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When the gods fell in love

Seto x Yami oder Seth x Yami Bakura x Marik
von

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Liebe?

Weiter geht's! Zurzeit bin ich richtig schreibmotiviert. Ist mal ne nette Abwechslung, wo ich vorher so lustlos war. Ich hab echt überlegt nach dieser ff mit dem Schreiben aufzuhören. Aber nun, wo zur Zeit in meinen rpgs kaum noch was los ist und alle meine Elektrogeräte nach einander krepieren, habe ich wieder Zeit und Lust zum Schreiben gefunden.

Heißt also, ich werde noch eine ganze Weile hier rum spuken ^^

Ich hab übrigens, nun wo Nephtys Identität geklärt ist, vergessen zu erwähnen, dass die ganze Zeit in der Charakterbeschreibung ein Hinweis auf sie versteckt war. Das Bild, das ich für die ENS-Liste genommen habe ist eine Duel Monsters Karte, die sich Nephthys Butlerin nennt. So weit ich weiß tauchte sie aber im Anime nicht auf, zumindest nicht in YGO. Vielleicht aber bei GX oder 5D, aber das weiß ich nicht.

Und nun viel Spaß beim Lesen.
 


 

13. Liebe?
 

Bakura schlug hart auf dem Boden auf und blinzelte einen Moment verwirrt, während er den Raum nach der Person absuchte, die ihn weggezerrt hatte. Doch niemand außer ihm und Yami schien hier zu sein. Zumindest aus seiner Sicht, denn Yami nahm etwas vollkommen anderes wahr. Violette Seelenspiegel trafen auf dunkelblaue. Ein Gesicht ohne Makel, fast schon zu perfekt, und langes braunes Haar. Yami war wie gebannt von diesem Anblick und er begriff, wen er hier vor sich hatte.

Das musste Seth sein! Seine Ähnlichkeit mit Seto war wirklich erstaunlich. Also war er es, der ihn im Museum vor der Lampe gerettet hatte. Yami öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch dazu kam er nicht, denn Bakura machte so eben auf sich aufmerksam.

Der Weißhaarige sah seinen Freund schuldbewusst an. „Yami…ich..“, begann er und streckte die Arme nach ihm aus, doch ein Kopfschütteln ließ ihn abbrechen.

„Bitte geh.“, bat Yami und schlang die Arme um sich. „Lass mich in ruhe.“

„Aber-„

„Kein Aber! Verschwinde jetzt!“

„Yami, ich wollte das nicht.“, versuchte Bakura es erneut und setzte sich neben den Jüngeren. Dieser sah ihn jedoch nur wütend an.

„Du hast es aber getan.“, zischte Yami. „Und falls das lustig sein sollte, das war es nicht! Hast du sie eigentlich noch alle, mich flachlegen zu wollen??“

„Ich wollte dich nicht…“

„Ach nein? Und was war das dann, bitteschön?“

„Ich weiß nicht, was ich getan habe!“

„Dann denk mal darüber nach. Und wenn du wieder bei Verstand bist, kannst du wieder kommen.“ fauchte Yami. Neben ihm baute Seth sich drohend auf, die Augen zu Schlitzen verengt. Niemand vergriff sich an seinen Geliebten! Schon gar nicht gegen dessen Willen.

Bakura streckte die Hand nach Yami aus, zog sie dann aber wieder zurück und wandte den Blick gen Boden. Er schien noch etwas sagen zu wollen, doch ließ er es dann. Stattdessen stand Bakura auf und verließ das Zimmer. Laut fiel die Tür hinter ihm ins Schloss. Yami sah ihm nach und rutschte dann zittrig weiter nach hinten aufs Bett. „Warum muss mir der ganze Mist passieren? Nicht nur, dass ich wahrscheinlich Seto verliere, jetzt auch noch Bakura!“

Yami schluchzte auf und zuckte im nächsten Moment zusammen, als ihn etwas an der Wange streifte. Erschrocken riss er die Augen auf, beruhigte sich jedoch wieder, als er Seth erkannte. Zumindest schien er es zu sein. Die Energie, die Seth aus dem Panteon gestohlen hatte, erlaubte ihm seinen Körper halbwegs zu materialisieren.

„Seth?“ fragte Yami leise, woraufhin die Gottheit nickte.

„Atemu.“, erwiderte Seth so liebevoll, dass der Schwarzhaarige erschauerte, doch wurde er wieder misstrauisch, als der Ältere sich zu ihm setzte. Er hatte keine Lust schon wieder begrabscht zu werden. Doch das geschah auch gar nicht. Alles was Seth tat war, ihn tröstend in den Arm zu nehmen.

Es war ein eigenartiges Gefühl. Es war kein wirklicher Körper, den Yami spüren konnte, doch war es mehr als bloße Luft. Es schien ein Gebilde aus Sand zu sein, zumindest fühlte es sich sandig an. Dort, wo seine Wange an der Schulter Seths lehnte. /Es ist so herrlich warm, so…vertraut./ Wie schön es doch wäre, wenn Seto so etwas auch mal tun würde. Ihn einfach im Arm zu halten, wenn er Trost brauchte. Und nicht nur, um mit ihm zu schlafen.

Langsam drehte Yami den Kopf ein Stück nach hinten, um in Seths Gesicht sehen zu können. Sein Blick wurde erwidertet, aus blauen Augen, die so viel Wärme und Liebe ausstrahlten, dass Yamis Herz schneller klopfte und er schenkte Seth ein ehrliches Lächeln. /Wenn ich wirklich Atemu bin, wie wundervoll muss es damals gewesen sein von ihm geliebt zu werden?/

Für den Schwarzhaarigen stand in diesem Moment die Zeit still. Für ihn war es klar: er liebte Seth und hatte Seto nur wegen ihrer Ähnlichkeit zu einander geliebt. Nur deshalb hatte er sich alles von Seto gefallen lassen, weil er ihn mit Seth gleichgesetzt hatte. /Soll Nephtys mich doch jagen. Seth hat mich schon einmal vor ihr beschützt und er wird es wieder tun. Er wird mich schützen, weil er mich liebt./

„Ich liebe dich.“, hauchte Yami, dabei war es ihm gleich, ob Seth seine Sprache verstand, oder nicht. Die Bedeutung dieser drei Worte, konnte man auch verstehen, ohne die richtige Sprache zu sprechen. Er konnte hören, wie Seth seinen altägyptischen Namen murmelte und ihm weitere Worte anhing.

Die Antwort, auf seine Liebeserklärung, da war Yami sich sicher. Wärme breitete sich in seinem gesamten Körper aus und er legte eine Hand auf Seths Schulter, um sich abzustützen, als er sich vorbeugte und den Gott küsste. Es war ein eigenartiges Gefühl, immerhin war Seths Körper nicht wirklich echt, doch das änderte sich zu Yamis Überraschung schnell. Eine Hand legte sich in seinen Nacken, der Kuss wurde vertieft und die Lippen, die sich an die seinen pressten, wurden lebendiger, fleischiger. „Atemu, endlich.“, hauchte Seth zu Yamis Überraschung.

„Du sprichst ja doch Japanisch.“, stellte er überrascht fest, doch Seth schüttelte nur den Kopf.

„Nein, ich kann deine Sprache noch immer nicht. Es ist der uralte Zauber, der nun wieder erwacht ist, und mir erlaubt dich zu verstehen und zu berühren.“

„Ein Zauber?“, fragte Yami, während er durch das braune Haar strich. „Was für ein Zauber?“

Seth lächelte amüsiert. „Der stärkste aller Zauber.“, erwiderte er nur und zog Yami dann in einen weiteren sehnsuchtsvollen Kuss, den der Jüngere nur zu gerne erwiderte.
 

„Bakura?“ verwundert hob Marik den Kopf, als er den Weißhaarigen unter den Museumsbesuchern entdeckte und ging zielstrebig auf ihn zu. „Was machst du hier?“ Dieser zuckte jedoch nur mit den Schultern und lehnte sich an die Wand in seinem Rücken. Seufzend fuhr sich Marik durch die Haare und warf einen kurzen Blick zu der wartenden Gruppe. „Bakura, ich muss arbeiten. Nun sag schon was los ist.“

„Wenn ich nur störe-“

„So war das doch nicht gemeint!“ unterbrach Marik ihn hastig. „Du störst nicht, aber der Direktor reist mir den Kopf ab, wenn ich die Besucher zu lange warten lasse.“

„Ich will ja auch nicht reden, oder so.“, murmelte der Weißhaarige leise, den Blick zu Boden gerichtet, sodass die Haare Marik sämtliche Sicht auf sein Gesicht verwehrten.

„Du machst es mir wirklich nicht einfach.“, seufzte der Ägypter und griff dann nach Bakuras Ärmel, was diesen dazu brachte den Blick doch ein Stück zu heben. „Gib mir eine Stunde. Danach kann ich Kyo sicher überreden für mich weiter zu machen. Kannst du so lange warten?“

Wieder nur ein Schulterzucken. „Ich warte hier doch eh schon seit einer Stunde. Auf eine mehr oder weniger kommt es auch nicht an.“

„Du wartest schon seit einer Stunde hier?“ ungläubig weiteten sich Mariks Augen ein Stück, ehe er nur den Kopf schüttelte und nach Bakuras Hand griff, um ihn mit sich zu ziehen. „Na los! Wenn du schon Eintritt bezahlt hast, dann kannst du auch die Führung mit machen.“ Ohne den geringsten Widerstand zu leisten ließ Bakura sich zur Gruppe führen und trottete der Menge hinterher durch die Hallen. Doch wirklich zuhören, was Marik erzählte, das tat er nicht. Stattdessen hing er schweigsam seinen Gedanken nach. Dieses Verhalten änderte er auch nicht, nachdem sie später durch die antik gestaltete Parkanlage des Museums gingen.

Marik schwieg ebenfalls. Bakura würde sicherlich von selbst anfangen zu reden, wenn er sagen wollte, was in ihm vorging. Und damit sollte er Recht behalten. Sie hatten eine steinerne Brücke erreicht, die über einen künstlich angelegten See ging. An das Geländer gelegt beobachteten sie die Goldfische unter der Wasseroberfläche…oder ihr verzerrtes Spiegelbild.

„Magst du mich?“

Überrascht blinzelte Marik und drehte den Kopf ein Stück, um den Älteren anzusehen. „Warum fragst du mich immer solche Sachen?“

„Und warum antwortest du mir nicht einfach? Was ist so schlimm daran?“

Ein Seufzen. „Kann es sein, dass du unter Minderwertigkeitskomplexen leidest?“, fragte Marik halb im Scherz und er schien seine Wirkung nicht zu verfehlen. Zumindest sah Bakura ihn nun an.

„Wie kommst du darauf?“

„Ach, einfach nur so.“, winkte der Ägypter ab und sah wieder aufs Wasser. „Du willst also wissen, was ich von dir denke?“, fragte Marik und fuhr ohne eine Antwort abzuwarten fort. „Ich kenne dich noch nicht sehr lange und kann dich daher sicherlich weniger gut beurteilen, als deine Freunde. Aber was ich mit Gewissheit sagen kann ist, dass du mir bisher sehr sympathisch bist. Du bist nett, aber dennoch glaube ich, dass du bisher nicht so bist, wie du eigentlich sein solltest. Irgendwas bedrückt dich. Etwas, was du nicht sagen möchtest.“

Ein kurzes trockenes Auflachen folgte. „Es gibt viel, über das ich nicht rede. Mit niemanden.“ Er betonte das letzte Wort besonders und drehte sich herum, sodass er nun mit dem Rücken an der Brüstung lehnte.

„Und dass du heute zu mir gekommen bist gehört dazu?“, fragte Marik und drehte Bakura den Kopf zu.

„Auch.“

„Wenn du darüber nicht reden möchtest, warum bist du dann zu mir gekommen?“

„Ich bin nicht zu dir gekommen.“, bestritt Bakura sofort. „Ich bin ins Museum gekommen.“

„In dem ich zufällig arbeite.“, konterte Marik und streckte die Hand nach Bakuras Wange aus, um über sie zu streicheln. „Na sag schon; was wolltest du von mir, wenn du nicht über dein Problem reden wolltest?“

„Bei der Führung…du hast von Legenden erzählt. Von Göttern, Flüchen…Magie. Glaubst du so etwas gibt es wirklich?“ als Marik ihn fragend ansah fuhr er fort. „Manchmal habe ich das Gefühl als würde jemand Fremdes mich lenken. Und ich tu und sage Dinge, die ich eigentlich nicht will…Warum lachst du nicht?“

„Warum sollte ich lachen?“

„Weil es bescheuert ist so was zu denken. Sich einzureden, was man tut hätte man nicht aus freien Stücken getan.“, fauchte Bakura wütend auf sich selbst und entzog sich Mariks Hand, indem er sich wieder zum Teich umdrehte.

„Für mich ist das nicht bescheuert.“, sagte Marik besänftigend und strich sich seufzend durchs Haar. „Meine Schwester predigt mir tagein, tagaus, dass es Magie und Flüche gibt. Irgendwie hat das wohl auf mich abgefärbt, sonst würde ich nicht hiermit rumlaufen.“, erklärte er und zog dabei ein Lederband aus dem Kragen seines T-Shirts, an welchem mehrere Anhänger hingen.

„Was ist das? Sieht aus, als hättest du es beim Glücksradspielen auf dem Rummel gewonnen.“, grummelte Bakura.

„Altägyptische Glücksbringer, um das Unheil abzuwenden. Oder auch Flüche.“, erklärte Marik und löste einen der Anhänger von dem Lederband, um ihn Bakura hinzuhalten. „Hier.“

„Was soll ich damit?“, fragte Bakura mit einem Knurren und schenkte dem aus dunklem Holz geschnitzten Skarabäus nur einen abwertenden Blick.

„Wenn du glaubst, dass dich jemand beeinflusst, dann beschützt er dich vielleicht davor.“, sagte Marik und hielt dem Weißhaarigen den Anhänger auffordernd entgegen. „Nun nimm schon. Ein Geschenk lehnt man nicht ab. Da will man mal nett sein und helfen und…“

„Ist ja gut!“, unterbrach Bakura ihn ruppig. „Ich nehme ihn ja!“ Er nahm Marik den Käfer aus der Hand und betrachtete ihn, bevor er ihn in seine Hosentasche schob. „Danke.“, murmelte er leise und sah dann wieder auf das Wasser, konnte so Mariks Lächeln nicht sehen.

„Du musst ihn um den Hals tragen. Am besten auf Herzhöhe, dann wirkt der Zauber am stärksten. So hat es mir zumindest meine Schwester erzählt. Wollen wir nicht in den Schatten gehen? Sonst kriegst du mir noch einen Sonnenbrand.“

Das Marik damit das falsche Thema angesprochen hatte, bemerkte er erst, als Bakura ihn finster anfunkelte. „Ich kann sehr gut alleine auf mich aufpassen.“, zischte er und drehte sich bedrohlich zu Marik um. „Als ob ich nur fünf Minuten in die Sonne zu gehen bräuchte, um krebsrot zu werden!“

„Jetzt sieh das doch nicht wieder als Angriff. Wie soll das denn mit uns was werden, wenn du immer gleich in die Luft gehst?“

„Dann wird es eben nichts mit uns.“, giftete Bakura zurück und wandte sich ab, um zu gehen. Auf halbem Weg jedoch hielt er inne und ging zu Marik zurück. Sanft legte er beide Hände auf Mariks Wangen und brachte ihre Gesichter nahe zusammen. „Würdest du denn wirklich mit mir gehen wollen?“, fragte er so leise, als hätte er Angst vor der Antwort.

„Ich…ja.“, hauchte Marik und legte seine Arme auf Bakuras Oberkörper ab. „Das würde ich sehr gerne. Lachst du dann auch wieder für mich? Ich meine, so wie du am Abend nach unserem Date warst. Da warst du so lebensfroh. Bist du das auch wieder, wenn wir jetzt zusammen sind?“

Einen Moment schwieg Bakura, bevor er nickte. „Ich will es versuchen, Marik.“, sagte er leise und küsste den Ägypter dann. Ein kleines Glücksgefühl machte sich in ihm breit. Doch konnte er die Realität kaum glauben. Jemanden gefunden zu haben, der ihn vielleicht lieben konnte. Jemand, für den er nicht wertlos war, keine Missgeburt.

Ein letztes schwarzes Haar löste sich vom Hals des Weißhaarigen und wurde vom Wind davongetragen, doch niemand schenkte ihm Beachtung. Marik beobachtete, wie Bakura seine rechte Hand auf Brusthöhe hob und dort mit den Fingern von Mariks Linker verhakte. „Dann ziehen sich Gegensätze also doch an?“ seine Feststellung klang fragend und es dauerte eine Weile, bis der Ägypter begriff, wie Bakura das meinte.

Er folgte dessen Blick zu ihren verhakten Händen. Die Porzellanhaut hob sich deutlich von der sonnenbraunen ab. Hell und dunkel. Marik schmunzelte. Auf was für eigenartige Vergleiche der Ältere kam war wirklich unglaublich. „Ja.“, sagte Marik schließlich und lächelte. „Gegensätze ziehen sich an.“ Kaum, dass er es ausgesprochen hatte spürte er auch schon eine Hand an seiner Hüfte, die ihn näher an Bakura zog und erneut trafen sich ihre Lippen. Inniger, als zuvor noch und Marik errötete.

Zwar waren sie hier an einem relativ unbesuchten Ort, aber dennoch in der Öffentlichkeit. Und wenn zwei Männer sich küssten war das sicherlich noch etwas anderes, als wenn es ein normales Pärchen tat. /Schon komisch. Wegen seiner Haut- und Haarfarbe schämt er sich, doch mich hier zu küssen scheint ihn nicht zu stören./ fuhr es Marik durch den Kopf und verlegen lächelte er, als sich ihre Lippen von einander lösten.

„Genau so will ich dich sehen.“, sagte der Ägypter, als ein Leuchten in die braunen Tiefen zurückkehrte und er hoffte, dass es diesmal länger anhielt, als lediglich einige Stunden.
 

„Bitte bring sie zurück.“, bat Yami leise und hielt Seth die Ohrringe entgegen, woraufhin dieser nur fest die Lippen aufeinander presste. „Sie gehören dem Museum.“

„Sie gehören dir.“, widersprach der Gott ihm sofort.

„Damals vielleicht, aber jetzt nicht mehr. Das ist Kultureigentum.“

„Warum willst du sie nicht tragen?“, fragte Seth bockig, wie ein kleines Kind. „Du hast sie sonst nie abgelegt!“

„Ich bin kein Pharao mehr.“, erklärte Yami ruhig, „Ich kann mit solch auffälligem Goldschmuck nicht rumlaufen, er darf sich noch nicht mal in meinem Besitz befinden. Er gehört dem ägyptischen Museum und wenn die Polizei herausfindet, dass ich im Besitz der Ohrringe bin nehmen sie mich fest.“

„Eure Welt ist sehr komisch.“, murrte Seth, „Wie können gewöhnliche Polizisten den Pharao gefangen nehmen? Als ein Sohn der Götter ist er unfehlbar!“

„Du müsstest doch eigentlich wissen, dass selbst Götter Fehler machen.“, widersprach der Schwarzhaarige und drückte Seth nun bestimmend die Ohrringe in die Hand. „Meine Welt unterliegt anderen Regeln.“

„Dann komm in meine Welt.“

„Was?“ Yami sah den Älteren an, als wäre dieser verrückt geworden, während Seth sich über ihn beugte und auffordernd anblickte.

„Ich mag zwar aus dem Panteon verbannt worden sein, aber das heißt nicht, dass ich dir nicht trotzdem etwas bieten kann. Ich könnte den schönsten Palast für dich erschaffen, die prunkvollsten Gewänder, alles was du willst.“

Entschieden schüttelte Yami den Kopf. „Hier ist mein Zuhause, hier fühle ich mich wohl Seth. Reiß mich nicht aus meiner Welt.“

Die Gottheit schwieg für einen Moment und schien in den funkelnden Amethysten nach etwas zu suchen, was sie nicht fand. Seth setzte sich wieder zurück und sein Blick heftete sich kurz auf den Rosenstrauß, den Yami noch immer nicht entsorgt hatte. Zwar wusste der Braunhaarige nicht, von wem die Blumen stammten, doch dass sie nur von einer Konkurrenz stammen konnten war ihm klar. „Früher hättest du anders geantwortet.“, sagte er vorwurfsvoll, „Du hattest gesagt, wenn du als Pharao gegenüber deinem Volk nicht verpflichtet wärst, wärst du sofort mit mir gegangen.“

„Ich bin aber kein Pharao.“, wiederholte Yami, diesmal jedoch energischer, als zuvor. „Ich bin zwar Atemus Wiedergeburt, aber ich bin dennoch ich! Ich bin nicht so erzogen wie er, ich hab nicht so gelebt wie er. Vielleicht wäre er mit dir gegangen, um seinem Leben zu entfliehen, aber ich bin glücklich mit dem, was ich habe. Ich hab Familie hier, ich hab Freunde.“

„Und die sind dir wichtiger als ich?“, fragte Seth anschuldigend und sein Körper verlor etwas von seiner festen Materie, da der zuvor noch herrschende Zauber nachließ.

„Ich liebe auch sie. Und sie zu verlassen kann ich ihnen nicht antun. Denk doch mal an deine Familie, an deine Freunde. Würden sie nicht auch leiden, wenn du einfach verschwindest?“

Seth sprang auf und eisige Kälte trat in seine Augen, während seine körperliche Gestalt sich mehr und mehr verflüchtigte. „Meine Familie hat mich verbannt.“, zischte er, „Ich lebe im Exil und du!“ er spie das Wort geradezu aus und deutete dabei mit seinem ausgestrecktem Zeigefinger auf Yami. „Du bist nichts weiter als eine billige Kopie. Du bist nicht mein Atemu! Du bist nicht würdig seine Wiedergeburt zu sein!“, schrie er schnappte die Ohrringe von der Bettdecke, auf welche er sie hatte fallen lassen und löste er sich in einem letzten Wirbeln von Sand auf.

Yami spürte einen scharfen Stich in seinem Herzen und biss sich auf die Unterlippe. Nun ließ ihn auch noch Seth allein. Seto, Bakura, Seth….was machte er nur falsch, dass alles schief ging? /Seth sagt ich wäre nicht wie Atemu. Aber ist das denn verwunderlich? Zwischen uns liegen 5000 Jahre! Er wuchs als Pharao auf, war sicherlich verwöhnt worden, wie kein zweiter. Und ich bin nur ein gewöhnlicher Mensch. Das wir vollkommen gleich sind ist deshalb gar nicht möglich./

Die Bettdecke raschelte leise, als Yami die Beine anzog, um seine Arme um sie zu schlingen. „Ich wünschte, dass alles hier wäre nur ein Alptraum, aus dem ich gleich erwachen könnte.“, murmelte er leise und erschöpft schloss er die Augen. Sein Handy begann zu klingeln und mit einem Ächzen langte Yami nach dem Gerät, dass ihm noch immer lautstark den Eingang einer SMS verkündete.
 

‚Mein Flieger landet in einer Stunde.

Kommst du zum Flughafen?

Seto’
 

Yami erstarrte. Seto kam zurück? Warum ausgerechnet jetzt? Er wusste doch noch gar nicht, wie er ihm erklären konnte, dass er die ganze Zeit über einen anderen geliebt hatte! Doch wenn Seto wirklich jemand anderen kennen gelernt hatte, dann brauchte er sich darum eigentlich keine Gedanken zu machen.

Worum er sich Gedanken machen musste, war etwas ganz anderes. Nämlich die Tatsache, dass sein Herz vor Freude Seto wieder zu sehen schneller schlug. Warum dachte er so? Er liebte doch Seth! Darüber war er sich doch nun auch klar. Aber warum sehnte er sich dann trotzdem noch danach seinen geliebten Eisdrachen wieder zu sehen? Die Gefühle zu ihm waren doch nie echt gewesen. „Seto…“, murmelte Yami leise und strich mit den Fingern sanft über die Rosenblüten, „Wie soll ich mich dir gegenüber verhalten? Liebe ich Seth? Oder gilt meine Liebe doch dir?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  jyorie
2013-06-22T16:31:32+00:00 22.06.2013 18:31
Hey ^_^

hmm *summt* Bakura und Malik sind süß … ich finde es beachtlich, das Bakura es spurt, das er fremdgesteuert wird, ich könnte mir denken, das eine Göttin in der Lage sein sollte das so zu tun, das man keine Spuren hat, aber auch Malik ist knuffig, mit dem Amulett, das er ihm schenkt.

*seuftz* das Kapitel ist für Yami ja nicht so gut gelaufen, erst kommt ihm Bakura ab handen und dann noch Seth – aber was hat er erwartet, wenn sich Yami nicht erinnern kann. Er lebt seit Jahrtausenden mit der Sehnsucht und Yami hat vor ein paar Tagen zum erstenmal von der Geschichte erfahren.

CuCu Jyorie

Von:  -Fynnian
2010-05-31T08:47:59+00:00 31.05.2010 10:47
Ah sorry sorry sorry sorry dass das schonwieder so lange gedauert hat!!!!
Dabei verschlinge ich jedes neue Kapitel sofort.

Na der arme Yami hats ja auch nicht leicht. Sein bester Freund dreht total durch, damit verliert er noch den Letzten, dem er die seltsamen Ereignisse der letzten Tage anvertrauen kann. Dann wird sein göttlicher Verfolger auch noch sichtbar.... Hach ja, schweres Leben. Ich finde den Streit um die Ohrringe ja so endknuffig. Da ist Seth wirklich ein kleines bockiges Kind XDDDD
Wie das jetzt wird, wenn Seto zurückkommt, interessiert mich ja brennend O.O
Das kann ja nur im Chaos enden. Erst ist Yami von Seto so enttäuscht, dass er sich mit Freuden in Seths Arme fallen lässt, dann streitet er mit Seth über Nichtigkeiten und plötzlich flammt die Liebe für Seto doch wieder auf. Das muss man innerhalb eines Tages erstmal hinkriegen, Respekt XDDD
So ein bisschen fies ist das aber schon, sich beide freizuhalten und dann den Passenderen rauszusuchen, oder?
Na ob Seto da was merkt?
Seth müsste ihm ja an die Gurgel springen.
Das wird noch was geben.

Die Situation mit Bakura und Marik ist streckenweise auch ganz schön verwirrend. Kennen sich kaum, hatten erst ein Date, dafür schon zwei Streits und jetzt ist es Liebe. Das wird Nephtys aber gar nicht gerne sehen.

Die Fehlerchenpickerei muss leider ausfallen, der Schul-PC lädt dafür viel zu langsam.
Von:  star-angel
2010-04-25T12:25:44+00:00 25.04.2010 14:25
Der arme Yami, nun ist er allein, glaubt er ja das Seto sich ne Tussi geangelt hat. Der arme Kleine. Und was wird aus Bakura? Kann Mariks Geschenk ihn echt von unserer schwarzhaarigen Hexe schützen? Beruhigt sich Seth bald wieder, um es noch mal mit Yami zu versuchen und zu beschützen? Ich meine Nephtys wird hin bestimmt nicht in Ruhe lasse nach dem streit den die Beiden hatten. Freu mich schon tierisch auf das nächste Kapitel. Danke übrigens für die End. Schreib bitte ganz bald weiter, bin schon gespannt was wohl noch alles passiert und wie das Wiedersehen mit Yami und Seto laufen wird.

LG
Von:  Statjana
2010-04-24T07:48:46+00:00 24.04.2010 09:48
oh je, was tut Yami jetzt? Und was ist mit Bakura?? wird er Yami aufgeben? hmm ich hoffe das er und Marik zusammen kommen, sie passen besser zu einander =)
spannend, echt klasse kapitel, mach nur weiter so...


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