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Eine lange Reise

von

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Soooooo

Hmm jetzt hab ich mich endlich mal entschlossen was von mir hochzuladen ^-^

Pokémon und seine Charas gehören (leider)nicht mir, und ich ziehe keinen Nutzen aus der veröffentlichung dieser Geschichte (zu dumm...), in der es um eine föllig frei erfundene Person geht.
 

Ich muss mich einfach in alles was ich sehe irgendwie selbst hineinspinnen, so auch in die Pokémon-Storry. Von dieser Art spuken mir noch tausende Geschichten im Kopf herum, von allem möglichen, von Dragonball bis CCS...
 

Ich hoffe sie gefällt ein wenig ^-^
 

Diese Storry widme ich Feena, meinem Digiritter, Ria meiner lieben Freundin und Eiko, die mir machmal auf die Nerven gehen kann, aber immer für eine Inspiration gut ist ^.^ *knuddel*
 

Yasha-chan
 


 

Die Große Reise
 

Noch nie in meinem Leben hat mir mein Hintern so weh getan! Scheiß Treppe! Wenn ich jetzt noch wüsste, wo das Ding überhaupt hergekommen ist, ginge es mir vielleicht besser. Eben saß ich nämlich noch in meinem Schulbus und starrte aus dem Fenster. Aber das wird noch ne Weile warten müssen. Zu erst will ich herausfinden wo das Pokémon herkommt, das mir gerade meine Haare angesengt hat. Toll, auch noch ein Glutexo! Blöder Traum! Ausgerechnet Glutexo, mit dem werde ich ja nie fertig! Da kommt allerdings ein grimmig dreinblickender Mann und hilft mir auf. Er entschuldigt sich bei mir für sein Glutexo. Ist mir auch noch nicht passiert, in nem Traum. Aber langsam Dämmert mir, dass das vielleicht doch kein Traum ist. Aber warum sehe ich dann so anders aus? Soweit ich weiß habe ich normal keine violetten Haare, und so schlank bin ich eigentlich auch nicht. Ich würde auch nie ein T-Shirt mit so einem Ausschnitt anziehen; oder so enge Hotpents. Aber irgendwie fühlt sich das alles gut und richtig an. Sogar dass meine Haare an meinen Oberschenkeln kitzeln, obwohl sie eigentlich eben noch abgefackelt waren, scheint seine Richtigkeit zu Haben.
 

Plötzlich war ich hellwach. Kein Traum ? Echte Pokémon ? Das konnte doch gar nicht sein!. Plötzlich stand ein alter Mann vor mir, in dem ich Professor Eich Wiedererkannte.

"Na so etwas Miss, warum sitzen sie denn auf meiner Treppe? Haben sie etwa auf mich gewartet? Eigentlich ist es ja noch zu früh am Morgen um über Pokémon zu reden, aber wenn sie eine Trainerin werden wollen, wird sie das wohl nicht davon abhalten, was?" Er grinste mich an und führte mich in sein Haus.

"Aber ich..." Weiter kam ich nicht, denn da stolperte ich auch schon über ein herum rollendes Kleinstein. Der Professor konnte mich gerade noch so halten.

"Nur immer langsam mit den jungen Pferden, ein Rasaff ist auch nicht an einem Tag gezähmt!" war sein Kommentar. Darauf hätte ich auch gut verzichten können.

"Ich..." will aber keine Trainerin werden, wollte ich eigentlich sagen, aber genau diesen Augenblick hatte sich ein Myrapla ausgesucht um mich anzufallen! Vielleicht nicht unbedingt anfallen, aber es hielt mich davon ab weiter zu reden, indem es mir das Gesicht abschleckte. Ich mag Myrapla, aber das war unangenehm. Ein scharfer Schmerz in meinem Bein lenkte mich von meinem Ekel ab und ich verpasste dem Krabby einen Tritt. Der Professor kringelte sich fast vor Lachen.

"Sie wollten mir etwas geben?" schnauzte ich ihn an. Sich zu sträuben hatte wohl keinen Sinn in diesem Haus. Also ließ ich mich vom Professor in sein Labor führen. In einer Röhre lag ein Golking und rührte sich nicht, bis Prof. Eich ein Pulver aus seiner Einkaufstüte in die Wasserröhre gab. Alsdann war es munter wie ein richtiger Fisch. Dann gingen wir zu einer Säule, auf der drei Pokébälle lagen.

"Nun," fragte er "Willst du ein Bisasam, ein Schiggi oder ein Glumanda?" Was soll man da schon sagen?

"Ich weis nicht, Pflanzen-, Wasser- oder Feuer- Pokémon. Das ist eine Schwere Wahl."

"Nun, entscheide dich, ich verschenke nur selten Pokémon an junge Trainer wie dich. Dazu bekommst du eine Grundausstattung von 12 Pokébällen und einem Pokédex. Den Pokédex habe ich selbst entwickelt, in ihm sind Daten über alle 150 Pokémon gespeichert. Hier ist noch ein Gürtel dazu." Sagt er und drückte mir die Sachen in die Hand. Ich ließ mir zeit den Gürtel anzuziehen und die Sachen daran anzubringen. Wie war ich nur da hinein geraten? Ich bin nicht besonderst oder so, nur ein ganz normales Mädchen. Gut, ich habe mir oft ausgedacht wie es wohl währe wenn... Aber wirklich ein Pokémontrainer sein? Wollte ich das wirklich? Die Antwort kam mir zugeflogen wie eine Ohrfeige. JA! Natürlich wollte ich das!

Ich sah Professor Eich an und sagte: "Ich wähle Glumanda!"

Das wollte ich schon immer mal sagen. Es fühlte sich gut an. Ich konnte verstehen, warum Ash so glücklich war, als er Pikachu bekam. Der Professor nickte und reicht mir einen Pokéball. Ich hatte das Gefühl ich müsste vor Aufregung anfangen zu tanzen! Mein erstes Pokémon!
 


 

JA!!
 

Ich war ein wenig nervös Glumanda aus seinem Pokéball zu lassen, wie würde es wohl reagieren? Deshalb verschob ich unsere Bekanntmachung auf später. Als ich etwas später Nach draußen kam, beschloss ich spontan mir Alabastia anzusehen. Soweit ich wusste war die Stadt ganz schön. Als ich an einem Geschäft für Pokémon vorbei ging, kam mir in den Sinn, dass ich ja eigentlich kaum etwas über die Pflege von Pokémon wusste. Was fressen sie zum Beispiel, wenn gerade keine Früchte zur Hand sind? Also ging ich hinein und lief prompt in ein Chaneira hinein. Schwester Joy entschuldigte sich bei mir. Ich entschuldigte mich auch bei ihr und Chaneira. So kamen wir ins Gespräch. Sie erzählte mir vieles über Pokémon. Ich fragte sie über die Pflege von FeuerPokémon aus und erfuhr so vieles, was ich mir nie hätte träumen lassen. Als ich sah, wie viel sie in ihrem Pokémoncenter zu tun hatte beschloss ich ihr zu helfen. Es gab wirklich sehr viel zu tun. Das erste was ich lernte, war: tataaaaaa!: ärgere nie - nie - nie - niemals ein Voltoball. Das war mir eigentlich auch schon vorher klar, aber ich wusste nicht, dass es ein Voltoball ärgert, wenn man es dreimal hintereinander Bittet eine Medizin zu nehmen. Ich habe noch sehr viel zu lernen. Am Abend holte ich mein Glumanda Aus dam Pokéball. Ich war so nervös! Aber als es dann vor mir stand und mich strahlend anstarrte als erwarte es jeden Augenblick dass ich mich in einen großen Schokokuchen verwandle musste ich Lachen. Als ich mich vorstellte, hüpfte es vor Freude auf und ab und dann in meinen Arm. Mein Glumanda war ein richtig niedliches Kerlchen. Es war so klein und verspielt. Ich glaube es war noch sehr jung. Höchstens auf Level2. Dennoch ist es auch ziemlich energisch wenn es etwas will. Es hilft mir immer bei der Pflege der Pokémon. Ich habe das Gefühl, es wird von Tag zu Tag stärker. Man kann ihm fast beim wachsen zusehen. Bald bestand ich mit ihm den Esten Kampf. Ein voller Erfolg.
 

Meine Arbeit im Pokémoncenter
 

Es war ein schöner morgen. Glumanda lag in seinem Asbestkörbchen und murmelte "Glu-gluglu" Ich wohnte jetzt seit zwei Wochen im Pokémoncenter und half Schwester Joy bei ihrer Arbeit. Es Macht unglaublich viel Spaß sich um all die Pokémon zu kümmern, aber es war auch eine heiden Arbeit. Das aller erstaunlichte an der ganzen Sache war aber, dass ich mir tatsächlich all die Informationen über die süßen kleinen Monster merken konnte. Ich trainierte fleißig mit Glumanda. Ich hatte das Gefühl, das es viel größer geworden war, seit ich es bekommen hatte. Es ist ein wundervolles Wesen. Absolut verschmust und treu. In Kämpfen ist es mutig und auch ein bischen ehrgeizig. Eine der ersten Attacken, die es lernte, war RASEREI. Das kam fast von selbst. Das ist eigentlich unlogisch, denn Raserei lernt gewöhnlich erst Glutexo. So wie FLAMMENWURF eigentlich eine Attacke von Glurak ist. Aber ich musste feststellen, das hier nicht immer alles nach den gewohnten Regeln abläuft. Heute hatte ich einen Freien Tag, und gedachte diesen im Käferwald zu verbringen. Dort wollte ich ein weiteres Pokémon fangen. Ich habe mich dafür entschieden es nicht zu schnell anzugehen, denn sich auf die Individualität eines Pokémon einzustellen ist nicht immer so einfach. Das habe ich gelernt, als ich ein Georock behandelt habe. Sein Trainer war völlig verzweifelt, denn es wollte sich einfach nicht mit seinen Anderen Pokémon verstehen. Es war sehr stur und uneinsichtig. Es gehorchte ihm, aber es schien ihn nicht zu mögen. Ich freundete mich seltsamerweise schnell mit ihm an. Ich habe eben eine Anziehungskraft auf seltsame Typen. Das ist mir schon aufgefallen bevor ich hierher gekommen bin. Jedenfalls ließ es sich nur von mir behandeln. Schwester Joy ist sehr beeindruckt von mir. Das macht mich sehr stolz. Sie lässt mich auch schon schwerere Fälle behandeln. Aber alles was ich über die Behandlung von Pokémon weis, habe ich von ihr. Ich konnte immer zu ihr kommen und sie fragen. Sie besitzt eine bewundernswerte Geduld. Und sie weiß so viel! Ich werde nie eine so gute Ärztin wie sie. Aber ich möchte ja auch eine Trainerin sein. Wenn alles gut geht, fange ich heute mein zweites Pokémon. Ich habe es auf ein Käfer- oder PflanzenPokémon abgesehen. Vielleicht ein Raupy, das entwickelt sich schnell zu Smettbo. Smettbo ist eines meiner LieblingsPokémon.

Ich habe herausgefunden, das ich ein beträchtliches Konto besitze. Merkwürdig, ich dürfte hier eigentlich nicht existieren und folglich auch kein Bankkonto haben. Das erste was ich tat, war mir noch ein paar Kleider zum wechseln zu kaufen. Ich zog ein enges hellblaues T-Shirt und dunkelblaue kurze Hosen an. Es sollte heute ein heißer Tag werden. Dann weckte ich Glumanda und wir gingen Frühstücken. Glumanda ist ein guter Esser. Es verputzt vor allem morgens Unmengen Futter. Aber es hilft mir dafür auch lieb bei der Zubereitung. Jeden Abend stehen wir zusammen am Herd und kochen. Es ist mein bester Freund.

Nach dem Frühstück machten wir uns auf in den Käferwald.

Auf dem Weg zum Wald begegneten wir einem Jungen, der ebenfalls ein Pokémon dabei hatte, ein Fukano, das ziemlich stark aussah. Er strahlte mich an.

"Hallo, mein Name ist Kyle! Bist du eine Trainerin? Ja? Lass uns Kämpfen!"

Mein erster Kampf heute.

"Sicher, lass uns Kämpfen. Ich heiße übrigens Kerun" das war der Name, den ich in meinem Pokédex entdeckt hatte.

Er setzte sein Fukano ein und ich - natürlich - Glumanda. Feuer-Attacken würden wohl nicht wirken, also rief ich:

"Glumanda! Kratzerattacke!" Glumanda stürmte auf Fukano zu. Kyle war nicht dumm.

"Fukano! Tackle!" Fukano erwischt Glumanda bevor es zuschlagen konnte. Ohne nach zu denken sprang ich vor und fing es auf bevor es auf dem Boden aufkam.

"Alles klar Glumanda?"

"Glu-Glu!" rief es und ich setzte es wieder ab.

"Glumanda! Erinnerst du dich an die Attacke, die wir die letzte Woche geübt haben?"

"Glumanda!"

"Gut! Glumanda, Schlitzer!" Seine Augen funkelten unheimlich als es auf Fukano zuraste. Das kleine Kerlchen ist schon etwas ganz besonderes. Die Schlitzer Attacke überraschte Kyle. Er hatte das wohl nicht erwartet. Fukano konnte nicht ausweichen. Die Attacke erwischte es voll. Aber es war noch nicht geschlagen. Schnell kam es wieder auf die Füße.

"Bissattacke! Du schaffst es Fukano!"

"Lass dich nicht erwischen Glumanda!" Mein kleiner Freund wich knapp aus und erwischt Fukano mit einer Kratzerattacke. Aber Fukano war unwahrscheinlich zäh. Es rappelte sich wieder auf.

"Glumanda! Raserei!" Es war immer ein Risiko diese Attacke zu befehlen, aber ich hatte das Gefühl, das es diesmal klappen würde.

Glumandas Augen flammten rot auf. Fukano biss und kratzte, aber Glumanda war stärker. Nach zwei weiteren durch "Raserei" verstärkten Attacken war Fukano besiegt. Mein Kleiner Freund war völlig aus der Puste, aber glücklich, weil es gewonnen hatte. Wir freuten uns so sehr, das wir Kyles düsteres Gesicht erst nicht bemerkten.

"Was ist?" fragte ich ihn.

"Das war das erste Mal, das Fukano verloren hat. Ich... weiß nicht was ich machen soll."

"Fukano hat noch nie verloren?" fragte ich ungläubig. Und wieso meinte er, er wisse nicht was er tun solle? " Keine Angst, wir bringen es in das Pokémon Center und lassen es dort von Schwester Joy behandeln! Die kriegt das schon wieder hin."

"Das meinte ich nicht. Ich weis nur nicht, was ich jetzt mit Fukano machen soll. Es wird schrecklich enttäuscht sein. Wie soll ich es trösten?"

Er hatte mich damit etwas aus dem Konzept gebracht. Aber dann kam mir eine Idee.

"Hör mal," sagte ich " Ich gehe nachher in den Wald und fange mir ein zweites Pokémon. Willst du mitkommen? Es würde Fukano sicher auch gut tun."

"Das ist mal eine Idee!" rief er erfreut. "Dann kann ich auch gleich ein wenig mit ihm Trainieren. Das wird sein Selbstvertrauen wieder aufbauen!" Er schien damit zufrieden zu sein, und so gingen wir zurück zum Pokémoncenter. Ich holte Glumanda in seinen Pokèball, damit es sich schon etwas ausruhen konnte bis wir beim Center waren. Irgendwann fragte er mich:

"Was für ein Pokémon willst du denn fangen?"

"Ich weis nicht so recht. Entweder ein Käfer- oder PflanzenPokémon. Ich lasse mich überraschen, was als erstes auf mich zukommt. Aber ich glaube in erster Linie habe ich es auf ein Raupy abgesehen. Ich mag Smettbo sehr gerne, weist du?"

"Du willst dir Raupy nur fangen um es weiter zu entwickeln? Findest du das nicht gemein?" fragte er mich aufgeregt.

"Ich bin sehr froh, und freue mich für meine Pokémon, wenn sie sich weiterentwickeln. Dann werden sie stärker und haben bessere Chancen in Kämpfen. Ich würde ein Pokémon auch nie dazu zwingen sich zu entwickeln. Im Gegenteil, ich wünschte Glumanda zu Beispiel würde immer so klein und knuddelig bleiben. Aber ich weis genau, wenn die Zeit gekommen ist, wird es sich verändern und zu Glutexo werden- ob ich jetzt was dagegen habe oder nicht. Ich könnte es auch nie davon abhalten, wenn das sein Wunsch ist. Ich möchte schließlich das meine Pokémon glücklich bei mir sind. Und wenn ich später wirklich ein Raupy fange, dann werde ich es trainieren und Pflegen. Egal ob es sich entwickelt oder nicht. Ich habe mir fest vorgenommen, meine Pokémon immer genau so zu akzeptieren wie sie sind und sie nicht so zu formen, wie ich sie gerne Hätte. Ein sehr kluger Junge, der einmal Pokémonzüchter werden will hat einmal gesagt, dass jedes Pokémon seinen eigenen Charakter hat. Das stimmt nach meinen Erfahrungen. Also verdient auch jedes dieser Geschöpf, das man es Liebt wie es ist. Und das habe ich vor.

Entschuldige, eigentlich wollte ich keine Rede halten!" Ich spürte wie sich meine Wangen leicht rot verfärbten. Bevor ich hier her kam ist mir das nie passiert!

Kyle sah mich erstaunt an.

"Du hörst dich viel älter an als du aussiehst! Du bist doch höchstens elf Jahre alt! Aber du scheinst ziemlich viel über Pokémon zu wissen."

"Na ja, ich arbeite mit Schwester Joy im Pokémoncenter. Da lernt man eine Menge!" Und außer dem habe ich die rote gelbe und silberne Edition durchgespielt und mir pünktlich jeden Nachmittag die Serie reingezogen. Aber das konnte ich ja schlecht sagen. Ich habe mir ausgerechnet, das Ash jetzt in etwa den zweiten Orden haben müsste. Ich würde ihm zu gerne mal begegnen.

Da kamen wir auch schon am Center an.

"Schwester Joy! Ich habe wieder gewonnen!"

"Das ist schön Kerun. Wie geht es Glumanda?" Fragte Joy fröhlich. Schwester Joy war sowieso immer fröhlich, egal was da kommen mochte.

"Glumanda geht es soweit gut. Es ist nur etwas Müde." Ich reichte ihr den Pokèball. "Aber Fukano, Glumandas Gegner, ist nicht so glimpflich davon gekommen." Kyle gab sein Fukano ab. Schwester Joy verschwand sofort mit den Beiden Pokémon im Behandlungszimmer. Als ich mit ihr gehen wollte, zwinkerte sie mir nur zu.

"Hey! Du hast heute deinen freien Tag! Schon vergessen? Du wolltest ein Pokémon fangen." Ich nickte ihr lächelnd zu und setzte mich zu Kyle, um auf Glumanda zu warten.

"Oh, und bevor ich es vergesse, Kaiju, der mit dem ungezogenen Georock, war hier. Er hat dich gesucht. Er wollte im Wald nach dir Ausschau halten. Wenn du ihn später triffst, gibst du ihm dann das?"

"Sicher." Sagte ich und nahm das kleine Päckchen entgegen.

"Seit wann arbeitest du hier?" fragte mich Kyle.

"Seit etwa zwei Wochen. Es macht riesig Spaß, aber eigentlich möchte ich in nächster Zeit weiter ziehen. Sobald ich zwei oder drei stärkere Pokémon habe."

"Du gehst wohl gerne auf Nummer sicher?"

"Ja, das auch. Aber vor allem gibt es hier einige Pokémon, die ich gerne fangen würde, zum Beispiel Raupy und Taubsi" Sagte ich. Ich holte den Sprudel aus dem Rucksack, den ich eigentlich für den Wald eigepackt hatte.

"Möchtest du auch etwas trinken?"

"Oh, ja gerne. Danke." Er nahm die Flasche und trank einen großen Schluck. "Wusstest du schon, das es in Marmorea City einen neuen Arenaleiter gibt?" fragte Kyle. "Der Alte hat sich entschlossen Züchter zu werden oder so. Aber das lustigste daran ist, das der neue Arenaleiter der Vater von dem Alten ist. Der alte hieß Rocko glaube ich. Der Neue ist jedenfalls vor ein paar Jahren von seiner Familie weggegangen. Und rate mal wieso!"

"Er wollte Pokémonzüchter werden?" Wie jeder Pokémonfan in meiner Welt kannte ich die Geschichte. Aber Kyle war erstaunt.

"Woher weist du das?" (Normalerweise währe ich siebzehn Jahre alt. Hier bin ich seltsamerweise erst elf. Das vergesse ich immer wieder, und erstaune die Leute mit meiner "frühreifen Art". Ich muss ständig Geschichten erfinden, weil ich über Sachen rede, von denen ein elfjähriges Mädchen gewöhnlich keine Ahnung hat. Ich arbeite im Pokémon Center, Schwester Joy hat es mir erzählt, Ist meine Standartausrede.)

"Das weis doch mittlerweile Jeder." Log ich. Kyle sah mich erstaunt an. Er ist wohl ein oder zwei Jahre älter als ich. Seine Augen sind Blau, aber er hat schwarzes, kurzes Haar. Um das Thema zu wechseln fragte ich ihn zur Abwechslung einmal etwas.

"Warum hast du dir ein FeuerPokémon als erstes Pokémon geholt?" Das schien ihn abzulenken.

"Na ja, ich sah Fukano beim Pokémonhändler. Das war so was wie Liebe auf den ersten Blick, weist du was ich meine? Es saß da, schaute mich mit seinen großen Augen an und wedelte mit seinem Schwanz. Es war ein Bild für die Götter. Ich sparte fleißig und nahm kleine Jobs an. Ein paar Wochen später hatte ich das Geld zusammen und konnte Fukano für 500 Pokèdollar kaufen. Es war auch höchste Zeit, denn der Händler wollte schon weiterziehen. Er meinte, er würde hier keine guten Geschäfte machen. Kein Wunder, bei den Preisen. Aber wie bist du denn zu Glumanda gekommen?"

"Ich habe es von Professor Eich bekommen."

"Ja, ich habe davon gehört, das der Prof. Pokémon verschenkt hat. Aber das war doch erst vor zwei Wochen! Wie ist dein Glumanda in der kurzen Zeit so stark geworden?!"

"Nun ja, ich trainiere täglich mit ihm. Es ist so gut wie nie in seinem Pokèball, weil es mir bei der Pflege der Pokémon im Center hilf. Und es ist sehr lernfähig. Ich trainiere etwa erst eine Woche mit ihm die Schlitzerattacke, und wie du gesehen hast beherrscht es sie schon. Ich glaube Glumanda ist ein ganz besonderes Pokémon!"

"Ja, das glaube ich auch. Dein Glück möchte ich haben! Aber was rede ich da? Ich habe ja Fukano. Es ist mein bester Freund. Ich bin sehr glücklich, das ich ihm begegnet bin. Und ich hoffe, es sieht das auch so." In diesem Moment kam Joy auch schon wieder und brachte uns unsere Bälle. Ich ließ Glumanda gleich heraus, aber Kyle ließ sein Fukano noch drinnen.

"Es soll sich noch etwas ausruhen." Meinte er. Nachdem ich den Sprudel wieder aufgefüllt hatte, machten wir uns auf den Weg zum Wald.
 

Im Käferwald
 

Nachdem wir endlich Vertania City Passiert hatten spazierte ich mit Kyle und Glumanda gemütlich durch den Wald. Plötzlich blieb Glumanda stehen. Da hörte ich auch das Rascheln, das es aufmerksam gemacht hatte. Wir schlichen uns leise weiter. Als wir um die nächste Biegung kamen, sahen wir ein Raupy an einem Stamm heraufklettern. Kyle und ich sahen uns an.

"Willst du oder soll ich?" fragte er mich.

"Ich möchte es gerne fangen." Flüsterte ich zurück. Also trat ich aus dem Gebüsch. Raupy erschrak so sehr, das es von seinem Baum fiel. Es hockte also nun unten am Stamm und starrte uns feindselig an. Ohne Kampf würde das wohl nichts werden. Also fing ich an.

"Glumanda Kratzer!" rief ich. Im selben Moment schoss Raupy einen klebrigen Faden auf Glumanda. Es wich aus (ich habe es so trainiert, das es Attacken eher ausweichen kann, als sie abzufangen) und erwischte Raupy. Jetzt war es geschwächt und ich versuchte es mit einem Pokèball. Wie gut das ich Zielübungen gemacht hatte, denn normal treffe ich bei so was nicht einmal ein Scheunentor auf einen Meter Entfernung. Aber ich traf es und es wurde in den Ball gesaugt. Der Ball regte sich nicht mehr. Ich hatte also mein zweits Pokémon gefangen. Wie ich es mir schon gedacht hatte - ein Raupy.

Ich ging zu dem Ball und hob ihn auf. Zu Kyles großem erstaunen öffnete ich ihn wieder.

Raupy saß nun etwas ramponierter als zuvor wieder da.

"Hör mal Raupy, ich würde dich sehr gerne trainieren. Ich möchte das du glücklich bei mir bis. Ich muss zugeben, es war nicht eben die feine Art, wie ich dich eben eingefangen habe, aber ich hoffe du kannst mir das verzeihen. Wollen wir nicht Freunde sein? Willst du in mein Team?" Ich streckte Raupy die Hand hin und es kroch mit glänzenden Augen auf meinen Arm. Ich verarztete seine Wunden mit einem Trank. Kyle kam heran.

"Also ich muss schon sagen, du hast eine merkwürdige Art Pokémon zu fangen. Was hättest du denn getan wenn er sich nicht hätte mit dir anfreunden wollen?"

"Ich hätte es wieder frei gelassen, ist doch klar! Ich will doch niemanden zwingen bei mir zu sein. Das macht ihm und mir keine Freude."

"Weist du, es ist so etwas wie ein ungeschriebenes Gesetz, das ein Pokémon bei dem Trainer bleibt, der stark genug war es zu fangen. Warum reicht dir das nicht?"

"Weil ich erfahren habe wie schön es ist mit diesen Wesen wirklich befreundet zu sein." Sagte ich und streichelte Glumandas Kopf. "Ich möchte von jeder Art, die es auf der Welt gibt eines Fangen; und ich möchte, dass jedes einzelne davon mein Freund ist."

"Das ist ein schöner Wunsch. Aber ich meinte auch nicht, das man nicht mit seinem Pokémon befreundet sein muss, sondern dass das nach einer Zeit meistens von alleine kommt" Sagte Kyle. Er beobachtet mich als wir den Rückweg antraten, aber ich tat so als bemerke ich es nicht.

"Sag mal, kann ich mit dir kommen wenn du aufbrichst? Ich möchte auch schon länger mal auf Wanderschaft gehen, ein paar neue Pokémon fangen, die Welt sehen und so, du weißt schon. Und ich..." er stockte.

"Und was?" fragte ich

"Naja, ich will sehen ob du dir diesen Wunsch erfüllen kannst."

Ein seltsames Geräusch hielt mich davon ab zu antworten. Es war ein durchdringendes Summen, das die Luft erfüllte. Und daneben, ganz schwach ein Winseln. Kyle zog mich in Deckung.

"Das ist ganz sicher ein Biborschwarm! Wir müssen uns verstecken! Ich glaube, die sind eine Nummer zu groß für uns." Kurz nachdem wir uns in ein Gebüsch geworfen hatten, rauschte der Schwarm vorbei. Sie jagten ein Nidoran(m), das panisch versuchte ihren Stichen und Hieben zu entkommen.

"Wir müssen ihm helfen!" rief ich und sprang auf. Sofort wurden einige Bibor aufmerksam. Kyle schlug sich gegen die Stirn.

"Fukano, du bist dran!" rief er und warf seinen Pokèball. "Das hätte man auch unauffälliger anstellen können." Rügte er mich, und ich wurde schon wieder rot.

"Glumanda! Glut!" rief ich meinem kleinen Freund zu. Es war vor Angst wie erstarrt, aber es reagierte sofort auf meine Stimme. Mit der Flamme an seinem Schwanz versprühte es glühend heiße Funken, welche die Bibors versengten.

"Fukano, hilf Glumanda!" Mit einer doppelten Portion Glutattacke wurden die Bibors nicht fertig.

Außer einem flogen sie alle davon. Dieses eine hatte es allerdings böse erwischt. Es hatte starke Verbrennungen und lag am Boden.

"Willst du es mitnehmen? Also ich lege keinen wert auf solch ein launisches Pokémon." Sagte Kyle. Ich konnte es doch nicht da liegen lassen. Ich nahm einen Pokèball und ging zu ihm.

"Bibor, ich möchte dir helfen, lässt du mich?" Es schlug mit seinem Stachelarm nach mir. Das sollte wohl nein heißen.

"Du musst keine Angst vor mir haben. Ich werde dich heilen! Ich verspreche es. Bitte! Oder willst du hier Sterben?" Kyle kam hinzu.

" Lass es doch! Es will es doch so! Ich glaube zwar nicht, das sein Schwarm ihm helfen wird - das passt nicht zu diesen Pokémon - aber wenn es das glaubt, kann es ja mal ausprobieren wie die anderen Reagieren." Sagte er im Plauderton.

"Ich glaub ich hör nicht richtig! Bist du immer so Herzlos?" fauchte ich ihn an.

"Du hast gesagt, du zwingst niemanden bei dir zu sein. Also, dieses Pokémon will nicht bei dir bleiben, was nun?" Ich wandte mich von ihm ab. Als ich allerdings sah, welche Wirkung seine Worte auf Bibor gehabt hatten, war ich ihm insgeheim dankbar. Es wollte nicht Sterben, das konnte ich sehen. Und es war beeindruckt von meiner Sturheit. Es gibt nichts um einem sturen Pokémon besser zu imponieren als ihm zu zeigen, dass man genauso stur sein konnte. Es tippte den Pokèball an und ließ sich einfangen. Ich holte jetzt auch Raupy in seinen Ball zurück, das die ganze Zeit auf meiner Schulter gesessen hatte. Als wir dem Rest des Schwarms folgten, entdeckten wir das Nidoran in einer Baumwurzelhöhle. Umringt, von noch einmal zehn Bibors. Ohne nachzudenken rollte ich einen Pokèball zwischen den Beinen der riesigen Insekten hindurch. Ich traf tatsächlich die Höhle. Das Nidoran sah mich an. Dann sah es die Bibors an und verschwand in dem Pokèball. Eigentlich wollte ich ja nur eins fangen, ging es mich flüchtig durch den Kopf. Fukano bahnte uns mit seinem kraftvollen Tackle einen Weg zu der Höhle und ich nahm den Pokèball. Ich verstaute ihn bei den anderen am Gürtel. Mit vereinten Kräften gelang es uns die Bibors in die Flucht zu schlagen. Glumanda und Fukano waren völlig erledigt. Aber wir hatten gewonnen. Und das verursachte ein Glücksgefühl sonder gleichen. Wir machten uns also auf den Weg zurück zum Center.

"Sag mal, wie war das noch gleich mit "es langsam angehen lassen"?" fragte Kyle verschmitzt.

"Na hör mal, du hast mich ja regelrecht gezwungen Bibor zu fangen. Übrigens, danke für deine Hilfe. Es währe sonst wohl nicht mit mir gekommen. Und das mit Nidoran war ein Reflex."

"Ein Reflex, soso. Ich will hoffen, wenn ich mal in einer Höhle festsitze wirfst du keine Bälle nach mir!" rief er lachend.

"Keine Sorge, nach dir würde ich nicht einmal ein Seil Werfen, und wenn du am Abgrund hängst!" Ich war etwas verärgert, aber am Ende lachte ich mit ihm.

Als wir gerade aus dem Wald herauskamen, stand Plötzlich der hochgewachsene Trainer Kaiju vor mir.

"Ich habe dich überall gesucht Kerun! Wo warst du denn so lange? Normal bist du doch immer im Pokémon Center! Ich muss etwas sehr wichtiges mit dir besprechen."

"Kann das nicht bis später warten? Ich bin sehr müde und Glumanda auch. Ach übrigens, das soll ich dir von Schwester Joy geben." Er nahm perplex das Päckchen entgegen. Den Rest vom Weg lief er still mit und hörte unserer abenteuerlichen Geschichte zu. Als wir dann im Center angekommen waren, gab ich meine vier Pokémon ab und setzte mich seufzend auf eine Bank.

"Also, bist du jetzt bereit mir zuzuhören?" Fragte Kaiju.

"Ja sicher, entschuldige dass ich dich eben so angefahren habe. Was ist denn?"

"Es geht um Georock. Ich komme einfach nicht mit ihm zurecht. Jetzt will es mir nicht einmal mehr gehorchen! Und da habe ich gedacht, ich meine, du hast so ein Händchen für schwierige Pokémon, ob du es vielleicht eine Weile trainieren würdest?" Ich war plötzlich wieder hellwach.

"Ich soll dein Georock trainieren? Ich habe erst heute drei neue Pokémon gefangen. Ich weis nicht ob ich das schaffe. Vier neue auf einmal. Ich weiß nicht Kaiju. Das sind mir zu viele."

"Bitte Kerun. Ich weis sonst nicht wohin damit. Und es Mag dich doch so. Du währst die beste Wahl für es. Ich glaube das liegt an deiner Ausstrahlung. Man könnte manchmal meinen du seiest schon zehn mal Pokémon Meister geworden. Trainiere Georock für mich. Du bist die einzige die das kann!"

Ich hatte das Gefühl, ich ließe mich heute zu allem breitschlagen. Zehn mal Pokémon Meister! Ich hatte die Top vier garantiert schon um die zwanzig mal Geschlagen!

"Na schön!" seufzte ich. Und prompt drückte er mir einen Pokèball in die Hand.

"Danke, ich bin sicher, du wirst es nicht bereuen!"

Da war ich mir nicht so sicher, aber einen Versuch war es wert. Ich war mir ziemlich sicher, das zumindest zwei meiner Pokémon sich nicht verstehen würden - Nidoran und Bibor - Aber vielleicht konnten sie sich auch irgendwann versöhnen. Ich hatte zwar das ungute Gefühl, dass das ziemlich lange dauern könnte, aber ich hatte ja Zeit. Immerhin war ich erst elf Jahre Alt.

Aber alles in allem hatte ich eigentlich kein so schlechtes Team für den Anfang. Ein erfahrenes Stein-, ein endentwickeltes und ein junges Käfer-, ein gut trainiertes Feuer-, und ein kleines Giftdorn- Pokémon. Das konnte sich sehen lassen. Ash hatte nicht so viel Glück. Sowieso ist er der Einzige, an dem ich meinen Erfolg messen kann. Ich hoffe ich begegne ihm irgendwann einmal.

Aber für heute hatte ich genug Action. Auch Kyle verabschiedete sich und versprach mir morgen zum Training zu kommen. Auch Glumanda sah müde aus, als Schwester Joy es mir brachte. Ich trug es zu seinem Korb. Es erstaunte mich immer wieder, das Feuer- Pokémon entscheiden konnten, wen ihre Flammen verbrannten. Am Anfang verbrannte sich Glumanda manchmal selbst an seinem Schwanz, aber seit einiger Zeit könnte es sogar bei mir im Bett schlafen. Es konnte sein Feuer nun kontrollieren. Zwei Wochen waren eine lange Zeit, stellte ich verwundert fest. Und dennoch vergingen sie wie im Fluge. Kaum ein Tag verging, an dem mich nicht mindestens drei Besucher des Pokémon Centers zum Kampf herausforderten. Manchmal hatte ich den Eindruck sie kämen nur deshalb.

Ich Schlief in dieser Nacht unruhig. Träume von Wilden Biborschwärmen plagten mich. Auch Glumanda Schlief nicht gut. Das merkte ich daran, das es meine Vorhänge in Brand setzte. Aber glücklicherweise hatte ich Rauchmelder in meinem Zimmer angebracht. Und der Feuerlöscher war auch nie weit. Solche Vorkehrungen trifft man eben, wenn man mit einem jungen Feuer - Pokémon zusammen lebt. Als Joy mich am Morgen weckte - Sie rettete mich damit vor einer FUHRIENSCHLAG Attacke von einem bösartigen Bibor - war ich nicht sonderlich gut gelaunt. Aber in dem Maße, wie die Träume der Nacht verblassten, steckte mich Joy's gute Laune an. Man konnte einfach nicht mit Schwester Joy zusammen sein, ohne fröhlich zu werden. Am morgen war nicht viel los, und so verzog ich mich in den Hof um mich mit meinen neuen Pokémon zu beschäftigen. Als erstes holte ich Nidoran aus seinem Ball. Es ist ein lustiges, verspieltes Kerlchen. Nachdem es in einem Sparring mit Glumanda gezeigt hatte, was es konnte, holte ich Raupy heraus, und ließ die Beiden zusammen Trainieren. Nach einigen Stunden anstrengender Übung, hatte ich Nidoran begreiflich gemacht, was eine HORNATTACKE ist. Mit dem einsetzten der Attacke haperte es aber noch ein wenig. Man konnte ja nicht alles haben. Zumindest nicht an einem Tag. Nidoran war ziemlich erschöpft, als ich es wieder in seinen Pokèball holte. Aber es hatte auch gute Fortschritte gemacht. Gerade als ich mich intensiver mit Raupy beschäftigen wollte, rief mich Joy zu Hilfe.

"Kerun! Komm schnell! Ich brauche deine Hilfe." Ein Trainer hatte sein Garados hierher gebracht. Es hatte starke Schmerzen, die von einer Vergiftung herrührten. Es wand sich und demolierte damit die gesamte Einrichtung des Centers.

"Mit welchem Gift ist es in Berührung gekommen?" rief Joy.

"Bisaknosp hat es vergiftet! Ich konnte nichts tun! Bitte helfen sie ihm Schwester Joy!"

"Kerun, hol das Gegengift! Und beeil dich! Sonst stürzt das Haus ein!" Ich stolperte zum Hinterzimmer, wo die Gegenmittel und Tränke lagerten und durchsuchte hastig die Regle nach dem Richtigen. Ich bemerkte nicht, das Raupy mir gefolgt war. Das Haus erbebte unter einem Mächtigen Hieb von Garados, gerade als ich das Flächchen gefunden hatte. Ein Stück der Decke löste sich und stürzte auf mich zu. Kurz bevor es mich erreichte wurde es zur Seite gestoßen. Raupy hatte mir mit seinem Tackle das Leben gerettet. Ich Schnappte mir das kleine Pokémon und rannte zu Schwester Joy. Aber sie lag bewusstlos am Boden. Also musste ich Garados das Gegenmittel geben. Mit nervösen Bewegungen Füllt ich alles von dem Mittel, was ich nicht verschüttete in eine Spritze und suchte nach einer Lücke in Garados Panzer. Ich fand sie und stieß bei der nächsten Gelegenheit zu. Kurz danach beruhigte sich Garados. Ich ließ mich seufzend auf den Boden fallen. Dann sprang ich gleich wieder auf und ging zu Joy. Sie wachte gerade auf. Ihr war nichts ernstes passiert. Nur eine kleine Beule am Kopf. Der Trainer war heilfroh, das sich Garados beruhigt hatte. Er holte es zurück in den Ball und sah sich verlegen um. Das Pokémon Center war völlig zerstört.

Ich wndte mich Raupy zu.

"Du hast mir das Leben gerettet kleines." Sagte sanft und streichelte sein Köpfchen. "Dankeschön." Ich gab ihm noch einen Kuss. Als ich Joys neugierigen Blick sah, erzählte ich ihr was passiert war. Sie war sehr beeindruckt von dem kleinen Ding. Zum dank, spendierte ich ihm am Abend - als wir ein belhefsmäßiges Lager aufgeschlagen Hatten - eine extra süße Portion Abendessen. Mein Verdacht, dass nicht nur Smettbos gerne Süßes aßen, bestätigte sich damit, dass sich Raupy begeistert über seine Portion hermachte.

Bei aller Hilfe, die wir bekamen, dauerte es dennoch eine Woche, bis das Center wieder aufgebaut war. Zum Glück konnte Professor Eich einspringen und sich um die Verletzten Pokémon kümmern. Alle Meine Pokémon waren eine Große Hilfe. Raupy entwickelte ein echtes Talent dafür in den Trümmern heil gebliebene Tränke zu finden. Glumanda half mit seinem Schlitzer beim bearbeiten des Holzes und mit Glut beim verlegen der Neuen Rohre, Bibor erwies sich bei den arbeiten am Dach als wertvolle Hilfe und Georock und Nidoran halfen den Maurern. Auch Kyle kam mit Fukano um uns zu helfen. Abends, wenn wir nicht zu müde waren, trainierten wir zusammen unsere Pokémon. Kyle besaß außer Fukano noch ein Goldini und ein Knofensa. Endlich war das Neue Pokémon Center fertig.
 

Der Beginn der Reise
 

Nach dem Neuaufbau des Centers Wurde mir langweilig. Ich weis nicht warum, aber es drängte mich weiter zu ziehen. Eines Morgens sagte ich das Joy. Sie lächelte mich an und nickte.

"Das habe ich erwartet. Ich bin froh, das du so lange da warst, deshalb kann ich dir jetzt etwas geben. Du hast viel gelernt als du bei mir gearbeitet hast. Gib mir bitte deinen Pokèdex ." Ich gab ihn ihr erstaunt. Sie ging zum PC und steckte den Pokèdex in den dafür vorgesehenen Schlitz. Nachdem sie etwas eingegeben hatte, gab sie ihn mir zurück.

"Schau auf deine Personaldaten." Forderte sie mich auf.

Ich Öffnete das Gerät und Dexter intonierte meine Identität.
 

Name: Kerun T. Hikari

Alter: 11 Jahre

Wohnhaft in : Alabastia

Erhalt der Pokémon - Trainer - Lizenz: Bestätigt

Gefangene Pokémon: 5

Grundausbildung zur Pokémon - Krankenschwester bei Schwester Joy aus Alabastia
 

Ich war überrascht. Und glücklich, dass mein Wissen so anerkannt wurde. Ich bedankte mich herzlich bei Joy und sie half mir meine Sachen zu packen. Glumanda war etwas traurig, dass wir weggingen, aber es war auch aufgeregt und freute sich auf die Reise. Genau so war es mit den anderen Pokémon, als ich es ihnen erzählte. Ich würde also am nächsten Morgen meine Reise beginnen. Bis dahin hatte ich noch viel zu tun. Ich musste mich von meinen Freunden verabschieden, zusammensuchen - und kaufen - was ich für eine Reise brauchte und vor allem musste ich Kyle bescheid sagen. Er wollte mich ja begleiten.

Es war sehr anstrengend, aber am Abend hatte ich alles erledigt.

Ich sah mir noch einmal glücklich den neuen Eintrag in meinem Pokèdex an und schlief zufrieden ein.

Am nächsten Morgen wartete Kyle schon auf mich. Der Abschied von Schwester Joy fiel mir sehr schwer, aber ich konnte sie ja immer anrufen wenn ich in einer Stadt war. Sie sagte mir dass sie bald ein zweites Chaneira als Unterstützung bekommen würde und ich solle mir keine Gedanken machen. Alabastia sei lange ohne Pokémoncenter ausgekommen und jetzt, wo eins da war, würde eine Schwester mit Sicherheit reichen. Trotzdem war mir sehr mulmig zumute.

Ich lächelte Joy noch einmal zu und winkte zum Abschied als ich zu Kyle ging, der ein Stück weiter Wartestellung bezogen hatte. Glumanda und Fukano waren inzwischen dicke Freunde und hüpften aufgeregt durcheinander.

"Na, alles eingepackt? Nichts vergessen?" Fragte er fröhlich.

"Schau du lieber selbst nach. Du würdest doch sogar deinen Kopf vergessen, wenn er nicht angewachsen währe." Gab ich zurück.

"Stimmt" lachte er. Diese kleinen Neckereien waren zwischen uns längst üblich. Er war mir nicht böse und gab meistens klein bei. Früher war auch mein Gedächtnis wirklich nicht sehr gut, aber seit ich hier bin hat sich das rapide geändert. Seines war lange nicht so schlecht wie meins früher.

"Also, wo gehen wir zuerst hin? Was willst du eigentlich erreichen, außer deinen Sammlertrieb zu befriedigen?"

"Ich will natürlich Pokémon - Meister werden. Keine Frage. In der Pokémon- und in der Orange- Liga." Sagte ich bestimmt.

"Na du hast dir deine Ziele ja gar nicht hoch gesteckt." Grinste er.

"Glaubst du etwa ich schaffe das nicht?" Fragte ich angriffslustig.

"Würde ich dich dann Begleiten?" Fragte er zurück. "Also, wohin zuerst?"

"Marmorea City. Ich möchte den Arenaleiter herausfordern. Ich glaube, ich kann ihn besiegen, wenn ich noch ein wenig trainiere. Bibor ist da meine Hoffnung. Und wenn sich Raupy weiterentwickelt gehen meine Chancen weiter nach Oben. Smettbo kann Psychoattacken lernen, und Gesteinspokémon, wie sie in der Arena von Marmorea City höchstwahrscheinlich eingesetzt werden, sind sehr schwach gegen diese Art des Angriffs. Glumanda und Nidoran werden mir dort vermutlich nicht so sehr von Nutzen sein- außer Nidoran lernt DOPPELKICK. Georock könnte wohl gewinnen, wenn es noch etwas stärker wird. Es ist sehr energisch, wenn es gleichwertige Gegner hat." Kyle stieß einen leisen Pfiff aus. Er schien Beeindruckt zu sein.

"Du bereitest dich ja gut vor. Hoffen wir mal, dass deine Rechnung aufgeht. Weist du Raupy entwickelt sich nämlich zuerst zu Safcon, und dann erst zu Smettbo. Hoffentlich macht das keinen Strich durch deine Rechnung."

"Ich weiß dass sich Raupy zu Safcon entwickelt. Lass mich doch träumen. Selbst wenn es sich so schnell weiter entwickeln würde, könnte es nie auch noch rechtzeitig Psychoattacken lernen. Das weis ich schon. Ich mach mir eben selbst Mut. Ich bin fürchterlich aufgeregt!" Ich grinste ihn an und wir machten uns gemeinsam auf den Weg. Glumanda trug einen kleinen Rucksack, in den ich sein Futter verstaut hatte. Den Rest meiner Sachen hatte ich in meinem neuen Wanderrucksack verstaut. Kyle trug einen ähnlichen wie ich, hatte Fukano allerdings in seinem Pokèball. Ich beschloss, dass ich Georock bitten würde den Rucksack für mich zu tragen, wenn er mir zu schwer wurde.

Ich sah ein letztes Mal zurück zu dem neuen Pokémoncenter. Noch nie hatte ich mich irgendwo in so kurzer Zeit so zuhause gefühlt wie dort. Lächelnd schwor ich mir irgendwann wider hierher zurückzukommen.

Ich unterhielt mich ungezwungen mit Kyle, während wir die Straße einschlugen, die uns aus der Stadt herausführen würde.

Auf unserem Weg durch den Wald mussten wir einige Wilde Pokémon in die Flucht schlagen, dann Passierte etwas wunderbares, das ich gerne genauer schildern möchte.

Ein neuer Gefährte
 

Als wir Etwa vier Stunden durch den Wald gelaufen waren- ich fing schon an zu beten dass wir uns nicht verirrt hatten - hörten wir ein eigenartiges Rascheln. Aus einem Gebüsch kam ein wildes Duflor auf uns zugestürmt. Es sah nicht eben freundlich aus.

"Wir sind sicher in sein Territorium geraten!" rief Kyle. Es stieß eine Wolke SCHLAFPUDER aus. Glumanda schlief sofort ein.

"Fukano! Glutattacke!" Rief Kyle seinem Freund zu, den er eben herausgeholt hatte. Duflor fing die Attacke mit seinem Blättertanz ab. Es musste auf einem ziemlich hohen Level sein. Ich griff einen Ball und schleuderte ihn nach vorn.

"Raupy! Tackle Duflor!" Raupy war zum Glück klein genug, um den wirbelnden, scharfkantigen Blättern auszuweichen. Es traf Duflor, das aber sofort mit einer DUPLEXHIEB Attacke konterte. Raupy flog in das nächste Gebüsch. Ich stürzte hinterher. Duflor hatte sich nicht mehr unter Kontrolle und griff immer weiter an. Ich fand Raupy zusammengerollt. Ich nahm es auf den Arm und lief zurück zu Kyle. Fukano hielt Duflor momentan in schach. Raupy hatte heute schon gut gekämpft. Als ich es aber in den Pokèball zurück holen wollte, weigerte es sich. Es starrte intensiv die beiden Kämpfenden Pokémon in der Nähe an. Fukano war bald am Ende. Da begann Raupy zu glühen. Es wurde zu einem immer helleren Strahlen, das mich blendete. Ich spürte wie sich sein Körper in meiner Hand verformte. Ein Panzer bildete sich, und als ich die Augen wieder öffnen konnte lag Safcon in meinem Arm. Ich strahlte es an. Der Kampf im Hintergrund war einen Augenblick vergessen. Raupy hatte sich weiterentwickelt! Safcon starrte grimmig auf das Duflor. Es befreite sich aus meinen Armen. Ich weis nicht genau wie es das anstellte, aber es bewegte sich ziemlich schnell auf Duflor zu. Als es in Reichweite der tanzenden Blätter kam, glänzte sein Körper auf. Duflors Angriffe prallten nutzlos von Safcons HÄRTNER Attacke ab. Mit einem kraftvollen Tackle fegte es den Angreifer von den Füßen, und mit zwei weiteren Attacken schlug es Duflor in die Flucht.

Ich war so stolz auf Safcon! Ich Freute mich so riesig, das ich Glumanda beinah vergessen hätte. Das lag immer noch friedlich schlafend auf dem Boden. Ich weckte es auf und erzählte ihm was vorgefallen war.

"Glu-glu! Glumanda?" Es sah staunend Safcon an, das sich stolz zur schau stellte. Es hatte auch allen Grund stolz auf sich zu sein. Sein Panzer glänzte immer noch metallisch und seine Augen glänzten fast genauso schön.

Endlich holte ich Safcon wieder in seinen Ball, damit es sich ausruhen konnte. Glumanda schien ein wenig eifersüchtig zu sein, aber daran ließ sich momentan nichts machen. Gegen Abend kamen wir endgültig aus dem Wald heraus. Ich war sehr erschöpft, als wir endlich unser Lager für die Nacht aufschlugen. Ich holte alle meine Pokémon heraus und beschäftigte mich noch etwas mit ihnen. Nidoran giftete wieder Bibor an, und reizte es so sehr, das sie fast gekämpft hätten. Ich konnte gut nachvollziehen, das Nidoran so aggressiv gegen Bibor war, aber es ging mir auch auf die Nerven. Von Bibor kamen nämlich seltsamerweise keinerlei Aggressionen. Es schien sich eher mit Nidoran versöhnen zu wollen. Aber das Scheiterte immer und immer wieder. Es hatte in letzter Zeit sehr viel geduld mit dem kleineren Pokémon bewiesen, aber irgendwann würde es wohl keine Lust mehr dazu haben. So holte ich Bibor in seinen Ball zurück und beruhigte erst einmal Nidoran. Kyle hatte gesagt, Bibors seien launige Pokémon, aber meines war im Gegenteil sogar ziemlich ausgeglichen. Glumanda und Fukano mussten in dieser Nacht in ihren Pokèbällen schlafen; wir wollten keinen Waldbrand riskieren. Nidoran kuschelte sich in meinem Schlafsack an mich und war plötzlich wider die Freundlichkeit in Person. Ich konnte ihm nicht böse sein! Und dazu blieb mir auch keine Zeit, denn ich schlief fast augenblicklich ein, als mein Kopf das Kissen berührte. Das war ein Überbleibsel aus meinem anderen Leben. In der Nacht träumte ich, ich sei wieder Zuhause. Meine Mutter hatte sich schrecklich Sorgen um mich gemacht. Aber seltsamerweise nicht weil ich über einen Monat verschwunden war, sondern weil ich mit einem Jungen unterwegs gewesen war! Ich hätte sie erwürgen können. Ich weis selbst nicht, warum mich das in dem Traum so wütend machte, aber es tat es. Dann Träumte ich von meinem jüngsten Bruder. Er war auch hierher gekommen. Ein Blitza lief ihm die ganze Zeit hinterher. Er fing ein Raupy, das sich rasend schnell weiterentwickelte. Dann verschwand er wieder im Wald.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte kamen mir meine Träume wie Nebel vor. Flüchtig und fern. So weit ich auch ging, ich konnte sie nicht fassen. Nach dem Frühstück - Glumanda aß nur halb soviel wie sonst, das lag wohl daran, dass es im Pokèball die Nacht über nicht so viel Energie verbrauchte wie außerhalb - machten wir uns zum Aufbruch bereit. Glumanda sprühte vor Energie. Es war völlig aufgedreht. Ich bin manchmal, wie heute, ein ziemlicher Morgenmuffel, dann konnte Glumanda morgens nie viel mit mir anfangen. Zum Glück war jetzt Fukano da. Es ertrug Glumandas spielerische Attacken mit bewundernswertem Gleichmut. Kyle hatte es zu einem sehr ausgeglichenen Wesen erzogen. Um diese Fähigkeit beneidete ich ihn. Das ruhigste Meiner Pokémon waren Bibor und Georock, und bei denen hatte ich zu der Erziehung nicht viel beigetragen. Glumanda, Nidoran, und Safcon waren immer enorm zappelig und aufgeregt. Besonders, wenn sie sich wie jetzt, in einer neuen Umgebung befanden. Ich saß im Gras und beobachtete Nidoran wie es neugierig um Safcon herumlief und es anschnüffelte. Bibor und Georock saßen herum und taten das selbe wie ich. Den ersten Schock den Morgens bekam ich als Glumanda plötzlich von hinten auf meinen Rücken sprang. Ich funkelte es so böse an, dass es ängstlich ein paar Schritte zurückwich.

"Glumanda! Lass das gefälligst!" fauchte ich es an. Aus den Augenwinkeln sah ich Kyle. Er hielt die Schüsseln mit den Resten unseres Frühstücks in der Hand. Seine Mundwinkel zuckten verräterisch und seine Augen blitzten auf diese Art, dass es nichts anderes als ein unterdrücktes Lachen sein konnte. Aus mir unempfindlichen Gründen musste ich immer mitlachen wenn ich ihn so sah. Ich begann zu kichern.

"Glu?" fragte Glumanda vorsichtig. Ich streichelte ihm über den Kopf.

"Schon gut mein Kleines. Ich wollte dich nicht so anschnauzen. Tut mir leid." Glumanda sah mich glücklich an. Es war einfach rührend wie sehr meine Pokémon auf jede meiner Stimmungen reagierten. Ich hatte das Gefühl sie seien Teile von mir. Ich könnte ohne eines von ihnen nicht mehr glücklich sein. Es ist eine wunderbare Sache Pokémon zu erziehen. Jetzt konnte ich voll und ganz nachvollziehen, warum Rocko unbedingt Züchter werden wollte. Da hörte ich plötzlich etwas, was mir die warme Stimmung gründlich austrieb:

"Biiii!! Bibor Bie Bibor!!" ( Lass mich doch in ruhe! Ich habe mich schon so oft bei dir entschuldigt Kleiner, ich verliere bald die Geduld!)

"Nidoran! Nido Ni Ni Nidoran! Nidoran!" (Ich werde nie vergessen was du mir antun wolltest! Ich glaube einfach nicht das die Trainerin dich auch behält. Es passt gar nicht zu ihr so ein grausames Pokémon wie dich zu trainieren!)

"BIIIIIIIBOR?! Bibor bi!" (Wie bitte?! Wer von uns beiden ist denn hier der Streithammel!)

Nidoran war sehr zornig. Das war das erste Mal, das Bibor auf seine verbalen Angriffe reagiert hatte. Ich fragte mich flüchtig, wieso ich in etwa verstand was die beiden gesagt hatten, aber diese Frage wurde von dem drohenden Kampf in den Hintergrund gedrängt. Bibors Nadeln funkelten scharf und gefährlich. Nidorans Augen blitzten angriffslustig.

"Hey!" rief ich. "Was soll denn das Theater?" Keiner von beiden reagierte. Ich stapfte ungehalten mit dem Fuß auf (auf dem weichen Rasen verfehlte das allerdings hinlänglich seine Wirkung). Ich nahm die Pokèbälle der Beiden in die Hand, aber Kyle fiel mir in den Arm.

"Lass es sie austragen. Der Verlierer wird klein bei geben." Ich sah ihn an. Er kannte diesen Ich- bin- da- aber- anderer- Meinung -Blick schon zur genüge.

"Sonst hören sie nie damit auf! Glaub mir, es ist gut wenn sie ihre Konflikte auf ihre eigene Art lösen. Stell das unter dein Motto : "Individualität ist zu schützen", ja? Lass sie es austragen!" Damit war ich geschlagen, und er wusste das. Mir war klar, dass Nidoran keine Chance gegen Bibor hatte. Es war einfach zu unerfahren. Aber Bibor wollte Nidoran auch nicht weh tun. Also ließ ich sie Kämpfen. Ich konnte immer noch dazwischen gehen, wenn es nötig war.

Bibor griff blitz schnell mit einer GIFTSTACHEL Attacke an. Es traf Nidoran nicht, und selbst wenn hätte es damit bei dem kleinen GiftdornPokémon nicht viel angerichtet. Nidoran sprang zur Seite und seine Augen leuchteten, als es SILBERBLICK benutzte um Bibors Verteidigung zu schwächen. Es setzte einen Tackle nach, der Bibor voll erwischte. Bibor taumelte rückwärts und schwang sich in die Luft, um einem weiteren Angriff zu entgehen.

"Bibor!" zischte es und ging wieder zum Angriff über. Seine FUHRIENSCHLAG Attacke hatte eine verheerende Wirkung auf Nidoran. Das kleine Pokémon ging zu Boden. Bibor stellte sich vor ihm auf.

"Bibor! Bibor Bi?" (was ist, gibst du jetzt auf?). Aber Nidoran raffte sich wieder auf und setzte den Kampf verbissen fort. Es setzte den Tackel wieder und wieder ein, aber wenn es Bibor traf, dann wirkte der Angriff nicht sonderlich gut. Ich konnte da nicht länger zusehen. Und ich war nicht die Einzige, die sich nicht mehr zurückhalten konnte. Glumanda hatte die ganze Zeit zugesehen. Plötzlich rief es:

"Glu-glu-glu!!" (jetzt hört schon auf ihr Beiden!). Als die anderen zwei Pokémon nicht reagierten, bekam es einen furchtbar finsteren Gesichtsausdruck. Ich starrte es irritiert an. Normal mischte sich Glumanda nicht in Streitereien von anderen ein. Es spürte wohl das selbe wie ich. Seine Augen glühten auf.

"GLUUUUUUUUUUUUUUUUUU!" rief es, und als die beiden immer noch nicht aufhörten, sammelte es seine Kräfte. Dann riss es ganz unvermittelt seinen Mund auf und setzte die Streithähne mit einem gewaltigen FEUERWIRBEL außer Gefecht. Ich starrte es verdutz an. Kyle war wie von Taranteln gestochen zur Seite gesprungen, sonst währe er jetzt leicht (oder auch schwer) angekokelt gewesen.

Glumanda verschränkte die Arme vor der Brust.

"Glumanda!" sagte es zufrieden und stieß eine kleine Flamme durch die Nüstern.

"Also sag mal kleines!" stieß Kyle hervor. "Was war denn DAS?!"

"Feuerwirbel." Sagte ich. "Ich wusste gar nicht, das Glumanda das schon kann."

"Ich weis, dass das Feuerwirbel war - ich trainiere auch ein Feuerpokémon, weißt du- ich meinte, warum hat es das gemacht?" Ich zuckte mit den schultern und lobte Glumanda. Dann holte ich die anderen Beiden in ihre Bälle, damit sie sich ein Bischen abkühlen konnten - im wahrsten Sinne des Wortes-.

Wir machten uns nun wieder auf den Weg nach Marmorea City. Nach dieser Vorstellung hatte ich noch ein Bischen mehr Respekt vor Glumandas Fähigkeiten. "Ich glaube, dass Bibor und Nidoran Glumanda als Anführer anerkennen werden. Sie werden sich jetzt wohl nicht mehr streiten." Sagte Kyle. Ich war mir da nicht so sicher, aber ich hoffte, dass er recht haben würde. Eigentlich tat mir Bibor ja leid. Es konnte nichts daran ändern, dass Nidoran es nicht mochte, weil es es mit seinem Schwarm gejagt hatte. All seine Entschuldigungen hatten nicht gewirkt. Nidoran war sehr nachtragend. Hoffentlich würde es jetzt nicht auch noch mit Glumanda in Fehde liegen. Ich konnte gut nachfühlen dass sich Nidoran in seinem Stolz verletzt fühlte, aber das ganze musste auch mal ein Ende haben. Ich versuchte zu respektieren, dass es nicht über seinen Schatten springen konnte, aber ich muss sagen, meine Geduld ist auch nicht endlos. Aber das konnte warten. Erst einmal hatte ich vor einen Felsorden zu gewinnen. Dafür musste ich meine Pokémon trainieren. Als wir später am Tag, nach einem anstrengenden Stück Weg den Berg hinauf eine Rast einlegten holte ich meine Pokémon wieder aus ihren Bällen. Nidoran und Bibor hatten sich erholt. Sie verzogen sich zusammen mit Glumanda an den Rand unseres Rastplatzes und unterhielten sich aufgeregt. Kyle stieß mich an.

"Na? Was habe ich gesagt? Du musst dir keine Sorgen machen. Das löst sich von alleine!" Na ja, vielleicht nicht unbedingt von alleine, aber auch ohne meine Hilfe.

"Georock!" sagte es plötzlich hinter mir. Ich drehte mich herum. Georock hatte an diesem Tag zwei mal gekämpft. Einmal gegen TAUBOGA und einmal gegen RATTIKARL. Seine Größe war immer wieder beeindruckend. Aber momentan schien es ihm nicht so gut zu gehen.

"Georock - Georock" sagte es und deutete auf eine Stelle an seiner Seite. Der Kampf gegen Rattikarl war ihm nicht so gut bekommen. Es hatte Risse an der Stelle, wo Rattikarl es mit seinem HYPERZAHN erwischt hatte. Ich sah mir das genauer an und erinnerte mich daran, wie Schwester Joy einmal eine ähnliche Verletzung behandelt hatte.

"Setz mal bitte den EINIGLER ein Georock." Forderte ich es auf. Es tat es, und die Risse schlossen sich ein wenig. Ich holte einen Trank aus meinem Rucksack, und sprühte ein wenig auf die "Wunde". Dann ließ ich Georock wieder den Einigler einsetzen.

"Georock! Georock!" Rief es erfreut, als die Wunde sich schloss und es keine Schmerzen mehr hatte. Ich hatte mir angewöhnt, Georocks Steinhaut einmal am Tag mit einem speziellen Öl einzureiben. Das machte sie glänzend und hart. Das tat ich nun. Georock genoss diese Behandlung immer sehr. Wie eine Massage. Ich hatte immer das Gefühl, als müsse ich auch den anderen Pokémon mehr Beachtung schenken, besonders wenn ich mich gerade intensiver mit einem einzelnen von ihnen beschäftigte.

Ich merkte auf, als Bibor an mir vorbei Summte. Ich hielt es fest und fragte es was sie dort am Rand der Wiese gemacht hatten. Es machte mir verständlich, dass Glumanda ihren Streit geschlichtet hatte. Solch ein diplomatisches Talent hätte ich dem kleinen Kerlchen gar nicht zugetraut. Kurze Zeit später kam Safcon zu mir. Es lehnte sich gegen mein Bein und tat sonst gar nichts. Wie auch, mit solch einem Panzer? Es hatte sich schon als erstaunlich beweglich herausgestellt, als es einen Kampf mit einem Hornliu bestanden hatte. In Vertania City hatte mir ein Käfersammler ein Angebot gemacht, Er wollte mein Safcon gegen ein weibliches Nidoran tauschen, dass er eher aus versehen gefangen hatte. Ich habe aber abgelehnt. Ich glaube nicht, dass ich jemals eines meiner Pokémon gegen ein anderes tauschen werde. Ich habe sie alle so gerne, ich könnte mich nie von einem von ihnen trennen.

"Wir sollten langsam weiter gehen." Sagte Kyle plötzlich. Ich verstaute also meine Sachen und meine Pokémon wieder in meinem Rucksack und wir gingen weiter.

Am späten Abend, Glumanda war so müde, dass es freiwillig in seinen Pokéball schlafen ging, sahen wir endlich von einer Anhöhe aus Marmorea City! Ich war so froh, als wir endlich im Pokémon Center waren, dass ich beinahe vergaß meine Pokémon abzugeben.

Wir gingen gleich schlafen, denn wir waren zu müde um noch irgend etwas anderes als das zu tun.

Fortsetzung folgt ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2001-09-12T14:45:44+00:00 12.09.2001 16:45
Schööön ^-^ Ich hoffe, der erste Teil meiner FF ist auch so gut geworden. Hast du schon gelesen? Sie heißt "Mut zum Sieg"... Du schreibst toll *bewunder* echt, kein Joke.


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