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Hidden Flowers II

Die Prüfung
von

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Hidden Flowers

Tachchen und Hallo.
 

Heute - bzw. Morgen - ist der Jahrestag von HF II. Denn Morgen vor einem Jahr habe ich den Prolog von Hidden Flowers II hochgeladen.
 

Warum genau ein Jahr nach dem Hochladen von TeilI? Gaz einfach. Wer mitgelesen hat, weiß es vielleicht - ich erwarte es aber nicht, es gibt Wichtigeres! *lach*

Fakt ist: ich habe Morgen Geburtstag. Ich werde dieses Jahr 19 - Mensch, ist das alt - aber freuen tu ich mich trotzdem. Meine Eltern sind im Konzert (Dvojak) und wollen bei ihrer Rückkehr noch einen Kuchen backen. Normalerweise tu ich das - dieses Jahr wird mir aber verboten, mir selbst einen Kuchen zu backen, deshalb warte ich ab und freu mich drauf.
 

Ich werde morgen den Tag geniessen, obwohl ich es peinlich finde, wenn mir alle ind er Schule gratulieren - dann bekommt man nämlich von Leuten, mit denen man normalerweise nichts zu tun hat, Umarmungen, und das kann - wie sagt man? Awkward werden. Aber - ich freu mich.
 

Ich wünsch viel SPaß beim Lesen. Und eine wundervolle Woche - oder eher MOnat, denn bis dahin werden wir uns wohl nicht sprechen^^ Aber ihr hört von mir - Mitte April.
 

Alles Liebe, isa
 

Kapitel 11 - Hidden Flowers
 

Der Regen pladderte nur noch schwach auf das Dach des einzigen Hauses, das im zerstörten und verlassenen Dorf noch ein Dach besaß. Oder etwas, was der Funktion eines Daches noch in etwa nahe kam.
 

Hierhin hatten Yuka und Shikaru sich zurückgezogen, oder vielmehr: die Wölfe hatten sie hierher geführt. Sie hatten beschlossen, den Hinweis anzunehmen und die Nacht hier zu verbringen. Ausgehend vom nächsten Tag würden sie noch 3 Tage haben, um Hidden Mirrors zu finden – Shikaru hoffte, dass dies ausreichen würde. Bisher hatten sie keine weiteren Hinweise auf das Dorf oder auf die Spiegelscherbe gefunden, die sie dorthin bringen würde. Und er hatte keine Ahnung, welche Rolle die Schattenwölfe in ihrer Prüfung spielen sollten – momentan waren sie einfach nur da.

Mit Yukas Hilfe hatte er ein kleines Feuer angezündet und in dessen Schein trocknete Yukas Haar gleichermaßen wie ihre Regenumhänge und der Inhalt ihrer Taschen, der es nicht unbeschadet durch den Regen geschafft hatte. Wundersamerweise hatte die Karte es überlebt und Shikaru dankte allen Göttern im Himmel dafür, während er sie vorsichtig am Feuer ausbreitete.
 

Der silberne, große Schattenwolf, der ihn begrüßt hatte, hatte sich würdevoll vor der Ruine

niedergelassen. Shikaru ging davon aus, dass er sich entweder zu fein war, mit Yuka in einem Gebäude zu sein, oder dass er ganz einfach Wache hielt. Aber der junge Wolf, der sich auch schon mit seiner Partnerin angefreundet hatte, hatte sich hereingeschlichen und neben Yuka niedergelassen und seine großen, roten Augen wirkten im Schein des Feuers fast freundlich. Schatten fielen auf die Beiden und schienen zu tanzen: im grauschwarzen Fell des Schattenwolfes und im goldroten Haar Yukas.

Ruhig betrachtete er Shikaru, während der sich anstrengte, die Linien und Wellen auf der Karte richtig zu entziffern. Es musste ein unglaublicher Zufall gewesen sein, dass sie trotz des Regens unter Verfolgungsjagd genau da gelandet waren, wo sie hin mussten und wo die Karte sie von Anfang an hatte hinführen sollen: in dieses Dorf. Denn das rote Kreuz war eindeutig dort, wo sich ihre gegenwärtige Position befand.
 

„Hier irgendwo muss die Spiegelscherbe versteckt sein“, sagte er und warf Yuka einen Blick zu. Die reagierte nicht.

„Yuka?“

„Huh?“

Die junge Frau schreckte auf, als hätte sie nicht einmal mitbekommen, wo sie sich gerade befand.

„Hast du etwas gesagt?“

„Hier muss irgendwo die Spiegelscherbe sein“, erklärte er geduldig. Sein ruhiger Tonfall verbarg die Sorgen, die er in seinem Innersten verspürte – sie benahm sich sehr merkwürdig, keine Frage.

„Ach, die... Die hab ich schon gefunden.“
 

Im Feuerschein blitzte etwas auf und reflexartig fing Shikaru auf, was Yuka ihm zuwarf.

In seiner Hand lag eine kleine, glattgeschliffene und polierte Spiegelscherbe.
 

„Du hast sie schon gefunden?“

Erstaunt blickte er Yuka an. Die starrte nur weiter abwesend in die flackernden Flammen des Feuers.

„Gerade eben, beim Stein. Sie lag direkt darunter.“

Na prima! Da hatten sie ihren Wegweiser nach Hidden Mirrors Village doch! Damit hatten sie die Prüfung so gut wie bestanden. Was schaute sie dann noch so bedröppelt? Warum war sie so abwesend? Shikaru war mehr als vier Tage mit Yukatsuki unterwegs gewesen und hatte sie genau beobachtet. Genauer, als ihr vielleicht lieb gewesen wäre.

Miese Laune passte einfach nicht zu ihr. Sicher, sie hatte vermutlich auch ihre Zeiten, in denen sie allein bleiben wollte, aber er hatte das Gefühl, sie hätte ihm schon deutlich mitgeteilt, dass er sie in Ruhe lassen sollte, bevor sie in die Nacht hinein verschwand...

Also was war nun los?

„Was jetzt?“, fragte er, sich selbst genauso wie Yuka und die anwesenden Schattenwölfe. Auf seine Frage erhob sich der junge Schattenwolf und trat einen Schritt auf ihn zu. Abwartend blieb er dann stehen, prüfend, ob der Shinobi nicht ängstlich zurückweichen würde – aber der hielt still. Da überbrückte der Wolf mit einem letzten Satz den Spalt zwischen ihnen und berührte die Spiegelscherbe sanft mit seiner Schnauze.

Die Spiegelscherbe glühte hell auf.

Mit gerunzelter Stirn besah sich Shikaru das Ergebnis.

„Also wenn das hier stimmt, dann...“

Er erhob sich vorsichtig und trat einen Schritt auf die Haustür zu. Die Spiegelscherbe schien in seiner Hand zu pulsieren, wie ein kleines Herz, und seine Farbe wurde weicher, intensiver – ein wunderschönes Blau. Ein Schritt zurück – und das Leuchten verblasste, als er sich von der Tür zurückzog. Kein Zweifel – dies war ihr Weg nach Hidden Mirrors!

„Also daher...“, murmelte Shikaru und berührte sanft den Kopf des großen Jungwolfes.

„Ihr seid geschickt worden, um uns zu helfen, nicht?“

Der Wolf prustete leise und lies sich wieder auf den Boden fallen, nachdem er sich einmal um seinen eigenen Schweif gedreht hatte.

„Aber was hättet ihr gemacht, wenn wir euch angegriffen hätten?“

Dass er mit einem Tier sprach war Shikaru herzlich egal.

Der silbrige Wolf vor der Tür knurrte leise, bleckte die Zähne und schien ihn anzugrinsen.

„Dann hättet ihr sowieso keine Chance gehabt“, schien er sagen zu wollen...
 

Seit Yuka das Zeichen auf dem Stein in der Mitte des Dorfes gesehen hatte, entstanden in ihrem Kopf Gedanken wie Seifenblasen und platzten auch wieder. Blieben nur für Sekunden und verschmolzen wieder als sie sie verwarf oder beiseite schob. Angesichts der Entdeckung war sie völlig erstarrt und starrte schon seit geraumer Zeit ins kleine Feuer ohne etwas zu sehen, die Knie angezogen und die Arme fest darum geschlungen. So, als müsste sie sich davor bewahren, auseinanderzubrechen. Des Regens, der in einem beruhigenden Rhythmus auf das Dach tropfte, ihres Partners und des Rudels Schattenwölfe um ihr Haus herum war sie sich nicht bewusst. Genauso wenig bemerkte sie, Shikaru sie durchdringend musterte...
 

„Was?“

Plötzlich war seine Stimme so dicht neben ihr, so nah, dass sie erschrocken auffuhr.

Wie aus dem Nichts war sein Gesicht plötzlich direkt vor dem Ihrigen aufgetaucht und es waren vielleicht noch drei Zentimeter, die ihre Nasenspitzen voneinander trennten. Yukas erster Impuls war gewesen, so schnell wie möglich zurückzuweichen, aber etwas in seinen Augen lies sie innehalten. Argwöhnisch blickte der Shinobi auf sie herunter, denn selbst, wenn beide knieten, überragte er die kleine Kunoichi um Etliches. Genauso argwöhnisch starrte Yuka zurück.

„Was was?“

„Was hast du?“

„Nichts, wieso?“

Sie sah ihn direkt an. Sie blinzelte nicht und sie hatte einen absolut normalen Gesichtsausdruck aufgesetzt.

„Gut.“

Shikaru nickte leicht, so, als sei er befriedigt, und Yuka hätte beinahe erleichtert aufgeseufzt. Dennoch enttäuschend, dass er ihr glaubte.

Ihr Partner sah kurz an die Decke und fixierte sie wieder und unter seinem Blick wurde sie um Einiges kleiner.

„Weißt du, dass du eine sehr gute Lügnerin bist?“

„Wie bitte?“

Sie hatte Jahre gehabt, um diesen Ausdruck der absoluten Unschuld zu perfektionieren. Es gab nur zwei Personen – es hatte einst Drei gegeben – die diesen Ausdruck durchschauen konnten und das auch nur, weil diese Personen sie hatten aufwachsen sehen. Und Shikaru, der sie erst seit einer Woche kannte, durchschaute ihn sofort?

Betrug!

„Seit wir im Dorf sind, starrst du in die Gegend und machst eine noch miesere Miene als das Wetter draußen. Das passt nicht zu dir. Also was ist los?“

„Wirklich, da ist nichts, ich...“

Sie konnte den Satz nicht zu Ende führen, denn Shikaru unterbrach sie.

„Meine Güte. Erzähl schon!“

Obwohl die Aufforderung recht grob formuliert war, spürte Yuka, dass sie nur seiner tief empfundenen Sorge um sie entsprungen war. Für einen Moment betrachtete sie den Regen, der Draußen vorbei rauschte, und wünschte sich, dort draußen sitzen zu können, den Regen auf dem Gesicht zu spüren... Aber das würde im Schlimmsten Fall zu einer Lungenentzündung führen und abgesehen von der Tatsache, dass Shikaru sie nicht hinaus lassen würde, war es vielleicht nicht gut, sich inmitten der Prüfungen eine Erkältung zu holen. Sie seufzte resigniert und gab nach.

„Hidden Flowers... Was sagt dir das?“

Shikaru zuckte die Schultern.

„Ein Ninja-Dorf, dem Namen nach zu schliessen. Noch nie gehört.“

„Ein ehemaliges Ninja-Dorf. Aber eigentlich auch wieder nicht...“

Sie dachte kurz nach. Wie erklären?

„Hidden Flowers ist ein Dorf aus der Legende. Es existiert nicht wirklich.“

„Wer sagt, dass wir uns nicht in einer Legende befinden?“

„Benutz meine eigenen Wörter gegen mich!“

Wütend funkelte Yuka ihn an, kurzzeitig aus dem Konzept gebracht, und Shikaru hob abwehrend die Hände.

„Alle Legenden beruhen auf einen wahren Kern.“

„Ja“, seufzte sie und ihre Schultern strafften sich, während sie an ihrem Handgelenk nestelte.

„Und was hältst du hier von? Echt Legende, nicht wahr?“

In seine Hand fiel ein silbernes Armband, bestehend aus filigranen, blütenartigen Gliedern. Es war noch warm von Yukas Körperwärme und für einen Moment schloss er seine Hand darum und liess es in seinen großen Handflächen ruhen. Dann öffnete er sie wieder und betrachtete es genauer.

In der Mitte, gegenüber dem Verschluß, war ein kleines Plättchen angebracht. Es fiel nicht auf, stach nicht aus den Blüten heraus, die es umrahmten.

Shikaru betrachtete es fasziniert.

Die Form der Blüten kam ihm wage vertraut vor und auch das Symbol, eingekerbt in die Platte, kannte er. Er hatte es schon sein Leben lang gesehen: Das Konoha-Symbol.

Aber auf der Rückseite: Eine Wolke und ein Vollmond. Und die Blüten glichen haargenau der Blüte, die in Stein in der Mitte des Dorfplatzes stand. Ein bedrohliches Zeichen, trotz seiner Schönheit. Shikaru spürte, wie ein Schauder ihm seinen Rücken hinunterlief. Obwohl er das Zeichen noch nie gesehen hatte, wusste er instinktiv, was es repräsentierte. Er war niemals damit in Kontakt gekommen. Aber ganz Konoha hielt bei seinem Anblick den Atem an, als verkörpere es das Böse, alles Dunkle der Welt, die einzigartige, zerstörerische Kraft.

„Das ist doch...“

„Das Armband hat mir mein Vater geschenkt, als ich 16 wurde...“
 

Flashback

Obwohl Yukas Vater den ganzen Tag über viel zu tun hatte, nahm er sich immer wieder Zeit für sie. Und das war etwas, wofür sie ihn noch mehr liebte.

An ihrem Geburtstag hatte er sich sogar den gesamten Tag frei genommen, um ihn ganz mit ihr zu verbringen. Yuka wurde 16, das Alter, in dem die meisten Shinobi von Konoha volljährig wurden. Für ihr Alter mochte sie klein sein, aber sie war immer eine gute und gelehrige Schülerin gewesen und obwohl sie das nicht wusste, hielten die meisten Lehrer sie für überaus begabt. Diese Tatsache enthielt man ihr, auch, weil sie die Tochter des Hokage war. Aber es ihr zu sagen hätte nichts verändert... Und nicht geschadet.

Yuka war Yuka.

An diesem Tag frühstückten sie zusammen, gingen spazieren, trainierten, lachten, schwiegen für einige Minuten am Gedenkstein auf der Lichtung Konohas und sahen sich von ihrem geheimen Platz über den Köpfen der verstorbenen Hokage den Sonnenuntergang über dem Wald an. Yuka hätte sich keinen schöneren Tag wünschen können und kein größeres Geschenk. Doch als sie nach Hause gekommen war, lag dort ein winziges Paket auf ihrem Bett.

Ihr Vater war, als es spät wurde, schliesslich zu seinen Pflichten zurückgekehrt – teilweise hatte sie ihn dazu gezwungen, weil sie nicht wollte, dass er bis tief in die Nacht hinein weiterarbeitete, damit seine Pflichten erledigt wurden. Das Geschenk musste er dort hingelegt haben, bevor sie die Wohnung verließen und als sie es sah, musste Yuka schmunzeln. Es war typisch für ihn, dass er Geschenke lieber an einer Stelle deponierte, wo der Beschenkte sie unweigerlich finden musste, als sie einfach direkt zu überreichen...

Die kleine, jadegrüne Schachtel enthielt ein silbernes Armband aus Blüten.

Auf der Platte in der Mitte befand sich auf der einen Seite das Konoha-Symbol – und auf der anderen Seite ein Vollmond und eine Wolke. Sie hielt angesichts der Schönheit der Blüten den Atem an – und Tränen wären ihr beinahe in die Augen getreten, als sie daran dachte, was das Vollmond-Symbol zu bedeuten hatte. Die Erinnerung, die sie jedes Mal überschwemmte, wenn sie nur an die Bedeutung dachte.

Rasch wischte sie sich die Augen und starrte auf den Zettel, der hinuntergefallen war. Zuerst verschwammen die Buchstaben vor ihr, aber dann wurde die geliebte Schrift auf ihm wieder lesbar.
 

Yuka, stand auf dem Zettel.

Deine Herkunft und Vergangenheit ist das, was dich zu dem macht, was du heute bist.

Verleugne sie nicht! Im Gegenteil. Sei stolz auf das, was du bist, was du aus dir gemacht hast, und vergiss nie: Die Taten von Menschen, die dein Blut teilen, aber nicht dein Leben – sie beherrschen dich nicht. Sie haben keine Macht über dich.

Dein Herz ist geteilt, Yuka.

Verurteile dich dafür nicht selbst, sondern sei stolz darauf.

Flashback Ende
 

„Aber was bedeutet es?“

„Willst du das wirklich wissen?“

Yuka betrachtete Shikaru zweifelnd. Er wirkte nicht als würde er so reagieren wie die Anderen, denen sie es erzählt hatte. Er sah sie ruhig und ernst an. So erinnerte er sie an ihren Vater – der konnte immer lachen, über alles und jeden. Sogar über sich selbst. Aber wenn es ernst war, dann war auch er ernst und es gab sogar für ihn Momente, in denen er sich am liebsten zurückzog und alleine blieb. Yuka respektierte das und liebte ihn dafür.

Wenn sie nun Shikaru alles erzählte, würde sie schlimmstenfalls sein Vertrauen und seine Freundschaft verlieren – und in dem Moment, in der ihr dies bewusst wurde, bäumte sich alles in ihr dagegen auf. Sie kannte Shikaru erst einige Tage genauer. Aber das er in ihrem Innersten so dermaßen an Bedeutung gewonnen hatte, wurde ihr erst in dieser Sekunde gewahr...

„Nein.“

Sie wandte sich ab. Sie konnte nicht in Shikarus leuchtende Augen sehen, die bewiesen, dass sein Interesse geweckt war – sie konnte nicht.

Shikaru fing sie ab, bevor sie ihm den Rücken zuwenden konnte, und drehte sie sanft an den Schultern wieder herum.

„Sag schon“, sagte er leise. Nicht drängend, nicht unfreundlich. Einfach nur ruhig und ernst und Yuka schloss die Augen, weil sie seinen Blick nicht ertragen konnte.

„Es ist das Zeichen der Akatsuki.“
 

Stille.
 

Shikaru hielt noch immer ihre Schultern fest, aber sein Griff hatte sich gelockert.
 

„Meine Eltern waren ihre Anführer. So wie mein Bruder – und ich, für kurze Zeit.“
 

War der Hass gegen die Mörder so vieler Konoha-Nin bei ihm genauso ausgeprägt wie bei anderen Bewohnern ihrer Heimat? Würde er sie dafür hassen? Wenn er nur ein Wenig über die Organisation wusste, dann wusste er mit Sicherheit, was die einzige Möglichkeit war, Anführer der Ausgestoßenen zu werden. Dann würde er wissen, was sie getan hatte... Er würde wissen, woher sie kam und was sie war.

Und in ihrem tiefsten Inneren betete Yukatsuki verzweifelt darum, dass er sie dafür nicht verabscheuen würde.
 

Als nach längerer Zeit immernoch keine Reaktion kam, wagte sie es vorsichtig, ihre Augen aufzurichten. Shikarus schwarze Augen waren noch immer ohne Unterlass auf sie gerichtet.

„Ist Hidden Flowers das Dorf der Akatsuki?“

Yuka nickte stumm.

„Es ist unter vielen Namen bekannt – Hidden Moon, Hidden Blood, Hidden Clouds – aber Hidden Flowers hieß es ursprünglich.“

Misstrauisch sah sie ihn an und konnte immernoch nichts als Interesse in seinem Blick sehen – Interesse und Verstehen.

„Du weißt doch, wer die Akatsuki waren, oder?“

„Natürlich.“

Mehr nicht. Yuka würde irgendwann noch an seiner Ruhe verzweifeln...

„Meine Eltern haben Konoha angegriffen und viele Bewohner getötet!“

„Is mir bekannt.“

„Tsunade-Sama ist ihretwegen gestorben!“

Das war die Wahrheit. Nicht durch sie, aber ihretwegen. Weil sie, Yuka, zu schwach gewesen war, um zu kämpfen, weil sie niemanden hatte schützen können, weil sie... Weil sie Yuka war. Einfach sie Selbst. Die Tochter der legendären Anführer der Akatsuki. Nicht einem der radikalen Zweige der Organisation an Ausgestoßenen. Sondern die Führer der einzigen, echten Akatsuki.

„Das weiß ich auch.“

Die Ruhe in Person.

„Ahrg!“

Yukatsuki warf verzweifelt beide Arme in die Luft.

„Wie kannst du nur so teilnahmslos reagieren? Meine Eltern waren Mörder! Ich bin die Tochter von Ausgestoßenen, von Mördern! Mein Bruder hat ebenso viele Menschenleben auf dem Gewissen – und ich ihn! Ich habe meinen eigenen Bruder getötet!“

Sie wandte wieder den Kopf ab, damit er nicht sehen konnte, wie die Tränen kamen. Sie hatte Kyo getötet. Dabei war sie glücklich gewesen zu erfahren, dass sie nicht allein war – dass sie noch einen Bruder besaß.

Sie war nicht besser als er.

Shikarus Stimme klang warm und freundlich.

„Aber das waren deine Eltern und dein Bruder, nicht du. Du hast keine Unschuldigen getötet, oder? Du hast uns sogar gerettet. Hättest du deinen Bruder nicht getötet, würde er noch mehr Menschen ermorden.“

„So kann man es auch drehen und wenden. Das ändert nichts an den Tatsachen!“

Sie versuchte, sich aus seinem festen Griff loszureißen. Shikaru hielt sie eisern fest.

„Yuka.“

Seine Stimme war fast liebevoll.

„Die Taten von Menschen, die dein Blut teilen, aber nicht dein Leben – erinnerst du dich? Das bist nicht du. Du wirst es nie sein.“

„Das ist verdreht!“

„Nein, ist es nicht. Hör auf zu diskutieren. Ich habe Recht.“

„Du....“

„Ja?“

Sein plötzliches Grinsen entwaffnete sie vollkommen. Es lies sie vergessen, was sie hatte sagen wollen. Sie konnte ihn nur noch ansehen.

„Genug davon, Yuka. Du gehörst zu uns, zu Konoha. Wir sind jetzt deine Familie – und wenn du dich besser fühlst – wir sind keine Mörder, auch wenn es manchmal so aussehen kann. Und jetzt leg dich hin und ruh dich aus – wir müssen Morgen weiter und müssen ausgeruht sein. Ich halte Wache.“

Für eine Sekunde starrte sie ihn noch an – dann drehte sie sich abrupt weg, weil sie seinem Blick nicht länger standhalten konnte. Sprachlos und mit einer Erleichterung, größer als ihr Herz, rollte sie sich in ihre Decke neben dem Feuer und starrte in die Flammen, ohne etwas zu sehen.

Auf der anderen Seite überprüfte Shikaru seine Ausrüstung, wie jeden Abend seit ihrem Aufbruch, und ihn diese Routine einhalten zu sehen löste eine unglaubliche Ruhe in ihr aus.

„Shikaru?“

„Hm?“

Fragend sah er auf und begegnete ihrem Blick.

„Danke.“

„Hm.“

Ihre letzte Erinnerung vor dem Einschlafen war seine Silhouette, die sich schwarz und beruhigend vom Feuer abhob. Yuka schlief traumlos und sanft.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-05-11T16:26:10+00:00 11.05.2009 18:26
Du darfst mir gerne Briefbomben schicken, oder zur Strafe keine Kapitel mehr hochladen!
Es tut mir wirklich, wirklich Leid, dass ich mich soooooo lange nicht um deine Geschichte gekümmert habe... *schlechtes Gewissen hab*

Also, jetzt wird es ja wirklich interessant und ich finde, dass die Reaktion sehr zu Shikaru gepasst hat. Ebenso zu seinem Vater. Ich mag den Kerl immer mehr, bald noch mehr als Kiju und Shi und du weißt, das muss schon was heißen.

Was ich nicht verstehe ist, warum Naruto die Jounins nach Hidden Flowers schickt. Ins alte Dorf der Akatsukis? Sehr seltsam...
Ich hoffe in den nächsten Kapiteln kriege ich ein paar Antworten.

LG
Lufix

P.S.: Du siehst, ich habe dich nicht vergessen und es wäre wirklich nett, wenn du mir wieder Bescheid sagst, wenn es bei deiner Story weiter geht.


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