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Deep [blue] Eyes

von

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Creperum

Kamui´s Stimme war heiser und er liess den grossen Kopf der Bestie nicht aus den Augen. »Vater, hatte die Bestie die Augen geöffnet oder geschlossen, als wir sie fanden?« Das Schwarz inmitten der tiefen, blauen Iris schien ihn direkt anzustarren. Die Pupille war voller Wut, voller Hass - voller Leben!

Dann hörten sie das grollende Knurren.

»Das Biest lebt noch!« schrie Latoo. Er robbte flink über den Boden und griff nach seiner Muskete, die er abgelegt hatte, als er den vermeintlichen Kadaver beschauen wollte. »Ich brenne ihm eins zwischen die Augen!«

Durch seine Bewegungen machte er so viele Geräusche, dass das Laubraschen beinahe darin untergegangen wäre. Doch einer der Setzers besaß genug Aufmerksamkeit.

Kamui sah zu seinem Vater, der sich plötzlich schreckensbleich zur Seite gewandt und den Kolben der Muskete an seine Schulter gepresst hatte. Der Lauf schnellte in die Höhe und zielte augenscheinlich aufs Geratewohl ins Unterholz.

»Was ist?« Kamui fuhr herum - und erstarrte. Der Schatten zwischen den Bäumen war nicht Jericho gewesen! Er sah in die eiskalten, blauen Augen einer zweiten Bestie, die sich lautlos an seinen Rücken herangeschlichen hatte. Ohne die Wachsamkeit seines Vater hätte sie ihn vollends überrumpelt.

Krachen spuckte Scare´s Waffe eine Bleikugel nach dem unheimlichen Angreifer, der im gleichen Moment einen Satz machte und spielend leicht eine Distanz von mehr als sechs Schritt überwand. Er sprang gegen einen Baum, stiess sich ab und riss den vor Entsetzen schreienden Kamui fauchend zu Boden. Die Krallen schlitzten seine Kleider auf und Blut quoll aus fünf langen Schnitten hervor.

»Kamui!«, schrie Scare und zwang sich zur Ruhe, damit sein nächster Schuss saß. Angst durfte er sich nicht erlauben. Er sah die Bestie genau vor sich, erkannte die Ähnlichkeit zu dem Wesen, das sie an der Wolfsangel gefunden hatten. Doch dieses Wesen hatte einen kräftigeren Körperbau und war gut im Fell. Er dachte an die vier Einschusslöcher und sein Mut sank. Die Zeigefinger wanderten weiter nach hinten, um den zweiten Abzug zu betätigen.

Ein Pfiff ertönte durch die Lichtung. Latoo versuchte, die Bestie auf sich aufmerksam zu machen. Er stand vor dem gefangenen Werwolf und drückte ihm den Lauf seiner Muskete ins linke Auge. »Willst du deinen Freund zurück? Dann lass meinen Bruder gehen, oder ich verteile sein Gehirn auf der Lichtung!«

Langsam bewegte sich der schauderhafte Kopf in seine Richtung. Das Biest ... schien ihn zu verstehen! Die blauen Augen hefteten sich an Latoo, die Lefzen zogen sich zurück und es zeigte den Männer sein beeindruckendes Raubtiergebiss.

Eine klauenbesetzte Pranke legte sich um Kamui´s Kehle und die Bestie erhob sich, zur Bestürzung der Wildhüter, auf ihre langen Hinterbeine und war plötzlich so gross wie ein Mensch! Sie hielt ihr Opfer vor sich in der Luft, als wöge es nicht mehr als ein Sack Federn.

Latoo zog nun auch noch seine Pistole und hielt sie auf seine Geisel. »Lass ihn los!«, richtete er sich wieder an die Bestie, die seinen Bruder nun beinahe einen Schritt über den Boden hielt. »Ihr vertragt bestimmt viel Blei in euren hässlichen Körpern, doch ohne Kopf müsst selbst ihr sterben, hab ich Recht?«

Grollend schleuderte der Werwolf Kamui von sich, der sich mehrmals überschlug und ohnmächtig vor seinem Vater liegen blieb. Sein Blut sickerte auf den Waldboden. Scare wagte nicht, sich zu bücken und nach dem Verletzten zu sehen. Die Gefahr war noch nicht gebannt.

Latoo fühlte sich dagegen sehr sicher. »Braver Werwolf«, sagte er feist grinsend zu seinem Gegenüber. »Ich werde dich als mein Haustier halten«

Seine Augen wurden schmal. »Doch das würde meinem Vater nicht gefallen«

»Reiz ihn nicht«, rief Scare vorahnungsvoll. Sein Sohn grinste. »Du bist doch der Meinung gewesen, dass nur ein toter Wolf ein guter Wolf ist«, sagte er mehr zu dem Werwolf, als zu seinem Vater - und jagte dem Biest zu seinen Füßen die Ladungen beider Läufe in den Kopf ohne mit der Wimper zu zucken. Der breite Schädel zerbarst in einer Wolke aus Blut. Trotzdem begann der Kadaver herumzutoben und Furchen in den Boden zu schlagen, nach seinem Feind zu reissen. Blätter flogen herum. Lachend sprang Latoo von dem Kadaver weg und hob seine Pistole.

Scare verfluchte die unberechenbare Art seines jüngsten Sohnes. Er ahnte, wie der betrogene Werwolf handeln würde. Scare drückte ab, spürte den Rückstoss an seiner Schulter und sah nur die weisse Pulverwolke, die wegen des ungünstigen Windes seine Sicht raubte.

Doch die aufgellenden Schreie seines Sohnes sagten ihm, dass die Bestie bereits Rache nahm ...



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  KageNoTenshi
2011-02-09T10:45:59+00:00 09.02.2011 11:45
Muss ja sagen, eigentlich sind Horrorstorys ja nicht so mein Genre, aber ich geb zu, dass du mich gepackt hast! Schreib weiter! PLEASE!
Von:  Cloud_85
2007-12-03T14:40:49+00:00 03.12.2007 15:40
zu kuuuuuuuurz XD
Schreib schnell weiter.
Es warten schon viele ^^
Von:  Kleene-Demonin
2007-11-28T12:29:23+00:00 28.11.2007 13:29
^^ das Kapitel ist zwar etwas kurz.
aber ich finde das ist trotzdem super geworden.
du kannst gut und spannend schreiben!!! ^^
Hoffe du schreibst weiter!
*knuddel*
Von: abgemeldet
2007-11-26T18:05:59+00:00 26.11.2007 19:05
zu kkkkuuuurrrrzzzz!!!!
aber sonst^^
total supi
mach weiter so
Von:  Nathaniel
2007-11-22T17:47:55+00:00 22.11.2007 18:47
joa muss mich anschließen Öö das ist definitiv kurz xPPP
aber passt, solange ich den nächsten teil zu gesicht kriege x3 bin ich häppü!
es ist spannend x333
der arme kamui Öö"

~♥
Von:  -Sayuki-chan-
2007-11-22T16:00:59+00:00 22.11.2007 17:00
das kapitel was aber viel zu kurz! ;____;~
machst du das nächste länger? *___*~
oh man ich liebe diese story <33
schreib.. mal bitte weiter .__. <3 *knuddel*


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