The Fourth One
Kapitel 4 - So schafft man ein Kommunikationsproblem...
Und als Saga Shous Blick nachdenklich und ein wenig mitleidig erwiderte und Tora beruhigend eine Hand auf Hirotos Rücken legte, kam alles ins Rollen...
Tora sah grinsend zu Saga, als sie den Raum verließen: „Mission gelungen.“ Die Tatsache, dass die Mission auf keinen Fall schon gelungen war, war sowohl Tora als auch Saga vollkommen egal. Gerade wollten die beiden sich mit einem gerufenen „High Five!“ in die Hände schlagen, als ihr „High Five“ schon bei dem „High“ aufhörte und Nao dazwischen kam: „Was hi?“
Ihr Drummer war gerade ebenfalls aus dem Raum des Geschehens gekommen und sah die beiden nun mit gehobenen Brauen an.
„Oh- Oh.. Naooo…“, lachte Saga und fuhr sich mit der schon erhobenen Hand durch die Haare, „Ist das Kaffeepulver leer, oder warum bist du draußen?“
„Fast, Saga-shi, die Milch ist alle und ich gehe kurz zu Gazette rüber, um mir Milch zu holen…“ Er klang merkwürdig förmlich, stellte Tora in Gedanken fest und sah ihm skeptisch hinterher, bevor er sich, als Nao tatsächlich im Proberaum von Gazette verschwunden war, an Saga wandte: „Er weiß definitiv was.“
„Definitiv?“
„Definitiv.“
„Vollkommen definitiv sicher?“
„Oh ja.“
Das spontan zusammengefundene Pärchen sah sich mit zusammen gezogenen Augenbrauen an und zuckte dann die Schultern, denn noch wusste Nao ihrer Meinung nach bestimmt nicht genug…
„Nao!“, Nao wurde von einer innigen Umarmung hinter der Tür zum Flur der PSC empfangen und stolperte gegen die Tür – möglichst leise – bevor er den Drummer von the Gazette von sich drückte, „Pscht, Kai! Vielleicht kriegen die was mit!“ Kais Augen weiteten sich und er reichte Nao die Milch entgegen, „Hast du sie erwischt?“
Nao grinste ihm fröhlich entgegen und der Raum erstrahlte um einiges mehr, als wenn nur Nao lächelte, als Kai sein Grinsen erwiderte. „Prima.“ Ruki sah den beiden währenddessen mit gerunzelter Stirn auf der kleinen Abstellarbeitsfläche zu und lehnte sich zu Reita, der Uruha gerade den Kaffee aus der Hand genommen hatte: „Was reden die da…?“
„Achte nicht drauf, das ist nur Pärchengerede…“, murrte Reita leise und trank einen Schluck von dem Kaffee, ehe Ruki ihm den Becher aus der Hand nahm und sich gleich die Finger verbrannte. Möglichst versucht sich das nicht anmerken zu lassen, stellte er den Becher neben sich ab und rieb sich scheinheilig die Finger. „Aber wir reden so doch auch nicht..“, murmelte er dann zurück und musterte Nao und Kai kritisch.
„Na und?“, brachte sich nun Uruha für einen kurzen Moment ein und verschwand auch schon wieder im Proberaum, genervt von dem ganzen Rundherum, denn allein Nao reichte ihm während der eigentlichen Bandprobe. Kai war danach einfach vollkommen unseriös…
Und während Reita und Ruki weiter leise tuschelten und mögliche Theorien von Verschwörungsplänen gegen sich aufstellten, spielte sich im Proberaum Alice Nine’s wieder etwas vollkommen anderes ab.
Beinahe panisch sah Hiroto einen Moment lang hinüber zu ihrem Sänger, der ihm ein wenig verwirrt entgegen sah. Oh mein Gott, dachte ich Hiroto und stand hastig auf, hoffentlich benehme ich mich nicht seltsam! In dem Moment stolperte er über das Verstärkerkabel von Sagas Bass und verhedderte sich mit dem Mikrofonständer – wie auch immer der jüngste der Band das schaffte, er schaffte es – gab ein verwirrtes und geschocktes Quieken von sich und landete, noch viel verwirrter und überraschend, in Shous Armen. Hiroto wurde in dem Moment klar, dass sie sich weder in einem Shonen-Ai-Manga - nicht, dass er welche lesen würde! - noch in einem vollkommen kitschigen Dorama – nicht, dass er welche schauen würde!! - befand, als Shou mit einem „Oh ups!“ von ihrem Gewicht zu Boden gestreckt wurde und mit einem schmerzhaften, leisen Aufjaulen auf der Kante von Toras Verstärker landete.
„Verzeih, verzeih!“, rief Hiroto mit hochrotem Kopf aus und kam gar nicht auf die Idee, von Shou herunter zu steigen, als dass er sich viel lieber mit dem Gesicht in seinem Nacken verbarg und die Entschuldigungen wie eine Floskel vor sich her zeterte und jammerte. Dabei wusste Shou nicht, was er tun sollte, denn abgesehen von dem Schmerz an seinem Steißbein ging es ihm gerade so erschreckend gut, dass er am liebsten flüchten und Hiroto bei sich behalten würde. Und zwar gleichzeitig. „Ist okay, mir ist doch nichts passiert!“, brachte der Sänger nach einer Weile heraus und strich Hiroto kurz unsicher am Nacken entlang. Dass es eine glatte Lüge war, wäre zwar die Wahrheit gewesen, aber das musste Hiroto in seiner Scham ja nicht mitbekommen. Erst nach einer weiteren Weile fiel den beiden ein, sich doch eventuell doch zu lösen, doch wer jetzt den Anfang tun sollte, wusste keiner von ihnen. Denn Hiroto schmiegte sein Gesicht ja geradezu schuldbewusst und vor Schamesröte in Shous Nacken und Shou war darauf eingestiegen, indem er Hiroto letztendlich beruhigend durch die Haare strich.
Also dachten die beiden lieber im Stillen darüber nach, dass sie sich doch lösen sollten, ließen aber keine Taten folgen.
Und während sie da so halb lagen und halb saßen, in Kabeln verheddert und mit einem stetig wachsenden blauen Fleck am Hintern entschuldigte sich Hiroto immer und immer wieder bei Shou, bis er schließlich vorsichtig in Shous Augen aufsah.
„Neeein, da kann jetzt keiner rein!“, sagte Saga und hielt Nao an der Schulter zurück, legte spielerisch einen Arm um ihn und ging mit ihm den Flur entlang. Der Drummer aber schien davon gar nicht so begeistert zu sein und wollte sich wieder umdrehen, als Tora ihn in seiner Tätigkeit unterbrach: „Shou hat aus Versehen den Wasserkocher umgestoßen und ist gerade mit Hiroto dabei, alles aufzuwischen!“
„Aber wir haben doch gar keinen Wasserkocher!“, rief Nao aus und wollte sich mit der Packung Milch frei boxen, als Saga ihn fröhlich lächelnd in seinen Armen einkerkerte, „Und genau deshalb gehen wir jetzt einen kaufen!“
Tora grinste kurz in sich hinein, als Nao offensichtlich aus dem Weg geräumt war, um einen Wasserkocher zu kaufen, ehe er sich neben die Tür zum Proberaum von Alice Nine lehnte und endlich mal das tat, was er während er ein Kind war und Ritter gespielt hatte, nie tun durfte: Wache spielen.
Die großen Augen von ihrem Gitarristen brachten Shou vollkommen aus dem Konzept und als der Kleinere erneut ein leises „Es tut mir Leid“ murmelte, setzte irgendwie etwas in ihm aus und er wollte unbedingt wissen, ob es stimmte, was Saga ihm noch vor wenig Zeit klar machen wollte.
„Hi-Hiroto sag mal..“, der Sänger überlegte einen Moment, wie er es vorsichtig verpacken konnte, sodass Hiroto ihn auf keinen Fall missverstehen konnte, „sag mal wie…- ähm, würdest du dir da was vorstellen können.. also..“
„Also stimmt es?!“, unterbrach ihn Hiroto und löste sich schneller als schnell von ihm, stolperte dabei noch einmal über den Mikroständer und saß nun ein wenig weiter entfernt von Shou. „Wa-was stimmt?!“, Shou weitete die Augen und sah aufgeregt zu ihrem jungen Gitarristen. Es kam ihm so vor, als wenn sein Herz in seinem Kopf schlagen würde.
„Oh Gott, das ist mir so peinlich, ich- ich wollte nie dass-…“, Shou unterbrach Hiroto, denn er wusste genau, was Hiroto sagen wollte und lächelte ihm entgegen, „Aber das macht doch nichts... Machen wir ganz einfach das Beste draus!“ Der Kleinere sah ungläubig zu Shou hin, schien ein wenig zu überlegen und lächelte dann. „Okay.. eh… versuchen kann man es ja…“ Damit zauberte er Shou ein Lächeln auf die Lippen und lächelte unsicher zurück, als Shou „Oh prima, wir lassen es einfach langsam angehen, dann kann man sich dran gewöhnen!“ erwiderte.
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ich liebe Kommunikationsprobleme! |D
es hat lang gedauert, ich weiß. irgendwie fühl ich mich auch schuldig X_X aber wenn man aus etwas hinauswächst, muss man wieder hineinwachsen.
ich habe es halbwegs erfolgreich geschafft... hoffe ich Uu°
dieses Kapitel widme ich Meroyui, dem Mädchen, dass mich gefragt hat, ob ich JKP nicht mehr weiterführe uuund -Saga, weil sie mit dem Finger auf mich gezeigt hat |D
ich hoffe, ich werde nicht mehr so große Pausen einlegen und ihr bleibt mir und meinen FFs treu
pu <3<3