Hell Strahlte die Sonne auf Destany Island und wärmte den weichen Sand angenehm. Ein lauer Wind raschelte durch die großen Blätter der Palmen.
Es war sehr warm und nur manchmal, wenn ein Schatten einer kleinen Wolke den Strand streifte, wurde es etwas kühler.
Es waren bereits einige Tage vergangen seit Sora und seine Freunde zur Insel zurückgekehrt waren. Es war so friedlich, wie schon lange nicht mehr und die Geschehnisse auf ihrer Reise lagen wie ein Schatten hinter ihnen.
Sora war alleine unterwegs. Barfuss lief er über den Strand, noch gerade so dicht, dass seine Sohlen kühl umspült wurden. Und obwohl sie gesund Heim gekehrt waren, zeichnete sich in seinem Gesicht Nachdenklichkeit und leicht Betrübtheit ab. Er blieb stehen. Sein Blick schweifte zum Meer und folgte dem endlosen Horizont. Ein tiefes Seufzen fuhr durch seine Kehle und senkte somit den Blick auf das Wasser direkt vor ihm.
Langsam ging er tiefer, bis das Wasser um seine Fussknöchel plätscherte. Erwartungsvoll blickte er ins klare Nass auf sein Spiegelbild.
Manches mal, wenn er ins Wasser schaute, hatte er das Gefühl ihn sehen zu können. Doch nun, seit ein paar Tagen, fehlte dieses Gefühl. Es fehlte. Irgendwie war es furchtbar. Er befürchtete, ihn zu vergessen.
Aber wenn er ihn vergessen würde, würde er nicht auch sich selber vergessen?
Nein, dass dürfte nicht geschehen!
Vorsichtig hockte er sich herunter, um seinem Spiegelbild näher zu sein. Lange starrte er in das Gesicht im Wasser, bis er schließlich eine Hand hob und danach griff. Wellen glitten durch das Wasser und zerissen das klare Bild verschwommen.
Mit etwas Unbehagen schloß er die Augen. Er hob die Hand aus dem Wasser und legte sie sich ins Gesicht, wobei einige Tropfen über seine Wange und Kinn, zurück ins Meer perlten. Langsam stand er wieder auf.Wohlig verspürte er, wie der laue Wind die feuchte Stelle seiner warmen Haut noch mehr kühlte.
Plötzlich vernahm er zwei Stimmen, die seinen Namen riefen. Er wandte sich um. Kairi und Riku standen vor dem Wasser. Freudig winkend lachte Kairi ihm zu, was er eben so erwiderte.
Vorsichtig watete er aus demm Wasser und ging zu den Beiden. Mit einem Lächeln begrüßte er seine Freunde.
"Was macht ihr hier?"
Riku lachte auf seine Frage.
"Ich glaub nicht, dass die Insel nur dir gehört!!", sagte er amüsiert und tippte Sora leicht gegen die Brust. Verlegen grinsend strich Sora sich übern Hinterkopf. Auch Kairi kicherte, wobei sie die Hand zum Mund hob.
"Wir dachten, dass wir uns heute Abend einen gemütlichen Abend zu dritt machen könnten. Wir machen uns was zu Essen - oder eher Riku - ", sie lachte kurz," und sehen uns ein paar Filme an."
"Ja...", Riku verschränkte die Arme,"dass machen wir dann bei mir!"
Schmal lächelte er.
Sora schaute die beiden an. Lächelnd nickte er.
"Das hört sich gut an!"
"Okay!", sagte Kairi freudig."Dann treffen wir uns heute Abend bei Riku!"
"Ah....dann geh ich wohl besser mal einkaufen!", meinte Riku mit einem leichten Lachen in der Stimme, wobei er sich eine Hand in die Hosentasche schob.
"Dann bis später!",sagte er und hob die andere Hand zum Abschied, als er ging.
Vergnügt lächelte Kairi Sora zu. Mit einer Hand strich sie sich den Pony auf die Seite.
"Irgendwie siehst du nachdenklich aus!", meinte sie plötzlich.
Etwas fragen blickte der Braunhaarige sie an.
"Ach so?", sagte er etwas erstaunt, lachte dann aber leicht."Nein...es...sieht wohl nur so aus!"
Er schüttelte den Kopf.
"Okay, wenn du das sagst."erwiderte sie lächelnd.
DAnn trat sie nahe an ihn ran. Vorsichtig lehnte sie sich an ihn und berührte mit den Lippen zart seine Wange. Irritiert durch ihre Handlung blinzelte er zu ihr und fasste an die geküsste Stelle. Kairi lachte etwas verhalten auf seine Reaktion, was ihm eine leichte Röte ins Gesicht trieb.
"Also, bis nachher!"
Ein Lachen klang durch ihre Stimme und eine Hand flog elegant durch die Luft, als sie ihm zum Abschied winkte.
Sora blickte ihr nach, wie sie ging. Seine Augenlider senkten sich leicht und ein kleiner Seufzer entglitt ihm. Er mochte Kairi sehr. Man konnte sogar meinen, dass sie mehr war, als nur eine gute Freundin.
Ein Murren brach durch seinen Mund. Er fühlte sich durcheinander.
Mit einer Hand wischte er sich über die Stirn. Sein Blick fuhr wieder übers Meer. Ein Lächeln zog sich über sein Gesicht. Wieder schloß er die Augen und genoß den Wind, der durch sein Haar streichelte.
"Ich habe das Gefühl, dass es vielleicht doch noch ein schöner Tag wird."
