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Todesengel

Neue Verschwörung Luzifers
von

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Der Morgen danach

Am nächsten Morgen wachte Alexis mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend auf. Schweiß tropfte ihr von der Stirn und ihre Hände zitterten. Ihr Körper gab ihr so zu verstehen, dass sie panische Angst hatte.

Alexis wischte sich den Schweiß weg und hoffte das alles nur ein Alptraum gewesen war.

Langsam begab sie sich ins Badezimmer und kleidete sich an.

Nachdem Alexis fertig war lief sie in den Speisesaal. Es war alles wie immer, Chester saß am Tisch und las die Morgenzeitung. Alexis sah sich genau um und sah nur zwei Teller auf dem Tisch stehen. Erleichtert atmete sie aus und setzte sich hin. Jedoch war etwas anders an diesen Morgen, Chester war sehr schweigsam. Er regte sich noch nicht mal über das abgeleckte Messer auf, welches Alexis wieder auf ihren Teller legte.

„Ist irgendwas?“, fragte sie mit vollen Mund.

Ihr Bruder funkelte sie nur über seine Zeitung böse an und ging nicht weiter auf die Frage ein.

„Hallo? Ich rede mit dir. Sonst machst du doch immer einen riesen Aufstand wenn ich das Messer ablecke.“, harkte die jüngere weiter nach.

„Ich habe einfach keine Lust mehr mich über so etwas aufzuregen, du machst doch eh was du willst.“, knurrte er und legte die Zeitung zur Seite. „Aber lass dir eins gesagt sein...“

Chester stoppte mitten im Satz, da die Saaltür erneut aufging.

Azrael kam vorsichtig zur Tür rein.

„(Also war das doch kein Traum)“

Blitzschnell packte Chester seine Sachen und stürmte regelrecht aus dem Saal ohne auch nur Azrael eines Blickes zu würdigen.

„Guten Morgen.“, sagte Alexis, jedoch bekam sie keine Antwort.

„Nimm es dir nicht so zu Herzen, er ist eigentlich nur sauer auf mich.“, nuschelte sie als Azrael sich gesetzt hatte.

Der Engel nickte, aber man sah das er mit seinen Gedanken ganz wo anders war.

Plötzlich sprang das junge Mädchen auf, stürmte in Richtung Küche und sagte: „Warte ich hole dir einen Teller und Besteck.“

Azraels Blicke verfolgten sie bis das letzte Stück von ihr hinter der Tür verschwunden war.

Nur wenige Sekunden später kam Alexis mit sauberen Geschirr zurück.

„Hier bitteschön.“

„Danke dir.“, murmelte er und sah ihr abermals in die Augen. Ein merkwürdiges Gefühl machte sich in seinen Körper breit.

„Möchtest du Tee oder Kaffee?“, fragte Alexis ihn und riss ihn somit aus seinen Gedanken.

„Was?... Ähm ich möchte bitte einen Tee.“, stammelte Azrael.

Er beobachtete genau wie ihre zarte Hand die Teekanne vorsichtig nahm und ihm Tee einschenkte. Sie lächelte ihn an als sie bemerkte, das er sie ansah.

„Und wäre ich eine gute Kellnerin?“, fragte sie ihn immer noch grinsend. „Naja weil du mir so gespannt dabei zusiehst ob ich auch alles richtig mache.“

Schon wieder fühlte er sich bei etwas Ungehorsames ertappt.

Nachdem er sich einen kurzen Moment gesammelt hatte antwortete mit einem aufgesetzten Lächeln er: „Hm... das hätte doch auch schneller gehen können.“

„Ihr Männer seid doch mit nichts zufrieden.“, brummte Alexis, setzte sich wieder auf ihren Platz und schmollte.

„Nein so war das doch nicht gemeint. Und außerdem bin ich ein Engel, also ganz bestimmt nicht wie die anderen Männer.“, meinte Azrael und versuchte sich so heraus zu reden.

Alexis lachte mit einem Mal los und gluckste: „Ja das kann schon sein, aber du lässt dich genauso schnell verunsichern wie die Menschen Männer“

Azrael starrte sie fassungslos an. „Heißt das du hast gerade nur die Beleidigte gespielt und mich verarscht?“

Das Mädchen nickte und lachte nur noch mehr als sie den verdutzten Gesichtsausdruck des Engels sah.

Dieser wiederum bekam immer wieder neue Gefühlsregungen wenn er ihn ihr vor Freude strahlendes Gesicht blickte.

„(Was ist nur los mit mir?)“, stellte er sich immer wieder die Frage.

Als beide mit dem Frühstücken fertig waren beschloss Alexis etwas nach Draußen zu gehen.

Natürlich wich Azrael ihr keine einzige Sekunde von der Seite, was für viele Außenstehende den Eindruck erweckte, dass die beiden ein Paar waren.

„Mein Gott warum starren die uns so an.“, fluchte Alexis während sie im Park auf einer Bank saßen und eine Gruppe alter Leute vorbei ging.

„Der kann dir da auch keine Antwort drauf geben.“, antwortete Azrael.

„Was?“

„Du hast doch über meinen Chef geredet, aber weiß es bestimmt auch nicht.“, sagte der Engel.

Alexis kniff ihn in die Seite und meinte: „Du sollst nicht alles so ernst nehmen was ich sage, das ist hier nur so eine Redewendung.“

„Ach so.“, nuschelte Azrael und packte ihr Hand um diese weg zu stubsen.

Man sah in diesen Moment richtig wie es in Alexis Kopf zu rattern begann.

„Bist du etwa kitzelig?“, gleich nachdem sie den Satz beendet hatte fing sie an Azrael zu kitzeln.

„Nein... hör auf damit.“, japste Azrael und prustete los. Er spürte jede einzelne Berührung von Alexis und merkte wie seine Haut an diesen Stellen zu glühen begannen.

„(Was geht hier vor sich?)“

Plötzlich hörte Alexis jedoch auf.

Der Engel schnappte immer noch nach Luft und versuchte ihren Blick zu folgen um das abrupte Ende dieser Aktion herauszufinden. Er sah eine große Menschenmenge, welche sich um einen kleinen Eiswagen tummelte.

„Möchtest du auch eins?“, fragte das Mädchen und stand auf.

Azrael nickte und beobachtete genau ihre Bewegungen, dabei merkte er nicht einmal wie sich jemand neben ihn setzte.

„Hallo Azrael.“

Der Angesprochene drehte sich schlagartig zur Seite um und erblickte einen besorgt drein blickenden Michael.

„Bist du wahnsinnig, dich einfach so an zu schleichen?“, brüllte der Todesengel aufgebracht.

„Tut mir Leid, ich wollte nur mal nach dir sehen.“, entgegnete Michael gelassen und sah nun ebenfalls zu Alexis hinüber.

„Und scheint ja sonst noch alles gut hier zu laufen, oder?“, meinte der Erzengel ruhig.

„Ja natürlich, warum auch nicht. Ich bin ja schließlich hier.“, sagte Azrael etwas beunruhigt.

„(Weiß er etwa über meine komischen Gefühle Bescheid? Nein das geht doch gar nicht.)“

Stille trat zwischen den Beiden ein.

Doch mit einem Mal brach Michael das Schweigen und plapperte auf einmal los.

„Vielleicht sollten wir mal eine Zeit lang tauschen. Also ich meine, dass du wieder mal eine Zeit nach Hause gehst und ich hier auf Alexis aufpasse.“

Azrael ließ diese Worte erst einmal sacken und legte seine Hände auf seine Oberschenkel.

„Nein das brauchst du nicht. Ich komme hier schon klar. Ich werde alles dafür tun das Alexis nichts passiert. Ich werde nicht zurück in den Himmel gehen, nicht jetzt...“, während Azrael dies mit ruhiger Stimme sagte, sah Michael wie sich seine Finger in seine Hose festkrallen.

„Du weißt genau was passiert wenn du...“, flüsterte Michael jedoch wurde er von den suspendierten Engel unterbrochen.

„Soweit wird es nie kommen!“, schrie nun Azrael und sprang von der Bank.

Doch bevor sich die beiden Engel weiter unterhalten konnten kam auch schon Alexis mit dem Eis zurück.

„Oh, hallo Michael. Hätte ich gewusst dass du auch kommst hätte ich dir auch eins mitgebracht.“, sagte das Mädchen freudig.

„Vielen Dank Alexis, jedoch muss ich euch beide jetzt sowieso wieder verlassen.“, er lächelte sie herzlich an, blickte kurz zu Azrael hinüber und umarmte dann das Menschenkind.

Azrael und Alexis waren sehr über diese Geste überrascht.

„Gut das war lange genug.“, brummte Azrael als der Gleichgesinnte Alexis immer noch nicht los ließ. „Ich glaube der Chef hat nach dir gerufen.“

Michael ließ Alexis langsam los, strich ihr über den Kopf und wandte sich noch einmal zu Azrael.

„Bitte versprich mir, dass du auf Sie aufpasst.“, dann war plötzlich verschwunden.

Azrael wusste, dass Michael dieses Mal nicht Alexis meinte auf die er Acht geben sollte.

„Hier dein Eis.“, meinte Alexis und holte ihn somit aus seinen Gedanken zurück.

„Danke.“, murmelte der Engel, während Alexis schon wieder genüsslich ihr Eis schleckte.

„Worüber habt ihr zwei euch denn Unterhalten?“

„Ist nicht so wichtig. Und was wollen wir jetzt machen?“, fragte Azrael unerwartet fröhlich.

Alexis führte ihn noch ein wenig in ihrer Gegend herum und zeigte ihn die wichtigsten Plätze.

„Wie ist es eigentlich so da oben?“, fragte Alexis plötzlich nach.

„Also ich kann mich dort nicht beklagen, natürlich ist es dort für jeden anders. Es passt sich einfach den Sehnsüchten an, aber trotzdem ist es überall gleich.“, versuchte er ihr es zu erklären.

„Wie meinst du das?“

„Das ist nicht so einfach zu erklären. Irgendwann wirst du es schließlich selbst sehen und dann wirst du es verstehen.“, meinte er ohne nachzudenken.

„Ich beneide euch Engel. Ihr werdet nie so etwas wie den schmerzhaften Tod von geliebten Personen miterleben müssen.“, nuschelte sie bedrückt.

Azrael sah wie sich ihre Augen mit Tränen füllten. In diesen Moment fühlte es sich an als ob etwas in seinen Inneren zu zerreißen drohte.

Er hatte das dringende Bedürfnis etwas zu tun, damit sie wieder ihr bezauberndes Lächeln zurück bekam. Automatisch legte er seine Arme um sie und drückte Alexis fest an sich.

In all den Jahrtausenden hatte er nur ein einziges Mal dieses Gefühl von Mitleid bei einem Menschen bekommen und das war bei Lilith, Adams erste Frau.

Azrael hatte damals den Auftrag sie zu töten, da sie sich in einen Engel verliebt hatte und nur noch Hass und Abscheu für Adam empfand.

Alexis schniefte und blickte verschüchtert in Azraels Augen.

„Du hast ja faszinierende Augen. Ich habe noch nie jemanden mit gelben Augen gesehen, erinnert mich ein wenig an eine Katze.“, kicherte sie wieder.

Azrael war total erleichtert, dass sie nicht mehr weinte und wollte sie wieder los lassen, jedoch weigerten sich seine Arme und blieben weiter um Alexis geschlungen.

Alexis lächelte ihn an, aber bekam nichts von seinen inneren Kampf mit.

Nachdem sie wenige Minuten so dort standen und keiner etwas sagte, löste das Mädchen von der himmlischen Umarmung und lief Richtung heimwärts.

Der Engel war noch wie angewurzelt und rührte sich keinen Zentimeter. Er fühlte immer noch ihre menschliche Wärme.

„Kommst du? Ich muss um drei zu Hause sein. Mein Mathematik-Lehrer müsste bald eintreffen.“, rief Alexis ihm zu, damit er sich endlich in Bewegung setzte.

Azrael rannte ihr hinterher und fühlte sich langsam wie ein perverser Stalker, da er sie unentwegt anstarrte um jede einzelne Bewegung von ihr zu registrieren.



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