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Pokémon Quest [Buch 1]

Das Erbe des Giratina
von

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Jäger und Gejagte

Der zweite Teil des Monsterkapitels. XD Viel Spaß beim Lesen, meine Freunde!

P.S.

Das nächste Kapitel wird wieder etwas später kommen, weil ich zurzeit kaum weiterkomme... »
 

51. Kapitel
 

Jäger und Gejagte
 

Stöhnend wälzte sich Rika auf dem harten Boden und schlug langsam die Lider über den Augen auf. Für einen Moment fehlte ihr völlig die Orientierung, als die Sonne sie einen kurzen Moment blendete. Wo war sie? Was war geschehen? Dann aber kam ihr wieder in den Sinn was geschehen war: Hunter J hatte Lugia entführt und dabei sogar die Leben ihrer Freunde riskiert, um an ihr Ziel zu kommen.

Zögernd setzte sich das Mädchen auf und sah sich verwirrt um. Sie waren nicht mehr am Strand, sondern befanden sich auf einer flachen Ebene, die mit Gras bewachsen war, die wahllos von Bäumen umsäumt war.

Ein kalter Lappen fiel auf ihren Schoss und ließ sie kurz zusammen zucken.

„Alles in Ordnung?“, fragte eine fremde, weibliche Stimme, die Rika nicht kannte. Sie klang jedoch freundlich und klar.

Irritiert schaute Rika jenes Mädchen an, welche ihr unsicher ins Gesicht blickte.

„Mein Name ist Hitomi.“, stellte sich das braunhaarige Mädchen lächelnd vor. „Ich habe euch bewusstlos gefunden.“

Kenta, der das Mädchen ebenso besorgt ansah, stimmte Hitomi nickend zu. „So ist es.“, erwiderte Junge mit den mädchenhaften Gesichtszügen. „Sie hat uns gefunden.“

Resigniert wandte das Mädchen den Blick ab und ließ ihn ruhelos umher streifen. Ihr war es gleich, ob Hitomi ihnen gut oder böse gesinnt war. Die schmerzende Niederlage gegen J lag schwer auf ihrem Bewusstsein. Was würde bloß mit Lugia geschehen? Und wie konnten sie das Kleine aus den Klauen dieser hinterhältigen Jägerin befreien?

Während den wirren Gedankengängen spürte Rika ein leichtes Pochen und veranlasste, dass ich Rika die Hand an die Stirn fasste und leise aufstöhnte.

„Geht es dir wirklich gut?“, fragte Kenta sorgenvoll, der sich neben sie kniete. Rika nickte zögernd, während sie in das Gesicht ihres Freundes schaute. In ihren Gedanken brannte eine einzige Frage. Kenta schien ihre Besorgnis zu spüren; er schlug die Augen nieder, offentsichtlich war der Junge erschöpft. „Arbok hat mich nicht gebissen.“

Rikas Körper, der zunächst angespannt war, lockerte sich zunehmst. Dennoch blieb die Belastung von ihren Muskeln, als sie die Gewissheit hatte, dass Kenta nichts passiert war.

Shuu stieß ein unterdrücktes Fluchen aus. „J ist uns entkommen.“, fauchte dieser zornig, der seine leichte Verletzung am Oberarm abtastete und leicht zusammen zuckte. „Verdammt!“, ein aufgebrachtes Zischen entwich seiner Kehle und schlug mit der Faust gegen den weichen Sandboden.

Haruka jedoch ließ den Blick traurig gesenkt. Es fühlte sich an, als ob ein wichtiger Teil ihrer Persönlichkeit verloren gegangen wäre.

Rika hasste sich für ihre Hilflosigkeit und fällte rasch eine Entscheidung. Das Mädchen erhob sich benommen und ballte die Faust. „Wir müssen sie verfolgen. Sehr weit gekommen, kann sie nicht.“, meinte die Schwarzhaarige.

„Und wie willst du das anstellen?“, fragte Kenta, mit den Armen vor der Brust verschränkt. „Sie kann überall sein! Wir brauchen ein Flug-Pokémon, allerdings hast du Panzaeron zum Professor geschickt.“

Anklagend blickte Rika ihren Jugendfreund an. „Machst du mir etwa Vorwürfe?“, keifte das Mädchen wütend. Doch bevor ein ernster Streit begann, ertönte die sanfte Stimme Hitomis. „Vielleicht kann ich euch helfen?“, fragte das Mädchen zaghaft. Haruka sah das Hitomi hoffnungsvoll an.

Nun wandte Rika sich auch wieder dem zierlichen, braunhaarigen Mädchen zu und musterte sie. Die Gestalt verriet Hitomis sanftmütige Persönlichkeit. Dies widerte Rika insgeheim an. „Du willst uns helfen?“, erwiderte das Mädchen kühl.

Hitomi senkte den Blick. „Ja.“, antwortete das Mädchen. „Ich habe dasselbe Recht mich an dieser Frau zu rächen, wie ihr es habt.“

Interessiert sah Shuu das Mädchen an, die gegenüber Rikas nahezu ablehnender Gestik völlig hilflos aussah. Die Schwarzhaarige lachte leise auf. „Ach ja?“

Schnellen Schrittes näherte sich Shuu dem Mädchen und schaute Rika streng an. „Es reicht.“, sagte er knapp und wandte sich nun Hitomi zu. „Erzähl, was du über J weißt.“, forderte Shuu auf.

Hitomis Blicke huschten unruhig umher, bis sie zuletzt auf Rika ruhten, die sie verächtlich ansah. Als sie jedoch schwieg, wurde Rika ungeduldig. „Los, sag schon!“, fauchte sie, doch Shuu brachte das Mädchen rasch zum Schweigen.

Nun verzog Rika ihre Lippen zu einem vorgetäuschten Lächeln. „Sag uns, was du weißt.“, sagte sie gespielt freundlich, während ihre Augen das schüchternde Mädchen anfunkelten.

Hitomi senkte das Haupt. „I-Ich hab meinem Vater bei der Arbeit… geholfen…“, das Mädchen schluckte hart. „Vater hat mich nur kurz allein gelassen… Da kam plötzlich diese Frau… und forderte mein Ampharos... Als ich mich weigerte, hat sie mich niedergeschlagen…“ erzählte Hitomi mit zittriger Stimme. „Sie… Sie hat… mein Ampharos mitgenommen… Mein erstes Pokémon…“

Tränen war in den Augenwinkeln des Mädchens und zeugten vor unterdrückter Traurigkeit und Wut.

Rika sah das Mädchen stumm an und empfand Mitleid mit ihr. Würde man ihr Chelcarain oder Hundemon wegnehmen, so würde sie dasselbe fühlen, wie Hitomi.

Hass stieg in Rika auf. Doch nicht auf jenes Mädchen, was vor ihr stand, sondern auf die kaltblütige Frau Hunter J.

„Ein Grund mehr sie zu finden.“, meinte Rika entschlossen und schaute ihre Gefährten an, die ihr zögernd zu nickten.

Kenta strich sich eine Strähne hinter das Ohr und blickte Hitomi freundlich lächelnd an. „Und wie kannst du uns helfen, Hitomi?“, wollte Kenta wissen.

Hitomi lächelte. „Ich besitze ein Flug-Pokémon.“, erwiderte die Braunhaarige, während sie eine kleine Pfeife herausholte und in diese pfiff. Ein leiser, kaum wahrnehmbarer Ton erklang. Plötzlich schoss ein dunkler Schatten aus einer Baumkrone und flatterte um Hitomi herum. Ein Krächzen entrann dem kleinem Wesen. Seine geschwungenen Flügel waren schwarz gefellt, der Bauch dagegen weiß und das Gesicht der zarten Kreatur war rötlich. Das Pokémon war in einem Topzustand.

„Ein Schwalbini!“, kam es überrascht von Haruka.

Hitomi nickte und kraulte Schwalbini, als dieses sich auf ihre Schulter niedersetzte. „Schwalbini war noch ein Jungtier als ich es vor einem halben Jahr gefangen habe.“, sagte das Mädchen. „Aber er wird uns helfen J zu finden.“

Haruka bejahte mit einem zustimmenden Nicken. „Dann mal los.“

Schwalbini krächzte entschieden und breitete die gerundeten Flügel aus. Flink stieß das geflügelte Wesen von der Schulter seiner Trainerin ab und zog weitere Kreise über den Köpfen. „Flieg voraus, Schwalbini!“
 

Hunter J stand vor dem kolossalen Luftschiff, flankiert von ihrem Arbok und Brutalanda.

Erzürnt blickte ein Ampharos sie an, doch diese verhassten Blicke ließen die Frau kalt. „Erhoffst du dir deine Trainerin würde kommen, um dich zu befreien?“, lachte J kalt.

Ein kurzes Knurren entwich Ampharos’ Maul. Diese Frau konnte ihm nicht die Zuversicht zerstören. Seine Trainerin Hitomi würde kommen!

Soeben versuchte einer ihrer Männer das widerspenstige Lugia ins Innere dieses Schiffes zu bringen. Doch das Pokémon wandte all seine Kräfte auf um sich gegen diesen kräftigen Mann zu behaupten. Rasch gab dieser auf und stand mit gesenktem Blick vor seiner Vorgesetzten.

„Jämmerlich! Du lässt dich von einem Jungtier an der Nase herumführen!“, zürnte die Jägerin. Ihr Arbok zischte begierig und lenkte sich mit der gespalteten Zunge über die Lippen.

Erstarrt blickte der Mann die Frau und ihre Kobra furchtsam an, die kalt zu grinsen schien „Du weißt, was ich mit Versagern wie dir tue, oder?“

Stumm nickte der hoch gewachsene Mann, der der Frau mit seiner Körpermasse überlegen war und doch besaß er einen tiefgründigen Respekt vor ihr, welcher seiner Glieder taub werden ließ.

Hunter J wurde zornig. All ihre Untergebenen waren bloße Waschlappen, die sich von ihrer Angst beherrschen ließen. „Antworte!“, fuhr J sie an. Ihre Autorität ließ keinen Widerspruch zu.

„J-Ja!“, antwortete er rasch um seine Vorgesetzte zu beschwichtigen, versuchend das Zittern seiner Stimmen zu unterdrücken. Die Augen der Jägerin funkelten böse.

Die Nüstern des Drachen und der Kobra blähten sich als ihnen die Welle der Furcht des Mannes entgegen schlug. Ein tiefes Grollen entrann Brutalandas und Arboks Kehle. Ein aufregendes Fauchen der Kobra jenen Mann in kalten Schweiß ausbrechen. Musste er um sein Leben fürchten?

Doch J machte bloß eine wegwerfende Handbewegung. „Du bist unnütz. Ich benötige deine Dienste nicht weiter. Geh wohin du willst, ehe ich meinen Entschluss ändere.“

Es verstrichen einige Sekunden. Sein Herzschlag schien ihm in den Ohren zu dröhnen. Der Dienst seiner Beine versagte ihm. Nahezu mechanisch verbeugte er sich dankbar, dann wandten der Mann sich ab und rannte davon.

Ein unheilvolles Grinsen legte sich auf die Lippen der Jägerin. Gnade? Dieses Wort kannte die Frau nicht. „Arbok, verfolge ihn und mache ihm den Gar aus.“

Arbok zischte gehorsam. Sein Körper glitt flink dem Mann hinterher, bloß seinen Instinkten folgend.

Jener Mann war nicht weit gekommen. Immer wieder stolperte er vor Aufregung, glücklich dieser Gefahr entkommen zu sein. Als jedoch er das Zischen der Schlange an seine Ohren drang, wurde ihm bewusst, dass er nun ein Gejagter war.

Die imposante Gestalt der Kobra baute sich vor ihm auf, wickelte sich um seine Gestalt, dabei entblößte Arbok die todbringenden Giftfänge.

Alles, was nun folgte, verging rasch. Ein gellender Schrei legte sich in die Luft, ehe der geschwächte Körper des Mannes zu Boden sank. Im stillen Fieberwahn des Giftes krampfte er, dann wurde sein Gesicht totenblass.

Als Arbok zu seiner Herrin zurückkehrte, lobte sie ihn mit knappen Worten.

Das unermüdliche und klägliche Jammern Lugias gewann ihre Aufmerksamkeit. Doch auf Js Gesicht war bloß in boshaften und gnadenloses Grinsen.

„Schrei nur, aber sie werden dich nicht hören.“, sagte sie mit klirrender Kälte in der Stimme. Lugia starrte sie aus klugen, aber angstvollen Augen an.

Die Jägerin neigte ihren Kopf zur Seite als sie merkte, dass Bozan neben ihr stand, den Kopf zu Boden gerichtet. Knapp verbeugte sich dieser, ehe sein Blick auf das legendäre Lugia fiel. Vielen Legenden und Mythen rankten sich um dieses Pokémon, denn es war die Gottheit des Ozeans. Ein solch mächtiges Wesen, welches die Kraft besäße, dass es eine Naturkatastrophe herauf beschwören könne. Bloß den Schatten dieseer Kreatur hatten bislang Menschen zu Gesicht bekommen als diese in höchster Not waren.

Bozan ordnete rasch seine Gedanken. „Herrin, diese Kreatur… Es ist so… so… klein.“, bemerkte er forsch.

J lachte auf. „Dieses Lugia ist noch ein Jungtier.“, erwiderte die Frau amüsiert. Bozan überrascht, aber dann ernst an. „Ein Jungtier? Wo befindet sich dann die Mutter?“, erwiderte der Dunkelhaarige. „Vielleicht wissen diese Jugendlichen den Aufenthaltsort der Mutter.“

Ein kurzes Rascheln veranlasste, dass J den Blick auf ein Gebüsch richtete. Dieses verräterische Geräusch erstarb sogleich.

„Herrin, ist alles in Ordnung?“, erkundigte sich Bozan besorgt um das Wohlsein der Frau. Genervt legte sie die Fingerspitzen an die Stirn als Lugia abermals begann zu jammervoll zu schreien.

„Ja.“, sagte sie barsch. Das Schreien Lugias war kaum zu ertragen. „Bozan, schaffe dieses Vieh hier weg. Sofort!“

Ergeben nickte dieser und trat auf Lugia zu. Die schweren Stiefel ergaben einen dumpfen Klang vor dem Lugia zurückwich. Bozan nahm jedoch, ohne auf Lugias Jammern zu achten, die klirrende Metallkette in die Hand. Schroff zog er an jener, die sich enger um Lugias Hals zog als das Pokémon Widerstand leistete. „Kommst du schon?“, keifte der Mann. Sein Zerren an der Kette wurde stärker, wodurch Lugia keuchend nach Luft schnappen musste, da die Kette wie eine Schlinge wirkte.

Plötzlich schoss ein schwarzer Schatten aus den Bäumen auf Bozan hinab, und hakte auf ihn herum. Dieser zog heftiger an der Kette, die Lugia hinderte sich in Sicherheit zu bringen, denn er versuchte vergeblich dieses lästige Etwas wegzuscheuchen, ohne die Kette fallen zu lassen.

Abermals ertönte jenes Geräusch, welches zuvor Hunter Js Aufmerksamkeit erregt hatte. „Aufhören!“, schrie eine weibliche Stimme als die Gestalten einer vierköpfigen Gruppe auftauchte. Jene Stimme war Harukas Stimme gewesen, die Lugias Augen aufleuchten ließen.

Hunter J neigte ihren Kopf zu ihnen. „Ich hätte es mir denken können, dass ihr es seid. Und ihr habt sogar noch eine neue, schwache Verbündete.“, stellte sie belustigt fest. „Ihr seid lästiger als ich dachte. Brutalanda!“

Ein tiefes Knurren, welches in ein lautes Drachengebrüll überging, erschallte. Brutalanda war zu jederzeit bereit die Befehle seiner Trainerin ausführen.

Unruhig glitten Harukas Blicke zu Shuu, der ihr aufmunternd zu nickten. Sie mussten Ruhe bewahren. um den Plan nicht zu gefährden.

Die Braunhaarige atmete tief durch, um die Schläge ihres Herzens zu drosseln, die ihr beinahe den Verstand raubten. „Schillok!“

Freudig befreite sich Schillok aus dem engen Gefängnis des magischen Balles, und sah sich nun einem wütenden Drachen gegenüber.

„Hyperstrahl.“, formten die Lippen der Jägerin kalt. So kalt, dass es Haruka einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Schnell aber verjagte Haruka diese Gedanken um sich auf die Befreiung ihres Schützlings zu konzentrieren. „Eisstrahl!“, sagte sie hastig, aber Schillok gehorchte widerspruchslos.

Eine eisige Kugel glühte hell im Maul des Pokémon aus, bevor es sich zu einem Strahl bündelte, der den Hyperstrahl kurze Zeit aufhielt. Dann aber sprengte der Eisstrahl die gebündelte Energie des Hyperstrahls.

Hunter J hob schweigend die Hand. Ein lautlosen Zeichen für ihre Handlanger, sich um die Jugendlich zu stellen. Es gab kein Entkommen aus dem undurchdringlichen Kreis.

Ängstlich drängte sich Hitomi an ihre neuen Freunde, die Rücken an Rücken zueinander standen um jeden ihrer Feinde im Auge behalten zu können. Doch sie waren bloß die Ablenkung.

„Verdammt!“, fluchte die Frau als sie merkte, dass Rika fehlte. Nun war ihr gewiss, dass ihre Freunde sie bloß ablenken sollte. „Wollt ihr mich an der Nase herumführen? Wo ist sie?“

„Hier.“, erklang die ernste Stimme Rikas, zu der sich J umwandte, jedoch sogleich hart zu Boden gestoßen wurde. An Js Ohr drang ein zorniges Knurren, jederzeit zum Angriff bereit.

Hunter J versuchte sich zu regen, doch das Knurren Hundemons wurde aggressiver. Bozan, der zunächst regungslos dastand, während Rika triumphierend grinste, trat auf seine Vorgesetzte zu, um ihr zur Hilfe zu eilen. Ebenso löste sich der Kreis um die Jugendlichen herum auf, sodass die Handlanger ebenfalls die Jägerin zu unterstützen.

„Keine falsche Bewegung!“, zischte Rika warnend.

Bozan und die dunkel gekleideten Männer erstarrten. Ihnen war bewusst, dass sie handeln mussten, aber sie durfte niemals seine Herrin in Gefahr bringen. Ob überhaupt Gefahr von diesem Mädchen ausging?

J aber gönnte Rika den kurzen Triumph ihres überraschenden Angriffs, dann kehrte die kalte Fassade der Jägerin zurück. „Arbok!“

Blitzschnell jagte die Kobra auf Hundemon zu, schlug die Zähne in seinen Körper, das der Schattenhund schmerzerfüllt aufjaulte. Das Pokémon strauchelte benommen. Strömte das Gift durch seinen Körper? Nein, durch seine Adern floss bereits Gift. So konnte das Gift Arboks ihm kaum etwas anhaben.

„Hundemon!“, rief Rika besorgt, dann aber stand sie Hunter J gegenüber, die sie kaltherzig angrinste. „Es war ein dummer Fehler mich herauszufordern, Mädchen!“

Die Schwarzhaarige wich zurück, die Frau trat einen Schritt vor. Sie grinste kühl. „Brutalanda, Flammenwurf!“, befahl J ohne zu zögern.

Doch unerwartet sprang Hundemon dazwischen, die Zähne zu einem furchterregenden Knurren gefletscht. Der Flammenwurf traf mit voller Wucht auf den Schattenhund, doch das Feuer schien ihn nicht zu verletzten, sondern wurden von Hundemons Körper regelrecht absorbiert.

Nun huschte über Rikas Gesicht ein selbstgefälliges Grinsen. „Flammenwurf, Hundemon!“

Der schwarze Hund, der von manchen Menschen als Zerberus betitelt wurde, legte den Kopf in den Nacken und riss sein Maul auseinander, das in einen rötlichen Schein getaucht wurde, während nun Feuer im Rachen brodelte und kochte. Eine aufglimmende Flammenwalze zischte auf die in Panik geratene Kobra und traf auf den weit gefächerten Schild, der in grelle Farben, die als Warnung dienten. Das scharfe Fauchen Arboks erstarb, während die Kobra in Flammen gehüllt wurde. Unzählige Brandverletzungen unterschiedlichen Grades zierten Arboks schlanken Körper und ließen die Schlange erhebliche Schmerzen leiden. Erschöpft brach Arbok letztlich zusammen.

Stille trat auf der Lichtung ein. Ein Raunen ging durch die Zeugen des Kampfes, die zusammengedrängt hinter J standen. Hatte dieses Mädchen soeben der grausamen Hunter J die Stirn geboten?

Ein leises, erzürntes Grollen entrann der Kehle der Frau. Sie duldete kein Versagen und besonders kein Zweifel an ihrer Stärke. „Euch wird es Leid tun, wenn ihr bloß nur eine Sekunde an mir zweifelt.“, drohte J mit gedämpfter Stimme, die beinahe ein leises, bedrohliches Flüstern war. Ihre hohe Autorität ließ keinen weiteren Bedenken zu. Falls jemand den Mut und Verstand aufbrauchte, so würde Hunter J richten und derjenige müsse mit seinem Leben bezahlen.

Sofort verstummte das schwache Wispern. Zufrieden kehrte Hunter J ihren Untergebenen den Rücken zu. Auf ihren Lippen lag wieder jenes eiskalte Lächeln, welches großes Unheil verhieß. „Brutalanda, Hyperstrahl!“

Ein Strahl bündelte sich im Maul des Drachens. Dieses Glimmen ließ Rika unweigerlich erstarren. Nur wenige Sekunden später raste dieser gewaltige Energiestrahl auf Hundemon zu, bereit zu töten.

Alarmiert riss Rika den Kopf zu ihrem treuen Pokémon. „Hundemon!“, rief sie erschrocken als diese erkannte, dass ihr Pokémon in großer Gefahr schwebte.

Reflexartig sprang sie vor Hundemon, umfasste mit den Armen seinen Hals und sprang zur Seite, bevor der gebündelte Hyperstrahl eine verheerende Wirkung anrichten konnte. Trotz des schnellen Sprungs war die Druckwelle deutlich zu spüren. Durch den harten Aufprall auf den Rücken krümmte sich Rika vor Schmerzen und stieß den Sauerstoff aus ihren Lungen.

„Alles… in Ordnung, mein Freund?“, brachte Rika schwer atmend hervor.

Hundemon fixierte die Schwarzhaarige starr. Was es nicht seine Aufgabe das Mädchen zu beschützen, mit seinem eigenen Leben? Doch nun stand Hundemon in ihrer Schuld. In einer Schuld, die sich nicht einfach begleichen ließ. Das Mädchen hatte ihr Leben riskiert, um ihn zu retten. Welchen Gegenwert konnte der Schattenhund dagegen aufwenden?

Rika richtete sich auf, obwohl ihr Körper ihr nicht zu gehorchen schien. Dabei schob sie Hundemon leicht von sich, der sie eindringlich musterte.

Nun war die Grenze Rikas Zorns erfüllt. Sie konnte nicht mehr die Taten Hunter Js ungeschehen lassen. Andächtig legten sich ihre Finger um den Pokéball, der an der Kette um ihren Hals befestigt war. Es war an der Zeit das Handeln Js zu unterbinden!

„Rika!“, rief Haruka, die auf sie zu rannte, gefolgt von Shuu, Kenta und Hitomi, die vor Schreck blass war.

Die Angesprochene neigte den Blick in ihre Richtung; ihre Gedanken waren bei dem bevorstehenden Höhepunkt dieses Kampfes und schließlich erhob sich Rika.

„Ist dir etwas passiert?“, fragte Kenta, der sie besorgt ansah. Doch Rika schüttelte den Kopf. „Nein.“, erwiderte sie knapp. Ihr Blick verdüsterte sich als sie das schallende Gelächter Js vernahm. Ihr Blick richtete auf diese verhasste Frau. Nun festigte sich ihr Entschluss eisern. Es war an der Zeit J das Handwerk zu legen.

Ihre Finger straffen den Pokéball Faitas aus der Fassung, hielt diesen einen Augenblick neben sich als ob Rika ihre Gedanken sammelte.

Unerwartet jedoch legte Haruka ihre Hand auf den Arm des Mädchens. „Warte, Rika! Du solltest dich schonen.“, sprach Haruka ernst. „Ich übernehme!“

Entsetzen lähmte Shuu, zugleich erfüllte ihn aber große Sorge um seine Haruka. „Was?!“, fauchte der Koordinator ungläubig.

J aber hatte bloß ein spöttisches Grinsen für dieses große Wagnis übrig. Töricht war Harukas Vorhaben.

Doch bevor Shuu reagieren konnte, als Shuu dies begriff, schritt Haruka zur Tat. „Gallopa und Schillok! Los!“

Ein mechanisches Klicken verriet, dass sich ein Pokéball öffnete. Im grellen Licht formte sich die Gestalt eines Pferdes, dessen Mähne und Schweif lichterloh loderten. Selbst in den Augen Gallopas brannte ein Feuer; das Feuer der Entschlossenheit, die es durch ihre Trainerin verspürte. Als Gallopa ausamtete, stieg eine gräuliche Rauchwolke aus den Nüstern auf.

„Gallopa! Flammenwurf!“, rief Haruka selbstsicher. Daraufhin spie das Feuerpferd einen flackernden Feuerstrahl auf Brutalanda, welches bloß leise fauchte.

Hunter J lachte bloß boshaft auf. „Ausweichen und Hyperstrahl!“

Mühelos wich der große Drache dem Flammenwurf aus, dann aber bündelte sich eine gewaltige Energie vor seinem Maul, die den Boden unter Gallopas Hufen aufriss und Felsbrocken in die Höhe schleuderten, die so groß wie Tennisbälle waren. Gallopa war dem Hagel jener Steine wehrlos ausgeliefert.

So schmolz Harukas Selbstbewusstsein dahin, wie Eis in der Sonne. Nun drängten sich Zweifel in den Vordergrund. Hatte sie die richtige Entscheidung getroffen? Doch nein! Sie musste Lugia befreien, koste es, was es wolle!

Js gehässiges Grinsen widerte Haruka an. Sie lachte ihnen überheblich ins Gesicht. Nun verstand Haruka Rikas unterdrückte Wut, die sie in den Augen des Mädchens gesehen hatte. „Gallopa, Feuerwirbel! Schillok, Aquaknarre!“

Schillok spuckte einen Wasserstrahl auf Brutalanda, umringt von Gallopas leuchtenden Flammenwirbel, der sich um die Aquaknarre wandte und Haukas berüchtigte Feuer-Wasser-Kombination bildete. Diese Vereinigung zweier gegensätzlicher Attacken vermochte eine verheerende Wirkung zu hinterlassen, doch Brutalanda konterte mit einem mächtigen Hyperstrahl, der das Schlachtfeld in dichten Rauch hüllte, nachdem die Attacken aufeinander geprallt waren.

Haruka hielt daraufhin den Unterarm vor ihr Gesicht, und kniff die Augen zusammen, denn der aufgewirbelte Staub brannte und schmerzte.

„Drachenklaue.“, erklang die gleichgültige Stimme Js. Dies schreckte Haruka auf. Riskierte J selbst einen Angriff bei schlechten Sichtverhältnissen?

Blitzartig stieß Brutalanda durch den schweren Rauch. Die weiten Pupillen zeugten von seiner Aggression. Seine Klauen schimmerten in einem rötlichen und geheimnisvollen Licht auf, ehe sie auf Schilloks ungeschützten Bauch niederfuhren. Ein schmerzvoller Schrei legte sich in die Luft.

Haruka stand wie gelähmt da. Ihre Glieder rührten sich nicht. Wie konnte dies bloß sein? Wie konnte diese teuflische Frau einen solch genau koordinierten Befehl geben?

„Haruka!“, riss Shuus Stimme aus den Gedanken.

Wie in Trance glitten ihre Blicke in jene Richtung, und schauten in die Gesichter ihrer Freunde. In ihnen sah sie Sorge, Hoffnung, besonders Rikas Augen waren ein Spiegel ihrer Gefühle: Zorn, Hass und große Hoffnung lag in ihnen. Die Emotionen ihrer Gefährten gab Haruka neue Kraft.

Doch ehe sie einen erneuten Entschluss gefasst hatte, wurde das Mädchen grob gepackt und ihre Hände gegen den Rücken gepresst.

„Keine Tricks mehr!“, zischte die Stimme Bozans in ihr Ohr. Nun war Haruka klar wovor Shuu sie warnen wollte. Wie unachtsam dies von ihr war! Wie sollte sie nun aus dieser Lage wieder herauskommen?

„Verdammt! Lass meine Freundin frei!“, schrie Shuu, der inzwischen von zwei Männern in Zaum gehalten werden musste. Es versetzte ihn in blinde Rage, das Bozan Haruka in einem solch festen Griff hielt, sodass er dem Mädchen Schmerzen zufügte.

„Lasst mich los!“, fauchte Rika auch erbost, dessen Zorn eines aggressiven Snobilikats gleichkam. Die Schwarzhaarige wehrte sich heftig, aber sie hatte keine Chance. Die stämmigen Männer waren zu stark und bald war auch Rikas Widerstand erloschen.

Bloß Kenta leistete keine Selbstverteidigung. Der Junge verabscheute Gewalt, und so wurde Kenta rasch überwältigt.

Hunter J grinste bösartig; sagte schließlich: „Wer nicht hören will, muss fühlen.“, und trat auf Haruka zu. „Übergib mir deine Pokébälle.“

Die Braunhaarige zögerte. Sogleich wurden Haruka für ihr Zögern bestraft; Bozans fester Griff trieb ihr die Tränen in den Augen.

Warum? Warum strebten Menschen nach Macht und fügten dabei Anderen Leid und Verderben zu? Warum war die Menschheit nicht mit den Gegebenen zufrieden? Wollten sie die absolute Herrschaft erlangen, um die Menschheit und die Pokémon zu unterdrücken?

Widerwillig gab Haruka die Gegenwehr gegen Bozan auf, der für einen Augenblick das Mädchen freigab, damit sie ihre Pokébälle in die Handfläche der Jägerin legen konnte.

Eine stumme Träne rollte über ihre Wange.

Doch unerwartet durchzog ein funkelnder das Dunkle: Im Lichtschein eines Pokéballs materialisierte sich die humanoide Gestalt Riolus.

J sah geringschätzig auf das Pokémon herab, welches es wagte sich gegen sie zu stellen. Ein knappes Handzeichen bedeutete Brutalanda des Angriffs.

„Riolu!“, entrann Haruka schluchzend. „Lauf! Lauf weg! Ich bitte dich!“

Würde Riolu den tief liegenden Sinn ihres Wunsches erkennen und Gehorsamkeit zeigen? Oder war ihr Pokémon zu ewiger Sklaverei verdammt?

Riolu aber rührte sich nicht, starrte Haruka bloß in ihr flehendes Gesicht. Tränen lagen in ihren Augen. Erwachte dort etwas in dem Pokémon?

Das leise Lachen erregte Riolus Aufmerksamkeit; das Pokémon wandte sich der Jägerin zu. Ungerührt und ohne jegliche Anzeichen von Furcht sah Riolu Hunter J an.

„Riolu! Bitte lauf weg!“, flehte Haruka weiter. Über ihre Wangen rannen weitere Tränen. Ein leises Schluchzen ihrerseits brachte Riolus Gleichgültigkeit ins Wanken.

„Brutalanda, Flammenwurf!“

Riolus Blicke bohrten sich in die Augen des Drachen. Blitzartig stieß Riolu plötzlich vor und stürmte auf J zu, ungeachtet des rasenden Drachens. Eine Lichtkugel formte sich in einer Pfote, die er gegen Js Bauch richtete. Die starke Kraftwelle erfasste die Jägerin und schleuderte sie zwei Meter weg.

Das Gesicht war vom Schmerz verzerrt als Hunter J hart auf den Boden prallte. Sie stöhnte keuchend als die Luft in ihren Lungen herausgepresst wurde so als ob sie einen kraftvollen Faustschlag in den Bauch bekommen hätte.

Zunächst herrschte unangenehme Stille; bloß das Wälzen Js war zu vernehmen.

Fluchend stießen die Lakaien der Jägerin die Gefangenen von sich als die Männer erkannten, das ihre Herrin ernsthaft verletzt war. Eilend kamen sie ihrer Vorgesetzte zur Hilfe. Währenddessen stand die fünfköpfige Gruppe der jungen Trainer beklommen da und schienen das Szenario nicht annähernd zu begreifen.

Harukas Blicke waren auf Hunter J gebannt, die vor ihr auf dem Boden lag und sich vor Schmerzen wand. Welcher Wahnsinn war in Riolu gefahren?

Sie zuckte zusammen als sie Shuus Hand auf ihren Schultern spürte. „Ist mit dir alles in Ordnung?“, fragte der Grünhaarige voller Sorge. Doch Haruka nickte schweigend. Sie sah auf Lugia, welches ängstlich die Auseinandersetzung verfolgte. Riolu war aber bei ihm und zertrümmerte mühelos die Ketten, die das silberne Pokémon gefangen hielten.

Freudig stürmte Lugia auf Haruka zu, die an sich schmiegte. „Lugia…!“, schluchzte sie. Das Kleine stupste gegen ihre Wange und fing eine salzige Träne mit der Schnauze auf.

Auch Hitomi stürmte zu ihrem geliebten Ampharos, und schlang ihre Arme um den Hals des Pokémons. Große Erleichterung überkam das Mädchen. Ein leises Schluchzen ertönte, aber Ampharos summte bloß beruhigend. Dies ließ Hitomi aufschrecken und überlegte fieberhaft, wie sie ihr Pokémon von den Ketten befreien sollte. Suchende Blicke huschten über den Boden, bis sie einen Stein fand, der in die Hand eines erwachsenen Menschen passte. Ampharos beobachtete seine Trainerin mit wachsamen und klugen Augen. „Keine Angst, Ampharos! Ich befreie dich!“, sagte das Mädchen gequält als sie den Stein anhob und mit diesem gegen die Ketten.

Ampharos schnaubte bloß missbilligend. Angst? Warum sollte er Furcht verspüren, wenn seine Trainerin bei ihm war?

Rasch waren die einzelnen Elemente der Kette verbogen, und gaben schließlich rasselnd nach. Ampharos streckte sich genüsslich als er von den kühlen Fesseln befreit war.

Nach dem J sich erholte, stemmte sie sich keuchend mit den Händen von Boden ab um sich aufrichten zu wollen. Noch immer waren ihre Gesichtszüge schmerzverzerrt.

Bozan beugte sich zu J herunter und bat ihr seinen Arm an. Schroff wies sie ihn jedoch zurück. „Zurück!“, fauchte die Frau ihn an, während sie stöhnend ihren Oberkörper aufrichtete. Die Kraftwelle Riolus lähmte J; ihre Gliedmaßen schienen ihr nicht gehorchen zu wollen. „Ihr verfluchten Mistgeburten… Es wird euch noch Leid tun…“, flüsterte die Frau boshaft.

Rika verschränkte die Arme vor der Brust und lächelte kühl. „Für Drohungen bist du nicht in der Position.“, erwiderte die Schwarzhaarige ungerührt.

Wütend drehte sich Bozan zu Rika um, um sie für ihr vorlautes Mundwerk zum Schweigen zu bringen. „Was fehlt dir ein, du missratene Göre?!“

Ein kehliges Knurren Hundemons schalt ihn auf Abstand. Furchtsam wich der stämmige Mann vor rot glühenden Augen zurück, die ihn angriffslustig anfunkelten.

„Pfeif’ deinen Köter zurück!“, keifte Bozan panisch.

Die rüden Worte des Mannes verärgerten den Schattenhund; das Pokémon riss sein Maul auf, das Gesicht war vor Zorn verzerrt. Aggressiv fletschte Hundemon die Zähne.

„Hundemon.“, ertönte Rikas Stimme. „Genug.“ Das Mädchen vollführte eine beschwichtigende Handbewegung. Hundemons Zorn flaute ab, aber die angriffsbereite Haltung blieb aufrecht.

Mühsam erhob sich Hunter J und ließ ihre Blicke umherschweifen. Bloß die kaltherzigen Augen zeugten von ihrer Autorität und ließen das leise Raunen unter den Untergebenen sogleich verstummen.

Lugia spürte das Unheil, welches J umgab und presste sich eng an Harukas Beine, während Riolu seinen Körper anspannte und die Eckzähne zeigte.

Die Frau schien sonderlich ruhig, auch wenn sie den rechten Arm um ihren Leib geschlungen hatte und ihr Gesicht noch immer verkrampft wirkte.

Inzwischen spürte Haruka, das Shuu neben ihr stand und ihre Hand nahm. An seiner Seite stand Rika, die Arme verschränkt und mit einem überheblichen Ausdruck auf dem Gesicht; flankiert von Kenta und Hitomi. Ihre Haltungen wirkten wie eine undurchdringliche Barriere, deren Aufgabe es war, das drohende Unheil abzuhalten.

Hunter J verzog bloß die Lippen zu einem schmalen Grinsen. „Ihr tut alles, um dieses Lugia zu beschützen?“, grollte die Frau.

Haruka neigte unsicher den Kopf zu Shuu, der ihre Hand fester drückte, während er J zu nickte. „Für uns ist das Kleine wie ein Kind, das von Schaden bewahrt werden muss.“, erwiderte der Grünhaarige, während er Harukas Hand drückte.

Gerührt sah Haruka ihren Freund an, der ihre Gefühle besser verstand als jeder Andere. Ja, Lugia war für sie wie ein Kind. Und er, Shuu, war ein Teil dieser kleinen Familie.

J lachte schallend auf und blickte zu ihrem Brutalanda, welches leise fauchte. Ihr Blick wanderte wieder zu der kleinen Gruppe. Schützend stellte sich diese vor Haruka und Lugia. Zwischen ihren Fingern blitzte die weiße Oberfläche der Pokébälle auf, die Shuu, Rika, Kenta und Hitomi vor die Brust hielten. Sie waren jederzeit bereit sich gegen die Jägerin zu behaupten!

Zu einem kalten Lächeln verzogen sich Js Lippen als sie jeden einzelnen der Gruppe musterte. Die Gesichtszüge der jugendlichen Trainer zeugten von felsenfester Entschlossenheit. Sie würden sich nichts und niemanden von ihrem Handeln abbringen lassen.

So kehrte J ihnen den Rücken zu und spürte den Blick Bozans auf sich. „Abziehen!“, befahl sie schroff, dann schritt sie langsam in die Richtung ihres mächtigen Luftschiffes. „Aber Herrin!“, versuchte Bozan der Frau zu widersprechen, doch jene brachte ihn mit einer raschen Handbewegung zum Schweigen. „Wir haben hier nichts mehr zutun.“, erwiderte Hunter J.

Bozan verbeugte sich tief und trieb die Männer mit lauten Befehlen an. „Los! Bewegt euch. Geht das nicht etwas schneller?“

Bevor Bozan mit seinen Handlanger an Bord des Luftschiffes ging, warf er Hunter J einen kurzen, unsicheren Blick zu, dann verschwand er im Inneren.

Hunter J ging ihnen mit bedächtigen Schritten hinterher, hielt jedoch kurz inne und wandte sich wieder zu den jungen Trainern. „Beim nächsten Mal solltet ihr mir aus dem Weg gehen, denn ich werde nicht wieder Gnade mit euch haben.“, warnte J, dann aber betrat sie das Luftschiff und die Lucke schloss sich. Die Motoren des gewaltigen Luftfahrzeuges ließen einen scharfen Wind aufkommen. Rasch hob dieses vom Boden ab und verblasste zunehmest.

Kenta schaute Js Luftschiff nach und seufzte erleichtert. „Es ist vorbei!“

Auch Shuu, Rika und Hitomi lockerten ihre Körperhaltung und ließen die Pokébälle sinken. Der Spuk war wirklich endlich vorbei, ebenso auch der freie Strandtag, den sie sich gönnen wollten.
 

„Herrin!“

Die Stimme Bozans riss Hunter J aus ihren tiefen Gedanken. Sie neigte den Kopf zur Seite. „Ich kann mich nicht erinnern dich gerufen zu haben.“, grollte die Jägerin missbilligend.

Bozan verbeugte sich, während er entschuldigend sagte: „Es tut mir Leid, Herrin. Ich wollte mich bloß um Euren Zustand erkundigen.“

J wandte den Blick ab und starrte in die Ferne. Der Arm war noch immer um den Leib geschlungen. Das schmerzende Pochen ihres Körpers nahm nur langsam ab, jedoch lehnte die Frau ärztliche Hilfe ab. „Danke, aber du bist umsonst gekommen. Mir geht es gut.“, erwiderte J kühl. „Geh!“

Der Befehl war wie das wütende Fauchen ihres Arboks, das kurz bevor eines Angriffes war. Die Kälte in ihrer Stimme ließ Furcht in Bozan aufkommen, sodass er ohne weitere Worte sich zurückzog.

Das Kinn auf die Hand stützend, blickte die Jägerin wieder in die Ferne. Zuletzt war ihr Blick auf Rika haften geblieben, deren Gesicht sie an eine Person erinnerte, die sie vor nicht allzu langer Zeit begegnet war. Es war bloß ein flüchtiges, geschäftliches Treffen, jedoch hatte Hunter J gespürt, dass die schwarzgekleidete Frau einen bedrohlichen Einfluss auf ihre Umgebung ausgeübt hatte. Keiner ihrer Lakaien vermochte sich ihr zu widersetzen. Die Augen jener Person spiegelten eiskalten Hass wider.

Wer war Rika und was hatte sie mit dieser ominösen Frau zutun?
 

Der grünhaarige Koordinator wandte sich zu Haruka um, die neben Lugia kniete und das Baby freudig an sich drückte. Auch Shuu beugte sich zu Lugia herunter, welches ihn aus kindlichen Augen ansah und ein leises Quieken von sich gab. Shuu lächelte als er dem Pokémon über den Kopf strich.

„Wie geht’s ihm?“, fragte Kenta vorsichtig, noch immer war er erschüttert, was sich soeben abgespielt hatte. Mit eigenen Augen hatte er beobachtet, wie Hunter J ein Leben beendet hat. Keine Reue spiegelte sich in ihren Augen wider. Nein, noch nicht Mal Gnade.

Haruka schaute den Jungen abwesend an. „Ihm fehlt soweit nichts…“, sagte sie schwach.

Rika verschränkte die Arme vor der Brust. „Schwester Joy sollte sich Lugia trotzdem ansehen. Es könnte einen psyischen Schaden erlitten haben.“, meinte Rika, während sie die Brünette streng musterte.

Haruka nickte abwesend und warf Shuu einen seitlichen Blick zu. Sie hatte das Bedürfnis ihm zu danken, aber es kam ihr lächerlich vor, dies zutun. Als Shuu ihre Blicke auf sich spürte, neigte er den Kopf zu ihr. „Wie fühlst du dich?“, kam es von ihm.

Haruka stieg die Schamesröte ins Gesicht, auch wenn sie dagegen ankämpfte. „Gu-Gut.“, entgegnete sie und wich seinen eindringlichen Augen aus.

Shuu lächelte sanft, dann erhob sich der junge Koordinator und klopfte sich den Dreck von der Hose. Seine Blicke schweiften umher, auf der Suche nach einem Hinweis, in welche Richtung sie gehen sollten. „Wir sind ziemlich vom Weg abgekommen.“, bemerkte Shuu mürrisch.

„Was nun?“, wollte Kenta wissen, der seine Freunde zaghaft anschaute. Rika seufzte. „Im Freien übernachten ist unmöglich.“, das Mädchen sah zum Himmel empor. Dunkle Wolkenfetzen trieben am Himmel und verhüllten die wärmende Sonne. „Die Nacht wird kalt.“

Beklommen blickte Kenta auf den Boden. Auch Shuu und Haruka wirkten getrübt, obgleich der Entscheidung, die sie treffen mussten. Wo sollten sie nächtigen?

Eine schwere Stille breitete sich zwischen den Jugendlichen aus, während jeder von ihnen fieberhaft nach einer Lösung für das Problem suchten.

Hitomi, die die Unterhaltung stumm beigewohnt hatte, lächelte und brach das Schweigen. „Ich bin euch so dankbar, dass ihr mir geholfen habt mein Ampharos zu befreien!“

Rika, Shuu, Haruka und Kenta blickten das brünette Mädchen leicht irritiert an.

„Daher möchte ich, dass ihr mich nach Hause begleitet. Es ist genügend Platz, das ihr dort schlafen könnt!“, fuhr sie feierlich fort. „Einverstanden?“

Unsicher schauten sich die Trainer an. Es war großzügig von Hitomi ihnen einen warmen Ort anzubieten, an denen sie schlafen konnten. Aber sie zögerten mit der Antwort. „Warum nicht? Wir werden wohl keinen besseren Platz finden.“, sagte Haruka, während sie versuchte die stummen Mienen ihrer Freunde zu deuten.

Shuu nickte zustimmend. „Haruka hat Recht. Die Alternative wäre im Freien eine unruhige Nacht in der Kälte zu ertragen.“

Nun stimmten auch Kenta und Rika mit ein, überzeugt und dankbar über die Einladung Hitomis. „Wir danken dir.“, meinte Kenta freundlich.

Hitomi grinste. „Ich danke euch.“ Ihre leuchtenden Augen wanderten auf Ampharos, das sich genüsslich streckte und die Luft in die Lungen sog. Es war offenkundig, dass Hitomi ihr Ampharos sehr liebte.

„Dann machen wir uns am Besten auf den Weg, bevor die Dunkelheit uns überrascht.“, meinte Rika, die die Sonne betrachtete, die sich bereits zum Untergang neigte.

Hitomi summte fröhlich. „Ich werde euch den Weg zeigen! Es ist nicht weit. Versprochen!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Dark-Angel132
2009-03-10T18:58:46+00:00 10.03.2009 19:58
Hitomis armes Ampharos.. Ich kann irgendwie leicht mit ihr mitfühlen.
Hatte auch mal eins in einer der vielen Editionen und es wirklich sehr, sehr gern gehabt. Kannst mich auch gern für verrückt erklären wenn du magst. *lol* [Nur, hat dann irgendwer mein Spiel gelöscht.] Nicht vergleichbar mit Diebstahl, aber irgendwo schon tragisch.

Hunter J.. Die Frau ändert ihre Meinung aber auch rasant schnell. Wie viele Menschen ihr Arbok bislang wohl auf dem Gewissen hat? Würde mich wirklich brennend interessieren. Und, ich finde ihr Brutalanda irgendwie unheimlich. Ist das normal oder schon durchgeknallt?

Verdammt das ist das reinste Gänsehaut Kapitel! Die Kampfszene kann man im Duden unter das Wort "Spannung" schreiben. Aber wenigstens sind Lugia und Ampharos zurück bei Haruka und Hitomi. Vielleicht war das Anzeichen dafür, das Riolu anfängt seine Trainerin zu akzeptieren.


(„Pfeif’ deinen Köter zurück!“, keifte Bozan panisch.) Es gibt doch nichts über ein wenig Spaß. *lol* Lustig!

Von:  Rowan90
2009-03-10T11:58:43+00:00 10.03.2009 12:58
wow was für ein kapitel, so viel spannung und action, wahnsinn^^
hunterin j is echt ganz schön brutal, sogar leute zu töten, eig net normal für pokemon aber ich finds auch ma gut wenn net alles friede freude eierkuchen ist.
eine frage habe ich aber trtozdem: haruka hat doch ihre pokebälle der jägerin gegeben, hat sie die durch den angriff von riolu wiederbekommen oder wie?
freu mich aufs nächste kap^^
Von:  Schmusehase
2009-03-09T21:30:53+00:00 09.03.2009 22:30
Ich fand das es ein super Kapi war, ich dachte schon Lugia würde nicht mehr zurückkommen, aber sie haben es doch geschafft :D

Naja in dem ganzen Rummel vermisse ich aber trotzden meine Lieblingscharacktere (Hikari&Shinji) :/

LG

Ivy
Von:  Sakuna
2009-03-09T21:05:45+00:00 09.03.2009 22:05
Dank Riolu haben sie gewonnen. Gehorcht Riolu Haruka jetzt oder hat er nur ihr geholfen?
Ich bin froh, das Lugia wieder zuruck ist. Ich glaube, irgendwann will Lugias Mutter ihn irgendwann wieder haben.

Sakuna
Von:  Yurippe
2009-03-09T20:22:56+00:00 09.03.2009 21:22
Irgendwie ist mir diese Hitomi unheimlich.(Vielleicht guck ich auch nur zu viel Dorama. xD)

Also Haruka hätte Shuu zwar nicht danken müssen, aber mal umarmen oder so ginge doch sicher?

Wow, das war wirklich superspannend!


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