Prolog
~~~ Prolog ~~~
"Los! Los! Nun gibt endlich ab!"
"Nun mach schon Paul!"
Paul Haniel rannte so schnell er konnte, den Fußball immer nur kurz berührend. Er rannte in Richtung Tor, fünf Jungs aus der Gegnermannschaft waren hinter ihm her, aber er wollte es diesmal schaffen, nur einmal wollte auch er ein Tor schießen, doch wie immer wurde er kurz vor dem Tor gefault und verlor so den Ball.
"Oh man, warum hast du nicht abgegeben? Wir standen alle frei!"
"Ich..." begann Paul sich zu verteidigen "Das war ein Faul, wir haben einen Freistoß!" sagte er schließlich.
Die andren winkten ab.
"Kommt! Wir gehen!"
Sie ließen Paul alleine stehen. Er fluchte leise in sich hinein und ging dann langsam los, er musste zu Hause sein bevor es dunkel wurde, sonst würde er wieder riesen Ärger mit seinen Eltern bekommen. Er schnelnderte den Feldweg entlang und lauschte dem Rascheln der Bäume.
"Paul!"
Er blieb stehen.
"Paul!" flüstere eine Stimme erneut.
"Sehr witzig! Ihr könnt mir keine Angst machen!"
Wieder das Flüstern.
"Jungs, lasst das!"
Es dämmerte schon leicht aber er konnte noch alles sehen und gerade das machte ihm Angst, den er sah niemanden, keinen seiner Freunde, auch nicht seine Eltern, niemand Fremdes.
// Ich bild mir das alles nur ein // dachte er, aber im gleichem Augenblick hörte er erneut das Flüstern, wie es seinen Namen rief, wieder und wieder und es schien näher zu kommen, doch es war immer noch niemand zu sehen. In diesem Moment dachte Paul nur noch an eins: LAUFEN! Lauf so schnell du kannst! LAUF!
Doch es war zu spät! Etwas hielt ihn an den Füßen fest, ließ ihn nicht mehr los. Dann wurde es Dunkel um ihn herum, er spürte einen heftigen Schlag in den Magen, gegen den Kopf. Das letzte was Paul Haniel hörte waren seine eigenen Schreie bis diese verstummten.
Kapitel 01
Kapitel 01
Er saß auf seinem Sofa, in der einen Hand eine Tüte Sonnenblumenkerne, in der anderen die Fernbedienung. Er hatte keine rechte Ahnung was er sich ansehen sollte, er schaltete von einem zum anderen Kanal und blieb schließlich bei einem altem schwarz-weiß Porno hängen. Er hatte einen scheiß Tag hinter sich, alles schien schief gegangen zu sein. Erst Stress mit seinem Vorgesetzten, dann mit seiner Partnerin und schließlich diesem Verrücktem der seine Ex-Frau erschießen wollte und dabei ihn traf.
// Der sollte erstmal treffen lernen, bevor er durch die Gegend ballert // dachte er und konzentrierte sich wieder auf den Film. Agent Fox Mulder war nicht unbedingt ein typischer FBI-Agent, seine Haare waren zu lang, zumindest für den Geschmack seiner Vorgesetzen, er setzte sich gerne über Vorschriften hinweg, er hatte nun mal seine eigene Methode einen Fall zu lösen und immerhin löste er fast jeden Fall. Einige jüngere Agenten fragten ihn öfter was er zu verschiedenen Fällen zu sagen hatte und hinter seinem Rücken machten sie sich dann lustig über ihn, was Mulder jedoch weniger störte, er hatte sich an die Bemerkungen seiner Kollegen gewöhnt. Er wollte gerade versuchen ein wenig zu schlafen als es klingelte.
„Ja?“
„Mulder, ich bin´s!“ Dana Scully stand vor der Tür und wartete ungeduldig dass ihr Partner endlich aufmachte. Mulder schaltete schnell den Fernseher ab und eilte zur Tür.
„Es ist fast vier Uhr morgens, Scully. Was wollen sie hier?“
Sie grinste und ging an ihm vorbei „Normalerweise frage ich sie das immer.“ Sie setzten sich aufs Sofa.
Für ein paar Minuten schwiegen Beide.
„Wie geht´s ihrem Arm?“
Mulder war leicht verwirrt das Scully um die Zeit zu ihm kam nur um ihn nach seinem Arm zu fragen.
„Gut“ antwortet er kurz.
„Skinner hat mich vor einer halben Stunde wach geklingelt“ begann sie schließlich „wir sollen sofort ins Büro kommen.“
„Warum den? Reicht es nicht wenn ich meinen Bericht um eine vernünftige Uhrzeit abgebe, immerhin wurde ich angeschossen und hätte auch gerne mal zwei-drei Stunden frei.“
„Nein, es geht nicht um diesen Kerl. Skinner sagt er hätte einen Fall für uns, irgendetwas mit einem verschwundenen Kind.“
Mulder wurde abrupt wieder hell wach „Und?“
„Mehr hat er mir nicht gesagt, ziehen sie sich um, wir sollen sofort kommen.“ Scully wirkte wenig begeistert, sie hasste solche nächtlichen Überraschungen.
Eine viertel Stunde später saßen die Beiden in dem Büro des Stellvertretendem Direktor Walter Skinner. Der ältere Agent mit Glatze, tippte mit einem Bleistift auf einer Akte rum die vor ihm auf dem Tisch lag. Es dauerte eine Weile bis er anfing sie über ihren nächsten Fall zu informieren.
„Agent Mulder, wie geht es ihrem Arm?“
Mulder verdrehte die Augen „Gut“ sagte er, wenn er eins nicht leiden konnte waren es Fragen wie diese und wenn die sich dann auch noch andauernd wiederholten könnte er ausrasten.
„Erst ging es um einen vermissten Jungen Namens Paul Haniel, vor ein paar Stunden wurde seine Leiche in einem kleinen Waldstück gefunden, ca. 135km von seinem Wohnort entfernt. Der Junge wurde vorgestern als Vermisst gemeldet, er hatte keine Probleme mit seinen Eltern, er war ein Einzelkind und sehr kontaktfreudig. Um die Leiche herum standen einige Messer in einem Kreis.“
„Messer?“ fragte Mulder zweifelnd.
„Ja, Messer. Obwohl es ein sehr feuchtes Gebiet ist, gibt es keine Fußabdrücke. Die Leiche war in einem merkwürdigen Zustand,…“
„Was für ein Zustand?“ unterbrach ihn Mulder erneut. Skinner reichte den Beiden ein Photo, das einen kleinen Skelettkaufen zeigte, Hände und Beine fehlten, nun war auch Scullys Neugier geweckt.
„Mehr kann ich ihnen leider nicht sagen, die dortige Kriminalpolizei ist an dem Fall dran, doch sie haben noch keinerlei Spur.“
Scully sah Mulder an, sie kannte diesen Gesichtsausdruck, er arbeitete mal wieder an einer Theorie und sie wusste nur zu gut wie die aussehen würde, auch Skinner merkte das und schaute erwartungsvoll in Mulders Richtung.
„Ich glaube, wir haben es mit einer Art Satanssekte zutun.“
Scully staunte, das hätte sie nun nicht erwartet. „Das glaub ich auch.“ Musste sie schließlich zugeben.
„Sie werden noch in einer Stunde nach Grand Forks in Norddakota fliegen, sie werden bereits erwartet, ihr Flug geht in einer halben Stunde.“
Mulder und Scully standen auf und verließen den Raum.
„Mulder, was sollte das?“ fragte Scully als sie in den Fahrstuhl stiegen.
„Was meinen sie?“
„Tun sie nicht so. Das war doch nicht ihr Ernst mit der Sekte, sie denken doch bestimmt wieder an irgendwas Übernatürliches.“
„Ehrlich gesagt nicht, ich glaube tatsächlich das es sich um eine Gruppe von Satans Anbetern handelt.“
„Und wie erklären sie sich die sauberen Knochen des Jungen und die fehlenden Hände und Beine?“
Sie kamen in der Tiefgarage an und Mulder blieb stehen „Wer hat hier das Medizinstudium hinter sich, sie oder ich?“ Er schwieg einen Moment „Aber wenn sie mich schon fragen, vielleicht mit Säure und die Hände und Beine haben sie vielleicht als Trophäe mit nach Hause genommen, wer weiß, dafür sind wir ja da, um genau das heraus zu finden.“ Er ging weiter Richtung Auto „Hilfreich wäre es schon.“
„Was?“
„Na wenn die die Knochen wirklich mitgenommen haben, hoffe ich das sie die auf dem Kamin liegen haben, dann finden wir die vielleicht schneller und können uns ein paar Tage entspannen.“
„Sie und entspannen? Mulder, geht’s ihnen gut?“
Er grinste „Ja, ich bin nur todmüde und wenn sie mir nur einen Gefallen tun würden, dann hacken sie mir bitte den Arm ab, der Schmerz ist nämlich fürchterlich.“
Jetzt musste auch sie grinsen. „Na gut, wir treffen uns dann am Flughafen“ sagte sie und stieg in ihr Auto. Mulder nickte kurz und stieg dann ebenfalls in seinen Wagen.
