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Madness? - This is Sparta

Die Geschichte eines Spartiaten
von

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Der Vater kehrt zurück

Die Tage und Wochen zogen nur so dahin. Der Frühling ging und der Sommer hielt Einzug in das Land. Die Tage wurden länger und wärmer und das Training wurde ebenfalls länger. Stelios gönnte ihnen keine Pause und wenn sie ehrlich waren, dann wollten sie auch keine Pausen, sie wollten geschunden werden, sie wollten leiden, sie wollten lernen.
 

Es war noch früh am Morgen und das Training hatte gerade erst begonnen, als die Stadt zum Leben erwachte und lauten Stimmen erschallen. Der König war mit seinen Männern zurück gekehrt. Stelios unterbrach das Training und auch Dilios legte sein Schwert bei Seite. Die beiden wollten sich gleich auf den Weg machen um zu sehen in welcher Verfassung der Teil des Heeres und auch ihr König war.
 

„Heer?“ Astinos war einige Schritte hinter Stelios her gelaufen, welcher sich nun fragend zu dem Knaben umdrehte. Der schwarzhaarige senkte auch gleich den Kopf. „Mein Vater ... ich ..“ murmelte er und ballte seine Hände zu Fäusten. Er war schwach, zeigte zu viel Gefühl, das wusste der Knabe und dennoch, er sorgte sich. Stelios lächelte leicht. „Na komm, lass uns nachsehen ob Borias seien Männer im griff hat!“ erklärte der Blonde dann aber auch schon und zwinkerte dem Knaben zu, welcher ihn überrascht ansah. „Habt dank Herr!“ wisperte er, ehe auch er zu lächeln begann du den beiden Männern auch gleich folgte, während die übrigen auf dem Trainingsplatz zurück blieben.
 

Die Gruppe die zurück gekehrt war, war fast so groß wie die, welche Sparta verlassen hatte. Sie hatten kaum Verluste erlitten stellte Stelios zufrieden fest als er die Stadtgrenze erreicht hatte und auf die Menschenmenge blickte welche sich versammelt hatte.
 

Allen voran stand Leonidas, ihr König und Dilios atmete erleichtert durch als er sah, dass dieser unversehrt war. „Den Göttern sei dank!“ murmelte er und sein Blick wanderte zu Gorgo, ihrer Königin, welche kurz vor der Niederkunft ihres ersten Kindes stand. Leonidas Blick wurde weich, als er seine geliebte Frau in ihrem Zustand sah und trat auf sie zu und umarmte sie, strich ihr andächtig über den Bauch.
 

„Nana ... wer wird denn sentimental?“ kam es brummeln hinter dem König, doch dieser grinste nur leicht. „Eifersüchtig Borias?“ wollte Gorgo schmunzelnd wissen, so dass auch der Brummkopf zu grinsen begann. „Bei so einer bezaubernden Frau doch immer!“ nickte er und verneigte sich gehorsam vor seiner Königin.
 

„da ist er!“ wisperte Astinos leise, er war neben Stelios und Dilios getreten und blickte erleichtert zu seinem Vater, welcher bei dem Königspaar stand und sich mit ihnen unterhielt. „Willst du nicht hingehen und ihn begrüßen?“ wollte Stelios schmunzelnd von dem Knaben wissen und verschränkte die Arme vor der Brust und musterte seinen schwarzhaarigen Schüler. Der jedoch schüttelte auch gleich den Kopf. „nein .. nein ich möchte ihn nicht stören!“ erklärte Astinos auch gleich, so das Stelios nur noch mehr schmunzelte. „Soso!“ erklärte er.
 

„BORIAS!“ rief er dann aber sehr laut, so dass der Heerführer, aber auch der König und die Königin zu ihnen blickten. „Hier ist jemand der dich begrüßen will!“ teilte Stelios mit und packte Astinos leicht am Nacken um ihn hoch zuheben. Der Kopf des Jungen war vor Scham purpurrot und er blickte ein wenig ängstlich zu seinem Vater.
 

Borias hob eine Augenbraue an und betrachtete sie Szene. „Laut und aufdringlich wie eh und je Stelios, es wird mal wieder Zeit das ich dir die Leviten lesen!“ antwortete der Mann trocken und verlor kein Wort an seinen Sohn, wandte sich dann aber auch gleich wieder an den König, so dass Astinos, als Stelios ihn abgestellt hatte, enttäuscht den Blick senkte. Fast acht Jahre hatten sie einander nicht mehr gesehen und sein Vater schenkte ihm nicht einmal einen Blick.
 

Dilios seufzte leise, er hatte nichts anderes von Borias erwartet. Der Heerführer war von je her sehr distanziert gewesen und seit dem Tod seiner Frau bei der Geburt ihres zweiten Kindes war er noch verschlossener geworden. „Mach dir nichts draus Junge. Er wird sicher gleich her kommen!“ versuchte er dann aber Astinos aufzumuntern. „Schon gut! Ich geh wieder trainieren!“ erklärte Astinos und zuckte leicht mit seinen Schultern und drehte sich dann auch schon um und lief zum Trainingsplatz zurück, versuchte seine Enttäuschung herunter zuschlucken und sie sich nicht anmerken zu lassen. So was gehörte sich einfach nicht für einen Spartiaten.
 

„Solltet ihr zwei nicht das Training beaufsichtigen?“ wollte Borias schließlich von Stelios und Dilios wissen, als sie zu ihnen getreten waren und Leonidas schmunzelte leicht. „Nun lass sie doch. Sie wollten halt sehen ob ihr geliebter König auch wohlbehalten zurück gekommen ist!“ schmunzelte der König und begrüßte seine treuen Kampfgefährten auch gleich. „Ganz genau so ist es Borias.“ Nickte Stelios. „Nach dir wollte ja nur dein Sohn sehen und den hast du auch gleich wieder vergrault!“ fügte er noch hinzu. „Er soll sich nicht so anstellen, er ist ein Mann!“ erklärte Borias nun wieder sehr brummig.
 

„Stimmt, wie konnte ich das nur vergessen, Männer freuen sich ja nicht wenn sie ihre Väter nach acht langen harten Jahren wieder sehen!“ Stelios Stimme tropfte nur so vor Sarkasmus, sodass er sich einen doch sehr bösen Blick des Heerführers einfing und es nun Vorzug zu schweigen.
 

„Ich habe Astinos bei uns aufgenommen, wir haben uns um ihn gekümmert!“ teilte Dillios nun Borias mit, welcher diesem nur leicht als Dank zunickte. „ich hoffe er hat sich benommen!“ brummte er. „Er war vorbildlich, ich wünschte Tarcos würde sich eine Scheibe von ihm abschneiden!“ nickte der Blonde und der Heerführer schien zufrieden zu sein. „Gut, ab heute wird er wieder bei mir wohnen!“ teilte er dann unnötigerweise mit.
 

„Na da wird er sich aber freuen!“ schmunzelte Gorgo leicht und nahm ihren Mann bei der Hand. „Komm, du musst hungrig sein!“ murmelte sie und zog den König von dannen.
 

„Möchtest du beim Training zusehen? Die Knaben haben sichtbare Fortschritte gemacht!“ fragte Stelios den Heerführer, welcher auch gleich zustimmte, immerhin musste er ja nach dem rechten sehen, nicht das Stelios seine ganze Erziehung bei den Anwärtern zunichte gemacht hatte.
 

Als sie zum Trainingsplatz kamen, war das Training bereits wieder im vollen Gange. Die jungen Männer trainierten verbissen, denn sie wollten ihrem Heerführer beweisen. Allen voran natürlich Astinos, welcher sich dazu entschlossen hatte seine Enttäuschung durch Bewegung abzureagieren, so dass Tarcos alle Mühe hatte gegen den jüngeren anzukommen. Astinos war von jeher sehr begabt und talentiert gewesen, doch heute stellte er sie fast alle in den Schatten.
 

Borias betrachtete die Kampfszene wortlos. Durch seinen Übermut wurde Astinos allerdings unkonzentriert, so dass es Tarcos schließlich doch gelang den schwarzhaarigen zu entwaffnen und zu stellen. Der Knabe biss sich vor Wut auf die Lippen und traute sich nicht den Blick zu heben, was würde sein Vater nun von ihm halten? Er war ein Versager.
 

„Nana ... was hattest du denn heute morgen zum frühstück?“ wollte Stelios lachend wissen und zog Astinos auf die Füße und klopfte ihm den Staub ab. „Jetzt musst du nur noch lernen den hier ..“ er tippte Astinos vor den Kopf „... zu benutzen und aus dir könnte ein richtig guter Spartiat werden!“ Ein kurzes dankbares lächeln huschte über das Gesicht des Knaben, ehe er doch sehr unsicher zu Borias blickte. Dieser war allerdings schon nicht mehr da, er hatte den Trainingsplatz verlassen.



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