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How to fight against Umbridge

HPxDM (SSxRL)
von

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Rudelhierarchie

Dsclaimer: Alle Rechte gehören JKR. Ich verdiene kein Geld hiermit. Der Redezauber ist das geistige Eigentum von Susanne Clarke ("Jonathan Strange & Mr. Norell")
 

Warnung: Slash, OCC, kein Band 7
 

Vielen Dank an meine wunderbare Beta, Dunkle Flamme, für Ratschläge in Werwolf- und Beziehungsfragen und ihre Harry-Potter-Know-how-
 

Vielen Dank für eure unglaublich aufbauenden Kommentare!

@ Dranza-chan: Ein Ende von Dracos Leiden ist in Sicht, dank Hermine^^. Hab dein Kommi leider erst gelesen, als das Kapitel schon stand. Deshalb nur die Schlagzeilen und kein Artikel - Ich fand die Idee richtig gut, aber ich hab´s nicht mehr geschafft das zu ändern, hatte eine wirklich miese Woche.

@-Mirabelle-: *hat Cookies aufbewahrt und reicht sie nun rüber* Hoffentlich geht´s deinem Magen besser. Remus rette Sev natürlich, wenn Sev auch nicht gerade glücklich darüber ist. Harry ist in Liebesdingen seeeehr dämlich, sonst wäre diese FF aber auch viel kürzer. Aber dieses Mal macht er echte Fortschritte.

@Ayaschu: Danke sehr! *erröt* Irgendwann werden Sev und Remus wirklich zusammen kommen. Nur, dass das dank Snape seeehr lange dauert. Armer Lupin -.-

@Yami-san: Arme Dolores *lach* Wahrscheinlich wurde sie das einzige Mal in ihrem Leben von Männer belagert. Und Hermine hat echt eine Veränderung bewirkt. Bin stolz auf sie.

@fossybaer: Remus gibt sein Bestes und irgendwann kriegt er Sev bestimmt. Nur über das wann, bin ich mir noch nicht im Klaren. Draco hat es besser, er ist, dank Hermine, fast am Ziel.

@YeneRiddel:*mampft Kuchen* Lecker, weiß gar nicht, was du hast. Jaaaah, Draco ist fast am Ziel. Und Remus hat schon wieder seltsame Ideen. Umbridge muss natürlich weiter leiden.

@Roi_Soleil_Leon: *Nieder-mit-Umbridge-Stecker raushol* Ja, die Sabberhexe ist fällig. Irgendwie lebe ich meine saditische Ader an ihr aus.

@Frankie: Remus versucht Severus zu helfen, nur das der Zaubertrankmeister nicht so übermäßig begeistert davon ist, aber ihn fragt ja keiner.

@Ellibys1987: Ich versuch möglichst beide Geschichten in jedem Kapitel vorkommen zu lassen. Klappt aber nicht immer. Meistens domniert doch ein Pärchen. Aber zumindest sind jetzt beide Parings klar.

@Glupit: Zumindest hat Hermine Harry so weit gebracht, dass er Draco vertraut. Und das scheint erstmal angebracht zu sein. Mal sehen was das *abzähl* Zweiundzwanzigste Kapitel so bringt. Denn da wäre ja immer noch der Vertrag...
 

***
 

Da wahrscheinlich niemand den Disclaimer gelesen hat, weise ich hier noch mal daraufhin, dass der von Hermine angewandete Redezauber nicht meine Erfindung ist! Er gehört der englischen Autorin Susanne Clarke („Jonathan Strange & Mr. Norrel“) und kommt in ihrem Kurzgeschichtenband „Die Damen von Grace Adieu“ vor. *tiefe Verbeugung vor Mrs. Clarke*
 

15. Kapitel

Rudelhierarchie
 

Bereits wenige Stunden nachdem der letzte Verliebte aus Umbridge Büro geschleift und mit einem Gegenmittel versorgt wurde (was für alle Beteiligten sehr peinlich war!), schwirrten die Gerüchte durch jeden Saal, jedes Klassenzimmer und jede noch so kleine Besenkammer des Schlosses.
 

Die Schüler tuschelten zwischen den Regalen der Bibliothek, auf den Gängen und hoch in der Luft über dem Quidditchfeld. Die Porträts klatschen mit den Geistern um die Wette. Die Lehrer tauschten pikante Details an ihrem Stammtisch in den „Drei Besen“ aus.
 

Angeblich hatte Umbridge von Filch einen Zungenkuss gekriegt - was sich keiner bildlich vorstellen wollte! Man wollte wissen, dass sie unter falschen Namen ein Bordell in der Nockturngasse führte, in dem gelangweilte Damen Zerstreuung fanden. Dass sie ihre Verehrer mit Liebeszaubern an sich band, damit sie ihr gefällig waren. Dass sie mit rosa Strapsen und im Häschenkostüm auf ihrem Schreibtisch getanzt hatte.
 

Und niemand, wirklich niemand, versuchte die Ereignisse herunterzuspielen, zu vertuschen oder die Schulleiterin in Schutz zu nehmen - Was einiges über Umbridge allgemeine Beliebtheit aussagte.
 

Der Erfolg war so durchschlagend, dass die Verschwörer sich zur Geisterstunde im Raum der Wünsche trafen. Ron hatte Butterbier aus den „Drei Besen“ geholt und Kürbispasteten aus der Küche. Eine Mischung, über die Malfoy leicht die Augenbrauen runzelte – wo blieben Elfenwein und Kaviar? Hermine wünschte mehrere Decken herbei und alle fläzten sich in die tiefen Sessel, die der Raum zur Verfügung gestellt hatte.
 

Seltsamerweise, bemerkte Draco, waren es nur zwei riesige Ohrensessel. Lady Schlammblut belegte ohne zu Zögern Weasleys Schoß mit Beschlag, was zu roten Ohren und einem verlegenen, aber glücklichen Grinsen Seitens des Wiesels führte. Und Harry schien seltsamerweise plötzlich überhaupt kein Problem mehr damit zu haben, mitten auf Draco Platz zu nehmen.
 

Ja, der Gryffindor lehnte sich sogar gegen ihn! Er alberte mit seinen Freunden herum, lachte und wirkte vollkommen entspannt. Draco verstand die magische Welt nicht mehr! Wo war rühr-mich-nicht-an-denn-du-bist-ein-Slytherin-Potter geblieben? Der Obergryffindor? Das wandelnde Ehrenprinzip?
 

Vor lauter Unglauben, wagte Draco nicht, sich zu rühren, geschweige denn, die Situation auszunutzen. Fast beiläufig griff Harry nach seinem Arm, legte ihn sich um die Hüfte und verschränkte ihre Finger ineinander. In diesem Augenblick geriet Dracos Weltbild ins schwanken! Zeitgleich schlich sich ein seliges Lächeln auf sein Gesicht.
 

„Ich habe einen unglaublich interessanten Zauber in den Büchern aus Malfoys Bibliothek gefunden“, erklärte Granger gerade. „Sehr alt und hoch kompliziert. Ich werde mehrere Tage brauchen, um ihn vorzubereiten. So lange müsst ihr den Rest übernehmen!“
 

„Wir haben alles vorbereitet. Sie wird nicht eine ruhige Minute haben!“, schnurrte Harry schadenfroh.

„Als Fred und George das Feuerwerk in den Geheimgang hinter der buckeligen Hexe geliefert haben, konnten sie mit Peeves sprechen. Er hat versprochen uns beim Schaden stiften zu unterstützen“, ergänzte Ron.
 

„Das Schlafmittel steht bereit und die Kröten warten in ihrem Versteck in den Kerkern!“ Draco hörte sich fast fröhlich an. Immerhin lag Harry friedfertig in seinem Arm, er durfte sein gesamtes, verbrecherisches Genie gegen Umbridge einsetzten und schon jetzt war ihr erster Streich legendär. „Wie viele Tage brauchst du, Lady Schlammblut?“
 

Hermine drückte Ron, der sich gerade auf Malfoy stürzen wollte, in den Sessel zurück. „Drei reichen. Schöpft aus den Vollen, Jungs!“
 

Auf dem Rückweg zerrte Hermine Ron fast gewaltsam mit sich den Korridor hinab, wobei sie genau darauf Acht gab, dass Harry und Malfoy weit hinter ihnen zurück blieb. Auf diese Weise plötzlich wieder zweisam, zog Draco Harry versuchsweise in seine Arme. Er wurde nicht zurück gestoßen. Vielmehr lehnte der Kleinere sich gegen ihn und zog Draco Gesicht bestimmt zu einem Kuss herunter.
 

Obwohl Draco nicht den Hauch einer Ahnung hatte, was sich eigentlich zwischen ihnen geändert hatte, war er entschlossen die Gunst der Stunde zu nutzen. Nur am Rande bemerkte er, dass Harry ihn prüfend ansah. Sein Atem kitzelte Draco am Ohr, als der Gryffindor sich vorbeugte und seelenruhig, aber todernst flüsterte: „Solltest du jemals auf den Gedanken kommen, meine Gefühle gegen mich zu verwenden, wird dich nicht einmal unser Vertrag noch retten können!“
 

Als Draco in Halbdunkel in der slytheringrünen Augen sah, fragte er sich kurz, ob er Harry vielleicht unterschätzt hatte. Und ob er wohl jemals in Versuchung geraten würde, das Vertrauen des Schwarzhaarigen auszunutzen. Die eiserne Entschlossenheit in Harrys Blick legte ihm nahe, das nicht zu versuchen, und Draco beschloss, diese Problematik später noch einmal in Ruhe zu überdenken.
 

„Würde ich doch nie tun“, flüsterte er samtweich zurück. „Du kennst mich doch!“

„Leider!“, konterte Harry trocken, aber nicht länger im Stande, den Blutstau zwischen seinen Beinen zu ignorieren. Ohne länger nachzudenken, begann er sich verlangend an dem Slytherin zu reiben. Draco sah ihn an, als wäre Weihnachten vorverlegt worden und nestelte mit einer Hand den Verschluss von Harrys Hosen auf.
 

Der Gryffindor zuckte leicht zusammen, als sich fremde Finger um sein empfindsamstes Körperteil schlossen, mit einem festen, stetigen Druck. Intuitiv wollte er in die Faust stoßen, aber Draco hielt ihn leise glucksend fest und drehte ihn so herum, dass Harry mit dem Rücken zu ihm stand.
 

Dann erst ertasteten sich seine Fingerkuppen die runde Spitze, stupsten spielerisch gegen die beiden Hoden, massierten langsam die gesamte Länge. Harry hatte vorübergehend jede Fähigkeit zur wohlgesetzten Artikulation verloren. Er lehnte sich haltlos gegen Draco und fühlte nur am Rande dessen eingeengte Erektion gegen seinen eigenen Po drücken.
 

Obwohl Draco seine eigene Erregung fast schmerzhaft spürte, war er entschlossen erst Harry unter seinen Händen kommen zu lassen. Als er den Druck weiter verstärkte, keuchte sein angeblicher Intimfeind leise auf und spritzte noch in seiner Hose, über Dracos Hand, ab - feucht, warm und wunderbar unbeholfen.
 

Das wäre der Moment gewesen, in dem Harry sich umdrehen, ihm dankbar in die Augen blicken und zum gerechten Ausgleich beitragen sollte, doch natürlich kam es wieder einmal anders, als der Slytherin plante. In exakt dem Augenblick, als der Schwarzhaarige nach Dracos Hosenknopf tastete, war am anderen Ende des Ganges ein vorwurfsvolles Miauen zu hören.
 

Als nächstes fiel der Schein ein altmodischen Blendelaterne den Korridor hinab und streifte kurz die Rüstung, hinter der sie standen. Schlurfenden Schrittes holte Filch Mrs. Norris ein.

„Nun, meine Süße, haben wir Schüler außerhalb ihrer sicheren Betten gewittert? Jaaah, so eine kluge Katze. Such sie, Liebes, such!“
 

Draco ließ seinen Hinterkopf schmerzhaft gegen die kalte Steinmauer sinken und schloss gequält die Augen. Kurz spielte er mit dem Gedanken, dem Hausmeister einfach einen Fluch auf den mageren Hals zu jagen und dort weiter zu machen, wo sie aufgehört hatten. Dann fielen ihm Harry zuckende Schultern auf. Der Mistkerl hatte sein Gesicht Draco Schulter vergraben und versuchte krampfhaft, sein Lachen zu unterdrücken!
 

„Wo ist dein großartiger Tarnumhang, Potter!“, zischte Draco ihm ins Ohr.

„Bei Ron und Minne.“

„Klasse!“

„Komm mit!“ Harry zog sich mit fliegenden Händen wieder an, griff nach Dracos Hand und zog ihn von Filch fort. Der Hausmeister hielt hinter ihnen die Laterne in die Höhe und spähte ihnen angestrengt nach. Natürlich entdeckte er ihre fliehenden Gestalten in der Dunkelheit. „Stehen bleiben, nichtsnutziges Pack! Ich bin im Auftrag der Schulleiterin hier!“, keifte er ihnen hinterher und setzte zur Verfolgung an.
 

Gemeinsam hetzten sie durch das finstere Schloss, doch obwohl sich die Treppen bewegten und die Korridore verschoben, blieb ihnen der Hausmeister auf den Fersen. Mit einem Anflug von Neid, bemerkte Draco, wie mühelos Harry sich in der Finsternis zu Recht fand. Er riss Türen auf, stürmte verwaiste Gänge hinunter und rutschte, wie Erstklässler, Treppengeländer hinab. Er schien ihren Weg genau zu kennen und wenn Draco es nicht besser gewusst hätte, hätte geschworen, dass Harry sich köstlich amüsierte.
 

„Was suchen wir eigentlich?“, stieß der Blonde im Laufen zwischen den Zähnen hervor.

„Peeves! Er kommt diese Zeit immer aus der Küche zurück!“

Die beiden Schüler schlitterten um die letzte Ecke vor der großen Halle und tatsächlich schwebte der Poltergeist gerade aus dem Kellergewölbe herauf, die Arme voller fetttriefender Töpfe und Kesseln voller Müll.
 

Harry hoffte inbrünstig, dass die Weasleyzwillinge Hogwarts ewigen Störenfried tatsächlich auf die Seite der Verschwörer gezogen hatten, denn sonst wären sie jetzt verloren.

„Hausmeister auf zwei Uhr!“, rief Harry dem Poltergeist im Vorbeiflitzen zu. Peeves schien kurz mit dem Gedanken zu spielen, die beiden Flüchtlinge mit ein paar Topfdeckeln zu bewerfen, dann aber schoss Filch in die Eingangshalle und zog die Aufmerksamkeit des Geistes auf sich.
 

Während Draco und Harry durch das Küchengewölbe unter der großen Halle flohen, wurde der Hausmeister hinter ihnen mit schmutzigen Kochtöpfen beworfen, gab ihre Verfolgung auf und setzte stattdessen Peeves nach.
 

Erst, als beide längst außer Hörweite waren, gestatte Harry es sich, stehen zu bleiben, ein breites Grinsen im Gesicht. Doch während die Laune Gryffindors sich zu Höhenflügen aufschwang, war der Abend für seinen Vertragspartner weit weniger zufrieden stellend verlaufen und die Enge in seiner Hose war inzwischen wirklich unangenehm.
 

Der Slytherin hatte sich in einem unbedachten Moment geschworen, dass seine Lieblingsfeind, aus freien Stücken und willig zu ihm kommen würde! Ohne, dass Draco ihm einen einzigen Befehl erteilen musste. Doch gerade jetzt wurde dieser Entschluss auf eine harte Probe gestellt.
 

„Harry!“, flüsterte Draco, fast sanft, und streckte eine Hand nach ihm aus.

Aber der Held der magischen Welt, fand plötzlich, dass es seinem Vertragspartner gut tun würde, noch ein wenig länger zu warten. Außerdem wollte er wissen, ob Draco nicht doch noch ihren Kontrakt bemühen würde.
 

„Ein anders Mal!“, flüsterte er deshalb zurück. „Und zwar in deinem Zimmer und nicht auf dem Gang bei Filch.“

Draco stöhnte frustriert auf, versuchte den Gryffindor noch einmal zu fassen zu kriegen und griff ins Leere.

„Geduld!“, spöttelte Harry gutgelaunt und verschwand lautlos hinter einem Porträt mit tänzelnden Einhörnern.
 

***
 

Der Sonntag begann für Dolores Umbridge nur unbedeutend besser, als der Samstag. Als sie am Morgen ihren Schrank öffnete, musste sie entdecken, dass ihre gesamte Wäsche durch eine nietenbesetzte Lederausstattung ersetzt worden war. Ein Blick in den Spiegel verriet, dass ihr Haar über Nacht türkis gefärbt worden war. Mit blitzenden, lila Sternchen.
 

Rita Kimmkorns Schmierblatt hatte eine Sonderausgabe gebracht („Die Zauberwelt am Sonntag – Dolores Umbridge: ihre feuchten Träume, ihre Liebhaber, ihre Leidenschaften! Lesen Sie Einzelheiten“). Auch das Foto von sich selbst mit verzausten Lockenwicklern, zwischen den liebestollen Zauberern heiterte sie nicht wirklich auf.
 

Es war natürlich ein Zaubererbild. Die Dolores auf dem Foto versuchte sich hinter den Sesseln zu verstecken, während der Stripper auf ihrem Tisch eindrucksvoll die Hüften kreisen ließ und seine Hosen wie ein Lasso über dem Kopf schwang. Filch umklammerte Umbridge Fußknöchel und versuchte ihr einen Knutschfleck auf die Wade zu machen.
 

Auf dem Weg in die große Halle versuchte Umbridge mehrere Exemplare zu beschlagnahmen, doch irgendjemand schien ein Vermögen ausgegeben und die Schule mit mehreren Sonderlieferungen von der „Zaubererwelt am Sonntag“ versorgt zu haben.
 

Den ganzen Tag über verfolgte sie Peeves, dichtete Verse auf die strafen Rundungen ihrer Schenkel und die Inbrunst ihrer feuchten Küsse. Als sie am nächsten Morgen die große Halle betrat, begann ein Rutschzauber unter ihren Schuhsohlen zuwirken, so, dass sie sich für den Rest des Tages nur noch schlitternd und mit Armen rudernd vorwärts bewegen konnte. Sie fand ihr Büro voller pinkfarbener Kröten mit rosa Halsschleifen und ihre Handtasche voller selbstzündender Feuerwerkskörper, mit integriertem Verfolgungszauber, so dass sie von den Funkensprühenden Raketen mehrere Stockwerke hinauf und wieder hinunter gejagt wurde.
 

Am Dienstag mischte ihr jemand Weasleys Kotzpastillen in den Napfkuchen und Schneckenschleim in den Tee. Das Ergebnis sorgte, obgleich nichts für zarte Gemüter, für allgemeine Erheiterung in der großen Halle. Fortan ließ Umbridge all ihre Speisen von Filch vorkosten. Ihre Klassenzimmer betrat sich nur, noch dem Mrs. Norris alle Ecken auf Fallen hin abgesuchte hatte. Dafür ging jedes Mal ein Großteil der eigentlichen Schulstunde drauf.
 

Dienstagnacht hatte Hermine alle nötigen Vorbereitungen für den Zauber abgeschlossen. Im Morgengrauen schlich sie mit Ron unter dem Tarnumhang zu den Quartieren der Schulleiterin. Während ihr Freund Wache hielt, malte sie mit Kreide alte Runen vor das Porträt zu Umbridge Räumen, murmelte etwas auf Gälisch und beschrieb einen ausholenden Kreis mit ihrem Zauberstab. Dann liefen beide zum Frühstück, um der Ergebnis abzuwarten.
 

Sie wurden nicht enttäuscht. Dolores Umbridge plauderte beim Betreten der großen Halle. Sie summte kleine, alberne Liedchen. Sie teilte Verwarnungen aus. Sie grüßte Kollegen. Sie erklärte ungefragt, Heckelmuster und erläuterte die erweiterten Schutzbestimmungen für Minderjährige Zauberer. Sie sprach, laut aufgeregt und ohne Pause.
 

Sie redete das ganze Frühstück über, Brötchen kauend, Kaffee schlürfend und mit niemandem bestimmten. Sie redete auf dem Weg zum Unterricht. Sie redete sämtliche Stunden und Pausen hindurch. Ohne Punkt und Komma. Ohne Unterbrechung.
 

Beim Mittagessen war sie heiser, konnte ihren Redefluss aber immer noch nicht stoppen. Sie wechselte inzwischen die Sprachen. Gälisch folgte auf Französisch, Latein und, erstaunlicherweise, Holländisch. Sie flüsterte, sie murmelte, sie sang, sie fluchte (überraschend eindrucksvoll), sie schnatterte, sie brabbelte, sie schrie, sie gurrte, sie fauchte, sie zischelte.
 

Als ihr die Themen ausgingen, wurden ihre Bekenntnisse immer persönlicher. Sie gab zu, insgeheim eine Schwäche für autoritäre Männer zu haben. Sie gestand, ihre panische Angst vor Mäusen. Und das sie bei Fischgestank immer erbrechen musste. Folterpraktiken hatten ihr schon immer zugesagt. Die Inquisition der Muggel war doch recht erfindungsreich und kein schlechtes Vorbild gewesen. Und eigentlich sollte man jede Hexe zwingen, Rosa zu tragen. Es stand einer Frau einfach zu Gesicht. Als sie bei der Farbe ihrer Unterhosen angekommen war, griff Minerva ein.
 

Sie packte ihre Schulleiterein am Kragen ihres pinken Kostüms und schleifte sie auf die Krankenstation. Madame Pomfrey steckte sich Wachs in die Ohren und sprach einen Stillezauber über dem Raum. Als Umbridge nach Sonnenuntergang wieder hinaus wankte, war ihre Stimme ein Krächzen und sie ließ sich bis zum Ende der Woche krankschreiben.
 

***
 

Bei ihrem nächsten Treffen (dieses Mal unter den Tribünen des Quiddichtfeldes), waren die Verschwörer fast euphorisch: Umbridge hatte ihnen unter den Auswirkungen des Redeszaubers selbst ihre Schwächen offenbart. Einfacher, hätte sie es ihnen wirklich nicht machen können.
 

„Es gibt einen Trank, der Gerüche konserviert und sie nach einer Reaktion mit Salamanderblut, um ein Vielfaches stärker, wieder freilässt“, erklärte Draco grinsend. „Fischgestank in eine Phiole einzuschließen, wäre ein Kinderspiel!“

„Und Mäuse zu besorgen, dürfte auch kein Problem sein“, ergänzte Ron, gekonnt ignorierend, dass er und Malfoy sich vollkommen einig waren.
 

„Wo und wann wollen wir es machen? Im Unterricht? In der großen Halle? In ihrem Büro?“, fragte Harry gutgelaunt.

„In der Nacht!“, erklärte Hermine entschlossen, „und ihrem Bett! Es gibt da einen interessanten Traumzauber, denn wir mit dem Gestank und den Mäusen kombinieren können. Und wenn sie dann schreit, werden wir ihre Stimme magisch verstärken, so dass sie im ganzen Schloss zu hören ist!“ Die Jungs sahen sie an und erschauderten leicht. Selbst Draco fand ihr Lächeln plötzlich Furcht einflößend.
 

***

Am nächsten Samstag tauchte Remus Lupin unerwartet im Gryffindorgemeinschaftsraum auf und hielt auf Harry zu. Es war mehrere andere Schüler anwesend, die noch über ihr Hausaufgaben saßen oder Schach spielten, deshalb blieb der Werwolf freundlich formell. „Mr. Potter, würden Sie mir vielleicht Ihre persönliche Hogwartskarte für eine Nacht ausleihen? Ganz im Sinne der Tunichtgut GmbH, versteht sich!“, fragte er.
 

Harry nickt mit großen Augen, verschwand kurz im Schlafsaal und übergab seinem Lehrer ein zerfleddertes Stück Pergament. „Ich danke Ihnen. Sie werden sie morgen früh unversehrt zurück erhalten“, versprach Lupin.
 

Als er ging, sah ihm nicht nur Hermine neugierig nach. Doch sie war die einzige, die ein denkwürdiges Detail bemerkt hatte. Flüsternd beugte sie sich zu Harry und Ron hinüber. „Was will er ausgerechnet heute Nacht mit der Karte?“

„Sollten wir ihn im Augen behalten?“, fragte Harry besorgt.

„Das halte ich gerade heute für keine gute Idee“, erklärte Hermine, „denn diese Nacht haben wir Vollmond!“
 

***
 

Wie Hermine ganz richtig bemerkt hatte, stand die Verwandlung zum Werwolf unmittelbar bevor. Doch anders als gewöhnlich, plante Remus Lupin nicht, zusammen gerollt in seinem Zimmer zu schlafen. Die Karte des Herumtreibers lag vor ihm auf dem Tisch und er beobachtete, wie sich die kleine Punkte, ein jeder mit einem Namen versehen, durch die Gänge bewegten.
 

Einer von ihnen stieg aus den Kerkern herauf, durchquerte die große Halle und lief dann ins Freie. Als er sich auf die Peitschende Weide zu bewegte, wusste Lupin, was er zu tun hatte. Er nahm die zweite Portion Wolfsbanntrank ein, legte sich seinen Umhang um und verließ sein Büro.
 

***
 

Severus fand die Heulende Hütte noch genauso deprimierend wie vor vier Jahren. Die Fenster waren noch immer mit Brettern vernagelt, die Tapeten hingen wie abgeschält von den Wänden herab, zertrümmerte Möbel lagen überall herum. Und allem eine dicke Staubschicht, die ihm zeigte, dass seit langem niemand mehr hier gewesen war.
 

In den letzten Monaten war Severus auf seinem Quartier geblieben, hatte alle Porträts zusätzlich magisch verschlossen und eine Stillezauber verhängt. Er hatte stets noch gehofft, dass der inzwischen verbesserte Wolfsbanntrank ihn doch noch vor dem Schlimmsten bewahren würde. Doch dieses Mal glaubte Severus nicht mehr daran, dass noch eine Chance bestand.
 

Beim letzten Vollmond hatte er sich selbst schlimmer, als je zuvor zu gerichtet und er wollte nicht länger darauf vertrauen, dass er sich nicht eines Nachts auch gegen jemand anderen wenden würde. Mehr aus Gewohnheit, denn aus Hoffnung, nahm er den Trank ein. Dann legte er seine Kleider ab, damit sie bei der Verwandlung nicht zerfetzt wurden. Nackt und frierend stand er in der Mitte des verwüsteten Zimmers und wartete darauf, dass das Mondlicht durch die vernagelten Fenster herein schien.
 

Die Verwandlung selbst war, jedes Mal aufs Neue, ein Schock und überaus schmerzhaft. Er spürte, wie seine Knochen sich verformten und wuchsen. Seine Fingernägel wurden zu Krallen, seine Hände zu Pfoten, Fell breitete sich über seinem ganzen Körper aus. Es war, wie einer jener Alpträume, die ihn seit Jahren verfolgten. Nur, dass er dem Werwolf jetzt nicht mehr gegenüber stand, sondern selbst einer geworden war.
 

Am Anfang hatte sein menschlicher Verstand noch die Vorherrschaft über seinen Körper, doch mit den wölfischen Instinkten, der Blutgier und dem Jagdtrieb, kehrten die Erinnerungen an Todessergemetzel zurück. Der Werwolf in ihm, lechzte nach den verdrängten Bildern, schrie nach frischem Fleisch und Blut, und sah sich an den Morden in Severus Vergangenheit satt.
 

Zeitgleich wachte die Schuld auf und mit ihr die Angst, der Ekel vor dem doppelten Ungeheuer, zu dem er geworden war. Vor dem Mörder und der Bestie. Und anstatt einen Weg aus der Hütte hinaus zu suchen und zu jagen, begann Severus über sich selbst herzufallen.
 

Gerade, als er sich in seiner eigenen Pfote verbiss, wurde die Tür von außen aufgestoßen, lautlos schob sich eine riesige Gestalt herein und baute sich vor Severus auf. Das hellbraune, leichte gräuliche Fell erinnerte ihn an Remus Lupins Haarschopf, aber er hatte den anderen Werwolf schon vorher am Geruch erkannten.
 

Seine tierischen Instinkte witterten einen Rivalen, einen zweiten, stärkeren Rüden in seinem Revier und schwankten zwischen Angriff und Flucht. Seine Angst vor Werwölfen flackerte von neuem auf und die verhasste Erinnerung an jene Nacht, vor über zwanzig Jahren, in dem Geheimgang unter derselben Hütte stand ihm deutlich vor Augen. Remus schien sein Zögern zu spüren, seine Furcht, aber auch sein Abscheu und seine Angriffslust. Er nahm Severus die Entscheidung ab, ihn dem er, dem zurückweichenden Werwolf nachsetzte.
 

Es war nur ein kurzer Schlag, ein Sprung und ein halbherziger Biss. Dann warf Remus ihn auf die staubigen Dielen. Severus ureigenster Alptraum schien sich zu wiederholen. Er lag hilflos am Boden, während ein Werwolf über ihm war. Seine Gedanken standen still, sein Körper erstarrte. Er hörte allein seinen rasenden Herzschlag und roch den betäubendstarken Geruch des anderen Ungeheuer über ihm. Intuitiv bot Severus seinem Gegner seine Kehle da, das Zeichen der Unterwerfung vor einem Leitwolf.
 

Sein menschlicher Geist - ein denkbar schwacher Rest in diesem Augenblick - schrie vor verletztem Stolz auf, aber seine tierischen Instinkte waren stärker. Er hielt die Augen halbgeschlossen, fühlte wie Lupins Schnauze schnuppernd durch sein Fell strich, wie er Severus vorsichtig anstupste und ihm schließlich über die feuchte Nase leckte.
 

Als Mann hätte Severus ihn spätestens jetzt wieder zurück gestoßen, doch als Werwolf hielt er still und winselte leise. Lupin gab ihn frei, nur um sich im nächsten Augenblick, halb über dem Zaubertrankmeister zusammen zu rollen. Und seltsamerweise, dachte Severus, als die Panik abebbte, fühlte es sich richtig an. Geradeso, als habe er all die Vollmondnächte zuvor nur auf einen anderen Wolf gewartet. Er hatte kein Bedürfnis mehr, sich selbst zu zerbeißen, die Erinnerungen blieben zahm und im Einschlafen, begann er mit dem buschigen Schwanz zu wedeln.
 

Während die beiden Werwölfe in der Heulenden Hüte das Ende der Nacht herbei sehnten, schlich sich auf dem Schloss eine unsichtbare Gestalt aus dem Porträt der fetten Dame heraus. Harry kam ungesehen bis in die Kerker. Er fand Dracos Zimmer mühelos, spürte plötzlich seinen Magen in seine Kniekehlen sinken und war sicher, kein einziges Wort heraus zu bekommen.
 

Als der Slytherin auf ein Klopfen hin, die Tür öffnete, sah er nur Harry Kopf körperlos im Dunkeln schweben. Obwohl sie nicht verabredet waren, schienen keine Erklärungen nötig. Draco griff unter den Tarnumhang, bekam Harrys Arm zu fassen und zog ihn herein.
 

***

Das nächste Kapitel handelt von Zweisamkeiten, Umbridge Vergeltung und Entdeckung durch Lehrkräfte.
 

Die Fortzsetzung kommt nächsten Samstag



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von: abgemeldet
2008-12-29T01:54:06+00:00 29.12.2008 02:54
ahhh!!
wie fies, hier aufzuhören!!! (auch wenn man das schon von den anderen kapis kennt )
freut mich, dass harry und draco endlich mal in die gänge kommen ^^
(sabberanfälle und und überdrehtes kichern meinerseits inklusive -.-)
der 2. streich für umbridge war einfach klasse, ich freu mich schon auf den nächsten.

(man, das kapi hatte so viele highlights, dass ich gar nicht weiß, worüber ich zu erst schreiben soll...)
Von: abgemeldet
2007-11-17T08:49:08+00:00 17.11.2007 09:49
uiii! O.O
die wolfstory wird immer süßer!!! *schmelz*
un harry traut sich endlich un draco hat gewartet! *dir alles erzähl was du selbst geschrieben hast* -.-'''
sry, aber ich bin gaaanz wuschig!
Von: abgemeldet
2007-11-16T15:34:39+00:00 16.11.2007 16:34
*nasenbluthat*
ich habs geschafft ne Torte zu backen die kriegste aber erst später^^
Diese FF ist wie eine Droge für mich!
*Mehr haben will*
*dir Kekse geb*
NIEDER MIT UMBRIGDE hehe^^°
*dir kekse geb* REMI ICH LIEBE DICH du bist echt zu allen lieb.
Freu mich auf das Nächste Kapp.
Schau doch ma bei meinen Bildern vorbei^^


Freu mich

Deine YeneRiddel
Von:  Fuchsgesang
2007-11-16T09:31:02+00:00 16.11.2007 10:31
Ich habe mich gestern Nachts (!) hingesetzt und hab gute HP FF´s gesucht mit dem Paaring Draco x Harry! Ich hab deine gesehen und dachte mir: Huch REmus und Severus? Hrr~ Reinschauen schadet nicht. Aber nach dem ersten Kapitel war ich wie weg geblassen!T_T Deine FF ist wie ein Droge! Beim ersten mal lesen ist man schon süchtig! Du hast schon soviele Kapitel aber du schaffst es trotzdem den Humor zu bewahren und einen Fragen zu lassen wie es denn weiter gehen mag! Und das Severus ein Werwolf ist! Du hast immer wieder zwar kleinere Hinweiße gestrickt aber ich war trotzdem verböüfft das zu erfahren! Ich bin begeistert! (Und ich sagt dir ich bin schwer begeisterbar...)Und normalerweiße lasse ich keine Kommis da aber... DAS! Ist wircklich wares können! Ich bin aus dem Häuschen!

Auf hoffentlich mehr Kapitel~

gez. Yami-chi~!
Von:  rila-chan
2007-11-15T21:05:25+00:00 15.11.2007 22:05
klasse streiche^^
kann ich mir deine hermine mal für meine lehrer ausborgen? ist auch nur ganz kurz, erlich!
so, ansonsten gefällt mir deine ff natürlich auch;)
ich bin gespannt wie´s weitergeht und hoffe, dass das nächste kapitel auch so gut ist wie die vorherigen!
kann ich vllt ne ens bekommen, wenn´s weitergeht?
Von:  Stoff
2007-11-15T17:13:35+00:00 15.11.2007 18:13
wow, die streiche sind echt super!
hermine ist genial, aber dass sogar draco respekt vor ihr hat is echt hammer xD
die situation mit sev und remus find ich auch geil, ich frag mich nur wie remus da drauf gekommen is...
ok, danke für die ens
ich freu mich auf neue kaps ^^

Von: abgemeldet
2007-11-15T12:12:33+00:00 15.11.2007 13:12
Diese Streiche sind ja einfach zum abknallen. Das geschieht der Umbridge recht. und endlich geht es bei Harry und Draco weiter. hoffe es geht bald weiter !!!!!!!!!!!
Von:  MikaChan88
2007-11-14T23:35:26+00:00 15.11.2007 00:35
die ff is total super.
mach bitte schnell weiter bin schon gespannt wie es weiter geht!
Von: abgemeldet
2007-11-14T22:50:55+00:00 14.11.2007 23:50
^^ Die sind sowas von fies! Bin gespannt was sie der Umbridge noch alles antun. *fies grins*
Freu mich auf die Fortsetzung! ^^

Bis bald, Little King Leon!

Von: abgemeldet
2007-11-14T21:33:41+00:00 14.11.2007 22:33
boah die sind echt fies *lach* schöööööööööööön
harry so zahm?? was geht denn jez?? *kicher*
und sev und Moony sind echt süüüüüüüüß
freu mich shcon auf Samstag


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