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Yue -Der Mond

^^
von

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mein erstes date mit einer Frau

Am nächsten Morgen glaubte ich eine seltene Tierart zu sein. Alle starrten sie mich an und beobachteten jeden meiner Schritte. Allerdings reichte ein böser Blick von mir und alle verkrochen sich in ihre Mäuse löcher.

Natürlich hatte ich selbst Schuld. Einfach den amtierenden Boss in ein Wasserloch zu verfrachten und mich dann zu verdünnisieren, ohne seine Wut entgegen zu nehmen. Das war Lebensgefährlich! Dachten Sie.

Aber mir ist es piep egal ob der Prolet jetzt einen Racheplan schmiedete oder ob er sich mir wieder in den Weg stellte.

„Geh mir aus dem Weg!“

Na wer sagt’s denn. Da ist er ja, der aus dem Teich.

„Hast du ein Problem dann geh um mich herum!“

Irgendwie wiederholt sich alles. Diese Tatsache bringt mich lauthals zum lachen.

Was soll’s dann sterbe ich mit einem Lachen auf den Lippen.

„Was lachst du so dämlich?“

„Na wieder trocken?“ bei der Bemerkung konnte ich nicht anders als zu schmunzeln und zu dem entsetzten der Zuschauer stimmte der Typ mit ein.

„Was gibt es da zu lachen!“ wies er mich und zur Hälfte sich selbst zurecht und legte seinen Arm um meine Schultern.

„Du bist eine Type für sich. Gefällst mir. Aber das nächste mal mach ich dich kalt und jetzt geh mir aus dem Weg!“

Mit einem ruppigen Schleudergang, meiner Selbst gegen die Mauer, marschierten er und sein Gefolge an mir vorbei.

„Das gibt es nicht. Heute Früh hatte er noch so eine Wut im Bauch. Er wollte dich auf der Stelle Umbringen, für die Schmach von Gestern und jetzt?

Da lacht er mit dir. Mein Bruder hat schon seit Jahren nicht mehr gelacht.“

„Ui toll!“ schnippte ich sie an und machte mich aus dem Staub.

Kaum zu glauben jetzt war ich die Sensation des Jahrhunderts! Erst schmiss ich den brutalsten Typen der Schule in den Teich, dann bring ich ihn zum lachen, was unmöglich schien und jetzt sprach auch noch seine Schwester mit mir. Echt und da wollte ich doch eigentlich nicht auffallen und den Rest meinen Lebens Buße tun und für mich alleine leiden.

Doch stattdessen hatte ich neue Feinde gefunden. Von allem etwas. Juppie!

Der Unterricht verging wie im Flug selbst die Lehrer hatten die Hosen voll. Naja so einen Respekt hatte ich mir schon immer mal erträumt. Jetzt ist er Wirklichkeit. Meine Oma würde sich im Grabe umdrehen.

Draußen vor dem Schultor stand er wieder: der Typ aus dem Teich. Mitsamt seiner Schwester.

Natürlich habe ich keine Lust mir wieder den Rücken ausrenken zu müssen, deshalb „bewunderte“ ich das Unkraut auf der Straße und marschiert an ihnen vorbei.

Plötzlich griff eine Hand nach meiner Schulter. Vor lauter Schreck und aus Reflex griff ich sie und holte mir doch wieder fast einen Bruch indem ich Shin über meine Schulter warf.

...

Totenstille.

...

Mann ej immer ich. Echt mal!

Das wütende Auge schien mich auf der Stelle zu verschlingen.

„Huch na so was.“ kam es aus mir heraus und ich hielt ihm die Hand zur Versöhnung hin.

„Also jetzt bist du tot!“

Geschickt sprang ich nach hinten und direkt in die Arme seiner Schwester.

„Ach lass ihn doch Shin!“

„Ja genau, lass mich doch! Selbst schuld mich so zu erschrecken. Warn mich das nächste Mal vor und ich mach mich aus dem Staub.“

Ich holt tief Luft und wollte schon zu einem Sprint ansetzten als sich zwei schlanke Arme um meine Schultern schlingen.

„Außerdem sind wir ja hier um ihn einzuladen und nicht um ihn zu massakrieren.“

„Einladen zum letzten Henkersmahl oder was? Nimm deine Finger weg!“

Wutentbrannt stieß sie mich von sich und schnaubte Shin zu.

Dieser stand langsam auf und legte seinen Arm um mich. Schlechte Angewohnheit von diesem Typen man könnte fast meinen er wäre Schwul.

Egal das behalte ich lieber für mich.

„Man du hast Nerven. Niemand beleidigt meine Schwester so ohne was. Außerdem wenn du schon von ihr eingeladen wirst nimmst du auch an. Verstanden!“ sagte er halb lachend halb wütend.

Was der alles zustande bringt. Wie kann man nur wütend und fröhlich zugleich sein.

„Ne. Hab keine Zeit. Muss zur Arbeit.“ antwortete ich langsam und mechanisch dann stieß ich ihn mit dem Ellenbogen in die Seite und rannte was das Zeug hielt.

Also manchmal versteh ich mich selber nicht mehr. Mal bin ich todesmutig wie ein echter Mann dann aber wieder so ängstlich wie das kleine Mädchen das ich einmal war.
 

Nach einem spannendem Tag hinter der Kasse machte ich mich auf dem Heimweg. Der Park den ich immer durchqueren musste, um Heim zu kommen, war wiedereinmal voll gestopft mit Pärchen die, die Finger nicht voneinander lassen konnten.

Es raschelte im Gebüsch neben mir.

Ich blieb stehen und fragte mich wie es nur sein kann, dass manche Menschen ihre animalischen Begierden nicht in Zaum halten können.

Plötzlich Sprang etwas raus und ich ging so in Denkung, dass meine Wange von der anderen Seite mit einem Lippenstift bemalten Mund zusammen prallte.

Vor Schreck stolperte ich über meine eigenen Beine und landete nicht weniger Sanft auf meinem Allerwertesten.

Gelächter baute sich um mich herum auf und Shin trat mir vor die Füße.

Neben mir saß seine Schwester, die einen beängstigenden Blick drauf hatte.

„Tja wegrennen hilft nun mal nicht. Wenn meine Schwester sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann bekommt sie es auch.“ begrüßte mich der große Bruder aus dem Teich.

Natürlich nahm ich den Ärmel meiner Schuluniform und wischte mir den zart rosa farbenen Mund von der Wange.

„Du bist ja so niedlich.“ schwärmte das verrückte Weib und schmiegte sich an meinen Arm.

Wenn die wüsste, dass ich zu den Ihresgleichen gehöre, würde sie mich auf der Stelle umbringen.

„Weglaufen gilt nicht komm mit!“ flüsterte sie mir ins Ohr.

Noch entsetzt wegen des Überfalls stand ich auf und folgte ihnen Sprachlos in einen Nachtclub.

Alle wichen vor uns zurück und ich wurde mit neidischen Blicken durchbohrt.

Wir setzten uns an einen Tisch und ich schütte schon das erste Glas Bier hinter, ohne über die Folgen nachzudenken. Noch nie hatte ich zuvor Bier getrunken.

Ich war immer ein Mustermädchen. Wollte Weltfrieden, die große liebe finden, verabscheute Alkohol und Drogen und hasste den Krieg. Außerdem trieb ich regelmäßig Sport.

Was sich nicht alles verändert hatte.

Egal! Beim dritten Glas wurde mir schwummrig im Schädel und ich kam wieder zu mir.

Die Schmerzen der Wunden waren deutlich zu Spüren und ein Druck in der Blase.

Aber war das alles nicht genug, so schien mich Chloe mit einem Stuhl zu verwechseln und hatte es sich auf meinem Schoß gemütlich gemacht. Meine Hände hielt sie auf ihren Beinen gefangen.

Shin saß an der äußersten Ecke unseres Tisches und war vollkommen in sich gekehrt.

Sein glasiger Blick ließ einen Moment etwas wie Mitgefühl in mir aufkeimen. Doch ich kam gleich wieder zur Besinnung.

„Was machst du auf mir?“ fragte ich entsetzt das Weib auf meinem Schoß.

„Weiß nicht. Vielleicht dich ein wenig anheißen?“ hauchte sie mir ins Gesicht und mir wurde Blitzartig übel.

Sie wollte mich anheizen aber soweit ich wusste stand ich nie wirklich auf Mädchen.

Aber sie konnte das ja nicht ahnen. Ich hatte allerdings keine Lust als Schwuler dargestellt zu werden, also ließ ich sie da sitzen und trank das vierte Glas Bier.

Jetzt musste ich dringend aufs Klo!

Ich schubste sie von meinem Schoß und musste feststellen, dass ich kaum noch stehen konnte. Alles schien sich zu drehen und meine Beine waren zu allem Überfluss auch noch eingeschlafen.

„Wo willst du hin?“

„Wohin wohl nach vier Glas Bier?“ zischte ich sie an und schwankte zu einer Mulde, von der ich dachte, dort ginge es zum Klo.

Peng! Falsch! Da war eine Sackgasse und mein Kopf hatte es überprüft.

Lachend kam mir Shin hinterher und packte mich wiedereinmal an der Schulter.

„Komm mit ich hab keine Lust deinen Wasserschaden beheben zu müssen.“

Halt das ging doch nun wirklich nicht! Sonst erfährt er noch die Wahrheit.

Vergeblich versuchte ich mich zu befreien, doch er war wohl noch hundertprozentig nüchtern.

Dort angekommen stellte er sich schon hin und ich hörte nur noch ein unerträgliches Plätschern.

Also wirklich früher hatte ich nicht solche Probleme.

Shin drehte sich grinsend zu mir um.

„Soll ich Ihn etwa auch noch halten?“

Geschockt lief ich rot an und zischte kaum hörbar einen Fluch ihm entgegen.

Leicht spürte ich eine sanfte Brise und entdeckte ein offenes Fenster.

Mein vernebeltes Gehirn versuchte zu arbeiten und legte sich einen Fluchtplan zurecht.

Ich verschwand hinter einer der Türen und wartete bis der Typ aus dem Teich gegangen war.

Dann schlüpfte ich weniger elegant durch das Fenster und nach einigen Lautstarken Flüchen landete ich kopfüber in einer offen stehenden Mülltonne.

Das ist echt ein Witz!

Langsam glaube ich, dass ich vor dem Fernseher sitze und mich gerade über einen besoffenen Pechvogel in einer Mülltonne lustig mache.

Ich kletterte raus und stolperte nach Hause. Normalerweise bräuchte ich nur eine halbe Stunde um dorthin zu gelangen.

Leider fand ich den Weg nicht so richtig. Zwischendurch suchte ich endlich eine Gelegenheit um mich zu erleichtern.

Ein recht sympathisch wirkender Strauch hatte mich angelockt.

Doch irgendwie lief ich dreimal im Kreis und Zickzack bis ich ankam.

Endlich an meinem Ziel wuchtete ich mich ohne eine weitere Bewegung ins Bett.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Thuja
2007-11-04T13:00:03+00:00 04.11.2007 14:00
oh je, arme Yue, was für ein Tag. Sie hat es aber echt nicht einfach. Naja sich als Mann auszugeben ist aber auch ziemlich schwer. Ob ihr Schwindel irgendwann auffällt. Ich glaub der "große" Shin würde aus allen Wolken fallen, wenn er erfahren würde, dass eine Frau ihn in den Teich geschmissen hat
ich find ihre sarkastische Seite witzig. lol. Die bringst du echt gut rüber.

ach ja ein kleiner Tippfehler ist mir aufgefallen
Weiß nicht. Vielleicht dich ein wenig anheißen?“ hauchte sie mir ins Gesicht und mir wurde Blitzartig übel
--> meinst ja sicher anheizen :P


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