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A Link to the Link

The Legend of Zelda
von

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In der Falle...

Der Abend war feucht und kalt. Von schwarzen Wolken verhangen senkte sich der Himmel gen Erde und ließ das ganze aufgestaute Wasser niederfallen. An einer Stelle jedoch tief in den Bergwäldern im südlichsten Zipfel Hyrules leuchtete er feuerrot, sodass die Regentropfen dort wie glühende Späne zu Boden jagten.

Luft rasselte seine Atemwege entlang, stürzte abgehackt durch den geöffneten Mund raus und wieder hinein. Dieses Geräusch widersetzte sich der Stetigkeit des Regens wie ein Stein, der die Strömung eines Flusses brach. Seine Armmuskeln spannten verkrampft und starr; die Finger griffen zu fest um Schwert und Schild. Die ungeschützten Oberflächen der tannenfarbenen Tunika klebten vom Regen durchnässt an den Kettengliedern. Ein glimmender Schmerz zog sich als waagerechte Linie über den Oberarm.

Der tierisch wilde zugleich scharfe Blick des Kriegers durchstach den dunklen Regenvorhang und fixierte ungerührt die monströse Gestalt vor sich.

Schemenhaft zeichneten sich die tiefschwarzen Umrisse vor dem dunklen Wiesen- und Gebirgshintergrund ab. Link stellte fest, dass es in etwa die Größe von Boros Haus hatte. Mit angewinkelten Beinen hockte die Kreatur in gebückter Haltung, stützte sich mit langen, schwarzen Armen auf dem Boden ab und vergrub vier sensenartige Krallen im Erdenreich. Mysteriöse Verschnörkelungen zierten jene Schattenhaut, deren Struktur Link jedoch nicht weiter erkundete. Ein kurzer Hals endete in der Unterseite eines gigantischen, vorstehenden Kiefers. Lange, spitze Zähne zierten die kreisförmige Mundhöhle und rahmten ein rotes, aufgerissenes Auge in ihrem Inneren ein. Eine dunkle, zähe Masse troff durch die gelblich scheinenden Zwischenräume.

Eine rechteckige Platte deckelte den restlichen Teil des Kopfes, auf der allerhand Symbole, wie unbekannte Schriftzeichen schwach jedoch unheilvoll leuchteten. Gleich dicken Tauen wuchsen an der Rückseite schwarze, lange Tentakel aus dem Hinterkopf heraus und endeten in sichelförmigen Klingen.

Ein Gestank von faulendem Fleisch drang dem dunkelblonden Krieger in die Nase, doch er schenkte dem keinerlei Beachtung. Vielmehr beschäftigte ihn das seltsame Verhalten des Wesens. Es attackierte ihn kaum, wich sondern aus, taxierte und beobachtete. Manchmal wagte es gezielte Angriffe, die jedoch nicht beabsichtigen konnten ihn zu töten. Wollte es gar nicht sein Leben, sondern vielleicht etwas vollkommen anderes?

Link drehte den Schwertgriff in der Hand.

„Held der Zeit ...“, grollte es unheilverkündend. Dumpf wanderte die tiefe, menschenfremde Stimme ungeachtet des Regenprasselns durch die Luft. Die spitzen Ohren schärften sich.

„Held der Zeit ... übergib mit dein Schwert, dann gewähre ich dir und all den anderen Lichtwesen einen raschen Tod.“

„Verdammt sollst du sein Schattenbestie!“, schrie er, „Ich lasse es nicht zu, dass du ihnen etwas antust!“

Die Kreatur lachte höhnisch.

„Konntest du es denn bisher verhindern?“

Bei jedem einzelnen Wort brannte der Zorn stärker in seinem Inneren. Er fraß sich durch seine Glieder, schürte auch den letzten Funken Kraft und riss sie mit. Der Körper des Helden erbebte als ihm klar wurde, dass die monströse Kreatur ihn mit ihrem Geschwätz nur festhielt, während die Dorfbewohner ein weiteres Mal hilflos von der Monsterschar heimgesucht wurden.

Er presste den Kiefer zusammen, als eine ungestüme Gefühlswelle abermals seinen Hals hinauf in den Kopf stieg. Seine Sinne vernebelten, zuckendes Rot verzerrte seine Sicht.

„Ich schicke dich in die Untiefe der Hölle zurück aus der du gekrochen bist!!“

Von lodernder Wut begleitet jagte er der Wurzel des Übels entgegen. Ein von Hass erfüllter Schrei kündigte einen frontalen, ungedeckten Angriff an. Blind vor Emotionen hackte er wahllos auf das dunkle Wesen sein. Link spürte, wie sich all seine tief vergrabene Angst, Verzweiflung und Rage mit jedem Hieb entlud, stärker, schneller. Dieses Muster hielt ihn gefangen, sodass er nicht fähig war aus dem Gefängnis auszubrechen. Es verdammte ihn so lange dazu auf den Todfeind einzuschlagen, bis er nicht mehr war.

Plötzlich brachte ihn simpler, körperlicher Schmerz wieder in die Gegenwart zurück. Zuerst ein stechendes Ziehen oberhalb der Stirn, dann ein dumpfer Schlag in den Magen, ehe er zurückgeschleudert wurde. Reflexartig fing sich der Hylianer in der Luft, landete auf den Füßen und rutschte einige Meter rückwärts.

Als er sich erhob drehte sich die Welt kopfüber und plötzlich stand er mit den Stiefeln im dunklen Himmel. Während er keuchend auf die Knie fiel, fasste er mit der Schildhand an seinen Kopf. Die Nässe fühlte sich warm unter seinen Fingern an, doch dies war nicht der Grund, weshalb Link erschrocken die Augen aufriss. Ein scharfes, tödliches Peitschen drang an seine Ohren und noch ehe er Zeit hatte aufzuschauen, warf sein panischer Instinkt ihn zur Seite.

Im selben Moment schnitt ein klares Sausen durch die Luft, dicht gefolgt von dem schmerzhaften Gebrüll des Monsters. Die schwere Schattenklinge schlug einige Meter entfernt von ihm ein und ließ die Erde erzittern.

Der anfängliche Schwindel war der Überraschung gewichen, als der Einheimische aufsah und sich hochraffte. Gerade erkannte er verwundert den Pfeil in der Brust des taumelnden Monsters, als auch schon ein zweiter an ihm vorbeisirrte und sich unmittelbar neben seinen Genossen hineinbohrte.

„Link!“

Der Ruf dieser Stimme – seinen Namen tragend – löste sein herrschendes Muster schlagartig auf. Jene Gefühle, die Luft ab- und die Brust zuschnürten, lockerten sich und verblassten angesichts des Menschen, der sich in diesem Moment an seine Seite stellte.

„Link...“

Der Held der Zeit versuchte seine Stimme ruhig zu halten, konnte jedoch nicht die große Erleichterung zurückhalten, die in ihr mitschwang. In den entgeisterten Gesichtsausdruck des Ordoners mischte sich dieselbe Gelöstheit, als der Jüngere seine Hand auf dessen Schulter legte. Er spürte den unkontrollierten Zorn in seiner Reinkarnation verebben, der jedoch einen matten Geist zurückließ.

Rasch suchten die dunkelblauen Augen den Körper seines Pendants nach Verletzungen ab, blieben auch kurz an der blutenden Kopfwunde hängen, ehe sie wieder zum Angesicht glitten.

„Wie geht es dir?“

Sein Gegenüber atmete tief durch, sah ihn an und antwortete schon wesentlich gefasster: „Mir geht es gut...“

Der Jüngere nahm dies stumm zur Kenntnis.

„Die Dorfbewohner sind in Sicherheit.“, erwiderte er rasch, „Niemand ist ernsthaft verletzt, deshalb mach dir keine Sorgen.“

Der legendäre Held beobachtete, wie ein wenig die Anspannung aus den gezeichneten Gesichtszügen wich und trat noch einen kleinen Schritt näher.

Ein kurzer Blick zur Seite verriet ihm, dass sie nicht mehr viel Zeit hatten. Dennoch klang seine Stimme eindringlich, ruhig, wenn auch besorgt, als er fragte: „Kannst du kämpfen?“

Das königsblaue Augenpaar fesselte noch immer seinen Blick. Sie vermittelten nur eine allzu deutliche Botschaft, denn der Ältere las ganz klar die Sorge aus der Miene seines Ebenbildes heraus. Doch genauso stark erkannte er den entschlossenen Willen zu kämpfen.

Diese Klarheit und vertraute Nähe löste seinen Zorn endgültig auf. Da war jemand, ein Gefährte, ein Mitstreiter, der ihm auch jetzt die Treue hielt und auf den er sich schlichtweg verlassen konnte. Diese Feststellung weckte zunächst ein Gefühl von Erleichterung und Verbundenheit, dann machten sie seinem intuitiven Kampfgeist Platz.

Link nickte entschlossen.

Bevor noch irgendetwas gesagt werden konnte, schlug das Schattenmonster mit den Tentakeln nach ihnen. Anscheinend hatte es mit einer Unaufmerksamkeit der Helden gerechnet, doch deren geschärftes Gespür warnte sie rechtzeitig, sodass sie gekonnt auswichen, sofort jedoch wieder nebeneinander Stellung bezogen.

Der Jüngere legte Köcher und Bogen ab, zog stattdessen Schwert und Schild.

“Ganz gleich wie viele ihr seid, unwürdiges Ungeziefer kann unserem großen Plan nicht das Geringste anhaben!“

Die Kreatur duckte sich tiefer, das Auge visierte die Helden an, bereit zum Angriff.

Der Jüngere setzte sich zuerst in Bewegung und ging langsamen Schrittes nach vorne. Ohne den Blick von ihrem Feind zu lassen, murmelte er ruhig seinem Gefährten zu: „Ich fang an.“

Der Glaube in seinen Kameraden war unerschüttert und Link wusste instinktiv, dass er ihm gleich auf dem Fuße ins Gefecht folgen würde.

Der Held der Zeit ging von seinen Worten nahtlos zu schnellen Schritten über, bis er schließlich mit erhobenen Waffen frontal auf das Schattenwesen zujagte. Der Regen stach ihm unbarmherzig aufs Gesicht, doch die königsblauen Augen fixierten den Feind ungerührt.

Die Kreatur nahm die unausgesprochene Herausforderung an, stieß sich schreiend mit den Füßen ab und stürmte unerwartet schnell auf den Hylianer zu.

Der erste Schreck verflog so rasch, wie er gekommen war. Fließend glitt der Träger der wiesengrünen Tunika in einer drehenden Bewegung an dem langen Arm vorbei der nach ihm griff. Am Rande bemerkte er noch, wie der Ältere lautlos an ihm vorbeihuschte.

Dann blitzte aus der Deckung unterhalb der Kreatur plötzlich das Schwert des Dunkelblonden auf. Es schlug in gefährlicher Nähe nach oben, streifte jedoch nur den Schattenkörper, der sich übermenschlich schnell zur Seite wand und mit den ausgestreckten Krallen nach ihm schlug. Der Ordoner riss den Schild auf Brusthöhe, wurde jedoch unerwartet halbherzig zu Boden geschleudert. Noch während er sich abrollte wurde ihm bewusst, dass er dies wohl nur der Ablenkung durch seinen Mitstreiter zu verdanken hatte.

Von frischem Mut gepackt wich er bei seinem neuen Ansturm den wild um sich schlagenden Strängen geschickt aus. Die wachen, hellblauen Augen verfolgten den schnellen Schattenkörper, der sich abrupt von Punkt zu Punkt bewegte, erkannten den Jüngeren, der ebenso entschlossen wie konzentriert agil den Tentakelklingen auswich und Gelegenheiten abwartete sie abzuhacken. Flink und gelenk wie ein junges Wiesel wich sein Vorgänger den undurchschaubaren Bewegungsabläufen aus und vollführte mit ihm in einer raschen, intuitiven Abwechslung Angriffe, die jedoch ins Leere verliefen oder vehement pariert wurden.

Der Kampf glich einem Todestanz. Trotz der Größe, der langen Glieder und den Widersachern zwei an der Zahl, gelang es der Schattenkreatur in einem rasanten Wechselspiel von Angriff und Verteidigung den gefährlich aufleuchtenden Klingen zu entkommen. Der Regen trommelte immer noch unbarmherzig auf das Geschehen ein, bereitete den Wiesenboden zu einer tückischen, rutschigen Fläche auf und versuchte – allerdings erfolglos – die Kämpfenden niederzuringen.

Die Kreatur knurrte verächtlich auf.

Ihr lästigen Maden! Ihr könnt ein Wesen wie mich nicht zu Fall bringen! Auf euch wartet nur der Tod!“

Gerade wollte der Jüngere in einem günstigen Augenblick frontal von unten herauf angreifen, als er plötzlich eine Pranke auf sich hernieder schwingen sah. Um den riesigen Krallen auszuweichen, suchte er die Flucht nach vorn. Zu spät bemerkte er, wie die Luft über ihm dichter wurde. Reflexartig richtete er den Körper auf und stach mit der Klinge empor, konnte jedoch dem monströsen Kiefer nicht mehr entgehen. Plötzlich hing sein Schwertarm fest und Link beobachtete mit stummem Entsetzen, wie sich die Zähne vor seinen Augen senkten und sich genüsslich in seinen Oberarm bohrten.

Dem legendären Helden entfuhr ein erstickter Schrei. Nicht vor Schmerz, sondern vor Wut. Sein Körper reagierte in Panik darauf, doch der Hylianer erkannte sofort – ungeachtet seines tobenden Selbsterhaltungstriebes -, dass sein Schwert genauso tief irgendwo in dem Wesen stecken musste.

Noch bevor er sich freikämpfen konnte, dröhnte aus dem Maul ein zerreißender, schriller Schrei und öffnete sich leicht. Link nutzte die Gunst des Augenblicks, ballte die rechte Hand zur Faust und trieb sie hitzköpfig – ungeachtet des Schildes – gegen die scharfkantigen Zähne, die unter der rigorosen Gewalt zerbrachen und seinen Arm freigaben.

Der hellblonde Kämpfer wand sich heraus und hastete einige große Schritte zurück. Er beobachtete, wie das Monster gellend den Kopf schwang und erkannte auch warum. Die ganzen hinteren Tentakel waren sauber abgetrennt worden, die zurückgebliebenen Stummel zuckten wehrlos. Nun verblieben nur noch fünf, vier links, eins rechts.

Wie zur Antwort tauchte eine Sekunde später der Ordoner neben ihm auf. Angespannt dennoch gefasst eilte sein Blick kurz über den Schwertarm seines Mitstreiters, hob sich jedoch rasch wieder.

Der Jüngere musste gar nicht hinschauen. Er spürte das starke Brennen und gleichzeitig, wie sich das warme Blut durch sein nasses Hemd seinen Arm hinunterwand. Prüfend drückte er einmal kurz und fest den Schwertgriff, spürte jedoch keine nennenswerte Veränderung.

„Es sieht schlimmer aus, als es tatsächlich ist.“, murmelte er ohne ihren Feind aus den Augen zu lassen.

Der Ältere glaubte ihm das für den Augenblick. Sorge würde nur ihren Geist trüben. Einmal mehr wurde ihm bewusst, wie wichtig ihr gegenseitiges Vertrauen war, auch in dieser Hinsicht.

„Irgendwelche Schwachstellen?“, fragte der Einheimische kurz angebunden.

„Noch nicht...“

Erneut kreischte die Kreatur gellend auf, dass es den Helden das Blut in den Adern gefror. Die Verschnörkelungen leuchteten auf, die der Ältere zuvor bemerkt hatte, zeigten sich nun als violette, pulsierende Wirbel.

Das Ungetüm baute sich auf, breitete die Arme aus, brüllte bestialisch. Eine Druckwelle dunkler Macht prallte ungesehen gegen die jungen Männer, der sie jedoch nach einem anfänglichen Taumel ohne weiteres standhielten.

Doch damit nicht genug. Es schien, als ob sie einen schlafenden Teufel geweckt hätten.

“Ich schwöre euch, dies war euer letzter Triumph! Ich töte und zerfetze ausnahmslos jeden von euch!“

Die klirrend hellen Laute kreischten in den empfindlichen, hylianischen Ohren. Es fiel ihnen schwer nichts von ihrer Konzentration einzubüßen, denn sofort polterte ihr Gegner wie ein wahnsinniger Affe auf sie zu. Die Arme schlugen rasend nach den gründgewandeten Helden, die noch leichtfüßig auswichen.

Eine der Pranken preschte von rechts an den Ordoner heran. Sein glasklarer Instinkt reagierte sofort. Innerhalb nur eines winzigen Augenblicks spannten sich die Muskeln seiner Beine an, stießen sich kraftvoll vom Boden ab. In einem haarscharf berechneten Überschlag nach hinten, entkam er galant den scharfen Krallen, die gefährlich an ihm vorbeifegten. Noch inmitten der Drehung erspähten die hellblauen Augen den verbliebenen Tentakel auf seiner Seite. Gerade berührten seine Füße die feuchte Erde, als die schwarze Sichel auf ihn zuraste mit seinem Bauch als Ziel. Geistesgegenwärtig erspähte er noch seinen Gefährten auf der anderen Seite des Monsters. Die dunkelblauen Augen sprachen unmissverständlich und der Hylianer verstand sofort.

Er trat nur einen minimalen Schritt zur Seite, als die Sichel gegen seine Seite schlug und an den Kettengliedern vorbeischrammte.

Link keuchte erstickt, als ein rasanter, dumpfer Schmerz den Atem aus seinen Lungen trieb. Doch ungeachtet dessen packte er mit der rechten Hand den schlangenähnlichen Schattenkörper, klemmte ihn zwischen Hüfte und Unterarm. Er verankerte seine Stiefel im Boden, hielt dabei den Tentakel fest im Griff, sodass die Kreatur in ihrer Bewegung gestört wurde.

Die Sichel zappelte unruhig hinter ihm, konnte sich jedoch nicht so weit krümmen, um ihn zu erreichen. Zornig brüllend wandte sich die Kreatur dem tannengrün gewandeten Helden zu, der krampfhaft und verbissen stur den Tentakel festhielt. Der Schattenkörper fühlte sich seltsam glatt an, während Link am Rande seiner Konzentration ein dunkles Pulsieren darin wahrnahm.

Doch das Wesen überlegte nicht lange. Der junge Mann beobachtete, wie es die Arme in die Höhe riss, wohl mit der Absicht ihn zu zerquetschen. Als sie ihren höchsten Punkt erreichten, sah Link seine Chance und auch gleichzeitig die seines Mitstreiters. Er hob die Klinge bis zum Anschlag über die Schultern hinter den Rücken. Da es nicht sein Schwert war, welches im Begehr des Feindes stand, spannte Link den Arm an und warf es kraftvoll in Richtung des Monsterkopfes.

So schnell wie der drehende Schleifstein einer Schmiede wirbelte das Master-Schwert um seine eigene Achse. Das Monster zeigte sich zu perplex, um schnell genug zu reagieren, sodass die heilige Klinge sich in dessen Kehle verkeilte.

Begleitet von einem ohrenzerreißenden Schrei leuchtete der Stahl auf, konnte nicht von dem dunklen Wesen berührt werden. Das Licht strahlte hell in der Finsternis, ließ die schrillen Laute verstummen und den Körper zuckend innehalten.

Nur wenige Augenblicke danach donnerte ein anderer, wilder Kampfesruf durch den Regen.

Der Dunkelbonde erkannte seinen Kameraden, der blitzschnell die Bestie als Trittleiter benutzt hatte, um von oben auf ihren Gegner niederzujagen. Sein Vorgänger hielt mit der linken Hand das Schwert neben seinem Gesicht im Anschlag und als die symbolverzierte, violett leuchtende Kopfplatte der Schattenkreatur in seine Reichweite kam, setzte der legendäre Held zur Stichattacke an. Die Klingenspitze bohrte sich durch den Kopf, tiefer und tiefer, bis es über die Hälfte versenkt war. Kleine Sprünge zogen sich zackig über die zornig leuchtenden Symbole, zerfurchten die verschlungenen Linien, brachen sie auf, bis die Kopfplatte schlussendlich zerbarst.

Der junge Herr über die Zeit befreite in Windeseile seine Waffe. Dann trat er mit den Füßen auf die schwarzen Schultern, sprang in einer fließenden, drehenden Bewegung erneut in die Lüfte und landete geschickt neben dem Ordoner, der sich zwischenzeitlich sein Schwert wiederbeschafft hatte.

Ihre Blicke kreuzten sich, verharrten kurz aufeinander. Innerhalb weniger rascher Atemzüge hatten sie sich gegenseitig von ihrem akzeptablen Gesundheitszustand überzeugt und fixierten das tobende Monster. Es schleuderte Flüche in die Luft, kreischte schrill und riss den mächtigen Kiefer auf. Jenes Auge rollte zornig in seiner Höhle herum. Winzige, schwarze Linien fraßen sich durch das blutige Rot bis zur Pupille hindurch.

Das Loch im Hals des Monsters erkannten die Hylianer kaum, doch unter der zerbrochenen Kopfplatte zeigten sich wulstartige Knoten, die schwach im Grau einer Dämmerung leuchteten. Das Schattenwesen bäumte sich auf, streckte die langen Arme empor, ehe die Pranken laut donnernd auf den Boden aufschlugen und es in kriechender Haltung liegen blieb. Die schwarze, dickliche Masse troff weiter aus dem Maul heraus, landete platschend auf dem zerfurchten Wiesenboden.

Die blauen Augenpaare fixierten abschätzend das finstere Wesen, während ihre Körper in angespannter Kampfhaltung warteten. Rasch wechselten sie einen Blick der bestätigte, dass sie beide dem Frieden nicht trauten.

Bis auf die Knochen durchnässt pirschten sie sich langsam heran, machten einen vorsichtigen Schritt in dem aufgeweichten Schlamm nach dem anderen, währenddessen sich der Regen noch immer unbarmherzig auf sie niederwarf.

Eine ungewöhnliche Stille hüllte das Geschehen ein. Die Luft verdichtete sich und hing schwer über dem Boden. Plötzlich verschluckte die Atmosphäre um sie herum jedes Geräusch, als ob die Hylianer mit einem Schlag taub geworden wären.

Umso grässlicher ertönte dann der helle Schrei in ihren Ohren, höher und betäubender als zuvor. Gleichzeitig erfasste sie eine Druckwelle und schmetterte sie schlagartig zurück. Trotz des lähmenden, hohen Tons – der allmählich abflaute und die Geräusche der Umgebung wieder zuließ – fingen sich die Helden in der Luft und rutschten auf den Füßen einige Meter zurück.

Alarmiert und verbissen fixierten sie die Schattenkreatur, die aufrecht auf sie zuschritt. Insgesamt fünf der eigenartigen Wirbel leuchten bedrohlich vor der schwarzen Masse auf. Vier fanden parallel zueinander ihren Platz auf Schultern und Armbeugen, während der fünfte mittig auf der unteren Hälfte des Bauches prangte.

Kein schriller Ton zerriss die Luft, vielmehr brachte sie die tiefe, seelenlose Stimme bedrohlich zum vibrieren: “Ihr dummen Narren! Glaubtet ihr wirklich, dass ein Wesen der alten Magie nur mit einfacher Schwertkunst zu übertölpeln wäre?“

Das Monster machte einen Schritt nach vorn und im Einklang damit wurden die Helden ein weiteres Mal von einer noch stärkeren Druckwelle zurückgeschleudert. Ihre gespreizten Finger gruben sich in den schlammigen Dreck, als sie sich erneut abfingen und taumelnd zum Stehen kamen.

„Verdammt! Wir müssen ausweichen oder irgendwie versuchen uns zu verteidigen!“

„Wir versuchen es mit einem Sprung nach oben!“, erwiderte der Jüngere durch das laute Regentrommeln.

“Erlaubt euch nicht mich zu ignorieren!“, schrie die dunkle Stimme und schoss abermals eine schwarze Druckwelle gegen die Hylianer.

Den Vorschlag des legendären Helden ausprobierend versuchten sie ein Ausweichmanöver in der Luft, wurden jedoch inmitten des Sprungs erfasst, sodass sie hart auf dem Rücken aufschlugen und über den Boden rollten. Keuchend erhoben sie sich auf alle Viere. Die Gesichter starrten schlammverschmiert entsetzt auf die Kreatur die stetig näher kam. Eine waagerechte, schwarze Sichel bildete sich vor ihr, die im nächsten Augenblick auf sie zurauschte. Unfähig der unbekannten Magie zu entrinnen, schleuderte sie die menschlichen Körper ein weiteres Mal zurück. Trotz des Abwehrversuches mit dem Schild, wirkte der Angriff stärker als zuvor.

Dem Ordoner war, als ob ihn eine riesige Faust in den Magen getroffen hätte. Seine Innereien wanden sich schmerzvoll, als er versuchte sich aufzurichten. Der Schock dieser Attacken steckte noch in seinen Gliedern, lähmte und betäubte sie. Er hustete und eine Welle metallischen Geschmacks rollte über seine Zunge hinweg. Vor seinen Augen flackerten schwarze Punkte, als er sich auf die Knie raffte. Mit dem Handrücken wischte er das Blut aus den Mundwinkeln, sammelte seine Sinne, wagte einen kurzen Blick auf den Kämpfer an seiner Seite, bevor die hellblauen, hochkonzentrierten Augen erneut den Feind fixierten.

„Ich glaube es war keine gute Idee den Kopf zu zertrümmern...“, murmelte sein Vorgänger bitter und schluckte. Das Wesen hingegen lachte finster auf.

“Ich zerfetze eure Leiber...“

Ohne auf die Worte des Feindes zu achten, führte der Einheimische seine ganz eigenen Gedankengänge.

„Wenn wir Mut beweisen...“, murmelte er.

“...mit meiner Magie und...“

Die dunkelblauen Augen weiteten sich: „Ja! Das ist es!

“...bringe das Schwert des Zeitenhelden dar...“

Der Ältere drehte sich ihm zu und Link erkannte verwundert einen Hauch des Zweifels in dem Blick.

“Unser Gebieter wird mich mitnehmen...“

Doch dann verstand der Held der Zeit sofort; Die Erinnerungen an ihre misslichen Anfangsversuche standen seinem Abbild im Weg.

“Die neue Welt ist nicht mehr fern...“

Entschlossenheit, die jeglichen Zweifel verbannte, bemächtigte sich seines Geistes.

„Link.“, sprach der legendäre Held fest, legte das Schwert nieder und streckte seinem Gefährten die Hand hin, „Lass uns gemeinsam Mut beweisen.“

“… und wir werden die wahren Herrscher über die Welten sein....“

Nach dem Hauch eines Zögerns überzeugte der Ausdruck des Jüngeren und seine Reinkarnation griff ebenfalls mit der Schwerthand nach der seinen. Sie verharrten in einem gegenseitigen Blick, standen auf und ein angenehmes Prickeln zog sich über seine Haut. Der Ältere glaubte fast den Herzschlag seines Gefährten zu hören, der im vollkommenen Einklang zu dem seinen pochte.

“Ihr könnt uns nicht aufhalten!“

Der Ordoner spürte eine erneute Angriffsvorbereitung der unbekannten Magie, doch er konnte den Blick nicht von seinem Partner abwenden, der sich wie sein getreues Spiegelbild verhielt. Das scharfe Rauschen der schwarzen Sichel drang nur entfernt an seine Ohren, als es auf sie zuraste und einige Meter von ihnen entfernt an irgendetwas abprallte.

Ohne es selbst bemerkt zu haben waren ihre Energien miteinander verschmolzen, bildeten nun um sie herum eine kugelförmige Einheit, die sie vor jedem Schaden bewahrte.

Die Attacke blieb von dem dunkelblonden Helden keinesfalls unbemerkt, doch hatte er das Gefühl sie würde an ihrem vereinten Bewusstsein zerschellen, wie eine Welle an einer Felswand.

Ungeachtet des tobenden Kreischens der Monstrosität sahen sich die Hylianer weiterhin in die blauen Augen, wanderten einmal kurz über ihre goldene Aura. Der Herr über die Zeit grinste zufrieden.

„Jetzt sind wir am Zug. Schlagen wir mit der heiligen Macht zurück!“

Die Zuversicht, die in seiner Stimme mitschwang, ergriff auch von seiner Reinkarnation Besitz. Intuitiv wusste er was zu tun war und lächelte als Bestätigung entschlossen.

Urplötzlich bebte die Erde unter ihren Füßen. Die Helden schauten auf und sahen sich nur wenige Schritte entfernt der Schattenkreatur gegenüber, jene Pranken zum Angriff erhoben und das blutige Auge wahnsinnig zitternd.

Der minimale Augenblick, in dem die Helden hätten ausweichen können, verstrich ungenutzt. Die scharfen Krallen schnellten auf sie zu, doch davon vollkommen ungerührt traten die Hylianer einen gemeinsamen, furchtlosen Schritt nach vorne; Jeder mit einem Blick der ihre innere Kraft wiederspiegelte.

Im vollkommenen Einklang zueinander festigten sie die goldene Aura um sich herum und nachdem das finstre Wesen an ihrem Lichtkreis abprallte, jagten ihm die jungen Kämpfer eine Welle des hellen, grüngoldenen Leuchtens hinterher.

Die göttliche Kraft überwältigte die Kreatur, streckte sie mühelos nieder.

Die Hylianer atmeten kurz auf, aber nun entfesselte sich die Triforce-Magie in ihnen vollends. Die heiligen Dreieckssymbole strahlten auf ihren Handrücken auf, erweckten Quellen wahrer Macht in den irdischen Körpern. Der Jüngere spürte sie durch seine Adern pulsieren. Er hatte das Gefühl mit nur einem kollektiven Gedanken die Kreatur zu Staub zerfallen lassen zu können.

Sich fortwährend an den Händen haltend gingen sie in dem Bewusstsein von Unverwundbarkeit langsam Schritt für Schritt nach vorne, während der grüngoldene Lichtkreis um sie herum zu explodieren schien. Die feinen Lichtstreifen verstärkten und verdichteten sich gleichermaßen, die Luft flimmerte und die göttliche Energie wurde fast greifbar. Der goldene Schein legte sich über ihre Körper, ließ ihre Herzen im Takt zu ihrer Schutzpatronin vibrieren.

Der Feind rappelte sich auf und bündelte seinerseits die schwarze Magie.

“Gegen die uralte Macht unseres Volkes ist selbst eure Lichtsubstanz hilflos!“

Das Wesen entfesselte die finstren Schatten und unzählige Sichelklingen flogen schwallartig auf sie zu. Die Luft war erfüllt von scharfen Rauschgeräuschen, doch die Krieger fürchteten nicht die schwarzen Todessensen, welche den Raum um sie herum einnahmen.

Die blau leuchtenden Augenpaare durchstachen die Finsternis, ließen sich nicht beirren, sondern hielten die Kreatur genau im Visier und als ob die pulsierende Göttlichkeit in ihren Körpern nur darauf gewartet hätte, entlud sie sich mit einem plötzlichen, gewaltigen Schlag. Ihre Aura dehnte sich kreisförmig aus, löschte restlos alle Schattenklingen aus, die einfach von der göttlichen Macht verschluckt wurden, wie Ameisen von einer Flutwelle.

Das Monstrum hielt der grüngoldenen Kraft stand, doch jeder Funke der Schattenmagie wurde restlos aus ihm herausgepresst und vernichtet.

Der Einheimische starrte das Schattenwesen an, welches sich in ihrer Gewalt befand. Es schrie bestialisch, zornentbrannt, versuchte vergebens seine Macht zu halten und sich zu befreien, dabei ließ die Kraft der Fragmente nicht mehr als ein Zucken zu.

Der Held der Zeit fühlte inzwischen, wie sich die Gotteskraft zwischen ihnen aufbäumte und unaufhaltsam stark aus ihnen hinausströmte. Ihre Hände waren wie aneinandergekettet, ihre Fragmente leuchteten und verlangten Link alle Selbstkontrolle ab. Die heilige Magie wollte aus diesen irdischen Gefängnissen ausbrechen, doch der Jüngere versuchte krampfhaft sie aufzuhalten. Er wusste; je stärker sich die Kraft ihrer Fragmente entlud, desto mehr würde es ihre Körper belasten, die für eine solche Konzentration göttlicher Energie schlichtweg nicht geschaffen waren.

Sein Ebenbild wandte sich ihm zu, erkannte sein Vorhaben und auch wenn der legendäre Held nicht wusste ob sein Kamerad verstand, versuchten sie beide loszulassen.

Die Luft um sie herum verdichtete sich, bis sie schlussendlich die Kontrolle über das grüngoldene Licht verloren. Urplötzlich barst die Aura, fegte in alle Himmelsrichtungen hinfort und nahm alles mit, was sie erhaschte. Kreisförmig riss sie die dunkle Wolkendecke auf und starke, herrische Winde jagten sie innerhalb weniger Augenblicke fort, offenbarten einen sternenklaren Nachthimmel.

Die Auserwählten lösten sich ruckartig voneinander, sanken keuchend auf die Knie, während die geschundene Schattenkreatur – von der heiligen Macht losgelassen – auf dem Boden aufschlug und zuckend liegen blieb.

Der hellblonde Kämpfer stützte sich mit den Fäusten auf der durchtränkten Wiese ab. Er rang nach Luft, als ob er hundert Meilen durch die Gespensterwüste gerannt wäre. Die Kraft wich aus seinen Gliedern und auf einmal fühlte sich Link ausgezehrt.

Alles um ihn herum verharrte ruhig, selbst der unerbittliche Regen war vertrieben worden. Um innerliche Fassung bemühend stand er auf, als ihn helfende Hände an Brust und Arm stützten. Verwundert schaute er auf in die vertrauten Gesichtszüge seines Pendants. Die hellblauen Augen huschten kurz prüfend über ihn, ehe sie seinen Blick hielten.

„Wie geht es dir?“

Der Jüngere hörte aus der festen Stimme den Ansatz von Besorgnis heraus, als er genau die Frage hörte, die er vorhin selbst gestellt hatte. Er richtete sich auf und lächelte: „Mach dir keine Gedanken, mir geht es gut. Bin nur ein wenig fertig ... und du?“

Die Augenbrauen des Einheimischen hoben sich erleichtert, dann schüttelte er kurz den Kopf.

„Mir fehlt nichts. Trotzdem hat der Angriff seinen Tribut gefordert...“

Dann sah er zur Seite.

„...aber vielleicht waren wir erfolgreich.“

Der legendäre Held folgte dem Blick seines Partners nach vorne. Der finstere Körper lag zappelnd am anderen Ende der Weide. Die dunkelblauen Augen verengten sich skeptisch, bevor er nachhakte: „Du klingst nicht sehr überzeugt...“

„Das bin ich auch nicht...“, murmelte seine Reinkarnation.

In diesem Augenblick erhob sich die Kreatur langsam und stöhnend. Die fünf Wirbel, verteilt an Bauch, Schultern und Armbeugen, leuchteten ungebrochen auf. Der jungenhafte Kämpfer fixierte sie erneut fragend. Sein Gefährte hingegen sammelte ihre Waffen zusammen, hielt seinem Abbild Schwert und Schild entgegen, wobei er selbst schon wieder vollständig ausgerüstet war.

Natürlich entging ihm der starre, kritische Blick seines Vorgängers nicht. Er folgte ihm und bemerkte ebenfalls die violett leuchtenden, kreisförmigen Spiralen. Sie sahen aus wie ein Muster, auch wenn der Ordoner kein konkretes erkennen konnte.

Plötzlich schaute sich sein Mitstreiter hektisch um, suchte mit den Augen den matschigen Boden um sie herum ab.

„Was-?“

„Weißt du wo mein Bogen ist? Ich muss etwas ausprobieren!“

Die Stimme seines Vorgängers klang plötzlich nervös, aufgeregt. Er selbst hatte die Fernkampfwaffe schon vorhin erspäht.

„Der Bogen und der Pfeilköcher liegen dort drüben.“, erklärte Link und zeigte mit dem Finger nach links in Richtung des Weidentors. Einige Meter davor lagen sie unberührt im Gras.

Der Jüngere wollte gerade losstürmen, da wurde er von einer Hand an seinem Arm aufgehalten. Als er sich verwundert umdrehte, ließ seine Reinkarnation ihn bereits wieder los und sah ihn fragend an: „Was hast du vor? Wo willst du hin ohne Schwert und Schild? Das ist viel zu-“

Doch weiter kam der Einheimische nicht mehr, da fiel ihm sein Vorgänger entschieden ins Wort.

„Ich habe vielleicht seine Schwachstelle entdeckt! Mir passiert schon nichts, bleib du hier und lenk es ab. Du wirst es verstehen.“

Er schaute entschlossen, trotzdem auch flehend in das verwirrte, himmelblaue Augenpaar und griff fest mit der Hand nach dem Arm seines Partners.

„Ich gebe dir Rückendeckung und bin sofort wieder bei dir, wenn was schief läuft. Vertrau mir!“

Damit riss er sich endgültig los und rannte so schnell es die schlammige Wiese erlaubte auf seinen Bogen zu. Einige Schritte davor hörte er bereits das Kampfgebrüll der Kreatur und einmal mehr wurde ihm unerträglich schuldig bewusst, dass er von der Seite seines Gefährten gewichen war.

Fluchend über die wenigen ihm verbliebenden Momente erreichte er endlich seine Waffen. Er packte den Bogen, zog geschwind einen Pfeil aus dem Köcher und setzte an. Die Sehne war nass und drohte seinen Fingern zu entgleiten, doch Link musste sich gedulden. Es gab nur einen winzigen Augenblick der einen sicheren Treffer garantierte. Das Monster harrte noch am anderen Ende der Weide – für den Plan des Bogenschützen zu weit entfernt -, doch nach dem nächsten Atemzug hielt es auf seinen Mitstreiter zu, der ungerührt in Kampfstellung wartete.

Gut Link! So wird es klappen!

Durch die abrupt raschen Bewegungen gestaltete es sich für den legendären Helden schwierig, das Ziel im Auge zu behalten. Die Spitze seines Pfeils folgte ruhig der Kreatur, bis sie nur noch einen Laufschritt von seinem Abbild entfernt war.

Link öffnete sein zweites Auge, korrigierte innerhalb eines Lidschlags und ließ die Sehne los, die bis zum Anschlag gezogen war. Durch die Spannung schnellte sie scharf wie eine Peitsche zurück, streifte dabei die Wange ihres Herrn, schickte jedoch zuverlässig den gefiederten Pfeil auf die Reise. Gerade wie eine gespannte Schnur schoss er in Windeseile durch die Luft und versenkte sich im Ziel.

Der Ältere hatte das Sausen des Pfeils bereits vernommen, wich aus diesem Grund ein Stück weit zurück und beobachtete, wie sich der Schaft in die mittlere Spirale auf dem Bauch des Wesens bohrte. Obwohl gerade mal die Spitze in dem finstren Körper verschwand, kreischte die getroffene Gestalt wie von Sinnen auf. Schäumend vor Wut und Schmerz schlug es mit Armen und Tentakeln um sich. Der Einheimische hatte vorausschauend bereits den nötigen Sicherheitsabstand gewahrt, der ihm einen kurzen Blick auf die violette Spirale gewährte. Sein Kamerad hatte voll ins Schwarze getroffen – womit sich seine Vermutung bezüglich der Schwachstellen bestätigte –, doch der Wirbel leuchtete immer noch.

Eine finstre Pranke schlug von oben auf ihn herab, doch der Hylianer wich behände mit einem Sprung nach hinten aus. Die zweite schlug dicht neben ihm auf und Link nutzte seine Chance. Leichtfüßig sprang er über die langen Krallen hinweg, hielt sich mit dem Schwert die Tentakelklingen vom Hals. Er ließ den stählernen Griff seines Schildes los und sprang – als der Weg frei war – zwischen den langen, eingeknickten Beinen hinauf zum schwarzen, flachen Bauch. Mit der rechten Hand stieß er den Pfeil ruckartig in den Körper hinein.

Link wusste, dass dieses Vorhaben nicht mehr tollkühn, sondern im höchsten Maße waghalsig war. Er hatte die Linien des Feindes ohne kämpferische Taktik durchbrochen und wurde jetzt der Folgen gewahr.

Das Monster schrie abermals so durchdringend schrill auf, dass die Konzentration des Hylianers kurz aussetzte und er sich nicht den nötigen Überblick verschaffen konnte.

Das Wesen baute sich zu voller Größe auf, schwang beide Arme in die Höhe und ließ sie auf den Einheimischen niederschmettern. Link gelang es nicht rechtzeitig aus der Reichweite der Kreatur zu entkommen, riss den Schild mit beiden Händen hoch, verbarrikadierte sich darunter so gut es ging. Gleich darauf erzitterte der Stahl und die Wucht warf ihn zu Boden. Der Hylia-Schild presste schlagartig seine Arme schmerzhaft gegen seine Brust, quetschte seine Knochen ein und drückte ihm den Atem aus den Lungen. Link versuchte den Pranken entgegenzuwirken, als der Druck plötzlich nachgab und der Schlammboden um ihn herum von feurigem Licht erhellt wurde.

Ohne zu zögern rollte der Kämpfer geschickt rückwärts auf die Füße, verschaffte sich den nötigen Abstand und schaute auf. Der gesamte Schädel mitsamt dem Augenmaul war von Feuer umschlossen, sodass das Wesen taumelte und den Kopf wie von Sinnen durch die Luft warf.

Sofort tauchte neben ihm sein Vorgänger in voller Montur auf.

„Entschuldige,“, murmelte er schuldbewusst, „mein Plan war doch nicht ganz so gut durchdacht.“

Der Ältere sah ihn aus den Augenwinkeln an und hob ansatzweise einen Mundwinkel in die Höhe.

„Dein Plan war genial.“

Der hellblonde Kämpfer drehte überrascht den Kopf.

„Was? Wieso?!“

Seine Reinkarnation zeigte auf den aufgespießten Wirbel am Bauch des Monsters.

„Siehst du? Die Spirale leuchtet nicht mehr. Das sind die Schwachstellen nach denen wir die ganze Zeit gesucht haben. Wenn wir sie alle angreifen und zum Verblassen bringen...“

„...können wir es besiegen.“, beendete der Jüngere den Satz erstaunt.

Der Ordoner nickte voll grimmiger Zuversicht.

„So ist es.“

Sein Mitstreiter atmete tief ein. Dann stellte er den rechten Fuß gleichsam mit der Schildhand nach vorne und winkelte den linken Arm an, sodass die Schwertspitze schräg in den Himmel ragte. Sein Partner verhielt sich wie ein Spiegelbild und nahm genau dieselbe Kampfstellung ein. Der Jüngere bemerkte es.

„Wenn es so gut klappt wie beim letzten Mal, denke ich können wir es in einem Zug besiegen.“, erklärte der jungenhafte Hylianer. Er hatte sich automatisch in eine Position gestellt, die einen gemeinsamen Angriff einläutete. Dabei war er gar nicht sicher, ob sein Pendant seine Meinung teilte. Doch dessen Antwort widerlegte rasch alle Zweifel.

„Du hast dich so entschieden, wie auch ich mich entschieden habe.“

Der Einheimische drehte kaum merklich den Kopf und sah dem Anderen fest in die Augen.

„Wir sind ein Team und ich vertraue dir mein Leben an.“

Unerschrockenheit trat in den königsblauen Blick.

„Und ich vertraue dir meines an.“

Nachdem die Stimmen verklungen waren, richteten die Helden den Blick nach vorne. Die Schattengestalt kämpfte noch immer mit den restlichen Flammen, zerstob sie jedoch endgültig und heftete das irre, blutrote Auge auf die Widersacher vor sich.

“Ihr seid nur kleine unwürdige Insekten im Vergleich zu unserer alten, machtvollen Abstammung! Ich zerreiße und zerquetsche euch wie Maden, sodass absolut nichts mehr von euch zurückbleibt!“

Die violetten Spiralen leuchteten auf, als die Bestie auf die grüngewandeten Krieger zuschnellte. Mit einem gleichzeitigen „Jetzt!“ läuteten die jungen Helden ihr gemeinsames Manöver ein. Im selben Moment drückten sie sich mit dem rechten Fuß ab, hielten perfekt aufeinander abgestimmt auf das Wesen zu. Jeder Schritt trat absolut synchron auf dem Boden auf. Es war, als ob jeder von ihnen neben einem Spiegel laufen würde, denn Haltung, Schrittgröße und Geschwindigkeit waren perfekt einander angepasst. Die vermeintlichen Spiegelbilder entlarvten sich nur durch Äußerlichkeiten, wie Körpergröße, Tunika oder Haarfarbe.

Als sie in die Reichweite der Kreatur eindrangen, schnellten die Pranken nach vorne, um jeweils einen der Schwertkämpfer zu erhaschen. Galant wichen die Hylianer mit einer Drehung nach innen aus, sodass sie sich nun Seite an Seite zwischen den schwarzen, langen Armen befanden.

Die Synchronität der jungen Helden verwirrte die Schattengestalt und sie nutzten ihre Chance.

Im gleichen Augenblick öffneten die Hylianer ihre Haltung, durchstachen gezielt den jeweiligen Wirbel in den Armbeugen der Kreatur, ehe sie ohne zu zögern weitereilten.

In einem gleichzeitigen Sprung zerrissen die heiligen Klingen die violetten Spiralen an den Schultern. Das Duo landete hinter der Kreatur mit nach vorne gestreckten Schwertarmen. Mit einer Drehung wirbelten die Krieger herum. Ihr Feind tat es ihnen gleich und setzte bereits zum Angriff an. Doch ungeachtet dessen brachen die Helden in ihrer einzigen fließenden Bewegung nicht ab. Sie stoppten mit dem linken Fuß, der sich nun zurückstellte, zogen die Schwerter stichbereit zurück. Dann stießen sie noch in diesem Moment mit den Klingen zu, tauchten unter den langen Armen hindurch und versenkten den heiligen Stahl auf absolut gleicher Höhe nebeneinander in der Brust des Monsters.

Die Kreatur erstarrte inmitten der Attacke und die Hylianer harrten der nächsten Sekunden. Die durchbohrten, violetten Spiralen begehrten ein letztes Mal schwach auf, erloschen jedoch schlussendlich. Die langen Arme fielen schlaff zu Boden und der Körper kippte vorne über. Schnell zogen die jungen Männer die Schwerter aus dem Leib und wichen zurück. Das Ungetüm schlug vor ihnen auf, wie eine eingetretene Tür. Schlamm spritzte zu allen Seiten und es blieb zuckend liegen.

Der Atem der Hylianer rannte schnell durch ihre Lungen. Misstrauisch beäugten die blauen Zwillingsaugen die sich krümmende Kreatur. Manchmal vernahmen sie noch ein Ächzen und Stöhnen, bevor es stetig ruhiger wurde.

Der Ältere konnte kaum den Blick von dem Monstrum lassen. Er musste sichergehen, dass keine Gefahr mehr bestand. Der legendäre Held bemerkte den Blick. Aus diesem Grund stellte er sich neben sein Abbild und fasste mit der rechten Hand an den Schwertarm.

„Link...“

Es war, als ob der Angesprochene aus einem Traum erwachte. Er zuckte kaum merklich zusammen und schaute bei der vertrauten Berührung seinem Partner in die Augen.

„Wir haben es besiegt Link.“, sprach sein Vorgänger beruhigend, „Die Dorfbewohner sind in Sicherheit. Wir haben nichts mehr zu befürchten.“

Ein schrilles Lachen ertönte und überrascht schauten die Helden auf. Die Kreatur wälzte sich herum, sodass das blutrote Auge sie aus der offenen Maulhöhle anstarrte. Unwillkürlich trat der dunkelblonde Kämpfer einen Schritt vor, schützend vor sein Abbild. Da erhob die Gestalt auch schon hell kichernd die Stimme.

„Ihr seid törichte Narren! Glaubt ihr wirklich ihr wäret in Sicherheit? Ihr könnt nicht das Geringste gegen den Meister ausrichten. Was glaubt ihr denn, warum wir uns die Mühe gemacht haben dieses unbedeutende Dorf anzugreifen?“

Der Ordoner biss die Zähne fest zusammen, behielt diesmal jedoch souverän seine Selbstkontrolle. Er würde sich nicht von einem sterbenden Feind provozieren lassen. Der legendäre Held hingegen lauschte angespannt.

„Wir haben euch in die Falle gelockt und ihr wart dumm genug in sie hineinzutappen! Diese kümmerlichen Menschen dienten nur als Mittel zum Zweck, damit ihr kommt und wir euch des Schlüssels berauben konnten!“

„Welcher Schlüssel?!“, entfuhr es dem Einheimischen aufgebracht, näherte sich dem Wesen noch wenige Schritte. Dieses lachte abermals schallend auf.

„Ihr seid so unwissend, dabei glaubt ihr mit allen Geheimnissen der Schatten vertraut zu sein. Aber davon erzähle ich euch im Jenseits!“

Ohne Vorwarnung schnellte das mit spitzen Zähnen gespickte Maul nach vorne. Der Ältere war zu nah, riss den Schild reflexartig schützend vor den Körper, ehe der Kiefer zuschnappte. Wie auch schon sein Mitstreiter vorher hing der Schildarm im Maul des Monsters fest. Doch gerade der Schild hielt den Kiefer soweit offen, dass die Zähne seinen Arm zwar einklemmten, aber nicht verletzten. Krampfhaft hielt Link den hylianischen Stahlschutz aufrecht.

„Versuch es nicht einmal!“

Die Stimme kreischte auf und plötzlich harrten die sensenartigen Krallen neben ihm auf der rechten Seite in Kampfstellung, nur um ihn bestmöglich aufspießen zu können. Sein Abbild musste wohl einen Angriff beabsichtigt haben, wurde jedoch dadurch ausgebremst. Ein wütendes Knurren hinter ihm bestätigte diese Vermutung.

„Lass ihn gehen oder ich stech dir das Auge aus!“

Die Stimme des legendären Helden bebte nicht nur des Zornes wegen, nein, eine sachliche Gewissheit schwang in ihr mit, die keine leeren Drohungen versprach.

Der Einheimische fühlte sich in seinem Vertrauen zu seinem Partner bestärkt, behielt einen klaren Kopf und drückte den Schwertgriff in der Linken fester. Die Kreatur hingegen ließ sich von den Worten des Zeitenhelden ablenken. Sie kicherte höhnisch auf.

„Vorher wirst du den durchbohrten Leib deines Freundes von meinen Krallen wetzen müssen! Doch glaube nicht, dass mein Tod eure Sicherheit gewährt…“, spöttelte es verächtlich, „ ... mein Meister wird euch jagen und finden, genauso wie er dieses tief in den Wäldern versteckte Dorf gefunden hat. Hält er erst den Schlüssel in Händen wird er das Portal öffnen und-“

Die nächsten Worte nahm die Kreatur mit ins Grab, denn urplötzlich rauschte ein schattiger Blitz innerhalb eines winzigen Augenblicks aus dem Himmel auf die Gestalt herab. Gewaltsam befreite der Jüngere den Arm seines Kameraden, indem er ihn geistesgegenwärtig von dem elektrisierten Körper zurückzog. Das Ungetüm schrie gellend auf, bevor es explosionsartig in tausende Partikel zerbarst. Der Schild des Ordoners – den er zuvor losgelassen hatte – wirbelte durch die Luft, landete wuchtig und dumpf klappernd auf dem durchweichten Boden. Die dunklen Pünktchen verharrten bis dahin in der Luft, ehe sie sich stumm auflösten.

Still und wortlos wie Statuen starrten die Helden entgeistert auf die Stelle, wo der Einheimische nur eine Sekunde zuvor noch festgehalten wurde. Es verstrichen einige Augenblicke, bis sie sich von dem abrupten, rätselhaften Ende Ihres Widersachers erholten.

„Was…was ist passiert?“, hauchte der legendäre Held perplex.

„Ich weiß es nicht…“, murmelte seine Reinkarnation und schaute verdattert in den Himmel, konnte jedoch keine verräterischen Spuren entdecken.

Dann stach er das Schwert in den Boden und sackte auf die Knie. Der Ordoner konnte noch nicht so recht glauben, dass der Kampf nun ausgestanden war. Langsam sickerten die Worte des Wesens in sein Bewusstsein. Wenn sie tatsächlich zutrafen – und viele Dinge sprachen dafür -, dann war er es selbst gewesen, der die Dorfbewohner in diesen schrecklichen Kampf verwickelt hatte.

Link atmete schuldbewusst ein und fasste sich mit der Hand ans Gesicht.

Der legendäre Held musste ebenfalls erst realisieren, dass das Gefecht vorüber war. Seine stetig vorherrschende innere Wachsamkeit und Anspannung löste sich auf und ließ ein Gefühl von Erschöpfung zurück.

Automatisch steckte er das Schwert wieder in die Scheide und warf sich den Schild auf den Rücken, klopfte und rieb den Dreck von seinen Sachen ab so gut es ging. Erst dann glitten seine dunkelblauen Augen zur Seite. Sein Abbild war kniend zu Boden gesunken und bedeckte seine obere Gesichtshälfte mit der linken Hand. Sein Schwert wartete wie ein stummer Gefährte neben ihm.

Der jungenhafte Hylianer ging auf seinen Partner zu und legte die Hand auf seine Schulter. Er konnte sich vorstellen, welcher Konflikt in seinem Inneren tobte. Es mussten die Worte des Schattenmonsters gewesen sein, die ihm keine Ruhe ließen.

„Link...“

„Wie konnte ich nur so dumm sein?!“

Die aufgebrachte Stimme des Älteren schnitt ihm das Wort ab und ließ ihn innehalten.

„Ich habe sie alle in Gefahr gebracht! Ich hätte doch wissen müssen, dass wir von dem dunklen Schatten verfolgt werden. Ich war viel zu leichtsinnig!“

Der Einheimische schluchzte wütend auf und schlug mit den Fäusten auf den Boden.

„Blindlings bin ich losgelaufen ohne einmal nachzudenken und habe dadurch genau den Plan meines Gegners erfüllt.“

Seine Reinkarnation verstummte, den Blick reumütig zu Boden gerichtet. Der Körper erzitterte unter des Jüngeren Hand und er vernahm seinen stockenden, aufgewühlten Atem nur allzu deutlich. Zunächst wusste er nichts zu sagen, verharrte bloß. Doch schließlich beruhigte er sich innerlich und richtete den Blick auf die Tatsachen. Er beugte sich zu seinem Freund hinab und redete beruhigend auf ihn ein.

„Jetzt erst einmal vorneweg: Wir waren beide leichtsinnig und keiner konnte damit rechnen, dass dieser schwarze Schatten aus dem heiligen Hain hinter uns her war.“

Langsam richtete sich das hellblaue Augenpaar auf und kreuzte seinen Blick. Der legendäre Held sprach jedoch unbeirrt weiter.

„Außerdem ist es vollkommen egal, was dieses Vieh redet. Wir haben es besiegt. Das Dorf ist gerettet und keiner deiner Leute ist ernsthaft verletzt. Selbst wenn wir blindlings in ihre Falle getappt sind, es hat überhaupt nichts gebracht, weil wir uns freigekämpft haben.“

Der Jüngere legte den Arm um den Hals und seine Mundwinkel hoben sich zu dem Ansatz eines warmen Lächelns.

„Komm, gehen wir nach den Anderen schauen. Sie haben sich große Sorgen um dich gemacht und warten sicher schon ungeduldig.“

Die Worte seines Gefährten brachten Link wieder auf den Boden der Realität zurück.

Ein weiteres Mal...

Obschon er sich zu keinem Lächeln durchringen konnte, entspannte er sich ein wenig. Einen langen Augenblick schaute er in das tiefe, beruhigende Königsblau und nickte schließlich seinem Vorgänger zu. Der Ordoner stemmte sich auf die Füße, steckte das Schwert weg und sah seinem Kameraden nach, der gerade Köcher, Bogen und seinen Schild auflas.

Schon zu diesem Zeitpunkt spürte der Ältere ein noch schwaches Gefühl in sich aufkeimen. Bevor er es jedoch richtig erkennen konnte, lenkte der Held der Zeit seine Aufmerksamkeit ab. Jeder wieder mit den eigenen Waffen auf dem Rücken gingen sie gemeinsam zum Weidentor, als sich der Dunkelblonde nochmals umdrehte und den Blick schweifen ließ.

Der hier stattgefundene Kampf war nicht zu übersehen. Lange, tiefe Furchen zogen sich durch das feuchte Gras. An manchen Stellen war von dem Grün gar nichts mehr übriggeblieben oder dunkle Löcher sprenkelten den unebenen Wiesenteppich. Kurz huschten die hellblauen Augen zum Himmel empor. Einige dichte Wolken zogen über den dunklen Mantel, besetzt mit einigen, wenigen Sternen am Horizont, dahin. Verwundert überlegte er, wann es zu regnen aufgehört hatte.

„Worüber denkst du nach?“

Als der Einheimische die sanfte Stimme seines Kameraden vernahm, senkte er den Blick, sah ihn an, schüttelte aber nur den Kopf.

„Über nichts Wichtiges.“

Der Jüngere indes verharrte ungerührt und schaute ihn an. Link bemerkte wie die dunkelblauen Augen kaum merklich höher glitten. Da kam sein Vorgänger auch schon auf ihn zu, hob die Hand, legte sie auf seine linke Stirnhälfte und begann vorsichtig die mit Regenwasser vermischten Blutschlieren dort abzureiben.

„Wenn Ilya dich so sieht fällt sie noch in Ohnmacht. Ich habe ihr versprochen dich unversehrt zurückzubringen.“

Während sich um die Mundwinkel des legendären Helden ein belustigtes Lächeln schlich, keimte erneut dieses unergründete Gefühl in dem Einheimischen auf. Zu spät realisierte er sein dringendes Bedürfnis seinen Freund in die Arme schließen zu wollen, denn da war er schon fertig und ließ von ihm ab.

„So sieht’s schon nicht mehr so schlimm aus. Jetzt kann ich dich ohne Bedenken deinen Leuten zeigen.“

Mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippen drehte er sich um und ging den Weg hinunter. Link musste das Bedürfnis zwanghaft niederringen, dann folgte er ihm. Eng, Seite an Seite wanderten sie ins Dorf und verließen das Schlachtfeld.
 

_____________________________________________________________________
 

Nachwort
 

Liebe Leser,
 

erst einmal vielen Dank für Eure Geduld, ich hoffe Euch hat das Lesen des Kapitels sehr viel Spaß gemacht! =] Das war eine ganz schöne Herausforderung, dass könnt Ihr mir glauben! xD Deswegen und aufgrund familiärer Umstände hat dieses Kapitel länger gedauert, dennoch dürft Ihr Euch immer darauf verlassen, dass ich die Story weiterschreibe, egal was kommt! =3
 

Wer Lust und Zeit hat, der erwischt mich dieses Jahr auf diversen Cons, unter anderem AnimagiC, Connichi bzw. Animuc. Ich würde mich freuen! =3
 

Ganz liebe Grüße an Euch!! ^^-
 

Eure Akimon



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von:  rutila-luu
2011-07-21T17:45:14+00:00 21.07.2011 19:45
Meine liebe Akimon!
Das Kapitel ist supercool geschrieben und hat mir viel spaß gemacht zu lesen-ENDLICH!

Denn egal wie lange es dauert, bis ich Doofi mal dazu komme deine(aber auch wirkliche langen Kapitel,die manchmal ein echter Angang sind) zu lesen- Ich werde dir immer eine treue Leserin bleiben, denn wie ich gestern und heute wieder gemerkt habe, es lohnt sich einfach! X)

Dieses Jahr mit Abi etc. war bei mir echt viel los aber gestern war ein sooo schöner sonniger Tag und ich habe das ganze Kapitel ausgedruckt und mit in den Strandkorb auf der Terasse genommen ^----^
Das hat zwar nicht so die Stimmung des Kapitels wiedergespiegelt aaaber-und das finde ich sehr bemerkenswert- es war als hätte ich bei Zelda TP auf der Weide gestanden und wäre im Spiel auf einen Gegner getroffen!
Aki,dafür ein riesen Lob von mir! Du weißt, ich liebe deine Story dafür, dass sie sich liest,als würde man im Spiel herumlaufen und das war ja gerade zu ein richtiger Bosskampf! =D perfect..!
Ich bin sehr gespannt, wie es nun weitergehen wird mit den beiden Hübschen und freu mich schon riesig auf dein nächstes Kapitel..Vllt gibt es das ja schon bald, denn dieses ist ja schon fast 4 Monate alt! :-O (*schäm*)

Aach und jedesmal wenn ich ein Kapitel lese,wünschte ich, es wäre ein gebundenes Buch, das wär so cool..oh und was macht eurer Hörbuch zur Story?

Ganz viele liebe Grüße,
die luuu



Von: abgemeldet
2011-07-06T10:17:53+00:00 06.07.2011 12:17
Huhu! x3

Erstmal vorweg... Ich hab diese FF jetzt in einem Rutsch durchgelesen (ausser den Adult-Kapiteln, die mir aber eine Freundin und andere Leserin zugesteckt hat *hust*) und ich bin begeistert :D
Dein Schreibstil ist einfach toll und ich war ja auch schon alleine wegen den Steckbriefbildern beeindruckt (hier mal ein Kompliment an tani xD). Auf das Pairing wäre ich so wohl nie gekommen aber es gefällt mir noch mehr, als ich gedacht habe... Was natürlich auch an der Umsetzung liegt. x3
Die ganze Story fesselt mich ziemlich, auch weil ich natürlich gespannt bin wie das ganze ausgehen wird. Immerhin muss OoT-Link ja irgentwann wieder zurück in seine Zeit (wegen des Triforce, wenn ich es richtig verstanden hab...) und das wäre ja nicht so das, was wir uns unter einem Happy-End vorstellen... Irgentwie macht mir das jetzt schon zu schaffen, obwohl die beiden gerade ja ganz andere Probleme haben. Aber ich bin auch so dramasüchtig, dass ich auf sowas wie einen schweren Abschied hoffe... Während ich auf der anderen Seite für die beiden hoffe, dass alles gut ausgeht. Ich kann mich nicht entscheiden. ;A;
Und auch ihre jetzigen Probleme werfen bei mir viele Fragen auf, vor allen Dingen bin ich gespannt wer der Drahtzieher des Ganzen ist. Und was seine Ziele beziehungsweise Motive sind. Ich könnte mich ewig in irgentwelche Verschwörungstheorien vertiefen, aber wenn wir noch nichtmal den richtigen Bösewicht genau kennen, lasse ich das lieber mal. xD
Jedenfalls liebe ich diese FF schon nach wenigen Malen durchlesen abgöttisch und hoffe, dass es bald weitergeht. Mich hast du auf jeden Fall als eine treue Leserin abgekriegt. X3
Von:  LinkyBaby
2011-04-23T19:49:00+00:00 23.04.2011 21:49
Ach Aki, weiß grad nicht, ob ich es dir schon in einem anderen Kommentar sagte, aber du hast dich unglaublich gewandelt und ich hoffe, dass du stolz darauf bist wieviel du seit Beginn der Story dazugelernt hast.

Manch Fan schien hin und wieder Probs mit Verwechslungen gehabt zu haben, ich blieb glücklicherweise davon verschont. Soweit ich mich zurück erinnere, war für mich alles eindeutig ^^
Mann, ich freue mich wahnsinig auf den eigentlichen Bösenwicht!! O__O Wie lange müssen wir auf das erste Erscheinen warten??
Genialer Endbosskampf! Hat das Vieh eigtl einen Namen? ^^ Es hätte einen verdient ^^

Dann sei mal weiterhin schön fleißg! Viele Fans wollen wissen wie es weitergeht ^^
Von:  ReyJOKER
2011-04-11T17:30:25+00:00 11.04.2011 19:30
Hallo, hier mein Kommi, eeeeeeeeeeeendlich x_x

1 Seite

- ah sehr schön alles formuliert wie erwartet x33
- fehler statt mir mit xD macht nix ^.-
- man der Kampf geht aber lange xD

2 Seite

- ihhh der arme OoT-Link T_T ps endlich passiert ma was xD"
- boah wann sind die denn fertig xD"
- na immerhin die Links verteidigen ihre Titel X3
- wiedermal ausgezeichnet beschrieben alles, wunderbar und genial ^^b

3 Seite

- irgendwie klingt das kitschig xD
Nicht falsch verstehen ich find es trotzdem gut ^^
Also wie sich beider Links Energien "vereinen" olala xD~~~
- als ob die Säx gehabt hätten xDD

4 Seite

- moh~ wann sind n die fertig xD"

5 Seite

- na eeeendlich xD
- zu früh gefreut x_x
- ahhh WER ist der Meister xDD G-Dorf xDD Ihhh xDD
- *weiterles*
- oder GOTTTTT rofl

6 Seite

- ah das ende xD dieses Kapitels
- pat x33

Fazit: Ahhh >//< wie eh und je herrlich formuliert.
Wie du an rechter Stelle diese wunderbaren Beschreibungen einbringst :3
Einfach toll, weiter so ^^b

Nachwort

- moh ich wüüüürd soo gern kommen :)
- aber leider ists mir erstmal unmöglich wohin zu gehen ó_o nichma die LBM is drin *sniff*
- oh dich pat öö
- und ja ich freu mich aufs nächste Kapitel X33
- und sorry das mein Kommi solange dauerte ^^;

ggggdmdlg

Rey~
Von:  Naryu
2011-03-04T00:02:43+00:00 04.03.2011 01:02
meine güte! da haste ja mal wieder ein Inferno an ideen und spannenden momenten losgelassen! XD
also der kampf war echt genial! dafür hat sich das warten gelohnt. ^^
(schade, dass kein wolf-link vorkam)
nur der anfang hat mich ein bisschen irritiert, weil ich die beiden nicht recht unterscheiden konnte. aber ich glaube, das liegt daran, dass ich aus der übung bin. :3
am besten fand ich, wie du die gefühle beschrieben hast. also ihren unerschrockenen kampfgeist usw.. einfach nur episch!

schade dass wir uns nicht zur lbm sehen können.

freu mich riesig aufs nächste kapi!
ich werde warten.
gruß Naryu :3
Von:  sinistersundown
2011-03-02T18:30:57+00:00 02.03.2011 19:30
Ach Aki, das wir so lange warten mussten macht überhaupt nichts.
Vor allem nicht, wenn das Endergebnis so wunderbar ausfällt wie hier :)
Auf meinem Gesicht hat sich ein breites Grinsen ausgebreitet, als ich gesehen habe, das es weitergeht! Wie immer *nick*

In vielerlei Hinsicht hast du mal wieder gezeigt, wie wunderbar du Situationen beschreiben kannst, und wie viel Fantasie in diesen Beschreibungen steckt. Das ist immer wieder ein Punkt, der mich sehr beeindruckt (allerdings verwirrten mich die vielen Adjektive manchmal... aber das ist Ansichtssache, denk ich).

Beeindruckt hat mich auch diese diesmal wirklich monströse und, entschuldige den Ausdruck, oberaffentittengeile Kampfszene. O_o
Meine Güte, was musst du dir da einen Kopf drum gemacht haben! Aber es hat sich definitiv gelohnt, alles wirkte so, als wenn man hautnah dabei gewesen wäre.
Ich hatte teilweise das Gefühl von Gänsehaut, weil ich unbedingt wissen wollte, was als nächstes geschehen wird. Zu Anfang hatte ich gedacht, das dass Monster nur auf unseren forschen Jüngling wartet (gerade wegen dem "Held der Zeit"; aber letzendlich schien es zwischen den beiden keinen großen Unterschied zu machen. Fakt ist, das da jemand hinter unseren Helden (wohl eher hinter den Schwertern, wenn ich es richtig verfolgt habe) her ist.
Und das mit aller Gewalt...

Ow, und ich hatte wirklich Angst um die beiden.
Mal schien es, als wenn das Dreamteam zu eingespielt war, und mal, als wenn nichts klappte und sie gefundenes Fressen wären.
Aber hier hat sich wiedereinmal bewährt, das sie wunderbar zusammenarbeiten können, gerade weil sie mitunter so unterschiedliche Denkweisen an den Tag legen.
Die Idee, sie mal wieder ihre Kraft als Triforseträger nutzen zu lassen gefiel mir gleich. Eine andere Möglichkeit sahen sie zu dem Zeitpunkt ja auch nicht :) Und mal ehrlich, auch wenn der Plan nicht ganz anschlug - was gibt es mächtigeres als die Macht eines Gottes?

Wirklich, ein grandioses Kapitel und nun bin ich wirklich gespannt auf die Reaktionen der Dorfbewohner und ob wirklich alles soweit in Ordnung ist. Ich denke nicht. Irgendwie... naja, aber das werden wir dann ja von dir erfahren! Freue mich wie immer auf ein weiteres Kapitel voller Spannung und interessanter Wendungen!

Liebe Grüße

Sinister
Von:  Ryosae
2011-03-01T20:19:06+00:00 01.03.2011 21:19
wow.
das erste wort, das mir zu dem kapitel eingefallen ist. xD
du kannst soo gut kampfsytuationen beschreiben, das ist mir ja schon aufgefallen, als du den kampf zwischen den beiden Link´s geschrieben hast.
wie du dir auch dieses monster ausgedacht hast. vorallem ist es mir wirklich so vorgekommen, wie wenn die 2 wirklich gegen so ein ding kämpgen würden. das mit der schwachstelle.. xDD
ich finds einfach genial wie du schreibst! xDD

das lustige an dem kapitel ist aber, das ich deine ff erst vor 2 tagen angefangen habe zu lesen und dann kommt auch noch ein neues kapitel raus.. geilö! xDDD
als ich auf die daten gesehen habe dacht ich schon so: uff.. dauert bestimmt noch..
aber ich bin soo froh, das ich diese ff gefunden hab!
*absoluter zelda fan ist*
Von: abgemeldet
2011-03-01T19:53:43+00:00 01.03.2011 20:53
HALLÖLE^^
die (lange) wartezeit hat sich vollstens gelohnt!
ich bin....platt^^
es ist....spannend,umfangreich und nicht an auch nur einer einzigen stelle langwirig^^
mh....
aaaaaaaaaaaaaaaalles "nur" positiv^^
*zwinker*
<3
Von: abgemeldet
2011-03-01T16:33:44+00:00 01.03.2011 17:33
Toll, echt gut geworden^^
Die Story ist einfach klasse^^
Von: abgemeldet
2011-03-01T16:00:02+00:00 01.03.2011 17:00
..Und wieder einmal ein gutes Kapitel, die lange Wartezeit hat sich gelohnt.
Lobenswert auch, das die Geschichte immer noch schön spannend ist..!!
Immer schön weiter so!!
Freue mich schon auf das nächste Kapitel!!
Lg


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