Zum Inhalt der Seite

De Marauders

Die Gryffindor-Ravenclawsche Freundschaft
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Unten am See

Der erste September kam. Lee und Megan Potter waren, wie üblich, die ersten, die auf waren. James und Sirius dachten ja nicht im Traum daran zeitig aufzustehen, schon gar nicht an einem Samstag. Die einzigen Samstage, an denen die beiden freiwillig zeitig aufstanden, waren die, an denen irgendein Quidditchspiel statt fand oder sonst etwas, was mit Quidditch zu tun hatte. Allerdings war dieser Fall bei einem simplen Schuljahresbeginn leider nicht gegeben.
 

Also musste Lee die beiden mal wieder aus den Betten scheuchen. Sirius ließ sich auch tatsächlich leicht wecken. Er ließ sich verpennt einfach aus dem Bett fallen, im wahrsten Sinne des Wortes. Das war nicht gerade die bequemste Methode, allerdings hatte sie den unbeschreiblichen Vorteil, dass man hinterher wach war. Dumm nur, wenn man etwas unbequem fiel.
 

Lee schüttelte leicht den Kopf, während Sirius sich seine Gliedmaßen rieb. Dann wandte er sich seinem Sohn zu, der hartnäckig einfach seelenruhig weiter schlief. Natürlich half „Decke wegziehen“ wieder mal nicht. Nun war es an Sirius den Kopf zu schütteln und er kürzte das Verfahren mit seiner bewährten Methode, Wasser über James zu schütten, ab. Er grinste, als James überrascht aus dem Schlaft hoch schreckte.
 

„Hey!“, rief er verärgert.
 

Lee grinste Sirius an.
 

„Den Trick merk ich mir, Sirius“, versicherte er. „Danke!“

„Bitte, bitte!“, erwiderte Sirius und stellte die Kanne mit dem Wasser zurück auf das Fensterbrett und gähnte ausgiebig.
 

James grummelte.
 

„Es ist ein Samstag!“, beschwerte er sich. „Warum muss das Schuljahr ausgerechnet an einem Samstag losgehen?“

„Es ist vollkommen egal, wann ein Schuljahr losgeht“, antwortete Lee. „Denn egal, auf welchen Wochentag der Schulbeginn fällt, es ist den Schülern in jedem Fall nicht Recht. Und nun komm aus der Hüfte, es sei denn du hast vor den Schulstart zu verschlafen.“

„OK, gute Nacht!“, meinte James prompt und ließ sich wieder zurück fallen und drehte sich auf die Seite, um weiter zu schlafen.

„Es ist uns freigestellt, ob wir den Schulstart verschlafen wollen???“, fragte Sirius und er starrte Lee entsetzt an. „Wieso steh ich dann eigentlich auf?“
 

Lee verdrehte die Augen.
 

„Das war ironisch gemeint“, sagte er nun im strengen Ton. „Los raus jetzt aus dem Bett!“
 

James und Sirius grummelten. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn das ernst gewesen wäre. Widerwillig stieg James aus seinem Bett. Er verschwand als erster im Bad. Lee dagegen, ging wieder nach unten ins Esszimmer, wo Jason auch schon am Tisch saß. Er sah genauso verschlafen aus wie sein großer Bruder.
 

Der Vormittag verlief genauso wie gewöhnlich am ersten September. Gegen 11 Uhr saßen James und Sirius schließlich in einem freien Abteil des Hogwartsexpresses und warteten auf die anderen. Remus fand sie auch recht schnell.
 

„Hi!“, grüßte er.

„Hey!“, grüßte James zurück und gähnte ausgiebig.
 

In diesem Moment fand sie auch Haily.
 

„Morgen!“, grüßte sie vergnügt. Es war James immer wieder ein Rätsel, wie sie nur immer so ausgeschlafen wirken konnte, und das auch, wenn sie eigentlich noch total verpennt war.
 

Haily setzte sich allerdings nicht mit ins Abteil. Die Mädels setzten sich, wie gewöhnlich, ins Nachbarabteil. Francy und Elina jedoch kamen beide kurz zu den Jungs mit rein, um Sirius und Remus zu begrüßen.
 

Remus dagegen brannte noch immer die Frage auf der Zunge, wie er zu seinem Spitznamen gekommen war. Kaum waren die beiden Mädels wieder zu Haily und Lily rüber gegangen, bombardierte er James und Sirius regelrecht damit.
 

„Weil wir halt so gedacht haben, dass das einfach ganz gut passt“, wich Sirius ihm aus.

„Ja, das hat James ja geschrieben“, beharrte Remus. „Aber was soll Wurmschwanz über Pete aussagen, beispielsweise? Ich steig absolut nicht dahinter, wo dieser Name passen soll.“

„Ähm…“, machte James und er sah Sirius und Peter fragend an. Über diese Begründung hatten sie sich immer noch keine Gedanken gemacht. Sie konnten Remus schlecht die Geschichte erzählen. Das hätte die ganze Überraschung verdorben.

„Naja, er ist ja schon nicht gerade der hoch gewachsenste“, antwortete Sirius, wobei ihm allerdings anzuhören war, dass er mit dieser Erklärung selber nicht zufrieden war.

„Was hat das eine mit dem anderen zu tun?“, wollte Remus wissen und er sah Sirius zweifelnd an.
 

Dieser sah sich hilfesuchend wieder zu seinen Freunden um. Die jedoch hatten genauso wenig eine plausible Antwort parat.
 

„Ist schwer beschreibbar“, meinte James. „Es sprang uns einfach so in den Kopf und wir fanden halt, dass es irgendwie passt, aber ich kann nicht sagen, woher dieses Gefühl kam. Und im Grunde sind die Spitznamen alle irgendwie so entstanden.“
 

Er hatte keine Ahnung, ob Remus ihm diese Geschichte abkaufen würde. Es war der einzig mögliche Erklärungsversuch, der ihm in den Kopf gesprungen war und er war froh, dass ihn überhaupt eine plausible Erklärung eingefallen war.
 

Remus guckte James und Sirius skeptisch an. Er beließ es aber dabei. Eigentlich war es ja auch egal, woher die Spitznamen kamen. Im Grunde fand er auch, dass sie ganz lustig klangen.
 

„Habt ihr den anderen Mädels eigentlich auch je einen Spitznamen gegeben?“, fragte er Interessen halber. „Haily hat ja auch einen.

„Nein“, antwortete Sirius. Die Erklärung hierfür kam ihm spontan. „Haily war einfach zufällig dabei und sie wollte auch unbedingt einen Spitznamen. Aber ansonsten hatten wir eigentlich nicht vor, den Mädels auch einen Spitznamen zu geben. Die wissen auch noch gar nichts davon.“
 

James und Peter nickten eifrig, froh darüber, dass Sirius so schnell eine plausible Antwort eingefallen war. Der hatte selber gar nicht damit gerechnet. Aber er war zufrieden mit dieser Lüge.
 

„Aha“, erwiderte Remus und er fragte nicht weiter nach.
 

Das Thema verlief sich. Viel interessanter war nun wieder das, was sie im neuen Schuljahr alles anstellen wollten. James und Sirius planten natürlich jede Menge Unfug. Remus versuchte zwar immer mal wieder auf die neuen Fächer zu sprechen zu kommen. Allerdings fanden James und Sirius dann auch immer ziemlich schnell wieder zum Ursprungsthema zurück.
 

Gegen eins schob die Hexe mit dem Imbisswagen ihren Stand zur Tür rein. Sirius war als erster an der Tür und kaufte für alle gleich einen ganzen Vorrat für die nächsten zwei Wochen. Zumindest machte Remus von dieser Übertreibung Gebrauch.
 

Ansonsten störte es ihn aber nicht und James und Peter erst Recht nicht. Während sie zuschlugen, wandte sich das Thema nun Hogsmeade zu. Drittklässlern war es erlaubt an bestimmten Wochenenden das Dorf in der Nähe von Hogwarts zu besuchen. Dazu musste allerdings ein Formblatt von den Eltern unterschrieben werden.
 

James, Remus und Peter hatten diese Erlaubnis ohne Probleme bekommen. Sirius eigentlich nicht. Seine Eltern hätte er gar nicht fragen brauchen. Es wäre klar gewesen, dass sie es ihm nicht erlaubt hätten. Er hatte auch James’ Eltern gefragt. Allerdings durften diese nicht unterschreiben. Wäre auch zu schön gewesen. Aber es war ja immerhin ein Versuch Wert gewesen.
 

Also wurde die Unterschrift kurzerhand gefälscht. Sirius wusste genau, wie sein Vater unterschrieb und er hatte so lange geübt, bis er diese Unterschrift exakt kopieren konnte. Der Mensch muss sich nur zu helfen wissen.
 

In Hogsmeade gab es einige Geschäfte, die die Jungs gerne besuchen wollten. Zum einen gab es dort einen Süßigkeitenladen namens der „Honigtopf“, einen Pub namens die „Drei Besen“, ein Postamt und viele, viele andere Geschäfte. Das Geschäft, das die Jungs allerdings am meisten interessierte, war „Zonko’s“, der Scherzartikelladen. Nicht auszumalen, was man dort alles für Ideen finden könnte, was man alles für lustige Sachen anstellen könnte.
 

„Wir könnten die Slytherins mal alle richtig ärgern!“, schlug James vor.

„Regulus und Schniefelus am besten gleich als erstes“, stimmte Sirius breit grinsend.
 

James grinste mindestens ebenso breit.
 

„Aber sicher, die gleich als erstes“, antwortete er. „Wen denn sonst?“
 

Remus schüttelte unterdessen nur mit dem Kopf.
 

„Habt ihr sonst nichts zu tun, außer Streiche zu planen?“, wollte er wissen.

„Nö!“, kam es einstimmig von den beiden anderen.

„Streiche machen doch auch Spaß“, verteidigte Peter James und Sirius.

„Genau!“, bestätigten die beiden noch breiter grinsten als vorher schon.

„Die machen solange Spaß, bis es zu weit geht und so wie ich euch kenne, treibt ihr es gerne zu weit“, erwiderte Remus.

„Wir doch nicht!“, behauptete Sirius, gespielt entrüstet darüber, dass Remus ihm und James so etwas unterstellte.

„Doch, das tut ihr“, beharrte Remus.

„Hast du Angst?“, wollte James wissen.

„Nein, ich finde es nur übertrieben“, antwortete Remus.
 

James und Sirius sahen so aus, als würden sie es Remus noch nicht so wirklich glauben. Remus guckte von einem zum anderen.
 

„Muss ich mich jetzt vor euch rechtfertigen?“, fragte er.
 

James und Sirius antworteten nur mit einem süffisanten Grinsen, doch sie beließen es dabei und wechselten das Thema.
 

„Kommst du eigentlich mit, den Riesenkraken besuchen?“, wollte Sirius wissen.

„Nein, ich bin nicht scharf drauf, als sein Abendessen zu enden“, erwiderte Remus.
 

Tatsächlich konnte er sich auch nicht vorstellen, dass der Riesenkrake wirklich in irgendeiner Weise gefährlich war. Seine Eltern und vor allem Katya hatten berichtet, dass er wohl ganz lieb und zutraulich sein sollte. Sein Problem war lediglich, dass er noch immer kein wirklich guter Schwimmer war, auch wenn Haily ihm da durchaus schon sehr geholfen hatte. Jedenfalls wollte er nicht, dass James und Sirius es erfuhren. Sie würden sich nur lustig drüber machen.
 

„Also meine Mum hat mir erzählt, dass der Riesenkrake sehr lieb sein soll“, wandte Peter ein.

„Dann hätten wir das Problem doch geklärt“, freute sich James.
 

Remus sagte nichts dazu. Das wusste er selber, aber das kam ihm gerade nicht sonderlich zu Gute.
 

„Ich bin trotzdem nicht sonderlich erpicht darauf“, beharrte Remus.

„Warum?“, fragte Sirius.
 

Remus zögerte. Er wollte es nicht wirklich an die große Glocke hängen. Es war ihm peinlich. Aber es nützte nichts.
 

„Ich bin kein sonderlich guter Schwimmer“, gab er leise zu und wandte den Blick ab und schaute aus dem Fenster.
 

James und Sirius guckten etwas bedröppelt drein.
 

„Und wieso hast du dann Anfang der Ferien bei der Wasserschlacht mitgemacht?“, wollte Sirius wissen. Er schien nicht recht glauben zu wollen, dass Remus wirklich nicht der beste Schwimmer war.

„Weil ihr mich mit reingezogen habt“, erwiderte er. „Und dank Haily kann ich wenigstens ein bisschen schwimmen.“
 

Nun guckten James und Sirius erst Recht bedröppelt drein.
 

„Haily hat dir erst beigebracht wie man schwimmt???“, fragte James völlig von den Socken.
 

Remus wurde rot vor Scham.
 

„Ja“, antwortete er knapp.
 

James und Sirius sahen sich an. Sirius schien sich angestrengt ein Lachen verkneifen zu müssen. James jedoch sah nicht gerade amüsiert aus. Er hob nur die Augenbrauen an. Dann ging er plötzlich aus dem Abteil und kam Sekunden später mit Haily zurück. Die sah die Jungs fragend an.
 

„Erinnerst du dich an unsere Wasserschlacht während des Familienurlaubs?“, fragte James.

„Ja“, sagte sie.

„Der Ausgang ist ungültig!“, erklärte James.
 

Sirius, Remus und Haily sahen ihn verdutzt an. Peter dagegen wirkte irritiert. Er konnte nicht wirklich mitreden.
 

„Wie kommt’s?“, wollte Haily wissen.

„Du hast Remus erst beibringen müssen, wie man schwimmt“, erklärte James weiter. „Die Chancen waren ungleich.“
 

Haily wirkte nun amüsiert.
 

„Ja, aber ich habe freiwillig darauf verzichtet, den Ausgang anzufechten“, sagte sie. „Also ist er laut Kodex gültig.“

„Und warum bist du dann auf die Wette eingegangen?“, fragte James.

„Weil ich mir gedacht habe, dass es Remus mehr hilft“, meinte sie vergnügt.
 

Nun mischte sich Sirius ein.
 

„Warum erklärst du eigentlich jetzt noch unseren Sieg damals für ungültig“, fragte er James.

„Weil es unfair Haily gegenüber war“, antwortete dieser.

„Aber wenn sie doch selber darauf verzichtet…“, widersprach Sirius.

„Deswegen waren die Chancen trotzdem ungleich“, entgegnete James.
 

Haily guckte ihren Cousin mit einer Mischung aus Belustigung und Verwunderung an. Auf der einen Seite fand sie die Situation schon ziemlich komisch. Auf der anderen Seite hätte sie selber nicht erwartet, dass James sich überhaupt nicht über Remus lustig machte. … Wobei; war auch gut möglich, dass James das noch nachholen würde, sobald die Sache geklärt war.
 

„Also meinet wegen brauchst du den Ausgang nicht für ungültig erklären“, sagte sie und grinste James an. „Ich werde dich noch oft genug schlagen.“
 

Nun war James wieder ganz der Alte.
 

„Das wollen wir ja erst einmal sehen!“, erwiderte er und grinste zurück.

„Werden wir“, meinte sie vergnügt. „Und ich wette, ich besiege dich im Schlaf!“
 

Sie ließ ihm keine Zeit zum Antworten. Sie grinste nur und ging dann zurück zu den anderen Mädels, die natürlich wissen wollten, was so wichtig gewesen wäre.
 

James pflanzte sich unterdessen wieder auf seinen Platz.
 

„Das musste nur mal eben geklärt werden“, verteidigte er sich, da ihn Sirius, Remus und Peter noch immer perplex musterten. „Unser Great-Dad hat uns immer gesagt, dass wir bei unseren Konkurrenzkämpfen fair bleiben sollen und ich halte mich an das, was Great-Dad uns beigebracht hat.“
 

Remus und Peter schien diese Antwort zu genügen. Sirius allerdings war es offenbar noch nicht so schlüssig.
 

„Und warum?“, wollte er wissen.

„Weil Great-Dad einfach der Beste war!“, antwortete James.
 

Es war nun mittlerweile eindeutig, wer sein Idol gewesen war. Auch Sirius fragte nun nicht weiter nach.
 

„Back to topic!“, meinte Sirius schließlich und wandte sich wieder an Remus. „Würdest du mitkommen, wenn wir dir vorher noch Schwimmunterricht geben?“
 

Dieser guckte nun noch überraschter. Er hätte gedacht das Thema hätte sich nun erledigt, aber offensichtlich war Sirius da anderer Meinung. Ihm fiel keine Pauschalantwort ein. Eigentlich hatte er unter diesen Umständen keine wirklichen Einwände mehr, allerdings war er sich nicht sicher, was sich die beiden Jungs sonst noch so einfallen lassen würden. Sirius interpretierte sein unschlüssiges Schweigen als „ja“.
 

„Prima!“, freute er sich. „Also wäre das ja geklärt!“
 

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------
 

Der Hogwartsexpress kam gegen Abend am Bahnhof in Hogsmeade an. Die Schüler drängten sich nach draußen zu den Kutschen, die sie nach Hogwarts brachten. Die Jungs fanden gerade so noch Platz in der Kutsch, in der auch die Mädels saßen. Lily war nicht sonderlich erpicht darauf, dass James mit in der Kutsche saß. Allerdings saß sie zwischen Haily und Elina, sodass er sich nicht neben sie setzen konnte, auch wenn er es versuchte, aber Haily ließ da nicht mit sich reden ein Stück rüber zu rutschen. Lily war ihr so dankbar.
 

Grummelnd setzte sich James Lily gegenüber, was aber auch irgendwie nicht schlecht war, wie er fand. War sie seit ihrem Geburtstag tatsächlich noch hübscher geworden? Lily jedoch war es leicht unangenehm, dass James sie nun so anstarrte.
 

„Und was plant ihr so?“, lenkte Haily James ab. Der wandte sich nur widerwillig ihr zu.

„Wir wollten den Riesenkraken im See besuchen“, erzählte er.

„Seit ihr verrückt?“, mischte sich Francy ein.

„Dann wünsch ich euch viel Spaß“, erwiderte Haily. „Mal sehn ob ihr welchen haben werdet, wenn ihr erwischt werdet.“

„Haha“, gab James trocken zurück.

„Warum „haha“?“, wollte Haily wissen. „Das meine ich ernst. Ich wage zu bezweifeln, dass das erlaubt sein wird.“

„Dann macht es gerade Spaß“, behauptete Sirius.

„Oh natürlich, stimmt ja“, meinte Haily. „Aber sagt nicht, es hätte euch keiner gewanrt.“
 

James und Sirius streckten Haily nur die Zunge raus. Sie grinste nur unbeirrt weiter. Francy dagegen blickte Sirius vorwurfsvoll an.
 

„Muss das wirklich sein?“, fragte sie ihn.

„Warum nicht?“, fragte er zurück.

„Habt ihr nichts Sinnvolleres zu tun?“, erwiderte sie.

„Nein“, antwortete Sirius. „Das hat übrigens Moony auch schon gefragt.“

„Moony?“, kam es von Francy, Lily und Elina gleichzeitig.

„Das ist der neue Spitzname, den sie sich für mich ausgedacht haben“, erklärte Remus. „Ich wirke offensichtlich manchmal etwas verträumt.“
 

Francy, Lily und Elina guckten Remus perplex an.
 

„Find ich eigentlich nicht“, sagte Elina. „Manchmal vielleicht, aber auch nicht mehr als andere auch.“

„Ich hatte an der Spitznamensfindung keinen Anteil“, zuckte Remus mit den Schultern.

„Also ich finde, der Name passt“, verteidigte sich James und er grinste.
 

Haily flüsterte Lily unterdessen den Grund für den Spitznamen zu, wobei sie allerdings überging, dass die Jungs planten Animagi zu werden. Lily konnte sich ein Kichern nicht verkneifen.
 

„Was ist?“, fragte Francy.

„Nichts, schon gut“, log Lily, formte aber ein „später“ mit ihren Lippen. Francy verstand es.
 

Im Schloss angekommen flüsterte sie es dann tatsächlich Francy und Elina zu, wobei sie darauf achtete, dass keiner von den Jungs es mitbekam. Elina wirkte etwas überrascht, aber Francy grinste.
 

„Warum brauchen sie denn einen Spitznamen deswegen?“, fragte Elina.

„Keine Ahnung“, erwiderte Lily.

„Wenn es ihnen Spaß macht“, fand Francy. „So gesehen, find ich den Spitznamen wirklich durchaus treffend.“

„Ja, aber ist das nicht diskriminierend?“, fand Elina.

„Nö, warum?“, entgegnete Francy. „Da gibt es schlimmere Namen.“
 

Sie folgten den anderen Schülern in die große Halle. Gryffindor und Ravenclaw hielten auch zur Hauswahl der neuen Schüler nichts von ihren angestammten Tischen. Frei nach dem Motto: Die Neuen durften ruhig auch gleich erfahren, dass die beiden Häuser befreundet waren. Haily und Francy setzten sich mit zu den Gryffindors an den Tisch und auch Elina setzte sich mit dazu und neben Remus.
 

Bei den neuen Gryffindors und Ravenclaws herrschte natürlich erst einmal Irritation. Welcher der beiden Haustische, die da jubelten war jetzt ihrer?
 

Professor McGonagall gab ein leises Seufzen von sich und meinte zu den neuen Gryffindors und Ravenclaws: „Die Gryffindor- und Ravenclaw-Haustische sind sowieso nicht mehr auseinander zu halten.“
 

Nicht wenige aus den beiden Häusern lachten über diesen Kommentar.
 

Ein Mädchen namens Fay Entwhistle, das gerade nach Gryffindor sortiert worden war kam etwas schüchtern zu den Gryffindors an den Tisch. Sie war durchaus hübsch und sie hatte, vom Aussehen her, noch etwas sehr kindliches und verspieltes an sich. Sie hatte lange rotbraune Haare und Sommersprossen unterhalb ihrer schokobraunen Augen.
 

Als sie James sah, freute sie sich.
 

„Hallo, James“, grüßte sie ihn.
 

Er wandte sich verdutzt um. Wen kannte er denn aus dem neuen 1-Klässlerjahrgang?
 

„Oh, hallo Fay“, sagte er überrascht. „Ich wusste gar nicht, dass du eine Hexe bist.“

„Bin auch die einzige in meiner Familie“, erzählte sie stolz.

„Das erklärt alles“, erwiderte James.
 

Seine Freunde blickten ihn fragend an. Selbst Haily schien das Mädchen nicht zu kennen.
 

„Das ist Fay“, stellte James die Kleine vor. „Sie wohnt in Little Brighton, ein paar Ecken weiter.“
 

Sirius grinste die Kleine an.
 

„Hi Fay“, grüßte er. „Bin der Sirius.“

„Hallo“, antwortete sie schüchtern.
 

Sie setzte sich neben James, da er bisher der einzige Bekannte war. Im Großen und Ganzen hörte sie die ganze Zeit nur zu, weil sie nicht wirklich mitreden konnte. Sie bekam aber durchaus einiges an Informationen mit. Neugierig hörte sie sich James’ und Sirius’ Pläne an.
 

„Nehmt ihr mich mit?“, fragte sie.

„Klar!“, versicherte Sirius und freute sich tierisch über ihr Interesse. „Gerne doch!“
 

Die Mädels und Remus sahen James und Sirius warnend an. Die jedoch ignorierten die Blicke und wandten sich Fay zu, die offensichtlich fasziniert von den Plänen der beiden war. Das konnte nicht gut für sie sein.
 

Nach dem Festessen taten sich die Vertrauensschüler der Gryffindors und Ravenclaws zusammen, da die neuen Schüler nun alle an den beiden Tischen verstreut saßen. Fay gesellte sich zu ihren neuen Klassenkameraden, während James und die anderen schon einmal vorausgingen, da der erste Gang der Vertrauensschüler sowieso erst mal in den gemeinsamen Gemeinschaftsraum der beiden Häuser führte.
 

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------
 

Am nächsten Morgen wartete Fay schon aufgeregt auf James und Sirius. Die guckten etwas überrascht darüber, dass sie es offenbar gar nicht mehr abwarten konnte. Auch Remus, Peter und Jaydon guckten nicht schlecht.
 

„Morgen“, grüßte James sie. „Willst du jetzt schon los?“

„Klar“, antwortete sie strahlend. „Wann wolltet ihr denn los?“

„Irgendwann nach dem Frühstück“, erwiderte Sirius. „Ich verhungere gleich.“

„Okay!“, stimmte Fay zu und folgte den beiden aus den Jungs aus dem Gemeinschaftsraum. „Wo geht es denn eigentlich wieder zum Frühstück? Den Weg kann man sich ja gar nicht merken!“

„Den merkst du dir schon irgendwann“, versicherte Remus ihr. „Es ist nur am Anfang etwas verwirrend, weil es hier sehr viele Gänge und Treppen gibt, aber man gewöhnt sich dran.“
 

Fay schien das zu beruhigen.
 

„Warum haben Gryffindor und Ravenclaw eigentlich einen gemeinsamen Gemeinschaftsraum?“, fragte sie. „Haben die anderen beiden Häuser auch so einen?“

„Wir haben einen Gemeinschaftsraum zusammen mit den Ravenclaws, weil James und Haily es letztes Jahr geschafft haben, dass unsere Häuser sehr gut miteinander befreundet sind“, erklärte Remus. „Und der Gemeinschaftsraum ist auch eigenverantwortlich eingerichtet. Außer unseren beiden Häusern weiß auch keiner was von ihm.“

„Cool!“, erwiderte Fay und wandte sich wieder an James. „Wie hast du das eigentlich gemacht?“

„Ähhhm…“, überlegte James. Das Ding war, dass er eigentlich selber nicht genau wusste, warum es sich so entwickelt hatte. „Meine Cousine ist einfach in Ravenclaw und wir spielen gegeneinander Quidditch und wir konkurrieren halt gerne. Mehr haben wir gar nicht gemacht.“
 

Sie sah ihn irritiert an. Das reichte schon??? Sirius grinste sie an.
 

„Du müsstest die beiden mal sehen, wenn sie sich gegenseitig belöffeln!“, riet er ihr. „Es ist genial!“

„Und was ist Quidditch?“, fragte sie weiter.


 

So ging es den ganzen Weg runter und beim Frühstück weiter. James und Sirius freuten sich, dass Fay so interessiert war und sie erklärten ihr gerne alles, wobei einiges davon nicht gerade vernünftig war. Fay interessierte es allerdings nicht die Bohne, ob das, was die beiden Jungs ihr erklärten vernünftig war oder nicht. Remus dagegen fand das sehr beunruhigend. Jetzt wurden schon unschuldige 1-Klässlerinnen mit in ihren Unfug hineingezogen.
 

Haily kam zu ihnen an den Tisch.
 

„Morgen!“, grüßte sie gut gelaunt grinsend. „Ihr seid aber früh auf für eure ‚Langschläferverhältnisse’!“
 

Sie sah James und Sirius überrascht an, wobei sie allerdings immer noch grinste.
 

„Ja, Jaydon konnte es mal wieder nicht haben, dass wir ausschlafen“, murrte James. Jaydon unterdessen freute sich.

„Macht ihr doch auch bei jeder Gelegenheit immer wieder gerne!“, verteidigte er sich.

„Wenn ein Quidditchspiel statt findet!“, wies James ihn darauf hin. „Ist heute vielleicht schon das Eröffnungsspiel?!?“
 

Jaydon und Remus grinsten in sich hinein. In der Hinsicht waren die beiden unglaublich eng miteinander, denn James und Sirius morgens aus dem Bett schmeißen war einfach ein Spaß. Und seit dem Sirius damals angefangen hatte Jaydon es besonders auf ihn abgesehen.
 

Auch Haily grinste, sagte allerdings nichts weiter dazu und pflanzte sich James gegenüber.
 

Nach dem Frühstück rannten James, Sirius und Peter noch einmal nach oben, um ihre Badesachen zu holen. Da Fay ihre Badesachen schon unter ihrer Uniform an hatte wartete sie unten in der Eingangshalle auf die drei Jungs. Remus fand unterdessen die Ausrede einfach mit Haily in die Bibliothek gehen zu wollen. Außerdem würde er sich dort auch mit Elina, Francy und Lily treffen. Er hatte absolut keine Lust darauf im See baden zu gehen.
 

Fay guckte ihm etwas irritiert hinterher. Konnten denn Bücher spannender sein, als ein Riesenkrake? James und Sirius nahmen nur gelassen zur Kenntnis, dass Remus doch nicht mit kam. Sie hatten zwar gehofft, dass er sich doch noch breit schlagen lassen würde, allerdings hatten sie es sich auch denken können.
 

Viel drängender jedoch war ihre nun wachsende Neugier. Sie wollten unbedingt wissen, wie es im See so aussah und wie der Riesenkrake so lebte. Sie rannten zum See und suchten sich eine Stelle, die vom Schloss aus nicht zu sehr einsehbar war, damit sie nicht erwischt wurden. Sie ließen ihre Klamotten zurück und rannten ins Wasser. James verhexte vorher allerdings erst noch seine Brille, denn sonst würde er gar nichts dort unten erkennen. Manchmal beneidete er Haily dafür, dass sie weitsichtig war und auch ohne Brille zur Recht kam, wenn sie nicht gerade etwas lesen musste. Er war kurzsichtig und ohne Brille blind wie ein Maulwurf.
 

Das Wasser war nicht mehr so warm, wie es noch im August gewesen wäre. Allerdings war es auch nicht zu kalt. Sie gewöhnten sich schnell an die Temperatur. James und Sirius tauchten zuerst unter. Dann folgten Peter und Fay.
 

Knapp unter der Wasseroberfläche war es noch ziemlich hell, weil hier noch viel Sonnenlicht hinkam. Allerdings konnten sie hier noch nicht allzu viel erkennen. Dazu würden sie tiefer tauchen müssen. Das Problem war nur, dass es immer dunkler wurde, je tiefer sie tauchten. Warum wurde der See wohl auch der „schwarze See“ genannt?
 

Als es irgendwann so dunkel war, dass sie gar nichts mehr sehen konnten, schwamm Sirius zurück, um seinen Zauberstab zu holen. Sie hatten noch nicht mal ansatzweise irgendwas Interessantes gesehen. Da er keine Ahnung hatte, wie man ohne Worte einen Zauber bewirkte ließ er seinen Zauberstab noch über Wasser aufleuchten, in der Hoffnung, dass es auch unter Wasser anhalten würde.
 

Wirklich stark war das Licht, was sein Zauberstab erzeugte nicht, aber immerhin konnten sie nun etwas erkennen. Außer ein paar vereinzelten Fischen war allerdings immer noch nichts Spannendes zu entdecken.
 

Viel tiefer kamen sie allerdings noch nicht, denn langsam wurde ihnen auch die Luft knapp. Sie mussten also auftauchen. Peter und Fay tauchten als erste auf. James und Sirius schafften es einige Sekunden länger die Luft anzuhalten. Dann hielten aber auch sie es nicht mehr aus. Nach einem tiefen Einatmen versuchten sie es noch einmal.
 

Sie kamen wieder nur unwesendlich tiefer. Diesmal jedoch konnten sie einen Meermenschen erkennen. Es war zu dunkel, um zu erkennen, ob es ein Mann oder eine Frau war und auch Sirius’ Zauberstab beleuchtete es nicht wirklich. Der Meermensch guckte sie an. Er oder sie schien etwas verdutzt oder zumindest sah es im spärlichen Licht des Zauberstabes so aus.
 

Wieder wurde ihre Luft knapp und sie mussten auftauchen. James ärgerte etwas.
 

„So sehen wir nie etwas von da unten!“, beschwerte er sich.
 

Sirius hörte ihm gar nicht zu. Er war schon wieder unter getaucht. Die anderen drei tauchten ihm hinterher.
 

Es nützte nichts. Das einzige, was sie sahen waren die Meermenschen, die sie mittlerweile interessiert musterten, bei ihren Versuchen die Luft lange genug anzuhalten. Sie hatten eine gräuliche bis grünliche Hautfarbe. Und ihre Haare waren dunkelgrün-blau. Sie trugen Speere und es hatte den Anschein, dass sie von denen auch Gebrauch machen würden, wenn sie einen Grund sahen. Im Augenblick allerdings hielten sie es noch nicht für nötig die vier Schüler anzugreifen.
 

Aber den Riesenkraken sahen James, Sirius, Peter und Fay nicht und sie kamen auch nicht tief genug, um zu sehen, wie die Meerleute so lebten.
 

James grummelte, als er dieses Mal wieder auftauchte. Er tauchte Sirius diesmal nicht sofort hinterher und auch Peter und Fay blieben noch mit an der Oberfläche.
 

„Vielleicht gibt es ja einen Zauber, wie wir länger dort unten bleiben können“, schlug Peter vor.

„Sicher“, bestätigte James. Es musste einen Zauber geben. Da war er sich 100%ig sicher. Das Problem war nur, dass er keinen Zauber dafür kannte. „Kennst du den vielleicht?“
 

Er war frustriert, das war ihm anzuhören. Er hatte nicht beabsichtigt so gereizt zu klingen. Doch er konnte es nicht verhindern.
 

Sirius tauchte nach Luft schnappend wieder auf. Auch ihm war langsam anzumerken, dass er sich mehr erhofft hatte.
 

„Hey!“, hörten sie jemanden rufen und sie wandten sich um.
 

Remus, Elina und Haily hatten sich ans Ufer gesetzt und guckten ihnen interessiert zu. Haily grinste. Am liebsten hätte sie James jetzt aufgezogen. Aber sie wusste, dass er die Luft auch mit Sticheleien nicht länger anhalten könnte, also verzichtete sie darauf.
 

„Wollt ihr wissen, wie ihr länger unten bleiben könnt?“, rief Remus ihnen zu.

„Oh ja, bitte!“, nahm James an und schwamm ans Ufer.
 

Remus und Haily hatten sich ihre Bücher mit raus gebracht, um hier zu lernen und Remus hatte anscheinend auch ein Buch gefunden, in dem etwas für die anderen vier Nützliches drin stand. Er erklärte den Zauber so gut er konnte. Wirklich simpel war er nicht gerade. Leider konnte man den Zauber auch immer nur für sich selbst anwenden und nicht einfach jemanden anderen auch damit belegen. Zumindest wäre das noch schwieriger gewesen und außerdem auch noch gefährlich. Gerade mal James und Sirius schafften es den Zauber so halbwegs hinzubekommen, wobei sie noch Glück hatten, dass er nicht allzu schief ging.
 

So mussten Peter und Fay sich weiter damit begnügen nur bis zu einer bestimmten Tiefe tauchen zu können. James und Sirius kamen diesmal tatsächlich bis zum Grund. Dieser war ziemlich zerklüftet und die Algen kamen beinahe einem Wald gleich.
 

Die Meermenschen hatten hier auf dem Grund eine Art Dorf. Sie lebten in Unterwasser-Höhlen. Einige von ihnen hatten auch Gärten, soweit man diese als solche bezeichnen konnte. Es waren viel mehr eine Art Vorhöfe, die von Felsbrocken ummauert waren.
 

Wieder andere Meermenschen hatten auch Haustiere. Sirius hatte schon mal etwas über diese Wesen gehört gehabt. Sie hießen Grindelows und sie waren Wasserdämonen. Die freundlichsten Kreaturen waren sie nicht gerade.
 

Interessiert guckten sich die beiden Jungen hier um, wobei sie nun allerdings zunehmend misstrauisch von den Meermenschen beobachtet wurden. Irgendwann kehrten James und Sirius vorsichtshalber um, um nicht von ihnen angegriffen zu werden. Den Riesenkraken hatten sie außerdem immer noch nicht gesehen.
 

Der hatte sich im Moment auch in einem ganz anderen Teil des Sees verkrümelt, wo James und Sirius gerade nicht hinkamen. Der See war außerdem riesig und das Ding war, dass sie keine Ahnung hatten, wo lang sie schwimmen sollten. Die nächste Frage, die sich ihnen außerdem stellte war, wo sie überhaupt waren. Die Orientierung hatten sie nämlich auch schon verloren. Solange sie allerdings noch wussten, wo oben und unten war, machten sie sich darüber nur zweitrangig Gedanken. Spätestens, wenn sie wieder auftauchten, würden sie es sowieso merken.
 

Sie suchten weiter den See ab, aber außer einigen Meermenschen und ein paar Grindelows konnten sie nichts weiter neues Entdecken. Den Riesenkraken fanden sie nicht. Außerdem begann der Zauber auch langsam seine Wirkung zu verlieren und sie mussten langsam wieder an die Oberfläche zurück.
 

Sie waren so ziemlich in der Mitte des Sees. Irritiert guckten sie sich um. Sie waren wirklich ein ganzes Stück von den anderen entfernt.
 

„Wer zuerst wieder am Ufer ist…“, wettete Sirius und schwamm los.
 

James hatte keine Zeit zu antworten und schwamm sofort hinterher, um Sirius einzuholen. Als sie wieder auf gleicher Höhe waren wurde es dann schon schwieriger für beide, ihre Geschwindigkeit zu halten. Es war anstrengend und die beiden hatten sich außerdem auch schon ziemlich verausgabt.
 

Nach einer Weile fiel Sirius ziemlich zurück, weil seine Energie so langsam aber sicher nachließ. James ließ von dem kleinen Wettstreit ab. Auch er hatte kaum noch Energie, um ihn fortzusetzen. Er schwamm so langsam er konnte, um Sirius wieder aufholen zu lassen. Wäre er mitten im Wasser angehalten, wäre er untergegangen.
 

Dumm an dem Ganzen war, dass sie dem Ufer immer noch nicht wieder nahe genug waren. Sie konnten die anderen sehen, die sie schon aufmerksam beobachteten. Haily machte sich langsam auch Sorgen. Wenn James beim Schwimmen langsamer wurde, dann war dass ein eindeutiges Zeichen dafür, dass er ausgepowert war. Und das wollte was heißen.
 

Elina, neben ihr, hatte auch so ziemlich das Gefühl, dass die beiden Jungen es nicht schaffen würden. Remus, Peter und Fay dagegen konnten sich schwer vorstellen, dass James und Sirius derart ausgepowert sein könnten. Sie waren sonst immer solche Energiebündel.
 

Haily allerdings war schon drauf und dran einen Lehrer zu holen. Plötzlich allerdings wurden die beiden Jungs von zwei riesigen Tentakeln gepackt. Bevor allerdings irgendjemand von ihnen oder ihren Freunden entsetzt aufschreien konnte, hatte der Riesenkrake James und Sirius auch schon wieder in Ufernähe gebracht, in einen Bereich, wo sie wieder stehen konnten.
 

Dann wandte sich der Riesenkrake wieder ab und verkrümelte sich wieder. James und Sirius standen im Wasser und gucken ihm verdutzt und begeistert zu gleich nach. Sie konnten ihr Glück noch gar nicht fassen, dass sie ihn doch noch „gesehen“ hatten.
 

Auch Remus, Peter, Elina und Fay starrten dem Kraken überrascht hinterher. Nur Haily fand als erste ihre Stimme wieder.
 

„Wollt ihr beiden dort vielleicht Wurzeln schlagen?“, rief sie James und Sirius zu.
 

Die drehten sich irritiert zu ihr um. Sie hatten irgendwie nicht mehr daran gedacht, dass ihre Freunde ja auch noch da waren. Sie sahen sich kurz an, dann wateten sie wortlos zurück ans Ufer.
 

„Ihr zwei seid so bescheuert!“, beschwerte sich Haily. „Wieso schwimmt ihr so weit raus, ihr Knallkranaten!“

„Ist doch nichts passiert“, erwiderte James und er machte den Eindruck, als wäre er überhaupt nicht besorgt gewesen.
 

Auch Sirius grinste. Die Maskerade überzeugte Remus, Peter, Elina und Fay. Haily jedoch durchschaute James. Sie merkte ihm genau an, dass auch er Schiss gehabt hatte.
 

„Angeber!“, meinte sie und sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust. „Gerade eben hat es noch nicht den Eindruck gemacht, als ob du noch so viel Kraft gehabt hättest.“

„Ja, es hat nicht den Eindruck gemacht!“, bestätigte James und tat so, als ob sie sich das nur eingebildet hätte. Er grinste sie breit an.
 

Haily fand das nicht witzig. Ihr Gesicht verdüsterte sich. Sie erwiderte nichts weiter darauf, wandte sich um und stolzierte zurück ins Schloss. Sirius grinste immer noch. James blickte ihr allerdings irritiert hinterher. Sie war sauer auf ihn. Und dann konnte sie auch ziemlich unumgänglich werden.
 

James und Sirius kamen aus dem Wasser und trockneten sich ab. Peter und Fay hatten sich bereits wieder angezogen.
 

„Wie war’s dort unten?“, wollte Peter nun neugierig wissen. Und auch Fay guckte als würde sie vor Neugierde platzen.
 

James setzte schon zu einer Antwort an, als Remus sich einmischte.
 

„Das ist das einzige, was dich gerade interessiert?“, fragte er und er sah Peter fassungslos an. „Haily hat Recht! Es war wirklich verdammt gefährlich so weit raus zu schwimmen. Es hätte sonst was passieren können!“

„Es ist ja aber doch nichts passiert!“, gab Sirius, immer noch völlig von sich überzeugt, zurück. „Außerdem haben wir nicht gemerkt, wie weit wir rausgeschwommen sind.“

„Oh ja, die Tatsache macht das Ganze natürlich weit aus ungefährlicher!“, erwiderte Remus. „Schön, dass euch euer Leben nichts Wert ist. Ich hätte gedacht, dass ihr eher wieder auftauchen würdet, sobald ihr nicht mehr wisst, wo ihr seid.“
 

James und Sirius starrten Remus nur verständnislos an. Sie schienen überhaupt nicht nachvollziehen zu können, warum er sich so aufregte.
 

„Mann, Moony, es ist ja aber nichts passiert“, sagte James noch einmal. „Ja, es war gefährlich. Aber wenn doch nun mal nichts weiter passiert ist…“
 

Remus gab die Diskussion auf. Er wartete bis die beiden Jungs sich auch wieder angezogen hatten, bevor er mit ihnen zurück zum Schloss ging. Er kam allerdings noch nicht wieder mit zurück in den Gemeinschaftsraum. Er und Elina gingen zurück in die Bibliothek, wo Haily, Francy und Lily saßen.
 

Haily war gerade dabei sich abzureagieren. Lily und Francy waren geschockt, wobei Lily allerdings wenig Mitleid mit den Jungs hatte, sondern eher mit Haily. Francy hingegen war nun ebenfalls wütend. Sie wollte nicht, dass Sirius etwas passierte. Warum musste der Idiot sich derart in Gefahr bringen?
 

Erst zum Mittag sahen sie die Jungs wieder. Sie machten immer noch nicht den Eindruck, als würden sie die Gefahr ernst nehmen. Angeregt schilderten sie Peter und Fay, was sie unten alles gesehen hatten und die Tatsache, dass sie den Riesenkraken doch noch gesehen hatten, fanden sie unglaublich cool.
 

Francy und Haily hatten keine Ambitionen sich zu den beiden zu setzen. Sie drehten auf halbem Wege zum Gryffindortisch wieder um und setzten sich an ihren Haustisch. Lily, Remus und Elina setzten sich mit zu ihnen. Auch sie hatten keine Lust sich die Angeberei der beiden Jungs anzutun.
 

Den Rest des Tages verbrachten sie im gemeinsamen Gemeinschaftsraum der Gryffindors und Ravenclaws, während James, Sirius, Peter und Fay im Gryffindor-Gemeinschaftsraum saßen und immer noch ihr Abenteuer ausdiskutierten. Die Mädels und Remus hatten da echt keinen Bock drauf. Also wandten sie sich wieder ihren eigenen Themen zu.
 


 

_______________________________________________________________________________
 

Hallo ihrs^^
 

Da bin ich mal wieder. Ich weiß, ich habe mal wieder ewig gebraucht, aber ich habe es endlich geschafft.
 

Well, das Ende dieses Kapis ist jetzt nicht sonderlich ausformuliert, aber ich bin der Meinung, dass eigentlich so relativ klar sein müsste, worüber sie sich alle so am liebsten unterhalten XDDD Von daher musste ich das nicht extra noch mal schreiben. Spielt für die Handlung jetzt auch nicht mehr so ne große Rolle.
 

Ich hab mich bei der Handlung mal vom Malwettbewerb in meinem Fanclub inspirieren lassen. Dort stand einmal das Thema "Im Hogwartssee". Niny meinte darauf hin, dass James und Sirius doch auch bestimmt auch schon mal gucken gewesen sind, wie es dort unten aussieht. Und so kam eines zum anderen^^

(www.harry-potters-welt.at.lv)
 

Zu Fay:

Sie ist ein Nebencharakter, also nicht allzu wichtig. Man könnte sie vielleicht mit Collin Creevey gleichsetzen, nur, dass sie James und Sirius vielleicht nicht ganz so verehrt. Fay wird allerdings noch den Aufhänger für einige Diskussionen bieten.
 

Zum Streitpunkt am Ende des Kapis:

Well, es kam mir so spontan. I-wie kommt mir Remus selber etwas naiv vor, zumindest am Ende. Aber sagen wir einfach, es hat einfach vorher keiner bedacht, dass die beiden so weit rausschwimmen könnten XDDD Soll ja vorkommen, dass man mal was unbedacht lässt *grins*

James' und Sirius' Reaktion finde ich allerdings recht typisch für die beiden^^
 

Ich wünsche euch dann mal wie immer viel Spaß beim Lesen und Kommentieren^^
 

lg

Haily



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück