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Your Song

von

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Prolog

Disclaimer:

Keine dieser Personen, außer meine selbsterfundenen, gehören mir selbst. Ich mache kein Geld damit und "leihe" sie mir nur. Yamato, Taichi, Jun und ihre Familien gehören TOEI. Andere Personen, wie die Band (mit Ausnahme des Namens), Schauplätze und Storyline sind mein geistiges Eigentum.
 

Zeichen:

" ... " = Reden

* ... * = Denken

> ... < = Texte aus Radio, Fernsehen, Zeitschriften, Erinnerung an Gesagtes, Zitate etc.
 


 

Your Song – Dein Lied
 

Prolog:
 

"Ich… ich… du wirst mir fehlen, Taichi…" Verlegen sah der blonde Junge zu Boden. Eigentlich war er ja der Typ, der sonst keine Miene verzog und nach außen hin cool und unerreichbar wirkte. Ein leichter rötlicher Schimmer überzog seine Wangen, an denen deutliche Tränenspuren sichtbar waren. "Ich dich auch, Yamato..." Zum ersten und zum letzten Mal umarmten sich die beiden Jungen. Wenn jemand vorbeigegangen wäre, hätte er es für eine normale Abschiedsszene gehalten. Dieser jemand wäre vielleicht nur verwundert darüber gewesen, dass beide Jungen weinten und sich länger festhielten, als nötig gewesen wäre. Er hätte wohl kaum geglaubt, dass diese beiden vor nicht allzu langer Zeit Erzfeinde gewesen waren. Aber niemand bemerkte den Abschiedsschmerz von ihnen, denn die Passanten hasteten zu ihren Flügen, zu Kofferausgaben, zum Check In oder einfach nur auf die Toilette. "Mach 's gut Matt." "Du auch Tai. Ich hoffe, du schreibst mir." "Natürlich. Ich werde anrufen, sobald ich angekommen bin." Vorsichtig drückte Matt den Braunhaarigen von sich weg.

Er wollte etwas sagen. Yamato wusste, dass es für ihn die letzte Gelegenheit war, Tai seine Gefühle zu offenbaren. Die Gefühle, die er tief in seinem Inneren für seinen besten Freund hegte. Er wollte es sagen, diese Empfindungen, dem, dem sie gehörten, mitteilen. Doch seine Lippen bewegten sich nicht. Seine Stimme erhob sich nicht. Er konnte nichts tun, als Taichi anzusehen und in seinen schokobraunen Augen zu versinken. "Matt??" "Ja??" In Tais Hals steckte ein dicker, fetter Pfropfen, als er sah, wie hoffnungsvoll Yamato ihn ansah. Er wollte nicht, dass hier alles aufhörte. Er wollte überhaupt nicht, dass es aufhörte. Tai, der sonst nie um ein Wort verlegen war, wurde plötzlich stumm. Er konnte sein Herz, das für sein Gegenüber schlug, ihm nicht ausschütten. Erst vor kurzem war er sich dessen bewusst geworden. Er hatte erkannt, was der rasende Puls, der Freudentaumel und das Herzflattern in Yamatos Nähe, ja gar bei seiner bloßen Erwähnung bedeutete. Seitdem hatte er nur auf eine Gelegenheit gewartet, Matt die Ursache für sein komisches Benehmen in letzter Zeit auszudrücken. Heute war für ihn der letzte Tag gekommen. Und er fand die drei Worte nicht, die ihn von seinen Qualen erlösen könnten. Sein Verstand hatte ausgesetzt. Nur noch bloße Instinkte lenkten seinen Körper.

Tai umfasste die Griffe der beiden Koffer. Am Rande spürte er, wie schwer sie waren und wie sehr seine Muskeln sich anspannten. Dann beugte er sich langsam vor, bemerkte noch, wie Yamato ausatmete und ein warmer Hauch seine Wange streifte. Schließlich bedeckte Tai mit seinen Lippen Matts Mund. Sanft presste er sie gegen die weiche Haut, die unter seiner Berührung schier erbebte. Er spürte, wie Matt scharf einatmete, sich ihm aber nicht widersetzte. Dann gewann sein Verstand wieder die Gewalt über ihn. Erschrocken blickte Tai Matt an. Erschrocken darüber, was er grade getan hatte. Sein Herz klopfte wie wild. Noch immer überrascht über den Kuss von Tai schaute Matt seinen Freund an. Plötzlich drehte Tai sich um und lief davon. Die Türen des Check In Bereichs schlugen hinter seinem Rücken zu. Er sah nicht mehr, wie Matt zu zittern begann und in die Knie sank. Er sah die Tränen der Verzweiflung nicht, die über seine Wangen liefen. Und er hörte nicht mehr, wie Yamato leise "Ich liebe dich, Taichi..." flüsterte.
 

Noch immer zitternd ließ Tai sich in den Sitz fallen und schnallte sich an. Die Sicherheitsanweisungen der Stewardessen bemerkte er nicht. Seine Gedanken waren noch immer in der Halle des Flughafens, der nun langsam unter ihm immer kleiner wurde und schließlich hinter der weißen Wolkendecke endgültig verschwand. Er wollte nicht weg. Nicht weg aus Japan. Nicht weg von seinen Freunden. Nicht weg von Yamato. Aber mit ihm hatte er es sich wahrscheinlich nach seiner Aktion in der Halle sowieso verscherzt. Tränen liefen seine Wangen hinab.

Da zupfte ihn jemand am Ärmel. Neben Tai saß ein kleines Mädchen. Er schätzte sein Alter auf ungefähr 4, 5 Jahre. Die Kleine reichte ihm ein Papiertaschentuch. Gequält lächelte Tai zum Dank. Er wischte seine Tränen ab und schnäuzte sich. "Warum weinst du denn??" Das Mädchen maß ihn mit besorgtem Blick. "Mein Dad ist nach Amerika versetzt worden, und meine Familie muss nun in die USA ziehen." Erneut putzte Tai sich die Nase. Gedanken an gemeinsame Erlebnisse mit seinen Freunden stiegen in ihm hoch. Und vor er sah deutlich vor sich, zwei strahlende saphirblaue Augen, die ihn funkelnd anlachten. Wieder bildeten sich Tränen in seinen Augen. Der kleine Fratz schien sie zu bemerken. Und plötzlich fand Tai sich in einer unbeholfenen kindlichen Umarmung wieder. "Nicht mehr weinen. Sonst wird Aiko-chan ganz unglücklich. Nicht mehr traurig sein. Bitte nicht." Sie drückte ihm einen nassen Schmatz auf die Wange. Reflexartig umarmte Tai das Mädel und flüsterte leise "Ich hör ja auf. Aber erdrück mich nicht." Er ließ sich von seiner neuen Freundin noch ein Taschentuch geben. Strahlend darüber, Tai aufgemuntert zu haben begann sie munter von sich zu erzählen. Er konnte gar nicht glauben, dass ein 5jähriges Kind so schnell und so viel erzählen konnte. Das einzige, was er sich merken konnte war, dass sie mit ihren Eltern Urlaub in Japan gemacht hatte. Aber da ihre Eltern einen Flug eher nehmen mussten, war sie nun allein im Flieger, der direkt Kurs auf die Vereinigten Staaten hielt.

"Duuhuuu...??" Tai sah in die grünen Augen der Kleinen, die sie bettelnd ansahen. "Mh?? Was willst du?" Tai lächelte. Das Mädchen sah mit ihren Bettelaugen einfach zu süß aus. "Spielen wir dann mal zusammen, wenn wir da sind?? Kommst du mich dann mal besuchen??" "Äh... also... ich weiß nicht, ob das deinen Eltern recht sein wird. Ich bin immerhin gute 9 Jahre älter als du." Tai schmunzelte über den nachdenklichen Blick, den Aiko aufsetzte. Überlegend verschränkte sie die Arme vor der Brust und ließ sich tiefer in den Sitz gleiten. "Keine Angst, mir wird schon was einfallen, damit wir zusammen spielen können. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Aiko-chan regelt das." Sie grinste. "Na gut. Aber lass uns jetzt mal eine Runde schlafen. Wir fliegen schon ewig..." "Ok!!" Glücklich über den neuen Freund kuschelte Aiko sich an Taichi und war im nächsten Moment eingeschlafen. Lächelnd strich Tai dem Mädchen über die rot schimmernden Haare. Dann fiel auch er in einen unruhigen Schlaf.

Schließlich erstreckte sich unter ihm der U.S. amerikanischer Boden. Sanft setzte das Flugzeug auf und die Passagiere klatschten Applaus für die gelungene Landung. Doch Tai versuchte sich die ganze Zeit an den Traum zu erinnern, den er gehabt hatte. Aber je länger er sich zu erinnern versuchte, desto hoffnungsloser wurde es, bis er schließlich aufgab. Dann stieg Tai die Gangway hinab und betrat zum ersten Mal in seinem 14jährigem Leben amerikanischen Boden.
 

Wie betäubt wankte Yamato nach Hause. Er zitterte noch immer. Sein Atem raste. Ganz zu schweigen von seinem Herzschlag. Er hörte, wie sein Blut in seinen Ohren rauschte. Leise Tränen stahlen sich seine Wangen hinab. Vorher hatte die Sonne noch geschienen, aber der Himmel schien Matts Gefühle zu teilen. Zuerst benetzten einzelne Tropfen das heiße Pflastergestein, bis der sanfte Nieselregen zu einem wahren Unwetter ausartete. Dicke Regentropfen fielen vom Himmel und durchnässten seine Haare und seine Kleider. Um ihn herum suchten die Menschen eilig Schutz vor dem Regen, er aber bemerkte weder die Passanten noch den Niederschlag. Nasse blonde Strähnen hingen in sein blasses Gesicht. Seine blauen Augen hatten sich auf eine seltsame Weise verdunkelt. Er sah auf. Vor ihm erhob sich ein riesiger Gebäudekomplex. Unbewusst war er den Weg zu Tais alter Wohnung gegangen. Im Geiste sah er sich und Tai die Treppen hinabrennen. Zu spät. Wie immer. Der Lehrer würde sie vor die Tür schicken. Das war nun vorbei.

*Tai ist fort. Er wird nicht mehr zurückkommen. Vergiss es Yamato. D...das am Flughafen hast du dir nur eingebildet. Er hat sich einfach umgedreht und ist davongelaufen. Er wird dich vergessen. Und es ist das Beste für dich, wenn du das auch tust. Es war nur eine Einbildung. Nichts weiter. Eine Fatahmorgana. Sonst nichts. Tai würde so etwas niemals tun. Du hast dich getäuscht... vergiss es einfach. So wie du es immer getan hast... Lass einfach niemanden an dich heran. Dann kann dich auch keiner mehr verletzen. Niemals mehr wird dir jemand so sehr wehtun. Du hast genug durchgemacht. Vergiss es einfach... vergiss es einfach...*

Doch tief in seinem Innern wusste Matt, dass er Taichi Yagami niemals, niemals in seinem ganzen Leben vergessen könnte. Zu sehr hatten sich seine braunen Augen und sein charmantes Lächeln in die Bindehaut seiner Augen eingebrannt. Zu sehr hatten sich seine Ohren an die sanfte, dunkle Stimme gewohnt. Zu sehr hatten sich seine Fingerspitzen das Gefühl seiner weichen, makellosen Haut gemerkt. Nein, niemals konnte er diesen Menschen aus seinem Gedächtnis verbannen. Und aus seinem verletztem Herz schon gar nicht. Noch immer schlug es bei dem Gedanken an ihm schneller.

Er konnte ihn nicht vergessen. Nicht wirklich. Aber das Leben musste weitergehen. So oder so. Yamato kam nicht drum herum. Und deshalb warf er einen letzten Blick auf die Wohnhäuser vor sich und verschwand dann im fallendem Regen. Er kehrte lange Zeit nicht mehr an diesen Ort zurück.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Heruvim
2008-03-09T20:37:36+00:00 09.03.2008 21:37
nun, ich muss begeistert feststellen dass du talent hast...wie du die situation mit yamato und taichi beschrieben hast hat mir richtig gensehaut verpasst!ich schreibe meinen eigenen roman und weiss was ich sage^^
Von:  Bando-san
2008-03-01T21:10:39+00:00 01.03.2008 22:10
Hy!
Kaum zu glauben, dass hier noch kein Kommi ist.
Ich find den Prolog schon super!
Du hast die Gefühle von Matt und Tai sehr realistisch und schön beschrieben, ohne dabei kitschig zu werden.
Und Aiko ist ja wohl obersüß^^
Ich les gleich mal weiter^^

Greetin',
Bando


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