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Liebe lieber Tod

von

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Daniel

Daniel freute sich schon darauf, endlich wieder nach Hause zu kommen. Vor fast zwei Jahren wurde er ins Ausland geschickt. Langsam lies er seine Gedanken zurückschweifen.

An diesem Tag war er vorher bei Susanne gewesen. Der schönen Susanne, mit ihren langen schwarzen Haaren und den strahlend grauen Augen. Wie hatte er sich damals immer nach ihr verzerrt. Damals lies ihn seine Mutter zu sich rufen, die von der Dienerschaft nur respektvoll ´Madame´ genannt wurde. Als er zu ihr ging, hatte er schon eine dumpfe Vorahnung. "Ihr hattet mich rufen lassen Mutter?" In seinen Augen stand die Frage, die sie kurz darauf beantwortete. Ihre fetten Lippen bewegten sich zu einem schmierigen Grinsen. "Ja mein Junge! Mir ist aufgefallen, das du dich zu sehr der Dienerschaft widmest, anstatt dich um den Haussegen zu kümmern." Unheilvoll lies sie ihren Blick auf ihm ruhen. Kalt lächelnd begann sie weiter zu reden: "Daher habe ich beschloßen, dich in die weite Welt nach America zu schicken. Dort sollst du bei einem Freund deines verstorbenen Vaters wohnen und die dortige Universität besuchen." Unaufgefordert setzte sich Daniel hin. "Ich soll was?" fragte er entsetzt. "Studieren, und eine Braut finden!" Ihre Blauen Augen legten sich höhnisch auf sein ausdrucksloses Gesicht. "Du packst heut noch deine Sachen und brichst morgen auf!" Mit diesen Worten entlies sie ihren Sohn, welcher sofort zu Susanne ging.

In dieser Nacht waren nicht nur Leidenschaft bei ihnen zu Besuch, sondern auch unausgesprochenes Leid. "Ich werde dich nicht vergessen...ich komme wieder...." hauchte er in ihr Ohr, woraufhin sie ihn Tränen ausbrach. Mitleidig wischte er ihr jede Träne einzeln weg und nahm sie in den Arm. "Es wird alles gut. Alles gut...." Noch vor dem Morgengrauen schlich er sich aus ihrem Zimmer, wo Susanne friedlich schlief. Traurig warf er ihr einen letzten Blick zu, denn er wusste, er würde sie nie wieder berühren dürfen.

Als die Zeit kam, verabschiedete er sich nur von seiner Mutter, um es Susanne nicht noch schwerer zu machen.

Leise seufzte er auf. "Ist irgendetwas?" fragte seine Braut besorgt. Als er nur leicht mit dem Kopf schüttelte, setzte sie sich wieder beruhigt in den Sitz.

Als er Carmen kennenlernte war er gerade ein halbes Jahr in America. Sie war der inbegriff der Schönheit. Schlank, Braune lange Haare und grüne Augen. Zudem war sie gebildet und überaus höflich. Sie lernten sich immer näher kennen. Sie war immerhin eine gute Partie für ihn. Ihr Vater, gnadenloser Richter und ihre Mutter perfekte Gastgeberin. Kurz, sie stammte aus gutem Hause. Seiner Mutter würde Carmen bestimmt gefallen. Als er und Carmen sich eines Abend trafen, haben sie lange Dinniert, ein erfreulicher Abend. Aber er hatte zu viel Alkohol getrunken und sie wusste sie hatte keine Chancen bei ihm. Carmen hatte ein schulterfreies moosgrünes Kleid an, was ihr Dekollté besonderst hervorhob. Sehnsüchtig starrte er sie an diesem Abend an, als er an seine Susanne dachte. Er wollte ihr treu bleiben, allerdings war er auch nur ein Mann. Verführerisch und keck warf sich Carmen damals vor den Kamin und sah ihn lächelnd an. Dabei klopfte sie leicht auf den leeren Platz neben ihr. Daniel hielt nichts und setzte sich neben die Schönheit. Als sie sich anlehnte an seine Schulter, war es um ihn geschehen. Er küsste sanft ihren Nacken, ihre Lippen und er verbrachte eine schöne Nacht mit ihr.

Jedoch nicht ohne Folgen. Als er am nächsten Morgen aufwachte, wurde er sich bewusst was er getan hatte. Er hatte eine ehrbare Jungfrau entblößt. Hasserfüllt griff er sich an den Kopf und fast zwei Monate war es still um Carmen. Daniel wollte schon befreit aufatmen, als ihn eines Tages der Freund seines Vaters nach unten rief. "Carmen ist hier, sie sieht nicht glücklich aus." flüsterte er ihm zu. Erschrocken lief er hinunter und stockte. Ihr Vater war ebenfalls da.

"Du musst meine Tochter heiraten!" donnerte der Richter. Verwirrt schaute er auf den älteren Herren und dann auf Carmen. "Und zwar in den nächsten drei monaten, bevor man was sieht!" Sprachlos starrte er vor sich hin. "...warum?" fragte er zaghaft und der Richter antwortete ihm: "Weil du sie geschwängert hast!"

Als die Hochzeit nahte, geschah das Unglück: Carmen verlor auf einer Treppe das Gleichgewicht und stürzte hinunter. Neben einem gebrochenen Beim bekam sie auch Blutsturz und verlor ihr Kind. Ein halbes Jahr war Carmen danach bettlägerig und weinte ununterbrochen in sich hinein. Um dieses Leid nicht weiter mitanzusehen, bat er den Richter um eine Unterhaltung. Diese lief volle drei Stunden und herraus kam, das er Carmen trotztdem heirate. Dann war die Zeit zur Heimreise. Carmen war von ihrem Kummer abgelengt, und Daniel lies sich nicht anmerken, das er die Begegnung mit Susanne fürchtete. Aber es ging nicht anderst.

Daheim angekommen, wurde er freudig von seiner Mutter begrüßt, welche auch gleich mit Carmen in einem anderen Zimmer verschwandt. "Ich muss doch meine Schwiegertochter kennenlernen!" hatte sie freudig ausgerufen. Daniel derweil lief in die Küche, in der Hoffnung Susanne sei dort. Aber es war nur Magda da, die ihn fassungslos anschaute. "Junger Herr..." sagte sie schüchtern und machte einen leichten Knicks vor ihm. "Wo ist Susanne?" fragte er gehetzt und Magda antwortete: "Sie ist bei Ihrem... bei den Kindern im Nachbardorf!" Fast hätte sie sich versprochen, aber wie es schien hatte er es nicht gemerkt. Geknickt lief er in seine Räume, aß unbeteiligt mit seiner Braut und seiner Mutter Abendmahl und verabschiedete sich ins Bett. Allerdings war er ruhelos und lief immer wieder in seinem Raum auf und ab. Unschlüßig darüber was er als nächstes tun sollte. Mit einem mal riß er seine Türe auf und rannte zu Susanne. Ruckartig blieb er vor ihrer Tür stehen, als er hörte, das daraus ein herzzereisendes Schluchzten erklang. Langsam ging Daniel in die Knie und tonlos sagte er: "Es tut mir ja so leid mein Herz...."



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