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De Marauders

Die Gryffindor-Ravenclawsche Freundschaft
von

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Der 31 Juli und der 13. August

Als Sirius am nächsten Morgen aufwachte, stieg ihm als erstes der süße Geruch von Pancakes mit Preiselbeersoße in die Nase. Ihm lief schon allein bei dem Gedanken daran das Wasser im Munde zusammen und er sprang aus dem Bett. James, der mit im Zimmer schlief wurde kurzer Hand aus dem Bett geschmissen.
 

„Was soll das?“, gähnte die Strubbelbirne verärgert.

„Schlafen kannst du auch in Hogwarts noch!“, behauptete Sirius und war auch schon damit beschäftigt sich umzuziehen.
 

James grummelte, drehte sich noch einmal auf die Seite und versuchte tatsächlich wieder einzuschlafen, wobei er Sirius allerdings scheinbar nicht so gut kannte, wie er gedacht hatte, denn der schmiss ein Kissen auf ihn.
 

Well, das Kissen war James noch relativ gleich, denn das konfiszierte er kurzer Hand einmal, doch wenn er glaubte Sirius damit geschlagen zu haben, irrte er sich gewaltig, denn prompt holte Sirius sich einen großen Krug Wasser, der auf dem Fensterbrett stand, um die Blumen zu gießen. Ohne mit der Wimper zu zucken goss er James das Wasser ins Gesicht. Der war augenblicklich hellwach.
 

„D…“, ihm fiel vor Schreck gleich gar nichts darauf ein.
 

Sirius lachte und stellte zufrieden den Krug mit Wasser zurück auf`s Fensterbrett und beobachtete lachend, wie James sich leicht gereizt umzog.
 

„Was hast`n du gemacht?“, wollte Haily wissen, als James aus dem Gästezimmer kam und ein Gesicht machte, als hätte man ihm die Mundwinkel mit Klebeband am Kinn befestigt. James war allerdings zu beleidigt, um zu antworten und so übernahm Sirius das für ihn, wobei der junge Black sich vor Lachen schüttelte.
 

Haily grinste und auch Lily und Francy, die nach ihr aus dem Zimmer der Mädchen gekommen waren, mussten sich wegdrehen, um ihr Lachen zu verbergen. Ohne darauf zu achten, verschwand James im Badezimmer und kam nicht eher wieder heraus, bevor er nicht jede Haarstrene einzeln getrocknet hatte (zumindest drückte Haily das so aus).
 

Im nach hinein konnte James schließlich doch darüber lachen und er und Sirius sprachen über nichts anderes als Striche planen.
 

Sirius lud sich eine Riesenportion Pancakes auf den Teller und bestrich diese abwechselnd mit Preiselbeersoße, Ahornsirup, Schokosoße und Ahornsirup mit Mangostückchen. Sirius wurde während des Frühstücks beinahe Pancake-süchtig.
 

Er hatte richtig gute Laune und das steckte irgendwie einfach nur an. Nach dem Frühstück gingen die Freunde zum Strand. Der Strand von Courtham lag nur wenige Straßen weiter von der Disko entfernt.
 

Am Strand angekommen, breiteten sie alle ihre Handtücher aus. Sirius` innere Stimme schrie danach sich neben Francy breit zu machen, doch irgendwie wollte sein innerer Schweinehund, der noch immer total selbstunsicher war, das nicht und so gewann dieser innere Schweinehund und Sirius breitete sein Handtuch neben James aus, während Francy sich nun gerade auf der ganz anderen Seite ausbreitete (neben Lily).
 

Sirius überlegte gerade ob er etwas zu ihr sagen sollte, doch in dem Moment war James schneller.
 

„Hey, Francesca“, rief er. „Wette du bist nicht schneller im Wasser als ich!“

„Und wovon träumst du nachts?“, antwortete Francy und schon war sie auch schon aufgestanden und losgerannt und James hatte Mühe wieder aufzuholen. Er hatte keine Chance.
 

Sirius saß da und ohrfeigte sich innerlich selbst. Er hätte schneller sein müssen. Auf der anderen Seite hatte er aber auch nicht damit gerechnet, dass James plötzlich einen Wettkampf mit Francy eingehen würde. Sonst war es doch immer Haily.
 

Diese hingegen schüttelte leicht den Kopf und verdrehte die Augen ein wenig.
 

„Was ist los?“, erkundigte sich Sirius bei ihr und versuchte so zu klingen, als ob es nur so ganz beiläufig wäre. Doch seine innere Enttäuschung von sich selbst war mehr oder weniger rauszuhören.

„Jamie ist mal wieder ein wenig…“, offenbar fiel ihr kein passender Begriff ein. „Sagen wir: … Er benimmt sich mal wieder auffällig.“
 

Sirius blickte zu James rüber, der gerade mit Francy ein Wettschwimmen veranstaltete. Irgendwie schmerzte es ihn das zu sehen.
 

„Ich geh dann mal Jamie ‚zurechtweisen’“, meinte Haily leicht ironisch und ging ins Wasser, wo sie James selber herausforderte und tatsächlich wandte er sich ihr zu. Francy kam wieder aus dem Wasser.
 

„Interessierst du dich für James?“, fragte Lily, als Francy sich wieder neben sie gesetzt hatte. Sirius wurde hellhörig.

„Warum?“, erwiderte Francy leicht grinsend. „Nur wegen dem Wettkampf? Oh, bitte, wenn ihm nichts Besseres einfällt…“
 

Sie schwieg einen kurzen Augenblick, in dem sie in ihrem Beutel nach der Sonnencreme suchte.
 

„Nein, James ist nicht wirklich mein Typ“, meinte sie schließlich und begann sich mit Sonnencreme einzuschmieren. „Er ist im Grunde ganz nett und so, also so zum rumblödeln und so, aber ich kann mir nicht mehr darunter vorstellen. Meine Cousine hat mir mal gesagt, dass sich „Interesse“ irgendwie anders anfühlt.“
 

Lily ließ ein verdruckstes Kichern hören, während sich Sirius` Körper entspannte. Francy reichte nun die Sonnencreme an Lily weiter, die sich auch sofort damit eincremte.
 

Haily und James kamen aus dem Wasser und sahen mal wieder aus, als hätten sie um die Weltherrschaft gekämpft. Erschöpft – und es war eine Seltenheit, dass die beiden erschöpft waren – ließen sie sich zwischen Sirius und Lily auf ihre Handtücher fallen.
 

„Ich wollte eigentlich mal über meinen Geburtstag reden“, meinte Haily nach ein paar Minuten, in denen niemand gesprochen hatte. „Ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich machen möchte. Was haltet ihr von einer Strandparty?“
 

Sie blickte in die Runde.
 

„Cool!“, kam es sofort von Francy. „Das wird sicher lustig.“

„Mum könnte Partysnacks machen“, erzählte Haily. „Ich hatte so an etwas mediteranes gedacht und dass wir vielleicht die Strandparty auch richtig mediteran gestalten. Was meint ihr?“

„Du meinst so auf eine hawaianische Art?“, erkundigte sich Lily.

„Ja so in der Art“, meinte Haily überlegend.

„Fänd ich klasse!“, schaltete sich James ein.

„Ich auch“, bestätigte Sirius. „Sofern ich eingeladen bin.“

„Ja, ja“, erwiderte Haily. „Da besteht kein Problem.“
 

Das war nicht so 100%ig ehrlich. Sie glaubte James mal, dass Sirius nicht wie seine Familie war, aber so kleine Zweifel hatte sie da noch. Aber gut, Sie mussten Sirius ja auch nicht gleich unter die Nase reiben, dass Lily muggelstämmig war.
 

Allerdings unterschätzte sie Sirius gewaltig. Der war gerade dabei sich beim Bademeister ein Surfbrett auszuleihen. Scheinbar hatte er noch nie eines in der Hand gehabt, aber trotzdem kam er stolz zu den anderen zurück.
 

„Hey Lily“, meinte er. „Du kennst dich doch bestimmt mit solchen Dingern aus. Kannst du mir sagen, wie ich die richtig benutze?“
 

Lily blickte ihn mit offenem Mund an. Seine Worte hatten ihr verraten, das surfen nun nicht gerade die bekannteste Sportart unter Zauberern war, aber konnte er echt schon wissen, dass sie aus einer nichtmagischen Familie stammte?
 

„Ich kann nicht surfen“, log sie. Eigentlich log sie ja sonst gar nicht, aber Sirius hatte sie gerade so überrascht, dass es ihr glatt aus dem Mund gefallen war.

„Schade!“, meinte Sirius nur und versuchte es eben allein.

Es war ja bekanntlich noch kein Meister vom Himmel gefallen und Sirius konnte man sicher auch nicht als solchen bezeichnen, aber man konnte nicht leugnen, dass er ein Naturtalent sein musste.
 

„Er weiß, dass ich muggelstämmig bin, oder?“, fragte Lily etwas nervös in die Runde.

„Scheinbar!“, meinte James. „Aber das stört ihn nicht. Ich sag doch er ist nicht, wie seine Familie. Das sieht man doch auch schon an diesen Dingern da.“
 

Er deutete auf die Surfbretter und auf Sirius, der es gerade schaffte sich ganze drei Wellen lang aufrecht zu halten.
 

„Hast du es ihm gesagt?“, fragte Haily.

„Nein“, antwortete James. „Ich bin genauso überrascht, dass er es weiß.“

„Dann haben wir ihn eben unterschätzt!“, mischte sich Francy ein. „Lasst es doch gut sein. Da ist doch jetzt nichts weiter dabei!“
 

Bewundernd blickte sie zu Sirius, der seinen gerade gestellten Rekord noch einmal topte. Ein professioneller Surfer sprach ihn nun an. Die Freunde am Strand verstanden nicht, was er sagte, aber es schien so als hätte er Sirius` Talent bemerkt.

Nur wenige Minuten später schien Sirius nahezu perfekt auf dem Surfbrett zu stehen und Lily sah dem bewundernd zu. So schnell hatte sie es vor ein paar Jahren nicht geschaffte. Der Profisurfer schien Sirius ein paar Tricks zu zeigen, was dieser dankend annahm.
 

Eine Weile lang war Sirius von den Wellen gerade zu gebannt. Irgendwann kam er dann aber wieder aus dem Wasser.
 

„Das macht richtig Spaß!“, schwärmte er. „Und ist auch gar nicht schwer, wenn man den Dreh einmal raus hat.“
 

Lily bekam ein leicht schlechtes Gewissen wegen der Lüge vorhin.
 

„Tut mir leid, Sirius“, entschuldigte sie sich leise.

„Häh?!?“, erwiderte dieser verdutzt.

„Ich meine, ich kann surfen“, meinte sie. „Aber du hast mich irgendwie total überrascht. Da fiel mir die Lüge irgendwie aus dem Mund. Tut mir leid!“
 

Sirius grinste nur. Er schien darauf nicht antworten zu wollen und es schien ihm auch nicht weiter zu stören. Lily und Haily schienen nun endgültig davon überzeugt zu sein, dass Sirius sich von seiner Familie nichts würde sagen, geschweige denn verbieten, lassen.

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Und so vertrieben sie sich also den ganzen Tag über am Strand die Zeit. Sämtliche Hemmschwellen seitens Lily und Haily waren überwunden und alle hatten Spaß.
 

James und Haily fanden natürlich noch einiges, was sich als Wettkampf anbot und sie stellten so ein richtiges Kulturprogramm zusammen, wobei diese Auffassung eher von Sirius, Lily und Francy kam. Aber die beiden Potters störte das weniger.
 

Haily gewann zweimal bei den Wasserschlachten, einmal gewann James. Sie hatten sich Surfbretter geliehen und machten einen Wettkampf daraus, wer es am schnellsten lernte. Dieser Wettkampf ging unentschieden aus, denn sie waren beide nicht ansatzweise solche Naturtalente wie Sirius.
 

Irgendwann gestalteten sie die Regeln ein wenig um und James lies sich von Sirius helfen, während Lily Haily zur Hand ging. Francy kommentierte das Szenario vergnügt. Nach der angenommenen Hilfestellung jedenfalls, stellten sich die beiden dann doch als relativ geschickt heraus, wobei der Wettkampf trotzdem bei unentschieden blieb.
 

So gegen drei waren James und Haily dann so ziemlich KO, was etwas heißen wollte bei ihren unmengen an Energie. Lily folgte ihnen aus dem Wasser, denn ihr wurde langsam kalt. Sirius Herz machte einen Luftsprung, als Francy im Wasser blieb. Jedoch lies er sich nichts anmerken und forderte sie zu einer Wasserschlacht heraus, in der Hoffnung sie würde seine Gefühle nicht bemerken.
 

Irgendwie fand er es dann aber auch wieder seltsam. Auf der einen Seite wollte er, dass sie es wusste. Auf der anderen Seite hatte er Angst davor sich wegen seiner Gefühle zum Fallobst zu machen. Er hatte oft genug James gesehen, wie er sich vor Lily zum Ei gemacht hatte. Es war schon seltsam, dass James so plötzlich vernünftig mit Lily reden konnte. Aber darüber machte Sirius sich gerade als letztes Gedanken, denn er verlor gerade die Wasserschlacht gegen Francy. Sie lachte.

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Der 31. Juli

An diesem Abend kamen sie also alle total fertig und ausgepowert vom Strand. James` und Haily`s Eltern hatten so etwas schon erwartet. Sie kannten schließlich ihre Kinder. Also war das Abendessen auch ziemlich schnell auf dem Tisch.
 

Jason, neugierig wie er war, musste natürlich alles bis ins kleinste Detail wissen, was sie am Strand gemacht hatten. James versuchte die Mini-Wuschelbirne noch abzuwimmeln, in dem er ihm sagte „Was man am Strand halt so macht – schwimmen!“ Allerdings schien Little Jay sich ganz und gar nicht damit zufrieden zu geben und so wurden die Freunde kategorisch ausgequetscht bis Megan Potter einen Schlussstrich zog und Jason sagte, er solle endlich aufhören.
 

James war seiner Mutter in diesem Moment so unendlich dankbar.
 

Diesen Abend fielen die fünf Freunde mal wieder wie Steine ins Bett.
 

Der 31. Juli kam. Haily hatte alles organisiert. Sie war, wie James schwor, einsame Spitze wenn es darum ging Partys zu organisieren und er sollte Recht behalten. Haily hatte am Strand ein kleines Partyzelt organisiert, das sie den Abend zuvor mit ihrem Vater aufgebaut hatte, während die anderen dabei geholfen hatten Fackeln aufzustellen und Lichterketten aufzuhängen. Sie hatten eine kleine Bühne aufgebaut, denn Haily plante noch etwas, wovon sie allerdings noch niemanden etwas verraten hatte. Immer wenn man sie fragte, grinste sie hämisch. James ahnte schreckliches.
 

Haily gab eine „strickte“ Kleiderordnung vor. Jeder sollte in Strandkleidung kommen. Ob das nun allerdings Badesachen oder einfach nur sommerliche T-Shirts etc. waren, spielte eine untergeordnete Rolle.
 

Der Mond nahm seit ein paar Tagen wieder ab und so kam auch Remus und auch Elina war eingeladen. Letztere wurde von Ken und Kay gebracht, die sich freuten, dass ihre kleine Schwester so gute Freunde gefunden hatte. Man sollte gar nicht glauben, dass Elina noch vor einem halben Jahr sich so im Schatten ihrer Familie gesehen hatte.
 

Fröhlich zog Elina sich um und gesellte sich dann zu den anderen. Sie trug ein luftiges blaues Sommerkleid, das nur an einem Träger hing. Ansonsten war es wie eine Art Wickelkleid um ihren Oberkörper geschlungen und auf der linken Seite hing eine wunderschöne weiße Blume. Sie sah wunderschön aus und Remus schaffte es kaum den Blick von ihr abzuwenden.
 

„Alles Gute zum Geburtstag, Haily!“, wünschte Elina Haily und umarmte sie. „Viel Glück, Gesundheit etc.!“

„Danke!“, freute sich Haily und nahm dankend das Geschenk an, das Elina ihr mitgebracht hatte. Es waren ein Fantasy-Roman und ein selbst gebackener Kuchen, an dem Elina, wie sie erzählte, Stunden zugebracht hatte.
 

Haily stellte die Geschenke auf einen Tisch, auf dem auch schon die Geschenke von James, Sirius, Lily und Francy standen. James hatte ihr einen Besen geschenkt (mit gesponsert von seinen seinen Eltern), denn er wusste, dass Haily sich dieses Schuljahr für das Team der Ravenclaws bewerben würde. Nichts anderes würde er tun.

Von Sirius hatte sie „Die Geschichte Hogwarts“ geschenkt und von Lily und Francy hatte Haily einen Einkaufsgutschein für „Florish und Blott`s“ bekommen.

Remus schenkte ihr ein Besen-Pflegesett, was Haily einfach klasse fand, vor allem weil Remus sich total mit James abgesprochen haben musste. Die beiden Jungs freuten sich über die Reaktion.
 

Nun ging es also zur eigentlichen Feier über. Noch war es erst um drei, sodass es noch ganz gemächlich zuging und der Höhepunkt kommt ja sowieso immer erst zum Schluss, was bei dieser Party sich noch etwas hinziehen sollte.
 

Haily hatte mit David Bradley gesprochen und dieser spielte also den DJ. Jetzt, wo der Tag noch lang war, wurden noch ganz gemütliche Songs gespielt. So legte er erst einmal „Here I Am“ von Brian Adams auf.
 

Sofort waren alle sieben Freunde auf der Bühne. Haily und James hatten natürlich die Ehre mal wieder zusammen zu tanzen. Was man nicht alles tat, um den Ansprüchen der Eltern gerecht zu werden.
 

It's a new world - it's a new start

It's alive with the beating of young hearts

It's a new day - in a new land

And it's waiting for me

Here I am
 

Sirius sah sich interessiert James und Haily`s Tanzkünste an, denn er war nun gerade der gewesen, der nicht mit auf der Disco gewesen war, doch das machte erst einmal nichts, denn in diesem Moment forderte Francy ihn zum Tanz auf. Sein Herz machte einen Hüpfer bis zum Mond, wie er hätte schwören können.
 

Er war bei weitem nicht so ein guter Tänzer wie James und Haily, aber es kam ja darauf an, was man daraus machte und er und Francy hatten schließlich auch total ihren Spaß.
 

Nach der ersten Tanzrunde sprangen sie alle erst einmal ins Wasser. Jason natürlich hinterher. Fast wäre er einfach so ins Tiefe gerannt, wenn James nicht in letzter „Sekunde“ gemerkt hatte, dass Jason hinterher gerannt kam. Der Kleine konnte nämlich noch nicht schwimmen. Also bekam die Mini-Wuschelrübe vorher noch einen Schwimmreifen verpasst. Dann durfte er mit Wasserschlacht veranstalten.

James und Jason`s Eltern standen aufpassend am Ufer, denn wenn Jason umkippen würde, hätte er ein Problem.
 

Nach der Wasserschlacht stellte Haily ein paar Stühle im Kreis auf. Sie würden jetzt das Werwolfdorf spielen. Remus blickte etwas verdutzt drein, aber keiner achtete darauf. Niemand wollte ihn schließlich ausgrenzen, also wurde einfach so getan, als ob er überhaupt kein Werwolf war.
 

David spielte den Moderator und er verteilte jedem einen kleinen Schnipsel, auf dem die jeweilige Rolle stand. Remus und Haily zogen jeweils einen Schnipsel mit der Aufschrift Werwolf.
 

‚Na Klasse!’, dachte sich Remus. Der Zufall war einfach verblüffend, aber das wusste noch keiner.
 

James starrte verdutzt auf seinen gerade gezogenen Schnipsel. Da stand nicht allen Ernstes „Mädchen“ drauf, oder? Am liebsten hätte er umgetauscht, doch das ging leider nicht. Bei Sirius stand „Amor“ drauf. Er musste innerlich lachen. Elina bekam einen Schnipsel mit der Aufschrift „Hexe“, na das passte ja schon irgendwie.
 

Haily erklärte nun die Regeln des Spiels.
 

„Also“, fing sie an. „Jeder hat jetzt seine Rolle gezogen. Das Spiel spielt in einem kleinen abgelegen Dorf, meinet wegen in Rumänien, und das Dorf wird von Werwölfen heimgesucht. Es gibt zwei Werwölfe, die die Dorfbewohner versuchen müssen zu identifizieren.

Jetzt gibt es unter den Dorfbewohnern ein paar, die halt ein paar besondere Kräfte haben. Das Mädchen darf nachts, wenn die Werwölfe wach sind blinzeln und versuchen die Werwölfe zu erspähen. Darf sich aber auch nicht erwischen lassen.

Amor bestimmt in der ersten Nacht zwei Liebende. Die beiden liebenden sterben nur gemeinsam. Wenn also der eine von beiden stirbt, stirbt auch der andere.

Und dann gibt es noch die Hexe, die einmal jemanden vom Tod erlösen kann und einmal jemanden vergiften kann.

Und der Rest ist einfach nur ganz normaler Dorfbewohner.

Das ganze läuft nun folgender Maßen ab: Der Moderator, also David, sagt immer an, wenn es Nacht wird und alle einschlafen sollen. Und er sagt auch an, wer gerade wach werden soll. Das hat halt mit den „Kräften“ der jeweiligen Rolle zu tun. Die Werwölfe beraten sich stumm, wer sterben soll und wenn das halt geschehen ist schlafen sie wieder ein und die Hexe hat dann halt die Möglichkeit ob Leben oder Tod zu entscheiden. Und sie kann halt auch jemanden anderes in den Tod schicken. Immer in der Hoffnung einen Werwolf zu erwischen.

Wer „Tod“ ist, ist raus und guckt dann nur noch zu. Der gibt dann seinen Schnipsel ab und es wird aufgedeckt, wer dran glauben musste.

Tags über wird dann ein Bürgermeister gewählt. Das kann sein, wer will und der leitet dann die Versammlung, denn die Dorfbewohner wollen ja die Werwölfe loswerden. Sie wissen aber nicht, wer es ist und das macht das ganze schwierig. …“
 

„Es darf also niemand seine Rolle verraten?“, vergewisserte sich Francy.

„Genau!“, erwiderte Haily „Und Amor und die Hexe werden alle nur nachts aktiv. Und halt je nach dem, wer dann zum Schluss übrig bleibt, haben entweder die Dorfbewohner oder die Werwölfe gewonnen.

… Bitte nehmt eure Rolle aber nicht zu ernst, denn die ist ja schließlich zufällig.“
 

Alle stimmten zu. Remus war zwar etwas mulmig zu Mute, aber es war ja nur ein Spiel, dachte er sich.
 

David fing an, denn er war als Moderator für fast alles zuständig.
 

„Wir sind in einem kleinen abgelegenen Dorf in Rumänien…“, erzählte er die einleitende Geschichte. „… Es wird Nacht“, kam er irgendwann auf den Punkt. „Und alle schlafen ein.“
 

Alle Spieler machten also die Augen zu.
 

„Amor wird wach“, erzählte David und Sirius machte die Augen wieder auf. „Bestimme zwei Liebende“, wie David ihn an.
 

Sirius überlegte kurz. Am liebsten hätte er sich und Francy bestimmt, aber letztendlich hätte er sich damit auch selbst verraten. Dann grinste er und zeigte stumm auf James und Haily. Das sollte Folgen haben.

David nahm es zur Kenntnis.
 

„Amor schläft wieder ein und die Werwölfe werden wach“, moderierte er. Alle taten, was angesagt wurde.
 

Haily und Remus blickten sich an. Sie grinste ihm zu. Er grinste nur verhalten zurück.
 

„Bestimmt ein Opfer!“, meinte David.
 

Haily spürte James Blick im Nacken. Sie grinste in sich hinein. James war das „Mädchen“? Auch James wusste nun ganz eindeutig, mit wem er es zu tun hatte. Er konnte zwar Remus nicht als zweiten Werwolf identifizieren, aber Haily war einer und das konnte nur heiter werden.
 

Haily beriet sich stumm mit Remus, wer fliegen sollte. Sie rechnete damit, dass das erste Opfer noch von der Hexe gerettet werden würde und so zeigte sie nicht auf James, sondern auf Sirius. Remus nahm es hin. Er wollte eigentlich keine derartige Entscheidung treffen, aber im Grunde ging es ja nur um den Spielausscheid.
 

David nahm also Sirius` „Schicksal“ zur Kenntnis und schickte Haily und Remus wieder schlafen. Dann weckte er die Hexe, Elina, auf. Sie nickte, als er sie fragte, ob sie das Opfer retten wollte. Haily hatte also Recht behalten, auch wenn sie natürlich nicht gewusst hatte, dass Elina die Hexe war.
 

„Es wird wieder Tag“, erzählte David. „Alle wachen wieder auf. Diese Nacht ist niemand gestorben. Wählt nun einen Bürgermeister.“

„Ich bin für Francy“, stimmte Lily und es fand erst mal keine Gegenstimmen. Also durfte Francy die Verfolgungsjagt leiten.
 

„Und nun beratet euch also, wer ein Werwolf sein könnte“, wies David sie an.
 

James, der natürlich nicht wusste, was ihm Dank Sirius blühte stimmte natürlich sofort für Haily und begründete es damit, dass er angeblich des Nachts Wolfsgeheul in der Nähe ihres Hauses gehört hatte.
 

Haily leugnete es und behauptete, das James das nur sagen würde, um den Verdacht von sich zu lenken.
 

Sirius vermutete, dass Lily ein Werwolf sein könnte. Eigentlich schloss er ja auch James und Haily nicht aus, aber er hatte sie ja selbst zu Liebenden gemacht und sie würden schließlich beide aus dem Spiel ausscheiden, wenn einer von ihnen ausschied. Das wussten die beiden nur selber nicht.
 

Zum Pech für die beiden Potters glaubten die Mädels Haily und James wurde als Werwolf angeklagt. Im ersten Moment freute sich Haily und alles feierte, als David James` Schnipsel entgegen nahm und bekannt gab, dass er das „Mädchen“ war.
 

„Aber“, machte David weiter. „James war ein Liebender. Und Haily hat er also mitgenommen.“
 

Haily saß da wie angewurzelt.
 

„Der Amor kann was erleben!“, entrüstete sie sich gespielt und gab David ihren Schnipsel.

„Und da ist ein Werwolf mit drauf gegangen!“, gab David bekannt.

„Ich wende den Vorwurf von mir ab, ja?“, kommentierte James grinsend.

„Mensch, das ist der Witz des Spiels!“, meinte Haily.
 

David schickte nun die verbleibenden Spieler wieder schlafen. Diesmal wurde Remus direkt wach, denn Sirius war ja schon in Aktion getreten.
 

Haily und James guckten zu. James blickte Remus gespielt entsetzt an. Remus wusste ja nicht, was für ein Glück er mit der Rolle hatte, denn mit einem derartigen Zufall rechnete sicher niemand. Remus jedenfalls deutete auf Lily.
 

James war nicht wirklich zufrieden damit, aber er war ausgeschieden und durfte sich nicht einmischen. Elina konnte Lily auch nicht mehr retten, denn sie hatte in der Vorrunde schon Sirius gerettet. Sie wollte aber auch niemanden vergiften.
 

„Es wird wieder Tag“, meinte David. „Und wir haben einen Tod zu verzeichnen. Lily ist „gestorben“.“
 

Sie blickte verdutzt auf und übergab aber ihren Zettel ohne einen weiteren Kommentar.
 

„Eine Dorfbewohnerin“, erzählte David und nun trat die Dorfversammlung zusammen.
 

Prompt wurde Sirius verdächtigt ein Werwolf zu sein. Ihm traute Elina es erst mal am ehesten zu. Sirius tippte auf Remus, doch dieser tippte wieder auf Sirius, denn er konnte ja schließlich nicht sich selbst verraten.
 

Francy wollte Sirius nicht in den „Tod“ schicken. Sie wollte sich aber auch nicht festlegen, und so wurde sie allerdings überstimmt und Sirius musste dran glauben.
 

„Es gibt keine Liebe mehr auf der Welt!“, behauptete gespielt beleidigt, als David ihn als Amor identifizierte.

„Was soll ich`n da sagen?“, fragte James. „Meine Liebe schickt mich in den Tod!“

„Das beruht ja wohl auf Gegenseitigkeit!“, mischte sich Haily ein.

„Wie kommst du eigentlich auf diese Konstellation?“, fragte James Sirius. Dieser musste lachen.
 

Nun wurden wieder alle schlafen geschickt und Remus schmiss Francy raus. Sirius unterhielt sich stumm mit James und bedeutete ihm, dass er Remus nie ernsthaft vermutet hätte. James stimmte ihm zu.
 

Elina lies wieder niemanden vergiften und so war die zweite Dorfbewohnerin „tot“.
 

Lily flüsterte Francy ins Ohr, wer wer war und Francy lachte ein wenig. James hatte Recht gehabt. Niemand hätte mit dem Zufall gerechnet, dass gerade Remus der zweite Werwolf war. Das einfache Ausschlussverfahren sagte Remus und Elina, welche Rolle der jeweils andere innehatte.
 

Sie wollte nicht erst noch neu einen Bürgermeister wählen sondern spielten „Sching, schang, schong“, um das ganze zu entscheiden. Remus verlor und der Vollständigkeit halber identifizierte David Remus als den zweiten Werwolf.

„Die Dorfbewohner haben gewonnen“, erklärte er.
 

„Also ich finde ja, dass das Spiel bestimmt viel mehr Spaß macht, wenn mehr Leute mitspielen“, fand James und so wurden natürlich James` und Haily`s Eltern mit einbezogen und auch Jason durfte mitspielen. Der kleine setzte sich aber neben David, denn er konnte noch nicht richtig lesen.
 

Seine erste Rolle war Amor.
 

Dieses mal spielten drei Werwölfe, denn mit ein paar mehr Spielern wurde auch der Passus natürlich interessant.

Die Werwölfe dieser Runde waren Sirius, Lily und Lee Potter. Die Hexe wurde dieses Mal von Francy gespielt und Remus war das Mädchen. Innerlich erstickte er an einem Lachkrampf. Den Zufall der letzten Runde hatte er längst vergessen. Es war nur ein Spiel. Niemand würde ihm je unterstellen, dass er wirklich ein Werwolf wäre.

Wie sehr er sich doch täuschte. Gut seine Freunde unterstellten es ihm nicht. Aber stillschweigend wussten sie es.
 

Das Spiel begann erneut und Jason freute sich, als er zwei Liebende bestimmen durfte. Demonstrativ nahm er doch gleich mal Sirius und Francy. Er hatte zwar keine Ahnung, was Sirius empfand und er hatte mit seinen fünf Jahren sowieso keine Ahnung von Liebe, aber das spielte ja keine Rolle.
 

Sirius, Lily und Lee Potter schickten einstimmig James in die letzte Ruhe und Francy sah das mit dem Retten etwas anders als Elina. Sie versuchte einmal einen Werwolf zu vergiften und überlegte, wer Werwolf sein könnte. Schließlich deutete sie auf Megan Potter.
 

David lachte innerlich, als er James und seiner Mutter mitteilte, dass sie gerade gestorben waren.
 

Das Spiel zog sich noch eine Weile hin. Immer und immer wieder wurde es durchgespielt, denn es machte wirklich richtig Spaß.
 

Nach der fünften oder sechsten Runde allerdings meinte Haily aber, dass sie doch jetzt mal wieder eine Tanzrunde veranstalten könnten. Außerdem wurde sie langsam hungrig und Lee und Liones Potter bereiteten den Grill vor. Es sollte gegrillten Fisch und jede Menge südländisches zu futtern geben.
 

David legte in dieser Tanzrunde die Lieder „Jägermeister“ von den Toten Hosen, „Good bye Logic“ und „Du schreibst Geschichte“ von Madsen auf. Dann war das Essen auch schon fertig, denn Zauberer brauchten ja allgemein nicht so lange, wie Muggel.
 

Alles suchte sich einen Platz am Tisch. Sirius freute sich richtig, als er sich plötzlich neben Francy wieder fand.
 

„Soll ich dir was mitbringen?“, bot er ihr an.
 

Sie guckte ein wenig verdutzt, doch dann lächelte sie.
 

„Gerne“, meinte sie. „Ich nehm erst mal so ne gegrillte Fischpfanne, oder so und irgendwas obstiges. Egal was!“

„OK, alles klar!“, nahm er strahlend zur Kenntnis und verschwand in Richtung Bufet, denn alles was bereits fertig war, war an einer Art Bufet angerichtet worden.
 

Francy lief leicht rot an, als sie Sirius so hinterher sah. Nur Haily und Lily merkten es, sagten aber nichts weiter dazu, denn sie beobachteten das schon seit ein paar Tagen bei Francy.
 

Sirius kam zurück.
 

„Bitte sehr!“, sagte er und stellte Francy ihren Teller hin. Er hatte sehr vielseitig ausgesucht, denn neben dem Fisch hatte er ihr noch Mango- und Melonenstückchen und Lychis mitgebracht.

„Danke“, erwiderte Francy strahlend.

„Kein Problem“, winkte Sirius ab, freute sich aber innerlich wie ein kleines Kind, dass sie ihn gerade anstrahlte.
 

Er selber hatte sich Schaschlik und Obst auf den Teller getan (Das gleiche Obst wie für Francy). Außerdem hatte er sich schon mit Nachtisch versorgt. Es gab nämlich jede Menge Wackelpudding und Schokoladenmouse und besonders ersteres hatte es ihm angetan.
 

Für eine Weile, in der alle ihr Essen verputzten herrschte Stille. James beobachtete Sirius von der anderen Seite des Tisches her, denn ihm war nicht entgangen, dass Sirius immer mal wieder verstohlen zu Francy schielte.
 

Er grinste und wollte auch schon etwas sagen, aber Haily, die neben ihm saß stach ihm in die Seite und blickte ihn warnend an. Es war erstaunlich, wie gut sie James voraus sehen konnte.
 

Nach dem Abendessen folgte noch eine längere Tanzrunde und dann fanden sich tatsächlich noch wieder sechs freiwillige, die die Aschenputtel-Parodie aufführten. Die war zwar inzwischen schon bekannt, aber sie war so genial, dass man einfach nicht anders konnte, als sich noch einmal drüber zu zereimern.

Und natürlich war das ja auch für ihr Eltern und Jason der ultimative Bringer. Vor allem Jason war vor Freude total aus dem Häuschen.
 

Die Party endete, nach dem Geschmack der Gäste, viel zu früh (22.00 Uhr). Munter schwatzend gingen die Freunde nach Hause, während die Erwachsenen das Partyzelt abbauten. Bevor sie alle jedoch in ihren Betten verschwanden, zog Sirius Francy unbemerkt von de anderen in ein kleines Zimmer…

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Der 13. August

Drei Tage nach Haily`s Geburtstag wurde Lily von ihren Eltern wieder abgeholt. Sie war schon ein wenig geknickt, doch im Grunde sollte es ja nicht für allzu lange sein, denn auch Lily plante bereits ihren Geburtstag. Der sollte nur nicht ganz so groß werden, wie der von Haily, denn so dicke hatten es die Evanses auch wieder nicht.
 

Sie hatte natürlich auch wieder Haily, Elina, Francy, Remus, James und Sirius eingeladen. Über letztere beiden wunderte sie sich fast selber, aber James und Sirius waren in der letzten Zeit echt nett gewesen und Haily hatte sie außerdem auch soweit bearbeitet, dass sie nun tatsächlich glaubte, dass James wohl charakterlich sehr vielschichtig war, wobei sie sich aber auch sicher war, dass Haily auch ihn bearbeitet haben musste.
 

Als sie nach Hause kam, sah sie als erstes Petunia, die sie giftig anblickte. Offenbar hielt sie überhaupt nichts vom Flohpulverreisen. Lily achtete jedoch nicht weiter darauf, denn sie wusste ja inzwischen, dass Petunia die Magie verabscheute.
 

So ging Lily in ihr Zimmer und packte ihren Rucksack aus.

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Der 13. August rückte näher. Lily war fast die ganze Zeit mit der Planung beschäftigt. Es sollte ne ganz gemütliche Party mit Freunden werden. Sie wollte ebenfalls am Strand feiern, denn das bot sich zu dieser Jahreszeit einfach nur an.
 

Die Mädels kreuzten alle schon am 12. auf. So war einfach noch ne Shoppingtour zu viert drin und die vier waren somit also fast den gesamten Tag außer Haus.
 

„Was haltet ihr von dem hier?“, erkundigte sich Haily und hielt sich ein hellblaues Top an.

„Lässt dich vielleicht etwas zu bleich wirken“, fand Francy. „Ansonsten sieht es aber echt klasse aus.“

„Und wenn ich es in nem dunkleren Blauton nehme?“, fragte Haily und nahm das gleiche Top noch einmal in Dunkelblau von der Stange.
 

Lily und Francy begutachteten das Top prüfend.
 

„Probier es doch einfach mal an“, schlug Lily vor und Haily verschwand in einer Umkleidekabine.
 

In der Zwischenzeit hatte Elina einen schicken Jeansrock anprobiert und zeigte sich nun Lily und Francy von allen Seiten.
 

„Etwas weit, findest du nicht?“, überlegte Lily.

„Etwas“, bestätigte Francy. „Aber ich glaub, den gibt es auch noch in ner Nummer kleiner.
 

Sofort ging sie nachsehen ob wirklich noch ein Rock in ner kleineren Größe da war und wurde sofort fündig.
 

„Probier den mal an, Elina“, meinte sie und hielt ihr den gleichen Rock noch einmal hin.
 

Haily kam aus der Umkleidekabine und erntete als Antwort nur drei erhobene Daumen seitens Lily, Francy und Elina. Sie grinste. Das hieß ja schließlich, dass es super aussehen musste.
 

Lily fand einen Wickelrock in azurblau mit weißem Muschelmuster.
 

„Nicht schlecht!“, bestätigte Haily. „Gibt es hier eigentlich Bikinis?“

„Dort vorne“, antwortete Lily und deutete in Richtung Kasse.

„OK, ich bin dann mal dort stöbern“, meldete sich Haily ab.

„Bis gleich“, nahmen die beiden anderen zur Kenntnis.
 

In der Zwischenzeit war Elina wieder fertig und nun saß der Rock perfekt.
 

Die Zeit verging. Irgendwann gegen 16.00 Uhr machten sie sich auf den Heimweg, denn Remus würde auch bald da sein. Der kam dann auch pünktlich nur eine Viertelstunde später.
 

„Hey!“, grüßte er fröhlich und gab Elina einen sanften Kuss auf die Wange. „Sorry, dass ich nicht früher konnte. Ich hatte in der letzten Zeit ein paar gesundheitliche Problemchen und war noch einmal zur Untersuchung.“

„Es ist doch aber hoffentlich alles in Ordnung, oder?“, erkundigte sich Lily scheinheilig. Die Mädels kannten die Mondtabelle auswendig und wussten somit ganz genau, was sich hinter den ‚gesundheitlichen Problemchen’ nur verbergen konnte.

„Ja“, log Remus. Die Narben in seinem Gesicht sprachen eine ganz andere Sprache. „War nur so`n kleiner Anfall. Nichts Ernstes.“
 

Die Mädels taten erleichtert. Keine ließ sich anmerken, dass sie alle die Wahrheit kannten und die Narben wurden mal eben gekonnt ignoriert.
 

„Was habt ihr so getrieben?“, erkundigte sich Remus.

„Shopping“, antwortete Francy grinsend.

„Schon wieder?“, wunderte sich Remus. „Wart ihr doch erst letzten Monat!“

„Das macht ja im Grunde genommen erst einmal nix“, meinte Haily und lachte.

„Shoppen geht immer!“, bestätigte Lily.

„Aha!“, erwiderte Remus knapp. Das musste nicht weiter kommentiert werden. Im Grunde kannte er es ja schon von Katya, mit dem Unterschied, dass Katya schlimmer war.
 

„Komm rein!“, meinte Lily plötzlich, als hätte sie erst eben festgestellt, dass sie alle noch im Garten standen.

„Gerne“, freute sich Remus. „Ich finde, ihr habt ein tolles Haus, übrigens.“

„Danke“, erwiderte Lily lächelnd und hielt den Mädels und Remus die Tür auf.
 

Petunia war gerade damit beschäftigt ihren Eltern beim Kaffee vorbereiten zu helfen. Sie verstand nicht wirklich, warum Lily`s Freunde schon einen Tag vorher auftauchen mussten. Auf der anderen Seite handhabte sie es selber jedes Jahr genauso und bis zu Lily`s Einladung nach Hogwarts hatte sie das auch bei ihrer kleinen Schwester nie gestört. Was der Brief doch alles angerichtet hatte!
 

„Kann ich noch irgendwas helfen?“, bot Lily an.

„Nein“, antwortete Petunia knapp und ging dann ohne ein weiteres Wort in die Wohnstube. Lily wirkte etwas vor den Kopf gestoßen, aber inzwischen machte es ihr schon nichts mehr aus.
 

„Ich zeig euch dann mal eure Gästezimmer“, meinte sie fröhlich zu ihren Freunden. „Ray, ich hab mir gedacht, dass du dir vielleicht ab morgen Abend das Zimmer mit James und Sirius teilst. Sie kommen dann morgen früh.“

„Kein Problem, gerne“, antwortete Remus aufgeschlossen und blickte sich interessiert in dem gemütlichen Gästezimmer um, in das Lily ihn führte. Drei Betten waren hier hergerichtet hier bereits hergerichtet worden und es wirkte beinahe wie im Hotel. „Ist echt gemütlich hier, danke!“ Remus strahlte Lily an.

„Keine Ursache“, winkte Lily ab, während Remus seinen Rucksack auf eines der Betten fallen ließ. „Das ist doch selbst verständlich.“
 

Remus strahlte nur so vor sich hin und folgte den Mädels dann in das Zimmer nebenan, wo Haily, Francy und Elina schlafen würden. Dieses Zimmer war nicht minder gemütlich als das Zimmer, in dem die Jungs schlafen würden. Die Evanses waren sehr gastfreundliche Menschen genau wie auch die Potters.
 

„Ich geb Ray wirklich Recht. Es ist echt gemütlich hier“, fand Francy.

„Ja, bei euch kann man bestimmt gut chillen“, bestätigte Elina und warf einen Blick aus dem Fenster, durch das man das Meer sehen konnte. „Ich bin nie in einem Hotel gewesen, aber genauso muss das dort sein“, schwärmte sie.

„Freut mich, dass es euch gefällt!“, freute sich Lily. „Dad hat das Haus vor ein paar Jahren selbst gebaut. Er hat vorneweg lange dafür gespart, damit wir es uns leisten konnten. Vorher haben wir noch in einem Mehrfamilienhaus ein paar Straßen weiter gewohnt, aber ich finde auch, dass es hier viel schöner ist.“

„Ein Traum!“, fügte Haily hinzu.
 

Es klopfte gedämpft an der Tür und Mr Evans blickte freundlich zur Tür rein.
 

„Kommt ihr Kaffee trinken?“, fragte er.

„Sofort, Dad“, erwiderte Lily. „Darf ich euch ins Wohnzimmer führen?“, fügte sie glücklich an ihre Freunde gewandt hinzu und stellte sich kerzengerade hin, wie ein Portier im Hotel, als wollte sie Elina tatsächlich einen Hotelaufenthalt vorspielen. Ihre Gäste verstanden die Geste und lachten.
 

Lily führte die vier nun also ins Wohnzimmer, wo sie von Lily`s Eltern noch einmal freundlich begrüßt wurden. Petunia saß mit verschränkten Armen in einem Sessel und warf ihrer Schwester fast feindliche Blicke zu.
 

„Das ist im Übrigen meine Schwester Petunia“, stellte Lily vor. „Tuney, das sind Haily, Francy, Elina und Ray“, fuhr sie an ihre Schwester gewandt fort.

„Schön“, antwortete diese nur kurz angebunden ohne den vieren die Hand zum Gruß zu schütteln.

„Sie ist seit letztem Jahr etwas eifersüchtig auf mich“, erklärte Lily das Verhalten Petunias, als Haily, Francy, Elina und Remus etwas verdutzt drein blickten.

„Ich bin nicht eifersüchtig!“, leugnete Petunia, fing sich aber sofort strenge Blicke von ihren Eltern ein, als sie noch etwas hinzufügen wollte, deswegen ließ sie es bleiben. Lily wusste, was sie hatte sagen wollen, ging aber nicht darauf ein. Das führte zu nichts.

„Setzt euch“, bot sie den vieren an, woraufhin die vier sich jeweils einen Platz suchten.

„Kokos-Kirschkuchen!“, fiel Haily auf, als Mrs Evans den Kuchen rumreichte.

„Ja“, erwiderte Mrs Evans lächelnd. „Richte deiner Mutter doch einen schönen Gruß von mir aus und danke noch einmal für das Rezept.“

„Werd ich machen“, antwortete Haily und nahm sich ein Stück Kuchen. Dann reichte sie das Tablett weiter an Remus.
 

Für eine Weile sagte niemand etwas. Petunia blickte etwas angewidert zu Remus, denn sie fand seine Narben im Gesicht abstoßend. Sie hätte ihm wahrscheinlich alles unterstellt. Doch sie sagte nichts, denn sie wusste, dass sie damit garantiert auf Konfrontation von ihren Eltern laufen würde und sie kannte Lily auch gut genug um zu wissen, dass diese nie etwas auf ihre Freunde zu sprechen kommen lassen würde.
 

„Wann kommen James und Sirius morgen eigentlich“, wollte Remus schließlich wissen.

„Morgen Vormittag“, antwortete Lily. „Wahrscheinlich so gegen 10.“

„Wenn Jamie sagt, um 10, meint er meistens so ne Viertelstunde später“, mischte sich Haily ein. „Und ich glaube, dass Sirius die letzten Tage bei ihm war, also wird er garantiert mit ihm zusammen kommen.“

„Ist Sirius denn nicht noch einmal bei sich zu Hause gewesen?“, fragte Elina.

„So weit ich weiß, nicht“, zuckte Haily mit den Achseln. „Aber inzwischen kann ich mir auch lebhaft vorstellen, dass er alles tun würde um seiner Familie zu entkommen. Also verwundert es mich gar nicht, dass er bei Jamie ist.“

„Ich finde, er sollte seine Eltern mal dafür anzeigen“, stimmte Francy. „Ich meine, so wie er immer sagt, müssen sie ja echt eine Strafe sein. Und niemand hat solche Eltern verdient.“

„Es ist nicht ganz so einfach eine Familie wie die Blacks anzuzeigen“, sagte Haily. „Ich weiß nicht, ob dir Vater dir sehr viel darüber erzählt hat, aber mein Dad meint, dass die Blacks schon für so einiges verdächtigt werden und das Problem ist, dass man ihnen absolut nichts nachweisen kann.“
 

Francy schwieg einen Moment.
 

„Nein, Dad erzählt wirklich nicht allzu viel“, erzählte sie. „Dazu ist er meist viel zu erschöpft, wenn er von der Arbeit kommt. Das was ich weiß, hab ich ab und zu mal beim Abendessen aufgeschnappt. Aber wenn Sirius gegen seine Eltern aussagen würde…“

„Das reicht nicht“, mischte sich Remus ein. „Ich hab mich mal mit dem Zaubererrecht beschäftigt und Minderjährige werden im Allgemeinen nicht sehr ernst genommen vor Gericht. Und keiner kann sonst bezeugen, wie es für Sirius sein muss, denn im Grunde belaufen sich die Aussagen, die, meinetwegen deine Eltern machen würden, auch „nur“ auf sein Wort. Und dagegen steht dann das Wort seiner kompletten Familie.“
 

Francy biss sich auf die Lippen. Konnte man denn wirklich nichts für Sirius tun?
 

„Wenn ich einmal mit diesem Rechtssystem zutun haben sollte, dann werde ich da aber mal gehörig was ummodeln“, schwor sie.

„Ohne Zweifel, Francy“, glaubte Lily ihr, denn die Freunde wussten, dass Francy sich sehr für Gleichberechtigung einsetzte und die Aussagen Minderjähriger von Erwachsenen zu unterscheiden war absolut keine Gleichberechtigung.
 

In diesem Moment erhob sich Petunia vom Tisch und ging mit einem Gesichtsausdruck in ihr Zimmer, als würde sie es überhaupt nicht mögen über solche Themen am Kaffeetisch zu sprechen. Lily blickte ihr nach, doch sie versuchte nicht sie aufzuhalten. Es war besser sie ging wortlos, als wenn sie noch irgendeine Beleidigung einwerfen würde.

Mr und Mrs Evans jedoch schienen es nicht so höflich zu finden, dass Petunia einfach aufgestanden und gegangen war. Mrs Evans entschuldigte sich kurz und folgte dann Petunia in ihr Zimmer.
 

Das Gespräch der Freunde wandte sich nun dem kommenden Schuljahr zu.

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Am Sonntag, den 13. August wachte Lily ungewöhnlich früh auf (8.45 Uhr). Das war eigentlich jedes Jahr an ihrem Geburtstag so. Sie war immer so aufgeregt, dass sie mindestens eine halbe Stunde früher aufstand als sonst.
 

Sie sprang auf und zog sich an. Sie wollte ihre Freunde nicht schon so früh wecken und begann aber schon damit Frühstück zu machen. Auch das war jedes Jahr so, denn sie brauchte immer etwas, um sie abzulenken, bis alle anderen aufwachten und es hatte auch einen schönen Nebeneffekt für ihre Eltern.
 

Remus gesellte sich zu ihr in die Küche.
 

„Morgen!“, grüßte er sie. „Alles Gute zum Geburtstag!“

„Danke“, freute sich Lily und nahm dankend sein Geschenk entgegen. „Dir auch einen guten Morgen. … Ich mach dein Geschenk dann auf, wenn die anderen wach sind, okay?“

„Klar“, erwiderte Remus. „Kann ich dir was helfen?“

„Nein, danke“, winkte Lily lächelnd ab. „Du bist hier schließlich der Gast. Wie kommt es eigentlich, dass du schon so früh wach bist?“

„Ich bin allgemein Frühaufsteher“, erklärte Remus und setzte sich auf einen Stuhl. „Und du?“

„Aufregung“, sagte Lily nur grinsend. „Ist jedes Jahr so.“
 

Remus lachte. Lily wandte sich grinsend ab und begann einen Stapel Teller aus dem Schrank zu holen. Remus erhob sich und nahm ihr die Teller ab, um den Tisch zu decken.
 

„Danke“, meinte Lily. „Ist aber echt nicht nötig.“

„Ach was“, meinte Remus. „Ist doch nicht der Rede wert.“
 

Lily gab nach, denn Remus half offensichtlich gerne. Er ging ihr auch beim Zubereiten der Pancakes zur Hand und zeigte ihr außerdem ein Rezept für Waffeln.
 

„Das hat meine Mutter mir letztens mal gezeigt“, erzählte er. „Ist echt lecker.“

„Danke“, freute sich Lily und schnappte sich eine bereits fertige Waffel um zu naschen.

„Hey!“, rief Remus grinsend und sie lachte.

„Die sind wirklich lecker“, lobte sie.

„Sag ich doch!“
 

Lily stellte den Teller mit den anderen bereits fertigen Waffeln schon einmal auf den Tisch auf eine Drehplatte, während Remus noch damit beschäftigt war weitere Waffeln zu backen. Lily schnitt nun eine Mango und eine Ananass auf und stellte das Obst in zwei Schälchen ebenfalls auf den Tisch.
 

Nun kamen auch Haily und Francy dazu.
 

„Morgen!“, grüßten sie fröhlich und umarmten Lily. „Alles Gute zum Geburtstag, jede Menge Glück und Gesundheit und alles was du dir sonst noch so wünschst.“

„Danke“, erwiderte Lily.

„Riecht echt total lecker bei euch!“, fand Haily und schaute Remus über die Schulter.

„Dann koste erst einmal!“, grinste Remus. „Wo steckt Elina?“

„Sie schläft noch“, sagte Francy. „Wir wollten sie nicht wecken.“

„Na dann“, meinte Remus und gab die restlichen Waffeln zu den anderen auf den Teller. „Dann geh ich sie jetzt mal wecken.“ Er grinste.

„Wie gemein!“, fanden die Mädels doch es klang nicht wirklich ernst.
 

Haily und Francy überreichten Lily nun ihre Geschenke.
 

„Danke“, freute sich Lily und legte die Geschenke stolz zu dem von Remus.

„Willst du nicht auspacken?“, erkundigte sich Haily.

„Wenn dann alle wach sind“, erwiderte Lily. „In diesem Fall, wenn dann halt Elina gleich wach ist.“
 

Sie grinste und Haily und Francy ebenso.
 

Remus kam zurück in die Küche, gefolgt von einer ziemlich verschlafenen Elina, die allerdings sofort hellwach schien, als sie Lily alles Gute zum Geburtstag wünschte und ihr das Geschenk in die Hand drückte.
 

Lily bedankte sich und machte sich nun auch daran, die Geschenke auszupacken. Elina hatte ihr einen Freundschaftsbecher geschenkt. Darin steckten jede Menge kleine Naschereien.
 

„Danke, Elina“, freute sich Lily und umarmte sie, bevor sie sich an Haily`s Geschenk machte. Von ihr bekam sie ein besonderes Tagebuch, das sich nur von dem Besitzer öffnen ließ und dazu einen Stift mit einer speziellen Tinte, die nur sichtbar wurde, wenn man ein Passwort nannte, das man in den Stift einspeichern konnte.
 

Von Francy bekam Lily eine Kerze und jede Menge Süßes. Lily hatte letztens einmal erwähnt, dass sie Kerzen sammelte und sie liebte Schokolade. Und Remus schenkte ihr ein Buch über Zaubertränke.
 

Überglücklich umarmte Lily ihre Freunde und bedankte sich für die Geschenke. Dann kamen auch schon ihre Eltern dazu.
 

„Guten Morgen und alles Gute zum Geburtstag, Janey“, wünschte Mr Evans seiner Tochter.

„Danke, Dad“, erwiderte diese und umarmte ihre Eltern.
 

„’Janey’?“, fragte Remus verwundert und blickte die anderen Mädels ratlos an. Diese sahen nicht minder überrascht drein.

„Janeyna ist mein zweiter Vorname“, erklärte Lily. „Und Dad scheint diesen lieber zu mögen als Lily.“
 

Sie grinste und ihre Freunde sahen nun etwas belustigt aus. Lily öffnete das Geschenk von ihren Eltern. Es war ein Kinogutschein und, total unverfänglich, jede, jede Menge Naschereien. Lily war total happy.
 

Sie setzten sich nun alle an den Tisch, um gemütlich zu frühstücken. Irgendwann nach dem Frühstück kreuzten James und Sirius mittels Flohpulver auf. Haily hatte Recht behalten. James kam wirklich mit etwas Verspätung. Doch das störte nicht weiter.
 

„Hey“, grüßten die beiden vergnügt und James wandte sich auch sofort an Lily.

„Also alles, alles Gute zum Geburtstag!“, wünschte er ihr. „Und danke für die Einladung.“

„Danke, gern gescheh`n“, erwiderte Lily glücklich und James reichte ihr einen Holzkäfig. Lily öffnete diesen etwas verdutzt und blickte umso verdutzter drein, als eine kleine norwegische Waldkatze aus ihm hervorgekrabbelt kam.

„Oh mein Gott, wie niedlich!“, rief Lily und nahm sie auf den Arm.

„Wie süß!“, bestätigten auch Haily, Francy und Elina und kraulten das Tierchen, das sehr zutraulich schien.

„In der magischen Managerie haben sie gesagt, dass sie Nordy heißt“, erzählte James. „Und sie soll sehr zutraulich und anhänglich sein.“

„Das zutrauliche, haben wir schon mitbekommen“, kommentierte Haily doch sie war viel zu sehr mit der kleinen Katze beschäftigt.

„Die ist echt knuffig!“, freute sich Lily. „Danke, James.“
 

Sie sah James mit leuchtenden Augen an und sein Herz machte einen kleinen Hüpfer vor Freude. Sirius meldete sich nun zu Wort.
 

„Ja, also“, begann er, „James und ich waren ja zusammen deswegen in der Winkelgasse und da hab ich halt auch noch was dazu.“
 

Er reichte Lily ein Päckchen. Sie setzte Nordy auf den Boden und nahm das Päckchen entgegen. Es enthielt Katzenspielsachen und einen Vorrat an Katzenfutter.
 

„Sie soll übrigens auch sehr neugierig sein“, meinte Sirius.
 

Lily suchte nach Worten, um ihrer Freude Ausdruck zu verleihen, doch das schien ein Ding der Unmöglichkeit. Die Jungs jedoch verstanden sie und James freute sich wie ein Schneekönig.
 

„Mögt ihr noch Waffeln?“, bot Lily an. Es schien ihr unhöflich nicht noch was zu essen anzubieten.

„Gerne!“, riefen James und Sirius prompt und einstimmig.
 

Lily führte die beiden in die Küche, wo noch einiges an Waffeln, Pancakes und Obst übrig war. Lily und Remus hatten vor Freude nämlich so viel gemacht, dass es unmöglich gewesen wäre alles „nur“ zu siebend zu essen. James und Sirius freuten sich. Sie hatten zwar auch schon gefrühstückt, aber Waffeln und Pancakes passten scheinbar immer rein.
 

„Eine Nachbarin von mir kommt heute Nachmittag noch rüber“, erzählte Lily. „Sie war früher mit mir in einer Grundschulklasse.“

„Cool!“, fand Francy.

„Was ist eine Grundschule?“, wollte Sirius wissen und er blickte mit voll gestopftem Mund vom Essen auf.

„Na die Schule, die man besucht, bevor man nach Hogwarts kommt“, erklärte Lily verdutzt über die Frage. „Man lernt halt erst mal die ganze Allgemeinbildung und überhaupt erst mal lesen und schreiben. Die besuchen doch alle, oder?“

„Nein“, antwortete Haily. „Normalerweise bringen die Eltern ihren Kindern Lesen und Schreiben bei. Aber es gibt im Ministerium eine Privatschule für Eltern, die keine Zeit haben, ihre Kinder selbst zu unterrichten. Die besuchen aber nur die wenigsten.“

„Das Ministerium bietet eine Privatschule?“, wunderte sich Elina und auch Francy, Remus und Sirius blickten erstaunt auf.

„Ja“, antwortete James. „Haily und ich waren auch mal ne Zeit lang dort. Bereitet einen so ziemlich auf Hogwarts vor.“

„Ist das bei euch denn nicht Pflicht?“, fragte Lily. „Also bei Muggeln besteht Schulpflicht und jeder besucht erst eine Grundschule und dann eine Gesamtschule und dann kann er später auch noch auf die Universität, wenn er möchte.“
 

Ihre Freunde blickten sie verwirrt an.
 

„Jedenfalls sind Tasha und ich schon ewig befreundet“, schloss Lily schließlich, als sie einsah, dass sie sich mit Zauberern wahrscheinlich nicht über das Muggelschulsystem unterhalten konnte.

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Irgendwann gegen drei Uhr nachmittags klingelte es dann an der Tür und Tasha stand davor. Lily hatte zuvor ihre Freunde gebeten nicht über Hogwarts zu sprechen, da Tasha ja nicht wusste, dass Lily eine Hexe war.
 

Freudig umarmte Tasha Lily und überreichte ihr das Geschenk. Es war ein neuer Bikini. Tasha hatte wirklich ein einzigartiges Talent Kleidergrößen zu erraten.
 

„Danke!“, freute sich Lily. „Der ist super!“

„Immer doch!“, erwiderte Tasha zufrieden grinsend.

„Komm rein“, sagte Lily. „Ich stell dir meine anderen Freunde vor.“
 

Und so führte sie Tasha in ihr Zimmer, wo die anderen bereits warteten.
 

„Hi!“, winkte die hellbraunhaarige zum Gruß und strahlte in die Runde. „Ich bin die Natasha.“

„Gruß!“, erwiderten James und Sirius.
 

Der Reihe nach stellten sich alle vor. Dann schlug Haily auch gleich wieder das Werwolfspiel vor und sofort stimmten James, Sirius, Francy und Elina zu.
 

„Werwolf?“, wunderte sich Tasha.

„Das ist ein echt cooles Partyspiel“, erklärte Francy und erklärte Tasha die Regeln in Kürze.
 

Lily holte in der Zwischenzeit ihre Eltern dazu, damit das Spiel auch gleich richtig Reiz bekam. Haily schrieb die Rollen auf die kleinen Zettel und alle setzten sich im Kreis hin. Die ersten drei Werwölfe waren Francy, Elina und Mr Evans. Tasha war die Hexe, James war Amor und Sirius das Mädchen. Remus spielte den Moderator.
 

„So“, meinte Remus nach der Einleitung. „Alle schlafen ein, Amor wird wach.“
 

James blickte Remus erwartungsvoll an. Dann wurde er augefordert zwei Liebende zu bestimmen. Er grinste. Dann suchte er sich wahlweise mal Sirius und Elina aus. Remus blickte James etwas vorwurfsvoll an, nahm allerdings hin, dass Elina für das Spiel imaginär Sirius` Freundin sein sollte.
 

Er schickte James wieder schlafen und die Werwölfe wurden wach. Vor Freude wurde gleich erst mal Mrs Evans rausgeschmissen Und auch Tasha fühlte sich offenbar nicht verpflichtet das Opfer zu retten. Stattdessen schmiss sie James raus in der Hoffnung einen Werwolf zu treffen.
 

James spielte beleidigt, als Remus ihm sein Schicksal mitteilte. …
 

So etwa eine Stunde lang vergnügten sie sich mit diesem Spiel. Dann verlagerten sie die Feiert nach draußen an den Strand, wo als allererstes Wasserschlacht auf dem Plan stand. So hatte Lily gleich erst einmal Gelegenheit ihren neuen Bikini einzuweihen.
 

Es war eigentlich ein ungleiches Matsch Jungs gegen Mädchen, wobei James und Haily jedoch das ganze trotzdem noch total spannend gestalteten. Außerdem waren die Jungs jeder für sich stärker als die Mädels (wenn man Haily mal gesondert betrachtete) und so war es nur gerecht, dass die Mädels zwei mehr waren. Am Ende gewannen allerdings doch die Jungs, wenn auch nur knapp.
 

Dann besorgte Lily drei Surfbretter, um mit Sirius und Tasha einen Wettkampf zu veranstalten. Begeistert schauten alle anderen zu, wie Sirius Lily ganz schöne Konkurrenz machte. Und Lily war nicht von schlechten Eltern, wenn es um`s Surfen ging.
 

So nahm der Tag seinen Lauf und nach unzähligen Wasserschlachten, Surfwettkämpfen, und einer super leckeren Grillparty fand die Feier gegen 10 Uhr abends ein Ende. Tasha verabschiedete sich von allen und ging nach Hause, während die Freunde bei Lily zu Hause mal wieder wie Steine in die Betten flogen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Wachtel
2008-11-04T13:40:51+00:00 04.11.2008 14:40
Wahhh, tolles Chap echt.Es fängt gleich schon spitze an.
Hab mich prächtig amüsiert darüber wie Haily behauptet James würde jede Strähne einzeln trocknen. ^^
Da ist aber wer eitel mit den Haaren.
Und Lily ist eifersüchtig auf Francy?? *kicher* Und Siriiii auf James?
Uiiii
Lustig fand ich auch wo Francy meinte ihre Cousine hätte ihr erklärt "Interesse" fühle sich anders an.
Das Spiel war toll.
Richtig gut durchstrukturirt. Tolle Idee
und dann diese Details zwischen den Zeilen.
Klasse Chap
Lg
Wachtel
Von:  Niny
2008-08-12T20:22:58+00:00 12.08.2008 22:22
Das Chapter ist super. Deine Geburtstage sind immer toll. So einen schönen Geburtstag hätte ich auch gerne mal.
Das Spiel, was sie spielen, kenne ich auch. Das habe ich auch schon mal gespielt.
Das muss ungefähr zwei Jahre her sein.
Remus ist ja auch gut^^, die erste rolle passte gut.
Ich bin gespannt, wann Remus erfährt, dass seine Freunde es wissen, was er verheimlicht

Von:  Veilchen
2008-02-11T09:11:57+00:00 11.02.2008 10:11
Hi^^
ich fand das Kapitel echt gut überarbeitet, die Spiele sind klasse^^
ich fand es auch toll wie du Sirius' Gefühle dargestellt hast
mach weiter so
mfg
Von: abgemeldet
2008-01-28T17:44:06+00:00 28.01.2008 18:44
Das Kapi is wieder richtig cool^^
Das Spiel is so geil, hast du dir das selbst ausgedacht?
Und Sirius Gefühle hast du richtig gut dargestellt. Ich bin ja selbst grad echt verliebt und weiß deswegen gaaanz genau, wie Siri sich fühlt.
Echt klasse gemacht
Von: abgemeldet
2008-01-27T19:59:20+00:00 27.01.2008 20:59
Das Kapitel ist wirklich gut. Vorallem den ersten Abschnitt finde ich klasse!
Von:  Veilchen
2008-01-27T13:02:42+00:00 27.01.2008 14:02
Hi
wieder mal ein tolles Kapitel, ich bin schon gespannt wies weitergeht^^

(ich persönlich finde es nicht zu kurz, es ist angenehm zum Lesen und außerdem hast du das Kapitel super gegliedert, wie die anderen auch)

mfg



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