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De Marauders

Die Gryffindor-Ravenclawsche Freundschaft
von

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Streifzüge bei Nacht

Montage waren ja generell die Hasstage der Schüler. Für James und Sirius war das sowieso der Fall und ganz besonders dann, wenn dieser Montag auch noch die Rückkehr aus den Ferien bedeutete. Grummelnd lies James sich an diesem Morgen also aus dem Bett fallen.
 

„Kann man den Montag eigentlich nicht auf einen Dienstag legen?“, fragte er in den Raum hinein, ohne ein ‚Guten Morgen’ zu wünschen. Genau genommen konnte er sowie so nicht von einem guten Morgen sprechen.

„Und was hast du davon?“, gähnte Remus. „Wenn der Montag ein Dienstag würde, bedeutet das, dass letztendlich der Sonntag ein Montag würde. Die Woche würde sich nur verschieben und es käme auf dasselbe hinaus.“

„Käme es nicht“, versuchte James zu widersprechen ohne eigentlich eine spezielle Begründung zu haben.

„Käme es doch“, beharrte Remus und grinste.

„Käme es nicht!“ mittlerweile klang James schon wie ein kleines Kind, das seinen Dickkopf durchsetzen will.

„Unglaublich geistreiche Gesprächsführung, James“, spottete Remus und lies einen Lacher hören. „Wir können das Spiel gerne noch eine Weile so weiter führen, aber es wird dir nichts nützen.“
 

James spielte beleidigt.
 

„Wir haben Ferien“, stellte er fest. „Da muss man den Verstand nicht einschalten.“

„Ich merk schon!“, lachte Remus und schwang sich aus dem Bett.
 

James stand mitten im Zimmer und sah aus als suchte er fieberhaft nach etwas, was er Remus jetzt entgegensetzen konnte. Aber dummerweise stimmte seine Behauptung sein Verstand liefe auf Sparflamme, denn erstens fiel ihm nichts ein und zweitens, selbst wenn ihm was eingefallen wäre, es wäre nur Mist bei raus gekommen. Murrend setzte er sich wieder auf sein Bett.
 

Sirius und Peter hatten die ‚Unterhaltung’ stillschweigend beobachtet. Im Stillen gab Sirius James Recht, damit, dass der Montag einfach der Quältag der Schülerschaft war. Er drehte sich noch einmal auf die Seite und versuchte weiter zu schlafen. Auch Peter schien noch nicht so recht aus dem Bett zu wollen und Remus störte das aus einem, den anderen drein unauffindlichen, Grund und er schmiss sie jetzt alle aus den Betten, was zur Folge hatte, dass James und Sirius das Remus unglaublich übel nahmen.
 

Die Stimmung hielt sich während des gesamten Frühstücks. James und Sirius war es ein gänzlicher X-Faktor, warum die Mädels und Remus eigentlich so munter am Tisch sitzen konnten.
 

Irgendwann lenkte Jason wieder die Aufmerksamkeit auf sich, in dem er von neuen seine Eltern bettelte ihn mit nach Hogwarts zu lassen. Die jedoch blieben konsequent und wollten dieses Mal auch nicht, dass Jason die acht Teenager noch mit zum Bahnhof begleitete. Die Gefahr, dass er wieder ausbüchsen würde war ihnen einfach zu hoch. Stattdessen würde Megan Potter ihn bereits wieder mit nach Hause nehmen, was dem kleinen Hüpferling überhaupt nicht gefiel.
 

„Ich will aber mitgehen!“, quengelte er.

„Nein, Jason“, meinte Lee Potter und er blieb dabei erstaunlich ruhig, obwohl Jason schon seit einer Weile so maulte.
 

Auch Andie hatte es bereits versucht ihre Eltern dazu zu überreden, dass sie mit durfte, doch diese hatten den Rat von Lee und Megan Potter dankend angenommen sie auch gar nicht erst mit nach London zu lassen. Sie hatte sich schon zu viel von Jason abgeguckt und umgekehrt.
 

Die beiden kleinen Fruchtzwerge waren damit zwar keineswegs einverstanden und hatten auch versucht, sich im Kofferraum zu verstecken, um mit zu können, jedoch waren sie bei diesem Versuch erwischt worden und Megan Potter und Mrs Thomsen hatten die beiden nun förmlich an sich gekettet, so dass sie so was auch gar nicht erst wieder versuchen konnten.
 

Als die Autos schließlich los fuhren, standen Jason und Andie beide maulend neben ihren Müttern und sahen ihren großen Geschwistern traurig hinterher.

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Im Zug belegten die Jungs und die Mädchen wieder jeweils ein eigenes Abteil, auch wenn Sirius und Remus immer mal wieder zu den Mädels rüber kamen um Francy und Elina kurz Gesellschaft zu leisten. Sirius schaffte es mit einigen Sprüchen allerdings immer wieder, dass Haily und Lily ihn wieder aus dem Abteil schmissen und sie beäugten ihn jedes Mal misstrauisch, wenn er wieder ankam.
 

Die Hexe mit dem Imbisswagen schaffte es gar nicht bis an die Abteiltür der Mädels, weil Sirius auch in diesem Moment wieder den Mädels einen Besuch abstatten wollte und so belud er sich seine Arme gleich mit Süßem und schleppte es mit zu den Mädels.
 

„Ist das jetzt ein Versuch sich bei uns einzuschleimen?“, fragte Haily leicht misstrauisch, denn sie hatte Sirius’ letzten Spruch, der leicht spöttisch gegenüber ihr und Lily gewesen war im Hinterkopf.
 

Sirius ließ den Berg mit Süßem auf einen Sitz fallen, der von allen vier Mädels gut erreichbar war.
 

„Ein Versöhnungsangebot“, grinste er.

„Ja, klar“, meinte Lily.

„Nur solange, du dir dreimal überlegst, was du von dir gibst“, stellte Haily als Bedingung.
 

Sirius schien nichts dagegen zu haben. Er hatte sowieso viel lieber Lust sich mit Francy zu beschäftigen, was diese nicht im Geringsten störte. Man musste es doch genießen, wenn Andie nicht da war, um die beiden zu stören.
 

Haily wandte sich in der Zwischenzeit wieder dem Buch „Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter“ zu. Francy hatte es bereits vorgestern ausgelesen und es gleich an Haily weiter gegeben. Haily las nun Lily und Elina daraus vor. Sie war in einem Kapitel namens „Murtagh“ angekommen und Lily und Elina hörten gebannt zu.
 

Murtagh war ein gerade dazugekommener Charakter in dem Buch, der die Hauptperson, Eragon, gerade gerettet hatte, als dieser von zwei Kreaturen, die Ra’zac genannt wurden, angegriffen worden war. Nun versuchte Murtagh Eragon und dessen Drachen Saphira zu verarzten. Jedoch konnte er wenig für Eragon’s Begleiter, Brom, tun.
 

„Oh der ist ja knuffig“, meinte Lily über Murtagh.

„Ja, find ich auch“, bestätigte Haily.

„Aber nicht so knuffig wie mein Remus“, fand Elina.
 

Lily und Haily kicherten, nickten aber, denn es war ihnen klar, dass Remus für Elina alles bedeutete.
 

Das Kapitel endete und Haily gab das Buch an Lily weiter, damit sie weiter vorlas. Sie hatten sich nämlich darauf geeinigt sich gegenseitig mit dem Vorlesen abzuwechseln, immer wenn ein neues Kapitel begann.
 

Elina las nicht vor. Jedoch hörte sie trotzdem interessiert zu und hatte sich ihre neuen Zeichenmaterialien aus dem Koffer geholt und versuchte nun jedes Kapitel zu illustrieren, was nicht ganz so einfach war, weil manche Kapitel einfach zu kurz waren, als dass sie mit dem Zeichnen hinterhergekommen wäre. So war sie auch im Moment noch dabei das letztere zu illustrieren und als sie fertig war zeigte sie es Lily und Haily, die Murtagh unglaublich gut getroffen fanden.
 

„Schenkst du mir das?“, wollte Lily mit funkelnden Augen wissen.
 

Haily schob ihre Unterlippe vor.
 

„Och“, schmollte sie. „Ich hätte es auch gerne.“

„Vielleicht kann einer meiner Geschwister es verdoppeln“, schlug Elina vor. „Ich glaube Feli hat es vor den Weihnachtsferien gelernt, aber ich bin mir nicht sicher.“
 

Haily und Lily sahen aus, als wäre das ihr sehnlichster Wunsch und Elina musste kichern über diesen Anblick.
 

„Wenn ich sie kurz suchen gehe, würdet ihr dann mit vorlesen auf mich warten?“, bat sie.

„Sicher“, versprach Lily und legte ein Lesezeichen an die Stellen, wo sie aufgehört hatte zu lesen.
 

Elina verließ das Abteil. Etwa eine Viertelstunde später kam sie zurück und hielt ihren beiden Freundinnen jeweils ein Bild hin.
 

„Der Zauberspruch, um etwas zu verdoppeln ist „doppio““, erzählte sie den beiden. „Nur falls ihr das gebrauchen könnt.“

„Danke“, freuten sich Haily und Lily und umarmten Elina.
 

Nun bemerkte auch Francy das schöne Bild, das Elina von Murtagh gezeichnet hatte, da Sirius sich in diesem Moment so an sie gekuschelt hatte, dass sie die Mädels wieder sehen konnte.
 

„Oh“, staunte sie. „Zeichnest du mir ’nen Eragon?“

„Wieso?“, mischte sich Sirius ein. „Hat der irgendwas, was ich nicht habe?“

„Einen Drachen“, lachte Lily.

„Das lässt sich einrichten“, erwiderte Sirius prompt, worauf die Mädels zweifelnd lachten.
 

Francy war über Sirius’ Anflug von Eifersucht amüsiert.
 

„Niemand käme an dich ran“, beruhigte sie ihn, woraufhin sich Lily und Haily jeglichen Kommentar stark verkneifen mussten. „Eragon ist in dem Buch einfach mein Lieblingscharakter.“
 

Sirius gab sich mit dieser Antwort vorerst zufrieden, hielt Francy jedoch noch stärker an sich gedrückt, als fürchtete er dieser Eragon könne sie ihm trotzdem wegnehmen. Francy lachte.
 

„Du bist genau wie Andie“, grinste sie ihn an.

„Ich habe ein natürliches Anrecht darauf“, grinste er zurück und meinte damit die von Francy angespielte Eifersucht. Lily jedoch verstand ihn absichtlich falsch.

„Ein natürliches Anrecht darauf sich wie ein vierjähriges Mädchen zu benehmen?!“, spottete sie.
 

Haily wäre, wenn hinter ihr keine Lehne gewesen wäre, nach hinten weggekippt vor lachen. Sirius jedoch sah Lily nur unbeeindruckt an.
 

„Denk doch, was du willst“, meinte er, was die beiden Mädchen jedoch nicht im Geringsten davon abhielt weiter über ihn zu lachen.
 

James kam ins Abteil. Er blieb kurz in der Tür stehen und blickte leicht verdutzt Lily und Haily an. Dann wandte er sich jedoch an Sirius.
 

„Sag mal, wo bleibst du eigentlich die ganze Zeit?“, fragte er.
 

Sirius kam gar nicht zum Antworten, denn James schleifte ihn ohne mit der Wimper zu zucken mit nach draußen. Haily und Lily amüsierte das nur noch mehr.
 

„Ihr seit manchmal aber auch so gemein zu ihm“, schmollte Francy, als Sirius draußen war, wobei sie leicht übertrieb.

„Im Vergleich zu ihm sind wir doch aber harmlos“, fand Haily und grinste.
 

Francy blickte sie jedoch leicht drohend an, wobei Haily und Lily den Blick jedoch nicht allzu ernst nahmen, denn Francy konnte nie lange sauer sein. Elina konnte diese Eigenschaft auch unglaublich gut nachempfinden, denn sie war manchmal noch schneller wieder fröhlich, als Francy.
 

Tatsächlich war dieser kleine „Zwischenfall“ bei der Ankunft in Hogwarts bereits wieder aus dem Sinn, denn Francy hatte Elina die ganze restliche Zeit beim illustrieren der Kapitel über die Schulter geschaut und war so überwältigt von ihren Werken.
 

Schließlich fuhr der Zug im Bahnhof ein und die Schüler, die die Ferien zu Hause oder bei Freunden verbracht hatten fuhren in den scheinbar führerlosen Kutschen zusammen zum Schloss.

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James, Sirius und Peter steckten an diesem Abend die Köpfe zusammen. Remus war im Badezimmer und Jaydon war noch unten im Gemeinschaftsraum. So betuschelten sie ihre Ergebnisse, für den Animagi-Zauber, den sie nebenbei immer mal so versucht hatten auszuarbeiten. Weit gekommen waren sie damit jedoch immer noch nicht. Sie hatten gerade einmal ein paar Informationen, die sie allerdings kaum voran brachten.
 

„Vielleicht sollten wir mal in der verbotenen Abteilung in der Bibliothek nachsehen“, schlug James vor.

„Der Bibliotheksdrachen häutet uns, wenn er uns erwischt“, meinte Sirius.
 

Mit dem Bibliotheksdrachen war Madam Pince, die strenge Bibliothekarin, gemeint. James und Sirius hatten noch eine ganze Litanei von Spitznamen, mit der sie sie „liebevoll“ betitelten.
 

„Ach der olle alte Bücher-Geier muss das ja nicht mitkriegen“, meinte James zuversichtlich. „Unter meinem Tarnumhang haben wir sicher zu dritt Platz und dann gehen wir eben nachts, wenn die sowieso nicht da ist. Ich wette die pennt sowieso fester als ein Murmeltier.“
 

Peter und Sirius lachten.
 

„Und was machen wir mit Filch?“, wollte Peter wissen.

„Wir müssen nur leise genug an dem vorbei“, winkte James ab. „Der Tarnumhang wird uns schon nicht im Stich lassen.“
 

Gesagt, getan. Ganz still und heimlich stiegen sie irgendwann nach Mitternacht aus ihren Betten und James zog seinen Tarnumhang aus seinem Koffer. Dieser war groß genug, dass sie aufrecht darunter Platz hatten. Jedoch war dies unter anderem auch der Tatsache geschuldet, dass sie alle drei noch nicht so groß waren.
 

Leise schlichen sie sich aus dem Schlafsaal und aus dem Gemeinschaftsraum. Es war still in den Gängen und sie waren bemüht möglichst keinen Laut von sich zu geben, damit man sie auch nicht hören konnte.
 

Vereinzelt sahen sie ein paar Geister durch die Korridore schweben, die jedoch keinerlei Notiz von den drei Regelbrechern nahmen. Gott sei Dank bemerkte auch Peeves, der Poltergeist die drei nicht, denn er war viel zu sehr damit beschäftigt in einem Klassenzimmer, an dem sie vorbeikamen die Tafel mit dämlichen und meist auch beleidigenden Sprüchen vollzuschmieren. James, Sirius und Peter konnten allerdings auch nicht leugnen, dass sie einige Sprüche auch unglaublich lustig fanden.
 

Still in sich hinein lachend gingen sie weiter und begegneten bis zur Bibliothek niemandem weiter.
 

James blickte sich um, bevor er seinen Zauberstab aus der Tasche zog. Es war niemand zu sehen, also konnte er davon ausgehen, dass ihn niemand hören würde oder sehen würde, wie die Tür zur Bibliothek aufging.
 

„Alohomora“, flüsterte er und die Tür schwang einen Spalt weit auf, ohne dabei einen Laut von sich zu geben, mit Ausnahme des leisen Klickens des Türschlosses.
 

Schnell schlichen sich die drei in die Bibliothek und schlossen die Tür hinter sich. Sollte ein Lehrer bei seinem nächtlichem Kontrollrundgang hier vorbeikommen würde er sicher nicht überprüfen, ob die Tür abgeschlossen war oder nicht. Den Tarnumhang strichen sie jedoch erst ab, als sie zwischen den Bücherregalen verschwunden waren.
 

„Also“, meinte James im Flüsterton. „Greift einfach nur nach Büchern, deren Buchtitel vielversprechend klingt. Wir arbeiten die dann im Gemeinschftsraum zusammen mit Ravenclaw durch.“

„Wie wollen wir die Bücher dann eigentlich wieder zurück schmuggeln?“, fragte Peter interessiert.

„Äh…“
 

Darüber hatte James sich noch keine Gedanken gemacht. Sirius lachte unterdrückt. James konnte Streiche und so teils bis ins kleinste Detail vorausplanen, doch wenn es um so was ging, dann vergaß auch er ab und zu etwas.
 

„Ach darüber machen wir uns später Gedanken“, entschied er kurzer Hand und die drei wanderten mit erleuchteten Zauberstäben durch die Regale und suchten nach Bücher, die ihnen vielleicht Informationen geben konnten. Nach einer knappen Stunde hatten sie eine Hand voll gefunden.
 

„Gut“, flüsterte Sirius. „Die reichen erst mal, oder? Wenn nicht, müssen wir den Ausflug eben noch mal machen.“

„Du hast Recht“, bestätigte James und stopfte zwei Bücher in seine Tasche, Sirius zwei andere und Peter das letzte. „OK, kommt.“
 

Nachdem sie den Tarnumhang wieder übergezogen hatten verließen sie genau so leise, wie sie gekommen waren die Bibliothek wieder. Als sie die Tür gerade wieder hinter sich zugezogen hatten und diese wieder abschließen wollten kam ein Lehrer um die Ecke. Hastig drängten sie sich so leise wie möglich in eine kleine Nische neben der Tür und versuchten nicht zu atmen. Der Lehrer bemerkte sie nicht und er prüfte, auch wie erwartet nicht ob die Tür abgeschlossen war. Jedoch lief er nicht besonders schnell und als er gerade an ihnen vorbei war, schlichen James, Sirius und Peter gerade zu auf Zehenspitzen in die entgegengesetzte Richtung davon und ließen die Tür einfach Türe sein.
 

Bevor sie jedoch wieder in ihren Schlafsaal zurückgingen, versteckten sie die Bücher im Gemeinschaftsraum der Gryffindor-Ravenclawschen Freundschaft. In der hintersten Ecke des hintersten Regals gab es ein kleines Geheimfach, wo die fünf Bücher gerade so Platz fanden.
 

Zufrieden machten sie sich nun auf den Rückweg zu ihrem Schlafsaal, wobei sie nebenbei noch eine Abkürzung fanden, die ihnen bisher noch nie aufgefallen war. Die fette Dame, am Eingang ihres Gemeinschaftsraumes schlief tief und fest, als sie ankamen.
 

„Phönixfeder“, flüsterte James unter dem Tarnumhang.
 

Die Dame auf dem Portrait hörte es nicht.
 

„Phönixfeder“, wiederholte Sirius etwas lauter, doch noch immer regte sie sich nicht.

„Phönixfeder“, sagte James nun laut und zuckte sofort zusammen, in der Befürchtung ein Lehrer könnte in der Nähe sein und ihn gehört haben. Gott sei Dank war es aber nur die fette Dame gewesen.
 

„Was?“, fragte sie verschlafen.

„Phönixfeder“, erwiderte James nun noch einmal, diesmal aber wieder leiser.

„Ist Recht so“, murmelte die fette Dame und gab das Portraitloch frei, zu müde, um sich darüber Gedanken zu machen, dass sie gerade niemanden gesehen hatte, der das Passwort ihr hätte nennen können.
 

Glücklich über ihren gelungenen Ausflug stahlen sich die drei wieder zurück in ihre Betten. Sirius warf einen kurzen Blick auf seine Uhr. Es war halb drei. Ob sie bis zum Frühstück ausgeschlafen waren, war fraglich, doch sie dachten nicht wirklich darüber nach und fielen wie tot in ihre Betten.
 

Es kam dann auch was kommen musste. Keiner der drei hörte an diesen Morgen den Wecker und Remus bekam, bei dem Versuch sie wachzurütteln nur ein Brummen als Antwort. Er grinste Jaydon schief an und beide erinnerten sich an Sirius’ Streich vor dem Quidditch-Spiel Gryffindor gegen Slytherin. Das war definitiv der Moment der Rache.
 

Jaydon nahm genüsslich die Karaffe mit dem Wasser vom Fensterbrett.
 

„Soll ich?“, fragte er Remus grinsen.

„Ich will nicht wissen, wo sie gestern Nacht noch gewesen sein müssen, wenn sie jetzt nicht aus den Betten kommen“, antwortete dieser. „Aber sie haben es verdient!“
 

Feierlich ging Jaydon zuerst zu Sirius hinüber. Er sollte als erster zu spüren bekommen, wie süß Jaydon diese kleine Rache schmeckte.
 

Sirius schreckte augenblicklich aus dem Schlaf hoch, als Jaydon die Karaffe über ihm leerte. Fassungslos starrte er seinen Zimmergenossen an.
 

„Guten Morgen“, meinte dieser nur gelassen und verschwand im Bad, um neues Wasser aufzufüllen und als nächstes James zu wecken.

„Seit ihr wahnsinnig?“, wollte Sirius wissen.

„Sagt ausgerechnet der jenige, der selber zu solchen Mitteln greift“, lachte Remus und er schaute von seinem Bett aus erwartungsvoll zu, wie Jaydon nun James überraschen ging. Dieser war nicht minder entsetzt als Sirius.

„Sag mal, geht’s noch?!?“

„Guten Morgen“, bekam auch er nur von Jaydon zu hören, der nun ein drittes Mal die Karaffe auffüllen ging.
 

Als schließlich auch Peter aussah wie ein begossener Pudel stellte Jaydon die Karaffe zufrieden wieder auf das Fensterbrett.
 

„Ihr habt zwanzig Minuten euch anzuziehen und in die große Halle zu kommen“, ließ er die Bombe platzen. „Ansonsten habt ihr das Frühstück nämlich verpasst.“
 

Mit diesen Worten verließen er und Remus den Schlafsaal und sie schlenderten gemeinsam in die große Halle. In ihrem Schlafsaal brach unter dessen ein heilloses Durcheinander aus, denn wie sollten drei klatschnasse, völlig verpennte Jungs innerhalb von zwanzig Minuten unten in der großen Halle sein und obendrein noch Zeit haben zu frühstücken?
 

Natürlich kamen sie satte fünf Minuten zu spät und mussten gleich zu Verteidigung gegen die dunklen Künste hasten.
 

Lily und Haily und Francy hatten die morgendliche Dusche der drei bereits von Remus geschildert bekommen und Lily und Haily hielten sie ebenfalls für absolut angemessen und freuten sich, als die drei völlig aus der Puste ins Klassenzimmer stürmten.
 

Francy hielt auch wenig davon, dass James, Sirius und Peter in der Nacht wahrscheinlich durch die Gänge gewandert sein mussten, sodass sie morgens verschliefen. Auf der anderen Seite hatte sie aber auch Mitleid mit Sirius und der Fairness halber hatte sie nicht nur ihm sondern auch James und Peter was vom Frühstückstisch stibitzt.
 

„Du bist eine Heilige!“, bedankte sich James bei Francy.

„Sie ist meine Heilige!“, stellte Sirius klar und schlang fast schon hundemäßig die Stullen herunter, die Francy geschmiert hatte. „Danke!“
 

Er gab ihr einen kurzen Kuss auf die Wange, dann betrat auch schon Professor Banister den Raum.
 

„Guten Morgen, alle zusammen“, grüßte er gut gelaunt die Klasse und warf einen fröhlichen Blick in die Runde. „Ich freu mich, dass ihr alle wohlbehalten aus den Ferien zurück seit, auch wenn einige von euch scheinbar noch nicht ganz realisiert zu haben scheinen, dass sie nun wieder frühen aus den Betten müssen…“
 

Er warf einen schmunzelnden Blick zu James und Peter rüber, die gerade ausgiebig gegähnt hatten. Peinlich berührt saßen sie sofort kerzengerade auf ihren Plätzen. Ein paar ihrer Mitschüler lachten.
 

Professor Banister hatte für diese Stunde einen Glaskäfig mit einem Grindelow mitgebracht, ein Wesen, welches auch im See zu finden war. Eindrucksvoll erklärte er den Schülern die Eigenschaften dieses Tieres. Die Schüler brauchten heute also nichts weiter zu tun als mitzuschreiben.
 

Am Ende der Stunde schaffte Professor Banister den Käfig weg und wandte sich noch einmal an die Klasse.
 

„Und nächstes Mal werden wir diese Stunde in die Praxis umsetzen“, versprach er. „Bis dahin habt ihr euch dann hoffentlich wieder alle an den normalen Tagesablauf gewöhnt.“
 

Er grinste noch einmal, dann entließ er sie alle in ihre Pause.

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Der Tag verging und James, Sirius und Peter arbeiteten an diesem Nachmittag klammheimlich die stibitzten Bücher durch, wobei sie auch hier nicht allzu viel fanden. Man hätte meinen können, dass die drei aus der Lektion vom Morgen gelernt hatten, doch Sirius schlug erneut den Ausflug in die Bibliothek vor, um erneut zu gucken, ob sie irgendetwas brauchbares finden konnten und natürlich siegte bei keinem der drei die Stimme der Vernunft.
 

Also schlichen sie sich diese Nacht wieder davon und wieder verlief es ohne irgendwelche Probleme. Das einzige, was wieder die logische Konsequenz war, war die Tatsache, dass sie am darauffolgenden Morgen natürlich nicht ausgeschlafen waren.
 

Immerhin wurden sie dieses Mal schon wach, als Remus sie wachrüttelte. Und dieses Mal kamen sie auch noch rechtzeitig zum Frühstück, auch wenn sie dort fast wieder eingeschlafen wären.
 

Wieder gaben die Bücher zwar etwas Auskunft, jedoch nicht soviel, als dass sie mit diesem Wissen hätten arbeiten können. Außerdem waren sie sich nun sicher, dass sie in der verbotenen Abteilung keine weiteren Bücher finden würden, die ihnen helfen konnten und so blieb ihnen in der folgenden Nacht nur noch die Option die Bücher wieder zurück zu schmuggeln.
 

Wenigstens aber, waren sie ab da an morgens wieder halbwegs ausgeschlafen.

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Hallo^^

*winks*
 

Sorry dass ich mal wieder ewig lange gebraucht habe, dieses Kapi zu schreiben. *drop*

Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen^^
 

lg

Friedi
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Niny
2009-04-05T17:47:07+00:00 05.04.2009 19:47
Oh ja die schönen Montage.
Ich habe diese auch immer gehasst.
Früh morgens am Frühstückstisch bin ich auch immer etwas träge und ruhig.
Erst einmal wach werden. Da verstehe ich James und Sirius ja so gut ^^

Süßigkeiten *.*
Damit würde man mich auch schnell rum bekommen und ich würde alles verzeihen XD

*Grins*
Jetzt verstehe ich, warum du meintest, dass mir das Kapitel gefallen könnte.
Ich finde es immer faszinierend, wie du deine eigenen Sachen mit rein bringst, vor allem weil du es ja auch gerade gelesen hattest.
Ah ja, sie las also aus dem Kapitel „Murtagh“ vor. Ja, ein wirklich interessantes Chapter, für Murthag Fans. Und der arme Brom ….
Mit gegenseitigem Vorlesen bekommt man Bücher auch gut gelesen und so können gleich mehrere ein Buch lesen.
Elinas Bilder würde ich jetzt gerne sehen. Ich stelle sie mir einfach so vor, wie Murtagh diesen immer zeichnet, oder ich XD

Das mit dem Animagi-Zauber braucht eben Zeit.
Im vierten schafften die es oder im fünften?
*mir da gerade nicht mehr sicher bin*

Rache ist ja bekanntlich süß.
Verdient hatten die drei es auf einer Seite ja, immerhin musste Remus und Jaydon auch da durch. Aber auf der anderen Seite schlugen die drei sich nur die Nacht wegen Remus um die Ohren.



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