Zum Inhalt der Seite

De Marauders

Die Gryffindor-Ravenclawsche Freundschaft
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

3) Familienausflug und andere lustige Zufälle

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Hi Leutis^^
 

Noch einmal ganz ♥-liches Dankeschön an alle, die meine FF bis hier her gelesen haben. Ganz besonderen Dank an
 

Niny,

Veilchen und

Wachtel
 

Für all die Kommis, zu meinen Kapis^^ Ihr seit klasse! *drück*

Ich hoffe meine folgenden Kapis gefallen euch genauso gut, wie die bisherigen auch und ich freu mich auch auf jeden Fall jetzt schon wieder auf eure noch kommenden Kommis^^ *drück*
 

Zu diesem Kapi:

Ich hatte es ja im letzten Kapitel schon angekündigt und der Titel sagt es auch, worum es geht. Ist mal wieder ein sehr spontanes Kapitel. Ich hab mich letztens so mit kono und Akikofuma unterhalten und die haben mir mal paar Anregungen gegeben. Es kam eigentlich nur kompletter Blödsinn bei raus, aber die Inspirationen waren klasse^^ Danke dafür^^
 

Die erste Inspiration, die mir so nebenbei gekommen ist, setze ich jetzt also in diesem Kapi um^^ Es folgen dann in den folgenden auch noch mehr^^
 

Zu meinen sonstigen Inspirationen: Google-Maps ist doch was ganz tolles *grins* Die Orte gibt es also wirklich. Eventuelle Details habe ich mir selbst ausgedacht^^ Mehr verrate ich aber erst mal noch nicht. Das merkt ihr dann beim Lesen^^
 

Ich wünsche euch schon mal im Voraus schon mal viel Spaß beim Lesen^^

lg

Friedi

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------
 

Der 2. Juli 1973 war ein Montag. In den Ferien interessierte das normalerweise keinen Teenager, denn Ferien zählten ja gemeinhin unter die Kategorie „langes Wochenende“. Und ein Wochenende bedeutete so viel wie Ausschlafen ohne Ende. Das sahen zumindest James und Sirius so. James Eltern hingegen, sahen es heute leider leicht anders.
 

Es war dreiviertel acht am Morgen und Lee und Megan Potter waren bereits seit einer Stunde wach und packten ihre Sachen für den Familienausflug, während die Hauselfen in der Zwischenzeit das Frühstück vorbereiteten.
 

Als das wichtigste zusammen war – so etwa fünf Minuten später – wurden die Jungs geweckt. Es sollte ungefähr um 9 losgehen und die Jungs mussten ihre Sachen ja auch noch fertig zusammenpacken, auch wenn sie das meiste eigentlich gestern Abend schon gepackt hatten.
 

Jason aus dem Bett zu holen erwies sich als relativ leicht. Er war im Mai gerade mal erst sechs Jahre alt geworden und immer noch klein genug, dass Lee Potter ihn einfach aus dem Bett heben und ins Badezimmer tragen konnte, wo der Kleine dann abgesetzt wurde und sich fertig machen durfte. Verschlafen wischte sich Jason den Sand aus den Augen und er machte sich im Halbschlaf, unter den Augen seiner Mutter, daran sich fürs Frühstück fertig zu machen.
 

James und Sirius aus den Federn zu schmeißen war dagegen wesendlich schwieriger. Mit mittlerweile 13 (bzw. 3 ¼ in Sirius’ Falle *grins*) Jahren waren die beiden leicht zu schwer für diese Methode. Also musste sich Lee Potter etwas anderes einfallen lassen, um die zwei Steine zum Leben zu erwecken.
 

Die Decke weg ziehen funktionierte nicht. Die beiden schliefen noch wie die Murmeltiere und da machte ihnen die plötzlich fehlende Decke wenig aus. James tastete lediglich im Schlaf nach seiner Decke, fand aber nur ein Stück seines Bettlakens und wickelte sich darin ein.
 

In der Zwischenzeit kamen unten im Kaminzimmer Liones, Caithlin und Haily an. Haily wirkte nicht viel ausgeschlafener als Jason, sagte aber nichts. Nachdem Lee nach fünf Minuten aufgab, James und Sirius zu wecken, wollte er Megan fragen, ob sie eine Idee hätte. Haily jedoch war schneller.
 

Ohne Rücksicht zog sie den beiden ihre Kopfkissen weg. Nur um sie ihnen dann direkt auf den Kopf zu werfen und die beiden darunter zu begraben.
 

Bei James funktionierte es. Irritiert hob er den Kopf an, sodass sein Kissen wieder von ihm abfiel. Er wollte sich im Zimmer umsehen, um nach dem Werfer zu sehen, verhedderte sich dabei allerdings in seinem Laken und fiel aus dem Bett. Spätestens jetzt war er endgültig wach. Haily lachte.
 

„Hast du keine schmerzfreieren Methoden mich zu wecken?“, wollte James wissen.

„Du bist allein aus dem Bett geflogen“, lachte sie. Dann sah sie auf die Uhr. „Es ist jetzt kurz nach acht. Und in etwa einer Stunde soll es losgehen und das Frühstück ist bereits fertig. Also wäre es, glaube ich, ganz günstig, wenn du dich da mal „enthedderst“ und aus der Hüfte kommst.“
 

Grummelnd kämpfte James sich frei und wanderte ins Badezimmer, wo Jason gerade fertig wurde. Wenig später folgte ihm ein schlaftrunkener Sirius, den Haily gerade mit lauter Musik geweckt hatte. Verärgert murmelte er etwas, was keiner verstand.
 

Haily setzte sich grinsend, und mittlerweile auch hellwach, an den Frühstückstisch. Jason begrüßte sie glücklich, wobei er sie nicht gleich dabei erwürgte, so wie er das bei James gewöhnlicher Weise tat.
 

Irgendwann kamen James und Sirius gähnend aus dem Bad und setzten sich mit an den Tisch.
 

„Wo soll es eigentlich hingehen?“, wollte James so beiläufig wissen, denn das Ausflugsziel hatte man ihnen immer noch nicht gesagt. Auch Haily horchte auf und wusste scheinbar genauso nichts.

„Dahin, wo wir dann eineinhalb Wochen zusammen Urlaub machen“, antwortete Liones Potter nur.

„Oh… Ja, OK das hab ich mir jetzt noch nicht denken können“, kam es von James ironisch zurück. „Aber wo ist das?“

„Das verraten wir nicht!“, meinte Megan Potter.

„Bittö!“, bettelte Sirius.

„Das ist eine Überraschung.“

„Überraschungen sind doof!“, fand Jason.
 

Haily verkniff sich ein Kichern und nahm sich stattdessen Pancakes mit Ahornsirup und Mangostückchen.
 

Das Frühstück verlief die restliche Zeit ruhig – zumindest für pottersche Verhältnisse. James und Sirius waren noch nicht ganz ausgeschlafen und sie hatten keine Lust mit irgendwem großartig zu diskutieren. Jason dagegen ließ sich von Haily Gesichter aus diversen Früchten auf seine Pancakes legen. Haily legte ihm immer wieder neue, witzige Gesichter. Er fand das lustig.
 

Nach dem Frühstück mussten James und Sirius noch ihre Rucksäcke zu Ende packen. Es war ein Camping-Ausflug. So viel hatte man ihnen bereits gesagt und sie hatten das meiste auch am Abend zuvor schon eingepackt. Aber es fehlten trotzdem noch diverse Kleinigkeiten.
 

Pünktlich um 9 waren sie dann auch fertig und Lee Potter holte einen Minibus aus der Garage, der nur für Familienausflüge genutzt wurde. James und Sirius setzten sich zu Jason auf die Rückbank, während Haily sich zu ihrer Mutter auf die mittlere Bank setzte. Lee, Megan und Liones Potter saßen vorne.
 

Die Fahrt dauerte verhältnismäßig lang. Zwar hätte sie in einem Muggelauto drei mal so lange gedauert, aber für Jason waren auch zwei Stunden schon zu viel – es sei denn er verbrachte die Stunden im Hogwartsexpress. Schließlich kamen sie in einer Bergregion an.
 

„Wir sind in Schottland, oder?“, vermutete Haily.

„Gut erkannt“, erwiderte Megan.

„Der Familienbus sollte bei uns stehen“, fand Haily. „Von uns aus, hätten wir nicht halb so lange bis hier her gebraucht.“

„Das stimmt“, bestätigte Lee, ohne von der Straße abzusehen. „Nach dem Ausflug können wir es durchaus ändern.“

„Und wetten, dann ist der nächste Familienausflug näher an Brighton dran?“, warf James nach vorne.

„Ich würde ja lachen, wenn’s so kommen würde“, grinste Haily.

„Hm… kommt ganz darauf an, wie viel wir dann insgesamt länger fahren“, überlegte James.
 

Sie hielten an einem riesigen See, der von einem dichten Wald umgeben war. Nirgendwo waren Häuser zu sehen.
 

„Und wo sind wir jetzt genau?“, fragte Sirius, als sie ausgestiegen waren und sich umsahen.

„Das ist Loch Trool, in Süd-West-Schottland“, erklärte Liones. „Wir dachten uns, es wäre ganz nett mal ein paar Tage hier zu campen und einfach mal die Natur zu genießen.“

„Joah, von Natur haben wir hier durchaus jede Menge“, bestätigte James. Außer Wald und dem See gab es hier auch nichts weiter. Allerhöchstens noch die Landstraße, die hier hergeführt hatte. Das nächstgelegene Dorf lag einige Kilometer entfernt und hieß, wenn er es sich richtig gemerkt hatte „Glentrool Village“.

„Gibt es in dem See wenigstens Seeungeheuer?“, wollte Sirius wissen.

„Du kannst es gern versuchen herauszufinden“, lachte Lee. „Aber hier in der Nähe soll es angeblich tatsächlich irgendein Vieh geben. Es hat aber noch nie jemand zu Gesicht bekommen. Ich bezweifle, dass da was dran ist.“
 

James und Sirius sahen sich an. So wie sie grinsten, ahnte Haily schon wieder schreckliches. Sie würden es herausfinden, egal wie. Und wenn es kein Seeungeheuer war, dann würden sie es wahrscheinlich dann im Wald finden.
 

Während die Erwachsenen die Zelte aufbauten waren James und Sirius auch schon in Badeklamotten und im Wasser. Jason rannte ihnen hinterher.
 

„Warte, Jason“, hielt Haily den Kleinen auf. James und Sirius würden weiter auf den See hinaus schwimmen. So weit würde Jason ihnen unmöglich folgen können ohne Gefahr zu laufen, zu ertrinken.

„Aber ich will auch nach dem Monster suchen“, bettelte Jason.

„Ich glaube kaum, dass das so gut ist“, meinte Haily. „Wir können doch aber auch so zusammen spielen gehen.“
 

Sie zog sich um und ging mit Jason zu einer flacheren Uferstelle des Sees, wo sie mit ihm schwimmen übte. Er hatte erst vor ein paar Wochen gelernt zu schwimmen. Es sah dem entsprechend auch noch sehr übungsbedürftig aus.
 

Halb eins kamen James und Sirius zurück ans Ufer geschwommen. Sirius hatte es irgendwie geschafft eine lange Alge zu finden, in der sich drei Fische verfangen hatten. Anstatt die Tiere allerdings zu befreien, wurden die natürlich fürs Mittag mitgenommen. Die beiden Jungs grinsten breit.
 

„Wo habt ihr die denn her?“, fragte Caithlin, während die beiden die Alge mit den nun mittlerweile toten Fischen aus dem Wasser schleiften.

„Die hatten sich schon in der Alge verfangen“, antwortete Sirius. „Wir brauchten sie nur noch mitnehmen.“

„Wer weiß wie lange die schon tot sind…“, gab Megan zu bedenken.

„Ach die sind schon tot?“, wunderte sich James und sah sich nach den Fischen um.

„Als wir sie „gepflückt“ haben, haben sie noch gelebt“, versicherte Sirius und grinste.
 

Haily lachte.
 

„’Gepflückt’?“, wiederholte sie.

„Na ja“, erklärte Sirius. „Sie haben sich ja in der Alge verfangen und die Alge haben wir „gepflückt“ – so zu sagen.“

„Interessante Wortwahl“, amüsierte sich Megan.

„Wenn ihr gerne Fisch essen wollt, dann könnt ihr sie ja auch gleich zubereiten“, schlug Caithlin vor.
 

James und Sirius schlief das Gesicht ein. Fische fangen, ja, aber sie dann auch selber zubereiten? Haily lachte erneut und auch von den Erwachsenen schien sich niemand am Gesichtsausdruck der beiden zu stören. Lee Potter bereitete lediglich in aller Seelenruhe das Lagerfeuer vor.
 

Haily kicherte. Es sah einfach nur urkomisch aus, wie die beiden da so bedröppelt dastanden. Schließlich fingen sie sich wieder und holten sich einen Campingtisch, an dem sie arbeiten konnten. Jason kam neugierig zu ihnen. Es gab was zum Manschen. Klar, dass ein Kind da nicht weit weg bleiben konnte.
 

Haily grinste nur und ließ sich dann entspannt im Wasser treiben.
 

Die Jungs unterdessen brauchten eine Weile, um die Fische vorzubereiten. Als sie dann endlich fertig waren, legten sie sie auf einen Rost über dem Lagerfeuer, das bereits von Lee und Liones bewacht wurde.
 

Nun kam auch Haily aus dem Wasser und half ihrer Mutter und ihrer Tante dabei die Beilagen zuzubereiten und den Tisch zu decken.

------------------------------------------------------------------------------------------------------------
 

Nach dem Mittag legten sich die Erwachsenen in die Sonne, während James und Sirius den Wald erkunden gingen. Das Monster hatten sie im Wasser natürlich nicht finden können. Also blieb ihnen jetzt Variante zwei. Jason folgte ihnen, denn der Kleine fand das alles einfach nur unglaublich interessant.
 

Nur Haily hatte keine Lust darauf sich in die Sonne zu legen oder den Jungs in den Wald zu folgen. An ein Monster glaubte sie ehrlich gesagt nicht.
 

„Ich geh ne Runde den Weg entlang wandern“, rief sie ihren Eltern zu. „Vielleicht komme ich ja im Dorf an.“

„Ja, aber bitte sei spätestens halb sieben wieder da“, kam es von Caithlin. „So um die Drehe rum werden wir dann wahrscheinlich zu Abend essen.“

„Ist gut.“
 

Es war unglaublich entspannend, den Weg entlang zu wandern. Sie hatte Zeit sich über alles mögliche Gedanken zu machen. Bis zum Dorf waren es nur wenige Kilometer. Auf dem Hinweg war es ihr viel weiter vorgekommen. Doch als sie einen Blick auf ihre Uhr warf, stellte sie fest, dass sie nur etwas mehr als eine Stunde gebraucht hatte. … Seltsam. Es war ihr gar nicht so vorgekommen.
 

Es war nur ein kleines Dorf. Nur ein paar Häuser. Allesamt mit hübschen Vorgärten. Wahrscheinlich kannten sich die Leute hier alle schon von klein auf.
 

Haily überlegte, ob sie noch ein Stück weiter laufen sollte. Letztendlich entschied sie sich jedoch anders und machte sich bereits wieder auf den Rückweg, als sie plötzlich eine junge Frau sah, die ihr bekannt vorkam. Ihre langen hellbraunen Locken fielen ihr über das Gesicht und so konnte Haily sie nicht genau erkennen. Und die Frau beachtete sie auch nicht.
 

Diese unterhielt sich mit einer älteren Dame, die offenbar ihre Großmutter war und von der sie offenbar eine Pastete mitbekommen hatte. Sie waren bei der Verabschiedung. Die Großmutter drückte ihre Enkelin noch einmal kurz und bat sie, dass sie ihren Bruder doch auch einmal vorbei schicken sollte. Die Enkelin lachte und erwiderte ein kurzes „Mach ich.“ Dann winkte sie ihrer Großmutter zu und wandte sich um, während die alte Dame zurück ins Haus ging.
 

Die junge Frau erblickte Haily. Beide sahen sich einen kurzen Moment verdutzt an. Dann grinste Haily. Es war Katya. Und wenn sie hier wohnte war es auch gut möglich, dass Remus hier auch in der Nähe wohnte. Er hatte ihr bisher nur so beiläufig gesagt, dass er in einem kleinen Dorf in Schottland wohnte. Haily kam gerade die Welt wie ein Dorf vor.
 

„Hallo“, grüßte sie Remus’ Schwester und sie musste sich ein Lachen über diesen Zufall verkneifen.

„Hi“, grüßte Katya zurück. „Bist du nicht … Lily? Oder Haily?“

„Haily.“

„Aha. Freut mich. Ich bin Katya.“

„Ja, wir haben uns gestern schon mal gesehen, als du Ray abgeholt hast.“

„Ja, so schlecht ist mein Gedächtnis nicht.“
 

Katya grinste.
 

„Wie kommt’s?“

„Meine Familie und ich machen ein paar Tage Urlaub am Loch Trool. Es war sozusagen eine Überraschung. Meine Cousins James und Jason und James’ bester Freund Sirius hatten auch keine Ahnung, wo es hingeht.“

„Interessant“, meinte Katya. „Wow, ich habe, abgesehen von unserer Granny, noch einen anderen guten Grund, wie ich Remus von seinen Hausaufgaben weglocken kann. Du hast doch sicher Lust, mir dabei behilflich zu sein, oder?“
 

Haily lachte.
 

„Aber sicher doch!“
 

Sie folgte Katya. Sie wohnte einige Meter außerhalb des Orteingangs. Nur zwei Häuser vom Haus ihrer Eltern entfernt. Die Lupins hatten sich anscheinend gerne alle beieinander.
 

„So dann komm mal rein“, lud Katya Haily ein und diese trat in das schöne kleine Häuschen, in dem auch Remus wohnte.

„Hübsch!“, meinte sie anerkennend.

„Das freut mich“, erwiderte Katya.
 

Mrs Lupin kam aus der Küche. Sie war eine kleine leicht rundliche Frau mit einem gutmütigen Gesicht. Ihre Kinder hatten offenbar beide die sanften Gesichtszüge von ihr.
 

„Guten Tag“, grüßte sie Haily freundlich.

„Guten Tag“, erwiderte diese. „Ich bin Haily Potter. Eine Freundin von Remus.“

„Oh das freut mich.“ Mrs Lupin lächelte. „Er ist oben.“

„Ja, das habe ich mir schon gedacht“, meinte Katya und übergab ihrer Mutter die Pastete. „Wir werden ihn dann mal von seinen Hausaufgaben weglocken.“
 

Und schon rannte sie die Treppe hoch. Haily folgte ihr leicht grinsend. Remus saß in seinem Zimmer auf seinem Bett, gegen die Wand gelehnt. Er hatte ein Buch auf seinem Schoß. Er las darin, während nebenbei Musik lief.
 

„Hallo, mein Brüderchen.“ Katya zog ihm das Buch weg.

„Das wollte ich gerade lesen“, beschwerte sich Remus.

„Dazu hast du später noch genug Zeit“, erwiderte Katya. „Du hast Besuch.“
 

Remus wandte seinen Blick zur Tür und erblickte die breit grinsende Haily. Er war überrascht. Das sah man ihm an. Katya war zufrieden mit sich. Sie hatte erreicht, was sie wollte, warf Remus sein Buch wieder zurück aufs Bett und sie gesellte sich wieder nach unten zu ihren Eltern. Remus achtete nicht auf sein Buch.
 

„Hi!“ Haily winkte nur.

„Hi, wie kommt’s?“ Er konnte seine Überraschung einfach nicht verbergen.
 

Haily pflanzte sich kreuzbeinig vor ihm auf den Fußboden und sah zu ihm hoch.
 

„Meine Eltern, James, seine Eltern, Jason, Sirius und ich machen einen Familien-Camping-Ausflug am Loch Trool“, erzählte sie. „Wir sind heute Mittag angekommen.“

„Wow“, fand Remus. „James hat gestern nur erzählt, dass ihr einen Ausflug macht, aber nicht wohin.“

„Das wussten wir bis wir ankamen auch selbst noch nicht“, grinste Haily.

„Lustiger Zufall“, lachte Remus.

„Ja, nicht wahr?“, grinste auch Haily.
 

Eigentlich fand er das weniger lustig. In drei Tagen war Vollmond. Und wenn James und Sirius raus fanden dass seine Großmutter bei ihm eigentlich direkt um die Ecke wohnte… Vielleicht konnte er ihnen ja weis machen, dass er im Zug seine andere Großmutter gemeint hatte. Guter Plan. Die Sache hatte nur den Haken, dass die Großmutter bereits tot war und auch ihr Ehemann war bereits vor ihr gestorben.
 

Haily blickte sich im Zimmer um. Ihr Blick fiel auf einen Mondkalender an der Wand. Ein Blick genügte ihr, um zu erraten, was in Remus gerade eigentlich vorgehen musste. Sie sagte allerdings nichts. Sie wunderte sich lediglich etwas über sich selbst. Sie kannte normalerweise den Mondkalender auswendig. Wieso hatte sie gerade jetzt einfach nicht daran gedacht? Offenbar musste er ihr ihre Verwunderung jedoch angesehen haben.
 

Remus folgte ihrem Blick. Er wurde blass.
 

„Ähm ich interessiere mich sehr für Astrologie“, log er. Er hatte Angst Haily könnte es durchschauen. Was würde sie nur sagen, wenn sie heraus finden würde, was er wirklich war? Im nächsten Moment stellte er fest, dass er doch aber Wahrsagen für das nächste Schuljahr gar nicht gewählt hatte. Das würde sie früher oder später mitkriegen. Verdammt!
 

Haily kicherte nur. Irgendwie fand sie es witzig, wie er sich zu entschuldigen versuchte. Aber wenn er so weiter machte, bräuchte sie irgendwann noch eine Ausrede, die sie entschuldigte, warum sie ihm seine Lügen abkaufte. Sein Buch lag offen, für sie gut sichtbar vor ihm. ‚Möglichkeiten, wie man die Schmerzen bei der Verwandlung in einen Werwolf lindern konnte’. Wirklich dezent war es ja nicht gerade. Haily versuchte das Buch gar nicht erst zu betrachten, um Remus nicht noch mehr unter Druck zu setzen.
 

Er hingegen war offenbar froh, dass Haily den Buchtitel scheinbar noch nicht gelesen hatte und er versuchte das Buch verschwinden zu lassen. In der Hoffnung, dass sie ihn nicht danach fragen würde.
 

Leider war er ausgerechnet in diesem Augenblick etwas ungeschickt und das Buch fiel offen, mit dem Buchrücken nach oben, neben ihr auf den Boden. Haily konnte es nicht mehr ignorieren. Sie klappte es jedoch nur wortlos zu und gab es ihm wieder.
 

„Danke“, sagte Remus. Es war ihm unglaublich unangenehm. Er legte das Buch in eine Schublade, während Haily sich bemüht interessiert wirkend weiter im Zimmer umguckte. Doch nun würde sie tatsächlich die Ausrede brauchen, vor der sie sich doch eigentlich drücken wollte. „Keine Fragen zu dem Buch?“, wollte Remus etwas verwundert wissen. Die Katze war aus dem Sack. Er konnte es vor ihr nicht mehr leugnen.

„Nein“, meinte Haily wahrheitsgemäß. Was hätte sie auch fragen sollen? Sie kannte ja die Wahrheit. Sie grinste ihn scheinheilig an.
 

Er blickte sie verdutzt an. Konnte sie wirklich glauben, dass er so ein Buch nur Interesses halber las? Gerade Haily durchschaute so was doch in der Regel recht schnell. Sie seufzte.
 

„Ich dachte eigentlich, dass dir das Thema unangenehm ist, also wollte ich dich nicht darauf ansprechen“, sagte sie. „Anderes Thema?“

„Moment, du läufst nicht schreiend davon?“

„Nö, sollte ich?“ Sie deutete auf den Kalender. „Vollmond ist erst in drei Tagen.“
 

Ihm klappte der Unterkiefer runter.
 

„Seit wann weißt du es?“, fragte er. Sie konnte es nicht erst seit jetzt wissen. Sie wirkte kein bisschen überrascht.

„Ähm… Vielleicht ein paar Monate“, log sie. Sie setzte ihr Pokerface auf. Wenn nötig würde sie den Jungs Rückendeckung geben.

„Weiß es außer dir sonst noch jemand?“ Er wurde blasser als er es ohnehin schon gewesen war, vor dem Gedanken.

„Nicht dass ich wüsste“, log Haily weiter.
 

Remus atmete aus. Er musste sich erst mal wieder fassen. Haily kannte sein Geheimnis. Aber sie reagierte vollkommen anders, als er es befürchtet hatte. Aber würden die anderen auch so reagieren wie sie? Er wollte lieber nicht darauf spekulieren.
 

„Bitte erzähl es wirklich niemandem“, flehte er sie an.
 

Sie machte nur eine Geste, wie als würde sie ihren Mund mit einem Reißverschluss verschließen, ein Schloss davor hängen und den Schlüssel wegwerfen.
 

„Ich danke dir“, meinte er. Die Erleichterung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Sie war jemand, der sein Wort hielt. Er brauchte sich also keine Sorgen weiter machen.

„Wie war das nun mit dem anderen Thema?“, schlug Haily erneut vor. Sie hatte die ganze Zeit ihr scheinheiliges Grinsen bewahrt.

„Ja, bitte“, sagte er, dankbar dafür, dass sie ihn nicht ausquetschen wollte. Er war sich sicher James und Sirius, an ihrer Stelle, würden es tun. Und wahrscheinlich würden sie danach auch nicht mehr mit ihm befreundet sein wollen. Er irrte sich. Aber das konnte er ja nicht wissen und Haily würde ihn auch ganz sicher nicht auf diesen Irrtum hinweisen.
 

Es war erstaunlich wie unbeschwert Remus auf einmal war. Auf einmal freute er sich riesig über den Zufall, dass Haily hier in der Nähe zum Campingausflug war. Sonst war er in den Ferien, wenn er nicht gerade jemanden besuchte, immer ziemlich einsam gewesen.
 

Haily wurde zum Kaffee eingeladen. Die ganze Familie Lupin war sehr nett. Katya äußerte schließlich die Idee, dass Remus doch eine Nacht mit am Loch Trool übernachten könnte. Er hatte seine Bedenken. Aber im Grunde hatte er ja sonst auch kein Problem damit kurz vor Vollmond noch in der Gesellschaft anderer zu sein. Katya jedoch bestand geradezu darauf. Sie würde ihn auch persönlich dort abliefern und ihn erst morgen wieder abholen.
 

„Die paar Kilometer sind nicht gerade zu weit zum Laufen“, erwiderte Remus, um Katya auf den Schwachpunkt ihrer Ausführungen aufmerksam zu machen.

„Dann fahr ich dich eben wieder zurück“, gab sie unbeirrt zurück. Es war eindeutig. Sie würde ihn zur Not auch dort irgendwo an einem Baum festbinden.
 

Haily kicherte etwas. Remus gab sich geschlagen. Er holte ein kleines Zelt aus dem Abstellraum und packte ein paar Sachen für eine Nacht in einen Rucksack. Dann fuhr Katya Haily und ihn zum Loch Trool.
 

James und Sirius guckten etwas blöd aus der Wäsche, als Haily plötzlich von einem Auto gebracht wurde. James wollte sie schon damit aufziehen und sie fragen ob sie sich etwa nur auf der Landstraße verirrt hatte. Als jedoch auch Remus ausstieg, blieb ihm die Sprache weg.
 

„Wo kommst’n du her?“, fragte James verdutzt, als er seine Stimme wieder gefunden hatte.

„Ich wohne hier in dem Dorf in der Nähe“, erwiderte Remus nur.
 

„Na dann bis morgen“, verabschiedete sich Katya von Remus. Dem blieb gar nicht die Zeit irgendwas zu erwidern, denn sie war schon wieder in ihrem Auto und fuhr zurück ins Dorf.
 

Remus sah ihr kopfschüttelnd nach.
 

„Was sollte das denn?“, fragte Sirius.

„Katya will unbedingt, dass ich nicht die ganze Zeit zu Hause hocke und hat mich mit dem Camping-Ausflug quasi überrumpelt“, erklärte Remus. „Allerdings nur eine Nacht. Ich bin nicht so der Camping-Fan.“

„Sollten wir das ändern?“, fragte Sirius und sah James grinsend an. Dieser grinste verschwörerisch zurück.
 

James wollte auch schon mit Sirius Pläne in der Richtung aushecken, als sein Blick Haily’s traf und sie ihn an die knapp bemessene Zeit bis Vollmond erinnerte. Verdammt! Er hatte eigentlich gedacht, dass es noch ein paar Tage länger hin wäre.
 

„Finden sich Gelegenheiten“, sagte er also nur.

„Muss das sein?“, fragte Remus. Etwas Flehendes lag in seiner Stimme. Hoffentlich lagen diese Gelegenheiten nicht innerhalb der nächsten fünf Tage.
 

James und Sirius achteten aber nicht auf seinen Gesichtsausdruck. Es war auch noch Zeit genug bis zum Abendessen und so wurden Remus und Haily mit an den See gezogen. Es war seit heute Mittag die erste Gelegenheit für James und Haily wieder einen Konkurrenzkampf auszutragen. Wasserschlacht war aber auch was Geniales.
 

Auch Remus und Sirius wurden irgendwann mit hineingezogen. Remus für Haily und Sirius für James. Remus machte mit. Er war nicht wirklich gut und Haily hatte es mehr mit James und Sirius gleichzeitig zu tun. Außerdem stellte sie fest, dass Remus nie tiefer ins Wasser watete, als er nicht selber stehen konnte. War ja putzig! Leider konnte Haily im quasi Alleingang nicht gegen James und Sirius zusammen gewinnen. Theoretisch war der Ausgang für sie anfechtbar. Aber da sie glaubte, dass James selber nicht wusste, dass Remus offenbar nicht der beste Schwimmer war, verzichtete sie einfach mal darauf.
 

Caithlin wunderte sich etwas, als Remus mit aus dem Wasser kam.
 

„Hallo“, grüßte sie ihn.

„Hallo“, erwiderte Remus und er erklärte auch ihr schnell noch die Geschichte, wie er hier her gekommen war. So lang war die Geschichte ja nicht.

„Die Welt ist ein Dorf!“, fand Caithlin grinsend, als er fertig war.
 

Das Abendessen stand bereits auf dem Tisch. James, Sirius, Remus und Haily zogen sich wieder um.
 

„Du hast es uns aber echt einfach gemacht zu gewinnen“, stichelte James und grinste Remus an. „Echt schönes Arbeiten mit dir!“

„Es muss ja nicht jeder so gut sein, wie du“, verteidigte sich Remus.

„Das lässt sich doch garantiert ändern“, behauptete Haily optimistisch.
 

James grinste hämisch.
 

„Du hast Zeit bis morgen Mittag“, lachte er.

„Top die Wette gilt“, nahm Haily an. Sie freute sich schon drauf.
 

Sie setzten sich an den Tisch.
 

„Bist du dir da wirklich ganz sicher?“, fragte Remus sie im Flüsterton, so dass James und Sirius ihn nicht hören konnte.

„Ja, eigentlich schon“, fand sie.

„Da hast du dir was vorgenommen“, versicherte er ihr.

„Du musst doch aber sicher nur etwas schwimmen üben“, sagte Haily. Sie war noch immer komplett optimistisch.

„Ich muss es erst mal lernen!“, gab Remus zurück.
 

Jetzt hatte er sie erwischt.
 

„Upsi!“, sagte sie. „Ja, das ist dann wirklich etwas lustig.“
 

Sie grinste ihn peinlich verlegen an. In ihrem Optimismus bremsen ließ sie sich allerdings nicht. Dann war es halt eine größere Herausforderung. Remus musste lachen, als er ihr Gesicht erblickte.
 

„Du bist echt verrückt!“, lachte er.

„Das ist das Markenzeichen unserer Familie“, antwortete sie.

„Aha?“, kam es von den vier Erwachsenen gleichzeitig.
 

James konnte es sich nicht verkneifen laut loszulachen. Und auch Sirius und Jason ließen sich anstecken. Haily grinste nur weiter und blickte entschuldigend von ihren Eltern zu ihrem Onkel und ihrer Tante. Remus sah Haily nur belustigt an. Das Thema wurde allerdings nicht weiter ausgebaut. Die Erwachsenen taten es lediglich mit einem belustigten Kopfschütteln ab.
 

„Und habt ihr eigentlich euer angebliches Monster schon gefunden“, erkundigte sich Liones bei James und Sirius, als alle zu Essen auf ihren Tellern hatten.

„Nein, leider noch nicht“, erwiderte James gespielt bedauernd.
 

Er konnte sich denken, dass an der Geschichte tatsächlich was Wahres dran war. Leider saß die „Wahrheit“ ihm gegenüber, ging in Hogwarts mit ihm in eine Klasse und zählte zu seinen besten Freunden. Einen Werwolf hatten er und Sirius sich eindeutig nicht als Monster vorgestellt. … Ob es vielleicht auch noch ein Zweites gab?
 

Remus unterdessen war das Gesicht eingeschlafen.
 

„Ich hab hier in der Gegend noch nie von einem Monster gehört“, behauptete er und hoffte inständig, dass James und Sirius es dabei belassen würden.
 

„Ich will das Monster aber auch sehen!“, maulte Jason.

„Wenn’s doch aber keins gibt, Jason“, versuchte Haily den Kleinen zu besänftigen.

„Bitte!“, jammerte er weiter.
 

„Vielleicht gibt es ja aber doch eins“, vermutete James optimistisch. „Und Remus weiß es bloß nicht.“
 

Er erntete nur einen gelangweilten Blick von Remus. Dieser Blick kostete ihn sämtliche Schauspielkunst. In Wirklichkeit hatte er Panik. Wenn er in den Ferien zu Hause war, ging er an Vollmond immer in den Wald. Dieses Mal musste er schon an eine andere Stelle, als gewöhnlich und wenn dann seine besten Freunde dann auch noch Monsterjagd gegen ihn spielten…
 

James jedoch blieb komplett optimistisch. Das einzige, was ihm etwas Sorgen bereitete war die Tatsache, dass er Remus schlecht fragen konnte, wo er an Vollmond dann besser nicht aufkreuzen sollte. Wahrscheinlich würden er und Sirius ausgerechnet in der Vollmondnacht etwas anderes vorhaben müssen. Und Jason würden sie auch noch irgendwie vertrösten müssen.
 

„Ich glaube immer noch nicht, dass es hier ein Monster gibt“, mischte sich Lee ein. „Das ist bestimmt nur so ein Märchen.“

„Das kannst du gar nicht wissen“, grinste Sirius.

„Wollen wir wetten?“, fragte Lee grinsend zurück.

„Aber sicher doch!“, erwiderte Sirius.
 

James und Haily sahen die beiden geschockt an.
 

„Ihr klaut uns unseren Job!“, behauptete James.

„Wir haben das Recht darauf Wetten abzuschließen gepachtet“, pflichtete Haily ihm bei.
 

Zur Antwort bekamen sie nur Gelächter, woraufhin James und Haily eine Runde beleidigte Leberwurst spielten. James war allerdings darin etwas geübter als Haily und bei seinem Anblick schaffte sie es nicht ihre gespielt beleidigte Miene zu halten und sie musste ebenfalls über ihn lachen. Ihr Lachen steckte ihn an.
 

„Haily, wenn du schon beleidigt spielst, dann aber auch richtig“, beschwerte James sich.
 

Sie konnte ihm nicht antworten. Das hätte bedeutet, dass sie vorher erst mal wieder zu Luft hätte kommen müssen. Bei ihrem Lachkrampf grenzte das allerdings an Unmöglichkeit.
 

„Echt mal, Haily“, mischte sich Sirius ein. „Den Beleidigte-Leberwurst-Blick musst du eindeutig noch üben!“

„Ich kann den Blick aber viel besser!“, behauptete Jason plötzlich und zog eine Grimasse wie ein kleines Kind, das seinen Dickschädel nicht durchgesetzt bekam.
 

James lachte.
 

„Little Jay, du bist spitze!“, grinste er.
 

Jason löste seine Grimasse wieder und freute sich einen Keks, dass er von James gelobt worden war.
 

Remus unterdessen war immer noch nicht wirklich beruhigt. Wenn Sirius schon wetten wollte, dass es hier ein Monster gab, dann konnte das nichts Gutes heißen.
 

„Zurück zum Thema“, meinte er. „Ihr könnt mir glauben, dass es hier definitiv kein Monster gibt.“

„Weißt du`s?“, fragte James und grinste schief.

„Ja!“, antwortete Remus bestimmt und in seinem Blick lag fast etwas Angriffslustiges.

„Lass es uns doch selbst herausfinden“, schlug James vor.

„Bitte!“, meinte Remus.
 

Diese Lösung gefiel ihm gar nicht. James und Sirius würden raus finden, dass er gelogen hatte. Und er wusste nicht was schlimmer wäre; wenn sie es hinterher niemandem mehr erzählen könnten, oder wenn sie zwar unverletzt davon kämen und dann aber nichts mehr mit ihm zu tun haben wollten. Aber wenn er sie partout von ihrem Plan abhalten wollte, dann würden sie auch glauben, dass er ihnen etwas verheimlicht. So oder so, saß er eindeutig in der Klemme.
 

„Ich glaube auch nicht an Monster“, mischte sich Haily plötzlich gelangweilt ein. Zumindest wirkte ihr Blick auf alle gelangweilt. Nur James erkannte etwas Warnendes darin. „Und selbst wenn es eines gäbe, dann glaube ich nicht, dass es ratsam wäre, es zu suchen. Zumindest nicht, wenn man noch etwas an seinem Leben hängt.“

„Woher willst du wissen, dass das Monster nicht vor uns mehr Angst hat, als wir vor ihm?“, fragte Sirius.

„Ich wette, ich besiege es im Schlaf“, protzte Jason.

„Im Traum kannst du vieles, Jason“, erwiderte Haily trocken. „Solange du dabei nicht schlafwandelst…“

„Ne, ich besieg das ja wirklich im Schlaf“, widersprach der Drei-Käse-Hoch
 

Haily diskutierte für den Rest des Abendessens mit den Jungs. Remus war ihr unglaublich dankbar. Wenigstens sie konnte ihn verstehen.
 

Nach dem Essen war immer noch genug Zeit. James und Sirius hatten sich durchgesetzt und waren mit Jason wieder durch den Wald streifen gegangen, auf der Suche nach ihrem Monster. Remus blieb nur die Hoffnung, dass sie die Suche vor Vollmond aufgeben würden. Aber so wie er James und Sirius kannte, würde diese Hoffnung wohl nicht sehr groß sein.
 

Er und Haily jedenfalls gingen noch eine Runde ins Wasser. Haily hatte sich vorgenommen die Gelegenheit, dass ihre Cousins und Sirius nicht da waren, zu nutzen und Remus schwimmen beizubringen. Sie wollte ihm Peinlichkeiten ersparen. James konnte sehr gehässig werden, wenn er es raus finden würde, Jason machte seinem großen Bruder sowieso immer alles nach und Sirius traute sie das durchaus auch zu.
 

Im Allgemeinen stellte sich Remus gar nicht mal so schlecht an. Zwar sah es schon irgendwie witzig aus, aber Haily gab sich Mühe nicht allzu amüsiert zu blicken. Zumindest nicht so, dass es wirkte, als würde sie sich über ihn lustig machen.
 

Als es dunkel wurde und die beiden aus dem Wasser kamen, waren James, Jason und Sirius noch nicht wieder zurück, was Megan etwas beunruhigte.
 

„Vielleicht sind sie von ihrem „Schein-Monster“ so fasziniert“, witzelte Haily, während sie verzweifelt versuchte ihre hüftlangen Haare durchzukämmen.

„Ich find das nicht witzig“, erwiderte Megan nur besorgt. „Und wenn ihnen nun etwas passiert ist? Oder wenn sie sich verlaufen haben?“

„Sie werden schon wieder zurück finden“, versuchte Lee seine Frau zu beruhigen, worüber er sich allerdings eine Viertelstunde später schon gar nicht mehr so sicher war.
 

Haily hatte in der Zwischenzeit ihre Haare gebändigt bekommen und ging in James’ und Sirius’ Zelt. James hatte seinen Zweiwegespiegel immer dabei, das wusste sie. Ob Sirius das auch so handhabte, würde sie gleich raus finden.
 

Sie fand den Spiegel und freute sich nen Keks. Megan und Lee Potter machten sich unterdessen immer noch Sorgen.
 

„Jamiely?“, rief Haily in den Spiegel hinein. Sekunden später erschien das verdutzte Gesicht ihres Cousins darin.

„Seit wann nennst du mich „Jamiely“ und woher hast du das Gegenstück zu dem Spiegel?“, wollte er sofort wissen.

„Tut beides nix zur Sache“, erwiderte Haily. „Wo steckt ihr?“

„Äh… im Wald?“, antwortete James, als wäre es vollkommen logisch.

„Ist dir schon bewusst, dass es dunkel ist?“

„Nein… ach echt? Das wäre mir nie alleine aufgefallen!“
 

Der Sarkasmus in seiner Stimme war unüberhörbar.
 

„Witzig“, meinte Haily trocken. „Habt ihr eigentlich auch noch vor heute noch mal zurückzukommen? Onkel Lee und Tante Megan machen sich langsam schon Sorgen.“

„Ups!“

„Ach mehr fällt dir nicht dazu ein?“

„Jahhh, wir kommen…“
 

Er klang genervt, so als würde es ihm, Jason und Sirius gerade Spaß machen, im Dunkeln durch den Wald zu wandern. Haily konnte es sich lebhaft vorstellen. Im nächsten Moment war sein Gesicht aus dem Spiegel wieder verschwunden und sie warf Sirius’ Spiegel wieder auf seinen Rucksack und kam wieder aus dem Zelt.
 

„Sie kommen“, erzählte sie den Erwachsenen. Erleichterung machte sich breit.

„Woher weißt du das?“, erkundigte sich Megan jedoch.

„Ich hab den Zwei-Wege-Spiegel von James und Sirius benutzt“, erklärte Haily.
 

James, Sirius und Jason waren nun innerhalb von zehn Minuten wieder da. Haily und Remus verzichteten lieber darauf Megans Vortrag zuzuhören, welche Sorgen sie sich gemacht hat. James und Jason waren daraufhin für den Rest des Abends ziemlich kleinlaut.

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------
 

Am Tag darauf fand die Wasserschlacht vom Vortag von neuen statt. Remus war tatsächlich besser geworden, jetzt da er immerhin etwas schwimmen konnte. Letztendlich half ihm das allerdings wenig, weil James und Sirius trotzdem gewannen. Haily musste sich geschlagen geben.
 

„Sorry“, entschuldigte sich Remus bei Haily nach der Wasserschlacht.

„Schon OK“, erwiderte diese gelassen. „Ich kann im Einzelkampf immer noch gegen ihn gewinnen. Da ergeben sich schon noch genügend Gelegenheiten.“
 

Remus lachte.
 

Katya klatschte irgendwann nach dem Mittag bei ihnen auf, um Remus abzuholen. Sie grinste zufrieden.
 

„Vielleicht komm ich ja in ein paar Tagen noch mal vorbei, wenn ihr dann noch da seid“, sagte Remus zur Verabschiedung. „Die nächsten Tage habe ich allerdings noch was anderes vor.“

„Wir sind noch bis Mitte nächste Woche da“, versicherte James grinsend.

„Das freut mich“, grinste Remus zurück.
 

Tatsächlich konnte er dann auch die Tage nach Vollmond noch weiter mit den Potters am See verbringen. James und Sirius hatten von Haily kleine Tipps bekommen, wo sie sich fern halten sollten, nach dem diese Remus (ganz beiläufig) gefragt hatte, wo er normalerweise durch die Wälder streifte an Vollmond. Er schöpfte keinen Verdacht und bat sie anschließend sich etwas einfallen zu lassen, um James und Sirius von ihm fern zu halten. Das war einfach gewesen. James hatte ihr die Information dankbar abgenommen und er war ihr außerdem unglaublich dankbar, dass sie ihnen den Rücken frei hielt.
 

Er, Sirius und Jason waren in den Vollmondnächten also an anderen Stellen ihr Monster suchen gegangen. Remus erfuhr von alledem nichts.
 

Mittwoch, den 11. Juli reisten die Potters dann allerdings wieder ab. Das Quidditchlager würde nächste Woche beginnen und James, Haily und Sirius freuten sich schon wie kleine Kinder darauf. Remus hingegen freute sich schon drauf, Elina in der nächsten Zeit zu besuchen.
 

Nachdem sich alle von einander verabschiedet hatten, ging es zurück nach Courthampton. Lee und Liones hatten sich nun abgemacht, dass der Familien-Bus nun erst mal bei Liones, Caithlin und Haily zu Hause stehen blieb, weil die Strecke eindeutig kürzer war.
 

James und seine Familie blieben allerdings noch bei Haily und ihren Eltern zum Kaffee. Völlig erschöpft kamen sie dann irgendwann abends bei sich zu Hause an und fielen wie Steine in ihre Betten.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Niny
2009-07-07T18:22:25+00:00 07.07.2009 20:22
Oh ja, das wichtigste in den Ferien ist das Ausschlafen, da kann ich die beiden Jungs wahrlich verstehen
*nick*
Aber immerhin, wenn man was unternehmen möchte und sich darauf freut, dann ist das Aufstehen relativ^^, auch wenn sie noch nciht wissen, wo es hingehen soll.

Oh, das mit Jason ist süß.
Gut, dass er noch so klein ist.

*lach*
Haily hat ja rabiate Arten, die beiden zu wecken.
Aber immerhin scheint es geholfen zu haben.
Ich hätte tierisch die schlecht Laune, glaube ich

Schwimmen üben ist gut, dass braucht der kleine.
Gut das Haily auf den Hüpferling aufpasst, sonst würde das noch mal im Chaos enden.
Denn James und Sirius kennen kein Erbarmen und hauptsache, sie haben was zum suchen und ein Abenteuer steht an XD

Das ausnehmen von Fischen ist wirklich keine schöne Arbeit.
Aber wer die nunmal "gepflügt" hat, darf auch ran.

Oh ja, ich wäre mit den beiden in den Wald gegangen.
Ich liebe Wälder und erkundige diese auch gerne. Es ist so entspannend und man entdeckt immer etwas^^

JAAAA, im Dorf von Remus
*strahl*
*schnell weiter les*
(Sorry, das Kommentar musste ich jetzt von mir geben ^///^)

Genau Katya, lenk dein kleines Brüderchen ab.
Sie versucht alles, damit ihr Bruder unter Leute/Freunde kommt.
Echt süß ^.^
Auf den ersten Blick scheint die Familie echt nett zu sein.
Ich finde es immer interessant, etwas über die Familien zu erfahren, vorallem weil die ja sonst nie so vorkommt.
Das gefällt mir, du schreibst alles schön auf und lässt nichts aus^^

Remus denkt zu viel.
Bloß nicht zu viel sagen, der verstrickt sich.
Und dann dieses passende Buch ... danebengefallen ...
Tja, wenn man nicht mit Besuch rechnet.
Echt blöde Situation für den kleinen Remus.
Tja, wie war das Haily durchschaute sowas schnell...schon längst passiert o.O
*auf meinen Kalnender schau*
Wie passent, heute ist Vollmond.
*lach*
Das passt ja jetzt echt gut, wärend ich dieses Kapitel lese.

Sowas nennt man mit der Tür ins Haus fallen.
Jetzt ist, wie du schon so schön sagtest "Die Katze aus dem Sack"
Kein Wunder, das er so fassungslos ist.
Gut das Haily die Jungs nicht verraten hat, wer weiß, ob Remus sich dan jemals wieder getraut hätte, diesen unter die Augen zu treten.
Bei Haily war es zu spät.

Ähm, tja das war wohl nichts.
Ein wenig üben...tja...sie hat es mit Jason doch auch schon geübt, da kann sie mit Remus ja gleich weitermachen XD

Damit hätten sie quasi das Monster schon gefunden.
Ohne Worte, sag ich jetzt mal lieber.
Die Diskutieren genug. Gut das es Haily gibt.

Jetzt bin ich gespannt, ob du auch bald das Kapitel schreibst, wo James und sirius erzählen, dass sie Remus Geheimniss bereits kennen.

Auf jedenfall hast du Recht gehabt und dieses Kapitel hat mir Spaß gemacht. Und es war echt super^^
Aber das ist bei mir ja auch nicht schwer.
*gar kein großer Remus Fan bin*
*kopf schüttel*


Zurück