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Der etwas andere Sommer

von

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Drei dunkle Rächer in Aktion

Als Harry seine Augen öffnete, war alles um ihm herum weiß. Bin ich Tod? Zaghaft bewegte er seine Finger und spürte weichen Stoff unter seinen Händen. Er fühlte sich warm und hatte das Gefühl zu schweben. Nein, es ist eher als würde ich in Watte liegen – alles ist so schön weiß und weich....
 

Langsam versuchte Harry den Kopf zu drehen – und bereute es sofort. Die Umgebung begann sich zu drehen und Harry hatte das Gefühl in einem Karussell liegen. Hilflos krallte er sich in dem Laken unter sich fest und wartete bis die Welt wieder aufgehört hatte Pirouetten zu drehen.
 

„Hallo?“
 

zumindest versuchte Harry das zu sagen, doch der Laut den er produzierte, hörte sich eher wie „Hrg?“ an. Doch es reichte, um seine Jemanden darauf aufmerksam zu machen das er aufgewacht war.
 

„Harry! Mein Lieber, Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt!“
 

Harry starrte verwirrt auf den Schatten, der sich ihm näherte. Er kannte die Stimme, doch was machte Madame Pomfrey hier – sie war doch in Hogwarts!
 

„Mmm Pffrr?“
 

„Sch... mein Lieber, nicht sprechen – Dein Hals braucht noch Schonung.“
 

„Wm bn Hgwrs?
 

Warum bin ich in Hogwarts?
 

„Ich sagte: nicht sprechen! Und trink das – vorsichtig – ja so ist´s gut. Und nun Schlaf.“
 

Nachdem Madam Pomfrey Harry eine bitter schmeckende Flüssigkeit eingeflößt hatte, breitete sich wohlige Wärme in Harry aus. Seine Augenlieder wurden schwer und einen kurzen Moment später war Harry wieder tief und fest eingeschlafen.
 

****************************************************

Snape wartete mit einem grimmigen Gesichtsausdruck einige Straßen vom Ligusterweg entfernt auf seine Begleitung. In seinen Händen hielt er einen Kaffee, ohne den er morgens nicht auskam.

Es war in Hogwarts eine eiserne Regel niemals Snape anzusprechen, bevor er nicht seine erste Tasse Kaffe des Tages getrunken hatte. Selbst Dumbledore hielt sich daran – in der Regel war er es, der Snape mit einem verschmitzten Funkeln die Tasse reichte, wenn Snape morgens aus seinen Verließen geschwebt kam. Vorsichtig nippte der dunkle Zauberer an der heißen Flüssigkeit und dachte an sein Gespräch mit dem Schuldirektor.
 

Als er Harry in Poppys Fürsorge zurück gelassen hatte, war er sofort Richtung Dumbledors Büro gestürmt. Dort erwartete ihn Albus Dumbledore, der gerade von seiner Besprechung im Ministerium zurück gekehrt war. Als sein Zaubertranklehrer wütend hereinstürmte, die schwarze Kleidung hinter sich her wirbelnd wie Gewitterwolken, hatte Dumbledore sich fröhlich erhoben um Snape zu begrüßen. De dramatischen Auftritte seines Zaubertranklehrers waren für Albus Dumbledore nichts ungewöhnliches.
 

„Severus, wie schön – wie war es bei Harry? Ich habe Deine Nachricht erst nach der Konferenz erhalten. Hat sich das Missverständnis aufgeklärt?“
 

„Missverständnis? Welches Missverständnis?“ hatte Snape gebrüllt, „der Junge liegt Halbtot in der Krankenstation! Wir können von Glück sprechen, wenn Poppy ihn wieder zusammengeflickt bekommt!“
 

Der alte Zauberer sank kalkweiß in seinem Sessel, während Snape weiter wütete „Bei Merlins Bart, Albus! Wie konntest Du Deinen Goldjungen in der Obhut dieser – dieser Tiere lassen? Sein vermaledeiter Onkel hat ihn fast tot geschlagen!“
 

Dumbledore hatte ihn müde angesehen und leise erwidert „Severus, wie konnte ich das wissen? Die Dursleys sind doch seine Familie – niemals hätte ich gedacht...“ der alte Mann wirkte wesentlich älter als seine 150 Jahre, so zusammengefallen und zerknirscht saß Dumbledore hinter seinem Schreitisch.
 

„Vielleicht hättest Du Potter besser im Auge behalten sollen! Angeblich sollten doch Ordensmitglieder die Dursley diesen Sommer regelmäßig überprüfen? Wie kommt es das sie nichts davon gemerkt haben?“
 

Snape hatte das Gefühl, Dumbledore vermied es ihm in die Augen zu sehen, „ich dachte es wäre nicht nötig.... ich dachte die Dursleys würde alleine die Drohung abgehalten Harry schlecht zu behandeln.“
 

Snape schnaubte, „Nichts ist unbeeindruckender als leere Worte, Albus. Wann hört Ihr Zauberer endlich auf Muggel wie Kleinkinder zu behandeln! Und Du Albus, musst endlich begreifen das die Familie manchmal gefährlicher ist als ein Feind von außen!“
 

„Sprichst Du jetzt von Harry oder von Dir?“
 

„Beides.“ Snape starrte müde aus dem Fenster. Insgeheim vermutete er, das Dumbledore selbst Voldemort persönlich vergeben würde, käme dieser Reueerfüllt in Albus Büro gekrabbelt.
 

„Komm, lass uns nach Harry sehen, Severus. Ich möchte von Poppy wissen wie schlimm es ist.“
 

In der Krankenstation hatte Dumbledore hatte einige Minuten unbeweglich vor der bandagierten Gestalt Harrys gestanden, bis er irgendwann zaghaft die knorrige Hand ausstreckte und sie vorsichtig auf die Stirn des Jungen legte. Langsam tropfte eine Träne über Albus Wange und verschwand in seinem weißen Bart. Als Snape die offene Trauer sah grummelte er. Snape hatte nicht viel für Sentimentalitäten übrig. Trotzdem konnte er nicht verhindern das sein Groll gegen Dumbledore nachließ. Zu ehrlich war die Verzweiflung und die Schuld auf dem Gesicht des alten Zauberers.
 

„Und was machen wir nun mit ihm? Er kann nicht wieder zurück zu seinen Verwandten.“ Bemerkte Snape nach einer Weile leise.
 

Dumbledore nickte schweigend, er acciote sich einen Stuhl heran und setzte sich neben Harrys Bett.
 

„Das Ordenshaus steht außer Frage. Solange die Vermögensfrage von Sirius Nachlass nicht geklärt ist, können wir das Haus nicht länger als Quartier benutzen.“ Dumbledore rieb sich müde den Nasenrücken.

„Vielleicht behalten wir ihn in Hogwarts – solange er nicht geheilt ist, können wir ihn eh nicht woanders unterbringen. Eventuell können wir ihn bei den Weasleys unterbringen, sie würden ihn liebend gerne nehmen.“
 

„Zu unsicher“ unterbrach ihn Snape. „Ich alleine könnte die Schutzzauber der Weasleys in weniger als fünf Minuten durchbrechen.“
 

„Das ist noch nicht einmal meine Hauptsorge“ erklärte Albus. “Was machen wir mit der Öffentlichkeit?“ Snape sah seinen Vorgesetzten fragend an. Was hatte die Öffentlichkeit damit zu tun?
 

„Was wird Fudge tun, wenn er erfährt das Harry von seinen eigenen Familie misshandelt wurde? Er könnte auf die irrsinnige Idee Harry zu adoptieren nur um gute Presse zu bekommen!“
 

Snape legte den Kopf schief und blickte die unbewegte Form auf dem Bett an. „Es würde in jeder Zeitung stehen...“ sagte er langsam.
 

„Exakt, Severus. Und genau das ist der Grund warum wir das hier geheim halten müssen. Harry würde es uns nie verzeihen, wenn die ganze Sache im Tagespropheten nach zu lesen wäre. Du kannst Dir sicherlich den Spott Deiner Zöglinge vorstellen! Nein, das würde Harry nicht vekraften.“
 

„Irgendwann wird es jemanden auffallen das Harry nicht mehr im Ligusterweg 4 ist.“
 

Dumbledore seufzte „Ich habe noch keine Idee wie wir das regeln, Severus. Noch haben wir etwas Zeit. Harry wird sicherlich mehrere Wochen brauchen um sich wieder zu erholen.“
 

Snape brummte und dachte darüber nach was er mit den Muggeln anstellen könnte. Langsam verzogen sich seine Mundwinkel zu einem kleinen gemeinen Grinsen.
 

„Ich hätte da einen Gedanken, Albus. Und er würde vielleicht auch einige unserer anderen Probleme lösen“. Dumbledore hörte ihm zu und gemeinsam begannen sie einen Plan zu entwickeln . Sie diskutierten bis Poppy herein platzte und sich Dumbledore vorknöpfte. Madam Pomfrey wusch dem größten Zauberer aller Zeiten gründlich den Kopf darüber das er Harry bei seinen unmöglichen Verwandten gelassen hatte.
 

Snape lächelte in seinen Kaffeebecher als er sich an das bedröppelte Gesicht Dumbledores erinnerte, nachdem Poppy mit ihn fertig gewesen war. Es gab nur wenige Gelegenheiten wo er den Schuldirektor so verlegen erlebt hatte.
 

Der leise Knall einer Apparation neben sich holte Severus Snape aus seinen Gedanken in die Gegenwart zurück. Neben ihm standen Moody und Remus Lupin. Severus musste zugeben das er beide in diesem Moment nicht zum Feind hätte haben wollen. Ein Blick in ihre Gesichter hätte ganze Klassen kleiner niedlicher Hufflepuffs in die Flucht geschlagen. Natürlich hätte sich Snape eher die Zunge abgebissen als das offen zuzugeben.
 

Daher warf Snape lediglich den leeren Becher in einen Abfalleimer und begrüßte die beiden.
 

„Moody, Lupin – ein bisschen spät!“
 

„Wir haben vorher noch schnell bei Harry vorbeigeschaut. Ich konnte es nicht glauben was Dumbledore uns erzählt hat. Ich musste es mit eigenen Augen sehen!“ erklärte Remus aufgebracht. Der Werwolf hatte sich Harrys Not sehr zu Herzen genommen.
 

Moody schnaubte „Hören wir mit diesem Geflenne auf und kümmern uns um diese Muggel!“ seine beiden Begleiter stimmten ihm zu und gemeinsam legten sie schweigend die letzten Meter zu Fuß zurück, da keiner von ihnen den Argwohn der Nachbarn oder eventueller Beobachter Voldemorts und des Ministeriums wecken wollte.
 

Die Dursleys saßen gerade gemeinsam beim Frühstück als ihre Tür mit einem Knall aufsprang. Dudley kreischte und quiekte als er die drei schlechtgelaunten Gestalten in der Tür erkannte. Hastig versuchte er sich hinter seiner dürren Mutter zu verstecken, die in den hinteren Bereich der Küche zurück gewichen war.
 

Vernon sprang auf und atmete schwer, sein Gesicht knallrot als er brüllte „Verdammte Freaks! Was wollt ihr hier? Ich erlaube Euch Gesindel nicht in meinem Haus!!“
 

„Ruhe Dursley.“ Knarrte Moody und mit einem Flipp seines Stabes schwebte Vernon Dursley wie ein überdimensionaler Luftballon über dem Küchentisch.
 

„Petunia, ruf die Polizei! Ruf die Feuerwehr!!! Diese-diese Monster wagen es mich –MICH-„
 

Ein weiterer Schwenker mit dem Zauberstab, diesmal von Snape würgten die nächsten Worte Onkel Vernonss ab. Wohltuende Ruhe breitete sich aus, wenn man von Dudleys Gejammer und dem leisen Schniefen Petunias absah.
 

„Moody, ich überlasse Dir Vernon, sicherlich wirst Du eine angemessene Bestrafung finden. Remus kümmere Dich um diesen überfütterten Wal dahinten in der Ecke. Miss Dursley, folgen Sie mir Bitte.“
 

Moody griente enthusiastisch und Remus nickte Snape zu als er den Jungen aus dem Raum schleppte. Snape wusste, das Remus dem Jungen nichts schlimmeres antun würde als ihn zu erschrecken. Petunia allerdings begann zu kreischen als Remus Dudley aus den Raum beförderte.
 

„NEIN!!! Mein Dudley Schatz! Lasst ihn in Ruhe!“
 

„SILENCIO!!!“
 

Moody hatte seinen Zauberstab auf Petunia gerichtet und bellte „Snape bring dieses Frauenzimmer endlich aus dem Raum oder ich verpasse ihr die gleiche Behandlung wie diesem Esel hier!“
 

Still vor sich hin schluchzend ließ sich Petunia von Snape aus dem Raum ziehen. Im Flur löste Severus Moodys Zauber.
 

„Ihnen wird nicht geschehen, da Sie es waren die uns über Harrys Zustand informiert haben.“ Erklärte Snape bestimmt, bevor Petunia den nächsten hysterischen Anfall bekommen konnte. „Aber wir werden natürlich disziplinarische Maßnahmen gegen Ihren Mann wegen des versuchten Mordes an Harry durchführen.“
 

„Dieser Mann mit dem Auge, er wird meinen Vernon doch nicht umbringen, oder?“
 

„Natürlich nicht, das wäre auch nach unseren Gesetzen Mord – Nicht das dieses Ungeheuer es nicht verdient hätte.“ Bei diesen Worten zuckte Petunia zusammen, doch Snape fuhr ungerührt fort: „Und nun lassen Sie uns endlich Harrys Sachen einsammeln. Der Junge wird nicht zu Ihnen zurück kehren.“
 

In Dudleys zweiten Zimmer sah sich Snape verblüfft um. Harrys Raum war anders als er sich ihn vorgestellt hatte. In den Regalen lag zerbrochenes Spielzeug, ansonsten war das Zimmer bis auf ein schmales Bett, einen Tisch, einen Stuhl mit einem zu kurzen Bein und einem kleinen Schrank vollkommen leer. Nirgends war ein Zeichen das auf einen heranwachsenden Zauberer hinwies, wie Quidditch Poster oder Fotos von Freunden.
 

Snape kannte natürlich nicht die Zimmerdekoration all seiner Schüler. Aber die Zimmer, die er bei seinen Elternbesuchen gesehen hatte, waren in der Regel dekoriert mit Postern, Bildern und Hogwarts Utensilien in den jeweiligen Hausfarben (in den meisten von Snapes Fällen also silber-grün)..
 

„Potter scheint recht nachlässig zu sein mit sein.“ bemerkte Snape während er die Spielsachen betrachtete.
 

„Oh, nein. Das sind die Sachen von meinem Engel Dudley. In seinem Zimmer war so wenig Platz, darum haben wir die Überflüssigen Dinge hier gelagert. Der arme Schatz bräuchte wirklich einen größeren Raum!“ erklärte Petunia während sie den Schrank öffnete um Harrys Sachen herauszuholen.
 

Snape schnaubte bei der Erklärung sagte jedoch nichts weiter, sondern schob Petunia lediglich den Koffer zu. Bis er sah was Petunia einpacken wollte.
 

„Was ist das? Elefantenhäute?“
 

„Harrys Kleidung.“ Snape starrte sie an. „Ich glaube nicht das dies adäquate Kleidung für den Jungen-der-Lebt ist. Wo sind seine richtigen Kleidungsstücke?“
 

„Ich sagte doch, das ist Harrys einzigste Kleidung. Außer seinen Umhängen, aber die sind nicht hier.“ Wiederholte Petunia verblüfft. Warum machte der Mann so einen Aufstand wegen der Kleidung Harrys? Allmählich überwog Petunias Ärger ihre Angst und sie fuhr Snape an:
 

„Ihr habt ihn einfach hier abgeladen und erwartet das wie ihn durchfüttern! Wisst Ihr Zauberer eigentlich wie viel es kostet ein Kind auf zu ziehen? Harrys ist nicht davon umgekommen die alten Sachen Dudleys aufzutragen.“
 

„Erbärmlich.“ Fasste Snape seine Meinung zusammen, „Wo sind seine übrigen Sachen? Ich nehme nicht an, das dies seine einzigen Besitztümer sind.“
 

„Seine Schulsachen sind unten eingeschlossen. Wir hatten Angst das er was anstellen könnte.“ Erklärte Petunia. Fassungslos erkundigte sich der Zauberer „Wie hat er dann seine Hausaufgaben erledigt?“

Petunia zuckte lediglich mit den Schultern. Die Schulleistungen ihres Neffen hatten sie nie sonderlich interessiert, solange er seine Haushaltspflichten erledigte.
 

Inzwischen war Snape die nächste Seltsamheit aufgefallen. Dieser Haushalt entsetzte ihn mehr und mehr und er fragte sich wieso dieser Umstand nie einem von Harrys Freunden und Beschützern aufgefallen war.
 

Er wies auf das Fenster mit den aufgebrochenen Gittern „Ist die Gegend sehr unsicher?“ Fragend blickte ihn Petunia an, „Die kaputten Gitter an den Fenstern.“
 

„Oh, Vernon hatte Angst das er fliehen könnte, wenn er wieder Hausarrest hat.“ Snape starrte sie lediglich an, während sie unbekümmert fort fuhr „Darum auch die Katzenklappe. Irgendwie muss man ja das Essen in das Zimmer bekommen.“
 

„Ich glaube, ich habe genug gesehen. Wenn es nach mir gehen würde, hätte der Junge niemals hier aufwachsen dürfen – das ist abstoßend!“ schnappte Snape aufgebracht bevor er mit einigen Bewegungen und gemurmelten Beschwörungen den Koffer und den Käfig zusammen schrumpfte und in seinen Taschen verstaute.
 

„Es hat nie jemanden interessiert....“ murmelte Petunia verlegen
 

„Jetzt interessiert es jemanden, ich werde mich darum kümmern das dies hier Konsequenzen haben wird. Und jetzt bring mir die Schulsachen des Jungen.“ Fuhr Snape sie an bevor er das Zimmer verließ.
 

Als Snape die Küche betrat, sah er Vernon Dursley jammernd auf dem Fußboden sitzen. Moody hockte auf einem der Stühle und hatte die Beine auf den Tisch gelegt. Er wirkte außerordentlich zufrieden.
 

„Was haben wir denn hier, Moody?“
 

Der alte Auror griente während sich sein künstliches Auge fröhlich drehte, „ein paar nette Flüche, die ich schon immer einmal ausprobieren wollte!“ Snape beäugte ihn kritisch mit einer gehobenen Augenbraue. Moodys grinste noch breiter.
 

„Keine Panik, Snape. Alles schön legal.“ Moody stubste Vernon mit seinem Stab an.
 

„Keine schwarze Magie, keine Verletzungen und keine Narben.“ Moody kicherte, „Aber sie schmerzen ordentlich. Unser kleiner Möchtegern-Mörder wird sich die nächsten drei Monate jede Bewegung gründlich überlegen!“
 

„Seit Ihr fertig?“ Remus streckte den Kopf durch die Tür und sah fragend in die Runde. Als Moody ihm zunickte schubste der Werwolf den blassen Dudley vor sich in den Raum und folgte ihm.
 

Tante Petunia wollte sich sofort auf ihrem Sohn stürzen, doch Snape bugsierte entschlossen die drei Dursleys auf die Küchenstühle. Es dauert einen Moment, da Onkel Vernon bei jeder Bewegung stöhnte und jammerte, so als wenn er einen unglaublich starken Muskelkater hätte. Moody lächelte selig und selbst Remus und Snape konnten ihre Belustigung nicht ganz verbergen.
 

Als alles zu Snapes Zufriedenheit arrangiert war, er in Front der Dursleys, Moody neben sich auf einem Stuhl sitzend (die Beine inzwischen wieder auf der Erde) und Lupin an die Arbeitsfläche neben Petunias Herd lehnend, verschränkte Snape seine Arme vor der Brust und verkündete:
 

„Wie ich sehe sind alle wohl auf. Bevor wir Sie verlassen müssen noch einige Dinge geklärt werden. Als erstes: Potter wird nicht zu ihnen zurück kehren.“
 

Keinem der Zauberer entging das zufriedene Lächeln auf Vernons Gesicht. Remus verzog angewidert das Gesicht, wie hatte Harrys es hier nur all die Jahre ausgehalten?
 

Snape fuhr fort ohne eine Miene zu verziehen.

„Aus verschiedenen Gründen möchten wir nicht das Harrys Abwesenheit bekannt wird, daher haben wir uns entschlossen ein Doubel einzusetzen.“
 

„Ich verstehe nicht, eben haben sie noch gesagt Harry kommt nicht wieder zurück – und ich werde nicht erlauben das einer von Euch Zauberern unter unserem Dach lebt“ empörte sich Vernon, unter Moodys Blick wurde der Mann allerdings sofort wieder ruhig und versuchte sich erfolglos auf seinem Stuhl so klein wie möglich zu machen. Befriedigt lehnte sich Moody wieder zurück. Anscheinend war der Muggel tatsächlich lernfähig.
 

„Vielleicht sollten wir Ihnen zeigen was wir im Sinn hatten. Moody?“
 

Der alte Zauberer klatschte seine Hände zusammen und nahm einen großen Schluck aus seinem Flachmann. Sekunden später zog sich seine Form zusammen und Prothese und Auge fielen nutzlos auf den Boden.
 

Die Dursleys beobachteten mit hängenden Unterkiefern wie der alte Zauberer zusammenschrumpfte und seine Gestalt veränderte. Kurze Zeit später saß ein fröhlich grienender Harry Potter auf dem Küchenstuhl vor ihnen.
 

Zauberstab schwenkend verkündete der Junge wesentlich knarrender als das Original „Da schaut Ihr aber, was Muggel´s? Wir werden diesen Sommer jede Menge Spaß zusammen haben!“ und griente diabolisch.
 

Allmählich dämmerte den Dursleys das sie den Sommer zusammen mit dem alten Ex-Auror verbringen sollten. Onkel Vernon quollen bei der Erkenntnis fast die Augen aus dem Kopf, während Tante Petunia nur leise vor sich hin murmelte und Dursley mit einem blassen Gesicht in sich zusammensank.
 

Remus lachte, „Wie schön das es den Vielsafttrank gibt! Hast Du genug auf Vorrat, Moody?“
 

„Genug für die erste Woche, danach schickt mir Snape mehr. Und falls nötig noch einige Haare.“
 

„Na, hoffen wir das Harry am Ende des Sommers zu allem Übel nicht auch noch kahl ist.“ Erklärte der Werwolf gutgelaunt.
 

Nachdem sich Snape und Remus von Moody verabschiedet hatten, verließen die beiden den Ligusterweg. Als sie durch die Haustür traten konnten sie noch leise Moody hören „Na los, Dursley – wo ist die Zeitung? Und der Walfisch da drüben kann anfangen ein bisschen im Garten zu arbeiten. Der Junge ist viel zu fett! Frische Luft wird ihm gut tun!....“
 

„Oh je! Die Dursleys werden einen spannenden Sommer mit Moody haben! Brillante Idee von Dir, Severus!“ Remus schüttelte sich vor Lachen. Snape verzog leicht die Mundwinkel, immerhin stand ein ehemaliger Herumtreiber vor ihm. Trotzdem war er außerordentlich geschmeichelt.
 

„Apparieren wir direkt zurück, ich muss noch einige Tränke für Madam Pomfrey vorbereiten, ich möchte sie ungern mit einer Verspätung verärgern.“
 

„Eine weise Entscheidung, wenn man Poppys Temperament betrachtet.“ Und mit einem leiden Plop verschwanden die beiden.
 

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Diesmal habe ich mehr Zeit gebraucht für das Kapitel, aber dafür ist es auch länger. Ich hoffe es gefällt Euch! Ich wollte die Dursleys nicht mit ihrem Unsinn davon kommen lassen - und ich liebe Moody! Der ist so schön unfreundlich xD Ich möchte den nicht den kompletten Sommer über als "Babysitter" haben ^^
 

Ein kleiner Ausblick auf das nächste Kapitel:
 

Harry wacht endgültig auf und Dumbledore muss sich entscheiden was er mit Harry anstellt!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tomasu
2007-10-10T05:30:46+00:00 10.10.2007 07:30
Oh da werden die Dursleys viel Spaß haben. Freu mich schon zu lesen wie Dudley sein fett wegschwitzt.
Was macht Harry denn dann, wenn die Garten und das Haus von anderen sauber gehalten Wird. ????
Tomasu
Von:  Tanja74
2007-10-09T19:44:41+00:00 09.10.2007 21:44
Das Kapitel ist echt DER BRÜLLER!!!
Moody in Harry-Form bei den Dursleys, YEAH, das geschieht ihnen recht. Hoffentlich mischt der die mal so richtig auf.
Und was Dumbledore angeht, hoffentlich achtet er in Zukunft ein bisschen besser auf seinen Goldjungen, wenn dieser ihn überhaupt noch lässt. Also mein Vertrauen wäre extrem geschrumpft wenn nicht sogar intergalaktisch verpufft, wenn man mich so im Stich lassen würde, wie Dumbledore das getan hat.
Ich freu mich schon darauf, wie es weiter geht.
Schreib also bitte gaaaaaaaaanz schnell weiter *Kaffee und Espresso anbiet*

Glg
Tanja74
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