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Meine Version von Breaking Dawn

Sarah, Mitglied der Volturigarde, kommt zu den Cullens, wo sie sich unfreiwillig in den charmanten William verliebt....
von

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Neue Freunde und sehr alte Geschichten

Rückblick:

Sarah verstand und flüsterte Alice mit einem verzerrten Gesichtsausdruck zu: „Alice…., ich geh mal schnell an die frische Luft. Mir ist nicht so gut…“

Leise verließ sie den Saal und trat an die frische Luft.

Einen Moment später trat auch William hinaus.

„Warum wolltest du mich sprechen?“, fragte Sarah.
 

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So, mal wieder etwas von mir! =)

Ich hoffe es hat euch gefallen! Ich hab ja wieder ein längeres Kapitel geschrieben und ich würde ja gerne mal von euch wissen, ob ihr lieber kurze oder Lange Kapis haben wollt?

Ich wollte eigentlich die langen Erzählphasen weglassen, aber leider ließ es sich nicht vermeiden. Ich hoffe das waren wirklich die letzten!

Am Schluss habe ich noch eben die neu erfundenen Charakteren zusammengefasst, damit die ganze Sache übersichtlicher wird.

Noch zu euren Kommis:
 

Estania: Na, sow ie du es dir vorgestellt hast wird es dann doch nicht....=)
 

Edward15: GEILÖO! Mal wieder so ein langes Kommi, yeah! Ja, kann sein, das ich das unbewusst aus großer Pause übernommen hab *oh gott, als ich klein war, war ich denen verfallen! XD.... hast du schon den letzten Teil gelesen? Am Schluss bietet sich Edward ja freiwillig an, also traut er sich die Aufgabe als “ Mann“ ja doch zu =D
 

Raviell: Kindergarten! Ja mal wieder son Geistesblitz von mir.. =)
 

Kaddel: was da noch passieren wird....jaja... aber das verrat ich nüch... =D ich versuche

Edward und Bella nicht zu vernachlässigen, aber mir kommen immer so viele ideen dazwischen... es wird zeit prioritäten zu setzen! =)
 

ayako-shiro: daaanke, hoffenltich fällt dir bei diesem Kapi mehr ein =D
 

miaXD: das geht schon, ich mein Rosalie und Emmet machens ja auch =D

Keinohrhasen hab ich noch nicht geguckt, könnte aber gut sein, das ich unbewusst etwas von dem trailer miteingebaut hab...
 

Dann bis zum nächsten Mal
 

Lg Janni
 

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William zuckte mit den Schultern und meinte grinsend: „Die Rede war ziemlich langweilig und ich habe gedacht: Warum tue ich mir das an, wenn ich mit dem schönsten Mädchen der Welt zusammen sein kann?“
 

Sarah schnappte empört nach Luft, ging auf ihn zu und schlang die Arme um ihn. Mit gespielter Entrüstung sagte sie: „Mein Lieber, du weißt wohl nicht wie groß die Gefahr ist hier entdeckt zu werden. Mitten auf dem Campus!“

„Ich liebe das Risiko…“, säuselte Will.

„Na, na…. Dann pass mal lieber auf, dass du nicht auf die Nase fällst!“

„Ach! So denkst du von mir…“

„Nein“, Sarah löste sich aus der Umarmung und nahm seine Hand, „Aber lass uns lieber etwas aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit gehen. Es ist nach wie vor gefährlich und wie sollen wir unser kleines Versteckspiel aufrechterhalten, wenn man gesehen hat wie wir uns küssen?“

„Wir wollen uns küssen?“
 

Sarah zwinkerte verführerisch und wollte ihn an der Hand mit sich ziehen, doch plötzlich stoppte sie.
 

Das konnte doch nicht sein! Sie sog die Luft ein. Es war eindeutig sein Geruch. Aber das wäre unmöglich! Sie schaute noch einmal genauer hin.

Das war der blonde Kopf, den sie so oft vermisst hatte.
 

Sie ließ Wills Hand los und ging zögernd auf den Blonden zu, der etwa 30 m von ihr entfernt stand und eine Karte studierte.

Dann stand sie nur noch einige Schritte von ihm entfernt. Er schaute auf.
 

Sarah kreischte auf und die beiden fielen sich in die Arme: „ANTHONY!“
 

Anthony lachte, drückte sie schließlich von sich weg um sie besser betrachten zu können: „Sarah? Was machst du denn hier?!“

Sarah antwortete strahlend: „Nein! Was machst du hier, Any! Ich hätte nicht erwartet dich noch mal wieder zusehen, besonders nicht hier, am Ende der Welt! Weißt du nicht, dass ich dich vermisst habe, die ganzen Jahre?“

„Wie glaubst du denn wie es mir ergangen ist? Ich dachte schon dir wäre etwas zugestoßen! Aber erzähl doch mal, warum du hier bist!“

„Ich……“, wollte Sarah ansetzen, als sie William bemerkte, der etwas ungeduldig missbilligend daneben stand, „Ohhh… Entschuldigung, das ist Will. William Parker.“

Während Anthony William die Hand entgegenstreckte, erwiderte er überzeugt: „Dein neuer bester Freund und Weggefährte.“
 

Sarah schaute verlegen zu Boden: „Nein, nicht ganz….. es ist mehr, aber müssen das vor unserer Familie geheim halten.

Längere Geschichte, das ganze. Willst du mir jetzt nicht endlich erzählen, wie du in diese gottverlassene Gegend gekommen bist?“

Anthony ergriff ihre Hände: „Das ist auch eine längere Geschichte, aber hauptsächlich bin ich hier, weil ich von einer vegetarischen Familie gehört habe, die hier leben soll. Jetzt habe ich ja etwas viel Besseres gefunden, nämlich dich!“

„Und die Familie nach der du gesucht hast! Williams Familie und die Cullens sind die Vegetarier!“

„Moment mal…. Es gibt zwei Familien? Ich glaube du musst mir wirklich so einiges erzählen!“
 

„Genauso wie mir. Woher kennt ihr euch?“, hakte sich William misstrauisch in das Gespräch ein.
 

„Alles zu seiner Zeit. Wir treffen uns heute Abend in dem Sushi-Lokal, einverstanden?“, Anthony nickte.

„Und wir zwei,“ sie richtete sich an Will, „gehen zurück in den Hörsaal.“
 

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Sarah und William saßen am späten Nachmittag im Kindergarten, nach dem eine verzweifelt gestresste Kindergärtnerin sie gebeten hatte eine Aushilfe zu machen.
 

Sarah bastelte mit den letzten Kleinen, die noch da waren, etwas an den kleinen Tischchen, während William nachdenklich daneben saß.
 

„Wohhoo“, kreischte ein kleines Mädchen namens Leonora, „Guck mal Sarah! Guck mal! Der kann fliegen!“ Begeistert hielt sie Sarah ihren gebastelten Vogel vors Gesicht.

„Natürlich kann der fliegen…. So meine Lieben, wollen wir jetzt mal an die frische Luft? Der Spielplatz wartet schon auf euch.“

Sofort stürmten alle mit wildem Gequietsche zur Tür, doch Sarah musste sie zurückhalten: „Zuerst werden die Jacken angezogen! Draußen ist es schon ziemlich kalt!“
 

Im Gewusel der Kinder schnappte sie sich Williams Hand und zog ihn mit sich. Ihre Schützlinge liefen voraus nach draußen und besetzten gleich Schaukeln, Wippen und Spielgerüste.

Sarah und William setzte sich auf eine Bank und verfolgten das bunte Treiben der Kleinkinder.
 

„Hey“, sagte Sarah und stupste Will mit dem Ellenbogen in die Seite, „Was ist los? Du redest kaum ein Wort mehr seit heute morgen!“

William schaute düster. Dann grummelte er etwas in sich hinein, dass er selbst nicht ganz verstand.

Sarah runzelte die Stirn: „Wenn du es mir nicht sagen willst. Böse gucken kann ich auch.“

Damit machte sie ein ernstes böses Gesicht und ahmte Will perfekt nach.
 

Einige Zeit hüllte sie das Schweigen ein, bis es von Will unterbrochen und düster erwiderte: „Dieser Typ. ANTHONY…. Was ist denn das für einer?“ Mit einer hohen Stimme wiederholte er Anthony: „Oh SARAH, was machst du hier? Ich hab dich so vermisst!...“

Zu seiner Überraschung und Verärgerung , lachte sie plötzlich los: „Du bist eifersüchtig!“

„Nein! Ich bin nicht eifersüchtig!“

„Oh doch bist du! Aber ich finde es süß!“

„Ich bin nicht eifersüchtig!“

„Du musst dir aber keine Sorgen machen, Anthony interessiert sich nicht für mich.“

„Das klang aber ganz anders, heute Morgen! Hast du ihn heute Morgen etwa überhört? „Ich dachte schon dir wäre etwas zugestoßen“. Sarah, das war eindeutig. Das habe sogar ich gehört!“

Widerrum lachte Sarah: „Da war bestimmt nichts eindeutig!... Anthony ist nämlich schwul !“
 

William schaute sie mit großen ungläubigen Augen an.

„Wenn du es mir nicht glaubst, dann wirst du es selber schnell genug merken.“

Schließlich löste sich Will aus seiner Sprachlosigkeit und fragte zögernd: „Woher kennst du ihn?“

„Es ist eine längere Geschichte…“

„Ich habe Zeit“, erwiderte er und schaute nach den Kindern, die auf den Spielplatzgeräten herumturnten und Spaß zu haben schienen.

Sarah seufzte: „Du weißt vielleicht das ich vor etwa 35 Jahren anfing es zu hassen Menschenblut zu trinken. Das war die Zeit in der ich Tony kennen lernte.“

Sie schmunzelte: „Wir haben uns in Paris unter dem Eifelturm zum ersten Mal getroffen. Ich hatte eine Gruppe von Vampiren verlassen und wollte ein wenig alleine umherziehen, doch als ich in Paris herumzog, roch ich diesen anderen Vampir. Ich wunderte mich, dass es auch noch ein anderer Vampir wagte, am helllichten Tag unter Menschen zu treten. Der einzige Grund warum ich mich auch nicht versteckte, war der, dass es richtig regnete. Somit hatte ich zumindest keine Probleme mit dem Sonnenlicht.

Nun ja es fiel mir schwer dem Blut der Menschen um mich herum zu widerstehen, doch ich hatte mir schon eine gewisse Disziplin angeeignet, sodass ich nur trinken musste, wenn ich wirklich durstig war.

Schließlich stand ich unter dem Plateau des Eiffelsturm und der Geruch war noch stärker als sonst. Ich schaute mich um und da stand er. Er durchbohrte mich geradezu mit seinem Blick. Die Situation war so absurd, das ich grinsen musste. Dann ging ich auf ihn zu und streckte ihm die Hand entgegen.

Naja dann ging alles ziemlich schnell, wir trafen uns regelmäßig und zogen schließlich zusammen. Da beichtete er mir auch seine Vorliebe zum männlichen Geschlecht, obwohl ich schon längst eine Ahnung hatte.

Wir jobbten in Paris, sparten uns eine Menge Geld an und fuhren irgendwann mit der Fähre nach England. Dort lebten wir einige Jahre in seinem Heimatdorf, bis wir unser Alter nicht mehr rechtfertigen konnten.“

„Warte…. Anthony ist Engländer?“

„Ja. Waschechter Engländer… Jedenfalls, zogen wir nach Nordschottland und wohnten in tiefster Abgeschiedenheit. Wir hatten beide den Rummel in Paris und dem kleinen Dorf satt und die ständige Angst entdeckt zu werden, so genossen wir das Leben in dem Gebirgsland.

Nach 10 Jahren gingen wir zurück nach England, doch in die Hauptstadt London. Wir hatten beschlossen mit einem Luxusdampfer nach Amerika überzusetzen, doch dafür brauchten wir erstmal Geld, deswegen blieben wir länger in London um genug Geld zu verdienen.

Schließlich hatten wir die Tickets für die Überfahrt bezahlt und bestiegen das Schiff. Doch das Schiff ist niemals in New York angekommen, denn es sank mitten auf dem Atlantik.“
 

Sarah atmete einmal tief ein und legte die Finger an die Schläfen.
 

„Es sank, an einem Unterwasserberg aufgerissen, und ich wurde zum Ende von dem Sog mitgezogen. Ich kann nicht ertrinken, daher überlebte ich etwa eine Stunde, die mir wie eine Ewigkeit vorkamen, Unterwasser.

Dann tauchte ich auf. Um mich herum trieben einige Trümmer. Doch nichts anderes. Nirgendwo war ein Rettungsboot zu sehen. Nirgendwo sah ich Menschen geschweige denn Leichen. Nirgendwo konnte ich Anthony ausmachen. Ich wusste, dass ich von nun an auf mich allein angewiesen war.

Um mich herum war nur die unendliche Blaue Weite. Nichts als Wasser, Wasser und Wasser. Keine Vögel am Horizont, keine Fische unter mir und auch sonst kein Lebewesen weit und breit.

Ich begann zu schwimmen. Tage und Nächte schwamm ich, vor mir immer nur das unendliche Blaue. Ich wusste nicht in welche Richtung ich schwamm, auch nicht wie lange es dauern würde bis ich auf Land stieß.

Meine Kräfte schwanden, doch ich schwamm, schwamm, schwamm, schwamm….

Das waren die schlimmsten Tage meines Lebens. Ich wäre fast wahnsinnig geworden.

Und dann, ich wusste nicht wie lange ich schon auf See gewesen war, sah ich Vögel am Horizont und einige Zeit später sogar Land.

Es war gut, dass ich keinem Menschen begegnet bin, denn so musste nur ein verwundeter Hirsch sein Leben lassen.

Völlig erschöpft verfiel ich in einen apathischen Zustand und als ich wieder einigermaßen zu Verstand gekommen war, fand ich mich in einem weißen Bett in einem weißen Raum wieder. Du kannst mir glauben, ich dachte ich wäre im Himmel gelandet, es war so paradiesisch nach den trostlosen Tagen auf hoher See. Ich hatte mich schon damit abgefunden nun endgültig nicht mehr am Leben zu sein, als eine große Nonne den Raum betrat.

Sie erklärte mich, dass mich zwei Ordensschwestern im Wald gefunden und mich ins Kloster gebracht hatten.

Es klang wie ein schlechter Tragikroman, aber ich war so glücklich alles überstanden zu haben.

Dort begann ich an einen Gott zu glauben und ich beschloss mein Leben nie aufzugeben, meine Ewigkeit als Geschenk zu sehen und jeden Moment zu genießen.

Ich suchte kurz nach Anthony, als mir bewusst wurde, dass es keinen Sinn machte und ich rief mir ins Bewusstsein, dass sich unsere Wege eines Tages kreuzen würde. Zuerst aber müsste ich das tun was ich wollte. Meinem Leben einen Sinn geben.

Welche Ironie des Schicksals: Am Anfang meines Vampirlebens schwor ich mir nie die Bestimmung einer Sirene zu erfüllen. Nein, ich wollte mehr vom Leben, jedoch seit den Tagen im Meer habe ich das Gefühl, das es genau das ist was dem Leben einen Sinn geben kann: Liebe. Die Liebe zu einem anderen Menschen kann die Ewigkeit retten und das Leben lebenswert machen.

Hätte das jemand vor 50 Jahren zu mir gesagt, ich hätte ihn ausgelacht. Liebe! Nur schwache Menschen reden so, aber nur Menschen die erkannt haben wie wichtig die Liebe ist sind wirklich stark.“
 

William schaute ernst und auch bedrückt auf seine Hände, die in seinem Schoß lagen.

„Das habe ich nicht gewusst….“

Sarah sah sein bedrücktes Gesicht und spürte in sich selbst ein neues Gefühl. Ein Schmerz und eine Sorge. Sie legte einen Arm um seine Schultern und schmiegte ihre Wange an seine: „Nein, konntest du auch nicht“, sie drückte ihre Lippen auf seine Backe und sagte mit einem Lächeln, „Ich mag es wenn du eifersüchtig bist.“

Er drehte ihr sein Gesicht zu und kniff die Augen zusammen: „Ich war nicht eifersüchtig!“
 

Sarah kniff die Augen zusammen und verschränkte die Arme.

„Ach ja?“

Er lachte: „Ja!“ und zog sie urplötzlich in seine Arme.

Er sprang auf und schleuderte sie, beide wild lachend, herum.
 

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Eiligen Schrittes fegte Sarah über den Gehweg. Immer wieder blickte sie auf die Uhr. Schon 10 Minuten überfällig.

Am Liebsten wäre sie losgerannt, doch das hätte Aufmerksamkeit erregt. Somit ging sie, so schnell es auf dem nassen Untergrund möglich war.

Regnete und schneite es hier etwa jeden Tag? Und sie hatte geglaubt Schottland wäre nass.
 

15 Minuten später. Und sie stand vor der Cocktailbar in der sie Anthony treffen wollte.
 

Sie öffnete die schwere Tür und betrat den Laden. Von außen durch eines der großen Fenster hatte sie Anthony bereits an einem Tisch sitzend und in einem Cocktail rührend entdeckt. Am Eingang hängte sie ihren Mantel sorglos an den Haken und stürmte auf ihn zu.

„Sarah!“, rief dieser und erhob sich.

„Es tut mir leid, ich konnte mich nicht schnell genug loseisen“, sagte Sarah gehetzt und ließ sich, nachdem sie sich umarmt hatten, außer Atem auf einen Stuhl an dem Tisch fallen.

„Du weißt, wie sehr ich es hasse unpünktlich zu sein, aber es ging nicht früher. Ich musste meinen Mitbewohnern zuerst erklären, wohin ich gehen will. Sie sind immer so neugierig“, grinste Sarah.
 

Tony ergriff ihre Hände und fragte unverwandt: „Was ist dir passiert nachdem wir den Schiffbruch hatten? Darüber mache ich mir schon den ganzen Tag Gedanken!“

Sarah seufzte: „Das ist eine längere Geschichte, wie schon gesagt. Möchtest du mir nicht zuerst erzählen, was dir passiert ist?“

„Meinet wegen,“, erwiderte Anthony, „Nach unserem Schiffsunglück, trieben alle Überlebenden, so ich auch, im Wasser. Ich hielt nach dir Ausschau, doch es schwammen so viele Menschen um mich herum und mein Geruchssinn war getrübt, dass ich dich nicht ausmachen konnte. Es dauerte nur etwa eine Stunde, als ein Rettungsboot eintraf. Es nahm uns an Bord und erstellte eine Liste der Überlebenden. Ich hatte gehofft, dich auf dieser Liste zu finden, aber meine Hoffnungen wurden enttäuscht.

Schließlich wurde mir klar, du musstest auf jeden Fall überlebt haben und nun irgendwo an die Küste geschwommen sein.

Ich begann die Suche erst gar nicht, denn du hättest überall in der Welt stecken können und ich wusste wir würden uns wieder sehen, irgendwann!“

Er machte eine Pause und lächelte, bevor er fortfuhr: „Ab dann lebte ich in Amerika, mal hier mal dort. Mal mit Gefährten, mal alleine. Jedoch fand ich nie Gleichgesinnte, die genauso leben konnten wie ich, also vegetarisch.

Vor einiger Zeit hörte ich von einer vegetarischen Familie, die in Denali leben sollte.

Sofort bin ich losgezogen, habe mir eine Wohnung und einen Job besorgt. Und wollte mich jetzt so langsam auf die Suche nach der Familie machen…“

„Ich glaube du hast die Familie gefunden! Williams Familie ist die einzige weit und breit!...... Dann beginne ich am Besten mit meiner Geschichte, was?“

Knapp fasste sie alles zusammen nach dem Schiffsunglück, dass sie auch William erzählt hatte.

„….Nach einem Jahr verließ ich das Kloster und ging zu den Volturi.“
 

Überrascht fragte Tony: „Aber ich dachte du wolltest nie wieder dorthin zurückkehren. Du nanntest sie gefühllose Zombies, wenn ich mich richtig erinnere.“

„Da war ich noch zu jung um zu Begreifen“, sagte Sarah leidenschaftlich, „Dieses Zeit im Kloster hat in mir neue Verständnisse gerufen. Ich hatte eine schmerzhafte Sehnsucht nach Verständnis und Zuneigung, vielleicht auch mehr als Zuneigung. Ich hatte so gehofft eine neue geliebte Heimat dort zu finden…“

„Du hast es dort nicht gefunden“, stellte er nüchtern fest.

Sarah kniff die Lippen zusammen und blickte zur Seite: „Nein. Aber ich war so dumm, Tony! Ich war so benommen, so durch den Wind durch meine neuen Erfahrungen, dass ich mich wie ein Narr verhalten habe!“

Sie holte tief Luft.

„Ich bin zum Mitglied der Volturigarde geworden. Das heißt: Sie haben mich ausgebildet, meine Fähigkeit gefördert und…. Tja, ich hatte eine Familie, wenn man es so nennen kann. Im Gegenzug habe ich einen unbrechbaren Schwur geleistet: 1. Ich darf meine Fähigkeit nie gegen sie verwenden. 2. Wenn ich etwas tue, dass sich gegen ihre Anordnungen richtet, dürfen sie mit mir machen was sie wollen. 3. Die Volturi stehen über Allem.

Somit haben sie mich vollkommen unter Kontrolle und ich habe dem zugestimmt. Ich habe ihnen sozusagen eine Vollmacht gegeben. Ich muss unter Gehirnschwund gelitten haben!“
 

Tony grübelte einen Moment und fragte dann: „Sie haben dein Verlangen nach Zugehörigkeit ausgenutzt. Was hat Aro dazu gesagt? Hat er denn kein Fünkchen Ehre im Leib um das zu verhindern?“

Sarah lachte verächtlich: „Aro? Er hat natürlich wie immer versucht mich zu beschützen, aber er kann sich nicht alleine gegen Caius und Marcus auflehnen. Die Beiden waren der Meinung, ich wäre zu gefährlich um mich so frei zu lassen. Nur die Tatsache, dass Aro mir immer noch vertraut, konnte sie gewiss nicht umstimmen….

Naja, das ist Geschehen. Ich kann es nicht mehr ändern. Verzwickter ist die Situation in der ich im Moment stecke.“
 

„Lass mich raten: Hat es zufällig etwas mit William zu tun? Wie bist du nun eigentlich zu der Familie gekommen?“
 

„Lass mich von vorne beginnen.

Marcus und Caius hielten mich letztendlich für vertrauenswürdig genug um mich mit einem Auftrag zu betrauen, der überaus wichtig ist. Wie nannten sie es noch so liebenswürdig: „Deine Bewährungsprobe, Liebes, dann sehen wir ja was in dir steckt oder ob Aro dich mal wieder gnadenlos überschätzt“.

Mein Auftrag war wie folgt: Schleuse dich in die Familie der Cullens ein, ziehe dich in ihr Vertrauen, dann suche nach einem Schwert, das Carlisle aus seiner Vergangenheit besitzt, zu guter Letzt wirst du Edward auf dich aufmerksam machen und es schaffen ihn nach Italien zu bringen. Bedenke dabei, dass Edward Gedanken lesen kann, eine Alice die Zukunft sieht, du besser vermeidest deine Gabe einzusetzen und dass niemand Verdacht schöpfen darf, dass du mit den Volturi in Verbindung stehst.“
 

„Warte mal! Wer ist Edward? Ich dachte du hast William? Und warum brauchen die Volturi ein Schwert und diesen Edward? Sind sie denn nicht schon mächtig genug?“
 

„Ja, sie sind schon sehr mächtig, aber nicht mächtig genug. Wofür sie das Schwert brauchen weiß ich nicht genau. Man sagte mir es ist mit einem Zauber belegt. Wenn man damit einen Menschen tötet und das Blut von der Klinge trinkt, erlangt man die Stärke eines Neugeborenen. Da Aro, Caius und Marcus sehr alt und schon sehr schwach sind, würde ihnen so eine Verjüngungskur sehr gut tun.

Ich kann diese Erklärung nicht glauben. Sie haben sich eigens zu ihrem Schutz und ihrer Machtfestigung die Volurigarde aufgebaut. Warum müssen sie selbst stark sein. Sie haben Beschützer. Niemand würde es wagen sie anzugreifen.

Edward kann immer mal praktisch sein: Er kann Gedanken lesen.

Wenn du mich fragst leiden sie unter Verfolgungswahn. Sie vermuten einen Feind, der sie stürzen will. Paranoid!“
 

„Revolution unter Vampiren. Wäre auch mal was Neues. Trotzdem, was ist passiert, nachdem du nach Amerika gekommen bist?“
 

„Die Cullens haben mich sehr freundlich aufgenommen, weil Alice durch eine Zukunftsversion gesehen haben will, dass ich nicht gefährlich bin.

Ich hatte mir schon einen Plan zurecht gelegt, wie ich vorgehen würde, doch dann kam William…

Er ist der beste Freund von Edward und lebt mit seiner Familie, hier in Denali. Aber außerhalb, irgendwo in den Bergen.

Du kannst dir nicht vorstellen, welche Gefühle ich in den letzten Wochen durchspielt habe. Von rasender Wut zu liebevoller Zärtlichkeit.

Es hat so richtig …. „Bumm“ gemacht.“

Sie grinste und schaute verlegen auf ihren Cocktail.

„Es ist unglaublich. Ich glaube es war Bestimmung. Ich war noch nie jemand, der sich für andere aufopfert und das Letzte gibt, aber für ihn…. Ich würde alles tun, nur damit er glücklich ist,“ sie lachte, „ich höre mich an, wie ein liebesnärrischer Esel.“
 

Tony blieb ernst und antwortete mit einem liebevollen Blick in den Augen: „Nein, du bist verliebt. In der Liebe ist alles irgendwie verrückt, aber doch so ernst.“
 

„Du verstehst nicht. Ich würde für ihn sterben, bedingungslos,“ nun war auch sie ernst.
 

Sanft lächelnd erwiderte er: „Ich freue mich für dich.“
 

„Es gibt jedoch ein Problem, warum wir unsere Beziehung unter allen Umständen geheim halten müssen. Gregor überwacht mich.“
 

„Gregor… Gregor…“, überlegte Anthony, „Ist das nicht dieser schnuckelige Typ, der uns mal besucht hat und den du so eiskalt abblitzen lassen hast?“
 

„Genau der. Schnuckelig nenn ich aber etwas anderes….“, sagte Sarah naserümpfend.
 

Tony zog eine Augenbraue hoch und zuckte schließlich mit den Schultern, als er sagte: „Naja, du hast recht. William ist klar der Hübschere von Beiden. Aber warum ist es ein Problem, dass Gregor dich überwacht?“
 

„Du kannst dich doch noch erinnern, wie er sich damals in Paris verhalten hat, als er mir das Angebot der Volturi und die Bitte von Aro unterbreitete?“
 

„Ja! Er hat sich deutlich anmerken lassen, dass er sehr…. angetan von dir war.“
 

„Seit ich bei ihnen lebe, ist es noch schlimmer geworden. Anfänglich hat er mich umworben und jeden Wunsch von den Lippen abgelesen, doch nachdem ich ihn hunderte Male abgewiesen habe, gab er es auf und kehrte sich ins Gegenteil um.

Er versucht mir mein Leben auf alle erdenklichen Weisen schwer zu machen. Besonders im Moment, weil er sehr eifersüchtig ist. Ich hätte ihm nie zugetraut zu solchen Mittel zu greifen!

Er hat herausgefunden, dass William und ich uns näher gekommen sind und er hat wohl auch gesehen wie wir uns geküsst haben, denn danach kam er zu mir….

Er stellte mir ein Ultimatum: Entweder ich konzentriere mich vollkommen auf meine Aufgabe, also ich höre auf mich von William „ablenken“ zu lassen, oder er würde selbst dafür sorgen, dass ich mich nicht ablenken lassen könnte, indem er…..“, Sarah holte tief Luft, bevor sie weiter sprach, „ihn unschädlich macht. Er will ihn töten.“
 

Sarah stützte ihre Stirn auf eine Hand. Anthony nahm die andere in seine Hände und sagte mitfühlend: „Das tut mir so leid. Ich habe mir immer so gewünscht, dass du dein Glück findest und jetzt ist jemand da der es unbedingt zerstören will.“
 

Sarah lehnte sich zurück und erwiderte mit einem großen Schmerz in der Stimme: „Ich stürze sie alle ins Unglück, Tony! Ich kann nicht von ihm ablassen. Er ist wie eine Droge für mich. Ich habe mich noch nicht einmal lange dagegen gewehrt und jetzt treffen wir uns immer heimlich. Ich lasse meine Gefühle über allem stehen und ich weiß das es falsch ist, aber es fühlt sich so richtig an. Was wird passieren, wenn alles schief geht. Ich möchte nicht der Grund für einen Krieg sein.

Ich möchte kein Leid verursachen. Ich möchte doch einfach nur glücklich sein. Nur einmal lieben können!“
 

Anthony setzte sich neben sie und legte ihr einen Arm um die Schulter: „Es wird alles gut, Sarah. Du kannst deinen Auftrag erledigen und dann redest du mit Aro. Er wird sicherlich Verständnis für deine Situation haben und dich ziehen lassen.

Er wird es verstehen, Sarah. Du wirst mit William zusammenleben können. Nicht heute, nicht morgen, nicht nächsten Monat, vielleicht noch nicht mal im nächsten Jahr, aber irgendwann da bin ich mir sicher.

Du musst nur jetzt durchhalten und dabei werde ich dir helfen.“
 

Sarah schaute ihn hoffnungsvoll an und legte dann ihren Kopf an seine Schulter: „Danke, An. Ich schwöre dir, ich werde durchhalten.“
 

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Gedankenverloren kritzelte Sarah auf ihrem Block herum, während sie im Hörsaal saß und dem Vortrag über Philosophie zuhören wollte.

Sie war sehr unkonzentriert und da sie die Inhalte des Vortrages sowieso schon kannte, kritzelte sie weiter und hörte hier und da Gesprächen von gestressten Studenten zu, die verzweifelt versuchten sich genug aufzuschreiben.
 

„Kommst du mit? Kannst du mir schnell sagen welche Hauptthemen behandelt werden und welche Parodien genau?“, hörte Sarah ein Mädchen verzweifelt ihre Nachbarin fragen.

„Nein, ich hab es auch nicht ganz mitkommen!“, erwiderte diese genervt.

„Oh Gott…. Ich verzweifle!“
 

„…..schwarz-weiß. Ich wette das wird DIE Party in diesem Herbst!“, sagte ein braunhaariges Mädchen in der Reihe hinter Sarah.

„Ohhh, Ja! Ich freue mich schon total auf die Party. Weißt du schon was du anziehst. Weiß steht mir so was von überhaupt nicht! Ich sehe darin immer so fett aus!“, antwortete ihre blondierte Freundin.

Sarah hatte die beiden vor der Vorlesung bemerkt, da sie von ihnen argwöhnisch gemustert worden war. Die zwei Mädchen waren überschminkt und gestylt und sahen nach „reichen-Daddy-Töchtern“ aus.
 

„Ich bin ja jetzt schon gespannt was Victoria tragen wird. Sie hat ziemlich nachgelassen seit der High School. Nachdem sie sich von Brian getrennt hat…..“, fuhr die Blondierte fort.
 

Im hochnäsigen Ton sagte die Braunhaarige: „Ja, stimmt, ziemlich nachgelassen hat die Gute. Aber siehst du, sie hat sich mal wieder den bestaussehendsten Typen des ganzen Campus geschnappt…. Siehst du, da sitzt sie. Sie hat sich ganz schüchtern neben ihn gesetzt.“
 

„Warte……“, meinte die andere während sie sich umschaute. Dann schnappte sie nach Luft und flüsterte aufgebracht: „Ohhh, mein Gott! Diese Schlampe! …..Der sieht aber verboten gut aus! War ja klar, das sich Victoria ihn wieder schnappt. Kennst du den? Könnte beinahe ein Model sein.“

„Nein, keine Ahnung wer er ist und woher er kommt? Aber ich werde Victoria danach fragen! Wenn sie das Interesse verloren hat, habe ich vielleicht eine Chance“, sagte das Mädchen mit den braunen Haaren.

„Eher verliert er das Interesse. Dann wenn er durchschaut hat, das sie genauso viel Botox im Gehirn wie in ihren aufgespritzten Lippen hat!“, kicherten sie schließlich zusammen.
 

Neugierig wandte Sarah sich um. Sie hatte das Gefühl, die zwei Mädchen hatten über William gesprochen. Die Beschreibung passte schon mal.
 

Und da saß er: Er kritzelte auf seinem Blatt herum und neben ihm saß ein blondes Mädchen, das leise schmeichelnd sprach: „…. Und du lebst mit deinen Geschwistern in einer WG? Wow, Daddy würde mir nie erlauben in eine gemischte WG zu ziehen. Er besteht darauf, dass ich auf dem Campus in einem Mädchenhaus lebe. Deine Eltern müssen Engel sein!“

William hielt in seinem Schreiben schmunzelt inne und antwortete: „Als Engel würde ich sie zwar nicht bezeichnen, aber du hast recht sie sind lockerer als andere Eltern.“

„Bestimmt…“, begann Victoria, „darfst du dann auch auf die Party am Wochenende solange du willst.“

Sie machte eine Pause und schaute ihn herausfordernd an, doch er antwortete nicht. Deswegen ergriff sie wieder das Wort: „Wenn du willst können wir zusammen hingehen. Es ist die Party für das restliche Jahr.“

„Ja“, erwiderte William knapp.

Die Blondierte lächelte zufrieden und flüsterte noch leiser: „Zufällig, richtet mein Exfreund die Party aus und er plant noch eine Afterparty-party nur für Insider.“

Sie zwinkerte geheimnisvoll.
 

„Dann machen wir Schluss für heute. Nächste Lesung nächste Woche. Ich hoffe ihr werdet wieder so zahlreich erscheinen“, beendete der Professor seinen Vortrag.

Bevor seine Studenten jedoch aufstehen konnte ergriff er nochmals das Wort: „Ach ja, Mrs. Hightower bat mich euch auf den Aushang am schwarzen Brett aufmerksam zu machen. Sie möchte ein Benefiz-Theater im kommenden Jahr veranstalten und sucht nach talentierten jungen Schauspielern. Wer auch immer Interesse hat schreibt sich in der Liste ein.“
 

Die Studenten erhoben sich nun und sammelten ihre Sachen zusammen.

Auch Sarah stopfte ihre Schreibsachen in ihre Tasche und ging in Richtung Tür. Sie wollte sich mit Alice treffen um die Kurse zu besprechen, die sie belegen wollten.
 

„Wirst du dich zum Theater einschreiben?“, hörte sie Victoria aufgeregt fragen. Aus einem ungewollten Reflex heraus drehte sich Sarah um, um zu sehen mit wem Victoria sprach. Natürlich: Sie sprach immer noch mit William.

Sarah gab vor etwas in ihrer Tasche zu suchen, damit sie weiter hören konnte, was William antworten würde.

„Nein, hatte ich nicht vor“, erwiderte er, „Aber es wäre sicherlich mal eine gute Abwechslung.“

Victoria quietschte vergnügt: „Das wäre toll! Ich werde auf jeden Fall mitmachen. Meine Mutter sagt immer schon: Vicky-Schatz du gehörst auf die Bretter dieser Welt…..“
 

Damit drehte sich Sarah um und verließ den Hörsaal. Diese beschränkte Süßholzraspellerei war doch zu viel für sie. Arrogante Ziege: Was dachte sie sich überhaupt? Ein bisschen Schleimerei und jeder Typ liegt ihr zu Füßen oder was?

Typischer Fall von Schlamperitis.
 

„Sarah, hier!“, rief jemand, als sie in der Bibliothek und im nächsten Moment stand Alice vor ihr.

Sie nahm ihre Hand und führte sie zu einem kleinen Tisch auf dem sie bereits ihre Sachen ausgebreitet hatte.

„So und jetzt erzählst du mir ob du bei dem Theater mitmachst? Die weibliche Hauptrolle steht nämlich noch nicht fest!“

„Woher weißt du….?“, fragte Sarah bevor ihr ein Licht aufging, „Ah……Eine Version, hab ich recht? Wer hat denn die männliche Hauptrolle?“

„Das ist nicht so wichtig“, haspelte Alice, „Hauptsache, du meldest dich an?“

Sarah hob abwehrend die Hände und sagte: „Oooooh, Nein. Wie stellst du dir das denn vor?“

„Ich könnte mir dich in der Hauptrolle sehr gut vorstellen.“

„Natürlich“, meinte Sarah und rollte die Augen, „Aber Moment,…. Wenn du dich anmeldest, mach ich es auch.“

„Ok. Deal!“

„Deal! Und keinen Rückzieher!“

„Klar. Ich mache sicher keinen Rückzieher!“, sagte Alice bestimmt.
 

Nachdem sie mit ihrer Kursplanung fertig waren, verließen sie die Bibliothek und gingen zum schwarzen Brett.
 

„Mmmmmh….. Da!“, sagte Alice und deutete auf einen Zettel, „Liebe Studenten…blablablabla…. Um 17.30 Uhr wir das Vorsprechen in der Stadthalle stattfinden.“

„Und an welchem Tag?“, fragte Sarah, als sie sich einen Kaugummi in den Mund schob.

„Mittwoch….Warte, heute ist Mittwoch“, stellte Alice fest.

„Dann lass uns uns eintragen“, sagte Sarah und zückte einen Stift.

„Schau dir das mal an: Die Liste ist voll!“, meinte die Schwarzhaarige, „Schau mal da. Da haben Leute einfach ihre Namen auf Zettel geschrieben und sie daneben geklebt. Lass uns das auch machen.“

Sarah zog ein Stück Papier aus ihre Tasche und Alice schrieb in einer verschnörkelten ( kann man eine Schrift als romantisch bezeichnen, dann würde das noch besser passen) Schrift ihre Namen darauf. Dann betrachtete sie ihr Werk zufrieden und steckte es so gerade wie möglich an die Pinnwand.
 

„Alice, das ist doch kein Wettbewerb, wer die ordentlichsten Zettel schreibt“, kicherte Sarah.

„Eine „ordentliche“ Bewerbung ist schon die halbe Miete!“, sagte Alice überzeugt.

„Wollen wir etwa die Hauptrolle?“, fragte Sarah lachend.

Alice behielt ihre ernste Miene und antwortete: „ Ich nicht, aber du! Wenn man bedenkt wer die männliche Hauptrolle bekommt…“

„Wo wir gerade beim Thema sind: Willst du mir nicht sagen wer gewinnt und was wir denn überhaupt aufgeführt?“, fragte Sarah neugierig.

„Welches Stück aufgeführt, steht noch nicht fest. Es wechselt die ganze Zeit, aber der Hauptdarsteller steht. Hundertprozentig. Aber wenn ich es dir verraten würde, wäre doch die ganze Spannung weg“, erwiderte Alice augenzwinkernd.
 

Sarah gab sich geschlagen und folgte ihrer Freundin nach draußen.

„Hast du von der Party gehört, die am Wochenende steigt?“, sagte die Blonde.

„Welche Party?“, fragte Alice sichtlich interessiert.

„Eine schwarz-weiß Party für alle Studenten. Ich habe Mädchen darüber reden hören und überall in der Universität hängen Zettel davon!“

„Das ich die nicht bemerkt habe… Aber da gehen wir auf jeden Fall hin! Ich habs schon vor mir: Wir Mädels in weiß und unsere Jungs in schwarz….“, begann Alice begeistert.

Irgendwann schaltete Sarah ab und hing ihren Gedanken nach. Sie hatte die Ahnung das William das Vorsprechen gewinnen würde. Und der Gedanke daran füllte ihren Bauch mit hundert großen Schmetterlingen.

Aber dafür müsste sie die Hauptrolle bekommen müssen. Wollte sie das überhaupt?
 

Plötzlich stupste Alice sie an und holte sie aus ihren Tagträumereien: „Seit wann kaust du Kaugummi?“

Lachend zuckte Sarah die Schultern: „Keine Ahnung. Seit es mich beruhigt und ich keine Angst mehr haben muss Mundgeruch zu kriegen!“

Sie grinste breit und Alice kicherte.
 

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„Ruhe! Ruhe bitte“, rief eine kleine stämmige Frau mit einer quietschigen Stimme.

William stand neben Victoria, die sich an seine Fersen geheftet hatte, auf der Bühne in einer großen Menge junger Menschen, die alle an dem Casting teilnehmen wollten.
 

„Mit so einem so großen Ansturm hätte ich nie gerechnet! Es hat sich wohl herumgesprochen das ich einen Talentcoach zur Vorstellung eingeladen habe!“, lachte Mrs. Hightower, fast hysterisch.

Doch sie fand ihre ernste bestimmte Stimme wieder und schrie: „So, bitte Leute, RUHE! Lasst mich euch noch durchzählen!“

William schätze 25 Jungen und doppelt so viele Mädchen.
 

„Dieses Theater wird ein ganz besonderes!“, fuhr die kleine Frau mit den quietschroten Lippen fort, als sie durchgezählt hatte, „wir werden nicht so etwas herkömmliches wie Romeo und Julia oder Mitternachtstraum spielen. Nein! Wir werden ausbrechen aus den Mustern. Wir werden revolutionär und das für einen guten Zweck!“ Wieder lachte Mrs. Hightower, wie eine Verrückte.

„Ich habe ein Stück kreiert, das eigentlich gar nicht mir gehört! Jetzt wundert ihr euch, nicht? Ja, denn mein Stück, das nicht mir gehört, besteht aus vielen Stücken berühmter Filme, Theaterstücke, Musicals und Märchen. Das heißt wir bewegen uns in ganz andren Sphären. Wir werden singen, tanzen und schauspielern. Dazu brauchen wir ganz besondere Darsteller, die all diese Fähigkeiten in sich vereinen!

Wenn ihr glaubt dieses Stück ist einfach ein zusammen gewürfelter Flickenteppich, habt ihr Unrecht, denn das gesamte Werk erzählt eine Geschichte.

Und welche Geschichte würde sich besser eignen, als die Geschichte einer jungen Liebe? Ja, wir spielen eine Liebesgeschichte, die von vielen verschiedenen Geschichten erzählt wird.

Dazu brauchen wir zwei Hauptdarsteller, die die zwei Liebenden in jeder einzelnen Szene spielen. Versteht ihr welche Botschaft ich vermitteln will?

Die Situation kann so unterschiedlich sein: Verschiedene Orte, verschiedene Zeiten, verschiedene Familien und Freunde, die Liebe bleibt gleich. Die Liebe macht keine Unterschiede zwischen Situationen, sie ist immer wundervoll und erfüllend!“
 

Die Mini-Frau mit der großen Stimme hatte ihr Publikum in den Bann gezogen und holte noch einmal tief Luft, als sie fort fuhr: „Dann wollen wir die Castings beginnen lassen! Zuerst werden wir SCHAUSPIELERN!“

Sie teilte Blätter mit kleinen Rollenspielen für vier Personen aus. Dann gab sie den Bewerbern Zeit ein wenig zu üben.
 

Victoria und William taten sich mit zwei von Victorias Busenfreundinnen zusammen. Doch bevor sie anfangen wollten zu üben, steckten die Mädchen die Köpfe zusammen und tuschelten leise.

William blieb unbeteiligt daneben stehen und schaute sich unter den Studenten um.

Er hatte niemanden aus seiner Familie oder den Cullens gefragt, ob sie auch zum Vorsprechen kommen würde.
 

Da sah er schon die feuerroten Haare Ashleys, doch es waren nicht ihre Haare, die seine Aufmerksamkeit geweckt hatten. Neben ihr stand ein goldblonder Kopf und als er ein helles fröhliches Lachen vernahm, wusste er das SIE das war.

Sie stand in einer Gruppe mit Alice, Ann und Ashley und probte das Rollenspiel. Ihr Haar war locker zusammengeknotet, sie trug ein türkises T-Shirt und wirkte wie ein Superstar in seinem natürlichen Moment.

Als sie sich in ihren Text vertiefte, bemerkte er Ashleys und Anns Blicke. Sie schauten, als würden sie Sarah am Liebsten an die Gurgel. Doch kaum blickte sie auf, setzten sie ein strahlendes Lächeln auf ihre Lippen.
 

Plötzlich streifte Sarahs Blick seinen und sie zwinkerte ihm flüchtig zu, bevor sie sich wieder Alice und dem Rollenspiel zuwandte.
 

Auf einmal zupfte ihn jemand am Arm.

„Will? Wollen wir anfangen?“, fragte die blondierte Victoria neben ihm, die sich wie immer mit Schminke und Haarspray eingedeckt hatte. Sie war hübsch, doch neben Sarahs überstrahlenden Natürlichkeit wirkte Victoria wie ein Modepüppchen.
 

„Ich verzweifle! Mathe! Bitte, ich hab besseres in meiner Freizeit zu tun!“, stöhnte Victoria neben ihm und schaute ihn an.

„Jaja, Mathe ist so ein Ding für sich…“, murmelte William.

Die Mädchen kicherten wild. Verständnislos schaute er in die Runde. Lachend klärte Victoria ihn auf: „Wir wollten gerade mit dem Rollenspiel beginnen. Du spielst doch den besserwisserischen Streber, schon vergessen?“
 

Schließlich probten sie ihr Stück einige Male und dann war die Übungszeit vorbei.

Beim Vorspielen, saßen die anderen Gruppe und beobachteten ihre Konkurrenten kritisch.

Für Will lief alles glatt, auch für Vicky, doch die anderen zwei Mädchen versagten auf ganzer Linie. Die eine sprach zu leise und wirkte sehr eingeschüchtert, die andere stotterte, hatte Textschwierigkeiten und verhaspelte sich ständig.
 

Eine der letzten Gruppen war die Gruppe von Sarah, Alice, Ashley und Ann. Jeder musste zugeben, dass sie die beste Gruppe waren, denn jeder Einzelne spielte perfekt. Im Stillen schmunzelte er: Klar, jede der vier hatte ein Jahrhundert Zeit gehabt einen Schein zu erhalten und jegliches Lampenfieber abzulegen.
 

Nachdem alle vorgespielt hatten verkündete Mrs. Hightower ihre Entscheidung: „Da wir nicht alle Bewerber und Bewerberinnen Rollen in dem Stück zuteilen können, müssen wir nun Ausscheidungen treffen. Doch bevor wir starten, muss ich noch eins loswerden: Alle Castingteilnehmer, die nicht in die nähere Auswahl gekommen sind, erhalten hiermit das Angebot als Tänzer in unserem Stück mitzuwirken. Wir werden großartige Tanzeinlagen einbauen, wozu wir viele Tänzer brauchen werden.“

Sie machte eine dramatische Pause: „Eine Chance auf die Hauptrollen haben…..“

Sie betete die Namen herunter. Es war vorhersehbar das diese Namen dabei waren: Sarah Brandt; Ann Clement; Alice Cullen; Victoria Felton; Ashley Levis und schließlich William Parker.
 

Mit erwartungsvoller Miene rief Mrs. Hightower die nächste Aufgabe aus: SINGEN!

Dies würde gleichzeitig die entscheidende Herausforderung sein.
 

15 Mädchen und 15 Jungen würden in Duetten singen müssen. Einige beschwerten sich, warum die Aufgabe nicht Tanzen wäre, als ihnen eine verärgerte kleine Hightower schnippisch erwiderte: „Tanzen kann jeder noch so tollpatschige Idiot lernen. Zum Singen brauch man jedoch wenigstens den Ansatz von Talent!“
 

Nachdem die Partner ausgelost waren und Will einem sehr zerbrechlich wirkenden Mädchen zugeteilt wurde, bekamen sie die Songauswahl:
 

Breaking free ;

We´ve got tonight ;

I belong to you ;

Endless love;
 

Sie entschieden sich für „We´ve got tonight“ und Williams Partnerin begann sofort verzweifelt zu klagen, dass sie eine fürchterliche Sängerin sei und sie am Liebsten alles hinschmeißen würde.

Er legte ihr den Arm um die Schulter und beruhigte sie erst einmal.

„Lass uns einfach ein bisschen Spaß haben. Stell dir vor, du singst unter der Dusche oder ich bin dein Fernseher auf dem MTV läuft und du versucht deinen Lieblingsstar nachzusingen.“

Sie kicherte schüchtern und begann doch noch zu singen.
 

„Die Zeit ist um!“, rief Mrs. Hightower schließlich, nachdem auch William und seine Gesangspartnerin oft genug gesungen haben, „Ich werde euch nacheinander auf die Bühne rufen, doch es gilt weiterhin: Freiwillige vor!“

Ein Paar nach dem anderen stiegen auf die Bühne und sangen ihre Duette. Schließlich auch William und seine Partnerin.

Sie war plötzlich noch verkrampfter als bei den Proben. Er versuchte sein Bestes um sie wieder aufzulockern: Er tanzte um sie herum, nahm ihre Hand und baute lustige Showeinlagen ein. Er erntete heftigen Applaus beim Publikum, doch seine Duettpartnerin konnte sich nur einmal kurz ein Lächeln abgewinnen.
 

Dann war es geschafft. Nach ihnen folgten noch 15 weitere Duette, darunter auch Ann, Ashley, Victoria und Alice.

Nur noch zwei Paare. Gespannt wartete er auf Sarah, die er seit seinem Auftritt nicht mehr gesehen hatte.

Jetzt hatte auch das vorletzte Paar gesungen.

„Die Nächsten, bitte!“ rief Mrs. Hightower.

Als niemand auf die Bühne trat, kramte sie in ihrem Blätterhaufen: „….. Es fehlen noch Sarah Brandt und Benjamin Stone! Bitte! Auf die Bühne!“
 

Niemand kam. Die Bühne blieb leer.

„Zum Himmel! Hat jemand eine Ahnung wo die beiden sind?“, schrie eine genervte Mrs. Hightower.

Weitere 5 Minuten und niemand erschien auf der Bühne.

„Wenn das so ist, erkläre ich das Vorsprechen….“, setzte sie an, als Sarah plötzlich hinter ihnen im Zuschauerraum stand.

„Warten Sie bitte!“, rief sie und lief zu der rundlichen Mentorin.
 

Sie stürmte (sehr elegant) nach vorne und flüsterte Mrs. Hightower etwas ins Ohr. Erschrocken wandte sie sich um und verließ mit Sarah in einer atemberaubenden Geschwindigkeit, wenn man die Länge ihrer Beine und ihr Gewicht bedachte, den Saal.
 

„Denkst du sie hat ihn gebissen?“, kicherte Ashley hinter ihm.

„Ja. Ich würde mich darüber totlachen!“, kicherte Ann neben ihr weiter.
 

Beunruhigt stand Will auf und suchte Alice Blick. Sie nickte ihm zu und zusammen, machten sie sich zum Ausgang auf.
 

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Ann: Willis Schwester; Ashleys „Seelenschwester“; schwärmt/stalkt/ist ein Fan von Will & ?
 

Anthony: Sarahs ehemaliger bester Freund, zog mit ihr durch die Welt; schwul (?)
 

Ashley: Wills Schwester; Anns „Seelenschwester“, ist unglücklich in Will verliebt
 

Gregor: Mitglied der Volturigarde; überwacht Sarah; liebt Sarah
 

Sophie: Wills Schwester; Sarahs Mitbewohnerin; gehörte zum Will-fanclub; liebt ?
 


 

Nebencharaktere, die genannt wurden im Moment aber nicht wichtig sind:
 

Felix, Alexandra, Basta; Richard, Tanya



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2009-03-21T15:26:30+00:00 21.03.2009 16:26
wow ich bin durch...
hammer deine Geschichte echt super klasse...
ich hoffe du schreibst weiter...
BITTE

LG ;-))

Von:  Katelyn
2008-04-29T19:16:05+00:00 29.04.2008 21:16
heyyyyyy
deine geschichte...da fehlen einem die worte...~ein glück das mir jetzt einige einfallen^^~
sie ist sooooooooo..........wunderschön...und so...ja i-wo auch romantisch
ich hoffe das nächste kapitel kommt bald...ich kann es kaum abwarten
lg Katelyn
Von: abgemeldet
2008-03-21T19:59:45+00:00 21.03.2008 20:59
Hey! Lol... was hat Sarah denn dem armen kleinen Benjamin angetan :P
"Wenn sie ihn gebissen hat lach ich" - na ich auch xDD
Oh man... in einem Theaterstück mitzuspielen ist nicht unbedingt das, was ich unter unauffällig bleiben verstehe! xD Vor allem nicht bei dem herausragenden Talent der Vampire! ;)
Is ja klar wer da jetzt in die Hauptrollen kommt - ach wie gut das niemand weiß... xD
Ich find die Idee lustig das es schwule Vampire gibt: Anthony!
Auch Vampire-Girls brauchen einen besten Freund ;)
Hahaaaa! Von wegen Will war nicht eifersüchtig - neeein! xD überhaupt nicht würd ich sagen... der war so begeistert von Anthony das er sauer war als er nicht mehr mit ihm reden konnte! xD natürlich! xDD
waaah die ätzenden volturi! xD wie gefühlslose zombies... muahahaha ein zombie hängt am glockenseil... *hust* ach ne des war was anderes! xD
Die sollen bloß ihre Finger von Edward lassen ... grrr!
lg Katja
P.S.: langes kappi?! - kurzes kappi?!... iwas zwischendrin halt oder?! xD
Von:  Riafya
2008-03-10T12:27:48+00:00 10.03.2008 13:27
So, endlich komm ich auch mal dazu, dich zu kommentieren, aber es wird nicht besonders lang, weil ich in ein paar Minuten Info hab und mein Internet zuhaus kaputt ist. T-T
Egal, zumindest bin ich für kurze Kappis höchstens 3 seiten, denn bei 6 Seiten überleg ich es mir zweimal, ob ich das jetzt lesen will, weil ich nicht so viel Zeit hab...
Das Kappi war toll, keine Frage. ^^
Ich mag Anthony irgendwie. Schwule Typen sind doch immer noch die besten Freunde.
Aber warum wollen die Volturis Edward? Sind die wirklich nur paranoid oder steckt da noch was anderes dahinter?
Nun, mehr kann ich leider nicht schreiben... sonst wird mein Lehrer etwas ungehalten... ^^"
Bye,
Ayako
Von:  miaXD
2008-03-08T09:56:21+00:00 08.03.2008 10:56
uii ich habs gepackt mich durch zubeißen ^^ hat zwar bissel gedauert abe rjwetzt hab ichs ^^

ohwa schwul is ja ma geil anthony klingt aber voll toll ^^

bin ma gespannt wie es weiter geht ^^

ach ja ich mag lang un kurze kapis ^^


mfg Hdl MiaXD


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