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Liebe lieber Tod

von

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Der Schock

"Nun Kinder, setzt euch ruhig hin und hört zu." rief die alte Frau lächelnd zu ihren Enkelkindern. "Erzählst du uns jetzt eine Geschichte Oma?", fragte der kleine Benjamin. Die Augen der alten Frau lächelten. "Ja. Was möchtet ihr denn hören?" "Etwas Grusel!", rief der kleine junge. "Nein! Eine Liebesgeschichte!" wiedersprach Emilé. Gütig neigte die Alte ihren Kopf zur Seite, so als überlege sie.

"Es fing alles in einer verschneiten Winternacht an.........
 

...... Der Winter war in diesem Jahr besonderst hartnäckig. Es lag meterhoher Schnee, an dem nur die kleinen Kinder ihre wahre Freunde dran hatten. Eine junge Frau ging durch die Straßen und belächelte die Kleinen. Leicht seuftzte sie auf und blickte traurig in den Himmel. "Gott, wann werde ich ihn wiedersehen?" flüsterte sie in den wolkenverhangenen Himmel. Traurig wande sie sich ab und klopfte leicht an eine Türe. "Ja? Ah Susanne. Wird ja auch mal Zeit das du kommst! Ich bezahle dich doch nicht fürs Nichtstun!!" rief die Frau an der Tür. "Ja Madame. Jetzt bin ich ja wieder da.", hauchte sie. Susanne trat ein und rieb sich ihre klammen Finger etwas, dabei bemerkte sie an der Seite im Flur mehrere Koffer. Fragend runzelte sie die Stirn. Madame bemerkte es und plusterte sich auf. "Tja, mein Junge ist wieder da. Und er hat seine Braut mitgebracht!", mit diesen Worten lies sie die erschrockene Susanne stehen. Diese stand mit weit aufgerissenen Augen da, unfähig etwas zu sagen. Ewig hatte sie darauf gewartet, gewartet das ER kam und sie zu sich nahm. Jetzt hatte er eine andere.

"Was stehst du hier so herum? Mach dich an die Arbeit! Faules Pack." schimpfte die Frau lautstark und schüttelte unentwegt mit ihrem fetten Kopf. "Mein Junge ist wieder da....herrlich" Immernoch wortlos ging die junge Frau in ihre Kammer, zog sich das nasse Kleid aus und schlurfte in die Küche. Als sie eintrat erschrack die Küchenmagd. "Susanne! Geht es dir nicht gut?" Besorgt holte sie schnell eine Tasse heissen Grog und stellte ihn vor Susanne hin. Diese nahm ihn unbeteiligt entgegen und trank einen Schluck. "Er ist wieder da..." hauchte sie. Mitleidig schaute Magda sie an. "Es tut mir ja so leid für dich. Niemand wusste das er sich eine Braut genommen hatte." Susannes Augen füllten sich leicht mit Tränen. "... aber... er wollte doch....", schniefte sie. "Nein. Schlag es dir aus dem Kopf. Er hat eine Braut und du musst es akzeptieren!" Bestimmt fuhr Magda auf. "Jetzt trinkst du aus und gehst ins Bett! Ich sag der Madame dass du unpässlich bist." Mit diesen Worten scheuchte sie Susanne aus der Küche.

In dieser Nacht schlief sie schlecht. Träumte von vergangenen Zeiten und Monstern, die sie auffrasen in ihrer Traurigkeit. Mitten in der Nacht erwachte sie. Weinend. Langsam wischte sie sich eine Träne aus den Augen und warf ihr langes schwarzes Haar nach hinten. Durch verschleierte Augen sah sie sich in ihren Raum um. Wieviel Zeit sie doch hier mit ihm verbracht hatte. Alles Vergangeheit. Eine neue Welle Trauer überkam sie und Susanne schluchzte heftig in ihre Kissen. Ihr Herz tat weh und blutete. Ob er sie trotztdem noch liebte? Leicht schüttelte sie über ihre eigene naivität den Kopf.

Der Anfang

Langsam beruhigte sie sich wieder und legte sich ruhig auf ihr Bett. Ihre Gedanken schweiften ab.

Es war vor vier Jahren als er sie bei sich im Schweinestall versteckte. Sie war damals halb verhungert und verwaist. Eines Tages kam er in den Stall und rief ihr freudig zu, dass sie sich nicht mehr verstecken brauche, da er arbeit für sie habe. Freudig nahm sie das Angebot an und arbeitete fortan für Madame und ihrem Jungen. Er brachte ihr abends immer lesen und schreiben bei und Susanne fühlte sich immer leicht verwirrt in seiner Gegenwart. Was dies wohl sei, fragte sie die ebenfalls recht junge Magd Magda. "Das ist Liebe" antwortete sie lächelnd, allerdings verfinsterte sich ihr Gesicht, als sie hörte, in wen sich Susanne da verliebt hatte. Das geht nicht gut, prophezeite Magda.

Susanne dagegen hoffte und betete jeden Abend. Als schon reichlich ein Jahr vergangen war, kam er zu ihr. "Ich habe dich beten gehört. Nun musst du es nicht mehr." Verständnislos schaute Susanne ihn an. "Ich liebe dich!" flüsterte er und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. Bebend und leicht ungläubig erwiederte sie diesen. Dies wahr der Anfang einer glücklichen Zeit, die nicht lange währte.

Es folgten zwei Jahre der reinen puren Leidenschaft, bis eines Tages Madame ihren Sohn zu sich rief. Bangend wartete Susanne in ihrem Zimmer. Als er zu ihr kam, sah er sie finster an. Leicht schüttelte sie weinend den Kopf. "Nein.....nein...." ihre Stimme verzagte und er nahm sie in den Arm. "Ich komme doch wieder...." sagte er und küsste sie auf die weinenden Augen. "Ich komme wieder...."

Als Susanne daran jetzt dachte, stiegen ihr erneut Tränen hoch. Verbittert schniefte sie: " Ja mein Herz, Du bist wiedergekommen, mit einer anderen......Gib mein Herz wieder..." Ihre Stimme ertsickte unter ihren Tränen. Mit einem Ruck drehte sie sich um und schrie still in ihre Kissen. "Noch nicht einmal gesehen habe ich dich! Noch nicht einmal geschrieben hast du!" klagte sie ihn innerlich an.

Als damals die Zeit kam, wo er verreisen sollte, wurde ihr immer banger um ihr Herz. Er versuchte sie zu beruhigen, flüsterte ihr Liebeleien ins Ohr und die zwei verbrachten jede Nacht zusammen. Dann kam der Tag, an dem sich Susannes Leben grundlegend verändert hat. Er war nicht mehr da und sie war schwanger von ihm. Verzweifelt fragte sie Magda um Rat. Diese überlegte lange, und schlug dann vor, es der Madame einfach zu sagen." Aber was ist wenn sie wissen will wer der Vater ist?" angstvoll versuchte sie eine andere Lösung zu finden. "Du sagts einfach der Vater ist gestorben. Würde gar nicht auffallen, soviele wie diesen Winter schon gestorben sind" Susanne stimmte ein und Madame war so gnädig, sie weiterhin hier wohnen zu lassen.

"Das Kind kommt dann woanderst hin! Noch ein Maul mehr will ich nicht stopfen. Kannst schon froh sein wenn ich dich nicht verheirate!" zetterte die Madame. Susanne allerdings war dankbar und wirklich froh darüber, da sie ja der Hoffnung war, das Er sie irgendwann heirate. Doch die neun Monate vergingen und sie brachte ihr Kind ohne ihn auf die Welt. Und es verging weitere Zeit, Zeit in der sie ihr Kind aufwachsen sah und immer noch hoffte. Doch dieses Hoffen war vergebens.

Schwer schluckte Susanne. Es fiel ihr schwer ihr Kind so weit weg zu wissen, aber es ging ihm gut. Vernab von all den Sorgen die sie hatte. Und er wusste nicht das er Vater war.

Daniel

Daniel freute sich schon darauf, endlich wieder nach Hause zu kommen. Vor fast zwei Jahren wurde er ins Ausland geschickt. Langsam lies er seine Gedanken zurückschweifen.

An diesem Tag war er vorher bei Susanne gewesen. Der schönen Susanne, mit ihren langen schwarzen Haaren und den strahlend grauen Augen. Wie hatte er sich damals immer nach ihr verzerrt. Damals lies ihn seine Mutter zu sich rufen, die von der Dienerschaft nur respektvoll ´Madame´ genannt wurde. Als er zu ihr ging, hatte er schon eine dumpfe Vorahnung. "Ihr hattet mich rufen lassen Mutter?" In seinen Augen stand die Frage, die sie kurz darauf beantwortete. Ihre fetten Lippen bewegten sich zu einem schmierigen Grinsen. "Ja mein Junge! Mir ist aufgefallen, das du dich zu sehr der Dienerschaft widmest, anstatt dich um den Haussegen zu kümmern." Unheilvoll lies sie ihren Blick auf ihm ruhen. Kalt lächelnd begann sie weiter zu reden: "Daher habe ich beschloßen, dich in die weite Welt nach America zu schicken. Dort sollst du bei einem Freund deines verstorbenen Vaters wohnen und die dortige Universität besuchen." Unaufgefordert setzte sich Daniel hin. "Ich soll was?" fragte er entsetzt. "Studieren, und eine Braut finden!" Ihre Blauen Augen legten sich höhnisch auf sein ausdrucksloses Gesicht. "Du packst heut noch deine Sachen und brichst morgen auf!" Mit diesen Worten entlies sie ihren Sohn, welcher sofort zu Susanne ging.

In dieser Nacht waren nicht nur Leidenschaft bei ihnen zu Besuch, sondern auch unausgesprochenes Leid. "Ich werde dich nicht vergessen...ich komme wieder...." hauchte er in ihr Ohr, woraufhin sie ihn Tränen ausbrach. Mitleidig wischte er ihr jede Träne einzeln weg und nahm sie in den Arm. "Es wird alles gut. Alles gut...." Noch vor dem Morgengrauen schlich er sich aus ihrem Zimmer, wo Susanne friedlich schlief. Traurig warf er ihr einen letzten Blick zu, denn er wusste, er würde sie nie wieder berühren dürfen.

Als die Zeit kam, verabschiedete er sich nur von seiner Mutter, um es Susanne nicht noch schwerer zu machen.

Leise seufzte er auf. "Ist irgendetwas?" fragte seine Braut besorgt. Als er nur leicht mit dem Kopf schüttelte, setzte sie sich wieder beruhigt in den Sitz.

Als er Carmen kennenlernte war er gerade ein halbes Jahr in America. Sie war der inbegriff der Schönheit. Schlank, Braune lange Haare und grüne Augen. Zudem war sie gebildet und überaus höflich. Sie lernten sich immer näher kennen. Sie war immerhin eine gute Partie für ihn. Ihr Vater, gnadenloser Richter und ihre Mutter perfekte Gastgeberin. Kurz, sie stammte aus gutem Hause. Seiner Mutter würde Carmen bestimmt gefallen. Als er und Carmen sich eines Abend trafen, haben sie lange Dinniert, ein erfreulicher Abend. Aber er hatte zu viel Alkohol getrunken und sie wusste sie hatte keine Chancen bei ihm. Carmen hatte ein schulterfreies moosgrünes Kleid an, was ihr Dekollté besonderst hervorhob. Sehnsüchtig starrte er sie an diesem Abend an, als er an seine Susanne dachte. Er wollte ihr treu bleiben, allerdings war er auch nur ein Mann. Verführerisch und keck warf sich Carmen damals vor den Kamin und sah ihn lächelnd an. Dabei klopfte sie leicht auf den leeren Platz neben ihr. Daniel hielt nichts und setzte sich neben die Schönheit. Als sie sich anlehnte an seine Schulter, war es um ihn geschehen. Er küsste sanft ihren Nacken, ihre Lippen und er verbrachte eine schöne Nacht mit ihr.

Jedoch nicht ohne Folgen. Als er am nächsten Morgen aufwachte, wurde er sich bewusst was er getan hatte. Er hatte eine ehrbare Jungfrau entblößt. Hasserfüllt griff er sich an den Kopf und fast zwei Monate war es still um Carmen. Daniel wollte schon befreit aufatmen, als ihn eines Tages der Freund seines Vaters nach unten rief. "Carmen ist hier, sie sieht nicht glücklich aus." flüsterte er ihm zu. Erschrocken lief er hinunter und stockte. Ihr Vater war ebenfalls da.

"Du musst meine Tochter heiraten!" donnerte der Richter. Verwirrt schaute er auf den älteren Herren und dann auf Carmen. "Und zwar in den nächsten drei monaten, bevor man was sieht!" Sprachlos starrte er vor sich hin. "...warum?" fragte er zaghaft und der Richter antwortete ihm: "Weil du sie geschwängert hast!"

Als die Hochzeit nahte, geschah das Unglück: Carmen verlor auf einer Treppe das Gleichgewicht und stürzte hinunter. Neben einem gebrochenen Beim bekam sie auch Blutsturz und verlor ihr Kind. Ein halbes Jahr war Carmen danach bettlägerig und weinte ununterbrochen in sich hinein. Um dieses Leid nicht weiter mitanzusehen, bat er den Richter um eine Unterhaltung. Diese lief volle drei Stunden und herraus kam, das er Carmen trotztdem heirate. Dann war die Zeit zur Heimreise. Carmen war von ihrem Kummer abgelengt, und Daniel lies sich nicht anmerken, das er die Begegnung mit Susanne fürchtete. Aber es ging nicht anderst.

Daheim angekommen, wurde er freudig von seiner Mutter begrüßt, welche auch gleich mit Carmen in einem anderen Zimmer verschwandt. "Ich muss doch meine Schwiegertochter kennenlernen!" hatte sie freudig ausgerufen. Daniel derweil lief in die Küche, in der Hoffnung Susanne sei dort. Aber es war nur Magda da, die ihn fassungslos anschaute. "Junger Herr..." sagte sie schüchtern und machte einen leichten Knicks vor ihm. "Wo ist Susanne?" fragte er gehetzt und Magda antwortete: "Sie ist bei Ihrem... bei den Kindern im Nachbardorf!" Fast hätte sie sich versprochen, aber wie es schien hatte er es nicht gemerkt. Geknickt lief er in seine Räume, aß unbeteiligt mit seiner Braut und seiner Mutter Abendmahl und verabschiedete sich ins Bett. Allerdings war er ruhelos und lief immer wieder in seinem Raum auf und ab. Unschlüßig darüber was er als nächstes tun sollte. Mit einem mal riß er seine Türe auf und rannte zu Susanne. Ruckartig blieb er vor ihrer Tür stehen, als er hörte, das daraus ein herzzereisendes Schluchzten erklang. Langsam ging Daniel in die Knie und tonlos sagte er: "Es tut mir ja so leid mein Herz...."

Carmen

Carmen zwang sich zu einem Lächeln. Müde schaute sie von ihren Näharbeiten auf. "Was gibt es denn Alice?", schnell verbeugte sich die schwarze kleine Frau erneut vor ihr. "Ihr Vater bittet Sie zu sich." brachte sie heraus. Sie war der Hoffnung, dass Carmen ihren Unmut diesmal nicht an ihr ausliess."Du kannst dich entfernen.", sagte Carmen mit einer hochmütigen Geste. Mit ihren kaum 17 Jahren war sie der Inbegriff der Schönheit, und dies wusste sie auch. Mit gelangweiltem Blick sah sie sich in ihrem großen Zimmer um. Es war mit seidener roter Tapete geschmückt und das Fenster zierte eine schwere dunkelrote Übergardine, dieselbe Farbe, die auch ihr seidener Baldachin hatte. Mit einem lauten Seufzer legte sie ihre Näherei zur Seite und stand auf. Mit einer Bewegung strich sie ihr Kleid glatt und kontrollierte im Spiegel, ob ihr Haar noch saß. Ihr Vater war sehr penibel, was ihr äußeres Erscheinungsbild sagte. Mit einer wegwerfenden Handbewegung stürmte sie in das Arbeitszimmer ihres Vaters.

"Ihr wolltet mich sehen?" fragend stellte sie sich vor seinem riesigen Schreibtisch. Unwillig hob der alte Richter eine Augenbraue, so als habe er vergessen, warum sie herkommen sollte. "Hmmm..." brummte er. "Die Daltons haben Besuch, du wirst dich um diesen Besuch kümmern!" Ohne Widerworte sah er sie an. Mit einem leichten Knicks sagte sie:"Wir Ihr wünscht, Vater." "Gut, gut, dann ist es beschloßen. Versuche den Besucher dazu zu bringen, dass er dich heiratet. Alt genung bist du ja." Empört sah sie ihn an. Ohne ein Wort weiter zu verlieren, beugte sich der alte Herr wieder seinen Akten zu und entliess somit Carmen.

"Verdammter alter Narr!" schrie sie in ihrem Zimmer. "Was bildet der sich nur ein?" Grimmig lief sie in ihrem Zimmer hin und her. Schweren Herzens rief sie Alice zu sich. Verschreckt kniete diese daraufhin vor ihrer Herrin. "Zieh mich an. Wir fahren in die Stadt. Ich will diesen Burschen sehen!" Mit zwei schnellen Bewegungen war sie ihr altes Kleid entledigt und hatte ein neues, leuchtend rotes Kleid an. Stolz erhobenen Hauptes stieg sie in die bereits wartende Kutsche und befahl loszufahren.

Als sie vor dem Stadthaus der Daltons ankam, war sie schon gespannt darauf wie der Besucher aussah. Kaum das die Kutschentüre aufging, stand einer der jungen Daltons auch schon an der Türe und winkte ihr zu. "Vater sagte schon, dass sie vielleicht heute zu Besuch kämen, Lady Carmen." Seine lustigen Sommersprossen tanzten dabei, während er sie anstrahlte. Carmen warf ihm kokett ein Lächeln zurück. "So? Na dann führt mich doch sogleich zu ihm." Langsam legte sie eine Hand auf seinen Arm. Wesentlich enttäuscht stellte sie fest, dass der Besucher gar nicht anwesend war, als sie in die große Halle trat und freudig von Mr. und Ms. Dalton empfangen wurde. Diese überschlugen sich mit Komplimenten und Entschuldigungen weil er noch nicht wieder da war.

Zum Abendmahl jedoch erschien er. Carmen stockte leicht der Atem, als sie ihn sah. Sie hatte das Gefühl es erschlage sie jeden Moment. Er war riesig, so kam es ihr vor. Er hatte dunkelbraunes, schulterlanges gelocktes Haar und blaue Augen. Mit einem Knicks vor ihm nannte sie ihm ihren Namen, der daraufhin wiederholt wurde. "Freut mich Sie kennenzulernen, Lady Carmen. Ich bin Daniel..." sagte er etwas leicht verwirrt. Den muss ich haben! dachte sie sich und schmunzelte. Wollte das ihr Vater nicht auch? Da waren sie ausnahmsweise ja mal einer Meinung.

Langsam lernten sie sich immer näher kennen und Carmen bemerkte, dass er immer wieder abschweifte. Er erzählte von zu Hause und bekam dabei immer so einen komisch sehnsüchtigen Blick. Daher vermutete Sie, das er dort eine Frau haben musste, oder aber auch nur eine Liebhaberin. Aber es störte sie, weil es ihr vorkam, als würde er ihre Schönheit nicht beachten. Widerwillig begab sie sich zu einer weisen Frau, die ihr riet, bis zur nächsten Blutung zu warten, und dann noch einmal knapp eineinhalb Wochen. Dann sei sie fruchtbar. Gehässig dachte Carmen dabei an die Andere, ihre Rivalin. Daher versprach sie der Alten, wenn es klappte, würde sie reich belohnt werden. Schnell verschwand sie aus der Gegend, um nicht gesehen zu werden.

Sie sorgte dafür das sie an einem Abend allein waren, und er genug dem Wein zusprach. Voller Vorfreude auf das Kommende, setzte sie sich vor den Kamin und bezirzte ihn. Und Daniel sprang darauf ein. Sie verbrachten eine schöne Nacht miteinander und Carmen meldete sich daraufhin zwei Monate nicht. Sie musste sichergehen ob es gewirkt hatte, was die alte Frau ihr zugeflüstert hatte. Und tatsächlich. Ihre Monatsblutungen setzten aus und ihre Brüste schwollen leicht an. Stolz ging sie zu ihrem Vater. "Vater, jetzt brauche ich Eure Hilfe, wenn ich Daniel heiraten soll!" Erstaunt hob der Richter seinen mageren Kopf. "Und wie mein Kind?" "Ganz einfach", lächelte sie,"Ich bin schwanger von ihm. Das dürfte doch genügen, oder?"

An diesem Abend trafen sie sich bei den Daltons. Daniel war recht geknickt, als er merkte, das ihre Liason Folgen hatte. Doch für Carmen, die sich schon längst in ihn verliebt hatte, ging ein Traum in Erfüllung. Bald soll er ihr gehören. Voller Vorfreude auf die Zukunft wurde sie immer rundlicher im Gesicht, ihr Bauch ebenfalls und sie passte schon längst nicht mehr in ihre prachtvollen Kleider. Daher bat sie eine geschickte Schneiderin ins Haus. Als diese ankam, wollte Carmen so schnell wie möglich hinunter, aber ihr wurde schwindelig und für einen kurzen Moment verlor sie ihre Orientierung und stürzte kopfüber die Treppen hinab. Durch das laute Poltern traten verschreckt einzelne Diener zu Hilfe. Gemeinsam schafften sie die arme Carmen in ihre Gemächer und legten sie auf das große Bett. Als Alice bemerkte, das Carmen unten blutete, rief sie erschrocken:" Schnell, ruft einen Arzt! Sie verliert ihr Kind!"

Sie verlor ihr Kind und kurze Zeit sogar den Willen zu leben. Jetzt hielt ihn ja nichts mehr hier. Sie hatte sein Kind verloren und so konnte er wieder zu seiner Anderen. Weinend verbrachte sie lange Zeit in ihren Räumen, unfähig daran zu glauben, das je einer sie haben wolle.

Doch dann kam die erfreuliche Naricht von ihrem Vater: Sie solle mit Daniel in seine Heimat reisen und dort heiraten.

Die Entdeckung

Am nächsten Morgen wischte sich Daniel über seine müden Augen. Warum musste das Leben so grausam sein? Mit einem Bein schwang er sich aus dem Bett und dachte wieder an den kleinen Vorfall gestern Abend. Er hatte es nicht fertig gebracht, zu ihr in die Kammer zu gehen.

Daniel stand nun vor seinem Waschbehälter und starrte sich selber an. „Du verdammter Hund, warum bist du so ein Feigling?“, fauchte er sich selber an. Mit einem mal riss er die Schüssel hoch und warf sie gegen den Spiegel. Immer noch wütend auf sich selber stampfte er, nun angezogen, die schmale Treppe hinunter in das Frühstückszimmer. Dort wurde er schon von Carmen und seiner fetten Mutter erwartet. Freundlich lächelte die schöne Frau ihn an, merkte jedoch dass etwas nicht stimmte. In ihren Gedanken arbeitete es und sie konnte sich denken was das Übel war. Wahrscheinlich hatte er sich mit seiner Geliebten getroffen und festgestellt, das es nicht mehr funktionierte. Leicht lächelte sie triumphierend, dachte sie ja, sie hätte recht. Nur war es ja nicht so. Stumm setzte sich Daniel an den Tisch und behielt seine grimmige Miene bei. Seine Mutter zog missbilligend eine Augenbraue hoch und sah ihren Sohn böse an.

„Wie habt Ihr geschlafen, liebste Carmen?“ schnurrte seine Mutter. Kokett lächelte Sie zurück. „Sehr gut, Mutter.“ Dabei betonte sie das Wort Mutter und sah, wie Daniel seinen Kopf einzog. Wieder verfluchte er sich in Gedanken selber und hasste sich dafür. Aufseufzend sah er doch noch hoch und versuchte ein lächeln auf seine Lippen zu zaubern, nur misslang es gründlich, und sah eher wie eine Dämonenfratze aus. „Das ist gut, da eine Braut ausgeschlafen und fröhlich aussehen muss...“ erwiderte er und senkte sofort den Kopf wieder zu dem Essen hinab. Monoton schaufelte er den gebratenen Speck in sich hinein und trank hastig seinen Kaffee. Carmen jedoch nahm nur mit spitzen Fingern und ihr Gesicht zeigte ein leicht süffisantes Grinsen. Wie lustig Daniel doch aufgelegt ist, dachte sie voller Ironie und blickte den Kaviar vor sich an. Als sie einen kleinen Löffel voll davon auf ihr Handgelenk legte, klopfte es. Mit einem Blick schaute Carmen auf und sah eine hübsche junge Frau in der Türe stehen. Ihr schwarzes Haar war unter eine Haube gestopft und sie hatte Augenringe. Fragend schaute Daniels Mutter auf Susanne. „Was willst du?“ fragte sie herrisch. Man sah deutlich dass sich Susanne unwohl fühlte, ab und an scheu erst zu Daniel und dann zu Carmen blickte. „Madame, ich wollte nur bescheid geben, dass ich jetzt zu den Kindern und dann zum Metzger gehe.“

„Gut, gut. Seh zu, dass da viel Schwarte dran ist!“ forderte die Alte und Susanne knickste höflich in alle drei Richtungen. Mit schnellen Schritten verschwand Susanne aus Daniels Blickfeld und er war in der Versuchung ihr hinterher zu rennen. Aber seine Mutter wäre bestimmt erbost über sein Verhalten. Von daher aß er schnell weiter und entschuldigte sich bald darauf. Mit einem gnädigen nicken wurde er entlassen und Huschte schnell hinaus. Carmen jedoch hatte alles genau beobachtet. Seine Reaktion auf diese Magd war recht seltsam. Sollte es vielleicht sogar so sein, dass diese Kleine seine heimliche Geliebte ist?

Mit bösem Blick verfolgte sie Daniel, bis er zur Tür heraus verschwunden war.
 

Daniel hastete schnell in seine Kammer und warf sich schnell einen undurchsichtigen Mantel über. Mit einer fahrigen Handbewegung fuhr er sich durch sein dichtes Haar und nahm drei Stufen auf einmal, als er wieder hinunter hechtete. Er stürmte durch die Türe und starrte kurz in alle Richtungen, bis er Susanne in weiterer Entfernung langsam laufen sah. Also hatte er sie noch nicht verloren. Eigentlich wollte er mit ihr reden, brachte aber nicht den Mut auf, da er nicht wusste wie sie reagierte und was er eigentlich sagen sollte. Also beschloss er, erst einmal hinter ihr herzulaufen. Wie in einer Elfe gleich schwangen ihre Hüften hin und her und Daniel überfiel es sie in seine Arme zu zerren. Immer langsamer lief Susanne nun und Daniel musste aufpassen, das sie sich nicht zufällig umdrehte und ihn entdeckte.

Mit einem Blick nach rechts und links überquerte sie eine Straße und ging auf einen umzäunten Garten zu, wo zwei kleine Kinder spielten. Das eine hatte knallig rote Haare und Sommersprossen im Gesicht, das andere hatte schwarze Haare und helle Augen. Leicht stuzig stand er da und hörte das dunkelhaarige Kind rufen: „Mama“



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  SoScandalous
2007-10-15T16:07:32+00:00 15.10.2007 18:07
dieses kapitel ist auch gut, nur ich finde das du das mit der schwangerschaft vielleicht hättest schöner ausarbeiten können, die informationen kommen bei dir immer sehr schnell ausseinander, achte einfach ein wenig mehr auf die details und den spannungsaufbau
die story klingt vielversprechend;) freu mich schon aufs nächste kapitel
Von:  SoScandalous
2007-10-15T16:04:00+00:00 15.10.2007 18:04
oh fängt gleich so traurig an :(
echt gut, ich les weiter!
Von: abgemeldet
2007-10-15T11:15:02+00:00 15.10.2007 13:15
Hey, da haste ma ne FF und schreibst mir das nicht.... szzz szzz szzz

... naja egal, also du hast dir wirklich eine schöne Story ausgedacht. Ein passender Anfang und ein spannender Schluss.
So leider gibt es ja nicht nur gutes sondern auch Fehler auf die man aufmerksam machen sollte.
Ich kenn dich ja, deshalb denk ich ma das du dir nicht viel Zeit gelassen hast oder sowas, da einige Rechtschreibfehler bzw. kleine Verschreiber drinn sind was ich ja sonst nich von dir gewohnt bin.
Ansonsten könnte man, vielleicht etwas mehr erklären oder auch ausführlicher werden. So als spannungssteigerung.

Hoffe es geht bald weiter, will ja wissen was mit dem Mann nu los is, das er einfach eine andere mitbringt ;P


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