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De Marauders

Die Gryffindor-Ravenclawsche Freundschaft
von

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Kampf der Quidditch-Giganten oder Gryffindor vs. Ravenlaw I

Nach seinem erneuten Sieg war James natürlich mal wieder in seinem Ego bestärkt und erzählte die nächsten Tage jedem, der es hören wollte jedes kleinste Detail, wie er den Schnatz gefangen hätte, wobei sich Haily sicher war, dass er sich die Hälfte davon nur ausdachte und sie lediglich an die Wahrheit anpasste, so dass es atemberaubender klang.
 

Sirius wusste 100%ig genauso, dass es garantiert zur Hälfte nur ausgedacht war, aber es konnte ja nicht angehen, dass er James in den Rücken fiel und allen erzählte, dass James nur Show machte. Nein, er machte auch noch mit!
 

„Kommst du auch von deinem hohen Ross wieder runter?“, fragte Haily James in ihrer nächsten Verteidigung gegen die dunklen Künste Stunde, als James gerade dabei war Mady und Ayla seine Geschichte ausführlich zu erzählen. „Oder hast du Angst abzustürzen?“

„Ich stürze nie ab!“, protzte James.

„Gut, dann kannst du ja ohne Probleme absteigen“, erwiderte Haily. „Denn dann ist es ja nicht so, dass du dort oben fest sitzt, oder?“

„Und wer hat gesagt, dass ich das will?“

„Ich!“
 

Um sie herum hatten einige ihrer Mitschüler angefangen zu kichern. Darunter waren auch Francy und Lily. Vor allem dass letztere kicherte konnte James gar nicht haben.
 

„Stell mich bitte nicht gleich bloß“, zischte er, so dass nur Haily es hören konnte.

„Ich dich bloß stellen?“, spottete Haily. „Wenn ich dich bloß stellen wollte, dann würde ich gleich allen erzählen, wie viel Glauben sie deinen Storys lediglich schenken brauchen.“

„Du hast es aber bereits wieder geschafft, dass Lily sich wieder über mich lustig macht.“

„Du tust gerade so, als ob es das erste Mal wäre.“

„Lass mir doch wenigstens meinen Spaß!“

„Ganz ehrlich, dein „Spaß“ führt gerade dazu, dass Lily sich über dich lustig macht! Und ich lass dir deinen „Spaß“, wenn du mich im Wiederholungs-Trainingsspiel mindestens zwei Mal besiegst. Verlierst du erzählst du allen, dass du dir die Hälfte deiner Geschichte nur ausdenkst.“
 

„Du bist gemein, Hailiana“, flüsterte Sirius. „Das kannst du ihm doch nicht antun.“

„Findest du?“, konterte Haily und grinste Sirius herausfordernd an.

„Ja, finde ich“

„Dann begründe doch mal, warum.“
 

Sirius überlegte. Er öffnete bereits den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn dann allerdings wieder, nachdem er mitkriegte, dass ihm keine anständige Begründung einfiel. Haily freute sich riesig.
 

„Wie schön, dass du mir Recht gibst, Sirius“, kicherte sie.
 

James guckte seinen besten Freund ungläubig an, so als könnte er es nicht fassen, dass dieser Haily indirekt Recht gab. Sirius grinste nur verlegen zurück. James schüttelte gespielt enttäuscht den Kopf. Tatsächlich aber, machte es ihm nichts aus, die Wette mit Haily einzugehen, da er so was ja sowieso liebte.

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Das nächste Training der Ravenclaws fand bereits am folgenden Nachmittag statt. James und Haily waren bereits wieder angeregt dabei einander anzustacheln.
 

„Willst du nicht gleich allen erzählen, dass du dir die Hälfte deiner Erzählung nur ausgedacht hast?“, bot Haily grinsend an. „Das erspart dir eine Menge Enttäuschung.“

„Wovon träumst du eigentlich nachts, Hailiana?“, fragte James zurück.

„Tja, warte doch den Ausgang der Trainingsspiele ab, dann weißt du’s!“
 

„Wollt ihr dort eigentlich Wurzeln schlagen?“, mischte Marcus ein. „Wenn nicht, dann können wir nämlich endlich anfangen.“

„Sorry!“, rief Haily und schwang sich auf den Besen.
 

James tat es ihr nach.
 

Natürlich war auch Sirius wieder mit von der Partie, denn er musste sich ja seelisch, moralisch auf seine Kommentare zu den Spielen vorbereiten und außerdem fungierte er natürlich wie immer als „Ball-Freilasser“.
 

„Und heute, meine Damen und Herren wird also das Trainingsspiel vom letzten Freitag fortgesetzt“, brüllte er. „Zur Erinnerung es steht 60 zu 50 noch immer für Gryffindor! Und ganz ehrlich, auch wenn es mit Sicherheit spannend sein wird ohne Ende, aber Gryffindor wird natürlich trotzdem siegen! …“
 

Oben in der Luft nahmen die beiden Potter-Cousins wieder ihre Positionen ein.
 

„Wie geht’s eigentlich deiner Hand?“, erkundigte sich James bei Haily. „Willst du sie nicht doch noch etwas schonen?“

„Und was hättest du davon?“, erwiderte Haily. „Laut Kodex, wären dann unsere Chancen wieder ungleich und dann dürftest du genauso bloß nicht spielen.“

„Wieso, es wäre deine Entscheidung.“

„Meiner Hand geht’s aber super!“ Haily lächelte süßlich.

„Wie schade auch!“, erwiderte James gespielt enttäuscht. „Aber ich werde auch so gewinnen!“

„Glaubst du!?!“

„Ja, glaube ich!“

„Und da bist du dir sicher?“

„Ja, eigentlich schon.“ Er grinste.

„Dann hoffe ich, dass du hinterher nicht zu enttäuscht sein wirst!“
 

Genau in diesem Moment setzte sie bereits zum Sturzflug an und jagte dem Schnatz hinterher. James sichtete selbigen innerhalb Bruchteilen von Sekunden und spurtete Haily hinterher. Es dauerte keine zwei Sekunden bis er wieder mit ihr auf gleicher Höhe war.
 

Unterdessen regte es Victoria auf, dass sie James bei seiner Jagd nach dem Schnatz nie unterstützen konnte, da immer die Gefahr bestand, dass sie mit einem Klatscher nicht nur Haily sondern auch James ausbremsten. Allerdings konnte sie es aber auch nicht unversucht lassen und so versuchte sie den Klatscher so an Haily vorbeizuschießen, dass sie rein aus Vorsichtsmaßnahme abbremsen musste.
 

Der Plan ging auf. James sah man offensichtliche Freude an und er reckte im Flug zu Victoria gewandt den Daumen. Allerdings hatte Victoria’s Aktion nun auch Jordan und David freie Bahn gegeben und so dauerte es nicht lange bis James ebenfalls ausgebremst wurde.
 

Sirius bekam sich unten auf dem Boden nicht mehr ein.
 

„Jordan, das geht so nicht!“, rief er. „Victoria hat den Klatscher gerade doch so schön platziert. Da kannst du doch nicht einfach ihre Arbeit wieder zunichte machen!“
 

James und Haily nahmen derweil erneut ihre Ausgangspositionen ein.
 

„Ich glaube jetzt ist es wieder ausgeglichen“, lachte Haily.

„Es war ja nen Versuch Wert gewesen“, meinte James.

„Joah, aber gebracht hat’s ja im Endeffekt trotzdem nichts.“

„Das macht ja im Grunde genommen erst mal nix. Chancen haben wir noch genug.“
 

Das Spiel zog sich etwas hin. Der Schnatz schien sich irgendwie unsichtbar gemacht zu haben. Mittlerweile stand es auch bereits 110 zu 100, und diesmal, für Ravenclaw. Schließlich erblickte James den Schnatz erneut. Haily hingegen brauchte einige Sekunden länger, folgte James aber, wie immer sofort, als dieser lossauste. In diesem Moment kam ihr bereits für das nächste Spiel eine Idee.
 

Sie holte James ein und wie ferngesteuert streckten beide gleichzeitig die Hände nach dem Schnatz aus und mit Bruchteilen von Sekunden Verzögerung bekamen beide den Schnatz an jeweils einem Flügel zu packen. Verwirrt hielten sie in der Luft an.
 

„Ich lache, wenn wir jetzt wieder haargenau gleich waren“, meinte James.
 

Haily erwiderte nichts darauf sondern ließ den Schnatz einfach los und James tat es ihr nach. Diesmal warf der Schnatz nicht den Lichtstrahl auf beide ab sondern lediglich auf James.
 

„Ha!“, freute sich dieser. „1 zu 0 für uns!“

„Abwarten!“, warnte Haily. „Zwei Spiele folgen noch.“
 

Die Teams landeten.
 

„Und, wer hat gewonnen?“, erkundigte sich Matt, während er sich einen Schluck Kürbissaft genehmigte, den er sich mit aufs Feld gebracht hatte.

„Ihr“, antwortete Haily nur.

„Mist!“, fluchte Ian, wobei er es allerdings auch nicht allzu ernst meinte.

„Ich wäre für ne kurze Pause“, schlug Dustin vor.

„Du hast Recht“, pflichtete Marcus ihm bei. „In zehn Minuten geht’s weiter?“

„Meinet wegen.“, sagte Dustin und holte sich seine Wasserflasche aus der Tasche.
 

James setzte sich zu Sirius, der seine Freude in vollen Zügen auslebte, in dem er auf der Bank stand und Freudentänze aufführte. James beobachtete ihn grinsend.
 

Zehn Minuten später startete das nächste Trainingsspiel. Es ging genauso los wie vorher auch. Diesmal jedoch erspähte Haily den Schnatz als erste und sauste allerdings in eine etwas andere Richtung los, ohne den Schnatz dabei aus den Augen zu verlieren.
 

James, der es gewöhnt war, dass Haily immer nur dann lossauste, wenn sie den Schnatz gesehen hatte, folgte ihr, wie gewohnt und suchte dabei selber nach dem kleinen goldenen Ball. Als er merkte, dass Haily ihn in die Irre führte, ließ er sich zurückfallen, wobei sein Gesichtsausdruck offensichtliche Verwirrung wieder spiegelte.
 

Haily jedoch hatte nur darauf gewartet, dass er sich zurückfallen ließ und bog haarscharf nach rechts ab, auf den Schnatz zu. Erst jetzt durchschaute James ihren Bluff, doch sein Versuch sie noch einzuholen kam zu spät und nur wenige Augenblicke später hielt Haily den Schnatz triumphierend in der Hand.
 

„Du hast mich reingelegt“, protestierte James.

„Ist es meine Schuld, wenn du dich reinlegen lässt?“, lachte Haily. „Ausgleich!“

„Das hat ein Nachspiel!“ James deutete drohend auf seine Cousine.

„Hi hi…“
 

Nach einer weiteren kurzen Pause begann dann das dritte Spiel.
 

„OK, die Mannschaft, die jetzt gewinnt, gewinnt auch die Trainingsspiele“, erinnerte Marcus.
 

Als alle Spieler erneut ihre Positionen eingenommen hatten, ließ Sirius zum dritten Male die Bälle frei. Wieder startete das Spiel genauso, wie vorher auch. Nun allerdings war James etwas verwirrt. Er wusste nicht mehr, wie Haily es dieses Mal handhaben würde, also musste er, wenn er gewinnen wollte, den Schnatz vor ihr entdecken. Allerdings war es ja auch keine Seltenheit, dass ihm das gelang.
 

Dummerweise sichtete wieder Haily den Schnatz als erste. James folgte ihr diesmal nicht, da er nicht wusste, ob sie nur wieder zum Bluff in die falsche Richtung flog. Sekunden später entdeckte er ihn allerdings, zu seinem Entsetzen direkt vor ihr.
 

„Was tust?“, rief Dustin, als James noch wieder versuchte Haily einzuholen. Er kam auch noch relativ nah wieder an sie ran, aber den Schnatz bekam trotzdem sie wieder zu fassen.
 

„YEAH!“, stieß sie hervor und landete, triumphierend die Hand mit dem Schnatz erhoben.
 

Enttäuscht ließ James sich neben ihr sinken.
 

„Dein Trick vorhin war aber auch unfair!“, behauptete er.

„Warum, du hast dich doch reinlegen lassen und dass du dann unsicher wirst, dafür kann ich ja nix.“ Haily konnte ihre offensichtliche Freude beim besten Willen nicht zurück halten. „Du hast übrigens unsere kleine Wette verloren.“
 

James wurde bleich. Sollte er sich jetzt tatsächlich vor allen bloßstellen, denen er erzählt hatte, wie ach so heldenhaft doch sein Sieg gegenüber den Hufflepuffs gewesen wäre, und ihnen erklären, dass er sich die Hälfte nur ausgedacht hatte? Das war Folter! Sie würden sich garantiert über ihn lustig machen.
 

Haily hingegen freute sich tierisch. Es war einfach immer wieder schön mit anzusehen, wenn James’ Ego gestutzt wurde. Schaden konnte es ihm nicht.
 

Mit größtem Widerwillen ging James an diesem Abend zu jedem, im Gemeinschaftsraum der Gryffindors und Ravenclaws, bei denen er geflunkert hatte und gab alles zu. Allerdings verschwieg er dabei mit größter Sorgfalt, dass er das nur zu gab, weil er gegen Haily im Quidditch verloren hatte.
 

Die Reaktionen auf seine Entschuldigung waren verschieden. Einige waren belustigt, andere schüttelten nur etwas mit dem Kopf und schienen sich einfach ihren Teil zu denken und wieder andere schienen es ihm nachzusehen und sagten auch nichts weiter dazu.
 

Lily, die bei Haily mit am Tisch saß, beobachtete James und sah aus, als wären ihr Geburtstag, Weihnachten und Ostern auf den heutigen Tag gelegt worden.
 

„Du bist genial!“, meinte sie zu Haily gewandt.

„Ach was“, kicherte diese. „Ich hab auch schon oft genug Wetten gegen ihn verloren.“
 

Als James sich irgendwann bei allen entschuldigt hatte, kam er zu den Mädels rüber.
 

„Wie gedenkst de es eigentlich im nächsten Spiel zu handhaben?“, fragte er Haily.

„Du meinst, ob ich wieder Wettbedingungen stelle?“, lachte sie.

„Nein, ich meine, welche Taktik du anwenden willst?“, erwiderte er grummelnd.

„Das werde ich gerade dir verraten“, spottete sie. „Dann macht es ja keinen Spaß mehr!“

„Es wird ungleich“, meinte James.

„Wird es nicht“, widersprach Haily. „Du könntest genauso bluffen, wie ich heute und ich könnte genauso nicht mehr vorhersehen, wie du vorgehst. Mein Strategiewechsel heute hat es lediglich für die nächsten Male spannender gemacht.“
 

James fiel darauf nichts mehr ein. Genaugenommen hatte sie Recht. Rückblickend betrachtet war ihre bisherige Strategie tatsächlich immer die gleiche gewesen.
 

„Noch mal fall ich aber nicht drauf rein!“, schwor er schließlich.

„Das würde mich auch enttäuschen“, erwiderte sie grinsend.
 

James wandte sich ab und ging zu Sirius, Remus und Peter an den Tisch. Die vier hatten vor Goblin Tower und später Karten zu spielen.
 

„Was hast du denn für eine Taktik angewendet?“, wollte Francy neugierig wissen.

„Ich hab erst geblufft und ihn so verunsichert und dann im nächsten Durchgang hab ich so reagiert wie immer und er war sich aber nicht mehr sicher, ob ich nun bluffe oder nicht. Und deswegen habe ich in beiden Durchläufen den Schnatz vor ihm zu fassen gekriegt.“ Man hörte Haily an, wie stolz sie auf ihren Einfall war. „… Aber er hat dafür den ersten Durchgang gewonnen. Und beim letzten Durchgang war es auch schon wieder nur knapp gewesen.“

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Die nächsten Trainingseinheiten verbrachte James damit, sich Strategien auszudenken, während er nach dem Schnatz Ausschau hielt. Jetzt im Training konnte er sie jedoch nicht ausprobieren. Haily konzentrierte sich nun für eine Weile voll und ganz auf ihr eigenes Training und kam nur noch alle paar Mal zum Anstacheln. Andersherum sah er ebenso nicht mehr jedes Training bei ihr zu. Das verdarb ihm im Endeffekt nur die Spannung vor dem finalen Match.
 

Vor dem Final-Spiel würde es auch kein weiteres Trainingsmatch geben, weil sich beide Teams zu sehr auf das eigentliche Spiel freuten und sich dafür noch ein paar Überraschungseffekte auszudenken versuchten.
 

Dafür kam Dumbledore ab und zu zum Training. Einfach mal so, um zuzugucken. Beide Teams waren entsprechend überrascht und auch etwas irritiert. Der Schulleiter hatte bisher noch bei keinem Training zugesehen und er schien auch nicht über seine Absichten sprechen zu wollen. Er blieb einfach im Hintergrund, gab keinen Ton von sich und schien sich zu amüsieren.
 

Das Spiel rückte immer näher und die Erwartung der beiden befreundeten Häuser wuchs im Stundentakt. Wäre irgendjemand auf die Idee gekommen ein Wett-Büro zu eröffnen, er hätte wahrscheinlich unglaubliche Gewinne gemacht.
 

Die Meinungen gingen auseinander. Die meisten rechneten natürlich mit einem Sieg für das eigene Haus. Nur einige wenige, darunter auch Lily, hofften auf einen Sieg für das gegnerische Haus. Bei den Punkteständen jedoch waren sich kaum noch welche einig. Ein paar schätzten, dass Gryffindor mit mehr als 150 Punkten vorne liegen würde. Andere glaubten, dass es weniger als 150 Punkte sein würden. Wieder andere vermuteten eher, dass Ravenclaw höher gewinnen würde und den Pokal gewinnen würde.
 

Auch Hufflepuff wettete aus Spaß an der Freude mit, wobei bei ihnen die Meinungen am unparteiischsten waren, wenn man einmal von Elina absah, die wie Lily auf einen Sieg Ravenclaws hoffte.
 

Zurzeit hatte Gryffindor in den Spielen gegen Slytherin und Hufflepuff insgesamt 420 Punkte gesammelt, Ravenclaw hatte bereits 430 Punkte erspielt. Die Chancen standen also für beide Häuser annährend gleich.
 

Am Abend vor dem Spiel spielten James und Haily zusammen mit Sirius, Remus, Francy und Elina Goblin Tower.
 

„Wie wär’s eigentlich, wenn wir uns „Punkte“ für die Finalspiele geben?“, schlug James irgendwann vor. „Und am Ende unseres 7. Schuljahres zählen wir die dann zusammen und ermitteln, wer insgesamt gewonnen hat.“

„Und wie viele Punkte würdest du für einen Sieg vergeben?“, fragte Haily,

„Ähm…“ Darüber schien James also noch nicht so genau nachgedacht zu haben.

„Wie wär’s mit zwei für einen Sieg -“, mischte sich Sirius ein, während einer seiner roten Kobolde auf einem Feld landete, das bereits von Elina’s gelbem Kobold besetzt war. Dummerweise hatte sie gerade eindeutig die besseren Karten und so wanderte Sirius’ Kobold zurück zum Start. „Mist! – Egal… Ja, zwei für einen Sieg, einen für Unentschieden und null für eine Niederlage.“

„Und wie hoch stehen die Chancen, dass das Spiel unentschieden ausgehen könnte?“, fragte Remus.

„Hey, das haben sie zu ihrem ersten Trainingsspiel auch schon geschafft!“, verteidigte Sirius seine Meinung.

„Ich würde das Spiel in drei einzelne Konkurrenzkämpfe aufteilen“, meinte Haily schließlich. „Der erste wäre ganz normal, wer von unseren beiden Häusern das Spiel gewinnt. Der zweite, zwischen James und mir: Wer von uns fängt den Schnatz? Und der dritte, wäre dann der Endsieg in der Hausmeisterschaft. Und ich würde sagen es gibt sowohl bei unentschieden als auch bei Gewinn jeweils einen Punkt.“

„Und dann sieht der Punktestand zum Beispiel wie aus?“, fragte Sirius.

„Zum Beispiel:“, erklärte Haily. „James fängt den Schnatz und Gryffindor gewinnt das Match. Dann hat er schon mal zwei Punkte gesammelt. Der dritte ist dann davon abhängig, wie hoch Gryffindor gewonnen hat. Wenn Ravenclaw im Endstand trotzdem noch vorne liegt, dann geht der Pokal an uns und der „dritte“ geht Punkt an mich. Und dann stände es zum Beispiel 2 zu 1 für ihn.“

„Der Vorschlag gefällt mir“, meinte James. „Wer schreibt mit?“

„Ich würde es machen“, bot Remus an und holte ein kleines Blatt Pergament und seine Feder hervor.
 

Er zeichnete auf das Stück Pergament eine Tabelle, in der er genau notieren würde, wer von den beiden, welchen Einzel-Wettkampf gewann und wie die Wertung dann sei würde.
 

„Zufrieden?“, fragte er und zeigte den beiden die Tabellenvorlage. „So kann es gar nicht erst zu Missverständnissen kommen.“

„Jup, ist in Ordnung so“, meinte Haily. „Danke, Ray.“

„Kein Problem“, erwiderte dieser und setzte einen seiner grünen Kobolde drei Felder vor. Er war mittlerweile am weitesten vorne und er war noch mit keinem anderen Kobold aneinander geraten, weil er immer versuchte einen Kobold zu setzen, der nicht auf einem besetzten Feld landete. „Ich wünsch euch morgen beiden viel Glück.“

„Danke“, grinste, James.

„Auf wessen Seite stehst du eigentlich?“, erkundigte sich Sirius. „Ich weiß, dass Francy und Evelina auf Haily’s Seite stehen – gut, das war zu erwarten – aber wen feuerst du eigentlich an?“

„Ich will keine Partei ergreifen“, antwortete Remus ruhig.

„Wieso nicht?“, wunderte sich Sirius. „Ist ja langweilig!“

„Wieso?“, mischte sich Francy ein. „Wenn er nicht will. Lass ihn doch!“

„Aber…“, wollte Sirius ansetzen.

„Es ist seine Entscheidung!“, kam es sowohl von Haily, als auch von James gleichzeitig.

„Great-Dad hat auch nie Partei ergriffen“, sagte James. „Auch das hat er mit uns im Kodex geregelt. Es wird niemand zur Parteiergreifung gezwungen!“

„Ihr habt in dem Ding so ziemlich alles geregelt, oder?“, fragte Sirius verdutzt.

„So ziemlich, ja“, sagte Haily. „Granddad hat uns immer zur Fairness angehalten.“

„Das ist auch gleich der erste Paragraph“, erzählte James grinsend.
 

Für Sirius schien es nicht ganz schlüssig zu sein, wozu man eigentlich einen Kodex überhaupt brauchte.
 

„Und wozu habt ihr den überhaupt ausgearbeitet?“, wollte er wissen.
 

James starrte ihn an, als wäre er verrückt geworden.
 

„Weil Great-Dad damals gemeint hat, dass es für jedes Spiel auch Spielregeln gibt“, erzählte er. „Also hat er mit uns die Spielregeln für unsere Konkurrenzkämpfe erstellt und an die halten wir uns auch.“

„Oder spielst du vielleicht gegen die Regeln von Goblin Tower?“, fragte Haily. Es war eindeutig eine rhetorische Frage gewesen.
 

Sirius gab sich geschlagen.
 

„Mir kamen eure Konkurrenzkämpfe nie als „bloß ein Spiel“ vor“, gestand Francy. Auch sie schien etwas verdutzt.

„Ein Spiel bei dem es um was geht“, grinste Haily. Mehr schien sie darauf erst mal nicht sagen zu wollen.
 

Das Thema verlief sich. Irgendwann kamen auch Dustin und Marcus noch mal vorbei und scheuchten James und Haily in ihre Betten, dass sie am folgenden Morgen auch ja ausgeschlafen wären. In James’ Falle war diese Vorsichtsmaßnahme allerdings komplett unnötig, denn wenn es um ein Quidditchspiel ging, war er, egal was kam, immer ausgeschlafen, sehr zum Leidwesen seiner Schlafsaalmitbewohner:
 

Sein Wecker klingelte halb neun. Bis Zum Spiel waren also noch zweieinhalb Stunden Zeit, aber James störte das wenig, ebenso wenig wie Sirius. Beide sprangen geradezu aus ihren Betten und hatten es seltsamerweise eilig, sich anzuziehen.
 

Remus hob etwas verpennt den Kopf als, beide im Badezimmer verschwanden.
 

„Ihr habt nen Knall!“, murmelte er ihnen hinterher und ließ seinen Kopf wieder auf sein Kissen fallen.
 

Es dauerte keine zehn Minuten, da waren die beiden auch schon wieder fertig im Bad und James suchte sich seinen Quidditchumhang für das Spiel aus dem Schrank. Als er schließlich den Schal in blau und Bronze in der Hand hielt fing er an zu grinsen und er schien sich etwas auszudenken. Sirius merkte es, aber da James erst mal nichts weiter tat, dachte er sich vorerst wenig dabei und schmiss stattdessen Remus, Peter und Jaydon mal wieder aus dem Bett.
 

„Ich werd’ bald wahnsinnig!“, rief Jaydon aus.

„Aber warum denn?“, fragte Sirius mit offensichtlicher Freude in seiner Stimme. „Du müsstest dich doch nun langsam mal dran gewöhnt haben, Jayd.“

„Ich warne dich Sirius“, drohte er. „Du willst mich nicht zum Feind haben, glaub es mir!“
 

Sirius grinste nur vor sich hin und wandte sich Remus und Peter zu. Remus funkelte ihn ebenfalls an.
 

„Es ist noch nicht mal neun Uhr!“, zischte er.

„Ja, na und?“, kam es von James.

„Warum müsst ihr ausgerechnet mehr als zwei Stunden vor dem Spiel aufstehen? Beginnt euch das Spiel vielleicht nicht früh genug?“

„Nein!“, kam es prompt von beiden.

„Dann überlasse ich euch jetzt einfach mal eurem persönlichen Pech.“
 

Mit diesen Worten zog Remus seine Vorhänge zu, drehte sich auf die Seite und versuchte weiter zu schlafen.
 

„Dir ist schon klar, dass wir unsere Mittel haben, um dich aus dem Bett zu bekommen?“, fragte Sirius nur zur Sicherheit und bereitete sich innerlich schon auf seinen Gang zum Wasserkrug auf dem Fensterbrett vor.
 

Remus zog wütend die Vorhänge zurück.
 

„Und dir ist klar, dass das dann morgen Rache nach sich ziehen wird?“, erwiderte er.
 

Sirius verstand seine Anspielung. Darauf anlegen wollte er es dann doch nicht, also verkniff er sich diese Weckmethode.
 

Später beim Frühstück ging James als erstes zu Haily und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Sie grinste und nickte. Dann rannte sie noch einmal hoch in ihren Schlafsaal, während James sich grinsend zu Sirius, Remus und Peter setzte.
 

„Was habt ihr vor?“, wollte Sirius wissen.

„Nicht so wichtig“, log James und belud sich seinen Teller.
 

Jedem in der Halle war die Aufregung vor dem Spiel anzumerken. Es wurde eifrig spekuliert, wie genau wohl James oder Haily den Schnatz fangen würden und wie viele Tore wohl fallen würden. Außerdem wurden Kommentare und Meinungen zu den einzelnen Spielweisen der Teammitglieder ausgetauscht und darüber diskutiert.
 

Halb elf machten sich dann die ersten auf den Weg ins Stadion, um sich gute Plätze zu sichern. James und Haily folgten Sirius für einen Moment auf seinen Platz als Kommentator. Dort unterhielten sie sich einen Moment bis sie die Professoren kommen sahen. Dann holten James und Haily grinsend ihre Schals hervor und legten sie Sirius um.
 

„Ich dachte ihr überredet niemanden zur Parteiergreifung?“, wunderte sich dieser.

„Tun wir ja auch nicht“, grinste James. „Es ist zwischen uns abgesprochen und beide Schals enthalten sowohl eine Farbe Gryffindors als auch Ravenclaws.“
 

Mit diesen Worten begaben sie sich nach unten in die Umkleidekabinen, wo sie noch eine Aufmunterungsrede vor sich hatten.
 

Gonnie wusste nicht, was sie davon halten sollte als sie Sirius mit den beiden Schals um sah. Sie konnte ihm im Moment noch nichts Parteiisches vorwerfen und genaugenommen wunderte sie sich auch darüber, dass die Farben anders kombiniert waren, als gewöhnlich. Dumbledore hingegen schien das zu amüsieren und auch Professor Flittwick schien nichts dagegen zu haben.
 

Schließlich ging es los.
 

„Hallo, alle miteinander!“, begrüßte Sirius seine Mitschüler durch das Mikrophon. „Heute ist es also soweit. Das Spiel, auf das wir alle schon das ganze Schuljahr über gewartet haben. Und ich denke, ihr stimmt mir alle zu, wenn ich sage, dass es ein unglaublich spannendes Match werden wird.“
 

Er erntete tosenden Beifall von Seiten der Tribünen her.
 

„Und hier kommen die Ravenclaws“, kündigte Sirius an. „Marcus (Hüter), David und Jordan (Treiber), Samantha, Ian und Ken (Jäger) und Haily (Sucherin). Wie wir alle wissen, sind die Ravenclaws durchaus ein ausgezeichnetes Team. In der Gesamtwertung liegen sie bisher mit 410 Punkten noch vor Gryffindor. Allerdings glaube ich persönlich ja, dass sich das heute ändern wird…“

„Black, nicht schon wieder!“, rügte Gonnie, die offensichtlich gehofft hatte, dass er wenigstens heute unparteiisch sein würde.
 

Sirius überging sie.
 

„Und hier nun also die Gryffindors: Matt (Hüter), Dustin und Victoria (Treiber), Jaydon, Amanda und Theresia (Jäger) und James (Sucher). Also James, du weißt, was deine Fans heute von dir erwarten!“

Black!"
 

Unten auf dem Spielfeld fing James an zu lachen. Haily stand ihm gegenüber und grinste bloß.
 

„Und du weißt, was ich erwarte“, erinnerte sie ihn.
 

Madam Hooch kam hinzu.
 

„Kapitäne, begrüßt euch“, rief sie.
 

Dustin und Marcus schüttelten sich mit einem Grinsen die Hände und wünschten einander viel Glück.
 

„Besteigt die Besen“, wies Madam Hooch sie nun an und alle schwangen sich auf die Besen. Dann Pfiff sie das Spiel an und beide Teams sausten hoch in die Luft.
 

„Und das Spiel beginnt!“, brüllte Sirius. „Und Jaydon fängt als erstes den Quaffle. Pass an Mandy und dann an Resia, doch – NEIN – Ian fängt ihn ab. Ravenclaw nun also im Quafflebesitz…“
 

Sirius schien sich zur Abwechslung mit seinen parteiischen Kommentaren tatsächlich zurückzuhalten. Allerdings war es trotzdem ein Ding der Unmöglichkeit, dass er gänzlich unparteiisch kommentierte.
 

„… Und Ian gibt ab an Samantha. Na los, Jayd, den Quaffle kriegst du doch wieder!“

„Black, ich höre mir das nicht mehr lange mit an“, keifte Gonnie.

„Verzeihen Sie, Professor“, erwiderte Sirius, konnte es aber nicht lassen gleich wieder loszulegen. „Und endlich hat Gryffindor den Quaffle wieder zurückerobert. Resia jagt auf das Tor zu doch ein Klatscher von David stoppt sie. … Ach Mensch, David, du weißt doch, dass man einen Gryffindor nicht so einfach stoppen darf!“
 

Lautes Gelächter im Zuschauerraum. Gonnie dagegen schien der Verzweiflung nahe zu sein.
 

„Also Black, Sie scheinen wirklich nicht zu wissen, was das Wort unparteiisch bedeutet“, meinte sie.

„Es tut mir ehrlich Leid, Professor.“
 

James und Haily mussten lachen, als sie hörten, wie Gonnie nun versuchte Sirius den Begriff zu erläutern. Auch Sirius hätte laut los gelacht. Doch er konnte es sich noch mit viel Mühe, gerade so verkneifen.
 

„Aha… OK, das war jetzt aufschlussreich für mich“, wandte er sich schließlich wieder an das Publikum. „Na mal sehn ob das was wird…“

„Black, das Spiel!“

„Oh, ja richtig, ich danke Ihnen, Professor. … Also es steht mittlerweile 10 zu 0 für Gryffindor und Ian und Mandy „streiten“ sich gerade regelrecht um den Quaffle. – Einen Moment, wie war das, ich darf jetzt nicht sagen, dass ich dafür bin, dass Mandy sich durchsetzt, oder, Professor?“

„Nei~n, Black!“
 

Wieder erntete Sirius Gelächter seitens der Zuschauer. James und Haily kämpften ebenfalls angestrengt mit dem Lachkrampf.
 

„Im übrigen, James und Haily, fängt sich der Schnatz nicht allein davon, dass ihr über mich lacht“, wies Sirius die beiden darauf hin, als er es bemerkte.
 

„Wo er Recht hat…“, warf grinsend Theresia ein, die gerade an ihnen vorbei flog.
 

Die beiden kamen wieder zur Ruhe und hielten wieder nach dem Schnatz Ausschau.
 

Das Spiel zog sich so eine Weile hin und Sirius war ein Naturtalent wenn es darum ging Gonnie in den Wahnsinn zu treiben und so zu tun, als täte er die vollkommen unabsichtlich.
 

James und Haily sichteten unterdessen den Schnatz wieder mal gleichzeitig und sausten los. Wieder versuchte Victoria Haily dabei etwas auszubremsen, in dem sie den Klatscher haarscharf an ihr vorbei schoss.
 

Allerdings flog er etwas zu knapp an ihr vorbei und sie wich etwas erschrocken zurück, rutschte dabei allerdings vom Besen ab und hielt sich nun nur noch gerade so mit ihren Händen an ihm fest. James drehte ab.
 

„Meinst du nicht, dass wir für solche Späße etwas zu hoch sind, Haily?“, fragte er sie und streckte ihr eine Hand aus, um ihr wieder auf den Besen zu helfen.

„Danke“, erwiderte sie lediglich und suchte bereits wieder nach dem Schnatz.
 

Sirius blickte irritiert zu den beiden.
 

„Nein, ich kommentiere ihren Kodex jetzt nicht schon wieder“, ermahnte er sich selbst.

„Black, was hat das mit dem Spiel zu tun?“

„Oh, entschuldigen Sie Professor, hab ich das laut gesagt? … Ähm… OK das Spiel: Ken ist im Quafflebesitz. Er gibt ab an Samantha und sie jagt auf das Tor zu. Sie schießt und Matt verfehlt ihn nur knapp… Ach schade auch! Es steht nun 40 zu 40.“
 

In diesem Moment erblickte James den Schnatz erneut. Er flog in einem weiten Bogen um die Torstangen der Ravenclaws herum. Er drehte ab und flog direkt auf den kleinen goldenen Ball zu, in der Hoffnung, dass er ihm so praktisch von allein in die Hand fliegen würde.
 

Haily erblickte den Schnatz nur Bruchteile von Sekunden später und entschied sich für den kürzeren Weg. Ab durch die Mitte!
 

Sirius kündete unterdessen, freudestrahlend, das fünfte Tor an, das gerade von Mandy geschossen wurde. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit den beiden Potter-Cousins zu.
 

„Und der Schnatz ist inzwischen bereits zum Greifen nahe. Und so wie ich das sehe, könnte es mal wieder ganz knapp zwischen den beiden ausgehen – YEah – Öh… nein, Moment mal…“
 

Madam Hooch pfiff das Spiel ab.
 

Die beiden hatten es wieder einmal geschafft den Schnatz zu beiden Flügeln zu fassen zu bekommen. Mittlerweile war es schon gar nichts Besonderes mehr. Sie ließen den Schnatz beide gleichzeitig los, doch entgegen ihrer Erwartung wies der kleine Ball ein weiteres Mal auf beide. Sie hatten es tatsächlich wieder geschafft ihn haargenau gleichzeitig in die Finger zu kriegen.
 

Madam Hooch fiel vor Erstaunen die Pfeife aus der Hand und das ganze Stadion schaute verwirrt auf die beiden, als James mit seinem Besen vor Freude Loopings drehte und über die zehn Punkte Vorsprung für Gryffindor jubelte.
 

Sirius nahm den Faden wieder auf.
 

„Also ich denke das Wort „knapp“ ist eine gänzliche Untertreibung, im Falle dieser beiden. … Es steht 200 zu 190 und Gryffindor gewinnt das Spiel! … Was uns allerdings nicht weiter hilft, weil es jetzt in der Gesamtwertung unentschieden steht. …“
 

Ein Raunen ging durch die Menge und James merkte verblüfft auf.
 

„Es steht unentschieden?“, fragte er Haily verdutzt.
 

Diese konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
 

„Du müsstest dein Gesicht sehen“, freute sie sich.
 

Die Lehrer hingegen schienen nicht recht glauben zu wollen, was sie gerade gesehen hatten. Es war einmalig. Es war noch nie zu vor in der Geschichte Hogwarts dagewesen. So viel stand fest. Nur Dumbledore schien das absolut nicht zu stören. Im Gegenteil; er saß auf seinem Platz und lachte und schien sich nicht wieder fangen zu können.
 

Erst nach einigen Minuten erhob er sich, wischte sich die Lachtränen aus den Augen und nahm Sirius das Mikro aus der Hand.
 

„Der Quidditchpokal wird beiden Häusern verliehen!“, entschied er.
 

Die beiden Teams brachen in Jubel aus. Besser hätte es doch gar nicht laufen können. Für eine Freundschaft zwischen den beiden Häusern war es doch eindeutig am schönsten, wenn beide Seiten einen Sieg in einem freundschaftlichen Wettstreit erragen.
 

Auch James und Haily ließen sich vom Jubel ihrer Teamkameraden anstecken und irgendwann stimmten alle ihre Hausgenossen mit in den Jubel ein.
 

Remus unterdessen saß auf seinem Platz und notierte pflichtbewusst den Ausgang des Spiels und der gesamten Saison. Es stand, nach der Wertung der beiden Cousins nun 3 zu 2 für James, allerdings war er sich sicher, dass dieser Stand noch absolut nichtssagend über den Endstand sein würde.
 

Elina kämpfte sich zu ihm durch.
 

„Hey“, grüßte sie und gab ihn einen sanften Kuss. „Hättest du es erwartet?“

„Nein, woher auch?“, erwiderte Remus grinsend. „Aber jetzt, wo sie das schon mal so einfach so fertig gebracht haben, glaub ich dass sie das bestimmt auch noch mal schaffen werden.“
 

Elina kicherte.
 

Unterdessen nahmen Dustin und Marcus den Quidditchpokal entgegen und hielten ihn zu zweit gut sichtbar hin, sodass jeder im Stadion ihn sehen konnte. James und Haily führten derweil bereits Freudentänze auf.
 

Wenig später waren fast alle Gryffindors und Ravenclaws im Gemeinschaftsraum der Gryffindor-Ravenclawschen Freundschaft versammelt und feierten den Sieg beider Häuser.
 

„James, Haily?“, rief Peter aufgeregt. „Würdet ihr den Pokal einmal gemeinsam hochhalten?“

„Aber sicher doch, Pete“, versprach James und er und Haily stellten sich nach vorne zu den anderen Trophäen, die noch immer nicht zurück in das Pokalzimmer gewandert waren.
 

Peter machte ein Foto von den beiden mit dem Pokal in der Hand und grinste. Doch sein Grinsen kam nicht annähernd an das der beiden Potters an.
 

„Ihr seit WAHNSINN!“, rief Sirius komplett durch den Wind. „Ihr seit einfach der absolute Wahnsinn!“
 

Der Eingang ging auf und Marcus kam mit einem Buch in der Hand herein.
 

„Ich bin gerade Dumbledore über den Weg gelaufen“, verkündete er, als er sich vorn auf einen Tisch stellte, sodass er für alle sichtbar war. „Und er meinte, ich sollte euch einmal dieses hier zeigen.“
 

Er hielt das neuste Exemplar der Chronik über die Hausmannschaften von Hogwarts hoch. Dustin gesellte sich prompt zu ihm und die beiden fanden schnell die Seiten, die sie erwartet hatten.
 

„Ein Artikel über die Freundschaft unserer beiden Häuser!“, rief Dustin in die Runde.
 

Nun war endgültig alles komplett aus dem Häuschen. Marcus las laut vor.
 

„’Gryffindor und Ravenclaw waren schon immer recht gut miteinander auskommende Häuser gewesen. Noch nie in der gesamten Geschichte Hogwarts’ jedoch, waren sie so eng miteinander befreundet wie seit diesem Jahr. Wie war es also möglich, dass ausgerechnet die Quidditchsaison sie so zusammenschweißte? ...’“
 

Vereinzelt lachten ein paar Schüler.
 

„’Wie war es möglich’“, fuhr Marcus fort, „’dass gerade zwei Zweitklässler dieses Wunder vollbrachten, nur indem sie in ihre Hausmannschaften aufgenommen wurden?’“
 

„Ja, das ist eine gute Frage!“, warf ein Ravenclaw lachend ein.
 

„Wir stehen drin?“, rief James völlig aus dem Häuschen auf. „Sie haben Haily und mich tatsächlich in dieses Buch aufgenommen?!?“
 

Er schien sein Glück nicht richtig fassen zu können. Er und Haily sprangen ebenfalls zu ihren Mannschaftskapitänen auf den Tisch und zogen das Buch zu sich ran.
 

„Sie haben uns tatsächlich in dieses Buch aufgenommen!“, freute sich James.

„Noch eine Wette unentschieden!“, lachte Haily und spielte damit auf die kleine private Wette an, die James und sie vor Beginn des Schuljahres geschlossen hatten.
 

„Was für eine Wette meinst du?“, wollte Samantha wissen.

„Nicht so wichtig“, erwiderte Haily. „James und ich haben vor Beginn des Schuljahres gewettet, wer von uns eher in dieses Buch aufgenommen wird.“

„Aber da wart ihr doch noch nicht mal im Team!“, lachte Theresia.

„Ja, na und?“, grinste Haily.
 

Marcus und Dustin fuhren fort aus dem Artikel vorzulesen, wobei sie zur allgemeinen Unterhaltung beitrugen. James und Haily glühten vor Stolz, immer wenn sie auch nur Ansatzweise erwähnt wurden.
 

Der Ausgang der diesjährigen Quidditchsaison stand logischerweise noch nicht in diesem Band. Dafür aber waren alle Teamspieler namentlich aufgeführt und ihre Position war angegeben. Jetzt war ihnen also klar, warum sich Dumbledore vor dem Spiel immer mal wieder zu den Trainingseinheiten der Teams begeben hatte, um zuzusehen.
 

Irgendwie hatte er auch spitzgekriegt, dass James und Haily den Schnatz bereits zu ihrem ersten Trainingsspiel genau gleichzeitig zu fassen bekommen hatten und prompt war auch darüber ein kleiner Abschnitt drinnen mit einem Vermerkt, dass ein derartiger Schnatzfang erst ein einziges Mal zuvor in der Geschichte Hogwarts vorgekommen war. Ein Zwillingspaar, das ebenfalls in unterschiedliche Häuser einsortiert worden war, hatte dieses Werk bereits einmal vollbracht.
 

„Wollt ihr wissen, wie diese Zwillinge hießen?“, fragte Dustin breit grinsend in die Runde.
 

Es war mal wieder eine rhetorische Frage gewesen. Beide Häuser warteten gespannt auf die Namen.
 

„Carlisle und Cassidy Potter!“
 

Nicht wenige lachten. Das Grinsen der Potter-Cousins war nun mittlerweile eingerastet.
 

„Warum überrascht mich das gerade gar nicht?“, rief Remus und schüttelte amüsiert den Kopf.

„Du hast Recht“, pflichtete Francy ihm bei. „Es überrascht nicht im Geringsten.“

„Das macht unsere Familie doch gleich zu was ganz Besonderem“, freute sich James.

„Es liegt euch also quasi im Blut!“, schloss Dustin.

„Eindeutig!“, behauptete James.
 

Das Buch wurde rumgereicht, so dass jeder, der wollte einen Blick hineinwerfen konnte. Die Feier ging bis spät in die Nacht und erst in den frühen Morgenstunden schlichen sich die letzten von ihnen zurück in ihre Schlafsäle.

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Hallo^^

Puh *aus dr Puste ist* Wieder mal ein schönes Kapi fertig *freu*
 

Ich hoffe, es hat euch gefallen.

Viel Spaß beim Kommentieren
 

*winks*

Lg

Friedi



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Veilchen
2009-05-14T19:23:13+00:00 14.05.2009 21:23
toller kapitel XD
gefällt mir gut ^^

mach weiter so
Von:  Niny
2009-05-12T19:37:34+00:00 12.05.2009 21:37
Auf das Kapitel bin ich ja gespannt.
Wenn du beiden aufeinandertreffen.
Quasi Haily gegen James.

Ui Punkte für alle Schuljahre.
Dann muss Remus gut auf den Zettel aufpassen.

Mich wundert es, dass Gonnie Sirius noch ans Mikro lässt.
Aber wahrscheinlich, weil sie die Hauslehrerin von ihm ist.
Sonst wäre er doch bestimmt schon seinen Posten los XD

So geht also das Spiel aus.
Ich habe mir gedacht, dass beide Häuser gewinnen.
Das macht am meisten Sinn, wenn man die FF genau verfolgt hat.
Sonst wäre es echt schwer gewesen, sich zu entscheiden.

Ja ja, diese Potters.
Und der Sohn wird nicht weniger berühmt.
Carlisle XD, cooler Name.



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