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Team 14

Mädels, Reichtum, Glück
von

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Träume

Und hier ist Kapitel 4. Am Ende wird geklärt woher der Untertitel der Story kommt.
 

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Träume
 

Unter all den Jounin in Konoha, von denen es eine ganze Menge gab, waren viele für ihre Fehler und Macken bekannt. So war der Jounin Ebisu zum Beispiel ein guter Lehrer, aber auch ein Perverser. Hatake Kakashi, auch bekannt als der Kopierninja, war ebenfalls nicht immer ganz züchtig, vor allem seine Leidenschaft für eine bestimmte Buchreihe warf ein nicht sehr positives Licht auf ihn. Der Jounin-Sensei Sarutobi Asuma war Kettenraucher und das schon eine ganze Weile, Ohzora Mugen war ein Trinker, Mitsurashi Anko eine Nymphomanin, Morino Ibiki ein fanatischer Sammler von Bierflaschenaufklebern und der Hokage selber war sowohl starker Pfeifenraucher als AUCH Fan der favorisierten Buchreihe Kakashis.
 

Aber keiner wurde so seltsam beäugt wie das selbst ernannte wundervolle grüne Biest von Konoha, der unnachahmliche, einzigartige Maito Gai, Jounin der Oberklasse und unangefochtener Taijutsu-Meister von Konoha... und der Kerl welcher die seltsamsten Trainingsmethoden hatte. So wurde er gesehen wie er einen ganzen Tag lang nur auf den Händen durch die Gegend lief, ein andern mal hatte er große Felsen an seine Beine gebunden und ein weiteres mal ging er für zwei Wochen nur auf den Zehenspitzen. Wirklich NUR den Zehenspitzen.
 

Und deswegen wäre er begeistert gewesen von der Trainingswut welche Team 14 an den Tag legte, jedoch wäre er weniger begeistert gewesen hätte er erfahren wieso sie hart trainieren. Jeden Morgen vier Runden um das Dorf, dann zwei Stunden lang härtestes Training dass sie aufbringen konnten, wenn auch nicht so intensiv wie das welches Rock Lee jeden Tag machte, nach dem Mittag dann bis zum Umfallen die Übungen welche ihr Sensei für sie ausgesucht hatte und das alles nur, weil ihr Lehrer einen simplen Leitspruch hatte: „Alt genug zu töten,...“
 

Was genau das hieß hatten auch seine Schüler zunächst nicht verstanden, aber sie sollten es schneller begreifen als ihnen lieb war. Und so hatte er ihnen versprochen, dass wenn sie ihn voll zufrieden stellen sollten, sie eine Belohnung erhalten würden von welcher sie erstens lernen konnten für ihr Leben und zweitens auch ihr Leben lang nicht vergessen würden.
 

Zur Überraschung von genau jenem Sensei, beherrschte Dodo vor Ai das Baumbegehen, also dieser Trick mit dem Mann vertikale Flächen und sogar unterhalb einer Fläche gehen oder besser gesagt kleben kann, gut genug damit er zufrieden war. Drei Tage hatte er gebraucht, besser gesagt den ersten Tag, den zweiten Tag und am dritten Tag hatte er es dann endlich nach kurzer Zeit.
 

„Gut... das ist... überraschend...“, murmelte Ohzora-Sensei als er vor seinem erschöpften aber überglücklichen Schüler stand welcher mit stolzgeschwellter und verschwitzter Brust auf dem Boden saß und eine kurze Pause einlegte, welche er sich auch verdient hatte wie er selber fand.
 

„Wieso überraschend?“, fragte er, immer noch gut gelaunt aber auch erschöpft. „Ich maße mir an zu behaupte, ich sei einfach mehr als nur überdurchschnittlich gut.“
 

„Hmmm... ist nur so... dass... na ja...“, brummelte der Lehrer halb nachdenklich, halb erstaunt über den ganzen Umstand. „... meistens... haben Männer mehr... ähm... hier... sag schon... ja... Chakra... und... Frauen bessere Kontrolle...“
 

„Und in unserem Team scheint es genau anders herum zu sein, nicht wahr?“, schloss der Schwarzhaarige daraus und man merkte daran, dass er direkt weiter redete, dass er gar nicht auf eine Antwort wartete. „Es mag zwar sehr verwunderlich sein, aber wir sind eben ein ganz besonderes Team mit einem besonderen Lehrer, wenn ich dies so sagen darf. Immerhin besteht Team 14 aus der schönsten Kunoichi der Rookie 12, dem best aussehensten männlichen Genin von ganz Konoha und... ja, eben Yukio.“
 

Sein Sensei zog einen Mundwinkel leicht nach oben und reagierte sonst nicht auf seine Äußerung. Er war zu sehr damit beschäftigt, darüber nach zu sinnieren, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für so einen Fall war. Tatsächlich war es ihm zuvor gänzlich unbekannt gewesen, dass in irgend einem Genin-Team aus Konoha, so etwas bereits einmal eingetroffen wäre. Das hieß nicht, dass es schlecht war, sogar ganz im Gegenteil, es war wie perfekt für ihn.
 

Es schien eine glückliche Fügung des Schicksals zu sein, dass gerade er der Lehrer von diesen dreien geworden ist, oder besser gesagt, dass diese drei zusammen in einem Team waren. Sie würden sich gut ergänzen, wenn er sie nur in die richtige Bahn lenken konnte. Zwar versuchten stets die Lehrer an der Akademie Teams zusammen zu stellen, welche sowohl menschlich als auch von den Fähigkeiten gut zusammen funktionieren konnten, aber tatsächlich war es für Iruka und seine Kameraden eigentlich unmöglich gewesen, diese Konstellation genau vorher zu bestimmen bei der Zusammenstellung der neuen Genin.
 

Zwar wussten es nur Umino Iruka und der Hokagen, aber tatsächlich war Team 14 mit einem anderen Hintergedanken so zusammen geworfen worden, nämlich dem, dass sie alle aus keinem Clan stammen, alle keine besonderen Fertigkeiten haben und alle von ihren Leistungen her durchschnittlich waren. Und deshalb waren sie auch die Schüler von Ohzora Mugen, welchem der Hokage einfach zugetraut hatte, dass er auch aus so unauffälligen Ninjas das beste heraus holen konnte.
 

„... jo... ist nur... etwas komisch...“, antwortete Ohzora-Sensei schließlich, so als ob er die nachfolgenden Sätze seines Schülers nach der eigentlichen Frage schlicht überhört hatte. „Aber... nicht wichtig... Ich will... dass du... ähm... genau, ne Technik... ich hab... ne Jutsu... für... ja... dich...“
 

Nun horchte er sofort auf, ebenso wie Ai welche in einer Entfernung dabei war ihren Baum hinauf zur klettern und nun stehen blieb, dann die Kontrolle verlor und sich abstoßen musste um nicht auf den Rücken zu knallen. //Warum kriegt er eine Jutsu und ich nicht?//, dachte sie ein wenig wütend und ballte die Hände zu Fäusten. //Wahrscheinlich einfach... weil er bereits das hier gemeistert hat, das ist alles. Genau, das wird alles sein...//
 

Während Ai also versuchte sich selber zu beruhigen, grinste Dodo von einem Ohr zum anderen, etwas das anatomisch eigentlich gar nicht möglich war aber entweder machte er es durch irgendwelche unvorstellbaren Jutsus möglich oder es war ein Bluterbe... oder einfach eine Übertreibun des Autors.
 

Wie auch immer, natürlich freute sich der junge Genin wie ein Kind unterm Weihnachtsbaum. Es war die erste Jutsu die er nach der Akademie lernen würde, die erste welche nicht jeder Möchtegernninja beherrscht und wahrscheinlich etwas verdammt cooles, da war er sich total sicher.
 

//Hoffentlich Feuerbälle spucke. Oder Schwerter verschießen. Oder einen Eisregen. Oder super stark werden. Oder etwas beschwören. Oh ja beschwören, genau, das wäre SOOOOOOOOOOOOOO übermegageil!!! Genau, einen Drachen beschwören! Oder einen...//, dachte er ganz aufgeregt, wurde dann aber gestoppt von Ohzora-Sensei welcher sich vor ihm auf den Boden plumpsen ließ.
 

„So... pass auf...“, meinte dieser ruhig und hielt die Hände so vor sich als wollte er Handsiegel formen, es aber noch nicht tat. In aller Seelenruhe holte er ein Kunai hervor und hielt es in einer Hand mit dem kleinen Finger fest, zeigte es dem neugierigen aber auch etwas verwirrten Dodo und sagte dann: „Jetzt... schau genau hin...“
 

Blitzschnell formte er vier Handzeichen, schneller als dass ein normales Auge mitkam und auch Ryuichi hatte seine Schwierigkeiten, er kriegte bloß das erste mit. //Schlange... ähm ja, super bitte einen Tick langsamer...//
 

Kurz umspielte ein schwarzes Zittern das Kunaimesser, dann schmolz das Metall vor den nun weit aufgerissenen Augen des Genin zu einer grauen Flüssigkeit, floss über den Handrücken des Jonin und wurde dann am Unterarm zu einer Art Muttermal in Form eines Kunais.
 

„...whow, ich muss zugeben, ich bin positiv überrascht.“, sagte Dodo lächelnd, bevor ihm ein Gedanke kam. „Ähm, ich möchte euch ja nicht zu nahe treten Ohzora-Sensei, aber was für einen Sinn hat diese Jutsu, außer dass man nützliche und gefährliche Wurfwaffen in ein äußerlich ansprechendes Tattoo verwandeln kann?“
 

Der Gefragte sah ihn trocken an, löste die Hände voneinander und sagte dann: „Dafür...“ Und dann drückte er mit dem Zeigefinger auf genau jenes Muttermal, woraufhin genau das gleiche wie gerade eben geschah, nur anders herum und so eine Sekunde später das Kunai wieder in der Hand von Mugen war.
 

„Mit dieser... Technik... kannst du... Gegenstände, vorzugsweise Waffen... in dir selber verstauen...“, erklärte er brummig wie immer. „Es ist... vor allem... nützlich wenn du... Dinge verborgen... halten willst... oder schnell benötigst...“
 

Innerlich, und äußerlich natürlich auch, lächelte Ryuichi halb beeindruckt und halb aufgeregt. Klar, es war nicht das was er erwartet hatte, es war überhaupt nicht das was er erwartet hatte, aber es war dennoch eine sehr interessante Jutsu. Und irgendwie fand er die Idee von so einer Technik tief im inneren auch besser als so etwas unkreatives wie Feuer spucken, Blitze schießen oder so, das kann doch fast jeder Möchtegern-Jonin.
 

„Ohzora-Sensei, hatten sie die Güte, mir noch einmal die Handzeichen zu zeigen?“, fragte er dann mit einem gewissen Zittern in der Stimme welches er einfach nicht verbergen konnte, aber das war auch nicht verwunderlich wenn man bedenkt wie aufgeregt er war.
 

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Inzwischen am anderen Ende des Trainingsplatzes lehnte das einzige weibliche Mitglied von Team 14 an dem Baum, welchen sie schon seit einer halben Ewigkeit wie es ihr schien zu besteigen versuchte. Der Boden unter ihr war aufgewühlt von dem ständigen darauf fallen, unsanft landen und wütend auf den Grund schlagen, das Gras war zertrampelt und feucht von dem Schweiß welcher seit Tagen auf ihn tropfte wie ein Regenguss.
 

Auf jeden Fall hatte sie dieses Gefühl. Und zu allem Überfluss war nicht nur Yukio schneller gewesen als sie, damit konnte sie noch gut leben weil Dodo ebenfalls langsamer war als er, aber nun war auch noch der andere schneller gewesen. Sie hätte es kommen sehen müssen. Obwohl sie anfangs einen Tick besser in der ganzen Sache war als ihr Teamkamerad, hatte er schneller ein Gefühl dafür gekriegt wie viel Chakra man verwenden musste damit man kleben blieb. Und so hatte er sie nach einiger Zeit überholt und schließlich die Sache beendet während sie noch fest hing.
 

Aber nein, sie war nicht wütend oder enttäuscht. Warum sollte sie wütend sein, es war ja nur so dass ihr Zu-Nichts-Gut-Sein-Sensei endlich mal eine Jutsu aus dem Hut zauberte und dann nur Dodo beibrachte. Sie hätte es verstanden wenn nur Yukio sie gelernt hätte, immerhin war seine Chakrakontrolle am besten, aber Dodo? Warum nur Dodo?
 

Schnaubend sah sie noch einmal auf den Baum welcher sich bisher immer noch weigerte sie dauerhaft an sich hängen zu lassen. //Denen zeig ich es. Ich werd das jetzt hinter mich bringen und dann die leiche Jutsu ebenfalls lernen, und wehe er zeigt sie mir nicht!!!// Mit diesen Gedanken im Hinterkopf holte sie noch einmal Luft und versuchte es dann erneut, sie wusste nicht zum wie vielten male.
 

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„Netter Anblick...“, murmelte Ryuichi selig vor sich hin lächelnd. Wie fast jeden Morgen sah er der Schönheit von Gegenüber des Treffpunktes von Team 14 bei ihrer morgendlichen Routine zu und wie fast jeden Morgen war er dabei nicht nur sehr glücklich sondern auch sehr verträumt und wie fast jeden Morgen stand neben ihm Yukio welcher an einer Tasse Kaffee schlürfte.
 

Dodo fragte nicht nach was sein Teamkamerad machte anstatt mit ihnen zu trainieren, er hatte es bereits getan und dieser hatte bereits geantwortet. Sie sahen sich jeden Morgen, warum sollten sie nicht über so etwas reden? Und so wusste Yukio natürlich auch dass Dodo am Vortag von Ohzora-Sensei eine neue Jutsu gezeigt gekriegt hatte, eine sehr nützliche Jutsu übrigens wie der ja sowieso eher dem Verschlagenen zugetane Kurzhaarige fand.
 

„Morgen...“, brummte Ai von hinter ihnen und lehnte sich ebenfalls an das Geländer, genau wie die beiden.
 

Dodo warf ihr einen fragenden Blick zu. „Morgen... ist irgendwas?“
 

„Nein, was soll sein?“
 

„Keine Ahnung, deswegen frage ich dich ja meine teuerste Teamkameradin.“
 

„Es ist nichts!“, blaffte sie ungewohnt aggressiv und starrte ihn für eine Sekunde wütend an, dann sah sie in eine andere Richtung. Yukio, welcher zwischen dem verwirrten Dodo und der an diesem Tag gereizten Yi stand, sah lansam von einem zur anderen, zuckte dann innerlich mit den Schultern und nahm den nächsten Schluck Kaffee.
 

„Nun, wenn du das sagst, werde ich mich damit zufrieden geben.“, murmelte Dodo und versuchte so zu tun als wenn es ihn nicht stören würde, aber seine beiden Teamkameraden kannten ihn besser, sie durchschauten das sofort, war auch nicht wirklich schwer, das heißt sie hätten es durchschaut, hätten beide darauf geachtet. Aber da Ai stur in die andere Richtung sah war Yukio der einzige welcher es bemerkte und auch verstand.
 

//Großartig, erste Teamkrise.//, dachte er sarkastisch bei sich, ließ sich aber äußerlich nichts anmerken und nahm noch einen Schluck von seinen Kaffee. //Außerdem ist es ganz angenehm mal ein wenig Ruhe zu haben.//
 

Man sollte meinen dass Yukio seine Ruhe hatte wenn er nachmittags das Wassergehen trainierte, aber Tatsache war, dass genau dies nicht der Fall war aufgrund einer gewissen blonden Kunoichi welche ihn immer wieder praktisch Überfiel und darum bettelte, dass er ihr bei ihrem Training half. Und so genoss er diese Stille und Ruhe solange sie eben anhielt.
 

In seinem Inneren tobte ein Kampf, also in Yukios Innerem versteht sich natürlich. Es war ganz einfach, sein Bedürfnis nach Ruhe kämpfte gegen sein Bedürfnis nach Ruhe. Klingt komisch, ist aber so. Wo Dodo ein Energiebündel und niemals endender Wasserfall von Wörtern und beinahe poetischen Kunstwerken aus Worten war, da war Yukio ein ruhiger Bach welcher friedlich vor sich hin plätschterte und das in RUHE!! Und das beschreibt es schon ganz gut, er mochte es wenn Dinge blieben wie sie sind, er einfach mal Zeit für eine Tasse Kaffee hatte oder einen ganzen Vormittag im Bett liegen bleiben konnte. Änderungen waren in Ordnung, aber nur kleine.
 

Und für ihn war DAS keine kleine Änderung. Dodo war ruhig. Ja, Ruhe ist in Ordnung und schön, aber ein ruhiger Dodo ist praktisch die Ausgeburt einer Veränderung, die Urgorßmutter einer Veränderung. Und wenn gleichzeitig Ai nicht einfach wütend sondern schmollend-wütend, anstatt einfach wie sonst zeternd-wütend, war dann war das Zeichen der nahenden Apokalypse perfekt. Also war das eine Änderung die angenehm war... aber eben eine Veränderung und eine nicht sehr kleine.
 

//Darauf nen Kaffee.//, schoss es ihm durch den Kopf, während er sich das Hirn zermaterte, ob er nun eingreifen sollte oder nicht. Dann jedoch nahm ihm jemand die Entscheidung ab, zumindest für eine Weile.
 

„Hmmm... morg'n...“, knurrte eine ihnen wohl bekannte Stimme hinter ihnen und langsam drehten die drei sich um, nur um das zu sehen was sie alle erwartet hatten: Ihren Sensei wie er, alle ahnen es bereits, unrasiert und, auch das ahnen alle, verkatert auf das Dach trat und die drei so ansah, als wären sie für die Folgen seines Rausches verantwortlich.
 

„Morgen Sensei.“, murmelte Ai und deutete eine Verbeugung an.
 

„Morgen...“, kam es genuschelt von Yukio, welcher direkt danach seine Kaffeetasse leerte und dann irgendwo in seiner Hose verstaute.
 

„Guten Morgen Sensei.“ Mehr sagte Dodo nicht und es fehlte auch der Schwung in der Stimme von ihm welcher sonst immer dabei war und es mehr wie ein Ausruf voller Gefühl, ein Gedicht oder eine Songzeile klingen ließ denn einfach wie eine Begrüßung.
 

Natürlich bemerkte Mugen das, genau wie die leisere Stimme von Ai als sonst im Vergleich oder die steifere Verbeugung von ihr, aber er dachte sich seinen Teil. Im Gegensatz zum weit verbreiteten Glaube war er nicht dumm, er war sogar ziemlich intelligent, und er war auch nicht ignorant, tatsächlich war das genau Gegenteil der Fall, denn er war ein sehr aufmerksamer Beobachter welcher aus seinen Feststellungen Schlüsse zog. Und außerdem war er lange genug Sensei gewesen um solche Verhaltensweisen lesen zu können.
 

Dennoch beschloss er, diese Sache zunächst zu ignorieren, nicht weil er sich nicht damit befassen wollte, sondern weil er schlicht hoffte, dass sich das von alleine regelt. „Hmmm...“, brummte er stattdessen nur und wies sie wortlos mit einer Handbewegung an sich zu setzen. „Heute... ähm... keine Missionen, ich... will euch was zeigen.“
 

Keiner fragte, sie nahmen es einfach an, sehr zu seiner Verwunderung. Aber eigentlich sprachen sie nur nicht ihre Gedanken aus.
 

//Was denn? Noch eine coole Jutsu hoffentlich, oh bitte bitte bitte!!//, schwärmte Dodo in seinen Gedanken und war sofort begeistert.
 

//Ich hoffe das wird eine Jutsu sein... aber glaube ich nicht, das würde er einfach machen...//, grübelte Ai gleichzeitig, wesentlich ernster als der in ihren Augen manchmal kindische Ryuichi. //Eine Jutsu würde er uns einfach zeigen... also muss es irgend etwas anderes sein...//
 

//Hmmm... lassen wir uns überraschen.//, dachte Yukio nur, versuchte noch einen Schluck Kaffee zu nehmen nur um fest zustellen dass dieser alle war und er die Tasse bereits weggesteckt hatte. //Notiz an mich, größere Tasse kaufen.//
 

„Und danach... werd wir... trainieren... also, wirklich WIR... nicht nur... ihr...“, fuhr ihr Sensei fort. „Aber erstmal... ihr kennt ja... das Programm bis... dahin... los los...“ Mit einem Abwinken seiner rechten Hand scheuchte er sie auf ihre morgendliche Trainingsroutine.
 

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Es war eine seltsame Athmosphäre während des Laufens. Dodo quatschte wenistens wieder aber anstatt einem Gespräch zwischen ihm und einem sehr passiven Yukio und einer aktiveren Ai welches sonst der Fall war, bestand das Gespräch aus einem fröhlich vor sich hin schwatzenden Dodo und einem passiven Yukio sowie einer sich absolut raus haltenden Ai.
 

Dodo konnte über alles reden, es war schier unglaublich, und er kam von einem Thema zum nächsten und wieder zum nächsten, so hatte er es einmal geschafft innerhalb einer Stunde von der effektiven Nutzung von Genjutsus über die Herstellungsmethoden von Kunais zu der sexuellen Orientierung von Shino zu gelanen, das Nachspiel war übrigens, dass sie unbedingt heraus kriegen wollten ob der junge Spross des Aburame-Clans nun auf Männer stand oder auf Frauen.
 

Und irgendwann platzte es aus Ai heraus, etwas das schon die ganze Zeit in ihr gewachsen war und nun heraus brach. „Kannst du nicht eine Minute die Klappe halten verdammt nochmal?!!!“, schrie sie wütend und wirbelte herum, so dass ihre beiden Teamkameraden vor Schreck zurück sprangen.
 

„Wow... jo, reg dich ab Ai...“, brummte Yukio und hob abwehrend die Hände. Sie befanden sich außerhalb des Dorfes in einem Waldgebiet auf etwas halbem Wege der sechsten und damit letzten Runde, in der Zwischenzeit seit sie ein Team waren hatten sie die Rundenzahl langsam erhöht.
 

„Halt die Klappe!!!“ Das war keine Bitte was sie ihm an den Kopf warf, das war ein Befehl.
 

„Okay.“, murmelte er kleinlaut und trat zurück so dass er nicht mehr zwischen ihr und Dodo stand, welcher ihm einen Blick zuwarf der problemlos als Vorwurf des Verrates angesehen werden konnte, aber er nahm das kaum zur Kenntnis.
 

„Hey, Yukio hat dir nichts getan, also...“, versuchte Dodo sie dann zu beruhigen, aber sie schnitt ihm das Wort ab und fuhr nun ihn an.
 

„Genau, er hat nichts getan! Bei fast jeder Mission mache ich die Arbeit und ihr beide spielt irgendwelche dummen Streiche!“
 

„Na also, also macht er doch etwas.“, meinte er grinsend.
 

„Aber nicht das was er soll!!! Und du bist genauso!!“
 

„Nun aber mal langsam, du machst doch auch mit.“
 

„Aber nicht immer! Fast alle Missionen die wir erledigen mache ich alleine!!“
 

„Jetzt übertreib mal nicht... was ist überhaupt los?“
 

„Was los ist?!! Was los ist?!!“ Sie durchbohrte Dodo beinahe mit ihren Blicken und er wich einen Schritt zurück, während Yukio ganz froh war nicht mehr dazwischen zu stehen, er fürchtete um sein Leben.
 

„Ich sag dir was los ist!!“, schrie sie und in ihren Augenwinkeln wurde es ein wenig feucht, was nun sowohl Dodo und auch Yukio bemerkten. „Ich mach die ganze Arbeit und was kriege ich?!! NICHTS!!! Yukio kriegt Extra-Training und du lernst eine neue Jutsu, und wofür?! Weil ihr dumme Streicht spielt und Unsinn macht und Scheisse baut?!! Ich reiss mir den Arsch auf, übe jede Nacht jede Jutsu die ich kann, gebe im Training alles und streng mich sogar bei diesen beschissenen Rang-D-Missionen an!!!“
 

Schwer atmend und mit zwei kleinen Tränen stand sie vor den Beiden und ihr Brustkorb hob und senkte sich langsam aber sichtbar. Gerade wollte Dodo etwas dazu sagen, als sie erneut anfing zu brüllen. „Und Ohzora-Sensei zeigt DIR die Jutsu!!! Nicht mir!!! Jeden verdammten Tag trainier ich damit ich nicht nach Hause muss und ich hör trotzdem wie Mama und Papa sich anschreien!!!“
 

Sie schniefte einmal heftig, dann fuhr sie fort, Fäuste geballt und am ganzen Laib zitternd. „DAS IST NICHT FAIR!!! Sie machen sich Sorgen um mich und Papa verbietet mir Training aber ich will ein Ninja sein!!! Und ihr macht nur Unsinn und werdet belohnt!!!“
 

„Oh... hey...“, begann der Langhaarige langsam und machte nun wieder einen Schritt nach vorne. „Das ist es... also...“
 

„Ja verdammt nochmal!!!“, schrie sie wieder, während Rotz und Wasser ihre Wangen hinab liefen. Auf einmal spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter und sah zu Yukio, welcher sie ein wenig anlächelte.
 

„Jo... bist du auf uns sauer?“, murmelte er leise fragend, woraufhin sie den Kopf schüttelte und leise schniefte.
 

„Auf Ohzora-Sensei?“ Erneutes Kopfschütteln und ein Schniefen.
 

„Auf wen dann?“, kam es sanft von Dodo, welcher nun ebenfalls bei ihr stand.
 

„... Auf niemanden... sniff... ich bin... einfach...“ Sie stoppte kurz und versuchte erneut die Nase hochzuziehen, nur damit Dodo ihr ein Taschentuch hinhielt. Ihn leicht lächelnd ansehend, was recht kurios wirkte aufgrund der Tatsache dass sie nun auch gleichzeitig weinte, nahm sie es an und wischte sich die Rotze weg.
 

„... einfach enttäuscht...“, vollendete sie dann den Satz.
 

„Von dir selbst?“ Diesmal fragte wieder Yukio.
 

„... ja... sniff... ich meine... euch fällt das so zu und mir... ich muss doppelt so hart arbeiten... sniff... um... halb so viel zu erreichen... und... sniff... Mama und Papa... sniff... machen sich Sorgen und streiten sich und... sniff...“ Sie brach ab als auf einmal Dodo sie in eine Umarmung zog, zuerst vorsichtig, aber als er keinen Widerstand spürte etwas fester. Es war ganz sicher nicht das was sie sich früher von ihm erhofft hatte, bevor sie in dieses Team kam, definitiv nicht. Klar, die Umarmung eines süßen Jungen war sicherlich nicht unten auf ihrer Prioritäenliste, aber sie hätte nicht gedacht dass sie von DIESEM süßen Jungen ist und auch nicht dass es eine Umarmung ist um sie zu unterstützen, eine Freundschaftliche Umarmung.
 

Es war einfach um ihr zu zeigen, dass sie nicht alleine war und die beiden für sie da waren, denn auch wenn nur Dodo sie umarmte, so spürte sie doch immer noch Yukios Hand auf ihrer Schulter ruhen.
 

„Hey... weißt du, Ohzora-Sensei hat es mir so erklärt...“, begann Dodo langsam und leise, so als würde er mit einem Kind reden, aber das störte sie nicht. „... meistens haben Kunoichi bessere Chakrakontrolle und männliche Shinobi mehr Chakra, was den Rückkehrschluss zulässt, dass mehr Chakra schwierigere Kontrolle bedeutet. Und deswegen... hast du wohl einfach mehr Chakra als wir... und deswegen lernen wir die Kontrolle schneller, aber dafür kannst du nachher Jutsus benutzen die uns umbringen würden.“
 

„Ja, Kick-Ass-Ninja wirst du sein.“, murmelte Yukio neben den beiden und zog nun seine Hand zurück. Unterdrückt musste Ai ein wenig lachen. Sie blieb noch kurz in der Umarmung, dann löste sie sich von Dodo und wischte sich die Tränen weg.
 

„Gehts wieder?“, fragte dieser leicht lächelnd, wobei er nur einen Mundwinkel hochzog.
 

„... ja, danke.“, antwortete sie ehrlich und ein schwaches Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. „Es geht besser, danke Jungs.“
 

„Nicht dafür.“, kam es von beiden im Chor, ehe Dodo sie aufbauend anlächelte.
 

„Und... hey, ich denk, dass mit deinen Eltern... also, das renkt sich wieder ein, bin ich mir sicher.“, fügte er noch hinzu, woraufhin sie nickte und sich mit einem Taschentuch, das Yukio ihr gereicht hatte, sich die Nase abwischte.
 

„YOSH!!!“, hörten sie auf einmal von der Seite laut tönen und wirbelten herum. Circa fünf Meter entfernt, verschwitzt und mit Flammen in den Augen, stand der vielleicht seltsamste Ninja von ganz Konoha. Er trug einen hautengen Spandex-Anzug, was Ai sofort die Röte ins Gesicht trieb, und gelbe Schienbeinwärmer, hatte dicke Augenbrauen und einen Topfhaarschnitt.
 

„DAS IST WAHRE KAMERADSCHAFT!!! LASSET DIE FLAMMEN DER JUGEND DURCH EUCH FLIESSEN UND SPÜRT DIE REINE KRAFT DER FREUNDSCHAFT!!!!“, schrie er voller Begeisterung, ohne die entsetzten Blicke zu bemerken. „ICH WERDE 100 RUNDEN UM KONOHA LAUFEN UM MEINE FLAMMEN DER JUGEND ZU ERWECKEN UND WENN ICH DAS NICHT SCHAFFE WERDE ICH 500 LIEGESTÜTZE MACHEN!!!“
 

Mit einem Schrei der Begeisterung lief er los, drei Ninjas mit großen Wassertropfen auf ihren Hinterköpfen zurück lassend.
 

„Was...“, begann Ai zögern und sah halb entsetzt, halb fragend zu ihren beiden Jungs. „... war...“ Sie deutete nun mit ihrem rechten Arm in die Richtung in welche der Spandextragende Junge verschwunden war. „... DAS?“
 

Beide zuckten mit den Schultern und dann sagte Dodo: „'DAS' war Rock Lee, ebenfalls Genin und Konohas selbst erklärtes wundervolles grünes Biest.“
 

„... der den ihr mal versucht habt anzuzünden?“, wollte sie dann fragend wissen, woraufhin beide anfingen zu kichern.
 

„Oh ja, das war geil...“
 

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„Oi, Kurenai-Sensei, warum laufen wir hier durch den Wald anstatt zu trainieren?“, fragte ein braunhaariger Junge seinen Sensei. Er hatte wilde, braune Haare und ein überlegenes, beinahe arrogantes Grinsen im Gesicht, doch noch auffälliger als das waren die roten, dreieckigen Tattoos unter seinen Augen, welche wohl Fänge darstellen sollten. Er trug eine dunkelgraue Jacke mit noch dunklerem Kunstfell am Rand der Kapuze und eine schwarze Shinobihose. Aber das absolut auffälligste, noch vor den Gesichtstattoos oder was auch immer das waren und den scharfen Eckzähnen, war der kleine, weiße Hund, welcher aus seiner Jacke guckte.
 

Auf seine Frage lächelte die rotäugige Jonin ein wenig und drehte sich zu ihren Schülern um welche ihr still, bis auf Kiba, durch den dichten Wald folgten. Es war ein Bereich des Waldes welcher geradezu zugewuchert war, es gab kaum ein Durchkommen vor lauter Unterholz aber dennoch fand sie mühelos einen Weg, so als wenn sie einen geheimen Pfad kannte.
 

Wie zu erwarten war schwieg der Sonnenbrillenträger Shino einfach, Hinata folgte und spielte nervös mit ihren Fingern und Kiba war neuierig und hörte nicht auf zu fragen.
 

„Ihr werdet es gleich sehen.“, meinte Yuhi Kurenai lächelnd und ging dann weiter. Als Kiba erneut den Mund aufmachen wollte packte Shino ihn leicht an der Schulter und schüttelte nur den Kopf, woraufhin der Inuzuka-Junge stumm blieb und nur leise irgendwas über diesen arroganten Kerl sagte welcher sich immer als Boss aufspielte.
 

Kurz darauf kamen sie auf eine Sonnen durchflutete Lichtung, welche wie eine Blase inmitten dieses Urwaldes existierte. Die Überreste eines umgestürzten Baumes lagen quer in der Mitte wie eine Bank, umgeben von saftigem grünen Gras welches noch feucht war vom Morgentau.
 

//Es ist... wunderschön...//, dachte Hinata und sah sich voller Neugierde um, sehr zur Freude von ihrem Sensei welche dann wieder das Wort ergriff.
 

„Wir müssen noch etwas warten, ein anderes Team wird hier zu uns stoßen.“, erklärte sie, aber sie hatte gerade erst den Satz beendet, da drehte Shino leicht den Kopf zur Seite, dann wieder nach vorne und murmelte: „Sie kommen schon.“
 

Und tatsächlich, Kurenai konnte im Unterholz vier Gestalten ausmachen welche sich rasch auf einem anderen Pfad näherten. Sie erkannte sofort die hochgewachsene Gestalt von ihrem ehemaligen Sensei welcher von seinen drei momentanen Schülern verfolgt wurde und sie konnte ein leises Liedchen gepfiffen hören, wahrscheinlich von Ryuichi, Mugen hatte ihn als fast immer fröhlich beschrieben.
 

Hinata und Kiba drehten sich zu den Neuankömmlingen als sie die Lichtung betraten, im Gegensatz zu Shino welcher nur kurz einen Blick zu ihnen warf. Kiba rümpfte ein wenig die Nase aufgrund des Alkoholgeruches welcher von dem alten Mann ausging, aber er schwieg.
 

Es war ein seltsames Team, aber wahrscheinlich nicht seltsamer als sie selber waren. Der Sensei war groß, wirklich groß, und überragte Kurenai-Sensei um einen Kopf, aber dafür roch er nach Alkohol und wirkte mehr wie ein verlotterter Möchtegern-Shinobi denn wie ein echter Ninja.
 

//Dodori Ryuichi, genannt Dodo.//, dachte Shino und ließ seinen Blick über die erste Gestalt wandern. Lange schwarze Haare, dunkelrotes Shirt mit Reisverschluss an der Front, Fischnetzshirt darunter, dunkelbraune Hose und ein Grinsen welches irritierend wirkte. //Keine bekannten Schwächen oder Stärken.//
 

Gleichzeitig sah Ai sich den stillen Yukio an, welcher sie ein wenig an Shino erinnerte. Und sie erinnerte sich, dass er oft neben Naruto gesessen hatte damals in der Akademie. //Vielleicht... kennt er N-N-Naruto-kun... gut...//, schoss es ihr durch den Kopf, während sie den dunkel gekleideten schlanken Jungen ansah.
 

Aber am meisten begutachtete Kiba die drei, besser gesagt er begutachtete Ai. //Sie ist süß...//, dachte er und grinste wölfisch. Nur ihre Teamkameraden nervten ihn ein wenig, das Großmaul und der Immermüde, eine seltsame Kombination wie er fand. Dass er und Shino ähnlich gut zusammen passten ignorierte er komplett oder er hatte es einfach nicht realisiert. Der Inuzuka-Junge fand wirklich dass sie gut aussah in ihren dunklen Klamotten mit dem bauchfreien Top und der Dreiviertelhose. //Und diese Armstulpen... yeah.//
 

Doch wenn er sie mit Mädchen wie Ino, Sakura oder Hinata verglich, war sie fast... na ja, langweilig. Hinata wirkte mit ihren großen Augen und ihrer Schüchternheit einfach zu süß, wie jemanden den man unbedingt beschützen wollte. Und Ino und Sakura stachen beide einfach immer heraus, mit ihren leuchtenden Haarfarben und ihren ständigen verbalen Kämpfen. Aber sie, Kawano Ai hießt sie, war einfach... normal. Sie hatte normale braune Haare, eine zwar schlanke aber sonst auch ziemlich durchschnittliche Figur und ihr Gesicht war nett aber hatte nichts besonders heraus stechendes. Das konnte sich vielleicht noch ändern wenn sie die Pubertät erreicht, aber so weit war es noch nicht.
 

Sie wussten natürlich alle, na ja, Kiba nicht unbedingt, dass dieser Vorgang auch anders herum statt fand. Dodo vermerkte fast sofort dass Hinata eigentlich auch ganz süß war, wenn sie nur nicht ganz so weite Sachen tragen würde dann wäre sie seine Favoritin noch vor Ino. Ja, ihr lest alle richtig, Dodo mochte Ino Yamanaka, und sei es nur weil sie gerne knappe und enge Sachen trug.
 

Gleichzeitig ließ Yukio seinen Blick einmal über das gesamte Team und entschied sich dann bei einer Tassee Kaffe über sie nachzudenken, in dem Moment hatte er einfach keine Lust. Und Ai schließlich fasste Kiba ins Auge und schenkte ihm ein kurzes Lächeln, bevor sie die beiden Jounin ansah.
 

„Guten Morgen Ohzora-Sensei.“, sagte Yuhi Kurenai dann auf einmal und riss ihr Team aus der stillen Beobachtung des anderen Teams. Shino wölbte fragend eine Augenbraue, schwieg sich aber aus.
 

„Hmmm... Mugen reicht... Morgen Kurenai...“, brummte der Angesprochene und kratzte sich am Hinterkopf. Die beiden tauschten kurz fragende Blicke aus, dann ergriff der Ältere wieder das Wort. „Willst du oder... soll... ich... oder wie... willste das haben?“
 

„Mach du ruhig, bisher hast du das ganz gut getan.“, meinte sie mit einem Lächeln und ließ sich am Rand des Baumstammes nieder welcher auf dem Grund der Lichtung lag. „Setzt euch.“, sagte sie freundlich und ein Blick zu Team 14 machte klar dass damit alle gemeint waren.
 

Still ließ sich Kiba auf dem Stamm nieder und kraulte Akamaru hinterm Ohr, nur um dann zu bemerken wie Dodo sich neben ihm auf die Sitzgelegenheit gleiten ließ, beinahe lautlos. Er grinste, woraufhin Kiba ein wenig komisch guckte.
 

„Was?“, fragte er, beinahe barsch.
 

„Och...“, meinte Dodo nur zufrieden, bevor er sich zu Kiba beugte und leise flüsterte: „Ich habe nur bemerkt dass dein Sensei echt heiß ist.“
 

Ein wenig wütend knurrte Kiba, aber innerlich musste er zugeben dass Dodo ja recht hatte.
 

„Dodo, Kiba...“, brummte Ohzora-Sensei dann und zog die Aufmerksamkeit damit auf sich. Er war der einzige welcher noch stand und nicht auf dem Baumstamm Platz genommen hatte. „Aufpassen...“
 

Er warf einen letzten Blick zu Kurenai, welche ihm ein aufmunterndes Lächeln schenkte, dann wand er sich wieder an die Schülergruppe vor ihm. //Ist eine Weile her, seit ich... das gemacht... habe...//, dachte er beinahe nostalgisch. //Fühlt sich gut an... beinahe wie damals...//
 

In seinem Kopf erschien das Bild von drei jungen Genin, ein weißhaariger Junge, ein schwarzhaariger etwas stämmigerer Junge und ein zierlicher Kerl mit langen schwarzen Haaren. Die drei saßen im Gras an genau der Stelle, wo nun der Baumstamm lag und vor ihnen stand ihr Sensei, ein freundlich schauender Jounin mit Brille und einem Schwert an der Hüfte.
 

Dann schüttelte er die Erinnerungen ab und sah zur Seite, verschränkte dann die Arme nur um sie wieder zu öffnen. „Also... ihr seid jetzt...“, begann er und blickte dann auf einmal die gesamte Gruppe ernst aber zugleich freundlich an, wie ein lieber Großvater der von der guten alten Zeit erzählte. „... seit beinahe einem... Monat Genin... aber wisst ihr auch... was das heißt?“
 

Seine heißere, kratzige Stimme lag schwer in der Luft und die Frage hing über den jungen Shinobi wie ein Hammer, der jeden Moment hinab fallen konnte. Keiner antwortete, nicht einmal die beiden eher lauteren Jungs, Kiba und Dodo.
 

Schließlich ergriff Shino das Wort. „Ein Shinobi sein bedeutete ein Werkzeug zu sein, ein Teil einer großen Maschine welche die Ninjadörfer am Leben erhält und beschützt. Ninja sind Waffen in den Händen der Daymos, ihrer Dörfer und ihrer Clans.“
 

„Dacht ich mir...“ Obwohl es wie ein Vorwurf formuliert war, war dies keiner von Ohzora-Sensei. „... gut rezitiert Shino... aber... was heißt das... für dich?“
 

Darauf schwieg der stoischie junge Genin.
 

„Tatsache ist... das kein Lehrbuch... keine Geschichte... kein Unterricht... euch erklären kann... was es heißt... ein... Shinobi zu sein...“, brummte Mugen dann wieder, beinahe Mysteriös. „... nur das Leben... selber... kann euch... zeigen... und beibringen, was ihr... für einen Weg gehen... könnt.“
 

Nun drehte er sich um und schritt einige Meter bis zu einem Baum auf welchem wenn man genauer hinsah mehrere Gruppen von Kanjisymbolen eingeritzt waren, immer drei nebeneinander. Hinata erkannte schnell dass jedes von einer anderen Person anebracht worden war, die 'Handschriften', wenn dieser Ausdruck hier passt, waren alle unterschiedlich.
 

„... diese Zeichen hier... sind alle... von Genin... einige begabt, andere unbegabt... männlich, weiblich, klug, übermütig, verschlagen, mutig, feige... sie alle... waren unterschiedlich...“, brummte er und strich mit einer Hand über die harte Baumrinde ohne die sieben sitzenden anzusehen. „Fünfzehn Zeichen... fünfzehn Schicksale... sind hier vereint...“
 

Dann drehte er sich wieder zu seinem Publikum um. „Auf dieser Lichtung... haben 15 junge Genin verschiedener Generationen... ihre Träume nieder geschrieben... ihre Ziele... das was sie antreibt... was sie dazu bringt, trotz... aller Widrigkeiten und Probleme... trotz Verlust und Schmerz... ob Psychisch oder Physisch... weiter zu machen... ihren Ninjaweg zu folgen...“
 

Hinata sah gebannt den alten Mann an wie er erzählte. Seine Stimme, seine Gestik, diese Lichtung... alles zusammen, jede Kleinigkeit war zusammen ein großes Bild voller Magie. Es war schwer die Atmosphäre zu beschreiben die sie fühlte an diesem Ort. Ein seltsames Gefühl breitete sich in ihr aus als sie an die 15 so verschiedenen und hoffnungsvollen Genin dachte, welche an der Stelle gesessen hatten wo sie nun saß. Sie hatte natürlich keine echte Vorstellung von ihnen, aber dennoch...
 

„Es gibt keine Shinobi... die den gleichen Weg haben... wir sind keine Waffen... oder Maschinen...“, fuhr Mugen leise fort und schritt langsam wieder zurück zu dem Baumstamm, auf welchem die Kinder saßen. „... wir haben Gefühle... wir können nicht das sein... was wir sein sollen... wir sind alle anders... wir sind Individuen... wir sind auch nur Menschen... keiner... absolut niemand... kann euch vorschreiben, welches euer Weg sein wird... oder sein soll...“
 

Dann stoppte er vor den Genin und übersah einfach mal die leise in sich hinein lächelnde Kurenai, welche das ganze tatsächlich schon kannte. „Jeder von euch... hat das Potenzial... ein großer Ninja zu werden... lasst euch niemals... was anderes sagen... und jeder von euch, hat einen anderen Weg... wir Senseis können euch nur... einige Jahre begleiten... euch helfen eure Form zu finden... aber ab einem bestimmten Punkt... werdet ihr alleine gehen müssen.“
 

Immer noch sah Hinata ihn an und obwohl sie ihn nicht kannte... Ohzora Mugen hatte etwas an sich, dass ihn vertraut wirken schien, wie einen lieben Onkel oder Großvater. Und er glaubte an einen, er meinte das was er sagte auch wirklich. Ein seltsames Gefühl der Wärme welches Hinata seit langem nicht mehr gespürt hatte breitete sich in ihrer Brust aus und sie fragte sich selber, was das war, was sie so entspannen ließ, sie so glücklich machte. Es war nicht nur der alte Mann und seine Worte, es war alles zusammen, die Lichtung, die Sonnenstrahlen, die Kanjizeichen, die Geschichten, ihr Team... ja ihr Team, vor allem die Anwesenheit ihres Teams.
 

Ohne zu bemerken was sie tat griff Hinata nach der Hand von Shino welcher neben ihr saß. Dieser zog eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts dazu. Es war kein Händchenhalten im eigentlichen Sinne, es war mehr... ein Bedürfnis ihn zu spüren, sich sicher zu sein dass er da war, vielleicht sogar für SIE da war.
 

„Träume... definieren uns nicht alleine... aber teilweise... sie können unser Antrieb sein... und unser Verderben... aber vor allem... hat jeder einen eigenen Traum, jeder... etwas persönliches, etwas dass nur er ganz alleine besitzt... Hier haben 15 Genin ihre Träume in einem Wort nieder geschrieben...“ Damit griff er in eine Tasche und holte ein Messer heraus. „Jetzt... seid ihr dran...“
 

Ein wenig unsicher sah Hinata auf das Kunai und zu ihren Kameraden. Shino war ruhig wie immer, während Kiba erstaunlich nachdenklich wirkte.
 

„Wie sollen wir denn unsere Träume in ein einziges Wort fassen?“, fragte der Erbe des Inuzuka-Clans ein wenig verwirrt.
 

„Wie soll Dodo überhaupt irgend etwas in ein Wort fassen?“, kam von Yukio die trockene Gegenfrage, woraufhin alle bis auf Shino lachten, sogar Hinata kicherte leise. Mugen verzog die Mundwinkel zu einem leichten Lächeln und warf einen Blick zu der Sensei von Team 8, welche ebenfalls ziemlich gut gelaunt wirkte.
 

„Versucht es einfach...“, brummte er und drückte damit Hinata das Kunai in die Hand.
 

Eine Minute später stand sie vor dem Baum, zwischen Kiba und Shino und war sich unsicher was sie schreiben sollte. Warum war sie eine Shinobi, was wollte sie? Es war eine schwierige Frage und obwohl sie eigentlich sonst zu so einem Zeitpunkt nervös mit den Fingern herum gespielt hätte, war es ihr diesmal nicht unangenehm. Immer noch war da dieses angenehme Gefühl in ihrer Brust welches sie sich sicher fühlen ließ und sie entspannte, sie wusste dass sie keine Angst haben musste ihre Träume aufzuschreiben.
 

Sie blickte den Baum hinauf und sah sich die einzelnen Zeichen kurz an. Eines erregte ihre Aufmerksamkeit. Es war schnörkellos eingeritzt worden, sorgfältig und mit unglaublich viel Liebe zum Detail. Dieser jemand hatte sich sehr viel Zeit genommen um sein Zeichen zu hinterlassen und jeder Strich war gerade, perfekt abgeschnitten und klar abgegrenzt. „Anerkennung...“, laß sie laut.
 

„Anerkennung...“, wiederholte sie dann noch einmal und dachte darüber nach. //Anerkennung...// Shino, Kiba, Kurenai-Sensei... sie respektierten sie und erkannten sie an, von ihnen bekam sie Anerkennung ohne sie verdienen zu müssen. Aber... //Mein Vater... mein Clan... und... N-N-Naruto-kun...//
 

Sie WOLLTE Anerkennung, sie wollte sich diese verdienen. Sie WOLLTE stark werden. Sie WOLLTE gesehen werden. „Anerkennung...“, murmelte sie zum dritten mal und fing an.
 

-
 

Auf dem Stamm sitzend sah Kurenai ihren drei Schülern zu, genau wie denen von Mugen. Dieser ließ sich dann neben ihr hin plumpsen, unzeremoniell wie man es von ihm gewohnt war.
 

„Hmmm... interessant...“, brummte er als Hinata anfing ihr eigenes Zeichen einzuritzen in die Rinde des Baumes, mit geschwungenen, eleganten Linien. Er konnte schnell erkennen was es für ein Schriftzeichen war und kratzte sich nachdenklich am Kinn.
 

„Was?“, fragte sie interessiert.
 

„... nichts...“, brummte er schlicht nach einigen Sekunden und sah zu seinen eigenen Schülern.
 

„Aber...“, begann seine ehemalige Schülerin, aber er hob eine Hand und brach sie ab.
 

„... nein... nichts...“, murmelte er, beinahe mysteriös, ohne sie anzusehen. „... es ist nichts...“
 

Kurenai sah ihn misstrauisch an, aber sie schwieg, sie wusste dass er auch nicht antworten würde wenn sie ihn drängen würde, also ließ sie es komplett bleiben.
 

Schließlich standen alle sechs Schüler vor den beiden Senseis und sahen sich die Zeichen an welche in insgesamt drei verschiedene Bäume eingeritzt worden sind, wobei eingeschnitten das richtige Wort wäre.
 

„Mädels?“, fragte Kiba irritiert, beinahe lachend und sah Dodo an, welcher schlicht mit den Schultern zuckte. „Du hast tatsächlich Mädels als Traum?“
 

„Hey, so bin ich halt.“, murmelte Dodo ein wenig schwächer als man es von ihm gewohnt war und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
 

„Oh mann, das ist so... sinnlos, ist da überhaupt was drin in deinem Schädel außer Luft?!“, lachte der Inuzuka-Junge schallend auf und hielt sich den Bauch... was ihm einen sehr, sehr bösen Blick von Dodos Teamkameraden einbrachte, aber er bemerkte es nicht und wenn doch versteckte er seine Reaktion erfolgreich.
 

„E-e-entschuld-d-dige b-b-bitte Kiba... e-e-er ist m-m-manchmal... e-e-etwas... d-d-direkt...“, stotterte Hinata leise ohne Dodo direkt anzusehen, obwohl sie direkt neben ihm stand. Nervös knibbelte sie mit ihren Fingern herum und versuchte ihr Gesicht hinter ihren Haaren zu verbergen.
 

„Idiotisch trifft es eher.“, brummte Yukio, beinahe knurrend, und warf einen weitere giftigen Blick zu dem Braunhaarigen. Es war ungewöhnlich für ihn, ausfallend zu werden, aber wenn man seine Freunde beleidigte...
 

„Yukio, lass, ist schon okay...“, winkte sein Teamkamerad ab, bevor er sich an Hinata wand. „Ist in Ordnung, ich würde auch lachen.“, meinte er mit einem schiefen Lächeln. „Mädels das...“, begann er dann mit einem Schulterzucken und grinste ein wenig breiter, bevor er leiser weiter sprach. Er klang beinahe klug, nachdenklich oder gar einfühlsam... beinahe.
 

„... das ist nur... ein Symbol für mich. Schöne Frauen, gute Kumpels, tolle Partys, Spaß, gutes Essen und einfach... na ja... Leben...“, erklärte er weiter nach einer kurzen Pause. „Ich bin ein Hedonist, keine Frage. Ich mag ein leichtes Leben... nicht an morgen denken... nur im hier und jetzt leben. Ruhm oder sowas...“ Er zuckte kurz mit den Schultern und ein Lächeln umspielte seine Lippen.
 

„... Ich benötige keine große Anerkennung oder Auszeichnung, wie einige danach streben... ich willl... nun, einfach leben. Und das Leben genießen, in vollen Zügen...“
 

Inzwischen hatte auch Kiba aufgehört zu lachen und sah ihn ernster, beinahe entschuldigend an. „... tschuldige. Aber... dafür musstest du 'Mädels' dahin schreiben?“
 

„Die sind doch wohl das schönste an so einem Leben, oder?“
 

„Uhahaha, ja, da hast du Recht.“, stimmte der Hundejunge lachend zu und knuffte ihn gegen die Schulter.
 

„Danke...“, gab Dodo grinsend zurück und knuffte ihn ebenfalls. „Und selber? Freiheit?“
 

Nun wurde Kiba still und auch die anderen schwiegen, was kein Unterschied war da sie sowieso die ganze Zeit ruhig waren. Kiba schluckte auf die Frage und sah kurz zu seinem eigenen Schriftzeichen, dann sah er wieder zu Dodo oder eigentlich mehr in die gesamte Runde.
 

„Ich bin ein Inuzuka. Nicht mal ein besonders begabter.“, brummte er halblaut und steckte die Hände in die Taschen. „Ich hab meine Familientechniken und das wars. Meine Schwester... Meine Schwester beherrschte alle Techniken früher als ich es tat und das auch noch besser. Ich bin Hanas Kleiner Bruder oder der Sohn des Inuzuka Clans. Und das geht mir ganz gewaltig auf den SACK!!!“
 

Hinata sprang zurück aufgrund des plötzlichen Ausbruchs und Akamaru winselte erschrocken, was seinen Besitzer sofort beruhigte. „Oh... sorry Kumpel.“, murmelte er und kraulte seinen Partner um ihn zu beruhigen. „Na ja... ich willl... nichts mit meinem Clan direkt zu tun haben... also schon, aber eben nicht so. Hana soll den Clan haben, ich will ihn nicht, sie soll ihn ruhig übernehmen. Ich will einfach Ich sein können, einfach Kiba sein können. Nicht Kiba Inuzuka, nicht der Sohn des Inuzuka-Clans oder der Junge mit dem Hund da. Einfach Kiba. Mehr nicht.“
 

Stille folgte auf sein Statement und schwach lächelte er über die Reaktion, innerlich dankbar dafür, dass keiner Witze machte oder irgend etwas dummes sagte. Er spürte nur einmal eine Hand auf seiner Schulter und sah dann den Besitzer eben dieser Hand an, Shino.
 

Dann zog Shino auch schon seine Hand zurück, ihm noch leicht zunickend. Es war nicht viel, aber Kiba verstand es gut. Es war eine Anerkennung dessen was er gesagt hatte und die Bestätigung, dass er es verstanden hatte. Mehr konnte man von Shino nicht verlangen und eigentlich war es Kiba auch genug. Zu Wissen dass Shino es wusste, es war nahm und es ihn vor allem auch interessierte, dass jemand, ein Freund, für ihn da war.
 

Dann sah er das schwache, nervöse Lächeln von Hinata und grinste sie wölfisch an. „Und du Hinata?“
 

„I-I-Ich?“, stotterte sie verwirrt und sah sich beinahe erschrocken um. Aber sie spürte die Blicke auf sich und sie wusste, dass Kiba und Dodo ihr innerstes nach außen gekehrt hatten, dass sie ihren Teamkameraden und sogar einem anderen Team einen kleinen Einblick in die tiefen ihrer Seelen gaben. //Ich hoffe ich schaffe das.//, dachte sie schluckend.
 

„I-I-Ich... i-ich bin... e-e-ei-eine Ent-t-täuschung... f-f-für m-meinen Vater... e-e-er ver-ver-verachtet... m-mich.“, kam es schwach, beinahe geflüstert, aus ihrer Kehle. Ihr Gesicht sank langsam nach unten und Yukio hörte ein leichtes Schniefen von ihr, beschloss aber zunächst es zu ignorieren. „...w-w-weil i-i-ich s-s-so schwach b-b-bin...“
 

„Und du willst... von ihm anerkannt werden? Von ihm als seine Tochter akzeptiert werden?“, fragte Ai vorsichtig und trat neben die Blauhaarige.
 

Hinata nickte und schniefte erneut, diesmal lauter. „U-U-U-Und m-m-meinem C-C-Cl-Clan...“, fügte sie schwach hinzu, dann fuhr sie leise fort. „I-I-Ich w-w-will gesehen w-w-werden. I-I-Ich w-w-will s-s-stark sein. Ich w-w-will d-d-dass Leute m-m-mich a-a-ansehen u-u-und eine stolze, s-s-starke H-H-Hyuuga sehen.“
 

„Wow...“, hauchte das andere Mädchen leise und zog sie in eine sanfte Umarmung. „Das ist ein... schöner Traum.“
 

„... wirklich?“, fragte Hinata leise und unsicher, woraufhin Ai nickte.
 

„Ja. Wirklich.“, bestätigte sie sanft und ließ sich mit ihr auf dem Baumstamm nieder. Da keiner weitere Anstalten zu reden sah Ai auffordernd in die Runde, woraufhin Yukio und Shino sofort nach Worten suchten. Wie nicht wirklich anders zu erwarten, war der ohne Sonnebrille etwas schneller.
 

„Reichtum...“, brummte er und verschränkte die Arme leicht. „Also, nicht einfach Geld. Seht mal, ich bin Vollwaise, ich habe keine Eltern, keine Familie, niemanden. Ich will... nie wieder, niemals wieder, mich fragen müssen, ob ich morgen etwas zu essen habe. Ob ich morgen aus der Wohnung geschmissen werde. Ob ich morgen noch lebe.“
 

Es war ein hartes, heftiges Statement von ihm welches einschlug wie eine Bombe. Alle anderen Genin an diesem Ort hatten eine Familie, drei sogar einen Clan. Aber Yukio war alleine. Ganz alleine, etwas das sich keiner von den anderen auch nur annähernd vorstellen konnte.
 

Dennoch fuhr er gelassen fort. „Nie war einer da der sich Sorgen macht. Ich habe gelernt alleine zu leben oder zu sterben. Ich brauche kein Mitleid oder gute Ratschläge. Ich brauche Geld um die Miete und die Rechnungen zu zahlen. Ich will einfach nie wieder hungern oder frieren müssen. Und wenn dabei ein Breitbildfernseher, Stereoanlage und Gamecube mit rausspringen... warum nicht?“
 

Auf den letzten Satz hin lächelte Ai leicht, genau wie Kiba und Dodo welche sich immer wieder gegenseitig gegen die Schulter hauten und leise kicherten wie kleine Kinder. „Wow...krass.“, meinte sie halblaut.
 

„In der Tat.“, stimmte Shino zu, dann sah er zu der Braunhaarigen „Und du? Ai?“
 

„Hmmm... es ist, ein ziemlich dummer Traum, nichts von solch noblen Sachen wie ihr, nur...“, sagte sie, aber wurde von Shino mit einem leichten Lächeln, welches sich auf den Gesichtsmuskeln wieder spiegelte, zum Schweigen gebracht. Dass er lächelte brachte Kiba beinahe einen Herzinfarkt ein vor Schock, aber das nur so nebenbei mal erwähnt.
 

„Niemand zwingt dich hier zu reden.“, sagte der junge Aburame schlicht.
 

//Aber ich will...//, dachte sie beinahe empört, realisierte dann aber dass sie tatsächlich versucht hatte vom Thema abzulenken. Tief durchatmend schloss sie kurz die Augen, bevor sie wieder die noch stehenden Jungs anschaute. „Ich komme nicht aus einer Ninjafamilie. Meine Mutter ist Hausfrau, mein Vater Bäcker und alle rieten mir davon ab auf der Akademie zu bleiben. Meine Eltern wollten mich nur für zwei Jahre dort lassen, aber dann wollte ich nicht mehr gehen. Aber... ich musste es ohne Unterstützung machen, ohne Hilfe. Gegen den Widerstand meiner Familie und ohne echtes Talent. Alles was ich habe ist Fleiß.“
 

Kurz schaute sie zu den Bäumen und lächelte leicht als sie ihre Augen über das von ihr eingeschriebene Kanjizeichen gleiten ließ. Glück. „Und deswegen, ist alles was ich will ein wenig Glück das mir das Leben erleichtert. Den Rest erarbeite ich mir.“
 

„Dann ist das also kein Traum sondern mehr ein Wunsch, richtig?“, fragte Kiba nach, woraufhin sie nickte.
 

„... ja, eher ein Wunsch.“, gab sie zu. Dann sah sie Shino mit neugierigen Augen an. „... und du? Größe?“
 

„Nicht für mich.“, antwortete der junge mit der Sonnenbrille sachlich und kühl wie immer. „Für meinen Clan.“
 

„... deinen Clan?“, kam es ein wenig verwirrt von Dodo.
 

„Wir Aburame sind ein alter Clan und ein mächtiger dazu. Vielleicht sind wir älter als die Hyuuga. Aber dennoch werden wir behandelt wie Freaks. Ausgestoßene, Sonderlinge mit denen man gerne verbündet ist aber man am liebsten sonst so wenig wie möglich zu tun hat.“, erläuterte er, immer noch völlig gelassen. „Anstelle einen Platz im Rat neben den Hyuugas zu haben oder direkt dem Hokage, sitzen wir am Rand. Anstelle von Anerkennung und Stolz darauf, dass wir zu diesem Dorf gehören, kriegen wir verstohlene Blicke und Geflüster hinter vorgehaltener Hand.“
 

„... oh...“, machte Hinata sehr, sehr leise, tatsächlich sogar so leise dass niemand sie bemerkte.
 

„Ich werde stark werden, das Oberhaupt meines Clans und die Aburame zu einem Status bringen, der uns zusteht. Das ist mein Traum und mein Ziel.“
 

Kurenai sah ihre Schüler so glücklich an dass sie am liebsten vor Stolz platzen wollte. Sie war froh und glücklich, dass diese Kinder ihre Schüler waren und noch mehr war sie sehr dankbar dafür, dass sie der Sensei dieser drei sein durfte.
 

//Danke.//, dachte sie mit solcher Inbrunst, dass sie das Gefühl hatte es gesagt zu haben anstatt nur zu denken. Sie schaute selber zu den Bäumen vor denen sie saßen und lächelte nostalgisch und auch glücklich, als sie drei ihr sehr bekannte Kanjizeichen sah.
 

//Erfahrung, Stärke... // Kurz bedachte sie ihrer beiden Teamkameraden von damals und lachte beinahe auf als sie daran dachte, wie der eine damals diese eine Rang-D-Mission beinahe versaute und anstatt das Haus anzumalen alles anmalte nur nicht das Haus. //Helfen.//
 

--
 

Ja, ist länger als die bisherigen aber ich bin echt zufrieden damit. Und das was Kurenai am Ende denkt, also „Helfen“, ist das was sie damals als Genin in einen der Bäume geschrieben hat.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hassildor
2007-10-27T20:13:58+00:00 27.10.2007 22:13
das kapi ist wie immer toll geworden. das die genin ihre träume in den baum ritzen mussten, ist ne gute idee, und auch die wörter passen tatsächlich sehr gut. besonders bei dodo xD. die streiterien zwischen denen erinnern mich an kakashi und obito, oder noch mehr an naruto und sasuke. na jedenfalls super, freue mich auf kapi 5 :)


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