal gesehen hatte, wiederzuerkennen.
 

Aber.. es war ruhig. Und hatte John vorhin nicht etwas von einem ruhigen Plätzchen gesagt? Kitty bekam eine Gänsehaut und warf John einen schnellen Blick zu. Wäre es ihm zuzutrauen..? Irgendwie.. unheimlich!
 

„Na nun komm endlich.“ Meinte John und holte Kitty aus ihren Gedanken. Er klang erneut leicht angenervt. In der einen Hand hielt er einen Feuerball, der die Umgebung etwas weniger unheimlich erscheinen liess – Mal von den Schatten die nun umhertanzten. Mit der anderen ergriff er Kittys zarte Hand, als könnte sie ihm sonst abhanden kommen.
 

„Es ist nicht sehr weit, nur etwas bergauf.“ Erklärte John Kitty, als sie sich in Bewegung setzten und die grossen, mit Kieselsteinen zu einem angenehmen Waldweg gemachten Stufen bergauf gingen.
 

Einige Zeit war nur das Knirschen des Kies unter ihren Schuhsolen zu hören. Es war wenigstens nicht ruhig. Doch dann durchbrach Kitty die Stille: „Wohin gehen wir jetzt eigentlich genau?“ Wollte Kitty wissen. Ihre Neugierde war schon immer schwer zu zügeln gewesen.
 

„Überraschung.“ Meinte John nur geheimnisvoll. Er glaubte wohl, Kitty würde sich mit dieser Antwort einfach so zufrieden geben, aber da hatte er sie falsch eingeschätzt. „Sollte.. dann nicht besser...“ Kitty brach ab und setzte kurz darauf noch einmal neu an: „Sollte dann nicht besser Jubes hier sein?“
 

Kitty beobachtete John aus den Augenwinkeln. Irgendwie war sie gespannt auf seine Reaktion. John schwieg. Nach einiger Zeit meinte er dann schulternzuckend: „Wieso? Wir gehen nicht in einen Club oder ne Disco.. oder sonst was.“ Er sprach leiser als normal und fügte flüsternd hinzu: „Das würde ihr sowieso nicht wirklich gefallen!“
 

Für den Rest des Weges herrschte wieder das Schweigen. Es war eine ziemlich warme Sommernacht, doch Johns Hand war wärmer. Und Kitty gestand sich gedanklich ein, dass sie den Händedruck genoss. Dass es ihr gefiel hier zu sein und das verdrängte den Gedanken, dass John Jubilee vielleicht schon wieder sitzen gelassen hatte ziemlich gut.
 

Und nach kurzer Zeit hatten sie den kleinen Hügel erklommen und Kitty konnte einen Turm mit einem kleinen Anbau erkennen. Es erinnerte an einen Leuchtturm, nur dass weit und breit kein Wasser vorhanden war.
 

„Was ist das?“ Fragte Kitty. Das Gebäude war irgendwie faszinierend, auch wenn es ziemlich alt wirkte.
 

„Das, Kitten, is unser ruhiges Plätzchen, also komm her.“ John grinste fies und blieb Kitty zu liebe kurz stehen, die blitzschnell seine Hand losgelassen hatte. So hatte sie Zeit, das Gebäude ausgiebig zu mustern. „Und das ist ganz nebenbei auch die alte Sternwarte von Bayville!“ Erklärte John schliesslich.
 

Kittys Augen wurden immer grösser und sie wandte nur ungern den Blick von der Sternwarte ab um stattdessen John zu mustern. Aber sie musste ihn ansehen, um zu sehen, ob er ihr etwas vorlog oder nicht. „Bayville hat eine Sternwarte?“ Kam es dann langsam über ihre Lippen. Mit sowas hatte sie absolut nicht gerechnet.
 

„Neiiiin, du stehst nur grade vor ihr.“ Meinte John sarkastisch, packte bestimmt wieder ihre Hand und zog sie weiter. Sie gingen auf die Sternwarte zu.
 

„Und du willst da rein?“ Fragte Kitty weiter, als sie vor der Tür zum Anbau Halt machten. So wie es aussah, liess sich der Turm nur durch das Nebengebäude betreten.
 

„Ne, ich tu ja nur so.“ John schien seit vorhin richtig gehend Gefallen an Sarkasmus gefunden zu haben. Er suchte währenddessen in sämtlichen Taschen nach etwas.
 

„Und wie?“ Hakte Kitty wieder nach und beobachtete ihn bei der kleinen Suchaktion. John schien soeben fündig geworden zu sein und zog etwas aus seiner Hosentasche.
 

„Damit.“ Gab John grinsend zur Antwort und hielt ihr triumphierend einen Schlüssel unter die Nase.
 

Während er sich daran machte, die Türe aufzuschliessen meinte Kitty misstrauisch: „Den hast du aber nicht etwa geklaut?“
 

John stiess die Türe auf und knipste sogleich das Licht an. Kitty konnte einen einzigen grossen Raum mit Herd, grossem Tisch und passenden Stühlen, einigen vollen Bücherregalen einem Sofa und noch Teleskopen in verschiedenen Grössen.
 

„Nein, hab ich heute meiner Astronomielehrerin danach gefragt. Ich hab ihr gesagt, ich wolle mal in Ruhe einige Sterne beobachten.“ Erklärte John und fügte dann grinsend hinzu: „Das hier wäre doch ein prima Partyraum nicht? Hier hätte man seine Ruhe und alles. Ich überlege, ob ich meinen 18ten hier feiern sollte...“
 

Kitty sah sich erst einmal um. Wenn man hier alles rausbrachte, dann war der Raum wirklich perfekt und vor allem gross genug. Sie hatte vergessen, dass John schon bald 18 wurde, sie kannte ja noch nicht einmal sein Geburtsdatum. Aber sie wusste, dass es irgendwann Ende Herbstferien sein musste.
 

„Du hast mich also hergebracht, um mich das zu fragen?“ Meinte sie und lächelte amüsiert. Ein Rätsel war ihr nur, was Jubilee daran nicht gefallen hätte. Schliesslich ging es um eine Party und Kittys beste Freundin liebte Partys.
 

„Nein, natürlich nicht!“ John schlug sich gegen die Stirn und meinte dann:“ Wir sind schon aus nem anderen Grund hier, Kit.“ Hui, John war inzwischen schon zu faul, ihren dummen Spitznamen – Kitten – ganz auszusprechen.
 

„Na gut, soll ich jetzt sagen, dass der Raum toll ist?“ Kitty sah genervt zu John, der stehen geblieben war. Er würde sich wohl auch nicht bewegen, bis sie es gesagt hatte.
 

John verschränkte die Arme lässig hinter dem Kopf und war ausnahmsweise mal derjenige, der sich nicht vom Fleck bewegte. „Ja!“ Dickkopfalarm!
 

Kitty verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust und sah ihn einfach nur an.
 

Dickkopfalarm hoch zwei!. Sie waren sich doch beide irgendwie ähnlich. Kitty hätte einfach zugeben können, dass der Raum toll war, John sah ihr ja bereits an, dass sie ihn toll fand. Aber sie hatte keine Lust, das zu tun, was John ihr befahl. Nicht mit ihr!
 

Nach mehr als zwei Minuten angestrengtem Schweigen, die beiden wie eine halbe Ewigkeit vorgekommen waren gab Kitty schliesslich nach. Sie wollte eben trotzdem lieber wissen, was er für eine Überraschung für sie hatte und deshalb presste die Braunhaarige: „Der Raum ist toll! Zufrieden?“
 

„Geht doch.“ John grinste zufrieden und zog dann ein schwarzes Tuch hinter seinem Kopf hervor. Kitty runzelte die Stirn als er hinter sie stand. Sie liess aber zu, dass er um ihren Kopf befestigte, damit sie nichts mehr sehen konnte.
 

„Dann wollen wir mal.“ Meinte John und nahm ihre Hand, damit sie nicht einfach in der Gegend herumstolperte. Sie folgte ihm blind, mit leicht genervter Miene auf dem Gesicht. Sie hatte doch sowieso schon jegliches Zeitgefühl verloren, mit der Augenbinde wurde es kaum besser. Die Braunhaarige konnte ja nicht einmal genau einschätzen, wie lange sie vom Institut bis hierher gebraucht hatten.
 

John führte Kitty durch eine alte Türe und dann über eine Wendeltreppe nach oben. Kitty wusste nun wenigstens genau, dass sie auf den Turm stiegen.
 

„So, da wären wir. Endlich.“ Kündigte John an und stand dann zur Seite. „Tadaaa!!!“ Er zog die Binde von Kittys Augen, sodass die Braunhaarige nun freien Blick auf ein grösseres Teleskop hatte. Über ihren Köpfen glitzerzen die Sterne. Bei Tag hätte man wahrscheinlich sogar das Institut erkennen können. Allzu weit waren sie also nicht weg.
 

Kitty war ganz fasziniert vom Anblick der Sterne und auch von der ganzen Atmosphäre, dass sie nichts sagte. Es war irgendwie total romantisch. So ähnlich sähe wohl Kittys perfektes Date aus. In ihren Träumen zumindest. Picknick unter den Sternen in einem Moonblumenfeld oder ähnliches.
 

Ihr Blick wanderte zu John. Wieso hatte er nicht Jubilee hierher geführt, so als Entschuldigung dafür, dass er sie gestern sitzen gelassen hatte? Wieso brachte er jemanden mit den er eigentlich hasste? Kitty stutzte, sie war nicht mal mehr sicher, ob sie ihn inzwischen noch hasste, oder es einfach nur ihr Kopf war, der ihr das befahl.
 

„Ok.. vielleicht ist es nicht sowas tolles, was du dir unter Überraschung vorgestellt hast..“ Meinte John, der aus ihrem Schweigen schloss, dass sie enttäuscht war oder es ihr überhaupt nicht gefiel.
 

„Nein! Nein.. es ist.. wunderschön.“ Hauchte Kitty verträumt und sah dann mit glänzenden Augen zu John. „Danke.“ Jetzt fiel es ihr auf einmal leicht, sich zu bedanken, auch wenn sie immer noch einige Gedanken an Jubilee verschwendete.
 

Als Kitty sich an die Zinnen des Turmes lehnte stellte sie fest, dass er wirklich alt war. Wahrscheinlich war er von irgend jemandem einmal Renoviert worden und danach war der Turm dann zu einer kleinen Sternwarte umfunktioniert worden.
 

Der Ausblick auf das Land, welches nur vom Mondschein erleuchtet wurde. Weit am Horizont waren einige Lichter Bayvilles zu sehen und dahinter viele Lichter, die von New York ausgingen, zu erkennen.
 

John hatte nur zufrieden zurück gegrinst und werkelte nun am Teleskop herum. Kitty liess ihren Blick ab und zu zu ihm schweifen, bis sie schliesslich zu ihm ging. „Was wird das?“ Fragte die Braunhaarige neugierig und schaute ihm dabei über die Schulter. John schaute gerade durch das Gerät und drehte einige Hebel und Knöpfe.
 

„Ich fange dir einen Stern ein.“ Kitty sah ihn erstaunt an, wenn er wollte, konnte er wirklich sehr dichterisch sein. Das fiel der jungen Mutantin nun schon zum dritten Mal auf. Einmal bei dieser kleinen Geschichte über Werwölfe, dann das von heute Morgen und jetzt das. „Kitty.. noch da?“ John riss Kitty aus ihren Gedanken.
 

„Du solltest Dichter werden.“ Platzte Kitty dann gedankenverloren heraus und klatschte sich im nächsten Moment ihre Hand auf den Mund.
 

John sah zu ihr und zog eine Augenbraue nach oben und gab dann grinsend zurück: „Das hat nichts damit zu tun, dass du mal durchs Teleskop sehen sollst.“ Kitty war ihm fast schon dankbar, dass er nicht eine sarkastische Bemerkung machte, sein leises Lachen genügte vollends, dass sie etwas rot um die Nase wurde.
 

„Oh.“ Kitty räusperte sich und beugte sich dann etwas vor, um besser durch das Teleskop sehen zu können.
 

„Und?“ Fragte John, der sie nicht aus den Augen liess. Kitty sah allerdings gerade nur Schwärze.
 

„Ich sehen.. nichts.“ Gab Kitty leise und etwas verlegen zu und versuchte es noch einmal. Mit einem schlechten Scherz von John rechnete sie gar nicht mehr. Und es war auch keiner.
 

„Nichts?“ John schien überrascht und beugte sich nun ebenfalls vor um zu sehen, was da gerade falsch lief. „Warte kurz.“
 

Ihre Wangen berührten sich bereits, als John mit einem Augen durch das Teleskop spähte. Kitty schloss kurz die Augen und atmete seinen Duft ein. Es war immer noch dieselbe Mischung aus Aftershave, Rauch, Alkohol und Verbranntem, den sie immer gehasst hatte. Doch inzwischen schlug ihr Herz irgendwie anders als normal, wenn sie ihn roch. Schneller als sonst. Und Kitty fand den Geruch inzwischen angenehm, vertraut. Sie mochte ihn irgendwie bereits.
 

„So, jetzt sollte es auf bei dir funktionieren.“ Meinte John und lächelte ihr noch kurz zu, ehe er sich wieder ganz aufrichtete.
 

Kitty nickte leicht und schaute dann erneut durch das Teleskop. Sie erkannte eine bestimmte Sternenkonstellation, wusste aber nicht, was es genau war.
 

„Das is übrigens der Schütze..“ Bemerkte John nach einiger Zeit des Schweigens in der Kitty die Sterne angestarrt hatte. Kitty sah erstaunt zu ihm hoch.
 

Doch John nahm ihr die Worte aus dem Mund und meinte: „Dein Sternzeichen, ich weiss.“ Er grinste ihr überlegen zu und lehnte sich dann gegen die Zinnen.
 

Kitty folgte ihm und lehnte sich neben ihm an die Zinnen. Sie stütze ihren Kopf auf die Hände und beobachtete die Sterne. Dann unterbrach die Braunhaarige das leise Gezirpe der Grillen, als sie sagte: „Ich hätte nicht gedacht, dass du weisst, wann ich Geburtstag habe.“
 

„Ich weiss vieles, von dem du nicht weisst, dass ich es weiss.“ Meinte John leise und zwinkerte ihr zu.
 

„Willst du mir damit etwa Angst machen?“ Kitty sah von den Sternen zu John und sah ihn kurz prüfend an. Dann wandte sie den Blick wieder dem Sternenzelt über ihren zu.
 

„Vielleicht..“ Johns Blick wanderte ebenfalls zu den Sternen. „Ach.. Hast du gestern den sterbenden Stern gerettet?“ Fragte er. Es klang so beiläufig.
 

„Nein..“ Log Kitty. Sie wusste nicht, warum sie log, vielleicht wegen dem, was sie sich gewünscht hatte. Aber sie log einfach und diesmal ziemlich überzeugend: „Nachdem du weg warst bin ich bald eingepennt.“ Erklärte die Braunhaarige.
 

„Schade.. Es ist selten, dass Sterne vom Himmel fallen und wir sie sehen können. Ist eben nicht wie bei Sterntaler..“ Kitty horchte auf. „Du kennst doch das Märchen von den Sterntalern?“ John sah zu ihr.
 

„Doch sicher.“ Kitty drehte ihren Kopf ebenfalls zu John. „Aber ich hätte echt nicht gedacht, dass du Märchen kennst.“ Gab Kitty dann ehrlich zu. Sie wäre wohl besser nicht ehrlich gewesen.
 

„Du denkst wohl, meine Eltern hätten mir sowas nie erzählt, oder?“ Kitty schluckte. John wirkte plötzlich ganz anders, ganz ernst. Während er sich von der Zinne abstiess fügte er hinzu: „Nur weil ich meine Eltern jetzt hasse, heisst das nicht, dass es schon immer so gewesen ist.“ Er drehte sich um und ging los. „Du hast keine Ahnung!“
 

Kitty erschrak. Hatte sie John gerade auf emotionaler Basis getroffen, wirklich getroffen? Denn er spielte ihr das nicht einfach vor, so überzeugend konnte er doch gar nicht schauspielern. Und vor allem war das Problem: Kitty hatte es dieses Mal nicht einmal verletzend sein wollen, sie hatte sich gar nichts dabei gedacht. Sonst war er über Bemerkungen dieser Art doch auch erhaben. Was war los mit ihm?
 

Kitty eilte ihm hinterher und packte kurz bevor er die Treppe erreicht hatte seine Hand, um ihn zurückzuhalten. John drehte sich zwar nicht zu ihr um.
 

„John.. ich.. es.. es war nicht so gemeint!“ Hauchte die Braunhaarige leise. Sie wollte nicht, dass er beleidigt, sauer, traurig, gekränkt oder sonst etwas war. Nicht nach so einem schönen Abend.
 

John schwieg lange, sodass Kitty bereits dachte, er würde gar nichts mehr sagen oder tun. Doch plötzlich drehte er sich zu ihr um und zog sie gleichzeitig bestimmt zu sich. Seine Nasenspitze berührte bereits ihre, als er abbremste.
 

Kittys Herz begann zu rasen und ihr Blick huschte nervös über sein Gesicht. Sein Griff um ihre Hand wurde gelockert und Kitty spürte seine zweite Hand, wie zur Faust geballt war auf ihrer Handfläche.
 

„Wirklich..?“ Hauchte John leise zurück. Kitty spürte, wie er ihr etwas in die offene Handfläche drückte und sie dann mit der anderen Hand dazu zwang, ihre Hand um den Gegenstand zu schliessen.
 

Nun hielt er ihre zur Faust geschlossene Hand in seinen Händen und hielt sie so davon ab, ihre Hand zu öffnen. Kitty dachte sowieso nicht daran, denn ihr Blick wurde von seinen Augen regelrecht gefesselt. „Wie wars dann gemeint?“ Fragte er bitter und liess mit der einen Hand ihre Faust los. Kitty achtete sowieso nicht darauf.
 

Die Braunhaarige schluckte und konnte nur schweigen, weil es eigentlich ja genauso gemeint gewesen war. Sie schwieg und John entfernte sein Gesicht wieder von ihrem.
 

„Das dacht ich mir.“ Meinte John und liess ihre Hand nun gänzlich los. Kitty reagierte sofort und sah von Johns Gesicht zu dem Gegenstand in ihrer Hand. Es war der Motorradschlüssel – Überhaupt nicht das, was Kitty erwartet hatte, im Gegensatz zu dem ganzen Abend vollkommen unromantisch.
 

Sie sah fragend zu ihm und stammelte dann: „Was.. was soll ich damit?“ Das war dann wohl doch nur ein schlechter Scherz...
 

„Nach Hause fahren, was denn sonst?“ John musste über ihre Frage grinsen und begann dann die Treppe nach unten zu steigen.
 

Kitty folgte ihm und fragte nach: „Und was ist mit dir?“ Die Braunhaarige schloss die Tür zum Turm hinter sich und sah John zu, wie er eine Decke hervorholte und die Kissen, die auf der Couch lagen zurechtrückte.
 

„Ich bleibe hier. Und nehme am Morgen den Bus direkt zur Schule. Übermorgen is doch das Footballspiel und ausserdem letzter Tag vor den Ferien?“ John sah zu Kitty, welche nur nickte und ihn wortlos weiterreden liess. „Dann sollt ich am zweitletzten Tag trotzdem noch erscheinen.“ Er grinste und fügte hinzu: „Ich hab Jubes eh gesagt, dass ich heut noch was in der Sternwarte erledigen muss, sie wird also keinen Verdacht schöpfen.“
 

„Ausser natürlich, du erzählst ihr gleich wieder alles.“ Bemerkte Kitty leicht säuerlich, die Erinnerung an den heutigen Morgen war nicht gerade berauschend. „Wieso hast du eigentlich nicht sie mitgenommen? Es hätte ihr bestimmt gefallen.“
 

„Wieso? Was war denn daran so schlimm? Erstens hat sie es sowieso nicht geglaubt, was, wenn du mal nachdenken würdest, auch absehbar gewesen ist und zweitens wird sie jetzt erst gar nicht mehr auf die Idee kommen, dass gestern was war. Ich dachte, ich hätte dir das vorhin schonmal erklärt.“ Gab John genervt zurück und verstummte dann, als es um die Beantwortung ihrer Frage ging.
 

„Naja.. weiss nicht.“ Meinte John und zuckte mit den Achseln. Kitty war inzwischen zu ihm gegangen. „Vielleicht als kleine Entschuldigung für heute Morgen?“ Fand der Feuerteufel dann eine gute Ausrede.
 

Kitty sah ihn erstaunt an und musste dann lächeln. Diese Entschuldigung war gut. Wahrscheinlich die beste, die ihr je gemacht worden war. Und ehe John sich versah, lag Kitty dankbar in seinen Armen und hauchte ihm ins Ohr: „Es war wunderschön.. Danke!“ Johns starrte nur mit überraschtem Ausdruck auf dem Gesicht an die nächste Wand.
 

Dann liess Kitty John wieder los und schenkte ihm ein letztes Lächeln und meinte: „Dann bis Morgen. Und schlaf gut.“ John zwinkerte ihr nur noch frech zu und war ihr eine Taschenlampe zu. „Die könnte vielleicht nützlich sein.“
 

Kurz darauf befand sich Kitty bereits wieder auf dem kleinen Kiesweg. Wie sie nach Hause kam war nicht sicher, denn sie hatte noch nie ein Motorrad selbst gefahren und war heute auch zum ersten Mal auf einem gesessen.
 

Der Abend war wirklich schön gewesen, nur der Punkt, bei dem sie auf Johns Eltern zu sprechen gekommen waren trübte das ganze etwas. Aber danach war er wieder ganz der alte gewesen, nur distanzierter, was untypisch für ihn war.
 

Kitty konnte das zwar auch irgendwie verstehen. Er hatte noch nicht einmal mit Bobby über seine Vergangenheit gesprochen. Es war nur bekannt, dass er seine Eltern aus irgendeinem Grund hasste und das er irgendwie zu Xavier gekommen war. Mehr nicht.
 

Gedankenverloren schob Kitty ihre Hände in die Jackentaschen und blieb plötzlich ruckartig stehen. Dann zog sie aus der rechten Jackentasche etwas. Als sie mit der Taschenlampe daraufleuchtet erkannte sie eine kleine Kette.
 

Sie konnte sich nicht erinnern diese Kette schon einmal gesehen zu haben. Sie hatte einen kleinen Sternenanhänger der im Taschenlampenlicht geheimnisvoll glitzerte. Der Stern war aus leicht aufgerautem Silber und hatte nur einen durchsichtigen Stein, höchst wahrscheinlich Swarovski – Diamant wäre schliesslich viel zu teuer – der in das aufgeraute Silber eingelassen war.
 

Kitty dachte nach, wie die Kette in ihre Jacke gekommen war und plötzlich fiel ihr ein, wie sie John vorhin umarmt hatte. Und dann fiel ihr wieder ein, was er einmal gesagt hatte: „Ich fange dir einen Stern ein..“ Die Braunhaarige musste schmunzeln und sah zurück, zu der Sternwarte. In dem Anbau brannte immer noch Licht.
 

Kitty drehte lächelnd den Kopf ab und setze ihren Weg mit dem Kettchen in der Hand fort.
 

..mein kleiner Stern!“
 


 

~[**Sterntaler – End**



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  SweetHeart26
2008-01-14T15:49:06+00:00 14.01.2008 16:49
OH MEIN GOTT!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Wie SÜSSS^^
da war ja richtig romantisch *dahinschmelzen*
mensch Koko musst du mir jedes wort aus dem Mund nehmen???
hab dich supa mega dolle Lieb
*knuddel*
Lg RogueMarie
Von: abgemeldet
2008-01-13T19:01:50+00:00 13.01.2008 20:01
TOLL *__________________*~

du magst Sterne nicht wahr??
Ich auch <3

Ich find John ist in der Story echt der H A doppel M E R !
und ich hoffe das bleibt auch so.
Kitty mit der Kette *___*
omg...
ich will, dass es schnell weiter geht <3

liieb dich :D
Von:  Kokoro-
2008-01-13T18:13:26+00:00 13.01.2008 19:13
uff..
also du machst mich fertig...das war ja soo romantisch...^///^
aber wann hörst du endlich auf mich zu quälen???? immer nur..ihre nasenspitzen berührten>.< die sollen mal zur sache gehen!!!!

ich liebe john<3333 er ist so toll, vorallem hier.. voll süß
ich bin mal gespannt wie sie sich am nächsten tag verhalten werden... bestimmt wird kitty die kette nie wieder abnehmen...oioioi... wie toll>.<
ich bin jetzt irgednwie voll in sternenstimmung..so astrologie..und so..
na ja genung gelabert...
*1 zusteck*

wieder voll geil

hab dich super lieb, dein zimt *knuff*
(hab immernoch herzklopfen)


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