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Like a Mockingbird

Singe Vögelchen, oder ich reiß dir den Schnabel raus
von

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Mockingbird

Dr. House schaute sich das elegante Design an, den flachen Körper, die dünne Glasschicht, das Silber, einfach alles von diesem schönen Exemplar eines LCD-Fernsehers, der – leider – im Büro von Wilson hang.

„Nein...“ meinte der Arzt, der gerade an seinem Schreibtisch saß und den flehenden Blick des anderen mitbekommen hatte. „Den bekommst du nicht. Wenn du ab und zu mal nett zu Cuddy wärst, würdest du vielleicht auch einen bekommen!“

„Also muss ich erst mit der Dekanin schlafen, um einen Fernseher zu bekommen? Gut, ich verzichte liebend gern!“

House ließ sich, den Stock an seinen Arm gehängt, auf dem Sofa an der Wand nieder, während sein Blick auf Wilson fiel.

„Also...du gibst doch so gerne Tips. Was soll ich deiner Meinung nach machen?“

Er hatte ihm von diesen Gespräch, welches er wenige Minuten vorher – zufällig - belauscht hatte, erzählt, doch bis jetzt waren sie auf keinen direkten Nenner gekommen.

„Warum sollte sie dich umbringen wollen?“ hatte Wilson gefragt und genau an diesem Punkt waren sie stehen geblieben.

„Kennst du sie von früher? Vielleicht als Kind? Oder ihre Eltern. Erinnerst du dich an ihren Namen?“

Auf alle vier Fragen hatte er mit Nein antworten müssen, oder besser gesagt, er hatte auf eine Nein geantwortet und die anderen im Raum stehen lassen.

„Sie ist mir bis heute nie begegnet und auch der Name kommt mir nicht bekannt vor!“

Langsam erhob er sich wieder und humpelte im Kreis herum.

„Und was hast du nun vor? Willst du mit Cuddy reden, ob sie vielleicht ihre Vergangenheit etwas beleuchtet, damit du dich erinnerst?“

„So ein Quatsch. Das macht doch schon Foreman, der hat viel mehr Übung in solchen Dingen und ich stehe nicht da, wie ein weinerliches Schoßhündchen! Ich werde abwarten!“

Wilson ließ von seinen Akten ab und schaute nun besorgt zu ihm.

„Du wurdest schon einmal angeschossen, da versteht man es, wenn du Angst hast!“

Als hätte er Angst. Die einzige Sorge währe, dass er dann nicht mehr erfahren würde, für wen sich Schwester Berta entscheiden würde, für den gutaussehenden Arzt oder für den stinkreichen Patienten.

Davon abgesehen sagte sie ja, dass sie noch Zeit brauchte und sie hatte nicht nach dem Geld gefragt.

„Ich schätze sie ganz intelligent ein und denke nicht, dass sie mich im Krankenhaus abknallen wird, sonst würde ich ja nicht ins Graß beißen!“ Houses Blick war bedauernd, jedoch gleich wieder belustigt, während nun sein Gegenüber den Stift weglegte, um sich ganz auf House zu konzentrieren.

„Gut, dann hast du noch eine Lebensdauer von 2 Stunden!“

„Erinnere mich nicht daran, dass es noch sooo lange ist, bis ich Feierabend habe. Es ist schon schlimm genug, dass ich jemanden in meinem Team habe, der mich im Leichenschauhaus sehen will“ Wilson grinste kurz, lehnte sich dann etwas zurück und schien zu überlegen.

„Du solltest deine alten Fälle kontrollieren, wo irgendwas schief gegangen ist. Vielleicht ist sie eine Angehörige von diesem Drogenabhängigen, den du danach in den Knast gebracht hast!“ Der Arzt schüttelte den Kopf. „Ich soll jeden Feind kontrollieren? Wie lange soll ich den da suchen? Jahre, Jahrtausende?“

„Dann solltest du herausfinden, was es mit diesem Nick zutun hat!“

Kurz dachten die beiden darüber nach, überlegten, wer das sein könnte, wo sie diese Namen in Zusammenhang bringen konnten, doch sie fanden nichts.

„Nur gut, dass sie wahrscheinlich als nächstes bei dir auftauchen wird, den anscheinend hatte sie sich in den Kopf gesetzt, die Million bei dir zu holen, mit kleinen Gefälligkeiten!“

Wilson hob eine Augenbraue, was House nur noch mehr amüsierte.

„Hübsch ist sie ja!“
 

Eric Foreman trat durch das zerfallene Tor des großen Gartens. Wenn Cuddy wüßte, dass er sich wieder davon gemacht hatte, um einen unwichtigen Auftrag für House zu erfüllen, dann würde er wohl bald die Stellenanzeigen durchstöbern müssen. Doch dieses mal wollte auch er das Geheimnis um diese mysteriöse Person lüften.

Von weitem hatte das riesige, drei Stockwerk hohe, Haus richtig luxuriös gewirkt. Der riesige Balkon, die weißen Verzierungen, der große, grüne Garten, der sogar jetzt noch im Herbst zu leben schien, und das dunkle Dach hatte allem einen alten, reichen Eindruck verliehen.

Doch jetzt, wo er davor stand, merkte er erst, wie der Schein doch trügen kann.

Der Putz bröckelte schon von den Wänden, auf dem Boden lagen Ziegel vom Dach. Einige Fenster waren zerschlagen wurden und der Garten schien nicht zu leben, sondern sich noch einmal am Leben zu erfreuen, bevor er endgültig abstarb. Hier sollte mal die reichste Familie der Stadt gelebt haben? Der Weg vom zusammengefallenen Zaun bis zu der schimmelnden Haustreppe war frisch zertreten, was wohl bedeutete, dass hier wieder Menschen lebten. Wie konnte man sich das nur zumuten? Das einzige neue, so musste er feststellen, war eine hölzerne, schwere Tür, eine Alarmanlage und eine Klingel, die er nun betätigte.

Das Licht, was eben noch gebrannt hatte, erlosch, ruhe trat ein, währen wirklich die ganze Umwelt gespannt darauf wartete, dass etwas geschah.

Als jedoch nichts geschah, drehte er sich langsam um. Er wollte diesen Ort so schnell wie möglich verlassen, den hier konnte man sich so richtig schön gruseln. Vielleicht wäre das ein guter Ort für die nächste Halloweenparty.

Doch es kam nicht zu seinem ersten Schritt herunter von der Treppe, den vor ihm stand Zähne fletschend, knurrend und mit gesträubten Fell, ein riesiger, weißer Hund, Wolf, was auch immer.

Beruhigend, hob er seine Hände und ging dabei ein paar Schritte zurück. „Wow...Ich will nichts böses!“ Als könnte der Hund ihn verstehen.

Nichts war, der Köter kam weiter auf ihn zu, knurrend, voller Bosheit in den Augen.

„Schau mal was ich hier habe!“ Foreman hatte einen langen Stock von einem Ast abgerissen, der über die Prüstung hing. Er wedelte damit vor der Nase des Hundes herum, bevor er ihn in hohen bogen so weit wie möglich wegwarf.

Der Hund schaute nicht mal nach, geschweige, dass er hinterher lief.

„Verdammt. im Kino sieht das immer so einfach aus...wahrscheinlich hast du nicht den gleichen Film geschaut!“

Der Hund kam wieder näher, knurrend, anscheinend bald lossprintend.

„GREGORY...AUS!“ eine männliche Stimme erklang aus der Tür hinter ihm. Sie war nur einen spalt breit geöffnet, doch der Hund verstummte augenblicklich.

„Verschwinden sie...Sie haben hier nichts zu suchen!“ Foreman drehte sich um.

„Warten sie...ich bin auf der Suche nach Cassandra Taomor, könnten sie mir helfen? Ich habe gehört, sie wohnte hier!“

„Ich kenne keine Cassandra Taomor!“ Die harte, abwehrende Stimme hatte kurz gestockt.

„Und Nele Taomor?“ Schweigen, eiskaltes Schweigen, bis er dann meinte.

„Nele Taomor starb vor einem halben Jahr, ihre Mutter Cassandra Taomor vor 5 Jahren! Warum wollten sie zu ihr?!“ Die Stimme klang nun sanft, ganz anders, als vorher, so, als hätte er seine Meinung ganz plötzlich geändert.

„Ich habe bei einem Freund von Mockingbird gehört und“ er war sich gar nicht mehr so sicher, den der Hund hinter ihm war wirklich bedrohlich näher gekommen.

„Ich forsche in die Richtung, als die Sängerin starb...ob das vielleicht kein Unfall war, sondern....“

„Mord?“ Die Tür öffnete sich nun vollständig und der braunhaarige Mann trat einen Schritt weiter ins Licht. Seine Statur war normal, er schien geschmeidig, aber nicht schwach. Sein Gesicht hatte Güte jedoch auch Entschlossenheit und über seinen linken Augen brannte eine große helle Narbe.

„Sie werden darüber nichts finden, wenn sie hier suchen. Cassandra hatte nach ihren Abschluß diesen Ort verlassen und nun leben wir hier drin, verschwinden sie, bevor ich es mir doch anderes überlege und Gregory seinen Spaß lasse. Er spielt zu gerne Arzt und amputiert am liebsten bei seinen Patienten!“

Foreman musste etwas lachen. Ja das kannte er nur zu gut. Der Hund erinnerte ihn wirklich an House. Der Name war wirklich gut gewählt.

„Aber ich hörte, dass ihre Tochter hier sei!“ Das eben noch so freundlich, aber beherrschte Gesicht wurde zornig. „VERSCHWINDEN SIE!“

Leise seufzte Foreman, bevor er jedoch ging, stellte er noch eine Frage.

„Gut, ich werde gehen, aber vorher sollten sie mir ihren Namen verraten!“

Mißtrauisch war der Blick des Mannes, bevor er nickte.

„Jack Dupont“ antworte er kühl, während er auf das Gartentor weiß.

Foreman ging, doch mit einem guten Gefühl in der Magengegend.

Seine Vermutung hatte gestimmt. Jack Dupont war damals als ermittelnder Polizist bei dem Unfall beteiligt. Als Neuling sollte er bei einem solchen unspektulären Fall lernen, wie man Beweislagen sichert, jedoch hatte keiner erwartet, dass diese berühmte Sängerin dabei ums Leben kam und dass ihre Tochter lange Zeit darauf bestanden hatte, dass wegen Mordes ermittelte. Man lehnte ab, es war ein Unfall. Lange Zeit hatte man nichts gehört, bis Jack gefeuert wurde, weil er angeblich Beweismittel unterschlagen hatte und Jack behauptet haben solle, dass der Kommissar bestechlich sei.

Und nun? Nun hatte er mindest diesen Jack gefunden. Was hatte aber diese Cassandra mit Alex Mortao zu tun? Hatte Alex etwas mit diesem niemals genannten Mord zu tun?

War sie nun auf der Flucht mit dem Bullen auf ihrer Seite, der ihr den Rücken deckte?

Wenn das stimmte, so sollte er vielleicht doch die von ihm zusammengestellte Akte House und Cuddy vorlegen.

Warum er sich immer wieder an seinen Bruder erinnerte, das würde er wohl später klären müssen. Jetzt sollte er erst mal herausfinden, was der Zusammenhang war.

Da war ein Tumor in der Leber schneller zu finden, als herauszufinden, wie ein Menschen plötzlich auftauchen kann. Natürlich, er könnte in den Knast gehen und seinen Bruder fragen, ob er irgendwas gehört hatte, oder er konnte zur Polizei gehen, jedoch wenn seine Vermutungen nicht stimmten, dann stand er als Clown da.

„Mockingbird!“ flüsterte er, als er den Zaun längst hinter sich gelassen hatte.

„Mockingbird, wieso kommt es mir so bekannt vor?“

Dann hob er die Augenbraue, stieg ins Auto und fuhr die langen Straßen wieder zurück zum Krankenhaus. Er mißachtete jede rote Ampel, fuhr eine alte Lady über den Haufen und klaute einen kranken Menschen den Parkplatz, um dann durch den Eingang zu strömen, das „Wo kommen sie den her?“ von Cuddy zu ignorieren und mit schnellen Schritten in den Raum zu treten, wo die Schließfächer standen. Mit wenigen Handgriffen hatte er den Schrank geöffnet, den langen Mantel zurück geschoben und den Blick auf die goldene Urne freigelegt. Da leuchtete sie, die rote Nachtigal, den Kopf gen Himmel gestreckt, während sie sang.

„Mockingbird!“ Er hatte es vermutet, doch hier hatte er den Beweis.

„Was machen sie da?“ kam die schöne, nun noch schönere Stimme von Alex. Er erschrak, zuckte kurz zusammen, dann wandte er sich um, um ihr in die Augen zu schauen.

„Ich habe nur etwas überprüft, Nele Taomor!“ Der Blick der Frau verfinsterte sich Zunehmens, dann ging sie einen Schritt auf ihn zu.

„Was soll das? Mein Name ist Alexandra Mortao!“ Was für eine wirklich schreckliche Tarnung. War ihnen nichts besseres eingefallen.

„Auch das stimmt nicht. Sie sind weder a noch b. Nele ist ihr wirklicher Name, das nehme ich mal so hin, doch ihr Hintername ist mir unklar.“

Wie selbstsicher er doch war. „Nele Taomor, Dupont, House!“

Sie schluckte, schien unsicher, doch ihre Augen waren Hasserfüllt. Er hätte noch etwas gesagt, doch er wurde von einer anderen, männlichen Stimme unterbrochen.

„Aber Eric, du sollst dich doch nicht in die Angelegenheiten anderer einmischen. Irgendwann kostet dich das dein Leben!“

Foreman schaute auf, sah den Mann mit mißtrauischen Augen an. Lange hatte es gedauert bis er ihn erkannte, Nick, seinen Bruder. „Du bist also wirklich ausgebrochen?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-11-29T21:20:59+00:00 29.11.2007 22:20
Echt genial!!
die sache wird immer interessanter und spannender!
*gleich weiterlesen tu*


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