Chapter 3
"Bitte küss mich."
Wieso sagte ich so etwas? Ich wollte doch gar nicht von ihm geküsst werden,warum fragte ich ihn dann so was? Irgendwas an Axel war anders, sein Grinsen verschwand und er beugte sich nach vorne. Wollte er mich etwa wirklich?
"Nein."
Ich spürte, wie er mir dieses eine Wort ins Ohr hauchte. Mir wurde heiß und kalt, war ich erleichtert oder enttäuscht, dass er mich nicht küssen wollte? Wieso war auf einmal alles so anders? Ich verstand es nicht mehr. Ich wusste nicht, was mit ihm los war, was mit MIR los war.
Axel setzte sich wieder auf und sah mir tief in die Augen, bis ich seinem Blick nicht mehr standhalten konnte und wegsah. Ich konnte nicht vergessen, was er mir angetan hatte, doch konnte ich auch nicht mehr von ihm loslassen. Dafür war er viel zu interessant für mich. Schon als ich seine Augen in dieser Menschenmenge gesehen hatte, war mein Schicksal besiegelt, so dachte ich zumindest.
"Roxas... ich weiß zwar nicht, was mit dir los ist aber... du würdest mich das nie fragen. nicht nachdem ich dir DAS angetan habe."
Während Axel das zu mir sagte, sah er mich nicht an. Er hatte Recht, wusste er vielleicht, was mit mir los war? Ich erkannte mich selbst nicht und sagte was anderes, was ich dachte. Mein Blick wanderte zu Axel, er machte einen verzweifelten Eindruck.
Langsam glaubte ich, mich wieder richtig im Griff zu haben.
"Axel, ich... tut mir leid."
Axel sah auf, wieder dieser durchdringende Blick in seinen Augen.
"Wofür entschuldigst DU dich jetzt?"
"Ich hätte dich nicht darum bitten dürfen. Warum du das mit mir an dem Abend gemacht hast, weiß ich nicht und dann bitte ich dich um so etwas. Das hätte ich nicht tun dürfen, aber ... irgendwie konnte ich nicht das sagen, was ich dachte. Es war... als wäre ich jemand anderes und nicht ich."
"Roxas, es ist okay. Der Grund, warum ich das getan habe ist-"
"Nein! Nicht da rein!"
Die Tür sprang auf und ein brauhaariger Junge mit blauen Augen kam reingestürmt. Erschrocken sah er auf Axel, der sich in er Schnelle vor ihm aufgebaut hatte und dann an ihm vorbei zu mir. Dann erst erkannte ich ihn: meinen alten Schulfreund Sora.
Als ich neu in die Stadt gezogen war, war er mein einziger Freund. Er hatte mich so genommen, wie ich war und an unserem letzten gemeinsamen Schultag hatte er mir seine Liebe gestanden. Damals war ich so damit überrumpelt worden, dass ich den Kontakt zu ihm abgebrochen habe, doch es tat nun so gut, ihn zu sehen, doch wieso? Warum war das alles jetzt, wo ich Axel kennen gelernt habe?
Sora ging völlig unbeirrt an Axel vorbei und kam zu mir, um mich zu knuddeln.
"Bin ich froh, dass es dir gut geht, Roxas."
Mehr sagte er nicht, brauchte er auch nicht, denn sofort kamen mir die Tränen hoch. Die ganzen Erinnerungen, die ich in der gesamten letzten Zeit verdrängt hatte, kamen hoch. Ohne Grund, nur Soras Stimme erinnerte mich an mein altes Leid und nun war er da, um mich zu retten?
Aus den Augenwinkeln sah ich Axel, wie er die Hände zu Fäusten geballt hatte. Ich kannte ihn zwar noch nicht lange, doch er schien wütend zu sein. In meinen Armen drückte ich Sora, seine plötzliche Nähe tat mir gut und doch konnte ich nicht aufhören zu weinen.
Es war wieder wie früher: ich weinte mich bei Sora aus und er tröstete mich schweigend, ohne dass ich ihm etwas erklären musste. Er wartete, bis ich mich wieder beruhigt hatte und dann ließ er mich wieder los. Er sah mich fragend an und ich nickte bloß, schniefend.
"Danke, Sora. Tut mir leid, dass ich mich nicht gemeldet hab. Aber ich ... das war zu ... ich ..."
Sora schüttelte den Kopf, nun weinte er und ich wusste nicht, was ich tun sollte.
"Roxas, bin ich froh, dich endlich wieder zusehen. Ich hatte mir große Sorgen gemacht, als ich von dem Unfall gehört hatte. Ich dachte, du seist tot!"
Sora stand vor mir, weinend und erst jetzt merkte ich, dass ich mir die ganze zeit etwas vorgemacht hatte. Immer hatte ich gedacht, ich wäre alleine und hätte niemanden, doch das stimmt nicht. Sora war immer für mich da gewesen, ich hätte glücklich sein können, mit ihm. Ich Feigling jedoch hab mich verkrochen und habe ihn im Stich gelassen, das würde ich mir nie verzeihen können.
"Sora, ich hätte dich nicht alleine lassen dürfen. Ich war so ein Idiot!"
"Roxas, du bist wahrlich ein Idiot!"
Sora und ich drehten und gleichzeitig in Axels Richtung, doch Naminé neben ihm hatte geredet.
"Jetzt, wo dein alter Freund wieder da ist, ist Axel dir egal? Das kannst du nicht mir ihm machen, er ist mein Bruder und er hat sich die ganze Zeit um dich gekümmert. Keine der Schwestern durfte in deine Nähe, Axel hat alles selbst gemacht! Du verstehst nicht, wie er-"
"Naminé sei ruhig! Du siehst doch, ich bin unwichtig für ihn. Das hätte ich mir natürlich wieder gleich denken können. So war das doch schon immer, alle weisen die mich ab."
"Aber Axel!"
"Lass gut sein, Schwesterherz. Ich bin es ja doch nicht wert."
Axel drehte sich um und verließ den Raum.
Naminé wandte sich an mich und sah mich wütend an.
"Warum machst du das bloß mit ihm!?"
Danach verließ auch sie den Raum.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Jaaah... ich weiß, das Kapi ist etwas kürzer geworden, aber ich hab keine Lust mehr xD
So habt ihr wenigstens mal wieder etwas zum lesen von mir^^
das nächste Kapi wird so schnell wie möglich folgen
Eure Aku-Chan