Zum Inhalt der Seite

Du weißt es ist verboten und doch ...

...ist es die süßeste Versuchung auf der Welt (SasuxSaku)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Krankenhausaufenthalt mit Folgen

Kapitel 12 Krankenhausaufenthalt mit Folgen
 


 

Sakura war bereits auf dem Weg zurück in das große, leere Haus als sich ein seltsames, undefinierbares Gefühl in ihrer Magengegend gemeldet hatte. Es war als wolle es sie warnen oder auf etwas Schlimmes hinweißen. Jedenfalls war es stark, dieses merkwürdige Kribbeln, das durch ihren ganzen Körper zog, so mächtig dass ihre Hände leicht zitterten und ihr ein kalter Schauer über den Rücken lief.

Wann hatte Sie dieses merkwürdige Gefühl befahlen?

Eigentlich erst, nachdem ihre Tränen über den Schock der Erkenntnis, dass Kabuto hinter ihr Geheimnis gekommen war, versiegt waren.
 

Die Uchiha hatte nach dem Kuss Hals über Kopf die Schule verlassen und war einfach los gerannt. So schnell sich ihre zarten Beine bewegen ließen, bewegte Sie sie auch. Stehen blieb Sakura erst, als ihre Lunge kurz vorm Kollabieren war und vor den Augen helle Punkte aufblitzten, erst da war sie gewillt dazu anzuhalten.

Nicht, weil Sakura nicht hätte weiter laufen können, sondern wegen des Gefühls das durch ihren Körper fuhr. Es war ein stärkerer und dennoch angenehmerer Schmerz, als bei den Schnittwunden an ihrem Arm. Es bewirkte, das sie sich ein wenig Erleichterter fühlte.
 

Was war eigentlich in Kabuto gefahren? Dieser Kuss, was für eine Art von Kuss war das eigentlich?

Diese und mehrere Fragen waren der kleinen Uchiha durch den Kopf gegangen, als sie durch den Stadtpark geschlendert war und versucht hatte sich auf die Schönheiten der Natur zu konzentrieren. Aber weder die scheinende Sonne, die mit ihren Strahlen oft eine heilende Wirkung versprühte, noch der Duft von frisch gemähtem Gras schienen zu wirken.
 

Sakura war einige Zeit herum geirrt, bevor sie sich auf einer einigermaßen ordentlich aussehenden Bank niederließ. Als sie nun dort so gesessen hatte und ihr Blick durch den Park gewandert war, fiel ihr zum ersten Mal auf wie rastlos sie war. Gab es eigentlich eine Minute oder Sekunde in der sie nicht „nachdachte“? Ständig überlegte sie, zerbrach sich den Kopf, zermartere sich das Gehirn über Sachen die ihr Leben beeinflussen.
 

Kabuto… Kuss… Kabuto-kun… Kuss???
 

Der Kuss an sich, war nicht einmal das verworrenste, sondern vielmehr bereitete es ihr Kopfschmerzen das er so leicht und vor allem schnell hinter ihr Geheimnis gekommen war. Ihr Freund hatte nur nach ihrem Arm gegriffen, einfach seine Hand ausgestreckt und zack, war es vorbei. Wie konnte er nur anhand eines simplen Verbandes auf so etwas Erschreckendes schließen? War sie für ihn wirklich so leicht zu durchschauen? Anscheinend schon, anders ließe sich sein Verhalten nicht erklären.
 

Sakura hatte ihren Kopf auf ihren Händen abgestützt und für einen Moment ihre Augen geschlossen. Sie hatte ein paar Mal kräftig ein und aus geatmet und es dabei genossen gehabt, den Vögeln beim zwitschern zu lauschen.

Warum hätte Kabuto es eigentlich nicht vermuten sollen? Im Endeffekt war er die einzige Person mit der Sakura in den letzten Jahren intensiven Kontakt hatte. Der grauhaarige Junge war ihr Halt, er war ein Freund, ein jemand bei dem sie gerne war und es schier genoss sich mit ihm zu Unterhalten. Sein Charakter war für sie der Sonnenschein, der ihr half den mühsamen Gang durchs Leben zu gehen.
 

„Ach Kabuto-kun.“
 

Hatte das rosahaarige Mädchen geseufzt aber es war vergebens. Der Kuss hatte etwas in ihren Sichtweißen auf ihren Freund verändert. Es war nicht so, dass sie ihn nie Wiedersehen will oder ihm von nun an aus dem Weg gehen wollte aber es existierte jetzt ein weiteres Ereignis in ihrem Leben das sie belastete und mit dem sie sich Gedanklich auseinandersetzten musste. Es war einfach nicht mehr so, wie es vorher war und es würde wahrscheinlich auch nie wieder so werden.
 

Ihre rechte Hand war an ihre Lippen gewandert und sie hatte die Konturen nach gezogen. Ihr war aufgefallen, dass sie sich nicht im Geringsten daran erinnern konnte, was sie während des Kusses empfunden hatte. Je länger und intensiver sie darüber nachgedacht hatte, desto sicherer war sie sich geworden das nur das peinliche Gefühl in ihr herrschte Ertappt worden zu sein.

Und sie war es ja auch.

Kabuto wusste nun mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit was in ihr vorging, vielleicht hatte er schon heimlich über ihr leibliches Wohl spekuliert und nun hatte er einen hieb und stich festen Beweiß dafür direkt vor den Augen gehabt.
 

Ihre Arme hatte sie locker herab hängen lassen und ihr Blick war zum Erdboden gerichtet. Normalerweise könnte sie wütend sein, immerhin würde das alles ja bedeuten das Kabuto davon aus ging das Sie, Sakura Uchiha, eine potentielle Ritzerin war aber das Gegenteil traf eher zu.

Statt sich zu ärgern, freute sie sich im tiefsten inneren darüber das es einen Menschen auf der Welt gab, der tatsächlich gewillt war seine Energie darin zu stecken sich Gedanken über sie zu machen. Der ihr in die Augen sah und sich die Frage stellte: Was bedrückt dich so sehr, dass deine Arme bluten?
 

„Vorsicht, pass auf Teijiru.“
 

Der Ruf einer kräftigen Männerstimme hatte Sakura aus ihrer Gedankenwelt auftauchen lassen. Sie konnte sich in diesem Augenblick nicht mit einem weiteren Problem belasten, dass würde sie zerbrechen. Später, so schwor sich Sakura, würde sie mit Kabuto reinen Tisch machen, wobei ihre Gefühle zu ihm auf einer Ebene basieren die der seinigen nicht entsprach. Liebe hat viel zu viele Seiten, Gesichter und kann dadurch, leicht Falsch interpretiert werden, beschloss das Mädchen für sich im Stillen.

Ihre Beine hatten sich wieder in Bewegung gesetzt, führten sie auf den Weg der zu ihrem Nachhause führte und genau ab diesem Moment, befiel sie das merkwürdige Gefühl und in ihr hatte sich die Gewissheit breit gemacht, dass sie bald Zeuge von einer Szene werden würde, die weit über ihre bisherigen Vorstellungen hinaus ging.
 


 

Ihr Schlüssel klapperte im Schloss und keine Minute später stand Sakura im Hausflur und zog sich die Schuhe aus. Gerade als sie wie üblich ihre Schultasche nach oben bringen wollte, merkte sie wie ihr Magen richtig rumorte. Die Uchiha behielt Recht, denn ein mehr als eigenartiger Geruch lag in der Luft. Sie rümpfte ein paar mal die Nase bis sie den „Gestank“ ausmachen konnte.

Die übel riechende Spur fand ihren Ursprung anscheinend in der Küche. Unbewusst schluckte Sakura lauter als sonst.

Ihr Gefühl sagte, dass es besser wäre in ihrem Zimmer zu verschwinden und erst Tage später wieder heraus zu kommen aber oft hatte sich dieser Teil in ihr schon täuschen lassen aber leider war sie zu ihrem eigenen Missfallen furchtbar neugierig. Eine Eigenschaft die eindeutig von ihrer Mutter stammt.
 

Ihre Füße glitten sachte über das Parkett und mit jedem Schritt der sie näher an ihr Ziel brachte wurde sie unsicherer.
 

„Sa….ku…“
 

Erschrocken blieb sie stehen. Diese Stimme, so schwach und lallend sie auch klang, gehörte eindeutig ihrem Nii-chan. Was tat er hier, um diese Unchristliche Uhrzeit?

Das Mädchen rannte so schnell es konnte. Etwas stimmte eindeutig etwas nicht, dass wusste sie nun. Es musste etwas mit ihrem Bruder nicht in Ordnung sein.
 

Als die Uchiha an der Küchentür ankam, musste sie sich sofort am Türrahmen festhalten sonst wäre sie zu Boden gestürzt. Da, am Kopfende des Tisches saß er.
 

Sasuke Uchiha aus Fleisch und Blut, saß ihr genau gegenüber. In ihrem innersten müsste sich jetzt ein Knoten lösen und eine gewaltige Welle an Glückseligkeit müsste durch ihren Körper strömen aber die Art und Weiße wie er auf dem Stuhl saß, war schlicht und ergreifend, schrecklich. Sein Anblick verursachte bei Sakura fast Brechreiz.
 

Ihr über alles geliebter Bruder zu dem sie aufschaut, der immer stark ist, der sich von niemandem etwas sagen lässt, sieht aus als wäre er ein Pflegefall. Er wirkte als wartete er stumm darauf eine Gemüsebrühe vorgesetzt zu bekommen.

Die Augen glasig, sein Oberkörper gebeugt, die Schultern eingefallen und sein Mund stand offen. Es tropfte sogar schon Spuke daraus.
 

Sakura kam nicht umhin zu bemerken wie hastig ihr Herz hämmerte und das sie kurz davor war zu weinen. Sein geschwächter und weggetretener Anblick setzte ihrem Unwohlbefinden die Spitze auf. Was war nur aus ihrem Bruder geworden? Wieso tat er so schlimme Sachen mit sich? War sein Leben so falsch das es ihm nur gut ging wenn er sternhagelvoll war? Wieso?
 

„Nii-chan…“
 

Entkam es schwach ihrem Mund aber anscheinend reichte es aus um ihren Bruder zu erreichen, denn der schreckte auf seinem Stuhl plötzlich auf. Seine glasigen Augen schauten sich um. Er schien auf Sakura gerade zu denn Eindruck eines verschreckten Kindes zu machen und genau dieser Gedanke war es der sie wieder in Bewegung versetzte.
 

Sasuke sprang auf als er seine Schwester sah oder in seinem Zustand eben die Person die auf ihn zu kam und Sakura stürzte auf ihn zu. Sie wollte bei ihm sein. Es war offensichtlich, dass er jemanden brauchte, in diesem Zustand konnte er unmöglich alleine gelassen werden.
 

„Nii-chan komm zu mir.“
 

Die paar getorkelte Schritte von dem Uchiha brachten ihn nur wenige Zentimeter vorwärts, bevor er drohte zu fallen aber Sakura war schnell genug bei ihm um ihn aufzufangen. Leider war sein Gewicht zu viel für ihre zierliche Gestalt und so gingen beide zu Boden.
 

„Sakulla-chan? Bisssst…. Dassss?“
 

Er stank fürchterlich nach Alkohol und wieder reichte das aus um bei seiner Schwester einen Brechreiz aus zu lösen. Zärtlich half sie ihm dabei sich auf zu setzten, da er nämlich auf sie gestürzt war. Ihre Hand fuhr über seinen Nacken und sie bemerkte den kalten Schweiß der sich dort auf seiner Haut gebildet hatte aber noch etwas bereitete ihr Kummer, die plötzliche Nähe zu ihm.

War es wieder nur ein Traum der sie lumpen wollte oder war das hier die Realität? Obwohl, wenn sie wirklich die Wahl hätte, dann würde sie sich Wünschen das, dass hier nur ein böser Albtraum wäre, denn das hier war mehr als sie ertragen konnte.
 

Etwas Nasses lief ihre Wange herab und es konnte sich nur um eine Träne handeln. Wieso weinte sie, sie musste Stark sein, ihr Bruder braucht sie doch jetzt. Ihm geht es nicht gut.
 

„Nii-chan was ist mit dir?“
 

Sasuke umfasste mit seinen Händen ihre Schultern. Sein Kopf hing schlaff herunter, gerade so als wäre er zu schwer für seinen Nacken. Sakura konnte deutlich hören das ihm das Atmen schwer fiel und auch schien es so als versuche er sich zu sammeln. Zumindest machte er diesen Eindruck auf sie, denn er stöhnte mehrere Male vor sich hin.
 

Bis jetzt dachte die Uchiha das es wirklich keinen tieferen, schmerzvolleren und vor allem qualvolleren Augenblick in ihrem Leben gab, als der wo sich das Küchenmesser zum ersten Mal durch ihre Haut gebohrt hatte. Nun aber wurde sie eines besseren Belehrt, denn sie war sich absolut sicher das es nichts mehr gab was Furcht erregender sein konnte als der Anblick ihres Bruders der wie ein apathischer Säufer am Esstisch oder auf dem kalten Boden saß. Nichts, außer vielleicht seiner blutenden Leiche aber daran wollte sie jetzt nicht denken, was sich allerdings nicht vermeiden ließ. Kam es denn öfter vor das sich Sasuke so sehr betrank? Er konnte ja kaum zwei Schritte ohne Fremdehilfe gehen.
 

Während der Uchiha noch immer schwer um Fassung oder etwas vergleichbarerem rang, schickte seine Schwester im Stillen ein Stoßgebet zum Himmel. Sie dankte dem Herrn ihren Bruder noch wohlbehalten vor sich zu haben und betete gleichzeitig dafür das, das am besten ewig so bleiben konnte.
 

„Isch…. Isch binn a bissle voll ne. Sakuuuu-chan.“
 

Hör auf damit. Hallte es durch Sakuras Kopf. Hör doch auf und werde wieder normal.

Je länger sie die schwache, schwankende Gestalt ihres Nii-chans vor sich hatte, desto mehr kam sie sich falsch in der Rolle des auffangenden vor. War dies doch mit einer der Aufgaben ihrer Brüder und ihrer Eltern sich um sie zukümmern. Sie war doch selbst zurzeit ein seelisches Frack, dass nach Liebe und Aufmerksamkeit gierte. Wie, um Himmelswillen, kam es nun das es ihr zuteil wurde, sich um einen anderen zu Sorgen und demjenigen eine Stütze zu sein.
 

Trotz ihres Unwohlseins und dem bereits wieder Tränen nassen Gesicht hob sie ihre Hände nun zum Kopf ihres Bruders und umfasste ihn, so das sie ihn hochheben konnte. Nun lag dieser verwirrte und glasige Blick direkt auf ihr.

Als ob jemand mit einer glühenden Nadel in ihr Herz gestochen hätte, piekste es in ihrer Brust. Denn, den sie hier vor sich hatte war zu 100% nicht ihr Bruder, sondern ein etwas das genau wie sie nicht wusste wohin es gehörte auf der Welt.

Sakura kam es für einen Augenblick so vor, als würde sie in einen Spiegel blicken. War sie denn etwas anderes?

Schmerzen halfen ihr ihre Liebe zu verarbeiten, schufen Hoffnung in ihr das eine Zeit kommen wird in der sich alles verändert hat, dass alles Heilen wird, wie ihre Wunden eben.

Sie war taub geworden, keiner war da, keiner außer Kabuto kümmerte sich um sie aber er allein schaffte es nicht ihre ganzen Scherben aufzukehren. Die Uchiha wusste das dies eine Aufgabe war, die ihm nicht aufgebürdet werden dürfe, dass könnte sie einfach nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren.
 

„Sakuuuu… mei kleinnn…“
 

„Ich bin hier.“
 

Das Bedürfnis wieder bekämpfend, ihre beschmutzten Lippen mit denn seinen zu reinigen, näherte sie sich ein Stück um ihm ein bisschen mehr Wärme spenden zu können. Ihre Blicke verhakten sich ineinander und ehe Sakura begriff wie ihr geschieht, schoss der Oberkörper ihres Bruders vor und es geschah das wogegen sie die ganze Zeit angekämpft hatte. Seine Lippen versiegelten die ihren. Mit weit aufgerissenen Augen saß sie nun auf dem Küchenboden und vollzog etwas so grausiges und von der Welt verbotenes, das es auf und in ihrem Körper zu prickeln begann.

Es war einfach unglaublich. Viel schöner als in all ihren Träumen, viel schöner als jede Vorstellung und dennoch war es nicht richtig. Schon allein die Tatsache, dass ihr Bruder betrunken war, sprach Bände.

Weiß er was er gerade anrichtet? Verwechselte er sie im Moment mit einem heißen Ding das er sonst immer vernaschte?
 

Die Zeit war wie eingefroren und die Welt schien den Atem anzuhalten, genau wie Sakura selbst.

Der Zwiespalt in ihr erreichte seinen neuen Höhepunkt, einen anderen als zuvor. Wenn sie wirklich an dem Wohl ihres Bruders und dem Ansehen ihrer Familie interessiert war, müsste sie ihn wegstoßen, diesen einzigartigen Moment unterbrechen. Sie tat es aber nicht.

Viel zu gefesselt wurde sie von den kalten Lippen ihres Bruders die sich wie Eisenketten um sie legten.

Viel zu lecker war sein weicher Mund der sich gegen den ihren Bewegte. Nie sollte es aufhören. Nie, nicht in tausend Jahren.
 

Gerade als sich ihre Hände in seinem T-Shirt verkrampften, passierte wieder etwas Unerwartetes. Wie von einer Wespe gestochen sprang Sasuke auf seine wackeligen Beine und stieß dabei seine Schwester um.
 

„Auf…Hör.. Hör auf ver.. verdammt…issss bösssse.“
 

Stammelte er sich einen ab und ehe sich Sakura versah setzte er sich in Bewegung. Ohne darüber nachzudenken hechtete sie ihm nach. Er konnte doch nicht in diesem Zustand alleine gelassen werden.
 

„Bössse… bösch.“
 

Murmelte er die ganze Zeit aber leider hatte die Uchiha keine Zeit die Bedeutung seiner Worte zu deuten, denn von dem einen zum anderen Moment legte Sasuke eine unglaubliche Entschlossenheit und Tempo an den Tag. Seine Schritte führten ihn in den Flur wo er in seine Schuhe stieg, dabei stieß er fast den gesamten Schrank um und scherte sich einen Dreck sich seine Jacke überzuziehen. Sakura die in Windeseile hinter ihm her eilte, wusste gar nicht wie sie mit der neuen Situation umgehen sollte. Ihr schwirrte mal wieder der Kopf. Kuss… Betrunken… Bruder… Kuss… Hilf ihm.
 

Sie konnte es zwar nicht genau sagen aber bei gut neun Dosen Bier war man schon ordentlich abgefüllt und in dieser Verfassung wollte er ernsthaft nach draußen? Niemals, es konnte sonst was mit ihm passieren. Entschlossen ihn bei sich zu behalten, handelte Sakura kopflos. Das Mädchen riss ihn von der Tür weg und klammerte sich um seinen rechten Arm.
 

„Nein, mein Nii-chan bleibt hier. Hörst du, ich lasse dich in deinem Zustand doch nicht raus, spinnst du.“
 

Ihre Stimme zitterte, war brüchig und ihre Augen taten weh weil sich so viele Tränen hinausstehlen wollten aber es war doch das einzige was sie tun konnte. War sie ihm doch körperlich völlig unterlegen.
 

„Bösche…“
 

Sasuke zerrte wie wild, versuchte sie abzuschütteln aber ihr Klammergriff wurde immer fester, wie bei einer Schlingpflanze.
 

„BÖSCHE“
 

Ein schrei so laut und wütend wie noch nie zuvor versetzte dem ganzen hin und her, dem zerren und ziehen ein jähes Ende, denn Sakura war mehr als nur verschreckt. Sie hatte geweitete Augen, eine verstummte Stimme und erschlaffte Muskeln.
 

„Nii-chan.“
 

Flüsterte sie verstört und eingeschüchtert. Sein Blick war glühend aber immer noch glasig, so schnell wird auch kein Mensch nüchtern.

Ihre Unsicherheit sowie den Moment auskostend schnellte Sasuke nach vorn, stieß seine Schwester zur Seite gegen den Türrahmen.
 

„NII-CHAN.“
 

Schrie sie ihm hinter her, rappelte sich auf und setzte sich augenblicklich wieder in Bewegung.
 

„Nii-chaaaan.“
 

Warum waren seine Schritte plötzlich Ziel gerichtet und so verdammt schnell. Fall hin, dachte sie ins geheim. Er lief aber immer weiter und es schien so, als ob er geradewegs und Hals über Kopf die Straße überqueren wollte.
 

„NII-CHAN“
 

Rief sie aus tiefster Kehle, dennoch der kräftige Stoß rettete nur einen.
 

*~*~*~* Autofahrer (Unfallverursacher) *~*~*~*
 

„Ja, ja Schatz ich weiß. Nein ich passe auf. Hey ich habe ein Headsat das weißt du.“
 

Ein grauhaariger Mann saß in seinem kleinen aber schicken Mitsubishi und telefonierte mit seiner Frau. Es war jedes Mal dasselbe mit seinem Weibsbild, ihre Biologische Uhr sagte ihr wann er mit seiner Arbeit fertig und auf dem Weg zurück ins traute Heim war. Ständig musste er noch irgendetwas kaufen, dass in ihren Augen lebensnotwendig war, meistens handelte es sich dabei aber nur um Kleinigkeiten.
 

„Ist gut, ich werde es besorgen. Setzt du nur schon einmal das Essen auf, dein Mann hat ziemlichen Hunger.“
 

Er lächelte kurz und drückte nach einem schnellen Tschüss auf die Austaste von seinem Handy. Der Mann lenkte sein Auto um eine Kurve und fuhr dabei schneller als üblich, dabei rutschte sein Lieblingsbuch vom Armaturenbrett und dies versetzte ihm einen Stich. Wenn es etwas gab was er nicht ertragen konnte, dann war es wenn sein geliebtes Schmuddelbuch auf dem Boden lag.

Ein geübter Blick über die Straße zeigte ihm das weder Gegenverkehr herrschte, noch tobten Kinder am Fahrbahnrand.

Also beugte er sich zur Beifahrerseite herüber und angelte mit seinem rechten Arm nach seinem Buch.
 

„NII-CHAN.“
 

Er hörte einen lauten Ruf aber Beachtung schenkte er diesem in dem Augenblick nicht. Seine Hand ertastete den Buchdeckel und sofort richtete er sich auf und legte es neben sich auf den Sitz. Die ganze Aktion konnte höchstens 30 Sekunden gedauert haben, dennoch war das Bild was sich vor ihm abspielte völlig verändert.

Die Fahrbahn war nicht mehr Frei und leer. Nein, denn unmittelbar vor ihm auf der Straße, sah er einen jungen Mann mit schwarzen Haaren herumtorkeln, der sich nicht um den Verkehr zu scheren schien und damit auch nicht um ihn, mit seinem Auto.
 

Der Mann hinter seinem Lenkrad tat das was ihm in dieser Situation als erstes in denn Sinn kam: Bremsen, danach versuchen auszuweichen.

Nur leider war er zu schnell unterwegs, nicht weit genug entfernt und seine Reaktionsgeschwindigkeit konnte nicht mit der einer Schusswaffe verglichen werden.
 

Sein rechter Fuß trat mit ganzer Kraft auf das Bremspedal, es ertönte ein lautes quietschen. Die Reifen schrieen, da ihr Belag immer heißer wurde, sie hinterließen eine schwarze, stinkende Spur auf dem Asphalt.

Der Motor rumorte fürchterlich aber das ganze brachte und half nichts.

Nebenbei versuchte er dem jungen Mann auszuweichen in dem er das Lenkrad herumriss aber auch dies konnte das unvermeidliche nicht verhindern.
 

„NII-CHAN.“
 

Es ertönte ein schwacher Knall und erst danach kam das Auto zum stehen. Der grauhaarige Mann hinter seinem Lenkrad hatte deutlich gespürt wie etwas auf seiner Motorhaube aufgeschlagen war. Das splittern von Glas klingelte in seinen Ohren und ihm schwirrte der Kopf.
 

„Verdammt“
 

Flüsterte er schwach. Er richtete sich auf, dabei kam er nicht umhin sich in den schmerzenden Nacken zu greifen.

Die letzten Sekunden waren viel zu schnell an ihm vorbeigezogen. Erst erklang dieser Schrei, dann erschien wie aus dem nichts ein rosa Haarschopf und zum Schluss blieb nur ein quietschen, qualmen und krachen übrig.

Hatte er tatsächlich einen Unfall gebaut, er Kakashi Hatake?
 

*~*~*~* Unfall *~*~*~*
 

Sie streckte ihre Arme aus und konnte spüren dass sie es schaffte ihrem Bruder einen kräftigen Stoß in den Rücken zu verpassen. Dann passierte etwas sehr merkwürdiges.

Es dauerte höchstens einen Wimpernschlag, der Moment war so kurz das man ihn schon fast gar nicht als Moment bezeichnen konnte.

Etwas hartes erwischte sie seitlich, dass zerbersten von Knochen hallte dumpf durch ihren Körper. Die Luft um sie herum pfiff, da sie herum geschleudert wurde. Der Aufprall auf dem Asphalt war hart und in ihrem Kopf war es leer. Ihre Nervenbahnen schienen taub. Die Schmerzen liefen ins nirgendwo, wurden nicht registriert oder aufgenommen.
 

Eine angenehme Stille umgab Sakura. Dabei fiel ihr das Atmen schwer. Irgendwas hinderte sie daran ihren Brustkorb richtig zu heben und zu senken.
 

Stille umgab Sakura. Der bodenlose Schmerz kämpfte sich an die Oberfläche, betäubte ihren Ohnmächtigen Verstand zusätzlich.
 

Alles um sie herum schien seinen Klang verloren zu haben. Ihre Augen waren weit geöffnet, erschreckend weit. Sakura registrierte ganz am Rande das sich ein Mann neben ihr kniete, jedoch konnte sie nicht verstehen was er zu ihr sagte, obwohl er seinen Mund bewegte. Keine laute entkamen ihn.
 

Das Mädchen konnte gar nicht richtig begreifen was da gerade von statten ging aber es war ein Autounfall. Verursacht durch die Unvorsichtigkeit ihres Bruders, durch dessen Eigenmächtigkeit sein Elternhaus in solch einem Zustand verlassen zu wollen.
 

*~*~*~ bei Kakashi *~*~*~*
 

Der grauhaarige wusste im ersten Augenblick überhaupt nicht was er tun sollte? Was geschehen war? Sein Kopf war vollkommen leer und schien wie ausgebrannt. Sein linker Fuß drückte noch immer mit großer Gewalt die Pedale durch und seine rechte Hand lag locker auf der Handbremse, jedoch schützte es ihn nicht vor dem dumpfen Gefühl, welches durch seinen Körper gegangen war. Er hatte noch deutlich vor Augen wie ein rosahaariger Schleier vor der Windschutzscheibe vorbei flog und anschließend unter seinem Wagen und somit aus seinem Sichtfeld verschwand. Aber das wirkliche Übel welches ihn Starr werden ließ war das Gefühl mit seinem Wagen ein weiches Hindernis angefahren zu haben.
 

Seine Hände zitterten und nach ein paar weiteren Atemzügen kamen seine Gedanken zurück und mit was für einer wucht. Gehetzt von der Stimme in seinem Kopf schnallte er sich los und spurtete aus seinem Auto, dabei riss er so stark seine Tür auf, dass sie beinahe aus den Halterungen geflogen wäre.
 

„Kakashi bleib ruhig. Du musst einen kühlen Kopf bewahren.“
 

Er ging zu der am Boden liegenden Uchiha, dabei ging der grauhaarige in die Knie um sich ein erstes Bild zu verschaffen. Die Statur war eindeutig weiblicher Natur und ihre Augenlider waren oben.
 

„Hallo? Sind sie bei Bewusstsein? Können sie mich hören?“
 

Vorsichtig und so zart wie eine Feder klopfte er ihr auf die Wange. Es war Achtung geboten, schließlich konnte er nicht wissen wie weit und tief liegend die Verletzungen waren. Sein Blick fuhr deswegen angestrengt ihren gesamten Körper rauf und runter. Jede noch so kleine Schramme wurde analysiert und bewertet.
 

„Nii… Nii-chan…“
 

Die Stimme des kleinen Mädchens klang sehr gebrochen, fast gequält und gepresst. Es musste ihr demnach mehr als schwer fallen aber zumindest hatte der Hatake nun die Gewissheit, dass sie bei Bewusstsein und ansprechbar war.
 

„Sie hatten gerade einen Unfall, könnten sie mir sagen wo sie überall schmerzen verspüren? Hallo?“
 

„Nii-chaaaan.“
 

„Hallo, hören sie mich? Antworten sie mir, bitte.“
 

Kakashi verfolgte mit schweißnasser Stirn, wie sie unter größten Anstrengungen ihren linken Arm nach etwas scheinbar greifbaren ausstreckte. Ihr Kopf reckte sich ebenfalls nach oben. Es versetzte ihm eine Art Schock wie das zarte Mädchen keuchte und er konnte nur vermuten welche Schmerzen sie haben musste.
 

„Bitte bewegen sie sich nicht. Ich werde auf jedenfall Hilfe holen.“
 

Beim aufspringen war sein Blick in dieselbe Richtung gelenkt wie die, in welche sie sich reckte, da seine Augen auf ihren ausgestreckten Fingern lagen. Ihm fiel ein schwarzhaariger Junge auf der nicht weit entfernt von ihnen an einer Mauer lehnte. Er wackelte und kämpfte mit dem Gleichgewicht.
 

„Hallo? Sie da, können sie uns helfen? Haben sie ein Handy zur Hand um einen Krankenwagen zu rufen?“
 

Seine Stimme war lauter als sonst, sehr energisch aber dies lag an der für ihn vollkommen abwegigen Situation. Welcher Autofahrer, der noch nie negativ aufgefallen war und in seinem Leben nicht mal ein Knöllchen besaß, rechnete beim Einsteigen in seinen Wagen damit ein unschuldiges, kleines Mädchen über den Haufen zu fahren? Niemand, denn das unkalkulierbare, lässt sich nun einmal nicht kalkulieren.
 

Da der Junge an der Wand nur apathisch in die Wolken schaute und auf den grauhaarigen wirkte als müsse er sich gleich übergeben, spurtete er selbst zu seinem Auto, natürlich nur mit größtem Widerstreben in sich. Er wollte das Mädchen einfach nicht eine Sekunde aus den Augen lassen. Wenn sie nun in leiser, piepsiger Stimme um Hilfe rufen würde, würde er in tausend Teile zerspringen und es sich niemals verzeihen können.
 

Mit seinem langen Arm angelte er nach seinem Kommunikationsgerät, welches aus der Halterung gefallen war und nun auf seinem Fahrersitz lag, als würde es nur darauf warten benutzt zu werden.

Er schnappte es sich und griff sich gleich noch seine braune Jacke vom Beifahrersitz. Kakashi ereilte zurück, warf sein Mitbringsel über die Schultern des Mädchens, welches mit langsamen Bewegungen den Asphalt abtastete und wählte mit der rechten Hand den Notruf. Dreimal musste er Ansätzen da er mit seinen zittrigen Finger die falschen Tasten erwischte und dabei handelte es sich bei der benötigen Telefonnummer um eine dreistellige Zahlenkombination.
 

„Konoha-Hospital, sie sprechen mit der Notfallzentrale. Was kann ich für sie tun?“
 

Eine sehr ruhige und wohlklingende Stimme drang durch sein Handy an sein Ohr, auf den Punkt gebracht, es unterstützte seine Panik.

Was kann ich für sie tun? Solch eine normale Frage gewann einen bitteren Nachgeschmack, wenn man bei einem verletzten Mädchen kniete, allein, mit einem schlechten Gewissen und völlig überfordert mit der Situation war.
 

„Sie müssen schnell hier her kommen. Ich habe jemanden angefahren. Sie blutet am Kopf, bitte, sie müssen sich beeilen.“
 

Seine Stimme überschlug sich förmlich.
 

„Beruhigen sie sich zuerst und dann geben sie mir ihren Standort durch.“
 

Beruhigen? Ich soll Ruhig bleiben?

Das schaffte er einfach nicht. Wenn er sich vorstellte das ihr Kopf zur Seite kippen würde und sich diese grünen Augen für immer schließen würden… Gott behüte, nein, er brachte es schlicht und ergreifend nicht fertig seine Gedanken zu ordnen und seine zitterten Hände zur Ruhe zu bringen. Seine linke Hand streichelte in einem unregelmäßigen Tempo über ihre Schultern.

Verdammt, er könnte sich in den Hintern beißen und kauen für seine Unzuverlässigkeit und seiner überdimensionalen Liebe für seine kleinen, orangefarbenen Bücher.
 

„Mister ich brauche den Namen der Straße in welcher sie sich befinden. Nur so kann ich ihnen Helfen.“
 

Kakashi wendete seinen Blick von dem keuchenden Mädchen ab und suchte in Windeseile nach dem verfluchten Straßenschild. Links von ihm nicht, dann eben rechts… ah da war es. Der Hatake hätte sich mit der Hand gegen seine Stirn schlagen können. Natürlich befand er sich immer noch auf der Madarastraße, auf welcher er jeden Tag nachhause fuhr und dabei das schöne Haus zu seiner linken betrachtete.
 

„Madarastraße, auf der Madarastraße… bitte beeilen sie sich. Ich habe keine Ahnung in wie weit ihre Verletzungen reichen. Ich…“
 

„Keine Sorge. In kürze wird ein Rettungsteam eintreffen. Können sie mir sagen in welchem Zustand sich das Opfer befindet. Was lässt sich erkennen?“
 

Hatte sie gerade Opfer gesagt? Kakashis Unmut und schlechtes Gewissen wuchsen, außerdem fühlte er sich mehr und mehr wie ein Straftäter auf der Flucht. Sie konnte doch nicht Opfer sagen, es klang verboten schlimm in seinen Ohren, als habe er sie absichtlich seine Autohaube küssen lassen.

Kakashi, nimm dich zusammen. Es zählte jetzt vordergründig das Wohlergehen dieser kleinen Misses und nicht was du denkst oder andere von dir.
 

„An ihren Beinen befinden sich kleine Kratzer und blaue Flecken. Die einzige Wunde die Blutet befindet sich an ihrem Kopf…“
 

„Bitte beschreiben sie diese Verletzung genauer. Wo genau am Kopf befindet sie sich?“
 

Er atmete kurz durch, während seine Augen nebenbei weiter ihren Körper absuchten.
 

„Oberhalb des rechten Auges.“
 

Ganze drei Finger passten zwischen ihre Augenbraue und der Wunde.
 

„Vielen Dank. Ist die Person ansprechbar? Haben sie den Puls überprüft und sie in die stabile Seitenlage gebracht.“
 

„Ansprechbar ist sie nicht direkt. Also sie ist schon bei Bewusstsein und ihr Puls ist vorhanden, nur Antwortet sie mir nicht. Sie murmelt die ganze Zeit etwas vor sich her. In der stabilen Seitenlage liegt sie schon.“
 

Er nahm seine zitternden Zeige- und Mittelfinger von ihrer Halsschlagader, in diesem Moment herrschte Stille und Kakashi merkte erst jetzt wie angestrengt sein Atem raschelte. Schweiß tropfte von seiner Stirn und seine Augen wollten nicht zur Ruhe kommen, immer wieder tastete er mit diesen den Körper vor sich ab. Er wollte einfach sicher sein, dass er nichts übersehen hatte.
 

„Glauben sie, sie Halluziniert? Wissen sie ob sie sich Bewegen kann? Ist das Rückenmark betroffen oder der Nackenbereich?“
 

Sollte er sie etwa anfassen und mal ein bisschen was ausprobieren, getreu dem Motto, wenn sie schreit dann ja? Auf gar keinen fall.
 

„Es tut mir leid aber ich besitze dafür nicht die ausreichenden Kenntnisse. Ich kann ihnen aber sagen das sie ihre Arme, Beine und sogar den Kopf bewegt hat, zwar unter Anstrengungen aber ohne ersichtliche Schmerzen.“
 

„Das ist ein gutes Zeichen.“
 

In der ferne hörte Kakashi das Heulen der Krankenwagensirenen. Sie kamen mit hoher Geschwindigkeit näher und der Hatake hatte das Gefühl ihm würde eine Tonnenlast vom Herzen genommen werden. Endlich traf die benötigte Hilfe ein.
 

„Meine Kollegen werden jeden Moment vor Ort sein, sie haben unser Telefonat mit gehört und wissen so schon das Nötigste.“
 

Er wollte gerade noch ein „Dankeschön“ sagen aber da war die Leitung schon unterbrochen und keine Sekunde später schnellte der Rettungswagen um die Ecke und der grauhaarige war Dankbar für dieses schrille Geräusch bei dem er sonst jedes mal Glaubte sein Trommelfell würde zerreißen.

Der Mann sprang auf, um ihnen entgegen zu Winken. Schon seit der Unfall passiert war, war er völlig durch den Wind und handelte ohne wirklich nachgedacht zu haben.
 

„Hier sind wir. Hier her.“
 

Es war die reinste Erleichterung zu sehen wie drei Leute unverzüglich nachdem Halt aus dem Auto hüpften und zu dem verletzten Mädchen und ihm eilten. Zwei mit der Trage in der Hand.
 

„Wir sind über den groben Zustand aufgeklärt. Bitte treten sie zur Seite.“
 

*~*~*~ Sakura *~*~*~
 

Ihre Sicht war fast dunkel und so wirklich wahrnehmen tat sie nichts, außer einem Mann welcher die ganze Zeit hektische Bewegungen vollführte und seinen Mund bewegte.

Es war kalt und ihr Brustkorb schmerzte und bevor sie in eine tiefe, fressende Dunkelheit eintauchte, ihr Kopf kraftlos zur Seite, auf den stinkenden Asphalt fiel, versuchte sie noch ein aller letztes Mal die Gestalt ihres Bruders zu erhaschen, es war vergebens. Sie verlor das Bewusstsein und ihr letzter Gedanke galt ihm, ihrem Nii-chan.
 

*~*~*~ drei Tage später, Krankenhaus *~*~*~
 

Bevor sie die Kraft hatte ihre Augelider auseinander zu drücken, nahm sie schemenhaft Geräusche wahr. Da war ein Piepsen in weiter Ferne, Stimmen die brabbelten und noch etwas was sie nicht definieren oder zuordnen konnte.

Das nächste was geschah, bevor sich das Licht in ihren Linsen brach, waren schreckliche Schmerzen. Es hämmerte in ihrem Kopf, die linke Seite ihres Brustkorbs wurde mit kleinen Nadelstichen attackiert, zumindest nahm sie das so wahr.

Wo bin ich? Wieso tut mir mein Körper so weh? Fragen über Fragen, keine Antworten und endlich öffneten sich ihre Augen.
 

„Sakura, endlich bist du wach. Gott sei Dank.“
 

Völlig verwirrt blickte sie in die Richtung aus der die Stimme kam. Er klang sichtlich Erleichtert und erfreut. Ihre Sicht klärte sich ein mählich und zu ihrer Überraschung saß Kabuto neben einem weiß bezogenen Bett auf einem Stuhl und hielt ihre rechte Hand fest in der seinen.
 

„Kabuto-kun?“
 

„Schhhhht“
 

Er stand auf um sich auf der Bettkante nieder zu lassen und ihr beruhigend durchs Haar zu fahren.
 

„Du hattest einen Autounfall vor drei Tagen?“
 

In ihrer Mimik zeichnete sich eine deutliche Ratlosigkeit ab. Sie hatte einen Autounfall? Sakura war verwirrt und fühlte sich nicht in der Lage dazu Informationen auf zu nehmen. Schließlich war sie in der einen Minute auf dem Heimweg und in der nächsten wachte sie mit Schmerzen im ganzen Leibe auf und Kabuto erzählte ihr was von einem Unfall. In ihrer Erinnerung war nichts von einem solchen Ereignis vorhanden.
 

„Was ist passiert?“
 

Brachte Sakura mit kratziger Stimme heraus gewürgt. Ihre Kehle brannte und das Sprechen strengte sie demzufolge an. Auch das aufsetzten fiel ihr schwer und kostete mehrere, schwerfällige Fehlversuche, bevor es klappte.
 

„Psst nicht Sprechen. Hier, Trink erst mal einen Schluck Wasser.“
 

Er griff neben sich, um ein bereits gefülltes Glas, mit klarem, kaltem Wasser in die Hand zu nehmen und den Rand an ihre Unterlippe zu pressen. Ihr Blick blieb verhangen und weiterhin verwirrt.
 

„Trink.“
 

Sie nickte und ließ die Flüssigkeit ihren Rachen hinunter laufen, dabei verschluckte sie sich. Der grauhaarige nahm schnell das Glas weg und stellte es an seinen ursprünglichen Platz zurück. Er klopfte ihr anschließend mit wenig Kraft auf den Rücken um ihr beim aushusten zu helfen.
 

„Langsam, du hast schließlich drei Tage durch geschlafen.“
 

Erstarrt schaute sie ihn an, nachdem sich ihr Hustenreiz gelegt hatte.
 

„Drei Tage?“
 

„Ja. An dem Tag wo ich dich geküsst habe und du weg gelaufen bist, wurdest du von einem Auto angefahren. Ich habe erst am Tag darauf davon erfahren weil das Krankenhaus niemanden bei dir zuhause erreicht hatte und so entschloss sich eine Schwester dafür, wenigstens bei deiner Schule anzurufen. Zum Glück geht ihre Tochter auf dieselbe Schule wie wir.“
 

Er beugte sich vor und nahm sie in den Arm. Kabuto versuchte so behutsam wie möglich zu sein, da der Arzt ihn über ihren Zustand Informiert hatte, nachdem er eine volle Nacht vor dessen Zimmer einen Sitzstreik veranstaltet hatte. Schließlich durfte er eigentlich nicht über ihre Konditionen aufgeklärt werden, da er kein Familienmitglied war. Zum Glück war er hartnäckig wie ein Mitesser.
 

„Ich bin so Froh, dass es du aufgewacht bist.“
 

Sakura hob zögernd die Hände aber mit dem linken kam sie nicht weit. Ein Stöhnen erklang und ihr Freund schoss augenblicklich zurück um sie zu mustern. Das Mädchen kam nicht umhin mit ihrer rechten Hand die besagte Schmerzende Stelle zu betasten.
 

„Du hast dir zwei Rippen gebrochen. Außerdem hast du eine Gehirnerschütterung und deine Kniegelenke sind gestaucht.“
 

Die rosahaarige hob die linke um ihn zum Schweigen zu bringen. In ihrem Kopf wummerte es immer noch so sehr und Kabuto feuerte so viele Dinge auf sie ab, dass sie nicht einmal die Wärme seiner Umarmung erwidern konnte.
 

„Entschuldige, du bist gerade erst auf gewacht und ich rede dich mit irgendwelchen Sachen zu.“
 

Er legte nachdenklich seinen Zeigefinger ans Kinn.
 

„Obwohl so unwichtig ist es nicht was ich zu sagen habe. Weißt du den gar nichts mehr von dem Unfall?“
 

Seine Augen waren die ganze Zeit über auf sie gerichtet und auch jetzt hoffte er, ihr würde ein Licht auf gehen. Denn er konnte sich absolut nicht Vorstellen wie es zu diesem Zwischenfall kommen konnte. Weder das sie bei rot oder kopflos über eine Straße rennen würde oder sich mutwillig vor eins werfen würde kam für ihn in Frage.

Sein Blick trübte sich kurz und seine Augen streiften für eine Sekunde ihre bedeckten Unterarme, auch mit diesem Wissen kam eine beabsichtigte Tat nicht in Frage.
 

„Lass mir ein bisschen Zeit und Ruhe.“
 

Kabuto überlegte einen Moment bis er sich dazu durch rang ihr eine bestimmte Frage zu stellen. Sie lag ihm auf der Zunge und musste raus.
 

„Darf ich dich noch mal in den Arm nehmen?“
 

Sakura freute sich sehr und nickte daher. Seine Umarmung willkommen heißend krallte sie sich mit der rechten in seinem T-Shirt fest und kuschelte sich mit ihrem Kopf an seine Schulter.

Neben all diesen schmerzen, die langsam abklangen, fühlte sich das hier fremd an. Als würde ihr Körper keine positiven Gefühle kennen.

Sakura liebte die nähe nahe stehender Menschen, mehr als alles andere. Eine Umarmung sagte manchmal mehr als tausend Worte.
 

„Ich habe Itachi gestern erreicht und er wird in kürze hier sein. Freust du dich?“
 

„Was für eine Frage, natürlich. Danke.“
 

Die Uchiha drückte sich ein wenig von ihm weg, damit sie ihn anschauen konnte. Er war wirklich einer der wichtigsten Menschen in ihrem Leben. Kabuto ersetzte das, was in ihrem Leben zurzeit fehlte, irgendeine Form von Liebe.
 

„Ich danke dir wirklich.“
 

Der grauhaarige, fühlte dass sich ihr „Danke“ auf mehr bezog als auf einen mickrigen Telefonanruf bei ihrem Bruder.
 

„Kabuto, wegen dieser Sache…“
 

Er legte ihr seinen rechten Zeigefinger auf die Lippen und kam ihrem Gesicht ein stück näher.
 

„Sag nichts. Sieh es als eine Freundschaftliche Geste. Sag mir nur ob es dir sehr Missfallen hat und du deswegen jetzt irgendwelche Gewissensbisse hast oder etwas ähnliches?“
 

Sakura schüttelte verneinend mit dem Kopf. Sein Finger ruhte weiter auf ihren Lippen, dennoch sprach sie zu ihm.
 

„Bitte, es soll sich nichts ändern. Dafür bedeutest du mir zu viel.“
 

Seine Mundwinkel schossen nach oben, es war ein warmes, heiteres lächeln. Die Uchiha wollte um keinen Preis das sich dieses Verhältnis änderte. Würde er von ihr gehen, sie alleine lassen, dann würde der letzte Pfeiler der den Rest ihrer Welt zusammen hielt weg brechen. Dann würde sie innerlich komplett Sterben.
 

„Es bleibt alles beim Alten.“
 

Er drückte ihr einen Kuss auf den rechten Mundwinkel und beide strahlten sich an. Sakura war sehr zufrieden das wenigstens eine Sache geklärt war. Natürlich standen noch ein paar Fragen im Raum aber für den Moment reichte es so.
 

„Ich störe nur ungern aber da die Patientin nun endlich bei vollem Bewusstsein ist, würde ich sie gerne komplett durch Checken. Und ihnen würde ich empfehlen sich eine Mütze voll Schlaf zu gönnen.“
 

Der Halbgott in Weiß stand vor ihrem Bett und musterte beide mit argwöhnischem Blick, dabei saß ihm der Schalk im Nacken.
 

„Sie könnten natürlich auch bei der Misses schlafen dann aber nur wenn ich eine 24 Stunden Überwachung veranlassen darf.“
 

Er lachte und ignorierte gekonnt die peinlich dreinschauenden Gesichter der beiden Krankschwestern die sich um die anderen Patienten im Raum kümmerten.
 

„Mister Jiraya zügeln sie bitte ihre Zunge.“
 

Der Chefarzt kratzte sich verlegen am Hinterkopf bevor er der Schwester auf den Hintern starrte die ihn ermahnt hatte.
 

„Und hören sie auf mir auf den Allerwertesten zu starren. Verrichten sie lieber ihren Job.“
 

Der Arzt rollte mit den Augen bevor er sich nun endlich Sakura zuwendete. Kabuto und auch die rosahaarige starrten verdattert auf diesen schrägen und perversen Mann. Seine weißen langen Haare ragten bis sonst wo hin und er wirkte wie die meisten in seinem Beruf, alt.

Und so einer wurde auf die Menschheit los gelassen?
 

Der grauhaarige hatte schon einen belebten Kontakt und diverse Konversationen mit Jiraya geführt und deshalb wusste er das sich hinter dieser Fassade ein fähiger und kompetenter Arzt versteckte von denen sich einige eine Scheibe abschneiden konnten.
 

„Er hat Recht. Ich werde mich eine Runde aufs Ohr hauen und das nächste Mal bringe ich einen deiner Brüder mit.“
 

Das Sasuke seit ihrem Unfall ebenfalls der Schule fernblieb verriet er ihr lieber nicht. Er wusste wie sehr sie an ihm hing und Sakura konnte solch eine Aufregung nicht gebrauchen.

Kabuto erhob sich und küsste das Mädchen dabei auf die Stirn.
 

„Wir sehen uns später, ok?“
 

Sie nickte und formte mit ihren Lippen ein paar Abschiedsworte. Das ihr Freund sie mit diesem komischen Mann alleine ließ, missfiel ihr zwar aber es waren genug Leute im Raum anwesend die ihr helfen konnten, sollte es tatsächlich zu Problemen kommen.
 

„Dann legen wir mal los. Ich werde ihnen ihren Zustand erläutern. Ich verbiete mir Unterbrechungen und Zwischenrufe. Wenn ich fertig bin möchte ich erst einmal ein paar Antworten von ihnen haben, haben sie das verstanden?“
 

Die Uchiha schaute ihn ganz verdutzt an, bevor sie einen stummen Hilferuf zur Tür sandte aus welcher ihr Freund gerade schlüpfte. Doch er hinter ging sie eiskalt und hob nur einen Daumen um ihr auf diesem Wege zu sagen das sie das schon schaffen werde.

Na toll, gerade jetzt lässt er mich hier zurück, mit diesem komischen Kauz, dachte sich Sakura die besagtem „Kauz“ zu nickte.
 

Jiraya setzte sich auf den Stuhl neben ihrem Bett und blätterte schnell ihre Krankenakte durch. Dabei wackelte er mit dem Kopf hin und her, als summe er stumm ein Lied im Kopf.
 

„O.k fangen wir an. Sie hatten vor drei Tagen einen Autounfall. Es hat sie seitlich erwischt. Sie haben keine bleibenden Schäden erlitten, es sind nur zwei Rippen im linken Brustkorbbereich gebrochen, wie sie sicherlich schon mitbekommen haben. Außerdem haben sie eine leichte Gehirnerschütterung und beide Knie sind leicht geprellt, die weiteren Verletzungen sind kaum der Rede wert. Sie hatten verdammtes Glück, das hätte auch anders ausgehen können. Was mir aber mehr Sorgen bereitet ist weniger ihre körperliche Verfassung, sondern mehr ihre seelische. Sich selbst Wunden zu zufügen ist eine Art stummer Schrei und ich bin gewillt diesen nicht ungehört zu lassen. Wer aus ihrem Umfeld weiß davon?“
 

Sakura fühlte sich nicht mehr wohl, ganz und gar nicht. Ihre Stimmung war auf einen Tiefpunkt gesunken und sie war so geschockt darüber, dass sie zu nichts im Stande waren. Es war ihr auch peinlich von jemandem so offen darauf angesprochen zu werden. Von einem Fremden der sie nicht kannte, den sie vor nicht einmal ein paar Sekunden kennen gelernt hatte und dieser jemand möchte allen ernstes Wissen was mit ihr los war? Sogar Kabuto hatte sie nicht direkt darauf angesprochen.
 

Es war merkwürdig in diesem Sterilen Raum zu sitzen, welches überquellte mit unschuldsweiß und immer wieder wanderten Blicke zu ihr. Sakura fühlte sich, als würde sie vor einem Gericht sitzen. Es waren anklagende Blicke die sie ihr Eigen nannte. Selbstverständlich fanden es Außenstehende abnormal und eklig wenn sie Menschen trafen die sich ein Messer in die Haut rammen und darauf warteten zu Bluten aber diese Personen lebten in einer vollkommen anderen Welt. Keiner der hier anwesenden lebte vereinsamt in einer riesigen Villa, wurde verschmäht von den eigenen Eltern und war in einer seinen Nii-chan verliebt. Niemand würde jemals verstehen warum Sakura Uchiha immer wieder dem Drang nach gab sich die Haut auf zu ritzen, um mit Freude zu beobachten wie sie sich wieder schloss, niemand. Denn niemand liebte den eigenen Nii-chan so sehr wie sie.
 

„Möchten sie mit mir Sprechen oder ziehen sie es vor zu schweigen. Glauben sie mir ein Gespräch mit einer Außenstehenden Person kann manchmal Wunder bewirken.“
 

Jiraya bemühte sich wirklich sehr sich zurück zu halten. Er konnte einfach nicht fassen wie diese jungen Dinger heutzutage so abgehungert und mit tausend Schnittstellen am Körper, durch die Welt rennen konnten. Wahrscheinlich hatte sie ihr langjähriger Freund verlassen oder die Freundin machte Stress oder irgendein anderer Grund. Jiraya hatte schon die kuriosesten Sachen bei diesen „Seelenbefreienden“ Gesprächen erfahren.

Seine große Hand legte sich auf ihre Schulter, damit wollte er den ersten Schritt für eine Vertrauensbasis schaffen.
 

„Oder wollen sie mit einer Schwester darüber reden?“
 

„Nein, ich möchte mit niemandem darüber reden. Bitte.“
 

Sakura wollte wirklich allerhöchstens mit Kabuto über ihre Situation sprechen aber doch nicht irgendeiner aufgetakelten Schwester oder diesem perversen Arzt.

Dieser seufzte und stand schwerfällig auf. Die Uchiha drehte ihren Kopf zur anderen Seite und begegnete zwei neuen Blicken. Die beiden anderen Frauen im Zimmer schienen das ganze Gespräch belauscht zu haben. Es ärgerte Sakura das es anscheinend nur noch Menschen gab, die auf nichts mehr Rücksicht nahmen. Weder beachteten sie das es sich hier um eine vertrauliche Konversation handelte und auch wurde ihre Privatsphäre aufs schrecklichste Missachtet.

Am liebsten hätte sie beide angeschrieen: „Was glotzt ihr den so blöd?“ aber gerade in diesem Moment quälte sie sich mit einem anderen teuflischen Gefühlen und Gedanken.
 

„Na gut aber bitte bedenken sie das ich ihren Bruder darüber informieren muss sobald dieser hier eintreffen wird. Ihr Untergewicht und der Hang zur Selbstzerstörung sind ernst zu nehmende Probleme. Ruhen sie sich nun aus. Eine Schwester wird ihnen gleich Schmerzlindernde Medikamente verabreichen.“
 

Damit würde ihr Geheimnis bald noch eine andere Person wissen, als zu dem jetzigen Augenblick. Ihr Nii-san oder noch schlimmer ihr Nii-chan.
 

„Sagen sie es nicht.“
 

Flüsterte ihm Sakura hinter her, dabei beugte sie sich so weit nach vorne das ein feuriger Blitz aus stechendem Schmerz sie zurück sinken ließ. Ihre Augen füllten sich mit Tränen und der Arzt trottete einfach davon mit einem zufriedenen lächeln auf den Lippen. Wenn sie sich nicht helfen lassen wollte, würde er dafür sorgen das ihr geholfen wird, so einfach war das.
 

Es war spät am Abend, die Sonne war dabei am Horizont zu verschwinden und Sakura hatte ihre Portion Pillen geschluckt. Sie fühlte sich machtlos und hintergangen. Was sie mit ihrem Körper machte war immer noch ihre Sache und damit so öffentlich haussieren zu gehen war abartig. Dieser Arzt hatte binnen weniger Minuten nachdem er in ihr Leben getreten war, das sorgfältige Chaos, welches sie ihr Leben nannte, in eine Hölle verwandelt. Itachi würde er es ebenso breit und dick auf die Nase schmieren wie ihren Zimmergenossinnen, welche bereits seit einer geschlagen Stunde darüber spekulierten was mit ihr nicht in Ordnung sei.
 

Die Uchiha drehte ihren Kopf der Wand entgegen und gab dem Tränenfluss nach. Sie konnte ihnen genau sagen was nicht mit ihr stimmte aber dann würden die angewiderten Blicke noch schlimmer werden und sie war sich sicher das einige sie für vollkommen bekloppt betiteln würden. Was kann ich nur tun? Fragte sich Sakura und fand einfach keine Antwort darauf und noch weniger konnte sie zu sich sagen: „Augen zu und durch.“ Sie hatte keine Ahnung wie Itachi auf diese Nachricht reagieren wird und das machte ihr am meisten Angst, diese schreckliche Unwissenheit. Was würde nur passieren, sollte Sasuke davon erfahren?
 

Sakuras Augen weiteten sich.
 

„Nii-chan…“
 

Flüsterte sie und im nächsten Moment strömten tausend Bilder auf sie ein.
 

*~*~*~ einen Tag später, vor dem Krankenhaus *~*~*~
 

Ein gehetzter Uchiha rannte die Auffahrt des Krankenhauses hinauf. Er schwitzte eine Sturmflut aus seinen Poren. Wie vom Teufel gejagt hechelte der Mann um frische Luft in seine Lungen zu ziehen. Er erreichte die Eingangstür und somit auch Kabuto, welcher schon seit geschlagenen 50 Minuten auf den schwarzhaarigen gewartet hatte.
 

„Du kommst mehr als spät, Itachi. Fünf Minuten länger und ich wäre ohne dich rein gegangen.“
 

Der Angesprochene kam keuchend zum stehend, mit seinen Händen stützte er sich auf den Knien ab und sein Kopf hing schlaff herab.
 

„Entschuldige aber mein Flug hatte Verspätung und dann blieb auch noch das Taxi im Stau stecken. Schöne scheiße.“
 

Während er redete, holte er einige male tief Luft und knetete seinen verspannten Nacken, dabei richtete er sich langsam auf.
 

„Willkommen zuhause Itachi.“
 

Der grauhaarige reichte ihm die Hand, welche der Uchiha gerne entgegen nahm. Es war lange her das sich eine Gelegenheit bot mit dem gemeinsamen Freund seines kleinen Bruders und seiner Schwester eine Unterhaltung zu führen. Natürlich kannten sich beide aber wie alles Fröhliche und unbeschwerte lagen auch diese Tage weit zurück. Sie hatten damals „nette“ Gesprächsthemen durch gekaut.
 

„Lang ist es her, oder?“
 

„Ja und auch jetzt haben wir keine Zeit über vergangenes zu philosophieren. Was ich im Übrigen auch bedauere aber im Moment müssen wir uns um Sakura kümmern.“
 

Sie tauschten einen langen, schweigenden Blickkontakt aus und während dieser Zeit hingen beide ihren eigenen Gedanken nach. Sie waren nicht auf den Kopf gefallen und ahnten das bei der kleinen Uchiha nicht alles in Ordnung war.
 

Itachi könnte sich immer noch dafür Lumpen das er ihren Geburtstag vergessen hatte und auch das er sie fast das ganze Jahr über alleine ließ. Er, als ihr Nii-san, sollte darum bemüht sein das es ihr gut ging und vorgestern musste er am Telefon von Kabuto erfahren das seine Süße im Krankenhaus lag. Allein, ohne Bewusstsein und das schon seit zwei Tagen, außerdem klang sein Freund komisch belegt am Hörer und meinte noch am Rande, dass die Spitze des Eisberges noch kommen würde. Was es damit auf sich haben könnte, wusste er nicht aber nach dem der grauhaarige aufgelegt hatte, wollte Itachi erst einmal zum Krankenhaus um bei Sakura zu sein.
 

Kabuto hing ebenfalls seinen Gedanken nach, nur bezogen sich seine darauf wie er dem Uchiha am schonensten mit seinen Erkenntnissen konfrontieren sollte. Sakura hatte ihn am Abend zuvor noch mal Angerufen. Die Schwester mit der er zu Beginn gesprochen hatte meinte er solle die Worte der rosahaarigen nicht zu Ernst nehmen, da sie so etwas wie eine Art Anfall hinter sich hatte. Kabuto hatte nur die Lippen geschürzt und gesagt er bestimme selbst in wie weit er jemandem glauben schenkte. Was er dann im Anschluss von ihr erfuhr, erschütterte ihn.

Ihrer Erzählung heraus ergab sich das Sasuke der eigentliche Grund dafür war weshalb sie im Krankenhaus lag. Der Mann glaubte verrückt zu werden, denn schon wieder hatte ihr Bruder eine negative Wirkung auf sie. Er soll Betrunken über eine Straße getorkelt sein und das Auto welches sie traf hätte ihn erwischt, hätte Sakura nicht so beherzt eingegriffen.

Und das musste er nun Itachi beibringen. Obwohl Sakura ihn ausdrücklich darum gebeten hatte es ihrem Nii-san zu verschweigen, hielt er es doch für das beste wenn er Aufgeklärt war und nicht das es zu einem späteren Zeitpunkt ein Donnerwetter herauf zog. Was du heute kannst besorgen, dass verschiebe nicht auf Morgen, war eines seiner Lebensmottos.
 

Kabuto atmete tief durch und deutete dann auf eine Bank neben dem Eingang. Sie setzten sich und die Mittagssonne schien unablässig auf sie herab. Der grauhaarige glaubte die richtigen Worte finden zu können und hoffte inständig dass sein Sitznachbar guter Dinge war.
 

„Das was ich dir jetzt erzähle solltest du eigentlich nicht erfahren, zumindest bat mich Sakura darum dir nichts zu sagen aber ich finde gerade du hast ein recht darauf zu wissen was passiert ist oder eher wie.“
 

Er räusperte sich kurz und rückte seine Brille mit dem Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand zurecht. Itachi versuchte Ruhig zu bleiben, dabei setzte er sich aufrecht hin und legte seine Hände flach auf die Oberschenkel.

Wenn es etwas gab was er in all den Jahren knallharter Geschäftswelt gelernt hatte, dann war es seinen Gesprächspartner nicht zu Unterbrechen oder unter Druck zu setzten. Hysterisches einreden beschleunigte nicht die Informationsübertragung und im Moment interessierte ihn nichts brennender als Kabutos Bericht zur Situation.
 

„Ich bin ganz Ohr.“
 

„Deine Schwester hatte vorübergehend das Gedächtnis verloren. Nur ein kleiner Aussetzer ihres Kurzzeitgedächtnisses, nichts ungewöhnliches bei einer Kopfverletzung. Jedenfalls hat sie sich daran Erinnert wie der Unfall abgelaufen ist und... nun ja, es ist so das…“
 

Kabuto hüstelte um Worte und wischte sich mit der rechten Hand den Schweiß von der Stirn. Es fiel ihm doch schwerer als erwartet mit der Sprache rauszurücken, weil er damit unter anderem sein junges Fräulein hintergehen wird. Zweifel überkamen ihn. War es wirklich seine Aufgabe den Uchiha davon in Kenntnis zu setzten? War es richtig oder falsch?
 

Itachi wollte ihn wie gesagt nicht bedrängen, jedoch wurde er langsam ungehalten. Verdammt, er wollte endlich mal Aufgeklärt werden und nicht in der glühenden Hitze braten gelassen werden und Kabutos grübelndes Profil anstarren.
 

„Jetzt rück schon raus.“
 

Der grauhaarige schüttelte sich kurz und verscheuchte damit alle zweifelnden Gedanken. Nein, es war an der Zeit das sie einschritten und Sakura halfen und damit schloss er alle ihr vertrauten Personen mit ein.
 

„Dein Bruder war am besagten Tag Sturz betrunken und als deine Schwester nach hause kam, stürzte er sich Hals über Kopf aus dem Haus. Sakura war ihm hinterher geeilt und hat sich, so zu sagen, für ihn Geopfert.“
 

Kabuto legte eine Pause ein, um Itachi diesen Brocken schlucken zu lassen. Es war kein Geheimnis das sich zwischen den Brüdern eine Art Feindschaft über die Jahre hinweg entwickelt hatte, die ihren Ursprung in des Vaters Ergeiz fand. Es war kein Hass bis auf die Knochen aber auch keine Liebe, jedoch schien es als würde ab und zu ein Waffenstillstand herrschen.

Sobald sich einer von beiden einen kleinen Fehltritt leistete, so nutzte der jeweils andere seinen Vorteil aus und kämpfte mit Stolzerhobenem Haupte. Meistens hatte Itachi die besseren Karten, da er dem Willen Fugakus ohne Widerspruch folgte, während sein Bruder mehr seinem Freigeist zu folgen schien. Die Uchihas waren schon eine Merkwürdige Bande und das stellte Kabuto nicht zum ersten Mal fest.
 

Itachi glaubte sich verhört zu haben. Sein dummer, kleiner Bruder ließ sich vollaufen und kam ungeschoren davon, während seine Süße, hinter ihm in irgendeinem Zimmer lag und sich vor Schmerzen krümmte? Der würde noch sein blaues Wunder erleben, dachte der schwarzhaarige und pinnte diese Notiz an seine Gedankliche Pinnwand.

Seine Hände formten sich zu Fäusten, rafften den Stoff seine, die Fingernägel bohrten sich in seine Haut darunter und seine Augen wurden klein wie Schlitze einer Schlange ähnelnd.

Wenn sein kleiner Bruder jetzt zufällig an ihm vorbei gegangen wäre, er wäre nicht weit gekommen. Das Blut hätte er aus seinen schmierigen Adern geprügelt und die Zähne hätte er ihm raus geschlagen. Die Vorstellung gefiel ihm so sehr, das sich Itachi dies für die nächste Begegnung mit seinem Nii-chan aufheben würde.
 

„Ich verachte ihn. Dieser kleine Dreckskerl, wenn ich den in die Finger bekomme, ich schwöre dir der wird seiner Lebtage nicht mehr froh werden.“
 

Der Uchiha hob drohend seine Faust und hielt sie Kabuto unter die gerümpfte Nase.
 

„Ich schwöre es.“
 

Der grauhaarige hatte dies kommen gesehen und fuhr sich verzweifelt durch die Haare. Er drückte Itachis Faust zurück und schüttelte dabei mit dem Kopf.
 

„Komm mal wieder runter. Genau aus diesem Grund wollte Sakura nicht das du davon erfährst. Das ich dir davon erzählt habe darf nicht so enden wie du es dir gerade ausmalst. Zügle deinen Zorn und konzentriere dich darauf dich um deine Schwester zu kümmern. Bitte, denk doch mal nach. Sie verträgt keinen Stress zurzeit.“
 

Kabuto musterte ihn mit einem strafenden Blick und ließ seinem Nachbarn all die Zeit die er brauchte um sich zu beruhigen.

Es erklang ein Stöhnen und anschließend ein wildes Knurren. Der schwarzhaarige fühlte sich zurzeit so Machtlos, denn es geschahen so viele schlimme Dinge während er nicht da war aber er konnte sich doch nicht in Zweiteilen. Entweder die Arbeit, die seiner „ganzen“ Familien ansehen brachte und besonders seine Eltern glücklich stimmte oder seine Schwester, die eigentlich nur endlich Erwachsen werden musste. Das Gewicht seiner Arbeit wog schwerer als sich Tag ein, Tag aus um seine kindische, naive Schwester zu kümmern. Auch wenn sie seine „Süße“ war, setzte er klare, strukturierte Linien in seinem Leben, dabei achtete er penibel darauf sein Wohl an oberste Stelle zu setzten.
 

Mit einem unterdrückten Schrei sprang er auf und raufte sich mit beiden Händen die Haare. Seine Innere Zerrissenheit versetzte ihm aufs Neue eine Verrücktheit. Es gab in seinem Leben etwas was niemand bis auf seine Eltern von ihm wussten. Niemand, nicht mal seine Geschwister und dies war auch das einzig richtige.
 

„Es gibt noch etwas was dir der Arzt erläutern muss, etwas was mich mehr geschockt hat als der Unfallhergang.“
 

„Was?“
 

Schrie der Uchiha ihn an und war mit zwei großen Schritten bei ihm, um ihn am Hemdkragen zu packen und kräftig durch zu schütteln.
 

„Sag mir auf der Stelle was?“
 

Kabuto legte seine Hände auf die des schwarzhaarigen und unterband so, das er ein Schleudertrauma erlitt.
 

„Beruhige dich, o.k! Sakura braucht dich jetzt mit dem Verstand eines Erwachsenen und nicht einem Tier der, der Wahnsinn aus den Augen springt.“
 

Der grauhaarige bemerkte einen merkwürdig roten Schimmer in den Augen seines Gegenübers. Er glaubte sich daran erinnern zu können diesen schon einmal gesehen zu haben. Vor vielen, vielen Jahren als Itachi noch ein kleiner Raufbold war, jedoch zu 100 Prozent sicher war er sich nicht.

Als der Uchiha den Ungläubigen Blick seines alten Freundes bemerkte kehrte er langsam aus seiner Apathie zurück und merkte dabei wie seine Hände zitterten. Es war eindeutig Zeit für seine Medikamente und das bedeutete auch, dass er Kabuto schnell los werden musste, wenn er wollte das seine Krankheit auch weiterhin im verborgenen bleiben sollte.
 

„Bring mich zu diesem Arzt, wenn du dich nicht dazu in der Lage fühlst es mir selbst zu erklären, hurtig.“
 

Kabuto seufzte bevor er den schwarzhaarigen ganz von sich drückte und ihm mit einem ermüdeten Wink aufforderte ihm zu folgen. Es war an der Zeit das die Menschen, die Sakura am meisten bedeutenden und die sie liebte ihren Platz zurück in ihr Leben fanden.
 

Der Weg bis hin zur Dritten Etage und dem vierten Zimmer links vom Fahrstuhl, verlief schweigend und für Itachi, der das Zittern seiner rechten Hand wahrnahm wie einen elektrischen Schlag, war es die reinste Folter. Seine Nervenbahnen wurden mit einer Überdosis Transmitter Ausschüttung gereizt, dass hieß ein Reiz fuhr durch seinen Körper aber dieser fand einfach kein Ende, außer er nahm seine Tabletten. Kabuto sollte auf der Stelle verschwinden, wohin war ihm egal. Er wurde immer ungeduldiger und in seiner linken Hand knisterte die metallisch glitzernde Verpackung, gefüllt mir den weißen Heil versprechenden Pillen.
 

„Hier ist es.“
 

Der grauhaarige war bei einer offen stehenden Tür zum Halten gekommen und deutete mit einer Geste an er solle hin durch schreiten.
 

„Hör ihm zu, so wie du mir zu gehört hast. Ich werde bei Sakura auf dich warten. Sie liegt auf der zweiten Etage, dritte Tür rechts.“
 

Bevor er sich umdrehte blieb er kurz stehen und legte Itachi seine von Herzen kommende Hand auf die Schulter.
 

„Bleib locker, o.k?“
 

Auf seine rhetorische Frage wollte er selbstverständlich keine Antwort aber er hoffte inständig das sich der Uchiha nach dem Besuch bei dem verrückten Arzt nicht noch mehr in seine Apathie steigerte, sondern seinen professionellen, kühlen Verstand wieder erlangte. In seinem jetzigen Zustand war er mit Sicherheit keine Hilfe für seine Schwester, eher würde es sie belasten und im schlimmsten Fall ihren Zustand verschlimmern.
 

Er verweilte einige Augenblicke bei dem schwarzhaarigen, wobei dessen Blick Zielgerichtet geradeaus ging. Es herrschte kein Blickkontakt. Kabuto war besorgt, wusste aber nicht im Geringsten was er in diesem Augenblick unternehmen soll. Mit einem gedehnten Atemzug schritt er davon und Itachi blieb zurück. Nichts ahnend was in diesem sterilen, weißen Arbeitszimmer auf ihn wartete.
 

„Kommen sie nur herein. Ich habe sie bereits Sehnsüchtig erwartet.“
 

Erklang die entnervte Stimme des Chefarztes, welcher an seinem Tisch saß und mit gerunzelter Stirn die nicht vorhandenen Ergebnisse seiner jüngsten Patienten beschaute. Ein leeres Blatt Papier, für eine geschundene Seele.
 

*~*~*~ in Sakuras Krankenzimmer *~*~*~
 

Die Uchiha fühlte sich, um es auf den Punkt zu bringen, wie aus gekotzt. Die Schwestern behandelten sie wie eine Behinderte, welche nicht gehen, sprechen oder hören konnte. Zum Kotzen eben.

Der komische Chefarzt hatte sie, nachdem erlangen ihrer Erinnerung, behandelt als würde er sie schon ewig kennen, dass er dabei immer wieder dezent auf ihr Problemchen ansprach, ignorierte das Mädchen einfach mal. Zum kotzen.

Als wäre das nicht alles schon schlimm genug, fingen die beiden älteren Zimmerpartnerinnen am Abend damit an sie mit Fragen zu durchlöchern und ihr ein zu bläuen das es falsch sei, sich Wunden zu zufügen. „Für alles gab es eine normale, menschliche Lösung.“ Dieser eine Satz war ihr die ganze Nacht durch ihren Kopf gegeistert.

Was war denn normal? Und was menschlich?

War es menschlich zu Lieben?

Bestimmt aber war es auch normal und vor allem menschlich in den eigenen Bruder verliebt zu sein?

Nein, war es nicht und warum?
 

Sakura hatte sich die ganze Zeit umher gewälzt aber die Antwort war immer dieselbe. Sie hatte sich diese Frage schon so oft gestellt, wie Stunden in einem Jahr vergingen und die Begründungen waren in ihren Augen so banal.

Die meiste Begründung war, weil die gemeinsamen Kinder von Geschwistern behindert auf die Welt kommen könnten oder weil es keiner nachvollziehen konnte in ein Familienmitglied verliebt zu sein, weil…

Die Gründe waren alle samt so lausig und eingeschränkt in ihrer Denkweiße das Sakura eigentlich mit ihrer Situation klar kommen müsste aber sie schaffte es dennoch nicht.

Die Sichtweiße der Menschen beschränkte sich auf ein Spektrum das kleiner war als ein Nadelöhr.
 

In dieser Nacht hatte sie geträumt, es war ein Nerven zerreißender Albtraum.

Jemand hatte ihr Tagebuch gelesen. Das Buch in dem jeder einzelne schmutzige, intime Gedanke von ihr drin stand und es kam wie es kommen musste. Sie stand an einen Pranger gedrückt und hatte eine riesige Menschenmenge überschaut. Alle hatten ihren Finger auf sie gerichtet und schrieen im Chor: „Du bist abartig. Werde wieder normal. Du bist abartig. …“

Ihre Eltern hatten in der zweiten Reihe gestanden und ihr Vater hielt ein Schild in seiner rechten Hand auf welchem gestanden hatte er habe keine Tochter mehr.

Ihre Mutter stand neben ihm und auch sie rief mit kräftiger Stimme die Verletzenden Sätze mit.

Itachi befand sich in vorderster Front, auf seinem T-Shirt war ein Bild von ihr, es war durch gestrichen und mit schwarzen Buchstaben stand geschrieben: „Sie ist nur Krank!“.

Und ihr Nii-chan stand einfach vor ihr. Der Ekel war ihm aus dem Gesicht gesprungen und er sagte nichts. Schaute sie nur an, nichts weiter. Als sich seine Lippen geteilt hatten, konnte es Sakura nicht mehr ertragen. Mit tränen nassem Gesicht war sich auf gewacht. Damit endete ihre Nacht, an Schlaf war nicht mehr zu denken.
 

Dieser triste Schleier aus bemitleidenswerten Blicken und aufdringlichen Ärzten, endete als sich ihre Zimmertür öffnete und sie den grauen Haarschopf ihres besten Freundes erblickte. Sein wie immer sonnig, leichtes Lächeln auf den Lippen, bewirkte das es ihr sofort besser ging.
 

„Hallo junges Fräulein. Und wie geht es uns heute?“
 

Er küsste ihre Stirn und setzte sich anschließend auf den bereitstehenden Stuhl neben ihrem Bett.
 

„Möchtest du die Wahrheit hören oder das übliche.“
 

Auch wenn es zwischen ihnen noch eine Menge offene Fragen gab, so wusste Sakura doch das es keinen Sinn mehr hatte, Kabuto mit einem „Es geht mir gut“ abzuspeisen. Sie spürte, dass sie sogar Froh und auch dankbar darüber war, denn er wusste es und verhielt sich dennoch wie früher.

Er verhielt sich normal.
 

„Die Wahrheit, bitte.“
 

Die rosahaarige blickte sich kurz nach allen potenziellen Mithörquellen um und als sie sich Sicher war das niemand zu hörte, drehte sie sich ihm wieder zu.
 

„Ich fühle mich schrecklich. Jeder starrt mich so schräg an und behandelt mich wie einen Invalid und stellt die unmöglichsten Fragen. Außerdem tut jeder so, als sei er mein bester Freund.“
 

Kabuto lachte kurz, bevor er ihre Hand ergriff und sie an seine Lippen presste. Die Uchiha hatte ihn schweigend dabei beobachtet und stellte, ganz plötzlich, fest wie oft seine Lippenpolster bereits ihre Haut berührt hatten und dabei entfernte sich die Spur offensichtlich von ihrem Mund. Sie empfand es nicht als störend, es war ihr auch nicht im Geringsten Unangenehm. Es war schön, warm und angenehm. In ihrer dunklen Welt, war Kabuto der kleine Lichtschimmer, der ihr nach besonders finsteren Tagen wie die Sonne schien.

ER war ihr bester Freund.
 

„Danke noch mal dafür, dass du immer für mich da bist.“
 

„Keine Ursache.“
 

Ihre Hände waren ineinander verschlungen und mit seiner freien, linken Streichelte er ihre Handrücken. Ein angenehmes Schweigen entstand zwischen ihnen. Es fehlte nur noch eine Zigarette in seinem Mund und alles wäre wie immer. Sie würden sich nicht in einem Keimfreien Krankenhaus befinden.

Sie würden einfach dem Lärm des Alltags lauschen und beieinander sitzen. Worte brauchten sie schon ewig nicht mehr.
 

Sakura würde nun am liebsten einschlafen oder die Bilder ihres Traumes aus ihrem Kopf reißen. Beide Optionen klangen verlockend für sie aber diese wurden jäh in den Hintergrund gedrängt als es an der Tür klopfte und keine Sekunde später der Haarschopf ihres Bruders im Zimmer erschien.
 

„Hallo meine Süße. Was machst du den nur für Sachen, hä?“
 

Er kam mit großen Schritten auf Sakura zu, ließ sich auf ihrer Bettkante, gegenüber von Kabuto nieder und nahm sie in seine Arme. Die rosahaarige war kurz zusammen gezuckt, weil sie die Ankunft ihres Bruders am heutigen Tage anscheinend vollkommen vergessen hatte.
 

„Verzeih dass ich so spät komme und nicht eher für dich da war.“
 

Kabuto beschaute sich das Schauspiel vor seinen Augen mit einer gewissen Verwunderung. Er hatte nicht damit gerechnet das der Uchiha so… so Freundlich hier erscheinen würde. Natürlich beruhigte es ihn ungemein das Itachi seinen Rat zu Herzen genommen hatte aber nachdem wie er ihn einige Minuten zuvor erlebt hatte, Schweißnasse Stirn und zittrige, fest geschlossene Fäuste, nein, diesen Itachi hatte er nicht erwartet. Nun wusste auch er wie es tatsächlich um Sakura stand.

War das seine logische Antwortreaktion darauf dass sie sich ritzte? So wie immer, eben? Dabei hatte er fest damit gerechnet, das er unter anderem die Tür in Stücke reißen würde aber so konnte einen die Wahrnehmung täuschen.
 

Sakura blieb noch ein paar Momente Still, bevor sie sich in seine Umarmung kuschelte, darauf bedacht ihre lädierte linke Seite nicht zu sehr zu belasten. Es war wundervoll nach einer so langen Zeit endlich wieder die Nähe eines Familienmitglieds zu spüren und zu ihrem Nii-san hat sie, wenn die herrischen Eltern nicht anwesend waren, eine harmonische, unterhaltsame Beziehung. Sie brauchte ihn, besonders jetzt nachdem sie ihren Nii-chan in einer solch abscheulichen Verfassung gesehen hatte.
 

Der bloße Gedanke an den besagten Tag verursachte auf ihrer Haut eine Gänsehaut. Nie wieder, das schwor sich Sakura, wollte sie ihren Nii-chan in dieser Gestalt sehen. Sie würde alles in ihrer Kraft stehende unternehmen um ihm dieses Monster aus zu treiben.

Wenn er trinken wollte, dann nicht in dieser Menge aber lieber wäre es ihr wenn er das Gebräu des Teufels nie wieder an rühren würde.
 

Zwar schüttelte es sie vor Angst, bei dem Gedanken ihrem Nii-chan offen entgegen zu treten aber es ging hier um viel mehr als um ein Wortgefecht. Es ging um sein Leben.

Eigentlich hätte Sasuke hier liegen müssen aber schon allein bei dem bloßen Gedanken brach sie in Tränen aus. Die Uchiha würde es nicht verkraften an einem Krankenbett zu sitzen und zum Himmel zu Beten er solle die Augen aufschlagen und wieder mit ihr Reden. Wenn dies passieren sollte, würde das Messer fiel tiefer schneiden als bis zu ihren Blutgefäßen, es würde ihre Seele erreichen und sie ihr entreißen.

Falls ihr Nii-chan sterben sollte, so würde auch sie sterben.
 

„Ich war unvorsichtig gewesen, nichts weiter. Es ist schön das du bei mir bist. Sehr schön sogar.“
 

Das Sakura sich freute, dass war deutlich zu erkennen. Itachi drückte sie weg um sie eingehend betrachten zu können. Der Arzt hatte ihm jedes Detail beschrieben, er hatte sogar eine Tabelle der von ihm beobachteten Zwischenfälle vorgelegt. So wusste der Uchiha jetzt wie oft seine Süße auf der Toilette war und was sie sich zum Frühstück bestellt hatte. Unwichtige, alltägliche Dinge hatte Doktor Jiraya notiert und auf die Frage nach dessen Sinn folgte eine Erläuterung bei dem ihm das Herz in der Brust gefror.

Seine süße, kleine Sakura fügte sich Schnittwunden zu. Als er dies gehört hatte, war er empört auf gesprungen und hatte sein Gegenüber für bescheuert erklärt.

„Warum sollte sie so etwas verrücktes tun?“ hatte er gezetert und seine beiden Handflächen waren in ungeheurer Geschwindigkeit und mit einem scheppern auf die Tischplatte gerast. „Das möchte ich von ihnen wissen?“ war die schlichte Gegenfrage gewesen. Er konnte den ernsten Blick nicht ertragen und war hinaus gestürmt. Itachi Uchiha war zum ersten Mal in seinem Leben so sprachlos gewesen das er seinen Schock vergas und vor der Situation geflüchtet war.
 

„Ich bin über deinen Gesundheitlichenzustand bestens im Bilde, dank deines zuverlässigen Doktors. Ich habe mit ihm darüber Gesprochen wann ich dich mit nachhause nehmen kann und er meinte das ich dich morgen wieder in deine gewohnte Umgebung bringen darf. Um dich zu Pflegen habe ich mir extra einen Urlaub gegönnt. Wir können wieder zusammen Kuchen backen. Na wie sieht es aus, sagt dir diese Idee zu?“
 

Er streichelt ihr über die Stirn und seine Blicke glitten wie von selbst zu den Bandagen an ihren Unterarmen, jedoch unterdrückte er den Impuls sie abzuwickeln und zu sehen was unter ihnen im verborgenem lag. In seinem Kopf konnte er unmöglich realisieren was ihm erzählt wurde.
 

Kabuto hatte Recht, Sakura brauchte viel Ruhe im Moment und nur dies schützte sie davor, von ihm an den Schultern gepackt, kräftig durchgeschüttelt zu werden und mit Fragen bombardiert zu werden. Das „Warum“ ratterte durch seinen Kopf.

Sicher seine Nee-chan sah einsam aus aber das war doch noch lange kein Grund sich ein Messer durch die Haut zujagen. Was ihn jedoch noch mehr wurmte als das „Warum“ war das „Wie lange schon?“. In all den Jahren hatte er nie etwas gemerkt oder gesehen gehabt. Weder wenn sie kurzärmlige T-Shirts getragen hatte oder er engen Körperkontakt, sprich wenn er mit ihr herum gealbert hatte, war ihm absolut nichts Verdächtiges an ihren Armen aufgefallen.
 

Während ihm seine Schwester, mit einem Lächeln auf dem Gesicht, erzählte das es sie wirklich Freute endlich aus diesem Krankenhaus heraus zu kommen, konnte Itachi nur daran denken was für ein schlechter Bruder er war, jedoch fühlte er sich nicht so schuldig wie es für angebracht war. Das Gewissen, welches über und über mit negativen Gefühlen sein sollte, war nicht mehr als ein immer währender Impuls der ihn erfasste und ihn gleich wieder verließ, mehr nicht. Es war kümmerlich und fast nicht nennenswert.

Seine Hand glitt durch das Haar seiner Schwester und er wusste das andere Zeiten anbrechen mussten.

Zeiten in denen er sich endlich gegen seine Krankheit erheben sollte und für sich, ein für alle mal, klären musste, dass die Familie über dem Beruf steht und nicht umgedreht. Vielleicht mag es in manchen Ohren banal oder verrückt klingen aber es würde ihm verdammt schwer fallen sich weniger auf seinen Job zu konzentrieren und mehr auf eines seiner Geschwister.
 

Kabuto und Itachi blieben genau eine Stunde bei Sakura zu Besuch, bevor sich jeder der beiden mit einer festen Umarmung von ihr verabschiedet hatten. Der Grauhaarige hatte viele amüsante Geschichten aus der Schule erzählt und überging dabei Geschickt das Detail, dass sich die Senseis fragten wo Sasuke abgeblieben sei. Zum Ende hin hatte sich sogar Itachi dazu hinreißen lassen ein paar unterhaltsame Begegnungen aus zu plaudern.

So viel wie in diesen 60 Minuten, hatte die Uchiha lange nicht mehr gelacht und es war mehr als eine Wohltat für sie.

Die rosahaarige hatte in diesen 60 Minuten nicht einen einzigen Gedanken an irgendetwas verschwendet. Sie saß nur in ihrem weißen Bettchen, hatte zu gehört und die Mundmuskeln bewegt, nichts weiter. Da waren keine Fragen, keine aufdringlichen Ärzte, Krankenschwestern oder Zimmerpartner die sich einschleimen wollten um ihr mit Andeutungen Tiefschläge zu verpassen, nichts… nur Freude und Heiterkeit.
 

Diese verschwanden mit dem zu schnappen der Tür. Allein in dem sterilen Raum und den wieder tuschelnden Frauen, wanderten ihre Gedanken automatisch zu ihrem anderen Bruder. Was er wohl gerade tat?
 

Bei den ganzen Gedanken, kehrten die wummernden Kopfschmerzen zurück. Sie lag in ihrem Kissen, die linke Hand an die Stirn gepresst und an das einzige woran sie in diesem Augenblick denken konnte, war ob es ihrem Nii-chan gut ging. Es interessierte sie brennend was er nach ihrem Autounfall unternommen hatte. Lag er irgendwo verdreckt in der Gosse? War er wie immer in die Arme von Karin getorkelt?

Bei dem aufflackernden Bild wie ihr Nii-chan an ihrer Brust lag, brach es ihr das Herz.

Eifersucht war ohne Frage, immer präsent in ihr und obwohl sie schon viel mit diesem Gefühl konfrontiert wurden war, riss es Sakura immer wieder aus Neue in Stücke. Liebe war das Süße und das Saure in einem.
 

Die rosahaarige drehte ihren Kopf zur Seite und besaß sich das Ziffernblatt der Uhr an der Wand neben ihr. Tatsächlich quälte sie sich schon ganze zwei Stunden mit dem Gedanken wo ihr Nii-chan stecken konnte.

Es faszinierte sie in welch unterschiedlicher Geschwindigkeit die Zeit vergehen konnte. Eine Stunde verflog in gewissen Momenten wie ein Hauch an einem vorbei, wo hingegen eine Sekunde zäh und klebrig dahin dümpeln konnte wie eine gefühlte Stunde. Zeit war nichts weiter als eine Erfindung um eine lachhafte Ordnung zu schaffen.
 

Sakura kämpfte sich auf, um sich einen Schluck Wasser genehmigen zu können. Gerade als sie das Glas wieder zurückstellte, klopfte es gedämpft an der Zimmertür und eine Krankenschwester trat herein. Ihre Wangen waren leicht gerötet und sie verströmte den Eindruck als sei ihr etwas unangenehm. Was Sakura aber noch mehr verwunderte war die Tatsache das diese nervige Schwester zu ihr kam.

Die Frau stellte sich neben ihr Bett und räusperte sich kurz.
 

„Entschuldigen Sie aber da wartet ein Besucher für sie vor der Tür.“
 

Die Uchiha legte ihren Kopf schief und war nun komplett verwirrt.
 

„Ja und? Schicken sie ihn doch rein.“
 

Wo lag bitte das Problem darin, einen Besucher hinein zu bitten oder seit wann warteten diese vor der Tür. Schließlich war die besagte Besucherzeit noch nicht abgelaufen für diesen Tag.

Die Schwester schien nervös und nestelte an ihrer Uniform herum.
 

„Diese Person scheint mir einwenig… nun ja in anderen Umständen zu sein.“
 

Eine ihrer Brauen kräuselte sich bis in die Unkenntlichkeit.
 

„Andere Umstände?“
 

Die Krankenschwester strich sich eine Strähne hinter das Ohr und schien nach Worten zu suchen um die „Umstände“ zu beschreiben.

Das herum geiere passte ihr gar nicht und auf Ratespiele hatte Sakura auch keine all zu große Lust.
 

„Schicken sie ihn doch einfach rein und ich entscheide dann selbst in wie weit mich die gewissen „Umstände“ stören.“
 

Miss Inou überlegte kurz, bevor sie sich mit einem Nicken umdrehte und zur Tür schritt. Sie öffnete diese, sprach mit flüsternder Stimme durch den Türspalt, so leise das sie kein Wort verstand.

Als die Person scheinbar näher trat, schritt die Schwester zur Seite und als die schwarze Haarpracht, eine neue Atmosphäre im Zimmer ankündigte, zersprang das innere von Sakura.
 

Ihr Nii-chan betrat in diesem Augenblick ihr Krankenzimmer. Zu erst überschwemmte sie eine Welle aus Liebe und Glück aber nach dem zweiten Blick auf seine Gestalt, kehrte das alt bekannte Ekel Gefühl zurück.

Seine Schritte wirkten Müde, schleiften auf dem Boden. Seine Sachen waren dieselbe wie an ihrem Unfalltag und sie standen vor Dreck. Außerdem waren seine Augen genauso stumpf wie seine Haare. Als ob er der Gosse entsprungen sei.
 

Die Schwester führte ihn zu dem Stuhl neben ihrem Bett und Sakura konnte nicht die Augen von ihm nehmen. Der Brechreiz, das schreckliche Würgen in ihrem Hals wurde mit jeder Bewegung die ihr Bruder vollführte stärker aber so wie es schien war ihr Mageninhalt gewillt dort zu bleiben wo er sich gerade befand.

Gott dieser Mensch dort glich exakt dem Monster, welches Sakura nie wieder in ihrem Leben sehen wollte und nun saß es dort. Neben ihr auf einem Stuhl. Die Schultern schlaff, die Strähnen hingen ihm im Gesicht und sein Blick verkeilte sich auf teuflische Art mit ihrem.
 

Während sie ihn betrachtete, war die Krankenschwester aus dem Raum getreten nachdem die Uchiha ihr mit einem Handwink bedeutete das Zimmer zu verlassen.

Sie fühlte sich unwohl und wusste nicht ob wie sie sich verhalten sollte oder was sie sagen sollte. Während das Mädchen ihn observierte blieb ihr Blick an seinen Lippen hängen und ein heißes auf flammen zuckte durch ihren Körper.

Unbewusst legten sich ihr Mittel- und Zeigefinger der rechten Hand auf ihre Lippen. Sie hatte ihn wirklich geküsst und sie konnte sich noch genau daran erinnern was sie bei diesem Kuss gefühlt hatte. Es war so berauschend und verboten gut das sie ihn, wenn er nicht so scheußlich aussehen würde, noch einmal in einen Kuss verwickeln wollte aber dieser Mensch neben ihr, war nicht ihr Nii-chan, sondern nur ein Abbild seiner Selbst.

Sie haste dieses Wesen. Ihr hatte es die rosahaarige zu verdanken das sie sich im Krankenhaus befand.
 

Bevor sich die Uchiha weiter den Kopf zerbrechen konnte, sprang Sasuke auf und warf sich ihr auf den Schoß. Seine Hände umklammerten ihre Hüfte und sein Gesicht drückte er an ihren Bauch. Sein Atem war heiß und stank fürchterlich.
 

Ihr Nii-chan wirkte so verloren, genau wie sie und es war dieser Moment in dem sich Sakura zum Wiederholten male fragte: „Was hat dich so verändert?“.
 

Die Uchiha wusste nicht wie sie mit dieser Situation umgehen sollte. Auf der einen Seite kam der Beschützerinstinkt in ihr durch. Dieser wollte das er sich von ihr nahm wo nach es ihm verlangte aber das andere Gefühl lastete mehr auf ihr, nämlich der Drang dieses Monster in ihrem Nii-chan zu vernichten.
 

„Wieso hast du getrunken?“
 

Sakura hörte ein glucksen von ihm und verspürte zum ersten Mal in ihrem Leben Wut auf ihren geliebten Bruder. Fand er ihre Frage etwa amüsant?
 

„Halllo… Saku.“
 

Er stupste mit seiner Nase gegen ihren Bauchnabel, bevor er sich wieder aufrichtete und nun zu ihren Füßen auf dem Boden kniete.
 

„Geht es gut?“
 

Fragte er und kratzte sich wie selbstverständlich an der Wange. Als sei es das normalste der Welt mit Alkohol im Blut in ein Krankenhaus zu torkeln um seiner Schwester einen fabelhaften Anblick zupräsentieren. Als sei es normal wie ein Penner aus zu sehen und zu riechen.
 

Tränen bildeten sich in ihren Augen und rollten ohne Gegenwehr ihre Haut hinunter.
 

„Ja gut.“
 

Fiepte sie, der Versuch sich unter Kontrolle zu bringen, scheiterte kläglich. Ihr Nii-chan war so grausam zu ihr, dass es ihr die Seele zerfetzte.
 

„Bitte geh.“
 

Klang es gequält aus ihrer Lunge. Sasuke war keine zehn Minuten zu besuch aber Sakura reichte es, endgültig. Keine Sekunde länger wollte sie diesen stinken Haufen in ihrem Zimmer haben auch wenn ihr ganzes Herz an ihm hing. Ich liebe dich, wollte sie noch heraus würgen aber da kamen keine Worte mehr heraus und ihre Sicht war vollkommen verwischt.
 

Sasukes Stimmung kippte gefährlich. Er raffte sich auf und seine Fäuste waren geballt und die Haut darüber war bis zum Reißen gespannt. Die leer wirkenden Augen, strahlten Hass aus.
 

„Verstehe. Alle willst du sehen nur mich nicht.“
 

Seine Stimme laut und schallenden, prasselte auf sie ein wie Schläge. Es schmerzte, alles.
 

„Ich verschwinde.“
 

Ihre Lippen klappten auf, als er sich umdrehte. „Bleib hier.“ Wollte sie sagen aber wieder kam nichts aus ihr heraus. Nein, auch wenn sie gesagte hatte er solle gehen, hatte sie es nicht so gemeint. „Bleib hier.“ Flehte Sakura in Gedanken und hoffte dass ihn diese Nachricht auf irgendeine weiße erreichte. „Bleib hier.“ Wiederholte sie den Satz in ihrem Kopf, doch ihr Bruder lief davon und als er die Tür öffnete, schaute er zurück.
 

Ihre Tränen flossen ohne Unterbrechung und ihr gesamter Körper begann zu zittern. Sie vergraulte gerade ihren geliebten Nii-chan.

Seine Augen strahlten etwas Undefinierbares aus und es vergingen gerade die Sehnsuchtsvollsten Sekunden, die ihr wie Minuten erschienen.

„Ich liebe dich.“ Formte ihr Mund als die Tür zurück ins Schloss fiel. Sie brach in lautes schlurzen auf und drückte sich das Kissen ins Gesicht. Was die anderen aus ihrem Zimmer im diesem Moment von ihr dachten, war ihr egal.
 

Auf der anderen Seite der Holzbarriere stand Sasuke mit der linken Hand auf seine Augen gepresst und versuchte die aufkommenden Tränen zu verbergen.

Auch wenn er getrunken hatte, so hatte er doch die verletzende Aufforderung aus ihrem Munde vernommen. „Bitte geh.“ Waren ihre Worte und dann war es einfach aus ihm heraus gebrochen. Erst kam der Hass, dann die Trauer. Seine Beine trugen ihn nicht weit, bevor er zusammenbrach und wusste der Uchiha das er diesen Satz nie wieder hören wollte. Tränen flossen auf beiden Seiten. Beide sehnten sich nichts sehnlicher, als das die umschlingenden Arme dem jeweils anderem gehören würden.
 

________________________________________________________________________________

So damit wäre dieses Kapitel hier zu ende. Endlich was XD Mir gefällt es, nur hab ich mich mit dem Inhalt etwas überschätzt, egal. Na dann feuert mal eure Meinung an, schließlich waren ja alle ganz heiß auf dieses Kapitel XD und gefällt es euch, entschädigt euch das für die lange warterei? erfüllen sich eure erwartungen?
 

Dieses Mal lässt sich ja alles in schöne Abschnitte einteilen.

Mhh… also wir wissen jetzt warum Itachi einmal so und dann wieder so ist. Er ist Krank, wie schlimm diese ist erfahrt ihr zu einem späteren Zeitpunkt.

Kabuto ist so wie ich mir einen perfekten, besten Freund vorstelle und keine Angst sie finden schon noch die Zeit für ein richtiges Gespräch.

Zu all den Unterhaltungen wollte ich nur anmerken das ich versucht habe sie kurz und abgehackt darzustellen. Es sollte gehetzt wirken, weil sich Sakura so vorkommt. Ständig belagern sie fremde Menschen und neue Probleme treten auf wo gegen sie nichts unternehmen kann.

Zum Ende sage ich nichts nur das, dass wirklich Sasuke großer Auftritt war, denn ab diesem Zeitpunkt verändert sich noch so einiges mehr in der Beziehung zwischen Nee-chan und Nii-chan. XD
 

P.s.: Ich habe einen Zirkel gegründet mit vielen interessanten Threads (also ein Zirkel zu dieser FF)!

http://animexx.onlinewelten.com/zirkel/verboten/

dort findet ihr unter anderem, wann das nächste kapitel on kommt und mitglieder dieses zirkels erhalten exklusiv vor dem erscheindungsdatum eine leseprobeXD wie gemein was *lach*...
 

P.s.s.: ich trau es mich fast nicht zu sagen aber im nächsten Kapitel passiert was wirklich schreckliches... also... mh schreckliches eben *zwinker*



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (78)
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8]
/ 8

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Nekko-chan
2016-09-27T16:23:49+00:00 27.09.2016 18:23
Bitte schreib weiter
ich bin schon soooo gespannt

lg nekko
Von:  hikarimaya
2016-09-09T15:42:54+00:00 09.09.2016 17:42
Ich warte schon sooo lange auf ein neues Kapitel.. aber es kommt nichts 😢😢 Bitte schreib endlich weiter
Von:  Leila-chan
2016-02-14T09:57:05+00:00 14.02.2016 10:57
Hey, ich finde seine FF richtig toll und würde mich freuen wenn wieder was neues kommt. Schreib doch bitte weiter!
LG Leila
Von:  BreakFree
2016-01-24T19:46:42+00:00 24.01.2016 20:46
Ich bin echt neugierig wie es weitergeht...
Schreibst du denn noch an dieser FF?
Von:  hikarimaya
2015-05-26T14:04:28+00:00 26.05.2015 16:04
Ich liebe diese ff!
lass uns bitte nicht so lange auf fortsetzung warten

Von:  jillianZ
2015-05-01T12:45:34+00:00 01.05.2015 14:45
Ein tolles ff. Wirklich gut geschrieben. Bitte mach weiter so. Lg
Antwort von:  LoveGinyLove
01.05.2015 16:22
Vielen Dank. Ich werde mein Bestes geben.
Von:  Luli87
2015-05-01T11:24:59+00:00 01.05.2015 13:24
Gott sei dank geht es weiter:D
Antwort von:  LoveGinyLove
01.05.2015 16:21
Ich versuche jeden Tag ein Kapitel zu überarbeiten und dann wird am nächsten Kapitel geschrieben... Ich gebe zu, komplett in der FF bin ich noch nicht aber das kommt wieder :)
Von:  Lunasan
2014-05-06T14:19:28+00:00 06.05.2014 16:19
Hallo erstmals und per zufall auf deine Geschichte gestoßen. Ich ha e sie in einem rutsch gelesen und finde das Thema interessant. Nicht auf kranke Weise sondern bin ich fasziniert von der menschlichen Denkweise und den psychisch auswirkungen. Danke das du dich dieser Thematik angenommen hast und ich wollte mal nett nachfragen ob du diese Geschichte zu Ende bringst. In diesen sinne, LG luna
Von: abgemeldet
2013-04-28T12:11:25+00:00 28.04.2013 14:11
Tolles Kap!!!
Von:  Nami-Kikyo
2012-09-08T23:02:22+00:00 09.09.2012 01:02
Ich kann mich den anderen nur anschließen *//* ich liebe diese Fanfic &
habe sie schon sooo oft gelesen!! Ich bekomm einfach nicht genug davon.
Es ist alles so ergreifend geschrieben, richtig fesselnd!! Du hast Talent!
Ich hoffe soo seeeehr, dass es bald weiter geht.
Ouuuu ich werde aufjedenfall voller vorfreude bleiben.


Zurück