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Märchenstunde V

Kai deck' den Tisch, Goldreita und der Ruki aus dem Sack
von

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Kai deck' den Tisch, Goldreita und der Ruki aus dem Sack

Kai deck' den Tisch, Goldreita und der Ruki aus dem Sack
 


 

Ein Märchen (relativ) frei nach den Gebr. Grimm, die Rollenverteilung wurde ausgelost.
 


 

Vorzeiten war der Schneider Aoi (Aoi: "Ja, das bin ich" <grins>), der hatte drei Söhne names Kai, Reita und Ruki,

und nur eine einzige Ziege, Uruha.
 

(BREAK

Alle bis auf Kai und Aoi: "MOMENT!"

Aoi und Kai: "Was habt ihr denn?"

Die anderen: "Haben wir nicht nach der letzten Aktion hier beschlossen, nicht noch einmal bei sowas mitzumachen?"

Aoi: "Ja eigentlich schon, aber ..."

Kai: "Laut Vertrag habt ihr euch dazu verpflichtet!" <fuchtelt mit einem zehn Seiten dicken Papierbündel>

Reita: "Niemals, zeig her?" <Versucht Kai das ominöse Papier zu entwenden, wobei ihm Ruki zuvorkommt>

Ruki: <blätter> "Wo kommt das denn her? Sowas habe ich noch nie gesehen, geschweige denn unterschrieben! Das ist doch gefaked."

<Blättert weiter und nach einem langen Bla-Bla, sowie Verzichtserklärung, welche Bezahlung etc. betrifft, entdeckt er die fünf Unterschriften.

Er starrt auf das Blatt Papier.>

Aoi: "Seht ihr?" <deutet auf die drei krakeligen Unterschriften von Uruha, Reita und Ruki> "Sorry Leute, so hart kann das Leben sein."

Uruha, der sich in einer Ecke verkrochen hat, meldet sich nun auch wimmernd zu Wort: "Warum, warum immer ich?

Warum muß ich die Ziege sein." <hat die Arme um seine Knie geschlungen und wippt vor und zurück>

Ruki: <kniet sich neben ihn> "Ist schon gut Uruha. Toll, jetzt weint er!!"

Kai: "Also wenn ich mich recht erinnere, habt ihr das Papier ganz freiwillig unterschrieben." <grinst freudig>

Reita: "Tolle Freunde seit ihr!" <stämmt die Arme in die Seiten> "Das war also der Grund für diese spontane Saufaktion letztens.")

[Uruha, jetzt hab dich mal nicht so, die Ziege spielt eine wichtige Rolle in der Handlung.]

(Uruha: "Aber ich will nicht schon wieder das Gespött im ganzen Märchenwald sein. Letztens kam ein Zwerg und hat

mich angemacht, weil er mich doch so scharf als Frau Holle fand."

Reita flüstert zu Kai: "Jetzt dreht er völlig durch"

Kai: <nick nick> "Hm, vielleicht war's doch keine so gute id....")

[Und ich dachte, wir habens hier mit Profis zu tun, aber ihr benehmt euch wie Jammerlappen. Reißt euch doch mal zusammen!]

Reita: "Was heißt hier Jammerlappen? - Ruki...?" <schaut ihn mit fester Absicht an>

Ruki: <nickt ihm entschlossen zu> "Wartet's nur ab, los Uruha, steh auf, den zeigen wirs noch. Uns als unprofessionel abzustempeln.

Tze! Auf ans Werk, Uruha ab in den Stall!"

Uruha: "Aber...."<wimmer>

Ruki: "AB, hab ich gesagt. Und ihr da, auf eure Plätze.....<nuschel>....ich und unprofessionel, Arschgeigen."

Aoi und Kai: <schulterzuck>)

[<flüster> Na geht doch. <freu> ^______^]
 

Aber die Ziege Uruha, weil sie alle zusammen mit ihrer Milch ernährte, musste ihr gutes Futter haben und täglich hinaus

auf die Weide geführt werden.
 

(Reita: "Ahahaha, Uruha gibt Milch. Ahahahaha, ne Leute, ich kann nicht mehr." <kringelt sich auf dem Boden>

Uruha: "Penner, euch zeig ichs noch, das werdet ihr bereuen.")
 

Einmal brachte sie der Älteste Kai auf den Kirchhof, wo die schönsten Kräuter standen, ließ sie da fressen und herumspringen.

Abends, als die Zeit war heimzugehen, fragte er: "Ziege Uruha, bist du satt?"

(Uruha: "Jaaaaaa, ich bin die glücklichste Ziege der Welt, juuuuhuuuuu.")
 

Die Ziege Uruha antwortete:

"Ich bin so satt,

ich mag kein Blatt,

meh, meh!"
 

"So komm nach Haus", sprach der Junge, fasste sie am Strickchen und führte sie in den Stall.

"Nun", sagte der alte Schneider Aoi, "hat die Ziege ihr gehöriges Futter?" -

"Oh", antwortete Kai, "die ist so satt, die mag kein Blatt."

Der Vater Aoi aber wollte sich selbst überzeugen, ging hinab in den Stall, streichelte das liebe Tier und fragte:

"Ziege Uruha, bist du auch satt?"
 

(Uruha: "Die Rache ist mein!")

Die Ziege antwortete:

"Wovon sollt ich satt sein?

Ich sprang nur über Gräbelein und

fand kein einzig Blättelein,

meh meh."
 

"Was muß ich hören!" rief der Schneider, lief hinauf und sprach zu Kai:

"Ei, du Lügner sagst, die Ziege wäre satt, du hast sie hungern lassen?"

Und in seinem Zorne nahm er die Elle von der Wand und jagte ihn mit Schlägen hinaus.
 

Am anderen Tag war die Reihe an dem zweiten Sohn, Reita; der suchte an der Gartenhecke einen Platz aus,

wo lauter gute Kräuter standen

(Reita: "Los, friss schon, Uruha. Ahahahah. <zieht am Strick, der um Uruhas Hals gebunden ist>

Uruha: //Du Arsch, auch dir werd ichs zeigen!//),

und die Ziege fraß sie rein ab. Abends, als er heim wollte, fragte er:

"Ziege Uruha, bist du satt?"

Die Ziege antwortete:

"Ich bin so satt,

ich mag kein Blatt,

meh meh!"
 

"So komm nach Haus", sprach der Junge Reita, zog sie heim und band sie fest.

"Nun", sagte der alte Schneider Aoi, "hat die Ziege ihr gehöriges Futter?" -

"Oh", antwortete Reita, "sie ist so satt, sie mag kein Blatt."

Der Schneider wollte sich darauf nicht verlassen, ging hinab in den Stall und fragte:

"Ziege Uruha, bist du auch satt?"

Die Ziege antwortete:

"Wovon sollt ich satt sein?

Ich sprang nur über Gräbelein und

fand kein einzig Blättelein,

meh meh."
 

"Der gottlose Bösewicht!" schrie der Schneider Aoi, "So ein frommes Tier hungern zu lassen!"

Uruha: <Kulleräuglein> "Ja, ich armes Ding, er hat mich nur hungern lassen.")

Er lief hinauf und schlug mit der Elle den Jungen Reita zur Haustür hinaus.

(Reita: "Spinnst du Aoi, doch nicht so dolle. Auaaaa!")
 

Die Reihe kam jetzt an Ruki, den dritten Sohn; der wollte seine Sache gut machen, suchte Buschwerk mit

dem schönsten Laub aus, und ließ die Ziege Uruha daran fressen.
 

(Ruki: "Sag mal Uruha, wenn du ne Ziege bist, darf ich dann mal auf dir reiten?"

Uruha: "Bitte was?

Ruki: "Na reiten, so auf deinem Rücken. Bitte."

Uruha: "Ich glaub es hakt bei dir. Steig auf mich rauf und ich hau dich. <schnaub>

Ruki: "Spielverderber!" <schmoll>)
 

Abends, als er heim wollte, fragte er:

"Ziege Uruha, bist du satt?"

Die Ziege antwortete:

"Ich bin so satt,

ich mag kein Batt,

meh meh!"
 

"So komm nach Haus", sprach der Junge Ruki, führte sie in den Stall und band sie fest.

"Nun", sagte der alte Schneider, "hat die Ziege ihr gehöriges Futter?" -

"Oh" , antwortete der Sohn Ruki, "sie ist so satt, sie mag kein Blatt."

Der Schneider traute ihm nicht, ging hinab und fragte:

"Ziege Uruha, bist du auch satt?"

Das boshafte Tier antwortete:

"Wovon sollt ich satt sein?

Ich sprang nur über Gräbelein und

fand kein einzig Blättelein,

meh meh."
 

"Oh, die Lügenbrut!" rief der Schneider Aoi, "einer so gottlos und pflichtvergessen wie der andere! Ihr sollt mich

nicht länger zum Narren haben!" und vor Zorn ganz außer sich, sprang er hinauf und gärbte dem armen Ruki den

Rücken mit der Elle so gewaltig, daß er zum Hause hinaussprang.

(Aoi: "Die Zie...eh Uruha hat noch gesagt, dass du auch noch auf ihm reiten wolltest!

Dafür gibts noch mehr Schläge! Denn wenn hier einer auf Uruha rei.....XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX)

[Kommen wir nicht etwas vom Thema ab? Das ist doch ein Märchen und kein Softporno!]

Ruki: "Ja, Aoi is schon immer so gewesen, immer lebt er seine perversen Prakti-AUA <reibt sich den Hintern>

Aoi: "Schnauze, das geht niemanden was an.")

[Jungs, immer mit der Ruhe, sowas könnt ihr später noch ausdiskutieren...]
 

Der alte Schneider Aoi war nun mit seiner Ziege Uruha allein.

Am anderen Morgen ging er hinab in den Stall, liebkoste die Ziege und sprach:

"Komm, mein liebes Tierlein, ich will dich selbst zur Weide führen."

Er nahm sie am Strick und brachte sie zu den grünen Hecken, und unter Schafrippe und was sonst die Ziegen so gern fressen.

"Da kannst du dich einmal nach Herzenslust sättigen", sprach er zu ihr und ließ sie weiden bis zum Abend.

Da fragte er:

"Ziege bist du satt?"

Sie antwortete:

"Ich bin so satt,

ich mag kein Blatt,

meh meh!"
 

"So komm nach Haus", sagte der Schneider Aoi, führte sie in den Stall und band sie fest.

Als er wegging, kehrte er sich noch einmal um und sagte:

"Nun bist du doch einmal satt?"

Aber die Ziege machte es ihm nicht besser und rief:

"Wovon sollt ich satt sein?

Ich sprang nur über Gräbelein und

fand kein einzig Blättelein,

meh meh."
 

(Aoi: "Aber Uruha?"

Uruha: "Das ist dafür, weil ich immer alleine im Stall schlafen und den ganzen Tag grasen mußte.

Und dafür, dass du und Kai uns im betrunkenen Zustand habt diesen Vertrag unterschreiben lassen."

<streckt ihm die Zunge raus>)
 

Als der Schneider das hörte, stutzte er und sah wohl, daß er seine drei Söhne ohne Ursache verstoßen hatte.

"Wart", rief er, "du undankbares Geschöpf, dich fortzujagen ist noch zu wenig, ich will dich zeichnen, daß du dich unter

ehrbaren Schneidern nicht mehr kannst sehen lassen."

In einer Hast sprang er hinauf, holte sein Bartmesser, seifte der Ziege Uruha den Kopf ein und schor sie so glatt wie

seine flache Hand. Und weil die Elle zu ehrenvoll gewesen wäre, holte er die Peitsche und gab der Ziege solche Hiebe,

daß sie in gewaltigen Sprüngen davon lief.
 

(Uruha: "Du Arsch, so kann ich mich doch nirgens mehr blicken lassen. AAAAAAAAAAHHHHHHH.

Das zahl ich euch noch allen heim. <mit neuer 'Kurzhaarfrisur' flüchtet er>)
 

Der Schneider Aoi, als er so ganz einsam in seinem Hause saß, verfiel in große Traurigkeit,

und hätte seine Söhne gerne wiedergehabt, aber niemand wusste, wo sie hingeraten waren.
 

Kai, der Ältere, war zu einem Schreiner in die Lehre gegangen, da lernte er fleißig und unverdrossen.

Und als seine Zeit herum war, daß er wandern solle, schenkte ihm der Meister ein Tischlein, daß gar kein besonderes

Aussehen hatte, und von gewöhnlichem Holz war.

Aber es hatte eine gute Eigenschaft. Wenn man es hinstellte und sprach:

"Tischlein, deck dich!"

So war das gute Tischlein auf einmal mit einem sauberen Tüchlein bedeckt, und stand da ein Teller, und Messer und Gabel

lagen daneben, und Schüßeln mit Gesottenem und Gebratenem waren da, soviel Platz hatten, und ein großes Glas

mit rotem Wein leuchtete, das einem das Herz lachte.

(Kai: "Darf ich das dann nach der Arbeit mit nach Hause nehmen? Dann kann sich keiner mehr wegen meiner Kochkunst beschweren. <lächel>)

[Mal sehn...]
 

Der junge Gesell dachte: //Damit hast du genug für dein Lebtag.//, zog in der Welt herum und bekümmerte sich gar nicht darum,

ob ein Wirtshaus gut oder schlecht, und ob etwas darin zu finden oder nicht.

Wenn es ihm gefiel, so kehrte er gar nicht ein, sondern nahm im Felde, im Wald, auf der Wiese, wo er Lust hatte,

sein Tischlein vom Rücken, stellte es vor sich und sprach: "Deck dich!"

So war alles da, was sein Herz begehrte.

Eines Tages kam ihm in den Sinn, er wollte zu seinem Vater zurückkehren, sein Zorn würde sich gelegt haben,

und mit dem 'Tischlein, deck' dich' würde er ihn gerne wieder aufnehmen. Es trug sich zu, daß er auf dem Heimweg

abends in ein Wirtshaus kam, das mit Gästen angefüllt war. Sie hießen ihn willkommen und luden ihn ein,

sich zu ihm zu setzen und mit ihnen zu essen, sonst würde er schwerlich noch etwas bekommen.
 

"Nein", antwortete der Schreiner Kai, "die paar Bissen will ich euch nicht von dem Munde nehmen, lieber sollt ihr meine Gäste sein."

Sie lachten und meinten, er triebe seinen Spaß mit ihnen.

Er aber stellte sein Tischchen in die Stube und sprach: "Tischlein, deck dich!"

Augenblicklich war es mit Speisen besetzt, so gut wie sie der Wirt nicht hätte herbeischaffen können, und wovon der Geruch

den Gästen lieblich in die Nase stieg. (Kai: "Aber eigentlich brauche ich das nicht, ich kann selbst auch gut kochen, wirklich.")
 

Der Wirt sah dem Dinge zu; er wusste nicht was er sagen sollte, dachte aber:

//Ein solchen Koch könntest du in deiner Wirtschaft wohl brauchen.//

Der Schreiner Kai und seine Gesellschaft waren lustig, bis in die späte Nacht.

Endlich legten sie sich schlafen, und der junge Geselle ging auch zu Bett und stellte sein Wunschtischlein an die Wand.

Der Wirt fand keine Ruhe, es fiel ihm ein, daß in seiner Rumpelkammer ein altes Tischlein stand, daß gerade so aussehe;

das holte er ganz sachte herbei und vertauschte es mit dem Wunschtischlein.
 

Am nächsten Morgen bezahlte der Schreiner sein Schlafgeld, packte sein Tischchen auf, dachte gar nicht daran,

daß er ein falsches hätte, und ging seiner Wege.

Zum Mittag kam er bei seinem Vater Aoi an, der ihn mit großer Freude empfing.

"Nun, mein lieber Kai, was hast du gelernt?" sagte er zu ihm.

"Vater, ich bin Schreiner geworden."

"Ein gutes Handwerk", sagte der Alte, "aber was hast du von deiner Wanderschaft mitgebracht?"

"Vater, das Beste ist dieses Tischchen."

Der Schneider Aoi betrachtete es von allen Seiten und sagte:

"Daran hast du kein Meisterwerk gemacht, das ist ein altes und schlechtes Tischchen."

"Aber es ist ein 'Tischlein, deck' dich'", antwortete der Sohn; "wenn ichs hinstelle, und sage ihm, es solle sich decken,

so stehen gleich die schönsten Gerichte darauf und ein Wein dabei, der das Herz erfreut. Ladet nur alle Verwandten und

Freunde ein, die sollen sich einmal laben und erquicken, denn das Tischchen macht sie alle satt."
 

Als die Gesellschaft beisammen war, so stellte er sein Tischchen mitten in die Stube und sprach: "Tischlein. deck' dich!"

Aber das Tischlein blieb so leer wie ein anderer Tisch, der die Sprache nicht versteht. Da merkte der arme Geselle Kai,

das ihm das Tischchen vertauscht war, und schämte sich, daß er wie ein Lügner dastand.
 

Der zweite Sohn Reita war zu einem Müller gekommen und bei ihm in die Lehre gegangen.

Als er seine Jahre herum hatte, sprach der Meister:

"Weil du dich so wohl gehalten hast, so schenk ich dir einen Esel der besonderen Art, er zieht nicht am Wagen und trägt

auch keine Säcke."

(Reita:"Erst werd ich Müller und dann auch noch son dämlicher Gaul.")

[Reita, ein Esel ist kein Gaul und warts doch erstmal ab, man.]

(Reita: "Na wenns unbedingt sein muß. <schnauff>)
 

"Wozu ist er denn nütze?" fragte der junge Geselle Reita.

"Er speit Gold, wenn du ihn auf ein Tuch stellst und sprichst: Bricklebrit!"

(Reita: "Gold?" $______$)

"Das ist eine schöne Sache", sprach der Geselle und zog in die Welt.

Wenn er Geld nötig hatte, braucht er nur zu seinem Esel 'Bricklebrit' zu sagen, so regnete es Goldstücke, und er hatte

weiter keine Mühe, als sie von der Erde aufzuheben.

Wo er hinkam, war ihm das Beste gut genug, und je teurer, je lieber, denn er hatte immer einen vollen Beutel.

(Reita: "Na das ist doch mal ein Märchen nach meinem Geschmack. Aah, ja.")
 

Als er sich eine Zeit lang in der Welt umgesehen hatte, dachte er: //Du mußt deinen Vater aufsuchen; wenn du mit

dem Goldesel kommst, so wird er seinen Zorn vergessen und dich gut aufnehmen.//
 

Es gesah, daß er in dasselbe Wirtshaus geriet, in welchem seinem Bruder das Tischchen vertauscht war.

Er führte seinen Esel an der Hand, und der Wirt wollte ihm das Tier abnehmen und anbinden, der junge Geselle

aber sprach: "Gebt euch keine Mühe, den Grauschimmel führe ich selbst in den Stall und binde ihn auch selbst an,

denn ich muß wissen, wo er steht."

(Reita: "Genau, Griffel weg von meinem Gaul.")

Dem Wirt kam das wunderlich vor, und er meinte, einer, der seinen Esel selbst besorgen müßte, hätte nicht viel zu verzehren;

aber als der Fremde in die Tasche griff, zwei Goldstücke heraus holte, und sagte, er solle nur etwas Gutes für ihn einkaufen,

so machte er große Augen, lief und suchte das Beste, das er auftreiben konnte.
 

Nach der Mahlzeit fragte der Gast, was er schuldig wäre. Der Wirt wollte die doppelte Kreide nicht sparen und sagte,

noch ein ein paar Goldstücke müßte er zulegen. Der Geselle griff in die Tasche, aber sein Geld war eben zu Ende.

"Wartet einen Augenblick, ich will nur gehen und Geld holen!" sagte er, nahm aber das Tischtuch mit.

Der Wirt war neugierig, schlich ihm nach, und da der Gast die Stalltür zuriegelte, so guckte er durch ein Astloch.

Der Fremde breitete unter dem Esel das Tuch aus, rief: "Bricklebrit", und augenblicklich fing das Tier an zu speien

von hinten und vorn, daß es ordentlich auf die Erde herab regnete.

(Reita: <mit verzogener Stimme und einem mysteriösen Leuchten in den Augen> "Meiiiin Schaatz!")

"Ei, der tausend!" sagte der Wirt, "da sind die Dukaten bald geprägt! So ein Goldbeutel ist nicht übel!"

Der Gast bezahlte seine Zeche und legte sich schlafen, der Wirt aber schlich in der Nacht hinab in den Stall,

führte den Münzmeister weg und band einen anderen Esel an seiner Stelle. Am folgenden Morgen in der Früh

zog der Geselle mit seinem Esel ab und meinte, er hätte seinen Goldesel. Mittags kam er bei seinem Vater an,

der sich freute, als er ihn wiedersah, und ihn gerne aufnahm.
 

"Was ist aus dir geworden, mein Sohn?" fragte der alte Aoi.

"Ein Müller, lieber Vater."

"Was hast du von deiner Wanderschaft mitgebracht?"

"Weiter nichts als einen Esel, aber es ist kein gemeiner Esel, sondern ein Goldesel: wenn ich sage 'Bricklebrit!'

so speit euch das gute Tier ein ganzes Tuch voll Goldstücke. Laßt nur alle Verwandten herbeirufen,

ich mache alle zu reichen Leuten."

"Das laß ich mir gefallen", sagte der Schneider Aoi, sprang selbst fort und rief die Verwandten herbei.

Sobald sie beisammen waren, hieß sie der Müller Reita Platz machen, breitete sein Tuch aus und brachte den Esel in die Stube.
 

"Jetzt gebt acht, jetzt gehts ab! XD" sagte er und rief: "Bricklebrit!" Aber es waren keine Goldstücke was herab fiel,

und es zeigte sich, daß das Tier nichts von der Kunst verstand, denn es bringt nicht jeder Esel soweit.

(Reita: NEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIINNNNNNNNNNNNN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Aoi: "Schöne Scheiße, im wahrsten Sinne des Wortes... Das machst du aber selber weg!" <hält Reita Handfeger und Schaufel hin>)

Da machte der arme Müller Reita ein langes Gesicht, sah, daß er betrogen war, und bat die Verwandten um Verzeihung,

die so arm heimgingen, wie sie gekommen waren.

Es blieb nichts übrig, der Alte, Aoi, mußte wieder nach der Nadel greifen, und der Junge sich bei einem Müller verdingen.
 

Der dritte Bruder Ruki war zu einem Drechsler in die Lehre gegangen, und weil es ein kunstreiches Handwerk ist,

mußte er am längsten lernen. Seine Brüder aber meldeten ihm in einem Briefe, wie schlimm es ihnen ergangen wäre,

und wie sie der Wirt noch am letzten Abend um ihre schönen Wünschdinge gebracht hätte.

(Reita: "RUUUUUUUUUUKI, die haben mir meinen Gaul abgeknöpft, ich bin schon wieder pleite." ;__________;

Kai: "Ja und mein Tischlein, schade, aber es soll sich keiner grämen, ich kann ja noch so für uns kochen." ^___^v

Reita: "Aaaaaaaaaahhhhhhhhhh, Ruki tu was!")
 

Als der Drechsler Ruki nun ausgelernt hatte und wandern sollte, so schenkte ihm sein Meister einen Sack und sagte:

"Es liegt ein Knüppel darin."

"Der Sack kann mir wohl gute Dienste leisten, aber was soll der Knüppel darin? Der macht ihn nur schwer."

(Ruki: "Obwohl, da könnte ichs Aoi heimzahlen, dass er mich damals so verprügelt hat.")

"Das will ich dir sagen", antwortete der Meister, "hat dir jemand etwas zuleide getan, so sprich nur:

"Knüppel, aus dem Sack!", so springt dir der Knüppel heraus unter die Leute und tanzt ihnen so lustig auf dem

Rücken herum, daß sie sich acht Tage lang nicht regnen und bewegen können;

und eher läßt er nicht ab, bis du sagst: "Knüppel, in den Sack!"

(Ruki: "Ja, Aoi, das wird deine gerechte Strafe sein. Ahahhaha, oh ja." <reibt sich die Hände>)
 

Der Gesell dankte, hängte den Sack um, und wenn ihm jemand zu nahe kam und auf den Leib wollte, so sprach er:

"Knüppel, aus dem Sack!"

[Das heißt schlechte Zeiten für Fangirls... ^^;]

Alsbald sprang der Knüppel heraus und klopfte einem nach dem andern den Rock oder das Wams auf dem Rücken aus,

und wartete nicht erst, bis er ihn ausgezogen hatte; und das ging so geschwind, daß, ehe sich's einer versah,

die Reihe schon an ihm war.
 

Der junge Drechsler Ruki kam zur Abendzeit in dem Wirtshaus an, wo seine Brüder betrogen worden waren.

Er legte den Ranzen vor sich auf den Tisch und fing an zu erzählen, was er alles Merkwürdiges in der Welt gesehen habe.

"Ja", sagte er, "man findet wohl ein 'Tischlein deck' dich', einen 'Goldesel' und dergleichen, lauter gute Dinge,

die ich nicht verachte, aber das ist alles nichts gegen den Schatz, den ich mir erworben habe und mit mir da in

einem Sack führe."

//Was in aller Welt mag das sein?// dachte der Wirt, //der Sack ist wohl mit lauter Edelsteinen angefüllt;

den sollte ich billig auch noch haben, denn aller guten Dinge sind drei.//
 

Als es Zeit war, streckte sich der Gast auf die Bank und legte seinen Sack als Kopfkissen unter. Der Wirt, als er meinte,

der Gast läge in tiefem Schlaf, ging herbei, rückte vorsichtig an dem Sack, ob er ihn vielleicht wegziehen und

einen anderen unterlegen könne. Der Drechsler Ruki aber hatte schon lange darauf gewartet.

(Ruki: "Das ist für dich du Perversling, wer weiß was du denn noch machen wolltest. Ja, ja, so Leute wie du sind doch

alle gleich, aber mein Knüppel wirds dir zeigen!")
 

Wie nun der Wirt eben einen herzhaften Ruck tun wollte, rief er: "Knüppel, aus dem Sack!"

Da fuhr das Knüppelchen heraus, dem Wirt auf den Leib, und rieb ihm die Nähte, daß es eine Art hatte.

Der Wirt schrie zum Erbarmen, aber je lauter er schrie, desto kräftiger schlug der Knüppel ihm den Takt dazu auf den Rücken,

bis der Wirt endlich erschöpft zur Erde fiel.

Da sprach der Drechsler: "Wenn du das Tischchen und den Goldesel nicht wieder herausgibst, so soll der Tanz von neuem angehen!"

"Ach nein", rief der Wirt, "ich gebe alles gerne wieder heraus, laßt nur den verwünschten Kobold wieder in den Sack kriechen."

Da sprach der Geselle: "Ich will Gnade vor Recht ergehen lassen, aber hüte dich vor Schaden!" -

Dann rief er: "Knüppel, in den Sack!" und ließ ihn ruhen.
 

Der Drechsler Ruki zog am andern Morgen mit dem 'Tischlein deck' dich', und dem 'Goldesel' heim zu seinem Vater.

Der Schneider Aoi freute sich, als er ihn wiedersah, und fragte ihn auch, was er in der Fremde gelernt hatte.

"Lieber Vater, ich bin ein Drechsler geworden."

"Ein kunstreiches Handwerk", sagte der Vater. "Was hast du von der Wanderschaft mitgebracht?"

"Ein kostbares Stück", antwortete der Sohn, "einen Knüppel in dem Sack."

"Was", rief der Vater, "einen Knüppel? Das ist der Mühe wert! Den kannst du dir von jedem Baum abhauen."

"Einen solchen nicht, lieber Vater. Sage ich "Knüppel, aus dem Sack!" so springt der Knüppel heraus und macht mit dem,

der es nicht gut mit mir meint, einen schlimmen Tanz und lässt nicht eher nach, als bis er auf der Erde liegt und

um gut Wetter bittet. Seht ihr, mit diesem Knüppel habe ich das 'Tischlein deck' dich!' und den 'Goldesel' wieder

herbeigeschafft, die der diebische Wirt meinen Brüdern abgenommen hatte.

Jetzt laßt sie beide rufen und ladet alle Verwandten ein, ich will sie speisen und tränken und will ihnen die Taschen

mit Gold füllen."

(Reita: "Jaaaaaaaaaa, Ruki!" <klammert sich an seinen Gaul>

Kai: "Ach Ruki, du bist toll, aber ich hätte ja auch so für uns gekocht." <bigsmile>

Reita, Aoi und Ruki: <ziehen eine Braue hoch und sehen sich stillschweigend an>

Kai: "Was denn?" ^______________^?

Ruki: <schüttelt mit dem Kopf> "Ach, schon ok, nichts.")
 

Der alte Schneider Aoi wollte erst nicht recht trauen, brachte aber doch die Verwandten zusammen.

Da deckte der Drechsler Ruki ein Tuch in die Stube, führte den 'Goldesel' herein und sagte zu seinem Bruder Reita:

"Nun, lieber Bruder, sprich mit ihm!"

Der Müller sagte zum Esel: "Bricklebrit!", und augenblicklich sprangen die Goldstücke auf das Tuch herab,

als käme ein Platzregen, und der Esel hörte nicht eher auf, als bis alle so viel hatten, daß sie nicht mehr tragen konnten.
 

Dann holte Ruki das Tischchen und sagte: "Lieber Bruder Kai, nun sprich mit ihm!"

Und kaum hatte der Schreiner: "Tischlein deck' dich!" gesagt, so war es gedeckt und mit den schönsten Schüsseln

reichlich besetzt. Da ward eine Mahlzeit gehalten, wie der gute Schneider Aoi noch keine in seinem Hause erlebt hatte,

und die ganze Verwandtschaft blieb beisammen, bis in die Nacht, und es waren alle lustig und vergnügt.

Der Schneider verschloß Nadel und Zwirn, Elle und Bügeleisen in einem Schrank und lebte mit seinen

drei Söhnen in Freude und Herrlichkeit.
 

Doch nicht weit entfernt von dem Haus lauerte schon eine neue Bedrohung im Dickicht.

"Meh, meh!"
 

-Ende-
 

Wir danken the Gazette, die sich für weitere Märchen bei uns, mehr oder weniger freiwillig, verpflichtet haben,

und natürlich auch den Gbr. Grimm und allen Kindern, die gelesen haben - jetzt aber Husch ins Bettchen!



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
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Von: abgemeldet
2008-06-05T22:04:28+00:00 06.06.2008 00:04
O.O
och gott das is ja so gayl
aba Uruha sollte sich echt schämen
Von:  Jaeba
2007-11-24T18:52:09+00:00 24.11.2007 19:52
*vom Stuhl kipp*
*lach*
*langsam wieder beruhig*
*am Tisch hochzieh*
Nein, wie geil! Hoffentlich kommen da noch mehr tolle Märchen! ^.~

LG
Kyoga
Von:  Shinito
2007-11-02T21:19:24+00:00 02.11.2007 22:19
*weg lach*
gott wie geil
Kai kocht für die Welt XD
aber Uruha is das besste in der ganzen Geschichte
beim letzten Satz wär ich fast verreckt vor lachen
(meh meh)
gottchen^^

schreibt bitte weiter sowas geniales
lg ^.^
Von: abgemeldet
2007-11-01T17:10:39+00:00 01.11.2007 18:10
das ist sowas von lolig xD
*rofl*
total genial
*daumen hochalte*
am geilsten ist: "jetzt gebt acht "jetzt geht's ab! xD"
*voll beömmel*
hach~ herrlich ^^

Von:  MissAdler
2007-10-31T21:16:23+00:00 31.10.2007 22:16
*________________________*
wie goldü~~g XD
Das zu herrlich
*lach*
Wobei mir ja das arme Ziglein leid getan hat
*kugel*
ne das supper süß geschrieben *smile*
mach ja weiter~ XD
Von: abgemeldet
2007-10-30T11:37:04+00:00 30.10.2007 12:37
Wieder einmal voll gelungen...
*sich die lachtränen wegwisch*
Vor allem der dialog vor der eigentlichen geschichte ist zum schreien;)xD
Freu mich schon auf die nächste... (nebenbei: uru-chan tat mir doch etwas leid in der Rolle der Ziege und dann Reitas kommi von wegen "uruha gibt milch"...hihihi*smile*)
Ganz liebe grüsse
Von:  -Luna-Fee-
2007-10-29T21:23:16+00:00 29.10.2007 22:23
lol xD echt geil
*sich tot lacht*
*auf boden kullert*
*sich den bauch helt*
so geill
lg ^^


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