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Change of Life

Yami Marik X Malik
von

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Time for shopping

„Achso.“, sagte sie und grinste mich leicht an. Ich wusste nicht, ob sie mir meine Lüge glaubte oder ob mir das Grinsen deutlich machen sollte, dass ich ein schlechter Lügner war. Jedenfalls teilte sie mir dann mit, dass sie mir gerne dabei helfen würde.
 

Und ehe ich richtig darüber nachdachte, wanderte ich bereits durch die Straßen mit Nasami, die auf einmal richtig gut gelaunt zu sein schien. Mädchen und ihre Stimmungsschwankungen. Es war gar nicht so falsch, was die Leute so allgemein über Frauen erzählen und ich stellte erschreckenderweise fest, dass ich in Wirklichkeit überhaupt nicht wusste, wie ich mit Menschen umgehen solle. Ryous Gesellschaft war mir früher so selbstverständlich vorgekommen, dass ich nie darauf geachtet hatte. Ich hatte mir meisten schon ein Bild zusammengelegt, sobald ich die Menschen einfach nur angesehen hatte und das wars. Warum nur hatte ich Mariku nicht wenigstens zugehört? Und warum konnte ich Ryou nicht einfach die Wahrheit sagen? Er kannte mich doch schon so lange. Ich glaubte nicht, dass er mich deswegen verurteilen würde oder nichts mehr mit mir zu tun haben wollte.
 

„Wie wärs damit?“, riss Nasami mich wieder aus meinen Gedanken. „Häh?“ Sie hielt mir ein kleines Kuscheltier vor die Nase. Das war doch nicht ihr ernst? Also damit könnte Mariku bestimmt nichts anfangen. Einen merkwürdigen Geschmack hatte sie ja schon.

Ich verzerrte etwas fraglich mein Gesicht, woraufhin sie lachte und es wieder zur Seite legte.

„Sag, wie ist ihr Mann denn so?“

„Wer?“

„Na, der Mann deiner Bekannten. Der Kerl, für den das Geschenkt sein soll.“ Sie blickte mich langsam etwas misstrauisch an. Es war ja auch kein Wunder. Irgendwie war ich ein schlechter Schauspieler. Wenn ich mir schon Lügen ausdachte, dann sollte ich mir zumindest merken, was ich da von mir gab. Es war garnicht so einfach.

„Ach der. Er ist ernst. Und cool.“ Mir fielen keine richtigen Worte für Mariku ein. Er war einfach Mariku.

Nasami verdrehte die Augen. „Ja, schon klar. So sind alle Männer. Aber ich meine etwas Spezielles. Etwas, das ihn persönlich identifiziert.“

Persönlich identifizieren? Ich wusste es nicht. Sie überforderte mich mit der Frage und ich musste nachdenken. Was war es denn überhaupt, was mich an Mariku faszinierte? Was hatte er, was andere nicht hatten? Es war so schwer, ich hatte bisher nicht wirklich darüber nachgedacht.

„Wie heißt er eigentlich?“, fragte sie mich, da ich nicht antwortete. Ungeduldig war sie also auch.

„Mar…“ UPS! Mist, ich sollte mir was einfallen lassen. „Cell. Er heißt Marcell.“

Das war mir beinahe falsch rausgerutscht, weil ich schon wieder in Gedanken war. Den richtigen Namen konnte ich kaum sagen, Ryou hatte bestimmt schon Marikus Namen erwähnt.

„Ah, schöner Name. Marcell.“ Sie klatschte die Hände ineinander und schwärmte vor sich hin, wie ein kleines Mädchen. Was war denn daran jetzt so schön? Naja, es war ja auch egal.

„Wie wärs mit einem Anhänger?“, meinte Nasami fröhlich.

„Ein Anhänger?“

„Ja.“

Lächelnd rannte sie einfach voraus in die Schmuckabteilung und stöberte sämtliche Anhänger durch. Das war wirklich keine schlechte Idee. Ich sah mich ebenfalls um und sah dann die Tafel mit dem Alphabet. Das war es! Ich würde ihm einfach eine Kette mit einem M schenken. Und für mich würde ich mir auch eine besorgen, dann hätten wir beide etwas, dass uns verbindet.
 

„Nasami, meinst du, dass ein Anfangsbuchstabe mit unseren Namen das Richtige wäre?“ Ich wollte mir Gewissheit verschaffen, auch wenn ich sowieso nichts anderes mehr wollte.

„Häh? Mit eurem?“ fragte sie verwundert.

Ich war ja wirklich ein Trottel! Ich hatte schon wieder vergessen, dass ich mich rausgehalten hatte.

„Ähm. Ich meinte, mit den Anfangsbuchstaben der Beiden!“

„Bist du sicher?“

„Ja. Klar.“

Nasami hob eine Augenbraue und sah mich leicht skeptisch an. „Sag mal, du bist ganz schön durcheinander, kann das sein?“

„Ähm.. Ja, muss wohl am Unfall liegen.“, redete ich mich schnell heraus.

Zuerst überlegte Nasami etwas, musste dann aber ganz plötzlich lachen. „Ist schon gut, Malik. Ich denke, es ist das passende Geschenk.“, meinte sie freundlich, ohne weiter nach zu fragen und ging dann mit mir zur Kasse.
 

Was war denn jetzt auf einmal? Hatte sie mich etwa durchschaut? So, wie ich mich benommen hatte, wars ja auch nicht sonderlich schwer. Das musste ich auf jeden Fall noch üben. Aber solange sie nichts dazu sagte, konnte es auch recht sein. Ich freute mich über das Geschenk und hoffte, dass es Mariku gefallen würde.
 

Noch am selben Abend machte ich mich daran, es einzupacken und ihm einen Brief zu schreiben. Blieb nur die Frage, was ich schreiben sollte. Es sollte nicht zu kitschig klingen, aber aufrichtig. Zu aller erst musste ich mich bei ihm entschuldigen, dass ich ihn für etwas verdächtigt hatte, was nicht stimmte. Aber wie? Seufzend saß ich Stunden vor dem Blatt Papier, aber es füllte sich nur mit wenigen Worten.

Es brachte nichts. Einen Brief zu schreiben, war doch schwerer, als ich angenommen hatte. Nasami konnte ich auch nicht mehr um Rat fragen, bei ihr habe ich mich ohnehin wie ein Idiot benommen und war schon froh, als ich wieder zu Hause war.
 

Die Worte, die ich bis jetzt geschrieben hatte, klangen so dämlich. Außerdem hörten sie sich nicht gerade wie eine ernste Entschuldigung an. Schweigend betrachtete ich das Telefon. Es gab nur eine Person, bei der ich jetzt noch Rat suchen konnte. Der Einzige, dem ich vertraute: Ryou.

Es war an der Zeit, ihm die Wahrheit zu sagen. Ich hoffte wirklich, dass er mich deswegen nicht verurteilen würde, aber ich brauchte jetzt einfach jemanden, mit dem ich reden konnte.
 

„Hi Ryou.“

„Hi Malik, schön, dass du anrufst.“ Es klang ehrlich und er klang auch nicht beleidigt, fast so, als würde er sich wirklich darüber freuen. Ich war erleichtert, dass er sich wieder abreagiert hatte. Vielleicht hatte Mariku sich inzwischen auch wieder beruhigt? Aber das stand jetzt nicht zur Debatte.

„Ryou, hast du Zeit? Kannst du vorbei kommen?“

„Klar. Ich mach mich gleich auf den Weg.“, meinte er und legte dann auf.
 

Ein Lächeln huschte auf mein Gesicht. Es war wie früher, als ich ihn anrief. Es hatte sich nichts verändert, seit er nicht mehr mit Nasami zusammen war. Ryou war noch der gleiche Mensch, wie sonst auch.

Vielleicht war es meine eigene Einbildung gewesen, die mir einredete, er hätte keine Zeit gehabt. Vielleicht hätte ich ihn einfach nur darauf ansprechen sollen? Und schonwieder musste ich feststellen, dass ich den Menschen nicht immer sagen konnte, was mir auf dem Herzen lag. Woher sollten sie denn wissen, was ich dachte? Es war bei Mariku genauso. Ich hatte ihm schließlich nicht gesagt, was los war und bin einfach davon ausgegangen, dass es so sein musste.

So langsam machte sich wirklich ein schlechtes Gewissen in mir breit. Ich musste schleunigst lernen, mit Menschen umzugehen und vor allem, sollte ich ihnen die Wahrheit sagen. Ryou zu erzählen, was ich für Mariku empfand, war der erste Schritt.
 

Wenige Momente später klingelte es auch schon und ich öffnete.

„Bin ich froh, dass du da bist.“

„Und ich bin froh, dass du wieder der alte bist, Malik.“

„Ich? Was ist mit dir?“

„Ich bin doch so, wie ich immer bin.“ Ich musste lachen und die Stimmung lockerte sich.

„Also, schieß los. Was liegt dir auf der Seele?“ hackte er sofort nach.

„Naja, es ist wegen Mariku.“

„Aha, der Kerl also. Hab ich mir doch gedacht.“

„Warum?“

„Er war nicht in der Schule.“

„Wirklich? Warum?“

„Ich weiß nicht.“ Ryou zuckte nur mit den Schultern und bediente sich am Obst. Es war bestimmt meine Schuld, dass Mariku nicht aufgetaucht war. Ich war auch viel zu ungerecht zu ihm.

„Weißt du, Ryou. Ich hab ihn wirklich gern.“

Ryou grinste. „Mehr als gern?“ Er wusste wohl, worauf ich hinaus wollte. Aber ich war froh, dass er mich besser kannte, als ich mich selbst, denn das erleichterte mir das Reden und ich nickte.
 

„Mensch Malik, das braucht dir doch nicht peinlich zu sein.“ Er musste lachen und ich sah ihn nur verwundert an.

„Mir ist schon klar, dass du dich nie sonderlich für Frauen interessiert hast. Und so, wie du Mariku angesehen hast, hab ich mir schon fast gedacht, dass wohl etwas zwischen euch laufen muss.“

Es war verblüffend, aber Ryou reagierte total anders darauf, als ich es erwartet hatte. Offenbar bemerkte er meine Verwunderung.

„Jetzt guck nicht so. Ich kenn dich eben schon lange. Denkst du wirklich, ich bekomm sowas nicht mit?“

„Aber, ich habs doch selbst nicht gewusst.“

Wieder lachte Ryou. „Das dachte ich mir fast. Aber Mariku hats wohl ebenfalls bemerkt und offenbar hat ers dir klargemacht, sonst würdest du es wohl kaum zugeben. Bist du in ihn verknallt?“

Ich nickte verlegen. Ich war wohl ein offenes Buch. Jetzt, wo ich so darüber nachdachte, musste wohl auch Nasami genau gemerkt haben, was los war. Ich war wirklich zu dämlich.

„Ist doch nicht schlimm.“

„Ja, aber ich hab jetzt keine Ahnung, was ich machen soll.“

„Warum?“

„Ich hab ihm vorgeworfen, dass er mich nur flachlegen wollte und danach hab ich nicht mehr mit ihm gesprochen“, seufzte ich und besah mir Marikus Geschenk.
 

Ryou überlegte kurz und lächelte dann. „Wie wärs, wenn du ihn einfach besuchst und dich bei ihm entschuldigst.“

„Einfach bei ihm vorbeikommen?“

„Klar, warum nicht? Weißt du, wo er wohnt?“

„Ja schon, aber...“, sollte ich es wirklich tun? Was, wenn Mariku dann nicht mit mir reden würde, oder mir sogar die Tür vor der Nase zuschlagen würde?

„Wenn du nicht hingehst, wirst du es nie herausfinden!“, meinte Ryou, der schon wieder meine Gedanken gelesen hatte. Ich musste lernen, meine Gedankenwelt nicht immer so offen darzulegen.

„Mensch Malik!“ Seine Stimme klang fast mahnend. „Du denkst viel zu viel nach! Zu verlieren hast du nicht viel und... Nein, ich bin mir sicher, dass du nur etwas zu gewinnen hast. Wenn du ihn wirklich magst, dann denk nicht so viel! Wenn man zu viel nachdenkt, dann hat man schon verloren!“
 

Das waren wirklich verblüffende Worte und Ryou hatte Recht! Auf einmal fiel mir die Entscheidung, zu Mariku zu gehen, richtig leicht. Fröhlich lächelte ich und umarmte ihn stürmisch. „Danke Ryou! Echt!“

Wieder lachte er. „Keine Ursache.“

Nach einigen Sekunden löste ich meine Umarmung. „Ahja.“ Ich holte das Geschenk hervor und zeigte es ihm. „Meinst du, die gefällt ihm? Hab ich extra für ihn besorgt.“

„Geh und finde es raus.“ Er zwinkerte mir zu.

„Soll ich jetzt gleich gehen?“

„Klar, wozu viel Zeit verschwenden.“

„Und du?“

„Ich werde nach Hause gehen und du rufst mich an und erzählst mir hinterher sofort, wie es gelaufen ist!“
 

Mit diesen Worten erhob er sich und marschierte zur Tür, um sich auf den Weg zu machen. „Und hey...“, er drehte sich noch einmal zu mir um. „Wehe, ich höre nichts von dir!“

Jetzt musste auch ich lachen und war heilfroh, dass ich Ryou angerufen hatte.
 

Ja, er hatte wirklich Recht und es brachte herzlich wenig, wenn ich zu viel darüber nachdachte. Immerhin konnte ich auch nicht wissen, was in Mariku vorging, wenn ich ihn nicht einfach fragte.

Entschlossen, bevor mich mein neuer Mut wieder verließ, zog ich mich an und machte mich sogleich auf den Weg zu Mariku.

Während ich ging, überlegte ich, was ich überhaupt sagen sollte und verlangsamte meinen Schritt unmerklich.
 

Als ich vor seiner Haustüre ankam, zögerte ich. Mein Herz raste und meine Wangen wurden heiß. Donnerwetter musste ich verknallt sein. Denn wenn ich an Mariku dachte, dann waren meine Sinne nicht wieder zu erkennen. Gerade als ich dann zum Klingeln ansetzen wollte, öffnete sich plötzlich die Tür und es stand kein anderer vor mir, als Mariku.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jyorie
2013-05-10T10:04:13+00:00 10.05.2013 12:04
Hallo ^_^

das war süß, ja… Malik macht sich wirklich zu viele Gedanken. Er sollte lernen lieber mal nachzufragen und nicht denken das er wüsste was in anderen Köpfen vorgeht, das verhindert die Kommunikation und man sieht ja was dabei heraus kommt. LOL Nasami hat ihn glaube ich auf voller Linie durchschauen können. Und Ryou hat sich als wahrer Freund erwiesen. Schön, das es zwischen den beiden noch genauso ist wie vor Ryous Freundin und auch das er Malik nicht die Freundschaft kündigt, weil er es im Prinzip schon vorher gewusst hat, worauf Malik steht.

Mal sehen, wie Mariku reagiert, wenn Malik sich entschuldigen will und ihm sogar ein Geschenkchen mitbringt :D

Liebe Grüße sendet Jyorie



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